Wildwest-Roman – Unsterbliche Helden 26 - Frank Callahan - E-Book

Wildwest-Roman – Unsterbliche Helden 26 E-Book

Frank Callahan

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Beschreibung

Erinnern Sie sich noch an die vier Teufelskerle? In zahlreichen Abenteuern sind diese furchtlosen Kämpfer inzwischen durch dick und dünn gegangen: Hal Walker, der Reverend - Charly Slade, der ehemals berühmte Preisboxer - Frank Donovan, einer der gefürchtetsten Revolverkämpfer - und Mario Ramirez, der Mexikaner. Diese vier werden nun wieder einmal in einen heißen Kampf gestoßen, als eine Bande von maskierten Hundesöhnen halb Arizona terrorisiert. Es ist eine der unheimlichsten Banditenhorden, die es in diesem Land jemals gegeben hat. Aber die vier Teufelskerle lassen sich nicht einschüchtern und kämpfen tapfer ...


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Inhalt

Cover

Die heiße Spur der Teufelskerle

Vorschau

Impressum

Die heiße Spur der Teufelskerle

Von Frank Callahan

Eine Bande von maskierten Hundesöhnen terrorisiert das Land rings um Tucson. Blitzschnell schlagen die Outlaws zu, machen reiche Beute und verschwinden wie ein Spuk.

Niemand weiß, wer sich hinter den unheimlichen Masken verbirgt. Selbst der Sheriff könnte zu dieser Bande gehören. Alle Menschen sind voller Misstrauen. Niemand fühlt sich mehr seines Lebens sicher.

Und da kommen die vier Teufelskerle: Hal Walker, der ehemalige Reverend – Charly Slade – Mario Ramirez – Frank Donovan! Und wieder einmal zeigen sie, dass sie Tod und Teufel nicht fürchten ...

»Wenn ich nicht bald 'nen Schluck Whisky bekomme, falle ich vom Gaul, Amigos!«, rief Mario Ramirez und warf theatralisch seine Arme in die Luft.

Der dicke Mexikaner zeigte seine nikotinbraunen Zähne. Sein tiefschwarzer Schnurrbart erinnerte an eine Bürste. Er blickte seine drei Begleiter an, die rechts neben ihm ritten, und ließ enttäuscht die Hände sinken, als die Freunde nicht reagierten.

»Außerdem könnte ich 'nen Happen vertragen, Muchachos.«

Ramirez stützte herausfordernd seine Hände in die Hüften, vielmehr auf den Speckring, der seinen mächtigen Bauch wie ein Rettungsring umgab.

»Er will schon wieder Gulaschsuppe«, erwiderte Hal Walker, der ehemalige Prediger. Sein asketisches Gesicht blieb unbewegt. Der hagere, schon fast dürr aussehende Mann richtete seine hellen Augen auf den dicken Freund.

»Whisky, Steaks und Weiberröcke«, klagte Walker. »Mit dir nimmt es irgendwann ein schlimmes Ende, Dicker. Schon der Herr sagt, dass wir alle einen mäßigen Lebenswandel führen sollen. Und ...«

»Ach, halt die Klappe!«, fauchte Ramirez. »Was verstehst du schon von den Freuden des Lebens?«

»Du hast seinen Schaukelstuhl vergessen, Hal«, spottete Frank Donovan, ein blauäugiger, großgewachsener Mann. Tiefe Falten um die Mundwinkel herum deuteten darauf hin, dass er das Leben mit allen Höhen und Tiefen kannte. Seine Schläfen waren bereits ergraut und kontrastierten scharf zu dem gebräunten Gesicht.

»In Tucson kaufe ich mir einen Schaukelstuhl«, schmetterte Mario in die eingetretene Stille. »Den ...«

»... den besten, größten, schönsten, prächtigsten, bequemsten und stabilsten Schaukelstuhl, den es zu kaufen gibt«, fuhr Charly Slade, der vierte im Bunde, fort.

Der ehemalige Preiskämpfer mit dem breitflächigen Gesicht grinste lässig. Er zupfte an seinem grauen Schnauzbart, während seine Augen vergnügt funkelten.

Mario Ramirez richtete den Oberkörper kerzengerade im Sattel auf. Er sog die Luft tief ein, blähte die Backen als wolle er sie zum Platzen bringen.

Die drei Freunde hielten sich wie auf ein geheimes Kommando hin die Ohren zu. So hörten sie nicht die lästerlichen Flüche des dicken Mexikaners, der den Amigos einige recht unangenehme Dinge an den Hals und an einige andere Körperteile wünschte.

