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Im Mittelpunkt stehen Gedichte über Ausgesprochenes und Verschwiegenes im Alltag und besonderen Lebenssituationen. In fünf Kapiteln über "1. Alltägliches, 2. Sie / Er stellt klar, 3. Liebe und Gegenteiliges, 4. Eitelkeit, Geltung, Geld und andere Dummheiten, 5. Und dann noch das leidige Ende" werden Glück und Niedertracht, Liebe und Gleichgültigkeit, Hingabe und Einsamkeit, Eitelkeit, Geltungsstreben, Macht und Vergänglichkeit in alltäglichen und besonderen Lebenssituationen in rund 160 Gedichten beschrieben. Es geht um die Abenteuer hinter aller Äußerlichkeit, Alltäglichkeit und scheinbaren Beherrschtheit, auch, um sich selbst und andere wiederzuerkennen. Die Fragen und Antworten reichen von einem stoischen Weitergehen über Trotz und Ärger bis zu Hoffnung, Glück und Trost - trotz vielerlei Mühen und Belastungen. Und der "Tonfall" der Gedichte variiert von sanft bis schroff, je nach Thema.
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Seitenzahl: 94
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Andreas Netzler
Vom Rand zur Mitte – und zurück
Gedichte
© 2021 Dr. Andreas Netzler
Coverdesign von: Andreas Netzler
Fotografien und Grafiken von: Andreas Netzler
ISBN Softcover: 978-3-347-48960-8
ISBN Hardcover: 978-3-347-48961-5
ISBN E-Book: 978-3-347-48962-2
ISBN Großdruck: 978-3-347-48963-9
Druck und Distribution im Auftrag des Autors:
tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Germany
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
• Alltägliches
Vom Rand zur Mitte und zurück
Ändert nichts
Krisen – ganz normal
Im Wesentlichen
Am großen Strom
Höchste Lebens-Kunst
Griff nach den Sternen
Ziel erreicht
Angst-Beißer
Stolzer Wein
Primitive Neigung
Was lehrt das?
Wache auf einem Floß
Ewiger Fluss
Flanieren
Normale Tage
Freude an der Krise
Heim
Manches ist zu viel
Immer wieder
Traum und Tat
Im nächsten Leben
Spannend, aber nicht kompliziert?
Der Seele Reich
Fantasie - innerste Welt der Seele
Lücke schließen
Lebens-Sinn
Fantasie und Sinn
Selbstbild
Sprache der Augen
Gut angepasst
Stumm
Verborgen
Gedankenreise in die Ferne
Zu früh
Mehr und mehr
Schmetterling
Wiedersehen wie im Märchen
Geschenk: Vergessen können
Tägliche Ziele
Arche
Gefangene
Tägliche Suche
Raubtier
Delle
Flug
Zeit
Schuhe
Kunstfertigkeit
Mensch und Tier
Früher
Zu früh, zu spät
Erdanziehung
Möglichkeiten
Verunglückte Dichter
Gottes Verwandte
Geschenkt
Verzeihen
Lebendige Hoffnung
Seelischer Kleinwuchs
Antworten
Genug?
Zu sich
Nur versteckt
Geschenkte Gunst
Neuer Tag, neues Glück
Projekt Vollendung
Biss der Zeit
Wie nutze ich andere?
Die Spinne
• Sie / er stellt klar
Eigentlich
Anders als gedacht
Vor der Waschmaschine
An einem ganz normalen Tag
Küchen-Dialog: Ziel erreicht
Lernen
Pannenhelfer
Romeo und Julia, älter
Schwankender Steg
Sei so lieb
Zuhören
Gut für dich und mich
Einander ergründen
Das würde er / sie nie aufgeben
• Liebe und Gegenteiliges
Formen der Liebe
Leichter vergessen
Geborgen
Angekommen
So wunderbar wie rar
Maria und Josef
Geschenk
Berührungen
Update rechtzeitig bedenken
Lieber nich‘
Liebe – und Gewitterwolken
Rettendes Ufer
Fundsache
Sich erheben
Märchen
Kräutersuche
Sie ist wieder da
Möglichkeiten
Obst
Gestolpert
Mit weniger zufrieden
Verloren
Frühstück
Ring in der Jauche
Zuerst
Blick zurück
Besonders klug?
