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Fast 40 Jahre wandern, klettern, bergsteigen. In der Pfalz/Rheinland Pfalz, (Pfälzer Wald), in der Eifel, in den Alpen, im Pamir- und Fan-Gebirge in Tadschikistan. Abenteuer Leben, mit allem, was dazu gehört. Auch zwei Touren mit dem Motorrad in die Alpen. Ob Camping, Übernachtung in Hütten oder im Freien. In dem Buch möchte ich den Leser mitnehmen in eine Auswahl meiner Touren und Erlebnisse. Mit Beschreibungen und vielen textbegleitenden Bildern.
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Seitenzahl: 190
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„Wandern, Klettern, Bergsteigen“
25 Jahre, Unterwegs in Höhen zwischen 100 und 6300 m …
im Pfälzer Wald, (Foto Burg Trifels)
in der Eifel, (Foto Tal bei Urft)
in den Alpen,(Foto Biancograt Wallis, Schweiz)
im Pamir- und Fan-Gebirge,(Foto Pik der Vier)
Ein Leben mit vielen Erlebnissen und Veränderungen.
Kleine Abenteuer in der Natur
© 2020 Helmut Kautzner
Alle Rechte vorbehalten.
Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44,
22359 Hamburg
ISBN
978-3-7497-6724-3 (Paperback)
978-3-7497-6725-0 (Hardcover)
978-3-7497-6726-7 (e-Book)
Impressum
Verlag tredition GmbH
Halenreie 40-44
22359 Hamburg
Alle Fotos ohne Ursprungsbezeichnung sind eigene Fotos des Autors.
Die Fotos auf der Buchumschlagseite zeigen eine Übersicht der in meinem Buch beschriebenen Gebiete mit eigenen Fotos.
Fotos, Bilder, Karten mit Ursprungsbezeichnung sind lizenzfeie oder freigegebene Inhalte, Downloads oder Kopien. u. a. von Wikipedia/Wikimedia oder aus anderer Quelle, nach Bedarf mit Veröffentlichungsfreigabe.
Hinweis zu meinen eigenen Fotos:
Die Fotos zu den frühen Touren aus 1976, 1987+88, 1991+92 und 1993 sind Digitalisierungen von meinen Dia-Fotos und leider nicht von einwandfreier Qualität, aber ich möchte sie trotzdem zeigen als Untermalung meiner Berichte und Erzählungen.
Widmung
Dieses Buch widme ich meiner Familie, die in meinen Bergsteigerjahren von 1976 bis 1995 in Waldsee mit damaliger Frau und Partnerin Elisabeth (Lisa), Tochter Dorothee und Sohn Andreas, den Großteil meiner Erlebnisse bis 1995 miterlebt, mitertragen und mitgelebt hat.
Ferner widme ich dieses Buch meinem Kletterkameraden Manfred, der mich zu einem Großteil in die Praxis des Kletter- und Bergerlebens eingeführt und mich dabei über viele Jahre bei den Kletter- und Bergerlebnissen begleitet hat.
Ich denke an die vielen Bergkameraden/Bergkameradinnen aus der DAV-Sektion Speyer, mit denen ich viele Wanderungen und Bergtouren erleben durfte und einige leider nicht mehr leben, zum Teil verunglückt in den Bergen.
Zum Schluss, aber nicht zuletzt, gehört meine Widmung auch meiner neuen Familie mit Olga und Ihren Kindern und Enkeln, die mich seit 2012 begleiten.
Euer Helmut
Ehemann, Vater und Opa
Über Mich:
Geboren 1938 in Teplitz Sudetenland, Flucht von dort Mitte 1945 bis Anfang 1946
Leben in Dortmund 1946-1967
Leben in der Pfalz (Rheinland-Pfalz) 1967-2001
Leben in Düren 2001-2015
Leben am Beginn der Nordeifel (Heimbach) ab 2015
Ich bin ein kleines Licht unter den vielen Bergsteigern, die großes erreicht haben, es waren keine Achttausender, kein Kilimandscharo, kein Patagonien. Aber das, was ich erreicht und erlebt habe und hier als kleinen Ausschnitt erzählen möchte, habe ich mit Freude und Spaß erlebt und erreicht. Ich bin dankbar für alles, das mir vergönnt war und ich möchte euch alle, Geschwister, Kinder, Enkel und alle Leserinnen/Leser an diesen Erlebnissen teilhaben lassen. Auch für mich selbst beim Schreiben mit der Freude der Erinnerungen an viele schöne Stunden.
