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Wussten Sie schon?
Der Kirchenstaat hat die höchste Kriminalitätsrate der Welt.
Jeder 14. Chinese heißt Wáng.
Die erste Arschbomben-WM fand in Deutschland statt.
45 Prozent der US-Amerikaner glauben, dass die Erde schon von UFOs besucht wurde.
Schaukeln ist in Estland Nationalsport.
Der Karibikstaat St. Lucia hat die höchste Nobelpreisträgerdichte.
Bluetooth wurde nach dem Dänenkönig Harald Blauzahn benannt.
Dieses Länderlexikon der erstaunlichen Fakten verblüfft mit außergewöhnlichem, skurrilem und spannendem Wissen über alle Staaten der Erde. Es erzählt auf neue Weise von den Besonderheiten eines Landes und der Mentalität seiner Bewohner.
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Seitenzahl: 463
Cover
Titel
Impressum
Vorwort
Afghanistan
Ägypten
Albanien
Algerien
Andorra
Angola
Antigua & Barbuda
Äquatorialguinea
Argentinien
Armenien
Aserbaidschan
Äthiopien
Australien
Bahamas
Bahrain
Bangladesch
Barbados
Belgien
Belize
Benin
Bhutan
Bolivien
Bosnien und Herzegowina
Botsuana
Brasilien
Brunei
Bulgarien
Burkina Faso
Burundi
Chile
China
Costa Rica
Dänemark
Deutschland
Dominica
Dominikanische Republik
Dschibuti
Ecuador
El Salvador
Elfenbeinküste
Eritrea
Estland
Fidschi
Finnland
Frankreich
Gabun
Gambia
Georgien
Ghana
Grenada
Griechenland
Großbritannien und Nordirland
Guatemala
Guinea
Guinea-Bissau
Guyana
Haiti
Honduras
Indien
Indonesien
Irak
Iran
Irland
Island
Israel
Italien
Jamaika
Japan
Jemen
Jordanien
Kambodscha
Kamerun
Kanada
Kap Verde
Kasachstan
Katar
Kenia
Kirgisistan
Kiribati
Kolumbien
Komoren
Kongo - Demokratische Republik
Kongo - Republik
Kroatien
Kuba
Kuwait
Laos
Lesotho
Lettland
Libanon
Liberia
Libyen
Liechtenstein
Litauen
Luxemburg
Madagaskar
Malawi
Malaysia
Malediven
Mali
Malta
Marokko
Marshallinseln
Mauretanien
Mauritius
Mazedonien
Mexiko
Mikronesien
Moldawien
Monaco
Mongolei
Montenegro
Mosambik
Myanmar
Namibia
Nauru
Nepal
Neuseeland
Nicaragua
Niederlande
Niger
Nigeria
Nordkorea
Norwegen
Oman
Österreich
Osttimor
Pakistan
Palau
Panama
Papua-Neuguinea
Paraguay
Peru
Philippinen
Polen
Portugal
Ruanda
Rumänien
Russland
Salomonen
Sambia
Samoa
San Marino
São Tomé und Príncipe
Saudi-Arabien
Schweden
Schweiz
Senegal
Serbien
Seychellen
Sierra Leone
Simbabwe
Singapur
Slowakei
Slowenien
Somalia
Spanien
Sri Lanka
St. Kitts und Nevis
St. Lucia
St. Vincent und die Grenadinen
Südafrika
Sudan
Südkorea
Südsudan
Suriname
Swasiland
Syrien
Tadschikistan
Tansania
Thailand
Togo
Tonga
Trinidad und Tobago
Tschad
Tschechien
Tunesien
Türkei
Turkmenistan
Tuvalu
Uganda
Ukraine
Ungarn
Uruguay
USA
Usbekistan
Vanuatu
Vatikanstadt
Venezuela
Vereinigte Arabische Emirate
Vietnam
Weißrussland
Zentralafrikanische Republik
Zypern
Über die Autoren
Helge HesseJosi KemmannHenning Hesse
WO DERFETTSCHWANZMAKIFREMDGEHT
Das Länderlexikonder erstaunlichen Fakten
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige E-Book-Ausgabe
des in der Bastei Lübbe AG erschienenen Werkes
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
Eichborn Verlag in der Bastei Lübbe AG
Originalausgabe
Copyright © 2012 by Bastei Lübbe AG, Köln
Lektorat: Silke Martin, Kriftel
Illustrationen: Jan Buckard
Umschlaggestaltung: Rolf Hörner, Bergisch Gladbach unter Verwendung einer Illustration von Jan Buckard
Datenkonvertierung E-Book: Urban SatzKonzept, Düsseldorf
ISBN 978-3-8387-2029-6
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
»Die Welt ist voll unzähliger Dinge. Ich bin sicher wir sollten alle glücklich sein wie Könige.«
Robert Louis Stevenson
Schuhgröße, Haarfarbe, Geburtsort – zack und wir kennen einen Menschen?! Natürlich nicht. Auch den Ländern dieser Welt kommen wir durch Einwohnerzahl, Fläche und Regierungsform kaum näher. Beim einen wie beim anderen sind es eher die kleinen und größeren Eigenheiten, die den Charakter ausmachen. Wo der Fettschwanzmaki fremdgeht – Das Länderlexikon der erstaunlichen Fakten spürt diesem Charakter nach und findet ihn in den Kneipen Namibias, den Haaren der Brasilianer und dem lächelnden Nein der Thailänder. Mit jedem neuen Land werden Sie ein bisschen mehr zum Globetrotter, dem keiner mehr was vormachen kann.
