Werwolf - Handbuch für Jagdeinheiten im Kontext der Assymetrischen Kriegsführung - Konrad Briggel - E-Book

Werwolf - Handbuch für Jagdeinheiten im Kontext der Assymetrischen Kriegsführung E-Book

Konrad Briggel

0,0
4,49 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

In seltener Nähe zur Praxis wird der Leser in die Thematik des Guerillakriegs und in die Geschichte der Asymmetrischen Kriegstaktik eingeführt. Zunächst liefert das Buch einen historischen Einstieg in den Themenkomplexes, von den Anfängen, bis in die Gegenwart. Die Form der Kriegsführung, welche in den 60er Jahren als Guerillastrategie bezeichnet wurde, und die aktuell unter dem Schlagwort Asymmetrische Kriegsführung breitere Bekanntheit erlangt hat, wird vorgestellt. Der Mix aus Informationskrieg und Guerillakriegsführung in einer digitalisierten Welt wird ebenso beleuchtet, wie der Stellenwert von Tempo und wechselnder Strategie. Im Kontext dieser Informationen wird das Buch Werwolf - Winke für Jagdeinheiten vorgestellt, das in den letzten Monaten des zweiten Weltkrieges entstand. Eine militärische Niederlage wurde immer offensichtlicher und es wurde daher beschlossen, eine Partisanen Armee unter der Namen Werwolf zu formieren. Das hierzu erstellte Schulungsmaterial gehört immer noch zum Kanon militärhistorischer Literatur. Sicher auch deshalb, weil erstmals in deutscher Sprache die grundlegenden Strategien des Guerillakrieges in die Architektur der modernen Kriegsführung integriert wurden. Im Handbuchtext Werwolf - Winke für Jagdeinheiten werden zum einen die Kampftechniken in allen Einzelheiten erläutert. Zum anderen aber auch strategische Maßnahmen beschrieben, die zum Erfolg führen. Darüber hinaus erhält der Leser einen Einblick in die Zusammenhänge von Psychologischer Kriegsführung und Guerillakrieg. Bei der Aufbereitung des Werwolf Textes wurden bewusst Kürzungen und Modernisierungen vorgenommen. Die Grundgedanken, welche die Anwendung einer Guerillastrategie vermitteln, sind aber nach wie vor von zeitloser Gütigkeit und werden in diesem Buch herausgearbeitet.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 80

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



WERWOLF

Handbuch für Jagdeinheiten im Kontext der Asymmetrischen Kriegsführung

Konrad Briggel

Publiziert von papaapa media 2023. Die Rechte am überarbeiteten Text liegen beim Verlag. Autor: Konrad Briggel, weitere Informationen im Anhang.

Einleitung

Asymmetrische Kriegsführung

Handbuch – Werwolf, Anleitung für Jagdeinheiten

Einleitung

Führungsgrundsätze

Erfolgsaussichten und Grenzen

Formierung der Kampfeinheit

Der Anführer

Kämpferprofil

Gliederung

Bewaffnung

Ausrüstung

Bekleidung

Ausbildungsgrundsätze

Geländeausnutzung und Tarnung

Orientierung im Gelände

Meldung und Nachrichtenübermittlung

Spezielle Nahkampfausbildung

Anlegen von Straßensperren

Straßenabgrabungen

Taktik zum Erreichen des Kampfgebietes

Gewaltsamer Durchbruch

Wahl der Kampfziele

Aufklärung und Erkundung

Fortbewegung zu Fuß

Anhaltspunkte zur Planung

Organisation und Planung eines Hinterhalts

Der offensive Überfall

Aufenthalt des Gruppenführers beim Angriff

Absicherung von Treffpunkten und Lagern

Schutz vor Gegenmaßnahmen

Kampf gegen Feindagitation

Unterkunft, Bunker, Sanitäranlagen und Verpflegung

Heiz- und Kochfeuer

Wasser und Sanitäranlagen

Notverpflegung

Grundausrüstung und Kompass

Der Lufteinsatz

Der Fallschirmabwurf

Landung

Anhang

Einleitung

Das militärische Handbuch “Der Werwolf“ von Arthur Erhardt erschien zum Ende des Zweiten Weltkriegs. In ihm werden die Grundregeln der Partisanenkriegführung erläutert. Der vorliegende Text vermittelt dem heutigen Deutsch angepasst und komplett überarbeitet, die relevanten Inhalte von Erhardts Handbuch.