Allgemein:
Dieses Buch ist von mir geschrieben, wie ich es erlebt habe, aus meinen Erinnerungen. Manche Angaben sind dabei nur noch unvollständig vorhanden. Zeitformen und Satzformen entsprechen sicherlich und teilweise nicht einem ausgefeilten Lektorat, aber für mich stehen meine Erlebnisse im Vordergrund. Falsche Zeitformen, Rechtschreib- oder Satzfehler möge man mir verzeihen.
Inhaltsangabe
Widmung
Über mich
Inhaltsangabe
Vorwort und Einleitung
Kapitel 1
1976, Erste Schritte in mein Wander- und Bergsteigerleben
Kapitel 2
Pfälzerwald, ein Wander- und Kletterparadies
Kapitel 2.1
1987, Ein Abend auf dem Lauterschwaner Rappenfelsen
Kapitel 2.2
Weitere Klettermassive Pfalz und Battert
Kapitel 3
Wandererlebnisse in der Eifel, 2008 bis 2010
Kapitel 3.1
Wanderung Eifelsteig Übersicht und Beschreibung
Kapitel 3.2
Erste Tour 2009, 5 Etappen von Kornelimünster nach Steinfeld
Kapitel 3.3
Zweite Tour 2010, 4 Etappen von Urft nach Gerolstein
Kapitel 4
Meine späten Motorradjahre
Kapitel 4.1
Fahrt in die Alpen September 2010 Lechtal Häselgehr
1) Motorradtour Dreipässefahrt Hahntennjoch-Arlberg-Flexen
2) Bergtour Besteigung Lichtspitze
Kapitel 5
Rückblick ab 1976 Beginn (m)eines Bergsteigerlebens
Bergsteigen in den Alpen
Besteigung Similaun und Wildspitze, meine ersten 3000-der
Kapitel 6
Klettersteige 1987 Dolomiten und Pisciadu
Kapitel 7
August 1988 Klettertour Dri Hörneli
Kapitel 8
August 1991 Saas Grund Zwei besondere Erlebnisse
Höhenweg Grächen-Saas Fee und Besteigung Nadelhorn
Kapitel 9
August 1992 Eine Traumtour in den Himmel
Überschreitung Biancograt mit Piz Palü
Kapitel 9.1
Eine Erweiterung zur Traumtour in den Himmel
Nochmal eine Traumwoche in Fels, Eis und Schnee
Kapitel 10
1993 Reise ins Ungewisse, Tadschikistan, Pamir und Fangebirge
Kapitel 10.1
Vorgeschichte und Vorbereitung
Kapitel 10.2
Die Hinreise nach Duschambe
Kapitel 10.3
Fahrt und Fußmarsch zum Zwischenlager
Kapitel 10.4
Flug ins Basislager
Kapitel 10.5
Im Basislager, Lager einrichten und Akklimatisation
Kapitel 10.6
Vorbereitung und Aufstieg zum Pik der Vier
Kapitel 10.7
Eigener Aufstieg zum Pik der Vier
Kapitel 10.8
Weitere Aktivitäten und Aufstieg zum Pik Varapiova
Kapitel 10.9
Flug ins Fangebirge
Kapitel 10.10
Rückfahrt nach Duschanbe
Kapitel 10.11
Flug nach Hause
Kapitel 11
Was kam dann: Mein Leben ab 1995
Kapitel 11.1
Eine Bergtour mit vielen Eindrücken
Oktober 2006 Eine Dreitagestour in östliche Karwendel
Kapitel 12
Letztes Bergerlebnis 2019, Epilog
Eine Fahrt mit dem Wohnmobil Nach Bayern und Österreich
Nachwort und Nachtrag/Korrektur
Anhang 1
Relevante Eck- und Tourendaten zu meinem Bergsteigerleben
Anhang 2
Allgemeine Angaben zu Wander- und Bergtouren
Anhang 3
Abseiltechnik
Anhang 4
Reiskarte Pamir zu Kapitel 9 mit Datumsangabe
Anhang 5
Karte Pamir Basislager und meine Tourenangaben
Anhang 6
Verzeichnis der Veröffentlichungs-Freigaben
Vorwort und Einleitung
Unterwegs in Höhen zwischen 100 und 6300 m,
In diesem Buch möchte ich einen Teil meiner vielen Erlebnisse aus meinem Wander- und Bergsteigerleben erzählen, Dieses nicht nur in Textform, sondern auch ergänzt mit vielen textbegleitenden eigenen Fotos, allgemeinen Hinweisen und Angaben, um Sie und euch (Die Leserin/den Leser) an diesen Erlebnissen möglichst ausführlich teilhaben zu lassen.
