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Weihnachten fährt die Gabi immer aufs Land. Zu ihrer Tante. Das ist dem Franz gar nicht recht. Schließlich liebt der Franz die Gabi. Aber die Gabi fährt trotzdem. Drum beschenken der Franz und die Gabi sich auch schon einen Tag vor dem Heiligen Abend. Wobei der Franz immer so tut, als ob er sich über die Geschenke von der Gabi freuen würde. Aber das ist gar nicht so einfach. Die Gabi macht dem Franz nämlich immer sehr ausgefallene Geschenke ...
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Der Franz und die Gabi
Der Franz ist acht Jahre und acht Monate alt. Er wohnt mit seiner Mama, seinem Papa und seinem großen Bruder, dem Josef, in der Hasengasse.
Seine Freundin, die Gabi, wohnt gleich nebenan in der Wohnung. Sie ist so alt wie der Franz.
Einen Freund hat der Franz auch. Der heißt Eberhard Most und geht mit ihm in die Klasse. Er beschützt den Franz.
Das hat der Franz manchmal nötig, weil er der kleinste und schwächste Bub in der Klasse ist und sich gegen gemeine Kinder nicht gut wehren kann.
Die Oma vom Franz wohnt im Altersheim.
Der Franz besucht sie jede Woche zweimal. Obwohl der Weg dorthin sehr weit ist. Und er hätte es viel lieber, wenn die Oma noch in ihrer Wohnung, zwei Ecken weiter, leben würde. Dann könnte er sie jeden Tag zweimal besuchen.
Wenn sich der Franz sehr aufregt, bekommt er eine Piepsstimme. Das ist sehr ärgerlich, denn einen piepsenden Franz nehmen die Leute nicht ernst. Aber gerade wenn sich der Franz sehr aufregt, will er doch ernst genommen werden!
Hin und wieder passiert es dem Franz auch, dass ihn jemand für ein Mädchen hält. Weil er blonde Ringellocken hat und einen Herzkirschenmund. Und veilchenblaue Sternenaugen.
Früher hat das den Franz sehr zornig gemacht.
Doch dann hat die Gabi einmal zu ihm gesagt: „Dass man dich für ein Mädchen hält, das passiert dir nur, weil du für einen Buben einfach zu schön bist.“
Und da hat sich der Franz gedacht: Also, wenn das so ist, dann kann ich ja froh sein.
Dabei ist der Franz überhaupt nicht eitel. Es ist für ihn nur sehr wichtig, dass ihn die Gabi schön findet. Sie hat nämlich auch einmal zum Franz gesagt: „Wirklich lieben kann ich nur wirklich schöne Menschen.“
Und der Franz möchte von der Gabi wirklich geliebt werden! Aber er ist sich nie ganz sicher, ob ihn die Gabi wirklich liebt. Oft plagt die Eifersucht den Franz gewaltig. An den Wochenenden überfällt sie ihn besonders arg. Da fährt die Gabi immer mit ihren Eltern aufs Land. Zu ihrer Tante Anneliese. Und bei der gibt es einen Peter.
Der ist ein Patenkind von der Tante Anneliese.
Von diesem Peter erzählt die Gabi dem Franz die tollsten Sachen. Angeblich kann der Peter über eine zwei Meter hohe Mauer springen. Und beim Raufen gegen drei große Jungen gewinnen. Und bis in den Wipfel einer riesigen Tanne klettern. Wunderbar singen kann er auch. Und aus Holz schnitzt er glatt eine Mickymaus.
Beim Skirennen gewinnt er immer den ersten Preis. Und außerdem ist er schrecklich klug und gebildet. Er weiß einfach alles!
„Wenn der Peter groß ist“, sagt die Gabi oft zum Franz, „dann bekommt er unter Garantie den Nobelpreis.“
Aber wenigstens hat die Gabi dem Franz noch nie vorgeschwärmt, dass dieser Peter „wirklich schön“ ist. Das beruhigt den Franz ein bisschen.
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