So, wie jedes Land in der UNO eine Stimme hat, erhält hier jedes den gleichen Raum: Vanuatu bekommt zwei Buchseiten, genauso wie die Vereinigten Staaten von Amerika. Denn jedes Land, ob groß oder klein, macht die Welt reich. Ach ja, und sollten wir trotz emsiger Überprüfung mal in eine Infofalle getreten sein, lassen Sie es uns wissen:
Doch wo geht der Fettschwanzmaki jetzt fremd?
Viel Spaß beim Herausfinden!
Helge Hesse
Josi Kemmann
Henning Hesse
Berlin, Düsseldorf im Oktober 2012
»Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Sport universell funktioniert.«
IOC-Sprecher Mark Adams, nach afghanischen Überlegungen, den Nationalsport Buzkashi olympisch zu machen. Beim Buzkashi spielen Reiter Polo mit einer geköpften Ziege, und wer den Kadaver als Erster in den Zielkreis zerrt, hat gewonnen. Irgendwann in den letzten 2000 Jahren entstanden, wurde der Sport unter den Taliban verboten, lockt heute aber wieder Tausende Zuschauer, dazu Fernsehen und Sponsoren.
Der Afghane. Mindestens 13 Arten gibt es und dennoch ist er einmalig. Einst war dieser Hund so kostbar, dass es verboten war, ihn außer Landes zu bringen. 2005 haben koreanische Wissenschaftler einen aus einem Ohr nachgemacht. Der erste Hundeklon der Welt war Afghane.
Der erste Skiclub und das erste Skirennen des Landes. Im Koh-e-Baba-Massiv, 180 Kilometer westlich von Kabul, macht der »Bamiyan Ski Club« aus dem Fehlen von Skiliften eine Tugend und richtet die »Afghan Ski Challenge« aus, bei dem der Start schon beim Aufstieg beginnt. Die Teilnehmer kommen aus aller Welt, doch auf dem Siegertreppchen standen 2012 nur afghanische Skifahrer.
Kein anderes Land hat so häufig das Fähnchen gewechselt. 24-mal seit 1880. Im Jahr 1929 gab es allein vier verschiedene Flaggen. Eine wurde nur drei Tage hochgehalten, so lange wie der damalige König.
… den Lapislazuli. Der Halbedelstein wurde bereits vor über 7000 Jahren abgebaut. Zermahlen war er der Stoff, mit dem Kleopatra ihren Lidstrich zog. Die Maler der Renaissance nutzten ihn für die Roben der Madonna. Und Yves Klein inspirierte er in den 1950ern zu seiner berühmten Markenfarbe »International Klein Blue« (IKB). Ein Kilo reines Ultramarin kostet 20 000 Euro. Die Lapislazuli-Reserven in Afghanistan werden auf rund 3000 Tonnen geschätzt.
Keiner will die 39 auf dem Auto-Kennzeichen. Auch Häuser mit der 39 finden keine Käufer, Telefonbesitzer lassen sich eine neue Nummer geben und 39-Jährige sagen, sie seien schon 40. Denn mit der 39 wird man ausgelacht. Keiner weiß, warum, aber die gängigste Theorie ist, dass ein Zuhälter die Zahl auf Nummernschild und Wohnungstür hatte. Andere sagen, dass die Beamten der verschiedenen Behörden das Gerücht gestreut haben, denn sie verdienen an den Leuten, die die 39 loswerden wollen.
Alexander der Große, Dschingis Khan, Timur Lenk, die Briten, die Sowjets und die NATO. Immer wieder war das Land aufgrund seiner Lage Ziel von Kriegsherren.
Der Hochzeitskuchen wird im Kilo verkauft. Im Durchschnitt liegt das Gewicht bei 20 kg. Das entspricht einer Masse von 30 Eiern, 5 Kilo Creme und 7 Kilo Zucker.
92 Prozent des weltweit gehandelten Opiums werden hier produziert. Die daraus hergestellten Drogen werden aber nicht nur exportiert: Die Afghanen stehen auf Platz 5 der Nutzerliste (pro Kopf).
Vom Helden zum Ausgestoßenen: Abdul Ahad Mohmand war 1988 der erste und einzige Afghane im Weltraum, nahm den Koran mit und sprach in Paschtu mit der Erde. Das Problem: Er flog mit der Sojus, wurde »Held der Sowjetunion« und damit bald Feind. 1992 flüchtete er nach Deutschland, nach Ostfildern in Schwaben – der einzige afghanische Raumfahrer ist heute Deutscher.
»Ich wünsche dir allen Wohlstand, insbesondere einen langen Pimmel!«
Siebenjähriger ägyptischer Junge zu Gustave Flaubert im Jahr 1849.
Der französische Schriftsteller notierte ein hohes Maß an sexueller Offenheit und Obszönität, auch unter den vornehmsten Damen und Herren.
Einst bildeten die koptischen Christen die absolute Mehrheit im Land. Von den Griechen wurden sie »aigyptos« genannt. Heute liegt ihr Anteil bei rund zehn Prozent.
In keinem anderen Land wird das Wort Sex so häufig gegoogelt. Ähnlich interessiert ist man in Indien und in der Türkei.