Alles begann in Waldsee, einem Dorf in Rheinland-Pfalz, zwischen Speyer und Ludwigshafen, Höhe ca. 100 m. (Amtlich 99 m ü. NHN)
Mein höchster Berg, der Pik der Vier im Pamirgebirge, nahe dem Pik Kommunismus, Höhe 6300 m.
Davon möchte ich hier erzählen, von einem kleinen Teil meiner Erlebnisse in der Natur, in verschiedenen Landschaften und den Bergen.
Diese Auswahl meiner Erlebnisse steht in keiner zeitlichen Reihenfolge, sondern ich möchte meine Erlebnisse erzählen nach Gebiet und Art, von Wander- zu Hochgebirgstouren. Erzählungen aus dem Pfälzer Wald, der Eifel, meinen späten Motorradjahren, verschiedenen Touren in den Alpen, und als Höhenpunkt meines Bergsteigerlebens die Fahrt in das Pamir- und Fan-Gebirge. Zuletzt als Ausklang meine letzten Touren in die Alpen.
Vieles weitere habe ich erlebt, es lebt weiter in meinen Erinnerungen. Dabei waren viele Drei- und Viertausendern in den Alpen, viele Klettersteige in den Dolomiten und Karwendel, Wander- und Radtouren in der Natur des Pfälzer Waldes, der Eifel. Ich war im Harz, an der Ostsee, im Elbesandsteingebirge, mit dem Wohnwagen und Wohnmobil in vielen Ecken Deutschlands, Österreichs, Norditaliens, den Dolomiten usw., bin Ski gefahren im Sauerland, Schwarzwald und in den Alpen, auch Finnland war einmal dabei. War in Tunesien, auch zu Wüstenexkursionen, war auf Kreta, in Spanien und Montenegro.
Dieses Buch soll dabei kein Fachbuch sein über das Wandern oder Bergsteigen und auch nicht über das Motorrad fahren.
Es soll auch keine Reisebeschreibung werden, sondern ich möchte euch einfach mitnehmen in diesen Teil meiner Erlebnisse, als „normaler“ Wanderer und Bergsteiger, in (m)ein Abenteuer Leben.
Eine Übersicht zu meinen Wander- und Bergsteigerjahren und den Touren habe ich im Anhang aufgeführt.
Mein Abenteuer Leben war auch immer ein Erlebnis mit und in der Natur. Beeindruckend waren und sind für mich die Sonnenauf- und -untergänge, ob erlebt im eigenen Garten, bei den morgendlichen Spaziergängen mit meinem Hund Zara (einer lieben und lebhaften Labrador-Hündin, siehe mein Buch: Meine Hunde und ich) oder bei meinen Bergtouren. Sonnenaufgänge nach dem Tourenstart im Dunkeln, wenn die Sonne die ersten Gipfelspitzen zum Leuchten bringt, wie hier auf dem Foto bei unserer Tour von der Weissmieshütte zum Lagginhorn 1988, um etwa 5: 30 Uhr auf dem Lagginhorngletscher.
Aber auch die Sonnenuntergänge, wenn der Tag zu Ende geht, vor einem Zelt, einem Biwak oder einer Berghütte, wenn ein Tag wieder ein glückliches und unfallfreies Ende gefunden hat.
