Wie lege ich 5000 Euro optimal an? - Rolf Morrien - E-Book

Wie lege ich 5000 Euro optimal an? E-Book

Rolf Morrien

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Beschreibung

»Mit dem wenigen Geld, das ich habe, lohnt sich das Investieren gar nicht!« Viele glauben, nur aus viel Geld ließe sich noch mehr Geld machen. Doch auch mit wenig Kapital können Sie mehr für Ihre Zukunft rausholen. Schon 5000 Euro als Anfangssumme reichen, um mit Ihrer finanziellen Vorsorge zu starten und dabei attraktive Renditen zu erzielen. - Auf welche Anlageklassen sollten die 5000 Euro aufgeteilt werden? - Wo lässt sich beim Anlegen Geld sparen? - Welche Fehler sollte man unbedingt vermeiden? - Wie kann ich die Tipps mit wenig Aufwand umsetzen? Dieses Buch bietet auf gerade einmal 120 Seiten alles, was Sie zum Thema wissen müssen: kurz, kompakt, sorgfältig recherchiert und anschaulich aufbereitet. Von den Manager Magazin-Bestsellerautoren Judith Engst und Rolf Morrien.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 120

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Rolf MorrienJudith Engst

WIE LEGE ICH

5000€

OPTIMAL AN?

Rolf Morrien Judith Engst

WIE LEGE ICH

5000€

OPTIMAL AN?

Alle wichtigen Bausteine zum sicheren und einfachen Vermögensaufbau

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

3. Auflage 2019

© 2017 by FinanzBuch Verlag,

ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Nymphenburger Straße 86

D-80636 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Die im Buch veröffentlichten Ratschläge wurden von Verfasser und Verlag sorgfältig erarbeitet und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Ebenso ist die Haftung des Verfassers beziehungsweise des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ausgeschlossen.

Redaktion: Ulrike Kroneck

Korrektorat: Sonja Rose

Umschlaggestaltung: Ryan Sanktjohanser, München

Umschlagabbildung: Shutterstock/Businessvector

Satz: inpunkt[w]o, Haiger (www.inpunktwo.de)

Druck: CPI books GmbH, Leck

eBook: ePubMATIC.com

ISBN Print 978-3-95972-040-3

ISBN E-Book (PDF) 978-3-96092-060-1

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96092-061-8

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.finanzbuchverlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de

INHALT

Vorwort

Schritt für Schritt: So investieren Sie 5000 Euro

Kapitel 1 – Alte Gewohnheiten ablegen: Mit diesen Geldanlagen ist ein Vermögenszuwachs unmöglich

Bankkonten und Versicherungen: die liebsten Anlageformen der Deutschen

Verlustängste führen zu Verlusten

Wie sich die Inflation auswirkt

Warum bei Versicherungen der garantierte Mindestzins wenig über die Rentabilität aussagt

Sicherheit durch kluges Anlegen

Kapitel 2 – Die richtige Aufteilung des Geldes: Liquidität und Börsen-Investment

Anlageform Aktien

Anlageform Tagesgeld

Anlageform Sparverträge, Sparbriefe und Banksparpläne

Zwei Handlungsoptionen, mit denen Sie die Probleme des »Magischen Dreiecks« umgehen können

Kapitel 3 – Tagesgeld: Nötig, um liquide zu bleiben

Warum Tagesgeld und kein Spar- oder Festgeldkonto?

Bankenauswahl: Trauen Sie nicht jeder x-beliebigen Bank

Welche Banken nicht infrage kommen

Wie Sie die Sicherheit Ihrer Einlagen überprüfen

Kapitel 4 – Investmentfonds: Ein wichtiger Baustein zum Vermögensaufbau

Warum offene Fonds und keine geschlossenen?

