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Seit jeher war das Menschengedenken aus, seinen Horizont zu erweitern und neue materielle als auch geistige Welten zu entdecken. Dieses Buch befasst sich mit meinen eigenen Visionen, Gedanken und die darauf aufbauenden Folgerungen und vergleicht sie hauptsächlich mit Ansichten aus der Baha'i-Religion, aber auch Schriften aus anderen Religionen fliessen in die Betrachtung mit ein. Auf folgende Schwerpunkte werde ich in diesem Buch eingehen: - Kurze Einführung in die Baha'i-Religion - Beschreibung der Welten Gottes und ihrer Geschöpfe -Schau von zukünftigen Ereignissen und die Gabe des Zweiten Gesichts Ein grosser Teil des Inhalts ist aus dem Austausch mit höheren geistigen Mächten hervorgegangen. Meine Beziehung zum meinem Freund, Beschützer und Meister Bolon Yokte wird in einigen Kapiteln beschrieben.
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Seitenzahl: 205
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1. Vorwort
2. Vorwort
3. Vorwort
Einführung in die Bahá’í-Religion
Inhalt der Lehre
Geschichte
Aufbau der geistigen und physischen Welten
Hahut
Lahut
Die Grenze Sadratu’l-Muntahá
Jabarut
Malakut
Zwischenwelten
Nasut
Hölle
Die Bewohner der unterschiedlichen Welten
Propheten Gottes
Jenseitige Wesen
Engel
Wesen der Zwischenwelten
Satan und Dämonen
Menschen
Zukunftsschau
Weltenwende
Vorherbestimmung und freier Wille
Weitere Prophezeiungen
Aus den Schriften des Báb
Aus den Schriften Bahá'u'lláhs
Aus den Schriften Abdu'l-Bahás
Aus den Schriften Shoghi Effendis
Übersinnliche Impressionen
Seit jeher war das Menschengedenken aus, seinen Horizont zu erweitern und neue materielle als auch geistige Welten zu entdecken. Dieses Buch befasst sich mit meinen eigenen Visionen, Gedanken und die darauf aufbauenden Folgerungen und vergleicht sie hauptsächlich mit Ansichten aus der Bahá’í-Religion, aber auch Schriften aus anderen Religionen fließen in die Betrachtung mit ein.
Auf folgende Schwerpunkte werde ich in diesem Buch eingehen:
Kurze Einführung in die Bahá’í-Religion
Beschreibung der Welten Gottes und ihrer Geschöpfe
Schau von zukünftigen Ereignissen und die Gabe des Zweiten Gesichts
Die Intention dieses Buch zu schreiben und deren Inhalt gingen aus dem Austausch und den Gesprächen mit meinem geistigen Meister, Helfer, Beschützer und Freund hervor. Speziellen Dank für die liebevolle Unterstützung gehen an meinen geistigen Meister und meinen Eltern.
Folgende Danksagung geht an unseren Schöpfer:
Ich danke Dir, dass Du mir mein Leben geschenkt hast. Ich danke Dir für all die schönen Momente, die ich erleben durfte und noch erleben werde, wie auch für die harten und schweren Momente voller Prüfungen, die ich bereits bestanden habe und die ich noch bestehen muss. Ich danke Dir für die Visionen, Träume und außerordentlich für das Licht, die Du mir gesendet hast. Dir danke ich für die geistigen Welten, deren Zahl wir uns nicht einmal ansatzweise vorstellen können. Dir danke ich auch für die geistigen Wesen, die sich nach Deinem Willen und Plan der Liebe richten und uns begleiten und lehren, so dass Dein Licht von allen Wesen widerspiegelt wird. Dir danke ich für Deine Geduld, Großzügigkeit, Erbarmen, Gerechtigkeit, Herrlichkeit und Deine Liebe für das gesamte Sein.
Edwin Keller, 18. Januar 2021
Seit der ersten Auflage ist einige Zeit vergangen und in meiner Verbindung zur rein geistigen Welt hat sich viel getan. Ich wurde von meinem geistigen Meister und anderen Geistwesen, die mich besuchten, auf einige Fehler der ersten Auflage aufmerksam gemacht. Die neue Auflage ist aber nicht nur eine Korrektur der vorherigen Auflage, sondern sie enthält auch neue Einsichten und Inhalte. Seit Ende November 2022 wurden meine zwei Seelen zu „demidemi“ transformiert. Meine Seelen sind durch eine dünne Verbindung, gleich einem Faden, unzertrennlich miteinander verbunden. Was „demi-demi“ genau bedeutet, soll die liebe Leserschaft durch das Studium dieser neuen Auflage selbst herausfinden.
