6,99 €
Fragen zum Glauben und der Versuch zu antworten, Glauben ohne Angst, Glaube mit Selbstliebe, Selbstwirksamkeit, Achtsamkeit und Bedacht
Das E-Book Weiterdenken wird angeboten von BoD - Books on Demand und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Weiterdenken in Glaubensfragen,sich Fragen stellen,Antworten versuchen,Reich Gottes,Hier und Jetzt
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2025
DIE OFFENBARUNG GOTTES IST NICHT ABGESCHLOSSEN MIT DER BIBEL
FRAGEN ZULASSEN UND ERNST NEHMEN
EXISTIERT GOTT? GIBT ES EINEN GOTT?
WIE KANN ICH AN GOTT GLAUBEN?
BIN ICH GUT GENUG FÜR GOTT?
WAS IST SÜNDE?
GIBT ES DEN HIMMEL?
GIBT ES DIE HÖLLE?
WAS IST DAS REICH GOTTES?
WAS IST DAS EWIGE LEBEN?
WOVON HAT UNS JESUS ERLÖST?
WERDEN NUR JENE GERETTET, DIE AN JESUS GLAUBEN?
WAS BEDEUTET TEILHABE AM REICH GOTTES?
GOTT STEHT UNS IN NICHTS NACH, ODER?
MÜSSEN ODER SOLLEN WIR GOTT UM ERBARMEN BITTEN?
IST GOTT ALLMÄCHTIG?
IST GOTT ALLWISSEND?
WAR ES GOTTES WILLE, DASS JESUS AM KREUZ STIRBT?
MUSSTE JUDAS JESUS VERRATEN, WAR ES DER PLAN SATANS ODER DER PLAN GOTTES? WURDE JUDAS VERDAMMT?
GIBT ES DEN TEUFEL?
GIBT ES ENGEL?
GIBT ES DÄMONEN?
WARUM HAT JESUS DEN BAUM VERFLUCHT UND VERDORREN LASSEN, DER KEINE FRÜCHTE TRUG?
WIE HIELT ES JESUS MIT SEINER MUTTER?
WARUM HAT JESUS LAZARUS BEWEINT?
IST EHESCHEIDUNG IMMER EHEBRUCH?
IST SEXUALITÄT, DIE NICHT DER FORTPFLANZUNG DIENT, SÜNDE?
WAS IST JESU GRÖßTE TAT UND WAS JENE GOTTES?
WAS SOLLEN WIR TUN?
MUSS ICH AN JEDEM SONNTAG ZUR MESSE GEHEN?
WIE OFT MUSS ICH BETEN?
IST NICHT FREIES GEBET WICHTIGER ALS DAS NACHSPRECHEN DER GEBETE DER KIRCHE?
KANN ICH NICHT AUCH IN DIE NATUR GEHEN, UM ZU BETEN? WOZU BRAUCHE ICH DA EINE KIRCHE?
MUSS MAN BEICHTEN GEHEN?
WANN KANN MAN DIE KRANKENSALBUNG BEKOMMEN?
WAS IST LÄSTERUNG DES HEILIGEN GEISTES?
GIBT ES EINE UNSTERBLICHE SEELE?
WIE WAR DAS MIT DEM JÜNGER, DEN JESUS LIEBTE?
BRAUCHT UNS GOTT?
KOMMEN TIERE IN DEN HIMMEL?
WAR JESUS NACH SEINEM TOD UND VOR DER AUFERSTEHUNG IM PARADIES ODER IM REICH DER TOTEN?
WAS KANN JESUS GEWUSST HABEN?
KANN EINE BOTSCHAFT VON ODER ÜBER JESUS, DIE FÜR DIE JUDEN NICHT ANNEHMBAR IST, RICHTIG WIEDERGEGEBEN SEIN?
HAT JESUS GEGLAUBT, STERBEN ZU MÜSSEN, DEN WILLEN GOTTES ZU TUN, INDEM ER STARB?
FÜR DIE VERSTORBENEN BETEN
WAS BEDEUTET ZUSAMMENFASSEND DAS REICH GOTTES AUF ERDEN?
WIE IST DAS GLEICHNIS VOM BARMHERZIGEN VATER ZU VERSTEHEN?
WIE IST DAS GLEICHNIS VOM SCHATZ IM ACKER ZU VERSTEHEN?
Das letzte Wort der Offenbarung ist noch nicht gesprochen, die Geistkraft Gottes spricht weiter zu uns, schenkt uns neue Fortschritte im Nachsinnen über Gott und die Welt.
Der irdische Jesus war ganz Mensch und in seiner Menschlichkeit war sein Gottesverständnis auch beschränkt, wie das Gottesverständnis unser aller beschränkt ist und wir Gott nie ganz fassen können. Jesus gab uns das weiter, was er verstanden hat von Gott, nicht das, was Gott ihm gesagt hat, aber das ist noch nicht das Ende.
In Jesus wurde Gott ganz Mensch mit allen Einschränkungen, die dies bedeutet. Er wurde nicht Mensch, „so als ob er ein Mensch wäre“, in Wirklichkeit aber immer noch übermenschlich, nein er legte alles Übermenschliche ab und unterwarf sich auch den Unzulänglichkeiten, auch jenen betreffend der Erkenntnis, die es bedeutet, Mensch zu sein.
Die Menschen und ihre Gotteserkenntnis haben sich – natürlich aufbauend auf dem, was Jesus uns sagte – auch seit Jesus noch weiterentwickelt.
Jesus war – so emanzipiert, revolutionär und innovativ er auch war – doch in vielerlei Hinsicht ein Kind seiner Zeit und da sich die Zeiten geändert haben, dürfen wir auch manches, was er gemeint und gedacht hat, in einem neuen Licht sehen.
Jesus verließ sich auf seine Intuition, zweifelte nicht an sich und verkündete kraftvoll und überzeugt die Botschaft vom bald kommenden Reich Gottes.
Nicht weniger will auch ich hier tun, allerdings will ich mich dabei nicht auf das beschränken, was Jesus schon gesagt hat, sondern auch die frohe Botschaft dessen berichten, was das Denken der Menschen seither und nicht zuletzt auch ein wenig mein eigenes Nachsinnen und meine eigene Erfahrung und Entwicklung mit Gott eingebracht hat.
Leitgedanke soll sein, die frohe Botschaft vom Kommen des Reiches Gottes in diese Welt hier und jetzt wieder stark in den Fokus zu rücken, und nicht auf ein Leben im Jenseits zu vertrösten.
Wie es schon Jesus um das Kommen des Reiches Gottes in diese Welt, ins Diesseits, ging, und nicht darum, später einmal in den Himmel zu kommen, so soll es auch hier darum gehen, ein Evangelium zu verbreiten, nicht damit die Menschen einmal in den Himmel kommen, sondern damit mehr Himmel zu uns auf Erden kommt.
Im Vater Unser beten wir ja „Dein Reich komme“ und „Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden“ und nicht etwa „lass uns bitte in den Himmel kommen“.
Jesus hat auch nur an ganz wenigen Stellen von der Auferstehung der Toten gesprochen, im Streitgespräch mit den Sadduzäern und im Gespräch mit Maria aus Betanien, aber sein ganzes Leben lang vom Reich Gottes. Das Kommen des Reiches Gottes war ihm ganz offenbar wesentlich wichtiger als die Auferstehung der Toten.
Dieser Fokus ist in der jahrhundertelangen Tradition des christlichen Glaubens zu sehr in den Hintergrund gerückt und soll hier neu gesetzt werden.
Im Folgenden möchte ich meine Gedanken entlang einiger Fragen formulieren, die wohl nicht nur ich mir manchmal stelle, sondern, die sich wohl so mancher von uns schon gestellt hat.
Es ist wichtig, Fragen zu Gott zuzulassen.
Zu lange – so ist mein Eindruck – wurden Fragen über Gott und die Welt vonseiten der „Erleuchteten“ mit Ungeduld und als unerträglich lästig angesehen. Ich fühle mich dabei an die wirsche Reaktion Jesu erinnert als er einmal sagte: „O du ungläubige Generation! Wie lange muss ich noch bei euch sein? Wie lange muss ich euch noch ertragen?“ Mk. 9,19
Mir ist noch die eine oder andere ähnlich abweisende Reaktion aus dem Religionsunterricht in der Volksschule in Erinnerung, wo die kindlichen Fragen mit einer „Friss Vogel oder stirb!“-Manier abgewürgt wurden. Hinterfragen war Ausdruck des Unglaubens und daher nicht nur unerwünscht, sondern fast schon blasphemisch.
Heute sind wir da zum Glück weiter.
