Wege aus der Essstörung - Beate Guldenschuh-Fessler - E-Book

Wege aus der Essstörung E-Book

Beate Guldenschuh-Fessler

4,4

Beschreibung

Beate Guldenschuh, die sich als Psychologin bereits seit Jahren mit der Entstehung, Behandlung und Heilung von Essstörungen beschäftigt, untersucht den Genesungsprozess von 56 Frauen, die in der Vergangenheit an Magersucht und/oder Bulimie erkrankt waren. Anhand von ausführlichen Befragungen der Betroffenen, die sie in Zitaten auch selbst zu Wort kommen lässt, analysiert die Autorin einerseits den Weg aus der Krankheit, andererseits stellt sie auch die Frage nach Rückfällen und nach der Möglichkeit einer vollständigen Heilung. Beate Guldenschuhs Werk soll Betroffenen, Angehörigen und Interessierten einen neuen Einblick in das leider hochaktuelle Thema "Essstörungen" ermöglichen und Mut machen, aktiv nach Wegen aus der Krankheit zu suchen.

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Beate Guldenschuh

Wege aus der Essstörung56 Frauen berichten

Beate Guldenschuh

Wege aus der Essstörung

56 Frauen berichten

StudienVerlag

Innsbruck-Wien-München-Bozen

 

 

Die Deutsche Bibliothek-CIP-Einheitsaufnahme

Guldenschuh, Beate:Wege aus der Essstörung : 56 Frauen berichten I Beate Guldenschuh. - Innsbruck; Wien; München; Bozen: StudienVerlag, 2001

ISBN 978-3-7065-5797-9

© 2001 by StudienVerlag Ges.m.b.H., Erlerstraße 10, A-6020 Innsbrucke-mail: [email protected]: www.studienverlag.at

Abbildung Cover: Beate Guldenschuh

Bearbeitung: Kurt Schindelwig

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder in einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.

Dieses Buch erhalten Sie auch in gedruckter Form mit hochwertiger Ausstattung in Ihrer Buchhandlung oder direkt unter www.studienverlag.at.

VORWORT

Aus verschiedensten Gründen nehmen Ernährungsprobleme zu. Die Betreuung von Personen mit Anorexia nervosa und Bulimia nervosa ist auch an der Klinik Innsbruck ein hochaktuelles Thema; zunehmend müssen sich auch niedergelassene Ärzte mit diesem Krankheitsbild auseinandersetzen. Offenbar existieren jedoch noch wenige umfassende wissenschaftliche Arbeiten zu diesem Themenkreis.

Die Autorin hat 56 Personen befragt und ihre Aussagen analysiert. Die Qualität und Relevanz für die Praxis dieser wissenschaftlichen Untersuchung, die im Rahmen einer Diplomarbeit durchgeführt wurde, wird von medizinischen Experten unter anderem auch als sehr nützlich für die Betroffenen, nämlich Erkrankte und deren Angehörige, betont.

Zur Unterstützung der professionellen Arbeit mit Personen, die an Essstörungen leiden, aber auch im Sinne der Aufklärung der Betroffenen, war es der TILAK daher ein Anliegen, diese Publikation zu fördern.

Dipl. Vw. Dr. Herbert Weissenböck

Univ. Doz. Roland Staudinger

TILAK-Vorstand

Inhaltsverzeichnis

1    Einleitung

2    Magersucht und Ess-Brechsucht

2.1    Verbreitung von Magersucht und Bulimie in Österreich

2.2    Gemeinsamkeiten und Unterschiede

2.3    Diagnose

2.3.1    Diagnostische Merkmale für Anorexia nervosa/Magersucht

2.3.2    Diagnostische Merkmale für Bulimia nervosa/Bulimie

3    Beschreibung der Untersuchung

3.1    Die Untersuchungsteilnehmerinnen

3.1.1    Die Spontanremissionsgruppe

3.1.2    Die Therapiegruppe

3.2    Ablauf und Ziele der Untersuchung

4    Ergebnisse der Untersuchung

4.1    Wie erklären sich ehemals Betroffene den Genesungsprozess?

4.2    Glauben ehemals Betroffene an eine vollständige Heilung?

4.3    Worin sehen ehemals Betroffene aus heutiger Sicht „Reste“ der Essstörung?

4.4    Wie stehen ehemals Betroffene zu Rückfällen und zu Symptomverschiebungen?

4.5    Was würden ehemals Betroffene akut Betroffenen raten?

4.6    Was haben ehemals Betroffene aus der Erfahrung mit der Essstörung gelernt?

4.7    Aus welchen Gründen haben die Betroffenen in der Spontanremissionsgruppe keine Therapie in Anspruch genommen?

5    Abschileßende Bemerkungen

6    Literaturliste

 