Zu all dem gehört für mich aber auch die gesamte Natur, die uns umgibt. Selbst die kleinste Blume am Wegrand gehört dazu. Ebenso jeder natürliche Bachlauf, er bietet uns eine Vielzahl von kleinen Freuden, Ich kenne nur einige Blumen beim Namen, außer Eichen, Birken und Buchen kaum einen Baum mit Namen, aber ich freue mich über alles, was da wächst und blüht. Genieße die frische Luft in den Wäldern und in den Bergen. Ich freue mich über jedes Reh, das ich sehe, über jeden Vogel der singt und bin traurig, wenn ich ein Tier oder einen Vogel überfahren am Straßenrand liegen sehe.
Diese Erlebnisse waren aber auch verbunden mit Freundschaft und Kameradschaft. Kameradschaft vor allem bei anspruchsvollen Hochtouren am Seil. Vertrauen auf das Können und die eigene Leistungsfähigkeit und die des Seilkameraden. Dazu auch die Überlegungen mit Einschätzung der Machbarkeit einer Tour. Dieses auch verbunden mit schlaflosen oder fast schlaflosen Hüttenübernachtungen in engen Matratzenlagern, mit den Gedanken: Was wird morgen sein, werde ich es schaffen? Habe ich keine Ausrüstungsteile vergessen?
Zu allem gehörte aber auch der Respekt vor der Natur, vor den Bergen. Respekt vor den Ansprüchen für eine Tour mit Einschätzung der eigenen Leistungsgrenze. Aber es gehört auch dazu die Freude und Begeisterung über den erreichten Gipfel oder auch das Ziel und Ende eines Klettersteiges oder einer Wanderung, danach der schöne Hüttenabend unter Freunden.
Aber immer das Wichtigste: Heil und gesund zurückkommen.
Das alles lebt in meinen Erinnerungen und in diesem Buch.
Viel Spaß beim Lesen.
Helmut Kautzner
Kapitel 1
Erste Schritte in mein Wander- und Bergsteigerleben
Mein Bergsteigerleben begann 1976 im Zuge eines Familien-Urlaubs in Sölden mit der Besteigung des Similaun und der Wildspitze auf privater Basis. Dazu mehr im Kapitel 5.
Grundlage und Ausgangsbasis für mein aktives Wander- und Bergsteigerleben war jedoch der Eintritt 1976 als Mitglied bei dem DAV, Sektion Speyer. Diese Mitgliedschaft war entscheidend für alle Erlebnisse, insbesondere auch für die von mir in diesem Buch beschriebenen. Deshalb möchte ich dazu etwas weiter ausholen.
Im Jahre 1967 war ich mit meiner Familie aus beruflichen Gründen von Dortmund nach Waldsee gezogen. Nach den ersten Jahren in Waldsee mit Camping und Wohnwagen überlegten wir, meine damalige Frau Elisabeth (Lisa) und ich, uns dem DAV anzuschließen. Ich gehe davon aus, dass viele, die dieses Buch lesen, den DAV kennen, ich möchte jedoch der Vollständigkeit halber hier einiges zu dem DAV erwähnen.
Der DAV, Deutscher Alpen Verein, war und ist in örtlich selbstständige Sektionen aufgeteilt, unter der Gesamtleitung des Verbandssitzes in München. Ziel des DAV war und ist die Durchführung der traditionsmäßigen Nutzung und Pflege des Alpenbereiches und die Betreuung der verschiedenen Sachgebiete, unter anderem Bergsteigen, Skifahren, Bergwandern, Wandern und dem Expeditions-Bergsteigen. Dazu gehört auch die Führung einer Vielzahl von vereinseigenen Berghütten, für Mitglieder mit besonderen Preisvorteilen. Aber auch die Rettung aus Bergnot ist Bestandteil der Aufgaben des DAV zusammen mit den örtlichen Bergrettungs-Organisationen.
Hierzu möchte ich noch einen wesentlichen Punkt anfügen: Zu den Vorteilen als Mitglied des DAV gehört unter anderem die Möglichkeit, sich über eine passende und preiswerte Versicherung auf eine ggf. umfangreiche und je nach dem kostspielige Such-, Bergungs- und Rettungsmaßnahme zu versichern.