Meine reinere Seele wurde im Dezember 2022 durch ein Ritual, das durch höhere Mächte vollzogen wurde, vom Körper gelöst.
Edwin Keller, 1. Februar 2023
Wenn auch im zweiten Vorwort steht, dass sich meine hellere Seele vom Körper gelöst hat, so kann ich nach viel Erfahrung im Jahr 2023 behaupten, dass sie immer wieder den Weg in meinen Körper zurückfinden konnte.
Die dritte Auflage enthält weitere Korrekturen und das Kapitel „Meine Geschichte und Ausblick“ wurde wegen einigen Fehlern und Ungenauigkeiten ganz weggelassen. Es wurde durch das neue Kapitel „Übersinnliche Impressionen“ ersetzt, das in kompakter Form alte und neue Weisheiten zusammenträgt. Symbole oder Informationen, die durch die Übersinne aufgenommen werden, können manchmal falsch interpretiert werden. Falls die Informationen aus dem Reich der Zwischenwelten „alam-al-mithal“ stammen, muss man stets bedenken, dass die Symbole Ähnlichkeiten oder Entsprechungen sind, die die Gesamtheit der Wahrheit nicht immer perfekt wiedergeben und manchmal eine gewisse Unschärfe erlauben. Auch gewisse Nahtodeserfahrungen gehören zu dieser Kategorie an Informationen.
Edwin Keller, 1. Januar 2024
Die Bahá’í-Religion wurde im 19. Jahrhundert von Bahá’u’lláh gestiftet, dessen Name „Herrlichkeit Gottes“ bedeutet. Er lehrte das Prinzip der fortschreitenden Manifestationen Gottes, die je nach Zeitalter der Menschheit eine bestimmte Botschaft übermitteln, deren grundlegender Kern bei allen Boten Gottes gleich ist: Nächstenliebe, sich Gott zuzuwenden und nach seinen Geboten zu leben. Nach Zarathustra, Buddha, Jesus, Muhammed, Báb und weitere ist Bahá’u’lláh der jüngste aber nicht der letzte der Manifestationen Gottes.
Das Wort „Bahá’í“ wird entweder als Adjektiv verwendet, um auf die Bahá’í-Religion Bezug zu nehmen, oder als Begriff, der Anhänger von Bahá’u’lláh bedeutet.
Eine kurze Zusammenfassung über die wichtigsten Bahá’í-Grundsätze gibt uns Shoghi Effendi, der Urenkel Bahá’u’lláhs, in seiner Schrift „Gott geht vorüber“ an der Stelle 19:7. Er spricht von den Reisen seines Großvaters Abdu’l-Bahá und wie er die Prinzipien der Bahá’í-Religion weitergegeben hat.