Von allen UN-Diplomaten bekommen die Ägypter die meisten Strafzettel in den Straßen von New York. Da Diplomaten dank ihres Sonderstatus nicht zahlen müssen, erlaubten sich die Ägypter von 1997 bis 2009 insgesamt 17 633 Tickets für 1,9 Millionen US-Dollar. Die Norweger sammelten vier.
Die heutigen Sportkletterer haben von den Ägyptern gelernt. Von 3500 Jahre alten Wandbildern guckten sie sich eine bestimmte Körperhaltung ab, die sie den »Ägypter« nennen. Er wird oft in überhängendem Gelände angewandt.
Tote und Lebende wohnen Wand an Wand in Al-Qarafa, dem Friedhofsbezirk von Kairo. Über 300 000 (lebende) Menschen haben sich hier über die Jahre niedergelassen. Gruften wurden zu Häusern, in Nachbarschaft von Prinzessinnen und Sultanen, die ihr Grabmal vor über tausend Jahren bezogen.
Im Sommer 2012 wurde ein nur 20 Zentimeter langer Sarkophag von Dresden nach Kairo zurücküberführt, mit einer Spitzmaus darin. Auch auf dem Deckel sieht man sie, vergoldet. Im alten Ägypten wurde sie wohl getötet und einem Menschengrab beigelegt. Spitzmäuse symbolisierten, blind geboren, den Gott der Blinden: »Chenti-irti«. In der Dunkelheit des Grabes sollten sie den Verstorbenen Orientierung geben. Die Maus, 1948 gestohlen, hat jetzt im Museum am Tahir-Platz ihre letzte Ruhe gefunden.
Kairo ist laut wie ein Rasenmäher, hat das ägyptische Forschungszentrum herausgefunden: 85 Dezibel im Durchschnitt zwischen morgens um 7 und abends um 22 Uhr. Am Tahir- oder Ramsis-Platz sind es sogar 95 Dezibel. Das ist kaum leiser als ein Schlagbohrer.
In Ägypten vermutet man die meisten Landminen. Nach den Kriegen gegen Israel 1956, 1967 und 1973 blieb viel liegen, zusätzlich zu den über 20 Millionen Minen der Deutschen und Briten aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Wüstenvölker nennen die verseuchten Gebiete Todesgärten.
Noch um 1920 verkauften deutsche Pharmazeuten zermahlene ägyptische Mumien als Heilmittel: »Mumia vera aegyptiaca, 12 Mark pro Kilo«. Seit dem Mittelalter schluckte man das Pulver oder rieb sich damit ein – gegen »Husten, Halsweh, Schwindel, Gichtbrüchigkeit, Herzweh, Zittern, Nierensucht und Kopfschmerzen«. Es war so beliebt, dass die Mumien knapp wurden. Die Europäer nahmen daher heimlich Moorleichen oder Arme vom Friedhof.
»Warum Albanien?« »Warum nicht?«
»Was haben sie uns getan?« »Was haben sie für uns getan? Was wissen Sie über die?« »Nichts.« »Sehen Sie? Die bleiben unter sich, sind gerissen. Man kann ihnen nicht trauen.«
Dialog aus dem US-Film Wag the Dog. Der amerikanische Präsident will irgendein Land angreifen, um von seinen persönlichen Schwierigkeiten abzulenken.
Die Albaner selbst nennen sich »Shqiptarët« von »shqiptoj« (»aussprechen«). Daraus wurden im Deutschen die Skipetaren. Das Land der Skipetaren, wie ein Buch von Karl May heißt, nennt sich heute in der Landessprache Skipetarische Republik.
Albanien wurde 1967 von den regierenden Kommunisten zum »ersten atheistischen Staat der Welt« erklärt. Religionsverbot! Das wurde 1990 rückgängig gemacht, heute leben hier bis zu 70 Prozent sunnitische Muslime.
Inbrünstig Mercedes fahren. In kommunistischen Zeiten durfte die normale Bevölkerung keine Autos besitzen. Die Dienstwagen der Partei waren ausschließlich Mercedes. Das machte Albanien zum Land der einen Automarke. Heute ist der Mercedes noch immer ein Statussymbol, was man in Videos vom Straßenverkehr in Tirana auf YouTube bewundern kann. Autos mit dem deutschen Länderkennzeichen »D« waren zeitweise besonders begehrt.
… John (Blues Brothers) und James Belushi (Die Glücksritter), US-Schauspieler mit albanischen Eltern, die ihre Söhne in dem Land großzogen, das in Wag the Dog Albanien angreifen wird.
Die Albaner kennen kein Wort für Kopfschmerzen.
Newsweek wählte Albanien in einer Studie 2010 zur Nummer 1 unter den Nationen mit niedrigem Pro-Kopf-Einkommen in der Welt. Es punktet bei der Bildung (99 Prozent können lesen), beim Gesundheitssystem und bei der Lebensqualität. Obwohl sie in einem der ärmsten Länder in Europa leben, werden Albaner im Durchschnitt 78 Jahre alt, Frauen sogar 81. Im Vergleich: Deutsche leben durchschnittlich 79 Jahre.
Die Blutrache ist heute vor allem noch in Nordalbanien beliebt. Davon bedrohte Männer verlassen das Haus nicht mehr, da sie laut »Kanun«, dem Regelwerk für Stolz und Ehre, in den eigenen vier Wänden geschützt sind.
