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Magisterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 2,1, Universität zu Köln (Institut für Ethnologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Am Beispiel von „weltwärts“, dem entwicklungspolitischen Freiwilligendienst des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), geht die vorliegende Arbeit der Frage nach, ob die Erfahrungen durch einen internationalen Freiwilligendienst die Zunahme interkulturellen Kompetenz fördern. Neben dem Überblick über den aktuellen Forschungsstandes und über verschiedene Konzepte und Modelle interkultureller Kompetenz werden verschiedene Messverfahren interkultureller Kompetenz vorgestellt und dahingehend untersucht, inwiefern sie sich als Indikator zur Erfassung interkultureller Handlungskompetenz eignen. Unter Einbeziehung verschiedener Analyseverfahren werden Variablen entwickelt, die im Rahmen einer empirischen Studie unter ehemaligen Freiwilligen untersucht und abschließend diskutiert werden.
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Inhalt
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis I (Textteil)
Tabellenverzeichnis II (Appendix)
1. Einleitung
1.1 Zur Geschichte internationaler Freiwilligendienste
1.1.1 weltwärts - der entwicklungspolitische Freiwilligendienst
1.2. Zur Wirkung von Freiwilligendiensten
2 Forschungsstand der interkulturellen Kompetenzwissenschaft
2.1 Ethnologische Perspektiven interkultureller Kompetenz
2.2 Das Verhältnis von Identität und interkultureller Kompetenz
2.3 Vorurteile und Stereotypisierungen im Freiwilligendienst
2.4 Verständnis von Kultur in der interkulturellen Kompetenzforschung
2.4.1 Bedeutung Hofstedes für die interkulturelle Kompetenzforschung
2.5 Konzepte interkultureller Kompetenz
2.6 Modelle und Entwicklungsprozesse interkultureller Kompetenz
2.6.1 Das Spiralenmodell interkulturellen Lernens nach Gisela Führing
2.6.2 Das Phasenmodell interkulturellen Lernens nach Leenen und Grosch
2.6.3 Phasenmodell interkultureller Sensibilität
3 Methoden zur Erfassung interkultureller Kompetenz
3.1 Überblick über gängige Fragebogenverfahren
3.1.1 Das IDI
3.1.2 Die „Critical Incident Methode
4. Theorieteil
5. Methodisches Vorgehen
5.1 Sampling
5.1.1 Datenaufbereitung und Datenverarbeitung
5.2 Analysemethode und Operationalisierung der Variablen
5.2.1 Abhängige Variable
5.2.2 Unabhängige Variablen
5.2.3 Auswertungsstrategie
6 Analyse
6.1 Beschreibung der Stichprobe
6.2 Univariate Analyse der Dimension interkulturellen Lernens
6.2.1 Zur kognitiven Dimension interkulturellen Lernens
6.2.2 Zur affektiven Dimension interkulturellen Lernens
6.2.3 Zur konativen Dimension interkulturellen Lernens
6.3 Bivariate Analyse
6.4 Auswertung der ExpertInnen-Interviews
6.5 Zusammenfassung der Analyseergebnisse
7 Fazit
Literaturverzeichnis
Appendix
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungen
Fragebogen
Abb. 1 Struckturmodell interkulturellen Lernens (Gertsen 1990: nach Vogler 2010:9).
Abb. 2: Interkulturelle Kompetenz und Auslandserfolg (Müller/Gelbrich 2004:794).
Abb. 3: Spiralenmodell interkulturellen Lernens (Führing 1996:128).
Abb. 4: Phasenmodell interkultureller Kompetenz (Leenen/Grosch 1998:41).
Abb. 5: Phasenmodel interkultureller Sensibilität ( nach Bennett 1998).
Abb. 6: IDI Prozessmodell interkultureller Kompetenz (Hammer 2007).
Abb. 7: Kontinent des weltwärts-Aufenthalts (N=123; 0 fehlend).
Abb. 8: Einschätzung des Einflusses von weltwärts (N=123; 0 fehlend).