„Im Verlauf dieser epochemachenden Reisen legte Abdu'l-Bahá vor großen, bedeutenden Versammlungen, denen zuweilen bis zu tausend Menschen beiwohnten, mit einfachen, treffenden Worten und großer Überzeugungskraft zum ersten Mal seit der Aufnahme Seines Amtes die kennzeichnenden Prinzipien der von Seinem Vater gestifteten Religion dar, die zusammen mit den im Kitáb-i-Aqdas niedergelegten Gesetzen und Geboten den Grundstock der jüngsten Offenbarung Gottes vor der Menschheit bilden. Die unabhängige, von Aberglauben und Tradition befreite Wahrheitssuche; die Einheit des ganzen Menschengeschlechts - Hauptlehre und Leitprinzip des Glaubens -; die grundlegende Einheit aller Religionen; strikte Ablehnung jeglichen Vorurteils, ob religiöser, rassischer, gesellschaftlicher oder ethnischer Art; der unabdingbare Einklang von Religion und Wissenschaft; Gleichheit für Mann und Frau, die beiden Flügel, mit denen der Vogel Menschheit sich aufschwingen kann; die Einführung der Schulpflicht; die Adoption einer universellen Hilfssprache; die Beseitigung der Extreme von Reichtum und Armut; die Einrichtung eines Welttribunals zur Schlichtung von Streit unter Völkern; die Würdigung jeglicher im Geist des Dienstes geleisteten Arbeit als Gottesdienst; die Verherrlichung der Gerechtigkeit als herrschendes Prinzip in der menschlichen Gesellschaft und der Religion als Bollwerk für den Schutz aller Menschen und Völker; die Stiftung eines dauernden universalen Friedens als das erhabenste Ziel für die ganze Menschheit - dies sind die Grundelemente dieser göttlichen Verfassung, die Er im Verlauf Seiner Lehrreisen den Meinungsführern wie dem großen Publikum verkündete.“
Folgende zwölf Prinzipien werden oft als rasche Übersicht der Bahá’í-Lehren aufgelistet:
Einheit Gottes
Einheit der Religionen
Einheit der Menschheit
Gleichwertigkeit der Geschlechter
Beseitigung aller Vorurteile
Harmonie von Religion und Wissenschaft
Unabhängige Suche nach der Wahrheit
Ausbildung und Erziehung für alle
Welthilfssprache
Ausmerzen von extremer Armut und Reichtum
Nichteinmischung in Parteipolitik
Streben nach Frieden zwischen Völker und Staaten
Nachfolgend gebe ich eine kurze Zusammenfassung der Bahá’í-Geschichte, geschrieben und zur Verfügung gestellt vom Religionswissenschaftler Dr. Michael Sturm-Berger, wieder:
„Die Bahá'í-Religion hatte bei ihrer offiziellen Stiftung im Jahre 1863 bereits eine 70jährige Vorgeschichte hinter sich: Die Schaykhi-Bewegung versuchte seit 1793 den Islám zu reformieren und seine Anhänger auf das Eintreffen endzeitlicher Verheißungen vorzubereiten. Sie mündete 1844 in die Stiftung der Religion des Báb, eines Nachkommen des Propheten Muhammad. Seiner eigenen Religion sagte der Báb nur kurzen Bestand voraus, denn diese werde in derjenigen Bahás aufgehen. Fast von Anfang an war auch ein Nachkomme der iranischen Sassaniden-Herrscher Anhänger dieser Bewegung und wurde bald nach der Hinrichtung des Báb (1850) als ihr eigentlicher Leiter angesehen, den man Bahá'u'lláh – ”Herrlichkeit Gottes” - nannte. Er wurde vom Iran in den Irak, von dort in die heutige Türkei und schließlich nach Nord-Palästina verbannt, weshalb sich viele Heilige Stätten der Bahá'í auf diesem Verbannungsweg befinden, insbesondere im Gebiet der Städte Haifa und Akka. Ein Sohn Bahá'u'lláhs, dessen testamentarisch ernannter Nachfolger 'Abdu'l-Bahá, unternahm zwischen 1910 und 1913 ausgedehnte Reisen über Ägypten nach Europa und Nordamerika, wobei in Deutschland Stuttgart, Esslingen und Bad Mergentheim zur Reiseroute gehörten. Als ‘Abdu'l-Bahá 1921 verstarb, war sein Enkel Shoghi Effendi testamentarisch zum Nachfolger und ”Hüter der Sache Gottes” ernannt worden. Dieser baute nun die internationale Bahá'í-Verwaltungsordnung mit Nationalen und örtlichen geistigen Räten auf, welche aus jeweils neun alljährlich zu wählenden Personen bestehen. Als der Hüter 1957 starb, leitete zwischenzeitlich eine Gruppe von herausragenden Gläubigen - so genannte ”Hände der Sache Gottes”, welche Shoghi Effendi selbst berufen hatte - die Bahá'í-Weltgemeinde. 1963 wurde dann erstmals das von Bahá'u'lláh vorgesehene Universale Haus der Gerechtigkeit durch die 56 damals existierenden Nationalen Geistigen Räte gewählt (heute existieren 188!), welches jetzt und in die fernere Zukunft hinein die Weltgemeinde leitet, außerdem alle fünf Jahre neu zur Wahl steht.“
Bevor ich die Eingebungen durch meinen geistigen Meister hatte, kannte ich die unterschiedlichen geistigen Welten noch nicht. Mir wurden die verschiedenen Stufen des Himmelreichs gezeigt und die Abgrenzung zur physischen, sterblichen Welt. Diese Auseinandersetzung war Anlass mich mit dem Weltbild der Bahá’í-Religion genauer zu befassen.
