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Edelwinzer Hellinger hat das Fliegen als Hobby entdeckt und steckt mit seiner Begeisterung die Familie seines Freundes Röder an. Der Spaß hat ein Ende, als auf dem jährlichen Flugplatzfest ein Pilot vor Röder zusammenbricht und kurz darauf stirbt. Die Obduktion ergibt, dass der Mann an der Strahlenkrankheit litt. Die Polizei sucht fieberhaft nach den Ursachen, und Röder hat alle Hände voll zu tun, vor allem deshalb, weil es bei einem Toten nicht bleibt und bei ihm zu Hause das pure Chaos herrscht... Ein humorvoller, spannender, mir viel Lokalkolorit und amüsanten Zwischenfällen ausgestatteter Krimi.
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Seitenzahl: 240
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Markus Guthmann wurde 1964 in Pirmasens geboren und schreibt seit seiner Jugend. Ein erster Schülerzeitungsartikel über die APO fiel der Zensur zum Opfer. Später arbeitete er immer wieder als Fachjournalist, bis er vor einigen Jahren den Weg zur Kriminalliteratur fand und seitdem Romane und Kurzgeschichten verfasst. Er ist Mitglied im Syndikat, der größten Vereinigung deutscher Krimiautoren. Der studierte Wirtschaftsingenieur arbeitet im Management eines internationalen Konzerns und lebt mit seiner Familie und einem Golden Retriever an der Deutschen Weinstraße, der pfälzischen Toskana. »Weinstraßenabsturz« ist der vierte Band der erfolgreichen Serie mit dem unkonventionellen Staatsanwalt Dr. Benedikt Röder und seinem Freund, dem Edelwinzer Hellinger.www.weinstrassenkrimi.de
Dieses Buch ist ein Roman. Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig.
© 2012 Hermann-Josef Emons Verlag Alle Rechte vorbehalten Umschlagmotiv: Heribert Stragholz Umschlaggestaltung: Tobias Doetsch, Berlin eBook-Erstellung: CPI – Clausen & Bosse, LeckISBN 978-3-86358-173-2 Pfalz Krimi Originalausgabe
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Für Marlies,
Dieselben Naturkräfte, die uns ermöglichen, zu den Sternen zu fliegen, versetzen uns auch in die Lage, unseren Stern zu vernichten.
Wernher von Braun (1912–1977)
PROLOG
Alexej Petrowitsch Shumov blätterte in dem Sexheft mit kyrillischen Texten und fluchte innerlich über den Werteverfall des modernen Russland. So etwas hätte es vor fünfunddreißig Jahren nicht gegeben, als er als stolzer Offiziersanwärter in die glorreiche Rote Armee eingetreten war.
Der junge, dickliche Genosse, der Shumov zugewiesen worden war, gähnte wohlig. Wahrscheinlich träumte er von den Mädchen in dem Heft, das er mitgebracht hatte, und holte sich im Traum einen runter. Zu seiner Zeit hätte Shumov den Kerl ohne Umwege in den Bau geschickt. Aber heute, nach Perestroika und dem Fall des Eisernen Vorhangs, galten andere Gesetze. Es gab Gründe, warum er hier in diesem miefigen Verschlag saß, Wache schob und sich mit halben Kindern herumschlagen musste. Afghanistan und Tschetschenien mochten keine militärischen Glanzleistungen gewesen sein, aber in diesen Kriegen hatte man Gut und Böse noch klar unterscheiden können.
Die Kriegserfahrung war es wohl, die Shumov das Leben rettete. Aus den Augenwinkeln erkannte er in einiger Entfernung gedämpftes Mündungsfeuer und duckte sich instinktiv. Das Projektil durchschlug das Fenster, und durch den Widerstand des Glases taumelte es nun minimal abseits der berechneten Flugbahn, statt sauber ein Loch in sein Gehirn zu stanzen. Es streifte lediglich seine Schulter, bevor es in die Wand hinter ihm krachte. Ein zweites Projektil, das nur Bruchteile von Sekunden später folgte, zerfetzte den Hals des Jungen und zerriss gleichzeitig Schlagader und Luftröhre. Er röchelte, und Blut schoss in einer bizarren Fontäne aus seinem Hals, bevor er auf Shumov stürzte. Der spielte kurzzeitig mit dem Gedanken, den stillen Alarm auszulösen. Doch er wusste, dass er ab sofort besser toter Mann spielte, als wirklich einer zu sein. Profis hätten außerdem vorgesorgt und den Alarm sabotiert. Da war Totstellen die einzige Chance. Regungslos verharrte er mit der blutigen Leiche auf seinem Bauch.
