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Neue Gedichte über Weihnachten - warum? Ist zum Fest der Liebe, der freudigen oder spannungsgeladenen Zusammenkünfte, Erwartungen, Enttäuschungen, besinnlichen oder profanen Tage und Stunden nicht schon alles gesagt? Nicht, wenn weihnachtliche Geschichten in der hier vorgelegten Form abwechselnd und unverwechselbar mal tiefsinnig oder humoristisch, einfühlsam oder kritisch davon erzählen, was rund um das Fest der Liebe alles geschehen kann. Andreas Netzler (geboren 1953, verheiratet, drei Kinder) lebt in Augsburg und Oberammergau. Nach Jahren u.a. als Referatsleiter in einem Sozialministerium (volkswirtschaftliche Analysen zur Sozialpolitik) und fachwissenschaftlichen Veröffentlichungen zur Sozial- und Familienpolitik sowie Rechtsphilosophie (promovierter Volkswirt mit Zusatzstudium Sozialrecht und Rechtsphilosophie, teils im Internet verfügbar) nutzt der Autor hier die Möglichkeiten des Gedichtes, um dem Leser in vielerlei Facetten Anregungen zum Weihnachtsfest zu geben. Neben diesem Gedichtband hat der Autor Gedichte zur Würde und Gerechtigkeit ("Würde - daran will ich dich erkennen"), zum Alltag ("Sieg und Niederlage - so gibst du dich zu erkennen"), zu Vergänglichkeit und Hoffnung ("Vergänglichkeit - wir werden uns erkennen") und zu Liebe und Partnerschaft ("Liebe - durch sie will ich dich erkennen") veröffentlicht.
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Seitenzahl: 150
Andreas Netzler
Weihnachten – daran kann ich dich erkennen
Gedichte
© 2021Andreas Netzler
Autor: Andreas Netzler
Umschlaggestaltung, Illustration: Andreas Netzler
Lektorat, Korrektorat: Andreas Netzler
Verlag & Druck:
tredition GmbH
Halenreie 40-44
22359 Hamburg
ISBN: 978-3-347-31382-8 (Paperback)
ISBN: 978-3-347-31383-5 (Hardcover)
ISBN: 978-3-347-31384-2 (e-Book)
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar
Inhalt
Was ist schon der Weihnachtsmann
Küchenszene zur Weihnachtszeit
Diplomatie – nicht nur an Weihnachtsfeiertagen
Ein Dialog in der Küche kurz vor Weihnachten
Botschaft
Weihnachtsmänner und -frauen
Geistig und seelisch dünn
Auch Väter sind zu achten
Adventskerze
Adventszeit
Wie es mir geht
Weihnachtsgeschenk
Heimkehr
Weihnachtsfeste vom Jahre 0 bis 2018
Ein Weihnachtsgeschenk
Auch du kannst das lernen
Weihnachtliche Heimkehr
Weihnachtskrippe
Bist du bereit – nicht nur zur Weihnachtszeit?
Josef und Maria in einem zugigen Stall
Weihnachtlicher Sinn
Geweihte Nächte
Endlich
Lieber Weihnachtsmann
Engelsgeschenk
Weihnachtliche Chance
Weihnachtsgrüße der anderen Art
Begegnung
Schwierige Geschenksuche
Weihnachtliches Geburtstagsfest
Dein Gesicht
Glocken
Nachher
Engel am Weihnachtsmorgen
Fügung
Geschenk
Ankunft
Über die weihnachtliche Wirkung eines Knollenblätterpilzes
Der ganzjährige Weihnachtsengel
Sie kommt
Was dachtet ihr?