Wenn wir die Menge und die Ausdehnung der Welten Gottes betrachten, so erklärt Bahá’u’lláh:
„Wisse wahrlich, dass die Welten Gottes zahllos und unendlich weit sind. Keiner kann sie zählen oder erfassen außer Gott, dem Allwissenden, dem Allweisen.“ (Bahá’u’lláh, Ährenlese Nr. 79)
Jedoch können gewisse Welten Gottes in bestimmte Kategorien eingeteilt werden. In der „Tafel jedweder Nahrung“ (Lawh-i-Kullu't-Ta'am), enthüllt im Jahre 1853 oder 1854, erläutert Bahá’u’lláh die verschiedenen Welten Gottes. Die Begriffe für die Beschreibung des Bahá’í-Weltbildes stammen aus der islamischen Mystik, dem sogenannten Sufismus. Ihre Bedeutungen werden nicht von einer bestimmten Sufismus-Schule übernommen, sondern in einem gewissen Maß neu ausgelegt. Insgesamt werden fünf Welten unterschieden: Hahut, Lahut, Jabarut, Malakut und Nasut. Die Erwähnungen dieser Welten kommen in den Schriften von Bahá’u’lláh immer wieder vor, so zum Beispiel auch in der mystischen Schrift „Die sieben Täler“. Für die gesamte arabische Originalschrift von der „Tafel jedweder Nahrung“ gibt es zurzeit noch keine offizielle englische Übersetzung von Seite der Forschungsstelle des Universalen Hauses der Gerechtigkeit, jedoch hat Stephen Lambden eine provisorische Übersetzung in die englische Sprache herausgegeben, die ich in bestimmten Abschnitten ins Deutsche übersetzt habe und darauf eingehen werde.
Diese Tafel ist eine Antwort auf die Frage eines Anhängers des Báb, wie der Vers 3:93 aus dem Koran zu verstehen sei:
„Alle Speisen waren, bevor noch die Thora herabgesandt wurde, den Kindern Israels erlaubt, ausgenommen das, was Israel sich selbst verboten hat.“
Bahá’u’lláh lieferte dann eine symbolische und allegorische Erklärung, die auf mehreren Schichten aufgebaut ist. Mit Speisen oder Nahrung wird auf einer Ebene als die Essenz allen Wissens versinnbildlicht und Israel wird einerseits als Manifestation Gottes und andererseits als Urwille Gottes, durch den Gott seine Schöpfung hervorbrachte, symbolisiert, worauf wir im Kapitel Lahut genauer eingehen werden. Die Kinder Israels ist dann ein Bezug auf das herabgesandte Gesetz Gottes. Fünf weitere Interpretationen für den Begriff „Nahrung“ beziehen sich auf die bereits genannte Hierarchie an Welten, auf die wir nun genauer eingehen werden.
Im Reich Hahut existiert Gottes ureigene Essenz. Diese Welt der heiligen Einheit Gottes ist nur für Ihn selbst zugänglich und bleibt für seine Geschöpfe verborgen. Die Bedeutung und der Ursprung von Hahut leiten sich wahrscheinlich vom Buchstaben „Ha“ ab, was für „Huwiyyah“ oder Gottes Eigenidentität steht.
Die Welt des absolut Unbekannten wird von Abdu’l-Bahá auch mit einem schwarzen Punkt verglichen, der alle möglichen Buchstaben und Wörter beinhaltet, jedoch aus der Warte der Schöpfung keine Unterscheidung bemerkbar ist. Selbst die erhabenen Manifestationen Gottes können kein Wissen aus diesem undurchdringbaren Mysterium erhaschen, denn Gottes ureigene Essenz ist nur Ihm selbst bekannt. In der „Tafel jedweder Nahrung“ beschreibt Bahá’u’lláh das Reich Hahut wie folgt:
„Es bedeutet das Reich des Thrones seiner Selbstheit (Hahut), das Paradies der göttlichen Einheit. Niemand ist in der Lage selbst ein Buchstabe von dem Vers in Bezug zu diesem Paradies zu erklären. Dies insofern als dass dies Reich vom Mysterium der unendlichen Dauer, der einzigartigen Sohnschaft, der unvergleichlichen Isrealizität und der strahlenden Selbstheit kommt. Sein exoterischer Aspekt ist die Essenz seines esoterischen Aspekts und sein esoterischer Aspekt ist die Essenz seines exoterischen Aspekts. Es ist unangebracht, dass jemand nur ein einzelner Buchstabe davon versucht zu erläutern. Gott wird jedoch seine Geheimnisse offenbaren, wann er will und wem er will. Und wahrlich, ich habe angesichts meiner Verletzungen und meines Elends keine Kenntnis von selbst einem einzigen Buchstaben. Dies insofern als dass diese Angelegenheit nur von der Seite Gottes, seinem Gestalter und seinem Urheber, in Beziehung gesetzt werden kann.“
Die einzigartige Sohnschaft und die unvergleichliche Isrealizität sind Bezeichnungen für den Urwillen Gottes und der Ursprung oder das Mysterium davon befindet sich im Reich Hahut. Der Urwille gehört in das Reich Lahut.