Frank Donovan nahm einen Finger aus dem Ohr, lauschte und nickte Hal Walker und Charly Slade zu.

»Mario hat sich abgeregt. Und wie ich ihn kenne, spricht er wenigstens zwei Stunden nicht mehr mit uns.«

»Das wäre zu schön, um wahr zu sein«, seufzte Hal Walker.

»Das bringt Mario niemals fertig«, kommentierte Charly Slade. »Vielleicht sollten wir ihn knebeln und ...«

Schüsse peitschten durch den jungen Morgen. Die vier Freunde zügelten ihre Pferde. Ihre Gesichter wurden hart und kantig. Alle Fröhlichkeit war plötzlich wie weggewischt.

Ihre Hände tasteten nach den Coltkolben, während sich ihre Muskeln spannten.

Erneut fielen Schüsse. Dumpf drangen die Schussexplosionen an die Ohren der vier Männer.

»Vorwärts, Freunde«, sagte Frank Donovan rau. »Wir sehen nach, warum dort hinter dem Hügel geballert wird.«

Die vier Männer trieben ihre Pferde an, die willig loslegten. Eine Staubwolke wehte hinter den Reitern her.

Die Partner erreichten den Hügel, sprangen aus den Sätteln und kletterten den nicht allzu steilen Hang empor. Der dicke Mexikaner erreichte als letzter die Kuppe und war außer Atem. Schweißtropfen liefen ihm übers gerötete Gesicht.

»Unser Fettbolzen ist auch da, Freunde«, verkündete Hal Walker.

»Wir können weiter.«

Die vier krochen vorwärts und gingen hinter Salbeibüschen in Deckung. Von hier aus hatten sie einen guten Ausblick auf das unter ihnen liegende Gelände.

Und was Charly Slade, Hal Walker, Mario Ramirez und Frank Donovan sahen, war alles andere als erfreulich.

Der Ort des Überfalls war etwa eine halbe Meile entfernt. Die Freunde erblickten das ausgefahrene Band einer grauen Poststraße.

Eine Stage Coach wurde von fünf Banditen angehalten. Die Outlaws trugen lange Staubmäntel und Kapuzen. Eines der Gespannpferde hing tot im Geschirr.

Die Maskenreiter hielten drei Männer in Schach, die mit erhobenen Händen vor der Postkutsche standen. Ein lebloser Körper lag neben der Coach.

Es musste der Kutscher sein. Der Begleitmann reckte die Arme in die Höhe, als wollte er die Sonne kitzeln. Nun mussten sich die drei Passagiere bäuchlings auf den Boden legen und die Hände im Nacken verschränken.

»Da kaufen wir uns ein, Compadres«, stieß Mario Ramirez hervor und rollte wild mit seinen dunklen Augen. »Los, keine Müdigkeit vortäuschen! Diesen maskierten Komikern treten wir ganz gewaltig auf die Hühneraugen.«

Damit war alles gesagt.

Die vier Partner eilten zu ihren Pferden. Der dicke Mexikaner brach alle Rekorde und erreichte seinen Klepper als Erster. Unfreiwillig natürlich.

Mario war auf dem Hosenboden den Hang hinabgeschlittert, dass es nur so staubte. Ramirez zog sich ächzend in den Sattel und blieb vorsichtshalber in den Steigbügeln stehen, als er sein Pferd antrieb. Der schwergewichtige Mexikaner strich mehrmals verstohlen über seinen Hosenboden und entdeckte, dass die Hosennähte aufgeplatzt waren.

Seine Flüche gingen in den tackenden Hufschlägen unter. Nur Hal Walker musterte den Freund und verzog sein hageres Gesicht zu einem breiten Grinsen.

Die vier Partner umritten den Hügel und galoppierten auf die Stage Coach zu. Längst hielten die Partner ihre Winchestergewehre in den Händen. Und sie konnten meisterhaft schießen. Davon wusste mancher Gegner ein Liedchen zu singen – falls er es noch konnte, nachdem er mit dem heißen Blei Bekanntschaft gemacht hatte.

Die fünf Outlaws flohen, dachten überhaupt nicht daran, sich zum Kampf zu stellen. Die langen Staubmäntel flatterten wie Fahnen hinter ihnen her. Noch immer trugen die Banditen ihre spitzen Kapuzen.