Abb. 9: Überblick über gegenwärtige Ausbildung, Berufe oder Studium (N=123; 0 fehlend).
Abb. 10: Selbsteinschätzung der eigenen interkulturellen Kompetenz (N=123; 0 fehlend).
Abb. 11: Wahrnehmung von Vorurteilen (N=123; 0 fehlend).
Abb. 12: Auftreten von Missverständnissen zu Beginn des Dienstes (N=123; 0 fehlend).
Abb. 13: Abnahme von Missverständnissen im Laufe des Dienstes (N=123; 0 fehlend).
Tab. 1: Operationalisierung der kognitiven, konativen und affektiven Dimensionen interkulturellen Lernens
Tab. 2: Operationalisierung der affektiven Dimensionen interkulturellen Lernens
Tab. 3: Kontakt zu anderen Freiwilligen während des weltwärts-Aufenthalts (N=123; 0 fehlend)
Tab. 4: Kontakt zur lokalen Bevölkerung während des weltwärts-Aufenthalts (N=123; 0 fehlend)
Tab. 5: Relative Häufigkeit innerhalb des IDC-Modells (N=21; 102 fehlend)
Tab. 6: Relative Häufigkeit erfolgreich gelöster Konfliktsituationen (N=47; 76 fehlend)
Tab. 7: Relative Häufigkeit Konfliktlösungsstrategien (N=71; 52 fehlend)
Tab. 8: Relative Häufigkeit nicht erfolgreich gelöste Konfliktsituationen (N=78; 45 fehlend)
Tab. 9: Verteilung der kognitiven Dimension im IDC-Modell (N=44;79 fehlend)
Tab. 10: Verteilung der konativen Dimension im IDC-Modell (N=55; 68 fehlend)
Tab. I: Jahr des Dienstbeginns (N=123; 0 fehlend)
Tab. II: Geschlecht der Befragten (N=123; 0 fehlend)
Tab. III: Alter der Befragten (N=123; 0 fehlend)
Tab.IV: Nationalität der Befragten (N=123; 0fehlend)
Tab. V: Verständnis von interkultureller Kompetenz (vorgegebene Kategorien) (N=123; Ofehlend)
Tab. VI: Verständnis von interkultureller Kompetenz (Kategorie "Sonstige") (N=123; 98 fehlend)
Tab. VII: Einfluss des Freiwilligendienstes (Mehrfachnennungen möglich)
Tab. VIII: Kulturell bedingte Unterschiede zwischen Deutschland und dem Gastland (vorgegebene) Kategorien (N=123; O fehlend)
Tab. IX: Kulturelle bedingte Unterschiede zwischen Deutschland und dem Gastland [Kategorie "Sonstige") (N=123; 1O1fehlend)
Tab. X: Vorurteile gegenüber der lokalen Bevölkerung (N=123; 81 fehlend)
Tab. XI: Umgang mit Vorurteilen während des Freiwilligendienstes (N=123; 76 fehlend)
Tab. XII: Heutige Wahrnehmung der Vorurteilen während des Freiwilligendienstes (N=123; 64 fehlend)
Tab. XIII: Gesamtverteilung der drei Dimensionen interkultureller Kompetenz im IDC-Modell
„Ich bin es, der sie beschreiben und der sie erschaffen wird“, schrieb Bronislaw Malinowski über die Trobriander während seiner Feldforschung in den Jahren 19151918 in seine Feldtagebücher (Malinowski 1986:127). Die Kritik an der Ethnographie als einseitige Repräsentation des Fremden war eine der zentralen Debatten in der postmodernen Ethnologie (Stocking 1983; Rabinow 1986; Clifford 1988, Marcus 2002) . Dieses Spannungsfeld zwischen Perspektive und Repräsentation beschreibt Appadurai in den Theorien über „global ethnoscapes“ als ein ethnographisches Dilemma (Appadurai 1989, 1996). Internationale Freiwilligendienstleistende bilden im Sinne der „ethnoscapes“ eine Landschaft von Personen, die sich ebenfalls in diesem Spannungsfeld befinden. Die intensive interkulturelle Begegnung einerseits und ihre Rolle als MultiplikatorInnen[1][2] nach ihrer Rückkehr andererseits stellt die Freiwilligen vor Herausforderungen, deren erfolgreiches Meistern ein „global mindset“ und somit interkulturelle Kompetenz voraussetzt (Hammer 2011).