Zurück zu unserem Entschluss, uns dem DAV anzuschließen:
Für uns standen zur Auswahl die große Sektion Ludwigshafen mit weit
über 1000 Mitgliedern und einer kleinen Sektion in Speyer mit knapp 400 Mitgliedern. Wir entschieden uns für Speyer in der Hoffnung, hier eine familiäre Atmosphäre zu finden. Nach anfänglichem Beschnuppern wurden wir herzlich aufgenommen. Zu dieser Zeit brauchte man für einen Eintritt noch einen sauberen Leumund, der eine ordentliche Lebensführung bestätigen konnte. Der damalige erste Vorsitzende, ein offener korrekter Mann mit sehr klaren Prämissen, hatte die Funktion als Fürsprecher für uns übernommen. Heute ist er Ehrenvorsitzender der Sektion Speyer.
Von der Sektion wurden monatliche Wandertouren und einzelne größere Bergtouren angeboten, teils auf Sektionsbasis, aber auch auf privater Organisation. So auch unsere erste Teilnahme an einer Sektionstour 1977 in das Rofangebirge am Aachensee für eine Woche. Zielsetzung für Neulinge: Bewegen in den Bergen, kleine Kletterübungen, Umgang mit Seil und Ausrüstungen, Abseilen über Felsabbrüche usw. Wir nahmen mit der ganzen Familie teil, Tochter Dorothee, Sohn Andreas, Mutter Lisa und ich, Vater Helmut. Untergebracht waren wir in der Erfurter Hütte auf 1836 m oberhalb der Bergstation der Rofan-Seilbahn. Hier nahmen wir an den leichten Kletter- und Abseilübungen teil und machten unsere ersten Bergtouren auf den Hochiss Höhe 2299 m, den kleinen Sagzahn-Klettersteig zum Sagzahn 2228 m und zum Vorderen Sonnwendjoch mit 2224 m. Ich alleine unternahm am letzten Tag unseres Aufenthaltes eine Rundtour um und über die Heidachstellwand mit 2192 m Meereshöhe. Hierbei konnte ich auch meine noch etwas begrenzte Leistungsfähigkeit testen, Orientierung, Ausdauer und Schnelligkeit.
Das war unsere und meine eigene erste fachlich fundierte Bergerfahrung und Information zur Bergsteigerkunde in Ergänzung zu meinen privaten ersten Bergtouren 1976. Viele Erfahrungen und Kenntnisse/Erkenntnisse sollten noch folgen. Unter anderem aus dem DAV-Kletterkurs 1979 an der Kampenwand und einem Eiskurs an der Badener Hütte 1982, durchgeführt von der DAV-Sektion Speyer. Die in diesen Kursen vermittelten Kenntnisse und Erfahrungen waren Basis für mein weiteres Wander- und Bergsteigerleben. Allen, die sich für das Bergsteigerleben interessieren und sich hier betätigen möchten, kann ich eine Teilnahme an solchen Kursen nur empfehlen, denn diese können entscheidend sein für ein sicheres Heimkommen.
Wie es begann.
Urlaub mit Familie in Sölden 1976
Kapitel 2
Pfälzerwald, ein Wander- und Kletterparadies,
25 Jahre, 1976 bis 1995 und weiter bis 2001
Der Pfälzer Wald ist eines der weitläufigsten Waldgebiete in Deutschland von ca. 1589 km2, das entspricht ca. 3780 Fußballfeldern, davon ca. 80-90 % Wald. Auf der nächsten Seite eine Übersichtskarte des Pfälzer Waldes. Zum Pfälzer Wald gehören einmalig in Deutschland eine große Anzahl von Hütten, Naturfreundehäusern, Hütten des Deutschen Alpenvereins, des Pfälzer Waldvereins, und nicht zuletzt von Ortsgemeinden oder örtlichen Vereinen. Alle 10 bis 15 km kann man auf eine Hütte treffen. Viele davon sind bewirtschaftet, zumindest über das Wochenende, aber auch teilweise durchgehend, z. B. die Naturfreundehäuser, das Kalmithaus, das Lambertskreuz und andere mit einem reichhaltigen Angebot an Speisen und Getränken zu günstigen
Preisen. Bratwurscht, Saumagen, Lebberknepp mit Sauerkraut sind hier die Haus- und Hofspeisen, dazu Wein oder Schorle aus dem Pfälzer Weinland. Auch Übernachtungen in vielen Hütten sind möglich. Was den Pfälzerwald zudem auch auszeichnet, sind die vielen, mit Farbzeichen markierte Wanderwege und die zugehörigen Wanderkarten als topografische Karten mit hoher Auflösung im Maßstab 1: 25.000 und den eingetragenen Wanderweg-Kennzeichnungen.