So funktionieren offene Fonds

Aktienfonds, Mischfonds, Rentenfonds & Co.: Für jeden Anleger ist etwas dabei

Aktiv und passiv gemanagte Fonds – ein wichtiger Unterschied

Kapitel 5 – Indexfonds: Die wahrscheinlich beste Finanzinnovation der vergangenen 50 Jahre

Das müssen Sie über Indizes wissen

Mit Index-Fonds (ETFs) können Sie fast jeden Markt abdecken

Unsere Empfehlung: DAX-ETF als Basisinvestment, MSCI-World- und MDAX-ETF als Beimischung

Kapitel 6 – Aktive Fonds: Erfolgreich in schlechten Marktphasen und in schwierigen Märkten ohne passenden Index

Aktive Aktienfonds: Auf diese Punkte sollten Sie achten

So finden Sie gute Aktienfonds

Mischfonds: Die erste Wahl, wenn Sie einem Profi den richtigen Anlage-Mix überlassen wollen

Kapitel 7 – Passive Indexfonds versus aktive Fonds: Was ist besser?

Ein Index ist der Blick in den Rückspiegel

Fehlende Flexibilität – immer Vollgas

Schwieriger Vergleich: aktiv gegen passiv

ETF-Anbieter wiederholen die Fehler der Zertifikate-Industrie

Kapitel 8 – Fonds- und ETF-Sparpläne: So umgehen Sie elegant das Timing-Problem

Kauf in Raten ermöglicht günstige Einstiegskurse

Der Faktor Zeit ist an der Börse Ihr größter Freund

So richten Sie sich einen Sparplan ein

Jetzt wird’s konkret: So »basteln« Sie sich Ihren Sparplan

Ihr Vorteil: wenig Aufwand und enorme Flexibilität

Kapitel 9 – Zuschüsse und Fördermittel: Wie sich Ihre 5000 Euro zusätzlich aufstocken lassen

Vermögenswirksame Leistungen: Pro Jahr bis zu 480 Euro vom Arbeitgeber geschenkt

Arbeitnehmersparzulage: Pro Jahr bis zu 80 Euro zusätzlich vom Staat

Unsere VL-Favoriten: ETF-Sparpläne auf DAX oder EuroStoxx

Kapitel 10 – Zum Abschluss: Sieben Spartipps für mehr Rendite

Tipp 1: Tätigen Sie Fondskäufe möglichst über eine Börse

Tipp 2: Eröffnen Sie Ihre Sparpläne über spezialisierte Fondsvermittler

Tipp 3: Kaufen Sie US-Fonds und -ETFs in Deutschland zu den Öffnungszeiten der NYSE

Tipp 4: So sparen Sie steuerfrei für Ihre Kinder oder Enkel

Tipp 5: Erteilen Sie Ihrer Depotbank einen Freistellungs-auftrag

Tipp 6: Schichten Sie nicht andauernd um

Tipp 7: Investieren Sie erhaltene Ausschüttungen möglichst schnell wieder

Glossar

Über die Autoren

VORWORT

Liebe Leserin, lieber Leser,

Schluss mit den Mickerzinsen! Das mag vielleicht Ihre Motivation zum Kauf dieses Buches gewesen sein. Vielleicht sind Sie es auch leid, zum Spielball von Bank- und Versicherungsberatern geworden zu sein, die weniger Ihren Anlageerfolg als vielmehr die eigenen Provisionsinteressen in den Vordergrund ihrer »Beratung« stellen. Höchste Zeit, das Thema Geldanlage selbst in die Hand zu nehmen.

Mit diesem Buch möchten wir Sie ermutigen, den Schritt an die Börse zu wagen. Weil 5000 Euro aus unserer Sicht als Anlagesumme aber zu wenig sind, um auf Einzelaktien zu setzen, finden Sie in diesem Buch keine Aktien-, sondern konkrete Fondsempfehlungen mit eingebauter Risikostreuung. Sie erfahren zugleich, was Sie tun können, um das Risiko zu minimieren und die Rendite zu maximieren.

Wahrscheinlich werden Sie irgendwann Blut geleckt haben, weil Sie sehen, dass bei ausreichend langem Anlagehorizont und der richtigen Einstiegsstrategie Börseninvestments keineswegs so riskant wird, wie es anfänglich erschien. Falls Sie dann mehr Geld anlegen und auch auf einzelne Aktien setzen möchten, dann sei Ihnen der zweite Band dieser Buchreihe Wie lege ich 10 000 Euro optimal an? wärmstens empfohlen. Es enthält das Basiswissen aus diesem Buch und zusätzlich (neben anderen Themen) viele Hintergrundinfos zu lohnenden Aktien und deren Auswahl.