Die Passagiere standen auf, als die vier Partner heranritten. Der Begleitmann schwang sich vom Kutschbock und trat zu den drei Männern, die seufzten, als Charly, Mario, Hal und Frank von den Pferderücken sprangen.

»Ihr seid im richtigen Moment aufgetaucht, Gents«, krächzte ein schon älterer Mann. »Wer weiß, ob diese maskierten Hundesöhne nicht auch uns umgelegt hätten.«

Der Oldmann starrte auf den Kutscher, der noch immer zusammengekrümmt neben der Stage Coach lag und sich allem Anschein nach auch niemals wieder aus eigener Kraft erheben würde. Sein Hemd war rot von Blut. Kein Atemzug hob und senkte seine Brust.

Die beiden anderen Männer musterten die vier Freunde forschend, so, als trauten sie ihnen nicht über den Weg.

»Wir sollten den Kerlen hinterher!«, röhrte Ramirez. »Ihr Vorsprung ist noch nicht sehr groß.«

»Das dürfte sinnlos sein, Gents«, meinte der Oldman und presste die Lippen hart aufeinander. Spitz traten seine Wangenknochen aus dem faltigen Gesicht hervor.

»Warum?«, fragte Hal Walker. »Unsere Pferde sind noch einigermaßen frisch, denn wir hatten es in den letzten Stunden nicht eilig.«

Der Oldtimer lächelte bitter.

»Diese Bastarde reiten hinter den nächsten Hügel, entledigen sich ihrer Maskerade und trailen in allen Himmelsrichtungen davon. So ist es bisher immer gewesen. Spart euch die Zeit und Mühe. Es bringt nichts ein. Der Sheriff von Tucson kann ein Lied davon singen. Und Roger Kersten ist ein erfahrener Sternträger, der einiges auf dem Kasten hat. Nur gegen diese verfluchte Bande von Maskenreitern ist er hilflos wie ein neugeborenes Baby.«

Die Partner sahen sich an. Charly Slade zuckte mit den Schultern. Großes Verlangen schien er nicht zu haben, hinter den maskierten Outlaws herzujagen.

»Dann eben nicht!«, murrte Mario und tastete vorsichtig nach hinten, denn er fühlte ein kühles Lüftchen an seinem verlängerten Rücken. Der dicke Mexikaner unterdrückte einen Fluch und zog die aufgeplatzten Hosennähte zusammen.

»Können wir euch helfen?«, fragte Frank Donovan und fühlte erneut die misstrauischen Blicke der beiden anderen Mitreisenden der Stage Coach.

Es waren noch reichlich junge Burschen, die aber einen hartbeinigen Eindruck machten. Frank sah, dass die Holster – die im Moment ohne Waffen waren – tief an den Oberschenkeln hingen.

»Was gibt's, Gents?«, fragte Donovan plötzlich nicht gerade freundlich. »Ihr starrt uns an, als würden wir zu diesen Banditen gehören. Rückt mal mit der Sprache raus!«

Der Americano, wie Frank Donovan öfters von dem mexikanischen Freund Mario genannt wurde, hatte anscheinend den Nagel auf den Kopf getroffen.

Die Gesichter der beiden jungen Männer verfinsterten sich noch mehr.

Der bärtige Begleitmann, der bisher recht unbeteiligt gewirkt hatte und neben dem Oldman stand, grinste nur lässig.

»Das dürfen Sie den beiden Jungs nicht übelnehmen«, sagte er schnell. »Diese Bande von maskierten Hundesöhnen terrorisiert seit Wochen das Land rund um Tucson. Die Outlaws schlagen blitzschnell zu, machen reichliche Beute und verschwinden wieder. Niemand weiß, wer hinter den Masken steckt. Es gibt nicht die geringsten Anhaltspunkte. Jeder kann zu den Maskenreitern gehören.«

»Und wir wollten Kopf und Kragen riskieren«, brummte Charly Slade enttäuscht. »Lasst uns weiterreiten, ehe ich selbst glaube, zu diesen Banditen zu gehören.«

»Jeder verdächtigt jeden«, sagte der Oldtimer. »Nehmt es uns nicht übel.«

Frank Donovan winkte wütend ab.

»Zum Henker«, sagte er scharf, »wir hörten Schüsse, sahen den Überfall und wollten helfen. Das ist schon alles. Wenn wir wirklich zu den Outlaws gehörten, Leute, dann sagt mir, was wir von euch wollen? Los, spuckt's schon aus!«

Hal Walker legte dem Freund besänftigend eine Hand auf den Arm und lächelte freundlich.

