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Eine zweite Chance für die Liebe: „Was halten Sie vom Mondschein?“ von Bestsellerautorin Barbara Noack jetzt als eBook bei dotbooks. Sie waren jung und sehr verliebt … Auf der Insel Sylt lernten sie sich zwischen Dünen und wogenden Wellen kennen – und von Anfang an waren sie wie füreinander bestimmt. Doch nun sind zehn lange Ehejahre vergangen und Kiki und Sascha haben sich nicht mehr viel zu sagen. Als sie erneut Urlaub auf der Nordseeinsel machen, will Kiki noch einen Versuch wagen: Mit ihren Tagebucheintragungen von damals lässt sie für ihren Mann und sich selbst all die Erinnerungen an glückliche Abende bei romantischem Mondschein wiederaufleben … „Diese Kampener Ferienidylle zwischen Dur und Moll wird vielen Lesern Vergnügen bereiten.“ Der Abend Jetzt als eBook kaufen und genießen: „Was halten Sie vom Mondschein?“ von Bestsellerautorin Barbara Noack. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 93
Über dieses Buch:
Sie waren jung und sehr verliebt … Auf der Insel Sylt lernten sie sich zwischen Dünen und wogenden Wellen kennen – und von Anfang an waren sie wie füreinander bestimmt. Doch nun sind zehn lange Ehejahre vergangen und Kiki und Sascha haben sich nicht mehr viel zu sagen. Als sie erneut Urlaub auf der Nordseeinsel machen, will Kiki noch einen Versuch wagen: Mit ihren Tagebucheintragungen von damals lässt sie für ihren Mann und sich selbst all die Erinnerungen an glückliche Abende bei romantischem Mondschein wiederaufleben …
»Diese Kampener Ferienidylle zwischen Dur und Moll wird vielen Lesern Vergnügen bereiten.« Der Abend
Über die Autorin:
Barbara Noack, geboren 1924, hat mit ihren fröhlichen und humorvollen Bestsellern deutsche Unterhaltungsgeschichte geschrieben. In einer Zeit, in der die Männer meist die Alleinverdiener waren, beschritt sie bereits ihren eigenen Weg als berufstätige und alleinerziehende Mutter. Diese Erfahrungen wie auch die Erlebnisse mit ihrem Sohn und dessen Freunden inspirierten sie zu vieler ihrer Geschichten. Ihr erster Roman »Die Zürcher Verlobung« wurde zweimal verfilmt und besitzt noch heute Kultstatus. Auch die TV-Serien »Der Bastian« und »Drei sind einer zu viel«, deren Drehbücher die Autorin verfasste, brachen in Deutschland alle Rekorde und verhalfen Horst Janson und Jutta Speidel zu großer Popularität.
Barbara Noack veröffentlichte bei dotbooks bereits ihre Romane »Die Zürcher Verlobung«, »Der Bastian«, »Danziger Liebesgeschichte«, »Drei sind einer zuviel«, »Brombeerzeit«, »Das Leuchten heller Sommernächte«, »Die Melodie des Glücks«, »So muss es wohl im Paradies gewesen sein«, »Jennys Geschichte«, »Der Duft von Sommer und Oliven«, »Der Zwillingsbruder«, »Das kommt davon, wenn man verreist«, »Auf einmal sind sie keine Kinder mehr«, »Valentine heißt man nicht«, »Der Traum eines Sommers« und »Eine Handvoll Glück« sowie »Ein Stück vom Leben«, die auch im Doppelband »Schwestern der Hoffnung« erhältlich sind. Auch bei dotbooks erschienen ihre Erzählbände »Flöhe hüten ist leichter«, »Eines Knaben Phantasie hat meistens schwarze Knie« und »Ferien sind schöner« sowie der Sammelband »Valentine heißt man nicht & Der Duft von Sommer und Oliven«.
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eBook-Neuausgabe Dezember 2016
Copyright © der Originalausgabe 1996 Albert Langen-Georg Müller Verlag GmbH, München
Copyright © der Neuausgabe 2016 dotbooks GmbH, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung von shutterstock/Michael Thaler
eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH
ISBN 978-3-95824-805-2
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Barbara Noack
Was halten Sie vom Mondschein?
Roman
dotbooks.
Leidenschaft ist vergänglich
wie Blüten und
Stürme und Schnupfen.
Kehrt wieder wie
Schnupfen, Stürme und
Blüten, jedoch
nicht immer in den
gleichen Garten und die
gleiche Nase zurück.
Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich den vom Sturm getriebenen Regen auf haarige Dünen niederpeitschen, sehe zwischen die Dünen geduckte, nasse Rieddächer mit blicklosen Giebelfenstern, hinter denen man das ungeheizte, muffig leerstehende Pensionszimmer der Nachsaison ahnt.
Ein hoffnungslos grauer Himmel jagt über die Insel.
Schaue ich hinter mich ins Zimmer, so sehe ich dich – und das ist beinah noch schlimmer.
Du liegst angezogen auf dem Hotelbett und drückst unablässig an den Knöpfen eines Kofferradios, das neben dir auf dem zerwühlten Laken steht. Wasserstandsmeldungen. Kirchenfunk. Holländische Nachrichten. Ein Wiener Lied aus einem dänischen Sender. Es schrammelt mit merklich fröstelnder Gefühlsseligkeit über die Schleiflackmöbel des Hotelzimmers.
Du liegst aggressiv – mit angewinkelten Beinen – da und lauerst darauf, daß ich dich anspreche, daß ich dich nicht anspreche, daß ich irgendetwas tue, was dir Gelegenheit gibt, einen Streit zu beginnen. Es ist nicht sehr angenehm mit dir. Du willst auch gar kein angenehmer Mann sein. Du bist geradezu vernarrt in deine Unausstehlichkeit. Wenn ich wenigstens eine Tätigkeit wüßte, die dich von deinem aktiven Mißmut ablenkte. Aber du hast dich ja bereits an allem versucht.
Auf deinem Nachttisch stapeln sich Zeitungen und Bücher. Anfangs beschäftigtest du dich noch mit Exemplaren deiner mitgebrachten Spielkartensammlung. Jetzt liegen sie achtlos herum – ich fand Tarockkarten aus dem 17. Jahrhundert unter deinem Bett und überall verstreut die runden indischen Elfenbeinkarten mit den freimütigen Miniaturmalereien. (Ja, was soll denn das Zimmermädchen von uns denken?)
Du hast die Koffer mit Schuhwichse poliert, sämtliche Kreuzworträtsel in Illustrierten geraten. Du telefonierst täglich mehrmals mit deiner Sekretärin, deinem Teilhaber, sogar mit den Kindern. Sie sind so viel Beachtung von deiner Seite nicht gewöhnt und wissen nicht, wie sie ihre Befangenheit ablegen und wo sie so schnell das Vertrauen zu dir hernehmen sollen.
Dein Fingerknöchel hämmert gegen das mitgebrachte Barometer. Wieder und wieder, mit dem unlogischen Trotz der Streitsüchtigen. Es ist nicht mehr mitanzuhören.
»Das Ding kann auch nichts dafür, wenn es Schlechtwetter anzeigen muß. Es kann deinetwegen keinen Betrug begehen.«
»Es war deine Idee«, sagst du anklagend. »Wer geht schon im November nach Kämpen!?«
»Ja, ich weiß«, sage ich, »aber es ist deine lädierte Gesundheit, derentwegen wir hier sind. Übrigens soll das Wetter im Sommer auch nicht viel besser gewesen sein.«
»Im Sommer waren wenigstens unsere Freunde da«, sagst du.
Das stimmt. Im Sommer waren all die Leute hier, die wir ein Jahr lang zu Hause und überall dort treffen, wo etwas gesellschaftlich oder sportlich Wichtiges stattfindet. Immer die gleichen Gesichter. Immer das gleiche Bla-Bla. Nur der Klatsch wechselt wie die Verhältnisse, mit denen er sich befaßt.
»Im Sommer –«, fängst du schon wieder an.
» – warst du in Indien«, sage ich. »Da hättest du sowieso nicht hier sein können.«
»Na und? War das etwa ein Vergnügen für mich?«
»Nein«, sage ich, »es war eine Geschäftsreise.«
»Ich hatte überhaupt keine Ferien in diesem Jahr. Nicht einmal einen Skiurlaub. Du warst zweimal fort.«
»Ja«, sage ich, »mit den Kindern und deiner Mutter und deiner Schwester und den Kindern deiner Schwester…«
»Was willst du damit sagen?« fragst du lauernd.
»Gar nichts. Ich stelle nur fest.«
– und wundere mich, woher ich noch die Geduld nehme. Ich spüre, es wird nicht mehr lange gutgehen. Noch eine Viertelstunde mit dir im selben Zimmer, und es passiert ein Malheur. Dann verliere auch ich die Beherrschung. Dann werden wir wie Kampfhähne aufeinander losgehen und hacken, hacken, blindwütig alles aufhacken, was uns im Laufe der gemeinsamen Jahre mißfallen hat – an deiner und an meiner Familie, an deinen und an meinen Freunden, wir werden uns an alles erinnern, was wir falsch gemacht haben. Du und ich. Wir werden dramatisch, bitterböse, unlogisch, tödlich ehrlich, schließlich ungerecht gegeneinander werden – und was dann?
Du leidest ja nicht nur am schlechten Wetter, an deiner brachliegenden Aktivität, an der Tatsache, daß du kein Mann für die Nachsaison bist.
Es ist viel schlimmer.
Wir haben hier feststellen müssen, daß wir nicht mehr in der Lage sind, fünf Regentage gemeinsam in einem Hotelapartment zu verbringen.
Zu Hause gehen wir uns aus dem Wege, wenn schlechtgestimmt. Da wird es nicht so spürbar, wie sehr wir uns auseinandergelebt haben. Zu Hause hat der Tag seinen Rhythmus. Er ist ausgefüllt mit Pflichten und Gewöhnung. Wir sehen uns beim Frühstück, das heißt, wir sehen beide in die Zeitung, weil wir morgens noch nicht gerne viel sprechen. Wir begegnen uns erst am Abend wieder und selten allein. Du bist viel auf Reisen.
Diese Tage im novembertrüben Kämpen bedeuten unser erstes, enges Beieinander seit Monaten, ein Aufeinanderangewiesensein auf begrenztem Raum – und es geht nicht gut.
Wie ist es nur möglich, daß zwei einigermaßen intelligente Menschen mit gemeinsamen Interessen und Hobbys sich so wenig zu sagen haben!? Dabei gab es einmal eine Zeit, da reichte keine Nacht für unsere Gespräche aus.
Du bist auch heute noch fähig, einer Frau unbegrenzt zuzuhören, sofern sie neu für dich ist.
Und es gibt viele neue Frauen für einen Mann wie dich.
Man sieht dir zwar an, daß du dein Leben ohne Rücksicht auf deine Gesundheit voll ausgelebt hast. Deine Muskeln haben bei nachlassendem sportlichen Training Fett angesetzt. Du wirkst viel älter, als du bist, aber noch immer ist dein Sex spürbar, fast aufdringlich da. Er wirkt auf alle Frauen, nur leider auf mich nicht mehr.
Man kann sich auch an Sex gewöhnen wie an einen alten Latschen. Vor allem wenn der Sex zu Hause ausruht, ebenso wie dein vielgepriesener männlicher Charme, dein Witz, dein Humor – du sollst ja außer Haus mächtig geistreich auftreten. Aber irgendwo muß selbst ein Ausbund an Qualitäten ja einmal ausspannen und brummiger Durchschnitt sein, und wo sonst wäre das möglich als in der Familie. Wir – die Kinder und ich – haben unendlich viel von dir. Zum Beispiel am Sonntag. Sofern das Wetter nicht zum Golfspielen taugt, schläfst du – in der Sonne, im Schatten oder im Bett. Am Sonntag kannst du dir das Ausschlafen leisten. Da versäumst du schließlich nur Familienleben, nicht mehr. Manchmal frage ich mich, warum du überhaupt noch bei uns bleibst. Aber ein vielbeschäftigter Mann kehrt wohl meistens dahin zurück, wo es die wenigste Mühe macht.
Du hast Freundinnen, ich glaube nicht, daß es sich um Liebe handelt. Für nachhaltige Gefühle lyrischen Charakters fehlt dir einfach die Zeit. Ich weiß nur mit Bestimmtheit eins: Sie sind jünger als ich.
Hier am Strand von Kämpen hat einmal eine ebenso erfahrene wie verbitterte Frau zu mir gesagt: »Das Mädchen, das Sie eines Tages bei Ihrem zukünftigen Mann ausbooten wird, geht noch in den Kindergarten. Sie wird den Rahm abschöpfen, den beruflichen Höchststand Ihres Mannes, seine geistige und seelische Reife, seine grauen Schläfen – all das wird ihr gehören. Und Sie, Sie werden sich alt fühlen, viel älter, als Sie in Wirklichkeit sind, bei dem Gedanken an die Jugend des Mädchens, in das sich Ihr Mann verliebt hat…«
Hat sie hübsch gesagt, nicht wahr? Und so ermutigend.
Ich hätte es längst vergessen, wenn ich nicht gerade neulich beim Aufräumen meines Wandschranks auf die Tagebücher gestoßen wäre, die ich bis zu Tinas Geburt führte.