Im ersten Teil dieser Buchreihe Wie lege ich 5000 Euro optimal an? erfahren Sie, was es mit dem »Magischen Dreieck« der Vermögensanlage auf sich hat, was die Stärken und Schwächen von Indexfonds und aktiv geführten Fonds sind, warum sogar die ausgewiesenen »Aktien-Gurus« Warren Buffett und Charlie Munger den meisten Privatanlegern Indexfonds statt Einzelaktien empfehlen, wie Sie mit einem Sparplan ein kleines Vermögen aufbauen, warum Sie sich dank des Cost-Average-Effects zukünftig über niedrige Börsenkurse freuen, wie Sie auch ethische Kriterien in Ihre Geldanlage einbauen und wie Sie Ihr Startkapital mit staatlicher Hilfe aufstocken und so ohne großen Aufwand einen zusätzlichen Rendite-Kick erhalten.

Nach der Lektüre dieses Buches werden auch Sie überzeugt sein, dass es sich lohnt, die 5000 Euro aktiv anzulegen. Und Sie werden auch wissen, was zu tun ist. Etwas provokativ formuliert: Wissen ist Macht und Wissen macht reich!

Viel Erfolg bei Ihren Investments wünschen

Judith Engst und Rolf Morrien

SCHRITT FÜR SCHRITT: SO INVESTIEREN SIE 5000 EURO

Schritt 1: Sie legen zunächst alles Geld auf ein Tagesgeldkonto. Dabei achten Sie – abhängig vom allgemeinen Zinsniveau – auf hohe Zinsen und eine hinreichend gute Einlagensicherung (siehe Kapitel 3).

Schritt 2: Sie überlegen sich, wie viel Geld Sie als Notreserve für unvorhergesehene Ausgaben (Reparaturen, Strom-, Gas- oder Nebenkosten-Nachzahlungen etc.) brauchen. Dieses Geld belassen Sie auf dem Tagesgeldkonto. Den Rest investieren Sie entweder nach und nach oder auf einen Schlag in offene Investmentfonds (siehe Kapitel 4).

Schritt 3: Sie machen sich Gedanken zu Ihrem Anlagehorizont. Wie lange können Sie die Differenz zwischen Notreserve und dem Zielbetrag von 5000 Euro unangetastet für sich arbeiten lassen? Sind das maximal fünf Jahre, investieren Sie am besten in einen aktiv gemanagten Mischfonds (siehe Kapitel 6). Sind es hingegen mehr als fünf und idealerweise sogar mehr als zehn Jahre, dann kaufen Sie am besten Aktienfonds beziehungsweise ETFs, also passiv gemanagte, sehr kostengünstige Indexfonds (siehe Kapitel 5).

Schritt 4: Sie überlegen, ob Sie die betreffende Summe lieber einmalig investieren möchten oder stattdessen nach und nach mit einem Fonds- beziehungsweise ETF-Sparplan. Ein Einmal-Investment sollten Sie nur dann angehen, wenn Sie sich an der Börse auskennen und sich zutrauen, einen guten Einstiegszeitpunkt zu finden. Wobei etwa bei reinen Aktienfonds der Einstiegszeitpunkt eine immer kleinere Rolle spielt, je länger Ihr Anlagehorizont ist. Ansonsten richten Sie sich einen Fonds- beziehungsweise ETF-Sparplan ein, bei dem Sie monatlich oder vierteljährlich immer gleichbleibende Raten investieren (siehe Kapitel 8).

Schritt 5: Überprüfen Sie, ob sich Ihr Anlagebetrag von 5000 Euro nicht noch aus Quellen aufstocken lässt, die Sie nicht selbst finanzieren müssen. Eine unkomplizierte und weithin verfügbare Möglichkeit sind Vermögenswirksame Leistungen (VL) vom Arbeitgeber, die bis zu 480 Euro pro Jahr zusätzlich bringen können. Dazu kommt häufig noch die Arbeitnehmer-Sparzulage mit bis zu 80 Euro pro Jahr. VL und Arbeitnehmer-Sparzulage erhöhen Ihren Sparbetrag im Idealfall um über 10 Prozent pro Jahr, deshalb lohnt es sich, diese Möglichkeiten auszuschöpfen (siehe Kapitel 9).