Fragen werden meist als Zeichen des Interesses, des Beschäftigens mit der Materie begrüßt und auch auf Fragen, auf die es keine einfache Antwort gibt, wird versucht, gemeinsam so etwas wie einen Ansatz zu einem Umgang mit der Frage zu entwickeln.
Darum soll es auch mir hier gehen.
Ich möchte mich den Fragen, die sich mir und anderen stellen, wenn wir über Gott nachdenken, stellen und auch dann meine Gedanken dazu wiedergeben, wenn eine einfache Antwort nicht möglich ist.
Nicht zuletzt gefällt mir aber auch der Gedanke, dass die Katechismen zum Teil in einem „Frage und Antwort“-Stil geschrieben sind.
Insofern liegt hier so etwas wie ein neuer Katechismus mit einem modernen und einfühlsamen Zugang zu Gott und zur frohen Botschaft von seinem Reich vor.
Dies sind Fragen einer Gottsucherin und/oder einer Zweiflerin.
Wer die Möglichkeit, dass es Gott gibt, nicht in Betracht zieht, wird sich auch diese Frage nicht wirklich stellen.
Und wer von vorneherein davon überzeugt ist, dass es Gott gibt, der wird sie auch nicht stellen.
Ich schlage Dir vor, eine andere Frage zu stellen:
Wie würde es sich anfühlen, an Gott zu glauben?
Die Antwort auf diese Frage verrät viel über Dein Gottesbild.
Wenn es sich nicht gut anfühlt, dass es Gott gibt, liegt es vielleicht daran, dass das Gottesbild nicht zu Dir passt.
Stellst Du Dir Gott als kleinlichen, voyeuristischen Buchhalter-Typen vor, der Dich ständig beobachtet, dem keine Deiner Sünden entgeht, der diese alle fein säuberlich notiert und der Dir diese alle anrechnet, und eines Tages mit Dir darüber abrechnet? Klar, dass Du an so einen „Stalker-Gott“ nicht glauben willst.
Denkst Du wirklich, der freie Wille wäre dem Menschen nur gegeben, damit er es ordentlich falsch machen und dafür bestraft werden kann?
Denkst Du Dir Gott als strafenden Gott, der Recht vor Gnade ergehen lassen muss? Klar, an so einen Gott will niemand mehr glauben!
Stellst Du Dir Gott als Richter vor, der vielleicht gar nicht anders kann, als Dich zu verurteilen? Nun auch an so einen Gott will heute niemand mehr glauben.
Macht Dir Gott gar Angst? Dann ist klar, dass Du ihn lieber nicht in Dein Leben lassen willst.
Jahrhunderte lang wurde den Menschen Angst vor Gott gemacht, vielleicht mit dem Kalkül, dass nur dann, wenn sich die Menschen sehr vor Gott fürchten, würden sie auch treu zur Kirche stehen und ihr folgen.
Nun, auch Jesus scheint das Kommen des Reiches Gottes in einigen seiner Gleichnisse nicht gerade als erstrebenswert dargeboten zu haben, wenn er zum Beispiel von den nicht bereiten törichten Jungfrauen berichtet, die vom Reich Gottes ausgesperrt sind, weil sie nicht „allzeit bereit“ waren. Die Kirche hat daraus einen Dauerstress gemacht und all jene verdammt, die am falschen Fuß des Zustands der Ungnade erwischt werden. Vielleicht geht die Angstmacherei vor Gott sogar im Kern auf Jesus zurück. Doch in Wirklichkeit ist es nie zu spät. Egal, wie spät wir uns entscheiden, zu den Lampen auch noch das nötige Öl zu besorgen, wir werden in das Reich Gottes aufgenommen, es verschließt sich niemandem, auch nicht den zu spät kommenden. Die letzten werden die ersten sein im Reich Gottes.
Denkst Du gar, Gott müsste ein Sadist sein, wenn es ihn gäbe. Dann ist es verständlich, dass Du nicht an ihn glauben willst.
Oder aber würde es sich gut für Dich anfühlen, wenn es Gott gäbe.
Ist es nicht eigentlich ein stimmiger Gedanke, mit dem Du gut zurechtkommst, an einem guten und gutmeinenden Gott zu glauben, an einen Gott der Liebe.
Ein Gott, der bei Dir ist, ein Gott, zu dem Du mit all Deinen Anliegen kommen kannst, der ein offenes Ohr für Dich hat, der Dich kennt und bedingungslos so annimmt, so, wie Du bist.