»Lasst uns weiterreiten. Wir verständigen den Sheriff. Hier haben wir nichts mehr verloren.«

»Das meine ich aber auch«, murrte Mario Ramirez. Er marschierte rückwärts auf sein Pferd zu, was alle verwundert registrierten. Der dicke Mexikaner grinste kläglich und schwang sich in den Sattel.

Er hätte lieber vorsichtiger auf den Pferderücken steigen sollen, denn es knirschte laut. Die Hose war vollends aufgerissen. Marios rote Unterhose leuchtete wie ein Blutfleck.

»Was es nicht alles gibt?«, wunderte sich der Oldtimer kopfschüttelnd und nickte Hal, Charly und Frank zu. »Nichts für ungut, Gents. Ich danke Ihnen, dass Sie uns helfen wollten. Wir kommen aber klar und trailen weiter.«

Die drei Partner nickten nur und stiefelten zu ihren Pferden. Mario saß wie erstarrt im Sattel und wagte nicht, sich zu bewegen.

»Wenn ihr zu lästern anfangt«, knurrte Ramirez, »dann lernt ihr mich richtig kennen!«

Wortlos ritten die vier Männer los, warfen keinen Blick mehr zur Postkutsche zurück und hielten auf Tucson zu. Die wilde Stadt musste irgendwo hinter den Hügeln liegen.

»Hay, Amigo Mario, ziehe nicht so ein betrübtes Gesicht!«, rief Hal Walker. »Ich würde dir ja gerne meine Ersatzhose leihen, doch in die passt du nicht rein.«

»Willst du mich verhunzen?«, zischelte der dicke Mexikaner wütend.

»Hast du nicht eine Hose für unseren Dicken?«, wandte sich der frühere Prediger an Charly Slade.

Der ehemalige Preiskämpfer tastete über seinen Bauchansatz, von dem er immer behauptete, dass es nur Muskeln wären, und schüttelte den Kopf.

»Ich bin zwar ein bisschen stärker gebaut als du, Bohnenstange, doch meine Hose passt Mario auch nicht. Er würde sie sofort ruinieren. Warum frisst unser Freund auch so viel?«

Der dicke Mexikaner rollte zornig mit den Augen. Ehe er loslegen konnte, sagte Frank Donovan:

»Wie wär's, wenn es Amigo Mario mal mit Nadel und Faden versuchen würde.«

Seine drei Partner staunten.

»Das wäre natürlich auch 'ne Möglichkeit«, erwiderte Charly Slade und kicherte vergnügt.

Hal Walker schmunzelte nur, und auch der großgewachsene Frank Donovan musste lächeln, als er sich vorstellte, den schwergewichtigen Compadre mit Nadel und Faden hantieren zu sehen.

»Ihr seid richtige Freunde!«, schrie Ramirez. »Wirklich gute Amigos. Ich danke euch für eure Worte, Muchachos. Soll ich euch aber mal sagen, was ihr mich könnt?«

Marios Stimme war bei den letzten Worten immer schriller geworden. Sein Gesicht nahm die Farbe eines Ziegelsteines an. Die Schnurrbarthaare zitterten vor Entrüstung.

Der dicke Mexikaner, der immer wieder behauptete, früher einmal ein großer Revolutionsgeneral gewesen zu sein, plusterte sich wie ein Pfau auf.

Seine drei Freunde ahnten Schreckliches.

Doch es kam anders.

Aus einem Dickicht sprangen fünf Männer hervor, hielten blitzende Gewehre im Anschlag.

Maskenreiter!

Die langen Staubmäntel verhüllten die Banditen völlig. Auf den Köpfen saßen Kapuzen. Gnadenlos funkelnde Augen starrten aus den Sehschlitzen hervor.

»Anhalten und nicht bewegen!«, befahl einer der Halunken.

Die vier Freunde wurden völlig überrascht. Ramirez stieß keuchend den Atem aus. Frank Donovans Hand war zum Revolvergriff gezuckt. Auch Charly Slade wollte, einem ersten Impuls folgend, seinen Colt ziehen.

Dann aber holte der gesunde Menschenverstand den schnellen Reflex ein.

Die Partner hatten keine Chance gegen die fünf Banditen, die wie sprungbereite Panther dastanden und nur die Zeigefinger zu krümmen brauchten, um Tod und Vernichtung zu bringen.