Unerwartete Reisen
Herrliche Quellen
Telefonat am Weihnachtsvormittag
• Eitelkeit, Geltung, Geld und andere Dummheiten
Gelesen
Blöde Blöße
Komm, gehen wir weiter
Geduld und Schuld
Sie – ganz toll
Ohne Hölle geht es nicht
Nichts tun
Trampeltier
Lieblose Weisheit - unmöglich
Angepasste Gedanken
Falsche Könige/innen
Kritische Distanz
Guter Herrscher
Spiele der Unersättlichen
Du willst ganz oben sein?
Sklaven der Geld-Mächtigen
Hofschranzen
Welche Herberge?
Und doch
Überragendes Ego
Weihnachtszeit
Selbstgespräch höherer Schichten
Im Falle eines Falles
Wild
Was wäre Jesus ohne prägende Verwandtschaft?
• Und dann noch das leidige Ende
Fehlender Adressat
Es hat mich gefreut
Heim in der Unendlichkeit
Unendlichkeit der Liebenden
Nuss
Stiller Schluss
Du schickst es mir
Was bleibt?
Illusion
Nicht mehr stören
Wehe, wehe
Stille
Zu schön für Vergänglichkeit
Humor - zuletzt
Lebensleistung
Drüben
Zeit
Heimkehr
Manches will man nicht
Gottesdienst – Durchschnittsalter
Zu früh
Optimist oder Pessimist
Grüße
Mit den Jahren
Noch kurz gesagt
Sacht
Ich betrachtete sie
Und du fragst nach dem Alter?
Weihnachtsfeier ohne Wahnsinn: Das geht!
Zum Schluss: Liebesgrüße
Zum Abschied: Gute Reise
Alltägliches
Vom Rand zur Mitte und zurück
Vom Rand zu einer Mitte und zurück:
So wechseln Erfüllung, Enttäuschung und Glück
und täglich geht es etwas vor und zurück
selten mit einem Sprung, oft nur ein kleines Stück
mal auf neuen, dann wieder auf ausgetretenen oder fast verlorenen Wegen
die klein beginnen, bisweilen groß werden und erst ganz zuletzt enden
gepflastert mit Wünschen, Sorgen und Plänen
Mühen, Entbehrungen, Lachen und Tränen
und mit mancher Rast in kalten Kellern oder vor Himmelstüren
wohin uns die oft überraschenden und unabwendbaren Wege führen
immer wieder von einem Rand zu einer Mitte und zurück
und stets dabei: Ein flatteriges Glück.
Ändert nichts
Mit den Jahren
offenbaren
sich Verschleiß und Schaden
die zuvor noch nicht sichtbar oder da waren
und darüber mag eine Seele sich grämen
doch ist zu erwähnen
dass solches nichts ändert oder behebt
- weswegen man besser ohne Gram mit Humor seiner Wege geht.
Krisen – ganz normal
Dass sich ein Leben ohne Krise
leben ließe
hofft man gerne
- doch leider kümmert das weder Erde noch Sterne
und so bleibt von unserem Wünschen und Wollen
oft nur ein träumendes schlendern, rennen oder herumtollen
und die Krisen kommen und gehen erst dann von dannen
wenn wir zu den Würmern in der Erde gelangen.
Im Wesentlichen
Wie wäre es doch nett
wenn ich sie immer hätt’
voller Genuss
vom Anfang bis zum Schluss
bei Tag und Nacht
bis zum seligen Gefühl: Es ist vollbracht
voll schwelgender Geborgenheit
leicht und befreit?
Was ich meine? Liebe, Wein, Musik, gute Gedanken und nettes Essen
- von allem anderen kann ich die Finger lassen.