»Lasset uns die revisionistischen Thesen des 20. Parteitags der Kommunistischen Partei der Sowjetunion und die antimarxistischen Stellungen der Chruschtschowgruppe verwerfen! Lasset uns den Marxismus-Leninismus verteidigen!« Aus einer der Reden des von 1944 bis 1985 regierenden stalinistischen Diktators Enver Hoxha. Fünf Jahre nach besagtem sowjetischem Parteitag, der 1956 die Entstalinisierung eingeleitet hatte, brach Hoxha 1961 mit der Sowjetunion.
Enver Hoxha hat in den 1970er- und 1980er-Jahren 750 000 kleine Betonbunker ins Land bauen lassen, aus Angst vor einer westlichen Invasion. Das Konzept: ein Bunker für jeweils vier Albaner. Heute werden sie als Liebesnester, Scheunen oder Klos genutzt, doch die meisten zerfallen. Sie kosteten damals jährlich zwei Prozent des Nettoinlandproduktes.
»Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.«
Albert Camus (1913–1960), Literaturnobelpreisträger, als Algerienfranzose in Algerien geboren und aufgewachsen.
Algeriens Hauptstadt heißt genauso wie der populäre internationale TV-Sender Al Jazeera (aus Katar). Das Wort »Algier« kommt von »al-Jazā‘ir«, was so viel wie »die Inseln« bedeutet. Der Sender steht für die arabische Halbinsel.
Das größte Land des Kontinents (seit der Teilung des Sudans 2011) braucht auch die größte Moschee: die Djamaâ el Djazaїr Moschee, geplant von Frankfurtern und bezahlt von Chinesen, soll ab Herbst 2015 alle Rekorde brechen: 270 Meter hohes Minarett, Platz für 120 000 Gläubige, eine Milliarde Euro in den Sand gesetzt.
Tee ist der Luxus der Tuareg: Als Gast bekommen Sie drei Gläser aus drei Aufgüssen: Das erste Glas schmeckt bitter wie das Leben, das zweite süß wie die Liebe und das dritte sanft wie der Tod. Nach der Zeremonie steht man unter dem Schutz der Tuareg. Lehnen Sie nie ein Glas ab!
… den beliebtesten Franzosen! Zinédine Zidane, Sohn algerischer Einwanderer, war laut Umfrage 2012 der meistgemochte Mann in Frankreich.
… wurde Fußball zur politischen Waffe. Am 13. und 14. April 1958 schlichen sich zwölf algerische Fußballer aus Frankreich heimlich nach Algerien, um eine Nationalelf zu gründen. Die »Unabhängigkeitself« bestritt bis zum Ende des Algerienkrieges 1962 um die 80 Länderspiele – auch gegen die weltweite französische Diplomatie. Die meisten Spiele gewann die Elf souverän.
»Springmaus« nannten die Franzosen eine Atombombe, die sie in der algerischen Wüste testeten. Die Sprengkraft lag bei 70 Kilotonnen: Hiroshima mal fünf. In das Experiment einbezogen wurden nicht nur 300 Soldaten ohne Schutzkleidung, sondern auch ihre ungeborenen Kinder und Enkel.
Kein Land hat so viel Sahara! 85 Prozent Wüste, 15 Prozent Wüstensteppe.
Schafsbockkämpfe.
In Algier wurde 2011 die einzige U-Bahn im Maghreb eröffnet, erst die zweite in ganz Afrika (nach Kairo). Hat länger gedauert: Erst 30 Jahre nach den ersten Planungen übergab Siemens das Ganze schlüsselfertig. Zunächst nur eine Linie, 8,5 Kilometer lang, zehn Stationen.
»Ewig werde ich mich nach den Frauen dieses Landes zurücksehnen. Welcher Seelenadel! Welcher Zauber! Welches Feuer!«
Kurt Tucholsky, deutscher Schriftsteller, in dem 1927 erschienenen Pyrenäenbuch.
Man streitet. Heißt Andorra nun »Der Wald« oder »Land der Büsche«?
Andorra la Vella liegt 1011 Meter hoch und ist nicht nur die höchstgelegene Hauptstadt Europas, sondern auch die einzige Stadt im Land.
Pins sammeln. Hier und nirgendwo sonst gibt es ein Pin-Museum. Mit 52 000 Ansteckern aus aller Welt – und sogar ein paar aus Andorra.
14 von 28 Parlamentsmitgliedern sind Frauen – Europarekord! Und weltweit der zweite Rang hinter Ruanda.
… stehen Spanier und Franzosen gleichzeitig an der Staatsspitze. Im 13. Jahrhundert kämpften sie noch um das Land. Als 1278 die Vernunft siegte, vereinbarten sie, gemeinsam zu herrschen. Seitdem teilen sich der Bischof von Urgell und der französische Staatspräsident als Kofürsten das Amt des Staatsoberhaupts. Noch bis 1993 waren die Andorraner tributpflichtig: In ungeraden Jahren bezahlte man Monsieur le Président 960 Francs, in geraden Jahren erhielt der spanische Bischof 460 Peseten, zwölf Hühner, zwölf Schinken und zwölf Käselaibe.