In der Welt Lahut finden Gottes Attribute ihre Ausgestaltung. Gottes Wissen, um seine Perfektion und seine Liebe seine Eigenschaften mit anderen zu teilen, führt zur Manifestation seiner heiligen Essenz sich selbst gegenüber. Auf dieser Stufe existieren die heiligen Manifestationen, aber ihre Existenz ist in vollkommener Einheit mit der Essenz von Gott. Die Persönlichkeit oder die Individualität der Manifestationen verschwinden und nur eine Identität stellt sich ein. Bahá’u’lláh berichtet darüber:
„Dies ist die Stufe, auf der das selbst stirbt und man in Gott lebt. Wo immer ich von Göttlichkeit spreche, bedeutet dies meine gänzliche, vollständige Selbstauslöschung. Auf dieser Stufe habe ich keine Gewalt mehr über mein eigenes Wohl und Wehe, noch über mein Leben oder mein Wiedererwachen.“ (Bahá’u’lláh, Kitab-i-Aqdas, Erläuterungen 160)
Jedoch darf nicht der Fehler gemacht werden, die Manifestationen mit dem Wesen der Gottheit gleichzusetzen:
„Wenn auch die Manifestationen die Namen und Attribute Gottes offenbaren und der Menschheit den Zugang zur Erkenntnis Gottes eröffnen, dürfen sie jedoch nach Shoghi Effendi «niemals … mit jener unsichtbaren Wirklichkeit, mit dem Wesen der Gottheit selbst gleichgesetzt werden».“ (Bahá’u’lláh, Kitab-i-Aqdas, Erläuterungen 160)
In der „Tafel jedweder Nahrung“ steht bezüglich der Welt Lahut geschrieben:
„Es bedeutet das Reich des Paradieses der unendlichen Dauer, der Thron des Heiligen Reichs (Lahut), das Schneeweiße Licht. Es ist das Reich von „Er ist Er selbst“ und es gibt keinen außer Ihn.““
Diese Welt ist das Reich von Gottes ersten Emanation, die von Bahá’u’lláh auch Urwille genannt wird. Dieser Urwille Gottes ist die erste und einzig direkte Schöpfung vom verborgenen Gott auf der Stufe von Hahut. Alle Stufen darunter und ihre Geschöpfe wurden durch diesen Urwillen erschaffen. Eine Fülle weiterer Begriffe für diesen Urwillen ist zum Beispiel der erste Wille, Logos, der einzig hervorgebrachte Sohn, das Wort Gottes, die heilige Emanation oder der Heilige Geist. In den Bahá’í-Schriften werden auch weitere Bezeichnungen für den Urwillen verwendet: die Zunge der Größe, der Sprecher auf dem Sinai, die Himmlische Jungfrau oder die erhabenste Feder, welche Bahá’u’lláh vom muslimischen Mystiker Ibn Arabi entlehnte.
Der Urwille oder der Heilige Geist ist den verschiedenen Manifestationen Gottes in unterschiedlicher Form oder Symbolik erschienen. Bei Moses war es der brennende Busch. Jesus empfing den Heiligen Geist als Taube und bei Mohammed war es ein engelhaftes Wesen. Bei Bahá’u’lláh zeigte sich der Heilige Geist in der Form einer Himmlischen Jungfrau während seinem Aufenthalt im Kerker Síyáh-Chál 1852 n. Chr., auch das schwarze Loch genannt.