Am großen Strom
Am großen Strom des Lebens
warten viele vergebens
dass ein Boot mit einem besseren Leben anlege
und sich nicht nur in einem Strudel falscher Versprechen drehe
während die Wartenden Träume hinausschicken
damit sie nicht an ihrem Warten ersticken
mit Hoffnungen und Träumen reich beladen
voller Ahnung über herrlichen Ideen und Gaben
- doch am Ufer des großen Stromes des Lebens
sitzen viele ein Leben lang und warten vergebens.
Höchste Lebens-Kunst
Ein Lächeln schenkt gutes Leben
und lässt Seelen-Erstarrte sich wieder bewegen
zudem kann Einfühlsamkeit Wunden heilen
und Geduld lässt Getriebene besser verweilen
dazu bringt Zartheit und Fürsorge manche Liebe zum blühen
und durch eine sanfte Umarmung können Herzen wieder glühen
weil es Erschöpften einen schützenden Mantel umlegt
dass sich auch ein Verlorener wieder geborgen bewegt
und eingeschnürte Herzen erneut wachsen
sobald sie etwas von ihrer Verzagtheit loslassen
- denn ein jedes davon ist höchste Lebens-Kunst
wobei das Hübsche ist: Du hast sie und ich stehe weit oben in deiner Gunst
auch wenn manch andere über deine Kunst hinweg gehen:
So doch nur, um deren Kunstlosigkeit nicht zu sehen.
Griff nach den Sternen
Den Griff nach den Sternen
möchte man in jungen Jahren gerne lernen
und diesen möglichst auf immer behalten
ohne die mühsame Erschöpfung der Alten
- doch bemerkt der Schlaue recht bald
also noch lange nicht alt:
Der Wille ist da, doch nicht mehr die Kraft
womit im Leben rasch eine Lücke zwischen Wunsch und Wirklichkeit klafft
der man zwar mit Vergessen, Weisheit oder Scherzen begegnen kann
doch ändert das wenig – weder heute noch irgendwann.
Ziel erreicht
So mancher, der ein Ziel endlich erreicht
hofft, dass dies einem längeren Zustand der Glückseligkeit gleicht
jedoch entweicht die Glückseligkeit oft gleich hinter der Zielgeraden
womit es nur Momente der Seligkeit beim Zieleinlauf waren
weil morgen schon das nächste Verlangen an die Seelentüre hämmert
und so mancher glückliche Moment mit dem Abend dämmert
nicht, weil das Glück wie ein erwischter Dieb flieht
sondern weil die Seele unablässig von Moment zu Moment weiterzieht.
Angst-Beißer
Sie bellen hektisch, knurren und beißen
weil quälende Ängste sie sonst zerreißen
denn sie fühlen sich rasch in die Enge getrieben
können das Gefühl der Bedrohung weder abwehren noch wegschieben
und so knurren, knappen und beißen sie schnell
dass man meinen könnte, sie seien im Kopf nicht besonders hell
doch es sind Bedrohungen und Ängste, die nur sie sehen
- und wie kann man dann mit Angst-Beißern umgehen?
Wie gut kann oder will man ihre Bedrängnis verstehen?
Auch ohne eine baldige Lösung zu sehen?
Und wann sollte man Angst-Beißern ausweichen
damit sie nicht in die Enge getriebenen Tieren gleichen?
Stolzer Wein
Ein dünner Wein
wollte nicht unachtsam getrunken sein
also wurde er über die wenige Beachtung sauer
doch der ungestüme Trinker hielt sich für schlauer
und schüttete reichlich Zucker in ihn hinein
hoffend, er korrigiere damit den bescheidenen Wein
doch der blieb am Ende mit seiner Eigenart der Sieger
denn der Trinker lag am nächsten Tag mit Kopfschmerzen danieder
weshalb jener die kaum geleerte Flasche in den Kühlschrank räumte
wodurch der Wein nochmals von einem wichtigen Dasein träumte
bis er als Kochwein in eine Sauce geschüttet verdampfend verschwand
zudem mit Fett und Fleischresten in einer Backschüssel eingebrannt
zwangsläufig damit zufrieden, dass er doch noch irgendwie zu Diensten war
- auch wenn das kaum jemand außer ihm so sah.