Schritt 6: Nutzen Sie alle Sparmöglichkeiten, die es gibt. Ob Steuern oder Transaktionsgebühren – jeder gesparte Euro ist ein Euro mehr auf Ihrer Habenseite. Indem Sie also unsere Spartipps beachten, tun Sie viel dafür, dass sich Ihre 5000 Euro schnell und nachhaltig vermehren (siehe Kapitel 10).

KAPITEL 1 – ALTE GEWOHNHEITEN ABLEGEN: MIT DIESEN GELDANLAGEN IST EIN VERMÖGENSZUWACHS UNMÖGLICH

»Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht«, heißt ein altes und zugegebenermaßen recht derbes Sprichwort. Erstaunlich genug: Es hat offenbar universelle Gültigkeit. Denn es bezieht sich nicht bloß auf Bauern, sondern auf das Gros der Bevölkerung hierzulande, und die Deutschen setzen nicht nur beim Essen vorwiegend auf Gewohntes, sondern auch beim Geldanlegen. Eigentlich sind Vorsicht und eine gewisse Skepsis gegenüber Neuem gute Eigenschaften, auch beim Geldanlegen: Schließlich bewahren sie die Menschen vor so mancher Leichtfertigkeit und erst recht vor bösen Erfahrungen mit Anlagebetrügern. Andererseits aber sind althergebrachte Verhaltensweisen bei der Geldanlage angesichts des aktuellen Niedrigzinsumfeldes vor allem eines: ein Verlustbringer ersten Ranges!

Bankkonten und Versicherungen: die liebsten Anlageformen der Deutschen

Im vierteljährlichen Turnus veröffentlicht die Deutsche Bundesbank eine Statistik dazu, in welcher Form die Privathaushalte in Deutschland ihr Geldvermögen halten beziehungsweise anlegen. Das Ergebnis sehen Sie in Abbildung 1.1.

Das Kreisdiagramm veranschaulicht: Fast 40 Prozent des privaten Geldvermögens in Deutschland, und das sind in Summe mehr als 5,5 Billionen Euro, liegen auf irgendwelchen Bankkonten – seien es Giro-, Spar-, Tages- bzw. Festgeldkonten oder auch Sparbriefe und Sparverträge; der Bargeldanteil dürfte vernachlässigbar klein sein. Nahezu den gleichen Anteil an Geld haben die Deutschen in Lebensund Rentenversicherungen oder sonstige privaten Rentenanwartschaften gesteckt. Auf gerade einmal rund 20 Prozent kommen Aktien und Investmentfonds in Summe.

Abbildung 1.1: Wie sich das Geldvermögen der Deutschen aufteilt, 1. Quartal 2019 (Quelle: eigene Darstellung, Daten: Deutsche Bundesbank)

In ihrem Bestreben, nur ja keine Verluste zu machen, folgen die Deutschen einer Gewohnheit, die jahrzehntelang hinreichend gut funktioniert hat. Sie legen ihr Geld auf Bankkonten, wo sie derzeit mit minimalen Zinsen abgespeist werden und schon froh sein müssen, wenn ihnen das Kreditinstitut keine Strafzinsen aufbrummt. Dazu zahlen sie regelmäßig gleichmäßige Monatsraten in Kapitallebens- und Rentenversicherungen ein, deren Rendite größtenteils von den hohen Gebühren und den Kosten für den Hinterbliebenenschutz beziehungsweise für die Zusage einer lebenslangen Rentenzahlung aufgefressen wird. Auf diese Weise wissen sie: »Mein Geld hängt nicht vom Wohl und Wehe der Weltbörsen ab. Schon gar nicht ist es von irgendwelchen Konjunktur- und Unternehmensnachrichten abhängig, die Tag für Tag die Aktienkurse gewaltig schwanken lassen und auf einen Schlag unsägliche Verluste produzieren können. Mit diesem Wissen können die meisten ruhig schlafen – und merken dabei gar nicht, dass sie eine wichtige Entwicklung verschlafen, die sich gleichwohl mit ihrem Geld vollzieht: nämlich der schleichende Verlust durch Inflation.

Verlustängste führen zu Verlusten

»Lieber magere Zinsen als gar keine«, so lautet das Credo vieler Sparer in Deutschland. Wer aber so denkt, der übersieht, dass die Zinsen, die er erhält, nur ein Teil der ganzen Wahrheit sind. Wenn Sie wirklich wissen wollen, ob sich Ihre Geldanlage rentiert oder nicht, dann dürfen Sie nicht bloß auf die Guthabenzinsen schauen, die ein Bankkonto oder Sparvertrag abwirft. Sie müssen zudem sehr genau darauf achten, wie sich die Kaufkraft Ihres Vermögens entwickelt. Von 100 Euro können Sie sich heute mehr kaufen als in einem Jahr – und erst recht mehr als in fünf, zehn oder gar 20 Jahren. Der laufende Rückgang der Kaufkraft ist – leider! – nichts, was einen konservativen Anleger um den Schlaf bringt. Das sollte er aber! Denn der Traum von sicheren, verlustfreien Renditen mit Zinsanlagen ist längst ausgeträumt, nur dass sich viele das nicht klarmachen. Auf Dauer vollzieht sich auch bei einer moderaten Inflation von nur 2 oder 3 Prozent eine Entwicklung, die ein jeder Sparer und Anleger doch eigentlich vermeiden will: ein Vermögensverlust. Und das, obwohl auf seinem Kontoauszug oder auf der Standmitteilung seiner Versicherung niemals ein Minuszeichen auftaucht, sondern der Betrag nominal sogar anwächst. Der Verlust vollzieht sich ganz einfach dadurch, dass bei Minizinsen das Vermögen nicht schnell genug wächst, um die laufende Inflation wettzumachen. Oder anders gesagt: Die Summe, die inklusive Verzinsung am Ende aller Sparbemühungen steht, reicht häufig trotzdem nicht aus, um sich davon auch nur annähernd gleich viel zu kaufen wie vom laufend investierten Geld zum Zeitpunkt seiner Einzahlung. Verschärft wird diese Situation dadurch, dass erste Banken dazu übergegangen sind, Negativzinsen zu erheben.

Das einzig rechte Maß: Rendite minus Inflationsrate

Bei der Geldanlage allein nur auf die Zinsen zu schauen, wäre also falsch. Sie müssen diese Verzinsung immer zusammen mit dem laufenden und meist unbemerkten Kaufkraftverlust des investierten Geldes betrachten. Eine Geldanlage ist nur dann rentabel, wenn die erzielte Rendite (also der Zinssatz, den eine Geldanlage einbringt) nach Abzug der aktuellen Inflationsrate positiv bleibt.

Angenommen, Sie erhalten bei Ihrer Bank 1,0 Prozent pro Jahr fürs Tagesgeld. Dann lautet die traurige Botschaft: Wenn die Inflationsrate auch nur bei 2,0 Prozent liegt, und das ist auch aus Sicht der Währungshüter sogar der Optimalzustand, dann machen Sie unterm Strich Verluste. Bei einer Inflationsrate von 3 Prozent, die wir selbst im »soliden« Deutschland schon oft genug erlebt haben, wird der negative Vermögenseffekt noch viel größer. Bezogen auf ein oder zwei Jahre sind diese Verluste zweifellos hinnehmbar, weil vernachlässigbar klein. Aber wehe, Sie machen das 10, 20 oder gar 30 Jahre lang. Dann werden Sie feststellen: Von ihrem ursprünglichen Geld ist nicht mehr viel da, obwohl unterm Strich eine höhere Summe auf dem Kontoauszug steht als anfangs.

Wie sich die Inflation auswirkt

Wie entwickelt sich bei einer realen Rendite von minus 2 Prozent (1 Prozent Guthabenzins minus 3 Prozent Inflation) die Kaufkraft von 5000 Euro? Sehen Sie selbst:

Nach einem Jahr beträgt die Kaufkraft nur so viel wie heute 4900,00 Euro.

Nach zehn Jahren beträgt die Kaufkraft nur noch so viel wie heute 4085,36 Euro.

Nach 20 Jahren beträgt die Kaufkraft nur noch so viel wie heute 3338,04 Euro.

Nach 30 Jahren hat sich die Kaufkraft mit 2727,42 Euro fast schon halbiert.