Der Heilige Geist kann mit den Sonnenstrahlen verglichen werden, die die heiligen Manifestationen Gottes am reinsten und stärksten wiederspiegeln. Durch sie werden die Menschen, die sich nach den Manifestationen richten, auch teilhaftig an der Ausgießung des Heiligen Geistes.
Der Lotosbaum Sadratu’l-Muntahá, auch Sidrat al-Muntahá genannt, ist ein islamisches Symbol und bezeichnet die Grenze zwischen den Reichen Lahut und Jabarut. In Muhammeds Nachtreise oder Himmelfahrt (Miradsch) setzt dieser Baum die Grenze, über den hinaus weder Mensch noch Engel sich Gott nähern dürfen. Was es bedeutet für einen Menschen in die Gegenwart Gottes zu gelangen, wird von Bahá’u’lláh anschaulich erklärt:
„Die Absicht Gottes bei der Erschaffung des Menschen war und wird immer sein, ihn zu befähigen, seinen Schöpfer zu erkennen und in Seine Gegenwart zu gelangen. Diesen höchsten Zweck, dieses erhabenste Ziel bezeugen alle himmlischen Bücher und die göttlich offenbarten, inhaltsschweren Schriften unzweideutig. Wer immer den Tagesanbruch göttlicher Führung anerkennt und Seinen heiligen Hof betritt, ist Gott nahegekommen und hat Seine Gegenwart erreicht, eine Gegenwart, die das wahre Paradies ist und für das die erhabensten Wohnstätten des Himmels nur ein Sinnbild sind. Ein solcher Mensch hat das Wissen um die Stufe dessen erreicht, der sich »in der Entfernung zweier Bogenlängen« befindet und jenseits des Sadratu’l-Muntahá steht.“ (Bahá’u’lláh, Ährenlese Nr. 29)
Die Aussage „zweier Bogenlängen entfernt sein“ stammt aus dem Koran 53:9 und bezieht sich auf das Herabsteigen vom Erzengel Gabriel. Sie ist somit ein Hinweis auf das Reich Jabarut. Gleichzeitig steht aber die Manifestation Gottes jenseits des Sadratu’l-Muntahá.
Dieser Zustand habe ich in meiner eigenen Zukunftsvision gesehen. Bahá’u’lláh befand sich im Reich Jabarut, aber sein Geist hob sich ins Reich Lahut, was dazu führte, dass Er mit weißem Licht durchflutet wurde.
Der Begriff Sadratu’l-Muntahá oder der Lotosbaum werden im Bahá’í-Schrifttum auch oft verwendet, um die Manifestation Gottes selbst zu bezeichnen. In folgendem Auszug aus dem Kitab-i-Aqdas bezieht sich der Lotosbaum auf Bahá’u’lláh:
„Höret auf die Verse Gottes, die Er, der geheiligte Lotosbaum, euch vorträgt. Sie sind gewisslich die unfehlbare Waage, aufgestellt von Gott, dem Herrn dieser und der künftigen Welt. Sie lassen die Menschenseele ihren Flug zum Morgen der Offenbarung nehmen. Durch sie wird das Herz eines jeden wahren Gläubigen mit Licht erfüllt. Dies sind die Gesetze, die Gott euch gibt, dies sind Seine Gebote, die euch auf Seiner heiligen Tafel gegeben sind. Gehorchet ihnen in Freude und Heiterkeit, denn dies ist das Beste für euch, o dass ihr es doch wüsstet!“ (Bahá’u’lláh, Kitab-i-Aqdas 148)
Das Reich Jabarut wird in der „Tafel jedweder Nahrung“ wie folgt beschrieben:
„Es bedeutet das Paradies der Heiligen Einzigkeit, das Goldene Land, die Tiefen des Reichs der Heiligen Allmacht (Jabarut). Es ist das Reich von «Du bist Er [Gott] und Er [Gott] ist Du», das diejenigen Dienern zugewiesen ist, die nicht ausrufen außer mit der Erlaubnis Gottes, die sich nach Seinem Befehl richten und sich zurückhalten in Übereinstimmung mit Seiner Weisheit – genauso wie Gott ihnen [im Koran] darlegte, dass sie die geehrten Diener sind über die geschrieben steht: «Sie kommen ihm im Sprechen nicht zuvor und handeln nur nach seinem Befehl.» (Koran 21:27)“
In dieser Welt finden sich die Auserwählten, Propheten oder Manifestationen Gottes wieder, die gegenüber der Schöpfung den Befehl oder die Worte Gottes offenbaren. Auf dieser Stufe besteht zwischen den Manifestationen eine wesenhafte Einheit, die von Bahá’u’lláh noch weiter ausgeführt wird:
„Sollte eine der allumfassenden Manifestationen Gottes erklären: «Ich bin Gott!», so spräche sie gewisslich die Wahrheit, und es gäbe daran keinen Zweifel. Denn wiederholt wurde dargetan, dass durch ihre Offenbarung, ihre Eigenschaften und Namen die Offenbarungen Gottes, Seine Namen und Seine Attribute in der Welt offenkundig gemacht sind.“ (Bahá’u’lláh, Kitab-i-Aqdas, Erläuterungen 160)
An dieser Stelle möchte ich wiederholt betonen, dass damit die Manifestationen nicht mit Gott gleichgesetzt werden dürfen. Sie fungieren auf dieser Stufe vielmehr als Sprachrohr Gottes.