Primitive Neigung
Hast du keine überragenden Gaben
dann hilft dir auch kein klagen
und Tage werden zu einer steten Mangel-Verwaltung
also bewahre dir stets deine Würde und pflege deine Gaben und Haltung
und bedeutet dir mal jemand, dass Sie, Er oder „man“ das besser kann
verbunden mit einem „dringenden Ratschlag“ dann und wann
dann tröste dich: Was dir da jemand als „besser“ vor deine Nase hält
folgt oft einer primitiven Neigung, mit der jemand sich geltungsgeil gefällt
um sich selbst als wichtig in den Mittelpunkt zu stellen
- also nein, du musst nicht mit diesen „Rat-Schlägern“ bellen.
Was lehrt das?
Was der Tod lehrt?
Er ist so enttäuschend wie verkehrt.
Und was uns eine unglückliche Liebe sagt?
Das man sich bisweilen mit etwas Falschem plagt.
Und was das Unrecht uns zeigt?
Mangelware ist die Herzlichkeit.
Und warum ein Zynismus uns bisweilen rettet?
Weil nur er uns manchmal noch erträglich bettet.
Und warum Schweigen des Öfteren weise ist?
Es verdeckt mit Güte manchen Mist
- damit aus jedem Bruchstück etwas erwachse
dass uns besser leben lasse.
Wache auf einem Floß
Ich lag im Gras und blickte in die Sternen-Nacht
- wohin hatte mich der Strom der Zeit gebracht?
Da zogen bedrückende Momente vorbei
und auch liebevolle Geschenke waren reichlich dabei
und weiter wanderten die Gedanken mit dem alternden Leib
vieles gewonnen, erduldet, mühsam gestaltet und doch verloren durch die Zeit
während die Hände weiter in Wind und Wasser griffen, um etwas zu fangen
und immer wieder auf ein sicheres Boot im Strom zu gelangen
doch nie kam ein sicheres Ufer nochmals zurück
für keinen Augenblick
- und so lag ich mit offenen Augen in der Nacht
und hielt auf meinem dahintreibenden Floß Wacht.
Ewiger Fluss
Du schaust zu den Sternen auf
folgst mit den Augen ihrem Lauf
und gehst auf eine Gedankenreise durch ihre Unendlichkeit
weit weg von dieser Welt und deiner kurzen Lebenszeit
und läufst zwischen den Gestirnen hin und her, voraus und zurück
- wo blieben all die Lebenden? Ihre Fragen, ihr Schweigen, Schmerzen und Glück?
Wie steinig waren ihre Wege und welche fanden den Anfang einer Himmelsleiter?
Was sahen sie als Horizont - und wie und wohin wollten sie noch weiter?
So schaust du zu den Sternen auf als ein Reisender in einem ewigen Fluss
und willst eines ganz und gar nicht: Einen endgültigen Schluss.
Flanieren
Durch das Leben zu flanieren: Das möchte einem gefallen
doch erkennt man bald: Es ist oft auch ein sich mühen und festkrallen
denn für die Leichtigkeit der Visionen und Träume
finden sich selten entsprechende Zeiten und Räume
und so wird aus manch erhofftem flanieren
ein stolpern, anstrengendes hüpfen oder mühseliges spazieren
und der Weg wird keineswegs zum erhofften Ziel
- zumindest keines, dass einem gefiel.
Normale Tage
Wer seinen „normalen“ Tag nicht „ehrt“
lebt zumeist etwas unachtsam oder gehetzt und somit verkehrt
aber auch wer stets auf die große Zielerfüllung hofft
spürt nicht, wie eine kleinere Zärtlichkeit, Erfüllung oder ein Frieden sanft anpocht
- wobei leider auch viele „normalen“ Tage so verkehrt sind
dass man sie besser verdrängt – und zwar geschwind
und sie hinaus zum Misthaufen der Herzlosigkeit oder des Vergessens bringt
von denen so mancher am Wegesrand vor sich hin stinkt
- und doch: Wer seinen „normalen“ Tag dennoch „ehrt“
dem wird so man so manch leicht übersehene Freude beschert.
Freude an der Krise