Anregung zu Weihnachten
Weihnachtsstern
Weihnacht auf Erden
Weihnachtsbotschaft
Geschenk in letzter Minute
Vertreibung und Wiedereintritt in das Paradies
Bitte mit Ruhe
Weihnachtswunder
Du nimmst es dir immer wieder vor
Anderes Leben
Frei
Nettes zu Weihnachten
Nichts mehr wie vorher
Weihnachten
Licht
Himmelspforte
Allein
Ein Weg
Weihnachtlich das ganze Jahr
Was Weihnachten bedeutet
Nicht nur zur Weihnachtszeit
Täglich
Üppiger Braten
Tägliche Erfüllung
Weihnachten und Wahrheiten
Umkehr
Silvesterfeuerwerk
Rose
Weihnachtsbraten
Täglicher Weihnachtsbaum
Am Weihnachtsvormittag, Gespräch zwischen einer sehr geschäftigen Frau und dem festlich gestimmten Gatten
Neubeginn
Das Schönste
Herzenswärme
Weihnachten, Betriebsfeier
Weihnachtsbotschaft
Geschenk – eigentlich zu Weihnachten
Arbeitgeber
Hektik und Umsatzsteigerung
Familienfest
Es hat sich nicht viel geändert
Leasingvertrag schenken
Verblasste Kunde
Verblasst Weihnachten
Geschenk unter dem Weihnachtbaum
Treuer Josef
Weihnachtswünsche – eine Version für den öffentlichen Dienst
Was uns Weihnachten sagen könnte
Ein Geschenk muss her
Das entglittene Weihnachtsgedicht
Einmal pro Jahr
Keine Bange
Unvollendete Evolution
Was Weihnachten besagt
Eine (Sozial-) Ministerin, Betriebsweihnachtsfest irgendwann um 2012 herum
Angekommen
Liebe
Weihnachtslicht
Verreiste Engel?
Engel außerhalb der Weihnachtszeit
Nur ein Tag?
Sylvester-Wunsch
Die Engel neben uns
Ein Weihnachtswunsch
Weihnachtsfest
Anlass
Kaum eine Frage
Weihnachten - Ankunft
Kommst du mit?
Beruhigungstrunk
Geschenk
Guter Stern
Weihnachtshoffnung
Geschenk in letzter Minute
Paradies - Vertreibung und Wiedereintritt
Weihnachtliche Gedanken
Versuchen wir es
Es liegt auch an dir
Glaube an Weihnachten
Durch Liebe frei
Liebe
Weihnachtsfest
Umarme
Verstecktes Licht
Weihnachten - nicht für alle ein Fest
Es könnte besser sein
Nimm dir die Ruhe zu bedenken
Weihnachten eines geplagten Familienvaters
Engel
Täglich etwas Weihnachten
Bauchspeck
Nicht akzeptieren
Christliche Botschaft
Weihnachtswünsche
Das gemeinsame Weihnachtsgeschenk
Im Advent
Wie vor über 2000 Jahren in Bethlehem
Warten kann helfen
Warten auf ein Wort
Geschenk
Zu Weihnachten
Was hilft wirklich?
Frohe Weihnachten
Bereit
Passendes Weihnachtsgeschenk
Ein anderes Weihnachtsgeschenk
KuK-Monarchie
Biblisch
Himmlisches Licht
Fragen
Unmögliche Frage
Was ist schon der Weihnachtsmann
Vom Weihnachtsmann
erwartet man nicht, dass er allzu viel kann
denn als rot gekleidete Gestalt aus der Werbe-Märchenwelt
soll er „nur“ Geschenküberbringer sein – was in dieser Schlichtheit kurz gefällt
- doch wie anders ist es damit und zwischen Partnern oder Ehegatten
also jenen, die Tag für Tag ein Auge aufeinander haben und hatten
weil der Alltag viel Aufmerksamkeit, Kraft und Zuwendung braucht
bis mancher Geduldsfaden schon mal ein wenig schmort oder raucht
und wie die Partner sich dann doch sanft in die Arme nehmen
um sich Freude und Geborgenheit zu geben?!
Was also ist dagegen der rasende Weihnachtsmann
der außer „hoho“ und Geschenke-werfen kaum was kann?
Was ist die rot gewandte Figur nur für ein Schabernack
denn nach dem Geschenke-werfen ist bei dem auch schon der Lack ab?!
Und rasch verschwindet er zu Recht für den Rest des Jahres im Vergessen
spätestens nachdem der Weihnachtsbraten ist gegessen
- und was für ein nettes Geschenk ist dagegen z.B. ein festliches Zusammensein
wenn sich der Tisch unter Wein, Braten und Plätzchen biegt – fröhlich und fein?