Übersichtsverzeichnis

Anhang I

Anhang II

1 Einleitung

In der heutigen Zeit stellen Mangelernährung und Erreichbarkeit von Nahrungsmitteln in Industrienationen keine Probleme mehr dar. Dennoch kommt es zu einer Zunahme von Essstörungen. Das gestörte Verhältnis zu Lebensmitteln zeigt sich in zwei Verhaltensweisen. Einerseits wird der Konsum von Lebensmitteln nicht mehr als überlebensnotwendig gesehen und deshalb schrittweise reduziert. Dies kann so weit führen, dass das Überleben nicht mehr gesichert ist und der Mensch an Unterernährung stirbt. Andererseits dienen Nahrungsmittel nicht mehr in erster Linie der Bekämpfung von Hunger, einem der grundlegendsten menschlichen Bedürfnisse, sondern werden zur Lösung von Problemen missbraucht. So werden beispielsweise durch Lebensmittel Gefühle der Einsamkeit und fehlende menschliche Nähe „hinuntergeschluckt“, oder man versucht sich damit von seinem als unerträglich empfundenen Leben zu distanzieren.

Das Hineingleiten in die Essstörung bleibt in vielen Fällen vom Betroffenen und auch vom Umfeld unbemerkt. Zu Beginn einer Magersucht stehen oft Aussagen wie: „Ich möchte ein bisschen abnehmen.“ „Zuviel essen ist ungesund.“ „Ich möchte mich nur noch gesund ernähren.“ Bei der Ess-Brechsucht gehören Essanfalle und das anschließende Erbrechen zum Krankheitsbild. Dies wird vor dem Umfeld verheimlicht, und die Betroffenen glauben, durch diese Verhaltensweise eine Problemlösung gefunden zu haben. Eine Lösung, bei der sie auf nichts mehr verzichten müssen und doch nicht zunehmen.

Wege aus einer Essstörung hingegen gestalten sich für Betroffene meist recht mühsam, und Rückfälle sind kaum auszuschließen. Der Kampf gegen die Krankheit ist recht kräfteraubend, und es bedarf eines starken Willens. Grundvoraussetzung dazu ist das Eingeständnis, an einer Krankheit zu leiden, die man überwinden möchte. Gesteht man sich hingegen die Krankheit nicht ein, fällt es schwer, einen erfolgreichen Weg aus dieser zu finden.

Genau um diesen Kampf gegen die Essstörung geht es in diesem Buch. 56 ehemals Betroffene berichten über ihre Erfahrungen zu diesem Thema. Sie sind „Experten“, denn sie haben die Erkrankung mit ihren Höhen und Tiefen am eigenen Leib erfahren. Dazu nehmen sie zu den folgenden Fragen Stellung:

1.   Wie erklären sich ehemals Betroffene den Genesungsprozess?

2.   Glauben ehemals Betroffene an eine vollständige Heilung?

3.   Worin sehen ehemals Betroffene aus heutiger Sicht „Reste“ der Essstörung?

4.   Wie stehen ehemals Betroffene zu Rückfällen und zu Symptomverschiebungen?

5.   Was würden ehemals Betroffene akut Betroffenen raten?

6.   Was haben ehemals Betroffene aus der Erfahrung mit der Essstörung gelernt?

7.   Aus welchen Gründen haben die Betroffenen in der Spontanremissionsgruppe (Personen, die ohne professionelle Hilfe gesund wurden) keine Therapie in Anspruch genommen?

2 Magersucht und Ess-Brechsucht

In diesem Kapitel werden die beiden Essstörungsarten vorgestellt und beschrieben. Auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Krankheitsbilder wird speziell eingegangen und deren Verbreitung in Österreich dargestellt.

In der Fachsprache wird die Magersucht als Anorexia nervosa und das Verhalten demzufolge als anorektisch bezeichnet. Das Fremdwort für die Ess-Brechsucht ist eher geläufig und lautet Bulimie bzw. Bulimia nervosa. Die entsprechenden Verhaltensweisen werden bulimisch genannt.

2.1 Verbreitung von Magersucht und Bulimie in Österreich

Um die geschätzte Häufigkeit von Essstörungen in Österreich darzustellen, wird die Untersuchung von Rathner und Rainer (1997) zusammengefasst wiedergegeben:

Die Häufigkeits- und Neuerkrankungsraten in vergleichbaren Ländern wurden herangezogen, um auf entsprechende Zahlen in Österreich schließen zu können. Dabei wurden die Einwohnerverhältnisse in Österreich auf Grund der Volkszählung von 1991 berücksichtigt. Diese Vorgangsweise wird durch die Autoren dadurch gerechtfertigt, daß in der westlichen Welt eine Angleichung der Lebensstile zu beobachten ist und sie eine Möglichkeit bietet, Schätzwerte für Österreich zu ermitteln, die bisher fehlten.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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