Am Beispiel von „weltwärts“, dem entwicklungspolitischen Freiwilligendienst des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), geht die vorliegende Arbeit der Frage nach, ob die Erfahrungen durch einen internationalen Freiwilligendienst eine Zunahme der interkulturellen Kompetenz bewirkt. Das weltwärts-Programm eignet sich als Untersuchungseinheit, da die strukturellen Rahmenbedingungen der untersuchten Gruppen hinsichtlich der finanzielle Zuwendung, der Aufenthaltsdauer und des pädagogischen Begleitprogramms weitgehend homogen sind.
Das folgende Kapitel bietet eine Zusammenfassung des aktuellen Forschungsstandes und einen Überblick über verschiedene Konzepte und Modelle interkultureller Kompetenz. Das dritte Kapitel dieser Arbeit stellt verschiedene Messverfahren interkultureller Kompetenz vor und untersucht, inwiefern sie sich als Indikator zur Erfassung interkultureller Handlungskompetenz eignen. Dem Theorieteil im viertenKapitel schließt sich im fünften Kapitel das methodische Vorgehen an. Unter der Einbeziehung von ExpterInnen-Interviews erfolgt im sechsten Kapitel die Analyse an Hand der drei Dimensionen interkulturellen Lernens (kognitiv, affektiv, konativ). Unter Einbeziehung verschiedener Analyseverfahren und methodischer Triangulation (Flick 2008) werden Variablen entwickelt, mit denen sich Lernprozesse abbilden lassen: 1. die Selbsteinschätzung ehemaliger Freiwilliger, ob der Freiwilligendienst zu einem Zuwachs interkultureller Kompetenz führte, 2. die Einordnung der geschilderten Erfahrungen in die verschiedenen Stufen des „Intercultural Developement Inventory“ (Hammer/Bennett 1998; Hammer et al. 2003) und 3. die Auswertung der „Critical Incidents“ (Flanagan 1954; Layes 2000; Göbel 2001, 2003; Kronenthaler 2008).
Sherraden definiert internationale Freiwilligendienste (engl. „International voluntary services”) als:
“[...] an organized period of engagement and contribution to society by volunteers who work across an international border, in another country, or countries. [ An international voluntary service] may be sponsored by public or private organizations, it is recognized and valued by society, and volunteers receive little or no monetary compensation" (Sherraden et al. 2008:397). [3]
Die ersten Initiativen für den gezielten Aufbau interkultureller Austauschprogramme reichen zurück bis 1920. Jeweils in der Zeit nach dem ersten und zweiten Weltkrieg entstanden Nicht-Regierungsorganisationen (NRO) wie „Service Civil International“ (SCI)[4] in Frankreich oder „American Field Service“ (AFS) in den USA. Internationale Freiwilligendienstprogramme mit dem Fokus auf der Arbeit im sozialen Bereich stellten eine spätere Entwicklung in diesem Prozess dar (Clowes/Schenk 2010).
Die Geschichte von Freiwilligendiensten, die durch religiöse Netzwerke ins Leben gerufen wurden, reicht teilweise Jahrhunderte weiter zurück, als die hier beschriebenen Vorgänge. Obgleich sich heute viele religiöse und säkulare Freiwilligendienste in ihrer Zielsetzung gleichen, fand sich deren Ursprung eher in einem religiös motivierten, häufig missionarisch geprägten Altruismus und Sendungsbewusstsein als in der Förderung eines auf gegenseitigen Austausch beruhenden interkulturellen Dialoges.