Und wenn wir singen oder uns Musikanten wunderbare Lieder schenken
um unsere Gedanken sanft und milde zueinander zu lenken?
Kann uns ein Weihnachtsmann je so in eine Harmonie entführen
als hätten wir ein Stell-dich-ein vor des Paradieses Türen?
Also seht euch um und besonders eure Partner und Freunde an
denn an denen ist viel mehr als an einem Weihnachtsmann dran
und sollte mal eine(r) davon wie ein Knecht Ruprecht (Rute-schwingend) die Runde machen
so nehmt Sie / Ihn in den Arm mit einem Lachen
denn dann wird auch aus einem unwirschen Grummeln ein liebes Wort
und jagt sowohl eitle Weihnachtsmänner wie auch üble Launen fort.
Küchenszene zur Weihnachtszeit
Wie sie mich anschaut während sie den Stollen in eine Form drückt
und sich dabei mit einem Seitenblick neckisch über das Gebäck bückt
oder wie sie mich mit einem – sagen wir: prüfenden – Blick ermahnt
nicht herum zu stehen während sie sich einen Weg durch die Küche bahnt
zeigt mir, dass sie meine Schwächen gründlich versteht
und doch mit einem Lächeln darüber hinweg geht
mit so einem Blick: „Du kannst dich nicht vor mir verstecken
ich kann alle deine kleinen Ausflüchte schon vorab entdecken“
- doch da ist in jeder ihrer Gesten auch ein sanftes „Es ist gut
schenken wir einander Geborgenheit und Mut
und du musst dazu auch nichts sagen
weil wir uns im Großen wie im Kleinen des Alltags liebevoll tragen.“
Und das alles macht sie mit einem kurzen Blick
und gibt mir so jeden Moment als Geschenk zurück
- ihr meint, dass sei übertrieben und nicht Realität?
Weil es scheinbar viel zu einfach geht?
Doch ihr müsst Sie mal sehen wie sie mich ansieht und über den Kuchen bückt
und das Gebäck dabei so energisch wie sanft in die Backform drückt.
Diplomatie – nicht nur an Weihnachtsfeiertagen
Man hat seinen Kindern zwar vieles beigebracht
aber nicht immer genug wie man das Wichtigste richtig macht
denn gerade zu Weihnachten bewährt sich die hohe Kunst der Ehe-Diplomatie:
Also sage zum Partner möglichst nicht: „Mit dir klappt das heute nie.“
sondern besser: „Lass‘ uns das zusammen schaffen
und uns gemeinsam auf den Weg machen.“
oder „Da warst du ja wieder so hilfreich wie eine Ziege im Ziergarten“
sondern besser: „Liebling, jeder Versuch ist besser als untätig abzuwarten.“
oder: „Schatz, ich weiß ja, du bist lieb – nur nicht zu wem.“
sondern besser: „Küss mich – dass wir uns wie in einem sanften Tanze dreh‘n.“
oder: „Wenn man mit dir zusammen ist wird der Bestand an Schutzengeln rar“
sondern: „Mit deinem stürmischen Temperament wird manches ganz wunderbar.“
oder: „Schön, dass du alles hast – aber du musst mehr an Andere denken.“
sondern: „Lass mich dir helfen allen einen wunderbaren Tag zu schenken.“
oder: „Was stopft du wieder das Essen so hastig in dich hinein“
sondern: „Jedes Essen kann etwas Besonderes sein.“
oder: „Deine negativen Sichtweisen habe ich satt“
sondern: „Denke positiv - sonst bist du nachher schon vorher matt.“
oder: „Reiß dich zusammen – hänge nicht so apathisch herum“
sondern besser: „Ruhe erst mal – und nimm mir meine Ungeduld nicht krumm.“
Oder „Na du kommst aber mit einer miesen Laune heim.“
sondern besser: „Es ist interessant auch mit deinen Macken zusammen zu sein.“
oder: „Schaue jetzt nicht so auf Brust, Po und Bein.“
sondern: „Das Äußere ist nichts gegen unser kommendes Zusammensein.“
oder: „Dein Schweigen spricht mal wieder über dein Gewissen Bände“
sondern: „Erzähle später was war – nimm mich jetzt erst mal in deine Hände.“
Oder: „Was bist du nur wieder so pampig, dass jeder Gaul vor dir scheut.“
sondern: „Was kann ich tun, dass dich der Tag und Abend freut?“
- und so bewahre man sich stets die hohe Kunst der Ehe-Diplomatie
mit der Hoffnung, diese wunderbare Gabe verliere sich nie
wobei ich darüber schweige, wer bei uns mehr zum „oder“ und zum „sondern“ neigt
da sich auch bei uns Geduld, Sanftheit und Optimismus nicht gleich verteilt
- und wenn du dich nun fragst: Wie ist bei mir so manch eheliches Gesprächsgefecht?