In meiner Zukunftsvision fand ich vom Reich Malakut kommend eine hohe Mauer und darin ein großes Tor, das den Übergang ins Reich Jabarut markierte. Die Gläubigen durchqueren diese Schwelle, um im Reich Jabarut in die Gegenwart oder in den heiligen Hof Gottes zu gelangen und neue Worte Gottes sowie Aufgaben zu empfangen.
Mit dem Erscheinen einer neuen Manifestation entsteht im Reich Malakut ein neuer Garten oder eine neue Paradiesebene. Dieser neue Garten, der durch das Kommen von Bahá’u’lláh entstand, wird das Abha-Paradies genannt.
„O ihr Bewohner des höchsten Paradieses!
Verkündet den Kindern der Gewissheit, dass in den Reichen der Heiligkeit, nahe dem himmlischen Paradiese, ein neuer Garten erschien, den die Bewohner des Reiches der Höhe umkreisen und die Unsterblichen, die im erhabenen Paradiese wohnen. So mühet euch, zu diesem Orte zu gelangen, um aus seinen Anemonen Mysterien der Liebe zu enträtseln und aus seinen ewigen Früchten das Geheimnis göttlicher, vollendeter Weisheit zu erkennen. Getröstet sind die Augen derer, die eintreten und darinnen wohnen!“
(Bahá’u’lláh, Verborgene Worte, 1982, S. 39-40)
Die unterschiedlichen Persönlichkeiten der Manifestationen und ihre spezifische Mission kommen im Reich Malakut zum Ausdruck. Sie wandeln in den verschiedenen Gärten, unterstützen die Menschen mit geistiger Führung und verhelfen ihnen zu neuem geistigen Wissen.
In der „Tafel jedweder Nahrung“ finden wir weitere Bezeichnungen für dieses Reich:
„Es bedeutet das Paradies der Gerechtigkeit, das grüne Land, die unergründlichen Tiefen des Königreichs Gottes (Malakut), das diejenigen Dienern zugewiesen wird, die «sich weder durch Ware noch durch ein Kaufgeschäft davon ablenken lassen, Gottes zu gedenken» (Koran 24:37), da sie die Gefährten des Lichts sind. Sie treten mit der Erlaubnis von Gott ein und finden Ruhe auf dem Teppich des Allmächtigen.“
Malakut wird auch Paradies der Gerechtigkeit genannt, da in fast allen Fällen, außer zum Beispiel bei Säuglingen, der Eintritt als Lohn für ein heiliges Leben auf Erden erhalten wird. Heilig heißt, sich nach den Weisungen und Lehren der Manifestationen richten, eine Fülle an guten Taten und Nächstenliebe aufzuweisen, und das heilige Wort Gottes weiterzugeben. Dies ist die rein geistige Dimension von Malakut. Die zweite Dimension von Malakut wird im nächsten Kapitel beschrieben.
Die zweite Bedeutung von Malakut sind die Zwischenwelten (alamal-mithal), die den kontinuierlichen Übergang von der rein stofflichen Welt Nasut in die rein geistige Welt beschreibt. Dieses Kontinuum wird auch Welt der Ähnlichkeiten und Entsprechungen genannt, da Wirklichkeiten aus der rein physischen oder geistigen Welt durch entsprechende Symbole in der Zwischenwelt dargestellt werden. Es ist wie ein Isthmus, der die beiden Ozeane physische und geistige Welt voneinander trennt. Der Informationsaustausch dieser beiden Welten führt über die Zwischenwelten.