In den letzten Kriegsmonaten erschien eine militärische Niederlage immer offensichtlicher. Es wurde daher beschlossen, eine Partisanen Armee unter der Namen “Werwolf“ zu formieren. Arthur Erhardt, hochrangiger Offizier und Partisanenspezialist, wurde damit beauftrag Schulungsmaterial für dieses “Werwolf“ Projekt zusammenzutragen. Erhardt stellte erstmals 1935 mit der Studie “Der Kleinkrieg - Geschichtliche Erfahrungen und künftige Möglichkeiten“ ein relevantes Werk zum Thema Partisanenkrieg vor. Sein darauffolgendes Handbuch “Der Werwolf“, übersetzt die strategischen Elemente seines ersten Buches über den Partisanenkampf in operative Handlungsempfehlungen. Die Bevölkerung war zum Zeitpunkt dieser letzten Maßnahme aber bereits derart kriegsmüde, dass keine Formierung der Kräfte im Sinne einer “Werwolf“ Armee mehr zustande kam.

Arthur Erhardt nutzt in seiner Literatur den Begriff des Kleinkriegs oder Partisanenkriegs. Er beschreibt damit die Form der Kriegsführung, welche in den 60er Jahren als Guerillastrategie bezeichnet wurde, und die aktuell unter dem Schlagwort Asymmetrische Kriegsführung breitere Bekanntheit erlangt hat. Damit ist letztendlich eine militärische Auseinandersetzung gemeint, bei der eine deutliche Diskrepanz zwischen zwei Kriegsparteien besteht. Die Unterschiede bilden sich in den Kernbereichen Waffentechnik, Organisationsstruktur und Strategie ab.

Heute ist dieses Buch Bestandteil des Kanons an Literatur jeder komplettierten, militärtheoretischen Bibliothek. Sicher auch deshalb, weil Arthur Erhardt erstmals in deutscher Sprache die grundlegenden Strategien des Guerillakrieges in die Architektur der modernen Kriegsführung integrierte.

Asymmetrische Kriegsführung

Nicht zuletzt durch den Ukraine Krieg hat das Thema Asymmetrische Kriegsführung erneut an Aktualität gewonnen. Auch in diesem Krieg operieren Ukrainische Partisanen hinter den feindlichen Linien, platzieren Sprengsätze und zerstören Infrastruktur. Oft sind es kleine Units, die aus Drohnenfans und anderen militärischen Quereinsteigern bestehen. Diese irregulären Truppen kämpfen mit den Mitteln, die ihnen eine digitalisierte Gesellschaft zur Verfügung stellt. Niemand im Generalstab hatte damit gerechnet, dass es die schmerzvollen Nadelstiche der Guerillakämpfer es sein könnten, die zu militärischen Problemen führen würden. Der Sinn des Partisanenkrieges ist es, die überlegene feindliche Macht zu zermürben. Wenn Russland nicht sicher sein kann, dass Versorgungskonvois unbeschadet bleiben, dann braucht es Kräfte zum Schutz dieser Konvois, die anderswo fehlen. Doch der militärische Nutzen der Ukrainischen Guerilla geht weit über Angriffe auf Versorgungstransporte hinaus. Aktuell übernehmen sie wesentliche Aufgaben der Feindaufklärung, speziell hinter den feindlichen Linien. Sie kennen das Gelände ihrer Heimat viel besser, als die Russen. Sie spähen die Artillerie aus und geben militärische Schwachstellen weiter. Sie begehen Sprengstoffanschläge auf Bahnlinien und Munitionsdepots. Selbst Mordanschläge auf Beamte der Russischen Militärverwaltung sind umgesetzt worden.