Nach wenigen Minuten, die ihm wie eine Ewigkeit vorkamen, hörte er Motorenlärm und leise Stimmen, die sich näherten. Die Tür zum Wachhäuschen öffnete sich, und der Schein einer starken Taschenlampe drang blutrot durch seine geschlossenen Augenlider. Zwei schallgedämpfte Schüsse jagten durch das kleine Wachhäuschen, und Shumov spürte den Schlag, als das erste Geschoss mit voller Wucht die Leiche über ihm durchschlug und splitternd in den Holzboden neben ihm fetzte. Noch heftiger spürte er das zweite Projektil, das seine eigene Brust beinahe zerrissen hätte. Dank seines überbordenden Adrenalinspiegels schaffte er es, keinen Laut von sich zu geben. Lange lag er noch da und wagte kaum zu atmen, bis er schließlich die Leiche von sich schob und vorsichtig nach seinem Handy tastete. Es war so tot wie der junge Genosse. Die Eindringlinge hatten nicht nur das Alarmsystem gestört, sondern auch das Mobilfunknetz in der Umgebung lahmgelegt.
Unter Schmerzen richtete sich Shumov auf und riskierte einen Blick aus der Wachstube. Er sah einen schweren Militärlaster, der mit hoher Geschwindigkeit angerast kam und das Zauntor einfach überfuhr, das er und der junge Idiot eigentlich hatten bewachen sollen.
Oberst Shumov war ein hartgesottener Soldat, aber als er seinem Chef Stunden später Bericht erstattete, hielt er die ganze Zeit über die Jungfrau Maria in seinen Händen. Als er endlich wieder allein war, begann er zu zittern und küsste dankbar die stark deformierte bronzene Skulptur, die ehemals an einer Kette um seinen Hals gehangen hatte.
EINS
Pünktlich zum Siebenschläfertag wurde das Wetter in der Vorderpfalz wieder besser. Nach einem anfangs verregneten Juni hatte sich die Großwetterlage geändert, und pfälzische Schulkinder konnten sich auf sonnige Ferien freuen. Die Pfälzer Winzer waren zufrieden, weil sich ihre Trauben prächtig entwickelten. Die Rebstöcke hatten in den letzten Wochen ausreichend Wasser bekommen, und die Früchte waren weder zu groß noch zu klein geraten. Jetzt kam es nur noch auf die Sonne an.
Röder hatte einen Tag Urlaub und lud leise schimpfend die letzten Holzstücke der am Vortag gefällten Tannen auf den Autoanhänger. Den Anhänger hatte er sich von Hellinger ausgeliehen, und sein Freund war es auch gewesen, der ihm am Abend mit der Kettensäge geholfen hatte, die drei sechzig Jahre alten Tannen in seinem Garten zu fällen. Die Bäume hatten seit einiger Zeit eine Gefahr für das Haus dargestellt und stahlen noch dazu eine Menge Licht im Wohnzimmer. Lange hatte er mit der Naturschutzbehörde gestritten und etliche Briefe geschrieben, bis endlich ein eigens beauftragtes Gutachten akzeptiert worden war, mit dem ihm ein Sachverständiger bescheinigt hatte, dass die Tannen nicht nur aus gartenkosmetischen Gründen weichen mussten. Ihm selbst tat die Beseitigung der Tannen leid, denn eine war prächtiger als die andere gewachsen, und sie standen dort, so lange er denken konnte.
Die körperliche Arbeit machte ihm Spaß, und er staunte immer noch, mit welchem Geschick Hellinger die Tannen erklommen und in voller Schutzkleidung die Bäume von oben herab mit der Kettensäge gestutzt hatte, bis nur noch mannshohe Stümpfe dastanden. Daran hatte er eine stabile Kette befestigt und sie mit seinem Weinbergstraktor einfach rausgerissen. Der Rasen war zwar nach dieser Aktion vollkommen ruiniert, aber wo die Tannen gestanden hatten, musste sowieso neu angepflanzt werden, und da fiel das bisschen Rasenaussäen nicht ins Gewicht.
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