Was würde Adorno sagen? - Quentin May - E-Book

Was würde Adorno sagen? E-Book

Quentin May

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Beschreibung

Ein assoziativer, experimenteller Monolog, der im magischen Vieleck zwischen Alltagsanekdoten, tiefgründigen Beobachtungen des Tagesgeschehens, kleinen und absurden Highlights der Geschichte, eingestreuten philosophischen Betrachtungen, Einblicken in sehr persönliche Gedankenwelten und vielem mehr vor allem eins versucht: Den Menschen den Spaß am reflektierten Denken zu vermitteln. Ein wichtiges Buch? Ein nichtiges Buch? Oder sogar beides? Obwohl natürlich: Erst wenn das Spiel abgepfiffen ist, weiß man, ob man gewonnen hat.

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Was würde Adorno sagen?

Make friends with tea, sagen sie, aber was wissen die schon ... Man sollte vorsichtig sein mit Menschen, die einem ständig einfache Lösungen vorschlagen... Kennt man ja... Der Tee an sich ist nicht das Problem... Aber heutzutage... Ja, heutzutage, was ist denn da anders als vor, ja, sagen wir mal, 10 Jahren oder 20... Today is the day, wenn wir schon bei Slogans sind... Weiß auch nicht, warum... In welches Jahr möchtest Du denn zurück... 2008... 1997... 1985... Und wenn Du dann da bist, was dann... Auch früher war jeder Tag nur einer unter vielen, nach einem, vor einem anderen... Du blendest aus, dass auch damals viel Zeit totgeschlagen wurde... Und ich sage Dir das eine, mein Freund... Auch damals trafst Du auf jede Menge Leute, die Dir auf die Nerven gingen... Früher war alles... Damals gab es das und das nicht... Ich kann's nicht mehr hören... Kein Wunder, dass jeder so aggressiv ist, wenn es anderen auch so geht... Wann habt Ihr denn aufgehört, an das HEUTE zu glauben... Mach was daraus... Dann denkst Du in Zukunft zurück und JEDER Tag war ein guter Tag... Today is a good day... Immerhin hat sich Mark Arm nicht die Flinte an den Kopf gesetzt wie dieser andere Typ aus Seattle... Macht einen das zu einem besseren Philosophen... Schwierig... Andererseits... Ach, was soll's... Manchmal beneide ich alle, die hier sind und nicht unsere Sprache verstehen... Seid glücklich, Ihr ahnt nicht, wieviel Ihr NICHT verpasst, wenn ihr das alles nicht versteht... Schon gemerkt, dass keiner mehr richtig zuhört... Was sagst Du, ich habe nicht genau zugehört, war gerade in Gedanken woanders... Ist so, ob es schon immer so war, weiß ich nicht, aber vermuten kann man es... Alle Kanäle stehen immer nur auf senden, Senden, SENDEN... Wenn einer anfängt zu schreien, machen es irgendwann alle... Klappt vielleicht auch andersherum, wenn einer stumm bleibt, werden alle anderen auch leiser... Glaube ich aber nicht... Was denkst Du... Hörst Du mich überhaupt, bei dem Lärm hier... Das mit dem Denken traue ich aber auch nicht mehr jedem in letzter Konsequenz zu... Katzenvideos und Schuhe bestellen scheinen einige ja bereits intellektuell bis zur Halskrause auszufüllen... Ach ja, und darüber auf allen Kanälen lautstark zu berichten... Kann sein, dass ich einfach nur neidisch bin, glaube ich aber auch nicht... Hab's mal ausprobiert, aber selbst das Ausprobieren hat nicht funktioniert... Habe leider nicht die Zeit, so weit runterzufahren...

Und überhaupt, was soll ich mit den ganzen Schuhen... Seitdem mir Sturgeon sein Gesetz erklärt hat, fällt mir vieles leichter... Die Erwartungshaltung ist eine andere... Du musst das sowieso mehr über die Metaebene denken... So läuft das hier... Und glaube nicht, ich sei nicht auf alles vorbereitet... Ich könnte auch über das Wetter und über Fußball reden, aber doch nicht ständig, bitte schön... Du möchtest mir doch auch nicht zuhören, wenn es mir um Avantgarde geht oder um Punkrock... Wie ist denn Dein Standpunkt zu, sagen wir mal, Protopostantizyklismus... Ach, wer bin ich, der ich alles quantifizieren muss... Schuhe bräuchte ich doch, aber das geht jetzt nicht...