»Ganz ruhig bleiben. Wir wollen nur euer Geld. Wenn ihr uns aber dazu zwingt, dann lassen wir euch als leichte Beute für die Geier zurück!«

»Hal, Mario, Frank und Charly saßen wie versteinert in den Sätteln. Hilflose Wut beherrschte ihre Gesichter. Die Pferde tänzelten nervös. Eines der Tiere schnaubte und wieherte schrill.

»Absteigen, Leute! Und versucht keine Tricks! Wir sind keine Greenhorns. Greift nur nicht mehr an eure Eisen, sonst gibt's keinen Pardon!«, kommandierte einer der fünf Maskenreiter.

»Okay, okay, okay«, erwiderte Donovan. »Ihr habt die besseren Karten.«

»Sehr vernünftig«, spöttelte der Outlaw. »Absteigen, Jungs! Anschließend schnallt ihr ab und legt euch bäuchlings auf den Boden. Die Hände in den Nacken, wenn ich bitten darf!«

Mario Ramirez knirschte mit den Zähnen. Frank Donovan warf ihm einen trostvollen Blick zu und sprang vom Pferderücken. Die drei Partner folgten seinem Beispiel.

Die vier Amigos überlegten fieberhaft, wie sie ihre Gegner überrumpeln konnten. Sie sahen aber schnell ein, dass jede Gegenwehr glatter Selbstmord bedeutet hätte.

»Nicht schlecht«, sagte einer der Maskierten. »Diese vier Heldensöhne sind alles andere als arme Kirchenmäuse. Das sind ungefähr zweitausend Dollar, die wir den Kerlen aus den Taschen holten.«

»Ausgezeichnet!«, rief ein anderer der Dreckskerle. Bestimmt grinste er unter der Kapuze.

Die vier Partner lagen noch immer am Boden. Die Banditen hatten ihnen die Waffen und alle Bucks abgenommen. Und Mario Ramirez fluchte leise vor sich hin, denn die Outlaws rissen immer wieder Witze über seine aufgeplatzte Hose.

»Hört gut zu, ihr alten Säcke«, brummte jetzt einer der Maskenreiter. »Ihr hättet euch nicht sehen lassen sollen, als wir die Postkutsche überfielen. Darum haben wir uns nämlich um euch gekümmert. In Zukunft steckt ihr eure Nasen nicht mehr in Angelegenheiten, die euch nichts angehen. Es wäre gesünder für euch. Strafe muss sein, Amigos. Wir lassen euch am Leben, nehmen aber eure Pferde mit. Natürlich auch die Dollars, die wir in euren Taschen gefunden haben. Bleibt ganz ruhig, Jungs. Wenn ihr was riskiert, pumpen wir euch so voll Blei, dass ihr Schluckbeschweren bekommt.«

Frank Donovan hob den Kopf und starrte auf den vor ihm stehenden maskierten Outlaw. Er erkannte zwei staubige Stiefel, den Staubmantel und die Kapuze.

Und er sah auch in die dunkle Mündung eines Revolvers, die auf seinen Schädel gerichtet war.

Frank fiel auf, dass dem Banditen der kleine Finger an der rechten Hand fehlte, da der Outlaw keine Handschuhe trug.

Dich erkenne ich jederzeit wieder, Dreckskerl!, dachte der großgewachsene Americano. Irgendwann rechnen wir beide ab. Darauf kannst du dich verlassen!

Ein anderer Bandit nickte dem Burschen zu und sagte: »Wir verschwinden, Compadres. Bleibt schön liegen. Und vergesst uns am besten. Sollten wir uns nochmals treffen, dann geht's nicht so glimpflich für euch ab.«

Mario Ramirez stöhnte vor unterdrückter Wut. Charly Slade brummte wie ein gereizter Bär, dem eine sichergeglaubte Beute in letzter Sekunde entwischt war.

Hal Walker rief mit salbungsvoller Stimme: »Lasst uns wenigstens die Pferde, Männer. Es genügt doch, dass wir völlig pleite sind. Wir sind nicht mehr die Jüngsten. Und bis Tucson sind es noch lange Meilen. Wir ...«

»Halt's Maul!«, fauchte einer der Maskenreiter. »Bleibt liegen und rührt euch nicht!«

Die fünf Maskierten kletterten in die Sättel. Einer der Kerle hatte die Tiere hinter einem Dickicht hervorgeholt. Die Outlaws ritten los und nahmen die Pferde der vier Amigos mit. Die Hufschläge wurden leiser.

Frank Donovan setzte sich und starrte düster auf seine Freunde. Keiner sagte etwas.

Endlich brach Charly Slade das Schweigen.