Hinzu kommt eine große Anzahl von Sandstein-Kletterfelsen in der Südpfalz und dem sogenanntem Wasgau mit ausführlichen Kletterbeschreibungen, z. B. von den Pfälzer Kletterern. Aber auch die Vergangenheit ist präsent durch eine Vielzahl von Burgen, teilweise als Ruinen, teilweise renoviert und komplett begehbar, so wie zum Beispiel die Burg Trifels oberhalb von Annweiler. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, das alles ist in der Summe einmalig in Deutschland. Ich kenne kein Gebiet, ob Eifel, Odenwald, Sauerland, Harz, Bayrischen Wald, das ähnliches an Hütten, durchgehend gekennzeichneten Wanderwegen und Wanderrouten, mit Kletterfelsen und aller Sehenswürdigkeiten in dieser Vielzahl und mit Beschreibung bietet. Dieses soll keine Herabsetzung der anderen Gebiete sein, denn diese haben auch gleichwohl viel Schönes und Interessantes zu bieten.
Die über Dreißig Jahre, von 1976 bis 1995 und 2005 bis 2011in der Natur und den Bergen haben bei mir einen tiefen Eindruck hinterlassen.
Ab 1976 waren wir/war ich fast jeden zweiten Sonntag im Pfälzerwald unterwegs, entweder alleine, mit Familie, mit Freunden privat oder mit der Sektion Speyer, auch bei den monatlichen Sektionswanderungen. Mit Wanderstrecken von 16-20 km, aber auch Orientierungs- und Gewaltmärschen mit 40 bis 45 km. Hüttenpausen waren dabei immer obligatorisch.
Aber auch Klettertage an den Sandsteinfelsen waren oft angesagt. Mit der Zeit kannten wir viele Wege und Hütten wie die sprichwörtliche Westentasche. Dazu kannten wir auch etliche Kletterfelsen. Von unserem/meinem Wohnort Waldsee, einem Ort zwischen Ludwigshafen am Rhein und Speyer, hatten wir den Pfälzer Wald praktisch vor der Haustür.
Aus den vielen Erlebnissen und bekannten Hütten nachfolgend ein Erlebnis zu einer mit der Familie und den Wander- und Kletterfreunden der DAV-Sektion Speyer oft besuchten Hütte und einem in der Nähe liegenden Kletterfelsen:
Dem Naturfreundehaus Bethof der Ortsgruppe Bad Bergzabern (http://naturfreundebadbergzabern.de/). Dieses liegt in der Nähe von Lauterschwan, mit einer sehr guten Bewirtung, mit guter Übernachtungsmöglichkeit in sauberen Zimmern, einem angeschlossene Campingplatz für Dauercamping und Touristen. Von hier aus bieten sich eine Vielzahl von Möglichkeiten, Wanderungen und Klettertouren an den umliegenden Sandsteinfelsen, so auch dem hier nachfolgend beschriebenen Erlebnis an und auf dem Lauterschwaner Rappenfelsen.
Kapitel 2.1Ein Abend auf dem Lauterschwaner Rappenfelsen
Sommer 1987
An dem Rappenfelsen waren wir einige Male mit Kletterfreunden zum Klettern gewesen, so kannte ich diesen Felsen und verschiedene Kletterrouten bis zum Schwierigkeitsgrad 3-4 (nach UIAA).
Ich hatte einen sehr ambitionierten Job bei einer namhaften Firma in Ludwigshafen.