König Boris I., der Hochstaplermonarch! Im Juli 1934 schaffte es der zugereiste Russe Boris Michailowitsch Skossyrew, die andorranischen Räte davon zu überzeugen, ihn zum König zu ernennen. Er versprach den armen Bauern, ihr Land in ein Steuerparadies wie Monaco zu verwandeln, prompt wählten ihn 23 der 24 Volksvertreter. Doch der Bischof von Urgell erfuhr davon und schickte vier spanische Polizisten, die ihn verhafteten. Keiner der Räte schritt ein. König Boris verstarb 1989 in Rheinland-Pfalz.
Armes kleines Andorra! Bei den »Spielen der kleinen Staaten«, die seit 1985 alle zwei Jahre (mit Liechtenstein und Luxemburg, Malta und Monaco) ausgetragen werden, damit auch sie mal etwas gewinnen, schneidet Andorra regelmäßig am schlechtesten ab. Zypern hat zehnmal so viele Goldmedaillen.
»Den größten Duty-free-Shop« Europas nennen sich die Andorraner. An den Wochenenden wird die Stadt von Einkaufstouristen aus den Nachbarländern verstopft. Wie es sich für ein kleines europäisches Fürstentum gehört, gibt es auch praktisch keine Steuern und – einmalig in der Welt! – daher auch kein Finanzamt (was wiederum Steuern spart). Die Freiheit nutzen Wohlhabende aus ganz Europa, um ihr Vermögen vor dem Allgemeinwohl zu retten. Nur ein Drittel der Einwohner sind daher richtige Andorraner.
Andorra und Karl der Große – ein Traumteam. Anfang des 9. Jahrhunderts kämpften sie zusammen gegen die Sarazenen (Araber) und gewannen. Karl dankte es Andorra mit dem eigenen Land, Andorra dankte es Karl 1100 Jahre später mit der Nationalhymne zu seinen Ehren: »El Gran Carlemany, mein Vater, befreite mich von den Sarazenen …«
»Ich weiß nicht viel über Angola, aber eins weiß ich: Die kriegen jetzt ’ne Menge Ärger.«
Charles Barkley, Ex-Basketballer, bei Olympia 1992 in Barcelona vor dem Spiel gegen Angola. Angola wird mehr als nur ernst genommen: Im Basketball ist Angola eine Macht, Nummer 13 in der Welt und dominant auf seinem Kontinent. Zehn der zwölf letzten Afrikameisterschaften gewann Angola.
Im 16. Jahrhundert residierte im Königreich Ndongo ein Herrscher namens N’gola (Angola).
Luanda ist die teuerste Stadt der Welt – zumindest für die mit dem Öl angeschwemmten Ausländer: Die Förderung von über zwei Millionen Barrel täglich machen die Stadt reich. Die Miete für ein Apartment liegt bei 12 500 Euro im Monat, das Fast-Food-Menü kostet 15 Euro und der Milchkarton 3,50 Euro. Da aber genug Öl da ist, kostet der Liter Bleifrei nur 50 Cent. Zumindest den könnte sich der normale Angolaner kaufen – der von 1,50 Euro pro Tag lebt.
Schön sein und sich hohe Ziele setzen: Leila Lopes, 25, Wirtschaftsstudentin aus Benguela, ist die Schönste nicht nur hier, sondern auch jenseits der sieben Meere. 2011 wurde sie zur »Miss Universe« gewählt: »Ich glaube, das Universum braucht meine Stimme und meine Hilfe. Und jetzt, als Miss Universe, hoffe ich, viel mehr bewegen zu können«, sagte sie in ihrer Dankesrede.
30 Kilometer vor Luanda steht eine Stadt, in der keiner wohnt. 500 000 Angolaner hätten hier Platz, aber die Apartments in den Hochhäusern kosten ab 120 000 Dollar aufwärts. »Nova Cidade de Kilamba« hat auch ein Dutzend Schulen, doch die Schüler kommen täglich von weit her. Die Geisterstadt wartet darauf, dass der Ölboom die normale Bevölkerung erreicht. Wer traut sich an solche Investments? China!
Wirtschaftswachstum von über zehn Prozent pro Jahr, das ist ungeschlagen in Afrika.
Der »Capoeira« hieß ursprünglich »Capoeira Angola« – die Kampfkunst, die Schüler in Berlin-Prenzlauer Berg und Hausfrauen in Düsseldorf-Flingern zur Zerstreuung lernen, kommt eben nicht von den Brasilianern, sondern von den Angolanern. Und die brauchten sie zum Überleben: Vier Millionen versklavte Angolaner schleppten die Portugiesen im 16. Jahrhundert nach Brasilien. Viele flohen, schlugen sich durch die Wälder und der Capoiera wurde zum Teil ihres Freiheitskampfes.
Kuduro, der Tanz, heißt so viel wie »harter Arsch«. Kuduro, die Musik, hat inzwischen auch Angolas Ex-Mutterland Portugal und Europa erobert. »Danza Kuduro« etwa war 2011 die Nummer 1 in Deutschland, Schweiz, Österreich und wird im Hollywood-Blockbuster Madagascar von einer Giraffe, einem Zebra und einem Nilpferd getanzt.
Das regierungstreue Blatt Jornal de Angola ist die einzige Tageszeitung und erscheint mit einer Auflage von 40 000 Exemplaren täglich.