Die „Tafel an Varqa“ von Bahá’u’lláh, die ich aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt habe, beschreibt die zwei Dimensionen von Malakut nochmal.
„Oh du, der in Richtung des höchsten Horizontes blickt, auf dich sei die Herrlichkeit Gottes, der Herr der Menschheit. Die Intention des Reiches Malakut in seinem hauptsächlichen Sinn und Grad ist der Ort der jenseitigen Herrlichkeit (manzar-i-akbar). In einem anderen Sinne ist es die Welt der Ähnlichkeiten (alam-i-mithal), welche zwischen dem hohen Herrschaftsgebiet Jabarut und der sterblichen Welt Nasut existiert. Was immer im Himmel oder auf Erden hat sein Gegenstück oder seine Ähnlichkeit (mithali) in dieser Welt alam-i-mithal. Während eine Sache in der Macht der Äußerung verborgen und verdeckt bleibt, so wird sie dem Reich Jabarut zugeschrieben, und das ist die erste Stufe seiner Begründung oder Abgrenzung. Wann immer die Sache sich manifestiert, wird sie dem Reich Malakut zugeschrieben. Die Macht und Wirksamkeit, die von der ersten Stufe herkommt, werden dem was immer darunter liegt verliehen.“
Eine weitere Erklärung für die Zwischenwelten ergibt sich, wenn man nur die rein geistigen Welten betrachtet. Weil sich Paradies und Hölle in den jenseitigen, geistigen Welten nicht berühren, müssen noch Reiche zwischen diesen zwei Welten existieren.
Im Unterschied zur rein geistigen Welt Malakut, wo die Gerechtigkeit regiert, ist im Reich Nasut die Freigebigkeit und die Gnade Gottes die Ursache für ihr Dasein. Durch das Instrument des Urwillen hat Gott unser Universum erschaffen.
In Wirklichkeit leben wir in einem Multiversum, wo Gott durch den Urwillen immer wieder neue Universen erschafft. Das Titelbild von einer Straße an Universen wurde mir von einem mächtigen, geistigen Wesen namens Bolon Yokte gezeigt, dessen Einflussgebiet sich über mehrere Universen erstreckt.
Die Natur des Menschen ist in der physischen Welt eine zweifache. Zum einen hat er einen physischen Körper und zum anderen eine geistige Seele. Je nach seinen Taten und seinem Glauben kann die Seele sich in himmlische Sphären aufschwingen oder beim Verhaftetsein an materiellen Dingen sich in teuflische Abgründe verlieren. Wegen dieser Dualität des Menschen können verschiedene geistige Welten auf die physische Welt einwirken.
Die Hölle ist für diejenigen Seelen die Wohnstätte, die sich von Gott, seinen Tugenden und seinen Gnadengaben abgewendet haben. Auch in der Hölle sind verschiedene Stufen zu unterscheiden. Zum einen gibt es Seelen, die dauerhaft und endgültig in ihr gefangen sind. Zum anderen dient sie als vorübergehende Bestrafung für Seelen, die danach durch höhere Mächte oder Gottes Hilfe wieder daraus herausfinden.
In der „Tafel jedweder Nahrung“ wird die Hölle nicht erwähnt, da ihre Bewohner gleich Toten gleichen, die sich der geistigen Speise ausgeschlossen haben. Die endgültige Hölle beschreibt den Zustand der Seele vom Fernsein von Gott in dem Masse, dass sie an den Regenschauern der göttlichen Gnade nicht mehr teilhaben kann.
„Unsere Gnade durchdringt gewisslich alles, was die Reiche der Erde und des Himmels, und was immer zwischen ihnen liegt, bewohnt, und überdies die ganze Menschheit. Seelen aber, die sich selbst wie durch einen Schleier ausgeschlossen haben, können niemals an den Regenschauern der göttlichen Gnade teilhaben.“ (Báb, Eine Auswahl aus seinen Schriften 1:9:8)
In den Schriften von Abdu’l-Bahá finden wir dieselben Gleichnisse und weitere Ausführungen: