Alles, was Sie über André Kostolany wissen müssen - Rolf Morrien - E-Book

Alles, was Sie über André Kostolany wissen müssen E-Book

Rolf Morrien

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Beschreibung

André Kostolany spekulierte gerne gegen den Börsentrend. Die Pfeiler seiner Anlagestrategie waren Geduld, Kapital, Recherche und Glück. Seinen Ruf als Börsenguru erlangte er auch als Buchautor und Journalist. Er schrieb eine Vielzahl an Börsenratgebern, die rund drei Millionen Mal verkauft wurden. Darüber hinaus hielt er Vorträge und trat in Fernsehshows – unter anderem der Harald Schmidt-Show – auf. Die Bestsellerautoren Rolf Morrien und Heinz Vinkelau beschreiben die beeindruckende Lebensgeschichte von André Kostolany, erläutern seine unkonventionellen Investmentstrategien und zeigen, was Anleger von Kostolany lernen können.

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Seitenzahl: 96

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Rolf Morrien | Heinz Vinkelau

Alles, was Sie überAndré Kostolanywissen müssen

Rolf Morrien | Heinz Vinkelau

Alles, was Sie überAndré Kostolanywissen müssen

Der Grandseigneur der Börseauf gerade mal 100 Seiten

FBV

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

Originalausgabe, 1. Auflage 2020

© 2020 by FinanzBuch Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH,

Nymphenburger Straße 86

D-80636 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Die im Buch veröffentlichten Ratschläge wurden von Verfasser und Verlag sorgfältig erarbeitet und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Ebenso ist die Haftung des Verfassers beziehungsweise des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ausgeschlossen.

Redaktion: Judith Engst

Lektorat: Silvia Kinkel

Umschlaggestaltung: Isabella Dorsch, München

Umschlagabbildung: picture-alliance / dpa / sv

Satz: Helmut Schaffer, Hofheim a. Ts.

Druck: GGP Media GmbH, Pößneck

eBook: ePubMATIC.com

ISBN Print 978-3-95972-262-9

ISBN E-Book (PDF) 978-3-96092-487-6

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96092-488-3

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.finanzbuchverlag.de

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INHALT

Vorwort

Einleitung: Warum Sie eine Buchreihe über Börsen-Legenden lesen sollten

ANDRÉ KOSTOLANY – SPEKULANT,JOURNALIST UND WANDERPREDIGER

Kindheit und Jugend in Budapest (1906–1924)

Börsenjahre in Paris (1924–1940)

Flucht in die USA (1940–1948)

Rückkehr nach Europa (1948)

Beginn einer zweiten Karriere als Journalist (1957)

Beginn der dritten Karriere als Wanderprediger der Börse (1969–1999)

DIE ERFOLGSBILANZDES ANDRÉ KOSTOLANY IN ZAHLEN

Spektakuläre Erfolge als Baissier in der Weltwirtschaftskrise

Hohe Gewinne, aber auch Verluste mit Warentermingeschäften im Krieg

Größter Coup mit deutschen Staatsanleihen in der Nachkriegszeit

Riesengewinne mit Chrysler-Aktien

DIE INVESTMENT-STRATEGIEVON ANDRÉ KOSTOLANY

Das Kostolany-Ei – oder: Der Kauf und Verkauf von Aktien

Der Mann mit dem Hund – oder: Langfristig geht es immer bergauf

Schon der Moltke hat’s gesagt – oder: Das Erfolgsrezept der vier »Gs«

Die Aktien-Auswahl – oder: Stockpicking nach dem Top-Down-Ansatz

Leerverkäufe als Baissier – oder: Wie man auch in schlechten Zeiten gewinnen kann

Gegen den Strom schwimmen – oder: Der Contrarian André Kostolany

CHECKLISTE: DIE ZEHN GEBOTE UNDVERBOTE DES ANDRÉ KOSTOLANY

Zehn Gebote

Zehn Verbote

ÜBER DIE AUTOREN

GLOSSAR

ANMERKUNGEN

VORWORT

»Ka Geld, ka Musik.«

Ich erinnere mich noch gut an meine erste Begegnung mit Kostolany 1969 in München bei einer Investmenttagung. Ich war nach sechs Jahren in den USA nach Deutschland zurückgekehrt. Sein Gesicht war mir von seiner Capital-Kolumne vertraut. In einer hatte er geschrieben, den Deutschen fehlten einige Jahrzehnte Investmenterfahrung. Nach der Veranstaltung fragte ich ihn, ob er mithelfen würde, das Defizit der Deutschen in Sachen Börse und Geldanlagen abzubauen. Ein gutes Jahr später gründeten wir die FIDUKA Depotverwaltung.

Nur drei Jahre später beschlossen wir, Börsenseminare abzuhalten. Die »Kostolany Börsenseminare« waren die ersten ihrer Art in Deutschland. So begann Kostolany eine neue Karriere im Alter von 64 Jahren. Sie sollte 30 Jahre bis zu seinem Tod 1999 währen. Ende 1974 fand das erste Seminar statt. Daraus wurden über hundert. Sie werden heute noch durch die FIDUKA fortgeführt.

In diesen 30 Jahren hat Kosto, wie wir ihn nannten, Generationen von Deutschen das Börsen-Einmaleins vermittelt. Er sagte oft: »Ich lehre nicht, ich erzähle«. Und erzählen konnte der in der Wiener Kaffeehaus-Atmosphäre aufgewachsene Kosto so voller Leidenschaft und Spannung in einprägsamen Bildern von der weiten Welt der Finanzen, wie niemand sonst. Schmunzelnd bezeichnete er sich als »Wanderprediger der Börse«.

Er war der Börsenprofessor, der von der Praxis zur Theorie kam und seine Erfahrungen mit dem eigenen Geld sammelte, im Gegensatz zu den meisten Money-Managern, die ihre Erfahrungen mit fremdem Geld machen. Er sagte einmal: »Was ich weiß, habe ich in der Praxis des Börsendschungels gelernt, und das Lehrgeld war ein Vielfaches dessen, was ein Studium an der Harvard-Uni in den USA gekostet hätte.«

Unerschrocken trat er gegen schwarze Schafe und für Privatanleger auf. Entgegen der landläufigen Meinung war er kein Schnellfinger – Trader. Er zitierte oft die alten jüdischen Börsianer in Frankfurt: »Man macht das Geld an der Börse nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Sitzfleisch.« In anderen Worten: Geduld ist das Wichtigste. Er verstand Spekulieren nicht als Zockerei, sondern als Investition, die auf Geduld und Phantasie gründet. Spekulation bedeutete für ihn nicht, wie meist irrtümlich verstanden, die schnelle Mark an der Börse, sondern »Ausspähen« im ursprünglichen lateinischen Sinne. Spekulieren war ein kreativer Vorgang. Oft zitierte er Einstein, der gesagt hat, »Phantasie ist wichtiger als Wissen«.

Kostolany hat kein Börsensystem entwickelt, sondern Verhaltensregeln. Eine davon ist das antizyklische Verhalten, also nicht dem Herdentrieb zu folgen, sondern das Gegenteil der breiten Masse zu machen. In seinen Augen haben nur 5 Prozent die die nötige Erfahrung, die Disziplin und den Mut, gegen den Strom zu schwimmen. Viele weitere seiner Regeln finden Sie in diesem Buch.

Kostolany war ein Vorläufer der heutigen »Behavioral Science« – der Verhaltenswissenschaft. Mehr als drei Jahrzehnte war er objektiver Ratgeber in Geldsachen und ein Prediger der praktischen Vernunft und des gesunden Menschenverstandes. Er war ein außergewöhnlicher Mensch, mehr noch, ein Unikat, der in seiner Person Temperament, Humor, Chuzpe, Liebe zur Musik und einen Hang zur Romantik vereinigte.

Wenige Wochen vor seinem Tod besuchte ich ihn in Paris. Ein Börsenthema hatte damals besondere Aktualität: der Neue Markt. Ich fragte ihn, was er von dieser neuen Börse halte, die sich meist als Gewinnautomat erwiesen hatte: Man werfe oben Geld hinein und ziehe wenig später unten den Gewinn heraus. Obwohl körperlich schon sehr gebrechlich, setzte sich Kostolany in Positur und seine Stimme nahm jenen bedrohlichen Ton an, wenn er einen Missstand anprangerte: »Ich empfehle meinen Lesern nicht nur, nicht an diesem Treiben teilzunehmen. Nein, ich verbiete es ihnen. Es wird ein Blutbad geben. Alles wird mit einem fürchterlichen Krach enden. « Nur acht Monate später trat seine Vorhersage ein.

Kostolany war ein Glücksfall für Deutschland. Und er war ein Glücksfall für diejenigen, die – wie ich – 30 Jahre lang mit ihm zusammenarbeiten, argumentieren, streiten und debattieren konnten. Er war ein lebensbejahender Optimist und er bewahrte sich die Neugierde bis zum Lebensende.

Wenn er in mein Zimmer kam, sagte er nicht »Guten Morgen« sondern immer zuerst: »Was gibt’s Neues?«

München, im Mai 2020

Gottfried Heller

Freund und Partner von Kostolany

EINLEITUNG: WARUM SIE EINE BUCHREIHEÜBER BÖRSEN-LEGENDEN LESEN SOLLTEN

Warren Buffett, der wahrscheinlich berühmteste und erfolgreichste Investor der modernen Börsengeschichte, sagt über die Geldanlage: »Sie ist einfach, aber nicht leicht.« Sein kongenialer Partner Charlie Munger formuliert es ganz ähnlich: »Nehmen Sie eine einfache Idee und nehmen Sie sie ernst.«

Die erfolgreiche Geldanlage ist keine Geheimwissenschaft. Viele Strategien, die wir Ihnen in unserer Buchreihe »Legenden der Börse« vorstellen, sind sogar – ganz im Sinne von Buffett, Munger und Kostolany – denkbar einfach. Man muss nur wissen, wie die betreffende Strategie funktioniert, und dieses theoretische Wissen dann konsequent in die Praxis umsetzen.

In dieser Buchreihe starten wir jeweils mit dem Lebenslauf der Börsen-Legende, um die es geht. Sie werden schnell erkennen, dass oft schon die frühen Lebensjahre die späteren Investoren geprägt haben. So entwickelte auch der kleine André Kostolany schon in seinen Kindertagen ein Gefühl für lukrative Geschäfte. Er tauschte in den Nachkriegswirren des Ersten Weltkriegs die alten und neuen Währungen, die die vielen Flüchtlinge mitgebracht hatten, auf dem Devisenschwarzmarkt in Wien. »Es wurden die neue polnische Mark gehandelt, die tschechischen Kronen, Dinar etc. Ich tauschte eine Währung gegen die andere, die andere gegen die dritte und vierte und machte am Ende 10 Prozent Profit. So wurde ich mit dreizehn Jahren zum Devisenhändler.«1

Als seine Familie kurze Zeit später wieder in die Heimat Budapest zurückgekehrte, wurde der junge Kostolany auch auf dem Aktienmarkt aktiv. Zusammen mit Schulfreunden kaufte er nach einem belauschten Telefongespräch, in dem sein Vater von einer Renaissance der Schifffahrtsgesellschaften sprach, Oceanic-Aktien. Auch wenn sich im Nachhinein herausstellte, dass es sich bei den Oceanic-Papieren nicht um eine Schifffahrtsgesellschaft handelte, sondern um eine Fisch-Konservenfabrik, konnten die Jungen nach ein paar Wochen einen satten Gewinn einstreichen und ihn in die Bände des heißersehnten Brockhaus-Lexikons und einer britischen Enzyklopädie investieren.2

Sie als Leser können jetzt zwar nicht die Kindheitserinnerungen der großen Börsen-Legenden nachholen, aber Sie erfahren in unseren Büchern, wie sich die jeweiligen Personen zu Persönlichkeiten entwickelt haben. Im zweiten Schritt zeigen wir Ihnen die Investitionserfolge und abschließend die Strategien, mit denen die Börsen-Legenden Kostolany, Rogers, Templeton, Lynch, Graham, Buffett und Munger so erfolgreich wurden.

Die entscheidende Frage lautet: Warum sollten Sie versuchen, eine ganz neue, nicht erprobte Anlage-Strategie zu erfinden, wenn es doch ein Dutzend Spitzenkönner gibt, die in den vergangenen Jahren, Jahrzehnten oder Jahrhunderten jeweils einen erfolgreichen Weg vorgezeichnet haben? Die Strategien der Meister in den Grundzügen nachzuahmen, ist kein Makel, sondern die Kunst, eine erfolgreiche Strategie zu erkennen, zu verstehen und aufs Neue umzusetzen. Wer dagegen nur auf eigene Ideen baut und die Erkenntnisse der nachweislich erfolgreichen Investoren ignoriert, läuft leicht Gefahr, bereits bekannte Fehler zu wiederholen – und auf diese Weise irgendwann in einer Sackgasse zu landen. Diesen Irrweg können Sie sich ersparen, wenn Sie von den Besten lernen.

Dabei geht es nicht darum, einen berühmten Investor in allen Dingen 1 : 1 zu kopieren. Es geht darum, Entscheidungsprozesse und Entscheidungen zu verstehen. Sehr schön hat das Tren Griffin in seinem bemerkenswerten Buch Charlie Munger – Ich habe dem nichts mehr hinzuzufügen formuliert:

Niemand anders kann Charlie Munger sein, ebenso wenig, wie jemand anders Warren Buffett sein kann. Es geht nicht darum, jemanden als Helden zu feiern, sondern darum, zu überlegen, ob Munger wie sein eigenes Vorbild Benjamin Franklin Qualitäten, Merkmale, Systeme oder Lebenskonzepte hat, denen wir nacheifern wollen, vielleicht auch nur zum Teil. Genau diese Möglichkeit ist auch der Grund dafür, warum Munger Hunderte von Biografien gelesen hat: Vom Erfolg wie vom Scheitern anderer zu lernen ist die schnellste Methode, um intelligenter und klüger zu werden, ohne dabei allzu viel selbst erleiden zu müssen.

Zum Abschluss noch ein Durchhalteappell von Charlie Munger, falls die Börsengewinne bei Ihnen nicht sofort fließen: »Die ersten 100.000 Dollar sind eine echte Zicke.«

Viel Vergnügen bei der Lektüre und üppige Börsengewinne in der Zukunft wünschen Ihnen

Heinz Vinkelau & Rolf Morrien

ANDRÉ KOSTOLANY –SPEKULANT, JOURNALISTUND WANDERPREDIGER

Kostolanys provozierende These lautet: »Wer viel Geld hat, der kann spekulieren, wer wenig hat, darf nicht spekulieren, und wer überhaupt kein Geld hat, der muss spekulieren.«3

Hier einige weitere Zitate von ihm und über ihn:

»Die Argumente kommen und gehen. Doch der Langfristtrend an der Börse bleibt stets der gleiche. Auf Dauer sind die Kurse an der Börse bislang noch immer gestiegen.«4

»Die Börse besteht zu 90 Prozent aus Psychologie.«5

»Ein wirklicher Börsianer ist ein Stehaufmännchen.«6

»André Kostolany hat die deutsche Börse mehr geprägt als Deutsche, Dresdner und Commerzbank zusammen.«7

KINDHEIT UND JUGEND IN BUDAPEST(1906–1924)

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