Nach einer anstrengenden Woche im Sommer 1987 beschloss ich in Abstimmung mit meiner Familie an einem Freitagnachmittag, den Abend und den Samstagmorgen auf diesem Felsen alleine zu erleben, um mich zu erholen. Auf dem Gipfelplateau wollte ich mich dafür gemütlich einrichten, und auch am nächsten Morgen den Sonnenaufgang und die erwachende Natur genießen.
Wir hatten bereits die Woche über schönes Wetter und der Wetterbericht war entsprechend gut, allerdings mit der Meldung von vereinzelt aufziehenden Gewittern von Frankreich her.
Ich hatte mein leichtes Kletterzeug, meine Schlafmatte, den Schlafsack und das Kletterseil eingepackt, mich von meiner Familie verabschiedet und bin Richtung Bethof gefahren. Den PKW habe ich auf dem Parkplatz an der Straße in der Nähe vom Rappenfelsen, knapp 10 Minuten entfernt, abgestellt. Ich war an diesem Spät-Nachmittag an diesem Felsen alleine. Einerseits war ich froh darüber, dass ich für mich alleine die Natur genießen konnte, andererseits mit dem Nachteil ohne fremde Hilfe, wenn etwas passiert wäre. Aber das hatte ich in Kauf genommen mit dem Vorsatz, besonders konzentriert und vorsichtig zu bleiben. Handys gab es zu dieser Zeit noch nicht.
Dann bin ich den leichten Kletterweg, an der Nordwestseite an der Kante am Kamin des sogenannten Vorgipfels hinauf geklettert. Es ist ein leichter Weg, aber trotzdem muss man aufpassen, denn ein Sturz aus 10-20 m aus Unachtsamkeit kann dramatisch enden, Oben angekommen, habe ich mir noch im Sonnenschein einen schönen Platz für mein Nachtlager ausgesucht. Der Rappenfelsen hat oben ein Plateau mit einigen Abstufungen. In den Spalten und Rissen wachsen kleine Büsche und Bäumchen, die mühsam zwischen dem Sandstein ihr Leben behaupten müssen. Für den Rückweg bzw. Abstieg gab es an einer Stelle einem einbetonierten Ringhaken, wie an den meisten dieser Felsen hier im Wasgau. Eine Abseilstelle, von der man mit einem in den Ringhaken eingezogenen Seil abseilen kann. Diese Abseiltechnik ist beim Bergsteigen üblich und bei den Bergsteigern bekannt, möchte dieses jedoch für Nichtbergsteiger hier kurz anführen, auch zur Angabe für meine später notwendige Nachtaktion.
Das Abseilen ist das nach unten gleitende Abklettern, ein Abrutschen am Seil nach unten, ja nachdem mit Hilfe der Füße am Felsen oder frei schwebend am Seil. Das Seil wird immer an einem Fixpunkt eingefädelt und bis zur Hälfte der Seillänge durch den Fixpunkt gezogen. Das heißt, der maximale Abseilweg ist die halbe Seillänge, bei einem üblichen Kletterseil von 50 Metern Länge also 25 m.
Zur Sicherheit gegen ein Durchrutschen am Seilende sollte ein Knoten gebunden werden, dieses unbedingt erforderlich, wenn die Abseilhöhe nicht bekannt ist und vielleicht höher ist als die Seillänge. Der Fixpunkt ist bei den etablierten Kletterrouten wie hier in der Pfälzer Sandstein-Kletterwelt in der Regel ein bereits wie vorgenannt einbetonierter Ringhaken.
Weitere Angaben über die Abseiltechnik habe ich für Interessierte im Anhang 3 angegeben.
Zurück zu meiner Tour:
Ich habe den Abend genossen, mit der wunderschönen Aussicht auf die Umgebung und später einen wunderschönen Sonnenuntergang erlebt.
