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Seit 2015 erschienen Dutzende Künstler-Kolumnen von Jan Martensen in loser Reihenfolge als Teil der INKiel-Beilage der Kieler Nachrichten unter dem Titel KIEL BACKSTAGE. Seine 36 Lieblinge lesen Sie hier gebündelt, von A wie Auftrittsansage bis Z wie Zaubertrick, von Goldener Hochzeit bis Karneval, von Grusellabyrinth bis Landtag, von Pleiten bis Pannen, von Lachen bis Lieben. Vorhang auf!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Für Jeff.
Liebe Leserinnen und Leser,
vielen Dank für Ihr Interesse an meinen Backstage-Texten!
Ich freue mich, wenn Sie gemeinsam mit mir lachen und sich amüsieren über Landgasthof-Garderoben, Polizei-Mumien oder lustige Omas.
Natürlich wünsche ich mir auch sehr, dass Sie möglichst viele Kinder und Jugendliche darin unterstützen, Kultur regelmäßig zu erleben und vielleicht sogar zu gestalten.
Also! Auf ins Theater, zum Kinderzirkus, in die Musikschule, es wird sich sehr lohnen!
Herzlich danken möchte ich an dieser Stelle natürlich noch zwei inspirierenden Zauberkünstlern: meinem ersten Zauberlehrer Jochen Polster und meinem Freund Ingo Oschmann, der sogar ein kleines Vorwort geschrieben hat. Danke!
Wir sehen uns ganz sicher bei einem Auftritt, vor, neben und hinter der Bühne, im Landgasthof, auf dem Festival, in Ihrem Wohnzimmer – ich bin bereit!
Jan Martensen
Vorwort
1. Endlich
2. Ehrensache
3. Abgemacht
4. Freundschaft!
5. Fundgrube
6. Parallelwelt
7. Klimawandel
8. Sicherheitsdenken
9. Blickwinkel
10. Hochsaison
11. Etikettenschwindel
12. Terminsache
13. Riesenbackstage
14. Scherzkeks
15. Heißhunger
16. Zeitpläne
17. Ansichtssache
18. Feierlaune
19. Karriereleiter
20. Überraschungsgast
21. Nächstenliebe
22. Talkshow
23. Helgoland
24. Plattdeutsch
25. Nachwuchs
26. Festtag
27. Showbaby
28. Landtag
29. Gesundheitsklinik
30. Hochzeit
31. Wursttombola
32. Eigendeko
33. Weltmeister
34. Schultheater
35. Zeitpunkt
36. Handschlag
Jan Martensen ist ein Phänomen. Wenn man ihn persönlich trifft, ist er IMMER nett, freundlich, gut gelaunt, schlagfertig, unglaublich witzig und optisch wie aus dem Ei gepellt.
Egal zu welcher Uhrzeit und egal an welchem Ort. Das schaffen nur Superhelden….
Ah…, ok…, jetzt ist es klar: Er ist SYMPHATIC-MAN.
Das merkt man auch in seinen Texten. Nie böse, nie übergriffig, belehrend oder meckerig. Seine Welt ist positiv, bunt, offen, unglaublich lustig und einladend. Wie er selbst halt auch.
Dieses Buch ist ein Geschenk, an Sie, an mich an uns alle! Und wissen sie was? Ich bin doppelt beschenkt. Ich darf dieses Buch betrachten und Jan Martensen meinen Freund nennen.
Das können sie auch. Sie müssen ihn nur lesen.
Viel Spaß!
Ingo Oschmann
Endlich 2015! „Das Warten hat ein Ende“ – so oder so ähnlich hörte ich in den letzten Wochen in meinem Freundeskreis mehrere Ausatmer. Das neue Jahr wurde dringend herbeigesehnt, zumeist aus sehr persönlichen Gründen. Der eine kann den Urlaub Ende Februar nicht erwarten, die andere beginnt ein neues Sportprogramm. Jemand wird bald befördert, eine Kollegin erwartet ihr erstes Kind. Und überhaupt. 2014 war zu lange warm, dann zu lange kalt, die Politik kann gar nichts und teurer ist auch alles geworden. 2015! Moin! Wir haben so lange auf Dich gewartet.
Och, soo schlimm war’s für mich irgendwie nicht, denn warten, ja, das kann ich. Das kann jeder Künstler. Stellen Sie sich bitte folgende Situation vor: Sie sind engagiert zu einer privaten Feier, zum Beispiel in einem Kieler Vereinsheim. 50 Gäste speisen und sollen zu späterer Stunde kurzweilig unterhalten werden, sagen wir so circa 30 Minuten lang. Sie sind um 21 Uhr vor Ort, in einer halben Stunde sollen Sie loslegen. Nach konspirativer Begrüßung in einem Flur oder auf dem Parkplatz beginnt die Wartezeit, bis das Personal des Hauses grünes Licht gibt. Aber: Oma Erna hat da noch ein schöööönes plattdeutsches Gedicht, die Suppe etwas Verspätung und –Überraschung- das 100 Zentimeter lange Buffet für 50 Leute dann doch etwas länger gedauert.
Nicht ohne Grund gehört zu den „TOP 10 der Veranstalterlügen“ der Ausspruch „Sie kommen selbstverständlich direkt nach dem Dessert!“, übrigens dicht gefolgt von „Natürlich kann man direkt am Gebäude parken“ und „Sie bekommen die Gage in bar vor Ort, gleich nach dem Auftritt“.
Ich habe mir relativ schnell abgewöhnt, das alles als Ärgernis zu sehen. Wenn man pünktlich da ist, also quasi 2 Stunden zu früh, kann man nicht nur den folgenden Auftritt in Ruhe vorbereiten, seine Requisiten oder Texte sortieren und sich neue Gags ausdenken. Neulich wartete ich 60 Minuten länger als geplant auf dem sehr hochflorigen Teppichkunstwerk in einem noblen Hotel in der Stadtmitte. Eine Mitarbeiterin bereitete im Raum nebenan die Konferenz des Folgetages vor, wir kommen ins Gespräch. Am Ende kenne ich diverse harte Hotelfakten („Die Schokoladenkekse gehen im Mai am schnellsten weg, Businessfrauen trinken viel mehr Wasser als Männer und mehr als 70 Prozent nehmen *jeden* Werbekugelschreiber mit“), habe vier Kartentricks gezeigt und weiß nun, dass die Soroptimisten die nettesten Gäste des letzten Jahres waren. Oft genug komme ich also mit dem Personal vor Ort ins Gespräch – und ich kann Ihnen sagen: In Kiels Gastronomie arbeiten sehr spannende Menschen. Von diesen Begegnungen „von hinter der Bühne“ werde ich Ihnen, liebe Leserschaft, in den nächsten Monaten erzählen. Darauf freue ich mich. Und auf 2016. Soll auch ziemlich gut werden, hab ich gehört.