Die Frauen-Handballnationalmannschaft kann sich sehen lassen. Bei den Afrikameisterschaften nahmen die Spielerinnen bei 20 Turnieren elfmal Gold mit nach Hause.
»Auf Verlangen, ein fettes Schaf jährlich.«
Der Preis, den Anfang des 18. Jahrhunderts die britische Königin Anne für die Überlassung der Karibik-Insel Barbuda (für 99 Jahre) der Familie Codrington nannte. Die Codringtons waren jahrhundertelang die mächtige englische Sippe hier.
Wadadli und Wa‘omoni hießen die beiden Inseln. Aber das sagte den Spaniern nichts, so nannten sie sie »alt« (Antigua) und »bärtig« (Barbuda), so wie die Feigenbäume ihnen dort erschienen.
1257 Handelsschiffe nennen den kleinen Hafen von St. John (25 000 Einwohner) ihre Heimat (2010). Pro forma. Wenn die Deutschen nicht wären, wären es schlappe 163, denn die stecken sich die Flagge Antiguas ans Heck, um deutsche Steuern und Heuern zu sparen. Holländer und Dänen tun das auch. Nur 42 Schiffchen sind wirklich aus Barbuda.
Entweder heiraten die Menschen hier öfter oder Europäer und Amerikaner fliegen zum Trauen hierher. Die Inseln hatten zuletzt die höchste Hochzeitsrate der Welt: 21,5 auf 1000 Leute jährlich.
… einfache Lebensweisheiten. Etwa: »Higher monkey climb, de more he show he arse« ist breitestes Kreol-Englisch für »Je höher der Affe klettert, umso mehr zeigt er von seinem Arsch«.
Antigua ist Ziel der längsten Ruderregatta der Welt, des Atlantic Rowing Race, das die Reiseroute des Kolumbus nachrudert. Nach 4700 Kilometern von den Kanaren aus über den Atlantik erreichen die Zwei-Mann-Boote nach 40 oder 50 Tagen English Harbour.
… eine tiefe Abneigung gegen die beiden Inseln: Der große britische Admiral Horatio Nelson, der als junger Mann die karibische Flotte kommandierte, mied hier den Landgang und blieb 1784 monatelang auf seiner Fregatte. Nelson: »ein widerwärtiger Ort«, ein »erbärmliches Loch«. Vor den Engländern hatten die Spanier, Franzosen, Holländer Antigua & Barbuda lieber links und rechts liegen gelassen, weil sie die dort lebenden Kariben fürchteten, die selber Besetzer waren. Erst die Engländer trauten sich 1632, bauten Plantagen und holten Sklaven aus Westafrika.
1600 gegen 80 000 Einwohner: Die kleinere Insel Barbuda fühlt sich vernachlässigt. »Barbuda ist hinter dem Rücken Gottes«, sagt ein Sprichwort. Schon unter den Briten war sie nur Sklavenhort für Antigua und noch immer ist sie nur »abhängiges Gebiet«. Und ihre Partei, das Barbuda People’s Movement, hat nur einen Sitz im Parlament.
Der Manchinelbaum, hier auch »Manzanilla de la muerte« genannt (»Äpfelchen des Todes«), ist so giftig, dass man vom Rauch der brennenden Rinde blind wird, dass Regentropfen, die von den Blättern auf die Haut fallen, Blasen bilden und der Genuss der Frucht tödlich endet. Die Kariben banden ihre Feinde an den Stamm, um sie möglichst schmerzhaft sterben zu lassen.
Da gibt es noch das Königtum von Redonda. Das ist eine kleine Insel, eher ein größerer Fels, der auch dazugehört. Mindestens vier »Könige von Redonda« behaupten heute, Nachfolger »König« Felipes (1880 bis 1947) zu sein, der angab, sein Vater hätte die Insel einst der britischen Queen Victoria abgeschwatzt. Mit bürgerlichem Namen hieß er Matthew Phipps Shiell und war Fantasy-Autor.
»Er kann sich entscheiden zu töten (…), ohne zur Hölle zu fahren, weil er mit Gott selbst im ständigen Kontakt ist, der ihm seine Kraft gibt.«
Ein Regierungssprecher im Staatsradio über Präsident Teodoro Obiang Nguema (seit 1979).
»Papa Macias« nannten sie den Onkel des heutigen Präsidenten. Auch er war Präsident, bis ihn sein Neffe 1979 absetzte und 101 Mal zum Tode verurteilte. Vielleicht hatte er es verdient. Weihnachten 1975 ließ er 150 Gegner im Stadion hinrichten. Festlich erschienen alle Todesschützen im Nikolaus-Kostüm. Die Lautsprecher spielten des Diktators Lieblingslied: Those Were the Days.
Sie hat mehr Tore geschossen als alle anderen in der Bundesliga: 22-mal traf Genoveva Añonma in der Saison 2011/12. Die Potsdamer Stürmerin ist außerdem Kapitänin der äquatorialguineischen Nationalmannschaft – der Frauen wohlgemerkt. Denn die Gegner aus den afrikanischen Nachbarländern sagen, sie sei ein Mann und zwei andere Teamkameradinnen auch. Ist sie aber nicht, sie sieht nicht einmal so aus. Im afrikanischen Fußball wird mit harten Bandagen gekämpft.