Alles um mich herum war ruhig und friedlich und es war sehr warm. Für die Nacht brauchte ich mir keine Sorgen zu machen, dass ich erfrieren würde. Ich hatte mein kleines Abendbrot genossen, nach und nach mein Bier getrunken und angefangen, mich von meiner stressigen Woche zu verabschieden und zu erholen. Es wurde schon dämmerig, gegen 21: 00
Uhr, da tauchten plötzlich am fernen Horizont aus Südwest, Richtung Frankreich, Blitze auf, sogenanntes Wetterleuchten, ein Donnern war noch nicht zu hören, aber ich konnte einige dunkle Wolkenballungen erkennen. Na ja, habe ich mir gedacht, das ist weit weg und hatte gehofft, dass das Gewitter nicht in meine Richtung ziehen würde. Hatte aber doch zur Sicherheit und für alle Fälle das Seil an der Abseilstelle in den betonierten Abseilring eingefädelt und abgelassen. Es wurde dunkel und die Blitze kamen näher, nach etwa einer weiteren Stunde hörte ich auch den Donner, noch etwas weg, aber mit der sicht- und hörbaren Tendenz, es kommt näher, Zeitpunkt nach 22: 00 Uhr. Im Licht meiner Stirnlampe habe ich meine Sachen eingepackt und habe mich auf einen Rückzug eingestellt. Ich hatte keine Lust, das Gewitter in der exponierten Lage auf dem frei stehenden Gipfelblock zu erleben, obwohl mir Gewitter mit Blitz und Donner immer schon imponiert haben, aber möglichst aus sicherer Lage. Ich merkte durch die kürzer werdenden Abstände zwischen Blitz und Donner und das Krachen des Donners, es hat keinen Zweck, ich musste runter vom Fels. Klettergurt an, Rucksack aufgenommen und zum Seil, Abseilachter und Sicherungsschlinge eingehängt und ab über die Felskante am Seil ca. 25 m nach unten. Das 50m-Seil reichte gerade bis kurz über den Boden, aber das wusste ich von früheren Abseilaktionen an diesem Felsen. Der Felsen war an dieser Stelle einigermaßen eben, so dass ich im Dunkeln ohne Schwierigkeit an der Felswand entlang abrutschen konnte. Unten angekommen habe ich schnell das Seil abgezogen, notdürftig zusammen gerollt, und ab durch das Waldstück zum PKW. Dank Stirnlampe mit ausreichender Beleuchtung. Mittlerweile war es in etwa 23: 00 Uhr. Ich war gerade am PKW, da fing es an zu schütten wie aus Eimern, es blitzte und donnerte direkt um mich herum. Ich hatte gerade noch die Möglichkeit, mit den ersten Tropfen meine Ausrüstung zu verstauen und mich in den PKW zu setzen. Ich bin zu dem nahen Bethof gefahren, um dort zu übernachten. Leider war jedoch schon alles dunkel, aber nach Hause wollte ich auch nicht. So habe ich mich so gut es ging in meinem PKW zurecht gelegt, immer noch begleitet von dem starken Regen. Blitz und Donner wurden weniger, aber der Regen hörte nicht auf. Die Nacht habe ich leidlich im PKW zugebracht und war froh, als die Morgendämmerung anbrach. Später, nachdem der Bethof geöffnet hatte, habe ich mich etwas frisch gemacht, (die Waschgelegenheiten waren damals für den Campingplatz durchgehend geöffnet und zugänglich) und mir dann ein gutes Frühstück in der Hütte gegönnt. Aber mit meiner Kletterei war es an diesem Tag zu Ende und für eine Wandertour hatte ich auch keine Lust, denn der Regen hörte nicht auf. So bin ich halt nach Hause gefahren zu meinen Lieben. Aber immerhin, mein Wochenfrust war vorbei und ich katte ein kleines Abenteuer für mich erlebt. Bilder dazu habe ich leider keine.
Damals waren Fotoapparate üblich, die ich für Dia-Aufnahmen benutzt habe, diesen aber hier nicht dabei hatte. Heute ist dieses mit Handy einfacher.
Aber hier zwei Fotos aus meiner anfänglichen Pfalz-Kletterei vom Klettern an den Sandsteinfelsen „Drei Steine“, im Vorstieg (Sicherungsseil läuft nach unten).
Kapitel 2.2 Weitere Klettermassive Pfalz und Battert
Eines von vielen anderen Klettermassiv waren/sind die Fladensteine bei Bundenthal. An diesem Felsen begann mein Kletterleben mit dem DAV,