dann flüstere dem Gatten zuerst zu: „Ja Schatz, du bist toll - und hast immer recht.“
Ein Dialog in der Küche kurz vor Weihnachten
In der Küche sehe ich dich noch putzen
und muss einen kurzen Moment stutzen
wie rasch auffindbar nun alles aussieht
weil es wieder eine übersichtliche Ordnung gibt
wobei ich einen erheblichen Anteil am vorherigen Durcheinander habe
weshalb ich selbstkritisch konstatiere: „Für Küchenordnung habe ich keine Gabe“
was jedoch das Herz der Allerliebsten in Sekundenbruchteilen in Wallung bringt
daran erkennbar, wie sie mich fixiert und welcher Unterton in ihrer Stimme mitschwingt
als sie antwortet: „Mein Lieber, komm du mal her
und ich zeige dir
was für Gaben du hast
wenn du deine Talente wirken lässt“
- und so stand ich sogleich artig bei ihr
und sie sagte nur: „Nun folge mir“
und es folgte ein Intermezzo an der Wohnung bequemsten Ort
und alle Haushaltsfragen waren weit fort
bis sie mir nach einer Ruhepause lächelnd beschied:
„Und jetzt kommst du wieder mit in die Küche, denn das hier ist – auch vor Weihnachten -
noch nicht das Ende vom Lied.“
Botschaft
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt
die Zeit bis Weihnachten ist knapp und rennt
doch Weihnachten möchte ich wieder ein Geschenk auswickeln
genießerisch und langsam und mit einem freudigen prickeln
also hoffe ich ein buntes Schleifchen aus Stoff um dich zu lösen
das Geschenk innig zu betrachten und zu genießen ohne zu dösen
denn ich hoffe, du wirst dich mir wieder ganz zart schenken
und mit einem Schleifchen um den Bauch all meine Sinne auf die lenken
damit wir in Liebe und Geborgenheit zusammen sind
- als die schönste Botschaft vom Christuskind.
Weihnachtsmänner und -frauen
Weihnacht, Weihnacht überall
so ertönt der Engel und Bengel Schall
doch hat dies bisweilen auch einen misstönenden Hall
denn Einsicht – es muss ja nicht Nächstenliebe sein – bleibt auch jetzt ein zu rarer Fall!
Denn beim Geben statt Nehmen wird den Reicheren das Herze meist hart
und eine Verachtung auf Schwächere ist oft zu spüren, wenn auch gut getarnt
und so kommt die stille Frage so eindringlich wie ein Posaunenklang:
Was gibt es zu Weihnachten an Einsicht und Mitgefühl, wie und wann?
Und was sind das für politische Weihnachtsfrauen und -männer
die den Egoismus preisen als angeblich marktentscheidende Dauerbrenner?!
Schwätzen laut, Wohlstand und Freiheit sei durch Fleiß für jeden zu erreichen
Beziehungen, Erbe, Denkfähigkeit – darin würden sich die Menschen gleichen?
Und deswegen reiche eine „gewisse Startchancengleichheit“
mit einem minimalen Staat wie ein dünnes Flatterkleid
das nicht mal den Hintern der Missachtung bedeckt
damit die Kürze den Reichen schmeckt
denn wer arm sei verdiene auch seelisch zu frieren
jeder könne ja auch anders und sich wie viele Reiche mit wenig Arbeit zieren!