Grau als Konzept

Was ich hier eigentlich zum Ausdruck bringen wollte:

Was dann daraus wurde:

„Da bist Du ja.“ „Genau, sorry. Hat ein bisschen länger gedauert. Du weißt schon.“ „Nee, weiß ich natürlich nicht. Egal. Komm rein, nimm Dir 'nen Keks, hör zu und unterbrich mich nicht.“ „Was ist?“ „Unterbrich mich nicht, das ist nicht so schwer. Ich fange nicht nochmal an. Also:

Make friends with Tea, sagen sie und sie wissen nicht warum, fürchte ich.... Schon klar, dass ich bereits einmal so angefangen habe, aber das heißt ja nicht, dass es jetzt genauso weitergeht, richtig... Eigentlich halte ich es eher wie die großartige Ilgen-Nur und bevorzuge Kaffee, Sie sollten sich ihr Album zulegen, das aber nur am Rande... Ach ja, Kaffee oder Tee; ich liebe Kaffee, aber genauso liebe ich Tee... Was ist das heute, dass man sich für alles direkt festlegen muss und es dann aus Sicht der anderen nie mehr ändern darf, das ist doch echt schizophren, nur anders herum... Sicher, es gibt Aspekte, da ist das Festlegen okay, Fußball oder Rugby, zum Beispiel, keine Frage für mich, natürlich Rugby, aber hallo... Dennoch gab es eine Zeit, da fand ich Fußball sehr interessant, ist aber lange her, zu Zeiten von Manni Kaltz und Karl-Heinz Förster und Ata Lameck, so etwa... Aber wer sagt denn, dass ich Rugby immer lieben werde, ich ändere mich, die Welt ändert sich und der Sport ändert sich auch, irgendwann passt das vielleicht nicht mehr und dann nehme ich mir die Freiheit, meine Zeit eben anders zu verplempern... So ein bisschen ist das verloren gegangen, dass den Leuten klar ist, dass sich die Dinge ändern können und das ungefragt und pausenlos tun... Gerade daraus und nur daraus kann etwas Neues entstehen, was gibt es denn Schlimmeres, als Menschen, die immer alles genau gleich machen und bei der Frage, warum denn nicht mal etwas zu ändern, direkt panisch werden oder feindselig und das ginge einen ja nichts an... Schon gut, dann bleibt halt so und dämmert weiter... Ich meine, nicht dass ich nicht auch Angewohnheiten habe, klar habe ich die und nicht alle sind gut, fürchte ich, aber trotzdem leiste ich mir den Luxus, von Zeit zu Zeit über dies und das nachzudenken... Sicher ist es genauso falsch, direkt alles über den Haufen zu werfen... Das ist der gleiche Unsinn, wenn Leute behaupten, ALLES wäre falsch und das muss ab sofort anders gemacht werden, natürlich so, wie sie es sagen, das papierlose Büro ist ein gutes Beispiel, wenn Berater kommen und einem weismachen wollen, dass nur sie die Lösung aller Probleme sind, Probleme, die ich gar nicht hätte, wenn mich diese wirklichkeitsfernen Idioten mal in Ruhe lassen würden... Es ist ja durchaus in Ordnung, darüber nachzudenken, was ich wie aufheben will, aber das, was jahrhundertelang richtig war, wird nicht automatisch und komplett falsch, nur weil Ihr für Eure Weisheiten hohe Rechnungen schreiben wollt... Was ich von Experten erwarte, ist, dass sie mir neue Möglichkeiten geben, um meinen Entscheidungsspielraum zu erweitern, dann bin ich dabei... Wenn sich einer hinstellt und sagt: "So wird's gemacht.“ dann mach mal... Wir lassen uns nicht nur das Singen nicht verbieten, sondern auch das Nachdenken nicht, ich zumindest... Eigentlich erschreckend, dass sich trotzdem viele Leute von solchen lauen und lauten Phrasen beeindrucken lassen und dann liegt es wieder bei mir, die Leute daran zu erinnern, dass sie SELBST ruhig mal nachdenken sollen, was für sie denn wirklich wichtig ist und was völliger Humbug... Als ob Herr X oder Frau Y die Weisheit mit der großen Kelle abgeschöpft hätten und dies jetzt für jedes andere Geschöpf, das nicht bei