Als Asymmetrischer Krieg wird eine militärische Auseinandersetzung bezeichnet, bei der eine deutliche Diskrepanz zwischen zwei Kriegsparteien besteht. Die Unterschiede bilden sich in den Kernbereichen Waffentechnik, Organisationsstruktur und Strategie ab. Weil sich diese Form des Militärischen Konflikts vom gewohnten Bild des Konventionellen Krieges unterscheidet, wird der Begriff Asymmetrische Kriegsführung verwendet, also der ungleichen Kriegsführung. Bereits 1785 findet sich in der Militärliteratur ein Buch des Dänische Offiziers Johann von Ewald mit dem Titel “Abhandlung über den Kleinen Krieg“. Der Autor setzt sich mit genau dieser Form des Krieges auseinander, welche er als “Kleinen Krieg“ bezeichnet. Der Begriff “Kleiner Krieg“ ist bis heute in Verwendung. Bei der Behandlung des Themas, kamen Ewald seine Erfahrungen als kommandierender Offizier zugute, die er während des Siebenjährigen Krieges in den Amerikanischen Kolonien sammeln konnte. Währen dieser Zeit erlebte er die Guerillataktik der Nordamerikanischen Siedler und avancierte so zum zeitgenössischen Experten für den Kleinkrieg. Auch der General Carl von Clausewitz beschreibt in seinem Buch “Vom Kriege“, im Kapitel Volksbewaffnung, die Strategie der Asymmetrischen Kriegführung. Die Idee des Kleinkriegs ist Bestandteil vieler militärischer Gesamtstrategien.

Der Kleinkrieg soll bei länger anhaltenden Konflikten nadelstichartige, zermürbende Verluste erzeugen. Der Gegner wird damit zum Rückzug gezwungen, da er seine Kräfte überdehnen muss, um einerseits die Frontlinie zu halten, und andererseits im Hinterland die militärische Kontrolle abzusichern hat. In den meisten Fällen operiert dabei die militärisch überlegene, reguläre Armee auf dem Territorium eines anderen Landes. Sie kämpft oft gegen eine bewaffnete Untergrundbewegung, die sich aus der lokalen Bevölkerung rekrutiert. Diese Guerilla Armee nutzt aus, dass der überlegene Gegner nicht mit der Geographie, der Bevölkerung und dem sozialen Kodex im Einsatzgebiet vertraut ist. Zudem ist es Strategie, den waffentechnisch überlegenen Gegner, ideologisch und moralisch in die Defensive zu drängen. Die scheinbar unterlegene Armee kann darüber hinaus aus der Bevölkerung neue Kämpfer rekrutieren, und wird zudem von der Bevölkerung mit Informationen sowie logistisch versorgt. Diese Konstellation ist seit der Antike bekannt. Auch Beispiele aus dem 20. Jahrhundert gibt es reichlich. Die Kolonialkriege, in denen nationale Befreiungsbewegungen in den Kolonien gewaltsam gegen die jeweiligen Kolonialmächte und ihr Militär vorgingen, sind hier an erster Stelle zu nennen. Seit dem Ende des Kalten Kriegs 1990 tauchen Begriffe wie Unkonventionelle Kriegsführung und Asymmetrische Kriegsführung häufiger auf. Die Terminologie wurde zunächst von Militärs angewendet, aber seit der Besetzung des Irak (2003–2011) und dem NATO-Einsatz in Afghanistan, hat dieser Begriff auch die Öffentlichkeit erreicht. Militärische Gegenmaßnahmen zur Bekämpfung von Untergrund- oder Widerstandsbewegungen durch reguläres Militär werden meist unter dem Englischen Begriff “Counterinsurgency“ oder COIN abgebildet. Weil derartige Konflikte oft jahrelang andauern, ohne dass es zu großen militärischen Auseinandersetzung in Form einer entscheidenden Schlacht kommt, wird der Guerilla-Krieg auch als Konflikte niedriger Intensität bezeichnet, im Englischen als “Low Intensity Conflict“.

Die Asymmetrische Kriegsführung wurde zunehmend bekannt, als nach dem Ende des Kalten Krieges der Konventionelle Symmetrische Krieg zwischen Nationen zwar stattfand, aber meist von Asymmetrischen Kampfhandlungen begleitet wurde. Dabei wird im allgemeinen Sprachgebrauch auch zeitweise von Terrorismus gesprochen. Die organisierte Gewaltanwendung des modernen Terrorismus wurde mit der Bildung des Begriffes Asymmetrische Kriegführung ebenfalls als kriegerische Handlung erfasst. Diese unterscheidet sich vom Konventionellen Krieg der vergangenen Jahrhunderte stark. Besonders Konflikte der sich in einer hegemonialen Position befindenden USA, im Zusammenhang mit weitaus schwächeren Gegnern, werden als Asymmetrische Kriegsführung verstanden. In diesem Sinn erscheint der Terrorismus als Fortentwicklung der Partisanenkriegführung. Die Anfänge des Partisanenkriegs der Neuzeit sind in der Spanischen Guerilla Bewegung, die gegen die Napoleonischen Besatzungstruppen kämpfte, zu finden ist. Von den Spaniern wurde eine direkte militärische Konfrontation vermieden, da sie in einer offenen Schlacht unterlegen gewesen wären. Der Begriff des Partisanen kommt vom Italienischen Wort Partigiano, was soviel wie Parteigänger bedeutet.

Wesentlich für den Asymmetrischen Krieg ist, dass eine konventionelle Armee, die objektiv über mehr Militär Technik verfügt, perspektivisch verliert. Die Guerilla Armee hingegen gewinnt im Asymmetrischen Krieg, wenn sie ihre Vorteile nutzt, andernfalls droht ihr die totale Vernichtung.

Partisanen traten in den Kriegen des 20. Jahrhunderts als bewaffnete Kämpfer auf, u.a. in den konventionellen Kriegen, z.B. als Sowjetische Partisanen, Französische Résistance oder Waldbrüder im Baltikum. Das Konzept der Asymmetrischen Kriegsführung wurde bereits früh in der Militärtheorie behandelt und während der Kolonialisierung, sowie den damit verbundenen Kriegen, angewandt. Speziell in Afrika konnte man schon früh erste Formen der Asymmetrischer Kriegsführung gegen Kolonialmächte beobachten. Insbesondere die Kriege in Südafrika, Namibia, Tansania und Burundi sind exemplarisch. Erstmals einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt wurde diese Kriegsstrategie auch durch das Buch “Die Sieben Säulen der Weisheit“, von Thomas Edward Lawrence. Er beschrieb in dem autobiografischen Roman seine Tätigkeit als Geheimdienstoffizier Englands und legte auf mehreren hundert Seiten dar, wie es ihm gelang im Arabischen Hinterland eine hochmobile Reitertruppe zusammenzustellen. Diese war in der Lage die feindliche Osmanische Armee nachhaltig zu schwächen. Die Hit and Run Taktik fand dabei konsequente Anwendung. Lawrence schaffte es die Stadt Aqaba über die Landseite, indem der die Wüste Nefud durchquerte, erfolgreich für die britische Armee zu erobern, und konnte so den Englischen Nachschub absichern.

Auch Mao Zedong systematisierte diese Form der Kriegsführung in den 20er Jahren. Er orientierte sich dabei an dem antiken Strategen Sun Tsu, der 510 v. Chr. ein Buch über die dreizehn Prinzipien der Kriegskunst verfasst hatte. Bei Maos Militärischen Überlegungen, stand die konsequente Fehler- und Schwächen Auswertung des Feindes im Vordergrund. Dabei spielte die Nutzung kleiner Truppen oder Einzelpersonen, welche eine Überrumplungstaktik anwendeten, eine wesentliche Rolle. Laut Sun-Tsu, auf dem Maos Strategische Thesen beruhen, ist die Militärische Strategie durch die zur Verfügung stehenden Mittel vorgegeben. Ziel der Guerilla Strategie ist es, mit unterlegenen Mitteln dem Feind Schaden zuzufügen und diesen perspektivisch zu besiegen. Ein Vorteil dieser Asymmetrischen Form der Kriegsführung liegt in den geringen Kosten. Eine Guerillatruppe ist in der Lage, mit primitiven oder gestohlenen Waffen, einen hochgerüsteten Gegner zu bekämpfen. Der Gegner muss zum Schutz seiner Nachschublinien und kriegsrelevanter Objekte einen großen Aufwand betreiben. Das vielleicht wichtigste, exemplarische Beispiel dieser Form der Kriegsführung ist natürlich der Vietnamkrieg. Der Vietcong war in der Lage, trotz offensichtlichster Unterlegenheit von Ausrüstung und Technik, den Krieg für sich zu entscheiden.

Im Gegensatz hierzu steht der 2. Weltkrieg. Hier nutzte die US-Armee die Techniken der Asymmetrischen Kriegsführung zu ihren Gunsten. Im Handbuch für Psychologische Kriegsführung und Sabotage der CIA, das im 2. Weltkrieg ausgegeben wurde, findet sich eine umfassende Anleitung für den Aufbau einer Guerilla Armee.