94 Prozent der Erwachsenen können lesen, mehr als in jedem anderen afrikanischen Land.
Hier dürfen wir unseren Nuklearmüll abladen. Seit 24 Jahren strahlt die Insel Annobón 500 Kilometer vor dem Festland. 3400 Einwohner teilen sich das Eiland mit vielen Millionen Tonnen atomarem und sonstigem Giftmüll, den britische und amerikanische Firmen dort hinkippen. Die Pflanzen sterben, und jedes zweite Neugeborene ist krank. 200 Millionen US-Dollar bringt das der Präsidentenfamilie jährlich.
Eine Megacity mitten im Dschungel: Oyala. Drei Brücken in der Innenstadt gibt es schon, Straßen werden gerade gebaut und die stolze Schrägseilbrücke für den Kontakt mit der Außenwelt. Nur die geplante Millionenstadt lässt auf sich warten. Im ganzen Land gibt es nur 740 000 Menschen.
Mit einer Wildcard startete Eric Moussambani bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney. Nach nur acht Monaten Schwimmpraxis sprang er allein ins 50-Meter-Becken, um den Vorlauf über 100 Meter Freistil zu bewältigen. Seine beiden Wettbewerber schieden wegen Fehlstarts aus. Fast schien es, als müsse er auf der Zielgeraden vor dem Ertrinken gerettet werden. Er schlug bei 1:52,72 an, war damit 64 Sekunden hinter dem Weltrekord, erreichte allerdings seinen persönlichen und den nationalen Rekord. Journalisten gaben ihm den Namen »Erich der Aal«.
In der Hauptstadt gibt es kein Kino, kein Café, keinen Buchladen, kein Museum, es erscheint keine Tageszeitung und es gibt auch keinen Kiosk, an dem man sie kaufen könnte.
Die Straße zum Flughafen wird gesperrt, wenn Mangue, der Sohn des Präsidenten, seinen Ferrari ausfahren will, an der Hand den brillantbestückten Handschuh von Michael Jackson für 3,2 Millionen Dollar. In den USA hat er sich für 70 Millionen US-Dollar ein Strandhaus, einen Jet und 24 Autos gekauft. Äquatorialguinea müsste das höchste Pro-Kopf-Einkommen der Welt haben, doch die »Erste Familie« hat das Geld auf ihren privaten Konten, um es vor »Korruption« zu schützen, sagen sie.
Das Staatsmotto lautet: »Einigkeit, Frieden, Gerechtigkeit«. Von 1972 bis 1979 wurde es unter dem Onkel des jetzigen Diktators für ein paar Jahre geändert in: »Es gibt keinen Gott außer Macías Nguema.«
»Ich glaube nicht, dass es irgendetwas tat-
sächlich Wertvolles gibt, das man mit Anstrengung erreichen kann.«
Jorge Bucay (geb. 1949), berühmter argentinischer Psychotherapeut.
Vom Silberfluss und Silberland. Den Mündungstrichter der Ströme Paraná und Uruguay, der an sonnigen Tagen wie Edelmetall schimmerte, nannten die Spanier »Rio de la Plata« (»Silber« auf Spanisch), das Land Argentinien (»Silber« auf Latein). Es zeigt, worauf die Eroberer hofften.
Die breiteste Straße der Welt: Die Avenida 9 de Julio im Zentrum von Buenos Aires ist 140 Meter und 20 Spuren breit. Für das Überqueren braucht man ein paar Minuten Zeit, da man über vier unterschiedliche Ampeln muss.
Polo: Die Argentinier schauten es sich von den Engländern ab, gewannen die Olympischen Spiele und dominieren heute den gesamten Sport. Die Handvoll Superstars mit Handicap 10 sind alle Argentinier. Darum hat man bei den Weltmeisterschaften das Team-Handicap auf 14 begrenzt – damit die anderen auch eine Chance haben.
»Ich gehe zum Markt. Öffne nicht die Tür. Egal, wer es ist. Okay?«, ruft die Mutter. »Und wenn es das Glück ist?«, antwortet Mafalda. Peanuts auf Argentinisch: Mafalda, ein kleines Mädchen aus der Mittelschicht, ist ihren Eltern immer ein Stück voraus. Die Comicfigur des Argentiniers Quino erschien zum ersten Mal 1964 und wurde in 26 Sprachen übersetzt, auch ins Deutsche.
Argentinien hat die einzige zivile Siedlung auf dem Festland der Antarktis: Base Esperanza. 43 Gebäude für 55 Einwohner, inklusive Schule und Radio. Hier wurde auch 1978 das erste Antarktis-Baby geboren. Witzigerweise nur, um die Briten zu ärgern, die den Argentiniern das Land hier streitig machen. Also flogen die Argentinier eine Schwangere im siebten Monat ein, nur um sagen zu können: Wir bekommen hier sogar unsere Kinder!
»Maradona dreht sich wie ein kleiner Aal, entzieht sich dem Ärger, der kleine gedrungene Mann … überläuft Butcher innen und lässt ihn stehen, überläuft Fenwick außen und lässt ihn stehen und schiebt den Ball rein … und das ist, warum Maradona der größte Spieler der Welt ist!« Diego Armando Maradonas Traumtor gegen England 1986 wurde selbst von der BBC gefeiert und von der FIFA zum besten WM-Tor des Jahrhunderts gewählt. Drei Minuten zuvor hatte er bereits ein Tor per Hand (Maradona: »die Hand Gottes«) erzielt: »Manchmal denke ich, dass ich das Tor, das ich mit der Hand gemacht habe, dem anderen vorziehe […] es war in etwa so, als würde ich den Engländern die Brieftasche klauen.«
Psychotherapie ist in Argentinien Alltag. In Buenos Aires gibt es 795 Psychologen pro 100 000 Einwohner, so viel wie nirgendwo sonst auf der Welt. New York hat 100, Berlin nur 25. Der Stadtteil mit den meisten Psychotherapeuten heißt »Villa Freud«.