1961 führte Präsident John F. Kennedy das „Peace Corp“ ein, das bis heute umfassendste Freiwilligendienstprogramm weltweit. Das Programm war allerdings ein Ergebnis des Kalten Krieges und vordergründig eher dazu gedacht, den chinesischen und sowjetischen Einfluss entgegen zu treten, als interkulturellen Austausch zu fördern. Mittlerweile zählt jedoch auch für das Friedenscorps die Förderung des interkulturellen Austausches zu den vorrangigen Zielsetzungen des Programms (Cobbs-Hoffman 2000). Mehr als 200.000 US-Amerikaner haben bis heute im Friedenscorps gedient (Peace Corps 2012).
Internationale Austauschprogramme in Deutschland, die zunächst ausschließlich von NROs durchgeführt wurden, fanden schließlich auch direkte Förderung durch die Regierung. Einer der Vorreiter war das heutige Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), das 1970 internationale Freiwilligendienste junger Männer als Ersatzdienst anstelle des Wehrdienstes anerkannte (Verein für Soziale Dienste International e.V. 2012).
1983 initiierte der Bundestag das Parlamentarische Patenschaftsprogramm, das Stipendien für AustauschschülerInnen zwischen Deutschland und den USA vergab (Parlamentarisches Patenschaftsprogramm Alumni e.V. 2012). Zu Beginn des 21. Jahrhunderts führten die Europäische Kommission, das Auswärtige Amt, das BMZ und erneut das BMFSFJ internationale Freiwilligendienstprogramme ein, die erstmalig auch finanziell direkt staatlich gefördert wurden: Der Europäische Freiwilligendienst (EFD), das internationale Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) und „kulturweit“ wurden jeweils in Zusammenarbeit mit Trägerorganisationen entwickelt, die bereits seit Jahren in diesem Bereich aktiv gewesen waren und von diesen auch weitgehend eigenständig durchgeführt wurden (Europäische Kommission 2012; BMFSFJ 2012; kulturweit 2012). Daneben entstand eine Vielzahl weiterer internationaler Austauschprogramme, die meist auch die Förderung interkulturellen Lernens zum Ziel hatten.
In Anlehnung an diese Programme, aber in weitaus größeren Ausmaß hinsichtlich des finanziellen Beitrages und der Anzahl von Einsatzplätzen für Freiwillige, wurde Anfang 2008 der internationale Freiwilligendienst weltwärts durch das BMZ ins Leben gerufen. Da die Untersuchung der Zielsetzungen und Auswirkungen dieses Programms ein wesentlicher Gegenstand dieser Arbeit ist, soll weltwärtsim folgenden Abschnitt näher vorgestellt werden.
Im Jahr 2007 führte das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung den geregelten Freiwilligendienst weltwärts ein. Inzwischen wird weltwärts von über 240 Entsendeorganisationen angeboten, die das BMZ als Träger anerkannt hat. Die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ, bis Ende 2010 DED) verwaltet im Auftrag des Ministeriums die Antragsverfahren zur Anerkennung von Entsendeorganisationen und Einsatzplätzen des Programms, tritt selbst aber auch als größte Entsendeorganisation neben anderen Trägern auf (Clowes/Schenk 2010, weltwärts 2012). Mit der ersten Entsendung deutscher Freiwilliger im Jahr 2008 wurde es zum ersten Mal einer größeren Anzahl junger Menschen im Alter von 18-26 ermöglicht, mit geringem finanziellen Aufwand i.d.R. für 12 Monate in Länder des globalen Südens bzw. Osteuropas zu reisen und dort zu arbeiten (vgl. BMZ 2007:4; Schwinge 2011:1). Seit Beginn des Programm bis Mitte 2011 sind insgesamt bereits über 10.000 Freiwillige ausgereist (BMZ 2012).