Also bleibt alles beim Alten und „kapitalistische Weihnachtsmänner“ haben das Sagen
und man kann diese Sippschaft nicht wirklich achtungsvoll ertragen
denn sicher können wir manchen zur Rede stellen und mal verjagen
doch haben sie die Macht des Geldes - und so müssen wir uns weiter mit ihnen plagen
hoffend, dass wir vieles bald vergessen, was wir da hören und sehen
und all die Eitelkeiten und Überheblichkeiten verdrängen und zügig verwehen
damit wir es genießen können: Weihnacht, Weihnacht überall
als der Kinder, Engel und Bengel süßer Schall.
Geistig und seelisch dünn
So kann es nicht bleiben:
Die Weihnachtsgeschichte ist umzuschreiben
denn neben Stallsuche, Geburt, Engeln, Myrrhe, Weihrauch und Gold
ist die eigentliche Botschaft: Liebe und Mitgefühl seien allem Menschen hold
um täglich Achtung und Herzlichkeit zu den wahren Lebensgrundlagen zu erheben
statt mit materiellen Dingen und Ritualen vor der Krippe ein Geltungsbedürfnis zu pflegen
um dann morgen weiter zu ziehen und wieder zu gieren und auf andere herabzublicken
in einer Mischung aus Berauschtheit am eigenen Ansehen und Entzücken
- deshalb wäre die Weihnachtsgeschichte besonders bei den heiligen drei Königen
umzuschreiben
denn die Geburt markiert Liebe und Vergebung – so soll es bleiben
und die drei Könige sind mit ihrem Reichtum nur ein allenfalls nettes Beiwerk oder Rahmen
wobei jedoch Geld und Geltung für so manche „Christen“ die wichtigsten Ereignisse sind
und waren.
Auch Väter sind zu achten
Maria hat es zu höchstem irdischem Ansehen gebracht
doch Josef hat es nie auch nur annähernd so weit geschafft
was vielleicht die Sicht in etwas falsche Richtung lenkt
wenn man die Geschichte so recht bedenkt:
Zwar erhielt Maria das Kind
vom himmlischen Vater vermutlich recht geschwinde
doch der war im Zeitraum der Geburt zunächst so unsichtbar wie ein Wind
also blieb im ersten Moment nur der Josef als Ernährer für das Kind
was Maria in der Situation gerade zupassekam
hielt doch der Josef sie bei Laune und warm
zumal der Josef mit festem Beruf auch Geld verdiente
und fortan für das Kind den guten Vater spielte
wobei der richtige Vater des Kindes als Zuschauer im Himmel saß
während der Josef das harte Brot des Ernährers aß
- also sollte man auch der aufopfernden Rolle des Josef gedenken
und einen herzlichen Dank in seine Richtung lenken
und nicht nur Maria und das Kind in der Krippe betrachten:
Denn auch die Ernährer der Kinder sind zu achten.
Adventskerze
Advent, Advent
so manche/r hängt
an hoffnungsvollen Gedanken
die um ein weihnachtliches "du und ich" sich ranken
und hängt daran und baumelt still
formt Fantasie-Leben wie sie (er) es will
um tief in sich eine eigene Welt zu erschaffen
damit dort weniger Risse und Abgründe klaffen
gedanklich frei von all den Unzulänglichkeiten der Welt
damit es nicht die Seele zu sehr zerkratzt und gefangen hält
und ein wahres Leben gelingt gegen alle Gleichgültigkeit
nicht durch Enttäuschung zerbrochen und entzweit
- und so ist es vielleicht eine Kerze im Advent
in der das Licht einer schönen Welt hell brennt.
Adventszeit
Advent, Advent
ein Menschlein hängt
an süßen Gedanken
die um eine Sie (oder Ihn) ranken
und da hängt es lange und baumelt still
spuckt Gedichte und Worte aus wie es will
um einen Blick auf sie (ihn) zu werfen
und sich ganz in ihr (ihm) zu vertiefen
- doch halt: Manchmal ist es besser, es verfliegen diese Fantasiegebilde
denn sie (er) ist bisweilen weder zart noch sinnlich noch herzlich noch milde
sondern ein erschöpfter oder egoistischer Plagegeist am Tage und in der Nacht
und hat sie/ihn schon um Geld, Zufriedenheit und Schlaf gebracht
- also ist es besser man begeht den Advent in nüchterner Besinnlichkeit:
Erfreue dich auch an dir selbst – dafür sei jetzt Zeit.