Überraschung: Die schwersten Gewitter weltweit gibt es östlich der Anden in Argentinien. Hier trifft warm-feuchte Luft oft mit kühl-trockener zusammen und da kracht es zwar nicht häufiger, aber heftiger. Das hat der seit 1998 kreisende NASA-Donnerwettersatellit beobachtet.
Warum haben 40 Millionen Argentinier 55 Millionen Rinder? Nicht, um sie ins Ausland zu verkaufen, sondern um sie zu essen. 68 Kilogramm verspeist der Durchschnittsargentinier im Jahr, etwa sechsmal so viel wie der Deutsche. In Argentinien wird befürchtet, dass man in den nächsten Jahren sogar Tiere aus Brasilien importieren muss. Eine nationale Schmach wäre das.
»Eine gute Schwäche ist besser als eine schlechte Stärke.«
Charles Aznavour oder Schahnur Waghinak Asnawurjan, armenisch-französischer Sänger, Komponist, Liedtexter, Schauspieler. Seit 2009 ist Charles Aznavour armenischer Botschafter in der Schweiz. In der armenischen Hauptstadt Eriwan gibt es ein fünfstöckiges Aznavour-Museum.
Offiziell heißt das Land Hajastan, genannt nach Urvater Haj, »einem stattlichen und freundlichen Mann mit lockigen Haaren, funkelnden Augen und starken Armen … von gigantischer Statur, ein mächtiger Bogenschütze und furchtloser Kämpfer«, wie der erste armenische Geschichts- bzw. Legendenschreiber im dunklen 5. Jahrhundert notierte.
In Armenien trainieren die Kinder ihre Synapsen mit Königen, Damen und Bauern. Schach ist Pflichtfach in den Schulen. Bisher weltweit einzigartig. In ihrer Sportart Nummer 1 sind die Armenier 2011 in China sogar Weltmeister geworden, vor den Chinesen! Den Schachverband leitet übrigens Staatspräsident Sersch Sarkissjan persönlich.
Wer bläst die Melancholie in die Hollwoodfilme? Der Duduk. Die armenische Flöte spielt immer, wenn es im Kino entweder traurig (Harry Potter leidet, Sean Penn stirbt, William Dafoe hängt am Kreuz) oder irgendwie fremdartig werden soll (George Clooney im Libanon, Leonardo DiCaprio in Afrika, Cameron Crowe im alten Rom). Doch der Duduk bläst nicht von alleine. Schlaue Regisseure rufen den Meister des Duduk, den armenischen Komponisten Djivan Gasparyan an.
Die Aprikose ist eine Armenierin (aus welchem Holz wird wohl der Duduk geschnitzt)?
… stehen 40 000 Monolithen, bis zu drei Meter hoch. Die »Chatschkare« (»Kreuzsteine«, da sie ein Kreuz in der Mitte abbilden) dokumentieren seit der Befreiung von den Arabern im 9. Jahrhundert die Geschichte des Landes: militärische Siege und Kirchenbauten, dazu Ranken, Trauben und Rosetten, künstlerisch filigran in Stein gemeißelt.
Im Mittelalter wurde die »terra armenia«, die fette Tonerde Armeniens, gegen Krankheiten eingesetzt, gegen die sonst kein Kraut gewachsen war: Pest, Schwindsucht und Organleiden. Heute sind die Ansprüche gesunken und sie heilt, was Naturheilmittel so heilen: Magen-Darm-Probleme, Gelenkbeschwerden, Cellulite … und natürlich eingewachsene Nägel. In die Haare kann man es sich auch schmieren. Als Pflegemittel.
… mit armenischem Weinbrand (Ararat). Die Armenier behaupten, Winston Churchills Lebensmotto sei »Cuban cigars, Armenian brandy and no sport!« gewesen. Richtig ist, dass Stalin ihn darauf gebracht hat. Der schickte ihm während des Zweiten Weltkriegs mehrere Dutzend Kisten. Auch bei der Konferenz von Jalta 1945 wurde der Weinbrand schon tagsüber ausgeschenkt, neben kaukasischem Champagner, von dem Churchill, so sein Assistent, »Eimer trank«. Die Kiste Ararat bekommt man heute für 230 Euro.
Mezamor. Ein klappriges Atomkraftwerk mitten im Erdbebengebiet sorgt für 40 Prozent des armenischen Stroms. 1973 stellten es die Sowjets ohne Sicherheitsmantel mitten in den Großraum Eriwan, in dem heute 1,4 Millionen Menschen leben. Wenn das alte Werk in Rente geht, übernimmt ein neues, wieder ein Typ aus Russland. Für erneuerbare Energien ist die Regierung weniger zu haben.
Immerhin Siebte wurden die Armenier beim Eurovision Song Contest2010. Und wie hieß der Song? Apricot Stone! Djivan Gasparyan und sein Duduk waren auch wieder dabei.
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