Neben einer umfangreichen finanziellen Förderung zeichnet sich das weltwärts- Programm durch ein verpflichtendes pädagogisches Begleitprogramm aus, welches in Form von Vorbereitungs-, Zwischen- und Nachbereitungsseminaren gewährleistet wird und insgesamt 25 Tage umfasst (BMZ 2007; Schwinge 2011). Die Gestaltung dieser Seminare liegt in der Verantwortung der Entsendeorganisationen (BMZ 2007)
Weltwärts versteht sich als Lerndienst und findet unter dem ambitionierten Motto „Lernen durch tatkräftiges Helfen“ statt. Außerdem soll durch den Freiwilligendienst ein entwicklungspolitischer Mehrwert für die Partnerprojekte erzielt und das Interesse junger Menschen für entwicklungspolitische Themen gefördert werden (vgl. BMZ 2007:12ff; Schwinge 2011; weltwärts 2012). Neben dem Beitrag zur Völkerverständigung erklärt das BMZ den Erwerb interkultureller Kompetenz zu einem der Ziele des weltwärts-Programms:
„[...] Neben den Sprachkenntnissen und den entwicklungspolitischen Fachthemen werden die Freiwilligen wichtige Kompetenzen der interkulturellen Kommunikation, der sozio-kulturellen Kooperation und sozialen Verantwortung erwerben, die in einer zunehmend globalisierten Bildungs- und Arbeitswelt von großem Wert sind“ (BMZ 2007:4ff).
Ein weiterer Schwerpunkt des Programms liegt auf der Tätigkeit als MultiplikatorInnen. Nach Beendigung des Freiwilligendienst sollen sich die RückkehrerInnen in der interkulturellen bzw. entwicklungspolitischen Bildungsarbeit engagieren und dadurch einen Transfer ihrer Erfahrungen in die Gesellschaft leisten. Gleichermaßen sollen sie ihr Umfeld für relevante Themenbereiche im Sinne des Globen Lernens sensibilisieren (BMZ 2011).
Ungeachtet der starken Zunahme der Anzahl internationaler Freiwilligendienste seit dem 21. Jahrhundert, wurden die Auswirkungen internationaler Freiwilligendienste auf die Freiwilligen selbst wenig untersucht (z.B. European Commission 2004; Randel et al. 2004; Powell/Bratovic' 2007; Sherraden et al. 2008, Lough 2011).
Initiatoren und Befürworter stellen als Ziel von Freiwilligendiensten einen Ausbau der interkulturellen und globalen Kompetenz, Völkerverständigung und den Abbau von Vorurteilen und Stereotypen in Aussicht (z.B. Thomas 1999; Hustinx 2001; Bernhard 2002; UNV 2002a,b; McBride et al. 2004; Hammer 2005a, BMZ 2007; Lough 2011). Weiterhin kann die Teilnahme an internationalen Freiwilligendiensten in der Verbesserung von Sprachkenntnissen und der Kommunikationsfähigkeit sowie in einem Ausbau von Problembewältigungsstrategien münden (SOS 1999a; CEC 2001; Sherraden et al. 2008; Hammer 2005a; Moskwiak 2005; Fantini/Tirmizi 2007; Schwinge 2011). Ein internationaler Freiwilligendienst kann den Teilnehmenden neue Arbeitsperspektiven vermitteln und einen positiven Einfluss auf die berufliche Zukunft ausüben (Powell/Bratovic' 2007; BMZ 2011; Schwinge 2011). Zudem können internationale Freiwilligendienste durch Förderung von Selbstständigkeit, Selbsterfahrung und Selbstreflektion einen positiven Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmenden leisten (SOS 1999; CEC 2001; Powell/Bratovic' 2007; Sherraden et al. 2008; BMZ 2011; Schwinge 2011). In Anlehnung an van Gennep (1908/1960) sprechen Powell und Bratovic' vom Freiwilligendienst als neuem Initiationsritus, der den Übergang vom Jugend- ins Erwachsenstadium darstellt und traditionelle Formen ablöst (Powell/Bratovic' 2007; ähnlich: Becker et al. 2000).