Wie es mir geht
Wie geht es mir schlecht
ist meine Frau mal krank oder richtig müde
weil dann ist Vieles nicht so wie ich es möcht`
und das bedeutet Mühe.
Denn wenn ich ihr z.B. ein gut gefülltes Weinglas hinstelle
so nippt sie nur daran und ich muss den Rest leeren
oder wenn ich ihren Kuchenteller und ihre Kaffeetasse gut fülle
muss ich meinen Magen auch noch mit ihren Köstlichkeiten beschweren.
Und wenn ich einen saftigen Leberkäse frisch gebacken habe
so schafft sie kaum etwas und das größte Stück bleibt für mich
und wenn ich möchte, dass sie sich an Joghurt und Quark labe
dann sagt sie oft: „Schatz, ich kann nicht mehr – das ist nun leider für dich.“
Und wenn sie ermattet schon auf dem Sofa in einen leichten Schlummer sinkt
so zieht sie zumeist die Wolldecke über sich
und ich muss sehen welche Fortbildung samt Schnäpschen auf meinem PC winkt
denn da ist ja keine Wolldecke mehr für mich.
Und wenn der zu bügelnde Wäscheberg sich schon stapelt, dass er wankt
dann ist es an mir ihn zu stabilisieren
denn wenn sie – was sehr selten ist - mal erkrankt
muss ich bei einem Gläschen Sekt und Musik das Bügeleisen ein wenig führen.
Doch Weihnachten konnte ich stets zart und festlich gestimmt dem Ereignis entgegensehen
denn jeweils rechtzeitig entschied sie: „Ich bin jetzt wieder gesund
denn ich muss hier die Zügel wieder straffer in die Hand nehmen“
und so leuchten die Kerzen und der Christbaum jedes Jahr warm und bunt.
Weihnachtsgeschenk
Weihnacht ist bald überall
was schenke ich Dir? Schöner Worte Schall?
Doch das Präsent habe ich dir schon öfters gemacht
- habe ich dich mal mit einer Verführung mit Folgen bedacht?
Das passt doch gut zum Fest eines feinen Kindes
- glaube mir: Das Geschenk bringt es
du musst dich jetzt nur noch bereit dafür sein
und in 9 Monaten hast du ein Geschenk, süß und klein
du zögerst? Willst du das Geschenk nicht haben?
Oder sehe ich da in deinen Augen ein: Her mit meinen Gaben?
Heimkehr
In einer Stille einkehren
einander Geschichten und Berührungen bescheren
Frieden und Ankunft geben und finden
geduldig lose Enden verbinden
sich liebend zueinander neigen
behutsam zusammen verweilen
mit der Macht und Fracht, die man in sich trägt
auch füreinander, dass keiner verloren geht
- so werde Weihnachten zu einer Heimkehr:
Das wünsche ich dir / euch sehr.
Weihnachtsfeste vom Jahre 0 bis 2018
Turbulent ging es schon vor 2018 Jahren zu
denn hochschwanger und ohne Herberge – da war im Jahre 0 ein junges gestresstes Paar
ohne Ruh‘
doch so manchem – damals in Form eines Gastwirtes – war die Situation (wie auch heute
noch) egal
denn schließlich galt seit jeher: Auf der Welt gibt es überreichlich Not und Qual
und all das mit einem Herzen stets aufzunehmen vermag man als Einzelner nie
es würde die Seele erdrücken wie eine Lawine - hätte man nicht die Überlebensstrategie
sich auch mal durch Vergessen vom Schmerz der Welt zu befreien
- wer könnte sonst auch nur einen Moment sanft in sich geborgen verweilen?
Also treibt es in jedem Moment viele erschöpft und enttäuscht irgendwo hinaus
auf irgendeiner Straße vorbei an so manch heimelig erleuchteten Haus
und so war es schon damals und so ist es noch heut‘
stets hat der übermächtige Zufall Glück und Leid blind über die Welt verstreut
womit der eine reich beschenkt und der andere arm und kaum beachtet ist
je nachdem, ob du in einem Kuhstall oder einer besseren Welt geboren bist
weshalb man Weihnachten als ein ganz besonderes Geburtstagsfest annehme