Worte, nichts als Worte - Heidrun Päulgen - E-Book

Worte, nichts als Worte E-Book

Heidrun Päulgen

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Beschreibung

Worte, nichts als Worte ... gereimt, ungereimt und erzählt. Poesie aus dem Garten des Lebens. Gebunden zu einem bunten Bouquet ...

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Wer Fehler anderer erkennt,

ist klug.

Wer eigene benennt,

ist weise.

Wer fehlerfrei durchs Leben geht,

hat nicht gelebt.

Inhalt

Ungereimtes

Jahreszeiten

Herzenssache

In Form gebracht

Zeit und Vergänglichkeit

Nachgedachtes

Nichts als Sprüche

Unterwegs

Erzählungen

Erinnerungen

Zwischenmenschliches

Allen Ernstes?

Für Mama

Ungereimtes

Der Baum

Ich weiß von seinen Wurzeln,

und möchte sein wie er.

Geduldig warten und freudig erblühen,

Früchte tragend im Herbst,

rot, gelb und grün.

Stürmen trotzend,

mich von aller Last befreien.

Des Lebens Sinn erfüllen.

Im Sein.

Puppenaugen

Glaskugeln,

Murmeln gleich.

Kalt und klar.

Aufgemaltes Lächeln

in rotem Bäckchen Gesicht.

Körper ohne Seele.

Kann nicht Lieben.

Der Tag

beginnt harmlos.

Unschuldig noch, die ersten Stunden.

Bis zu jenem Moment,

der ALLES

was wir hatten

in den Schatten stellt.

Doch die Welt dreht sich weiter.

Ignorant,

als wäre nichts geschehen.

Als ginge sie das alles gar nichts an.

Gedanken ranken

in meinem Kopf.

Kreuzen und verschlingen sich,

stoßen an Schranken.

Gedachte Gedanken.

Gedanken fließen,

aus vielen Quellen ineinander

und verschmelzen.

Fragmente des Lebens,

aus der Vergangenheit und der Zukunft

ins Jetzt.

Andersrum

Du denkst, die Anderen sind anders,

weil du selber anders bist?

Du denkst dir deine Welt zusammen,

so wie sie dir gefällig ist?

Stehst fest auf deinem Standpunkt,

von dem aus du die Dinge siehst.

Wie wär's, wenn wir mal tauschen würden,

und du von meinem Standpunkt sprichst?

Wir sind gut,

sagt der Mann.

Wir sind, was wir sind,

sagt die Frau.

Wir können das,

sagt der Vater.

Ich kann es nicht,

sagt das Kind.

Du wirst es lernen,

sagt der Vater,

und die Mutter sagt:

Das packst du schon!

Es ist zu schwer,

klagt das Kind.

Nicht für mich,

sagt der Vater.

Dann machs doch alleine,

trotzt das Kind.

Wir schaffen's gemeinsam, sagen die Eltern.

In deinen Augen liegt das Meer.

Ich will versinken,

ohne zu ertrinken.

Eintauchen bis auf den Grund

deiner Seele.

Ihre Verwundbarkeit erahnen,

Wärme und Offenheit fühlen.

Vereint sein, und doch frei.

Dein Blick hält mich aus,

während ich dich

aus meinem Herzen stoße,

und klaglos,

ohne Schmerzensschrei,

die Liebe ertränke.

Kraftlos verzagen,

die Hoffnung begraben.

Den Traum nicht leben.

Aufgeben!

Den Blick ins Nichts gerichtet.

Zum Scheitern verurteilt.

Dass Leben versäumt.

Nur geträumt?

Alles nichts wert?

Alles verkehrt?

Zartgelber Zitronenfalter

auf deinem Haar.

Zu leicht,

als dass du ihn spürst.

Zu leichtsinnig,

deine unbedachte Hand wahrzunehmen,

die ihm die Flügel bricht.

Undurchlässiger Blick,

verschlossene Seele.

Gedanken kreisen,

wie schwarze Vögel

unter dunklen Wolken.

Unverstanden, sprachlos,

schwer zu ertragen.

Das Meer atmet

im Gleichklang

des Wellenschlags.

Weiße Gischt,

die wütend

jede Spur verwischt,

als wäre ich nie da gewesen,

hätte nie bewundert

seine Kraft und seine Farben.

Hätte nie geatmet

seinen Duft.

Sterne

Blinkende Grüße

aus tiefster Vergangenheit,

lassen mich

von der Zukunft träumen,

bevor sie im Todeskampf

verglühen.

Ich zähle Sternschnuppen.

und wünsche Wünsche,

bis mir der Sternenstaub

in den Augen brennt,

und den Blick vernebelt.

Schwarz auf weiß,

das Blaue vom Himmel versprochen,

die Wahrheit verbogen,

der Sinn oft verlogen,

steht auf Wänden und Plakaten

geschrieben, was wir brauchen,

um unser Leben zu lieben.

Jahreszeiten

Im kühlen Morgentau,

wenn sich der Tag erhebt,

hab ich die Fee gesucht,

die Seidenfäden webt.

Zu feinsten Gespinsten.

Von Halm zu Halm,

glänzt ihr Werk im frühen Licht.

Einzig die Fee ist mir entkommen,

und ich finde sie nicht.

Hörst du das Lied des Frühlings in den Gärten?

Nicht laut, doch kraftvoll schön.

Ein Chor aus Vogelstimmen

erfüllt dein Herz mit Sehnen.

Siehst du die Schmetterlinge tanzen,

grazil und Elfen gleich?

Sie nehmen deinen Blick gefangen.

Doch du bist frei, sei wie du bist

und lebe, was dein Leben ist.

Fühlst du die Kraft in deinem Herzen?

Sie trägt dich durch die Zeit.

In Liebe und im Schmerze

und ohne Furcht im Leid.

Und selbst in dunkler Nacht

Fühlst du dich gut bewacht.

Hörst du das Hohe Lied des Lebens.

Du bist die Melodie dazu.

Frühling schwebt auf leichten Schwingen,

durch die warme, sanfte Luft.

Hör von weit ein Kindersingen

und die Amsel ruft.

Der Duft von aufgebrochner Erde

weckt Sehnsucht nach Erneuerung,

dass alles wächst und wieder werde,

in ewiger Erinnerung.

Erste Sonnenstrahlen zaubern

Schattenspiele an die Wand,

und ich nehme ohne Zaudern,

doch in Liebe, deine Hand.

Will mit dir sein, will tanzen und lachen,

auch Küssen möcht ich dich,

und andere Sachen will ich machen.

Sag mir, liebst du auch mich?

Groß und prächtig steht die Linde,

wiegt die Zweige stolz im Wind.

In ihrem Schatten duckt ein Blümchen.

Nun hat der Sturm den Riesen umgeweht.

Das Blümchen spricht: „Mich trauerts nicht,

denn endlich steh ich auch im Licht.“

Weißer Nebel legt sich still,

wie ein Schleier übers Tal.

Süßer Duft nach reifen Früchten.

Die Sonne steht schon tief,

und wärmt ein letztes Mal.

Wind zerrt Blätter von den Zweigen,

die kraftlos sich ergeben

und tänzelnd hin zur Erde schweben,

um zu vergeh'n für neues Leben.

Stiller Glanz in müden Augen,

staunend, doch so voll Versteh'n.

Alles ist in Allem,

wird geboren um zu gehn.

Wenn früh die Nebel steigen,

wie Wolkenschleier über'm See,

ziehn die Gedanken fort

in mystisch ferne Zeiten.

Still steht der Reiher.

Doch hoch in den Lüften,

hör ich den Kranich kreischen.

Schau sehnsuchtsvoll

wie sie im großen Tross

gleich einer Perlenschnur

gen' Süden reisen.

Auf Wiedersehen!

Wintermärchen - Sonnenschein,

möchte gerne draußen sein.

Puderzucker - Flockentanz,

Schlitten fahr'n mit Bruder Hans.

Pudelmütze und ein Schal,

komm, wir rodeln noch einmal.

Hab die Handschuhe verloren

und die Finger rot gefroren.

Hinterm Ofen liegt das Kätzchen,

da ist sicher noch ein Plätzchen,

für zwei durch gefrorene Kinder,

im Winter.

Lichter blitzen,

und aus sämtlichen Ritzen tönen Lieder, wie

Alle Jahre wieder.

Künstlicher Glanz in trauriger Welt,

Geschenke gibt's nur noch für Geld.

Hasten und hetzen, ich find' keine Ruh',

traurig kuckt das Christkind zu.

Vom Himmelhoch,

fällt jetzt noch Schnee.

Die Füße tun vom Laufen weh.

Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum,

du fehlst mir noch zum Weihnachtstraum.

Bist aus Plastik, ohne Duft,

die Glocke schon zur Vesper ruft.

Schnell noch den Braten in die Röhre,

da hör ich schon der Engel Chöre.

Ich öffne mir den guten Wein,

und lass Weihnachten endlich Weihnachten sein.

Das Fest

Aufstehen

Suchen und Sehen.

Eingehüllt in vertraut sein.

In bunten Farben und Düften

Den Klang der Musik hören.

Tanzen und Fröhlichkeit.

Die Sterne weisen den Weg.

Gut behütet und leichten Fußes,

den Weg zum Friedensfest gehen.

Feliz Navidad

Weihnacht ist's,

und unterm Baum,

man glaubt es kaum,

liegen Socken und Krawatte,

wovon ich schon so viele hatte!

Gerne würde ich es wagen,

meinem Christkind klar zu sagen,

was meine Wünsche wirklich sind.

Bin doch im Innern noch ein Kind!

Weiße Atemfähnchen

am klirrend kalten Wintermorgen,

harscher Schnee knirscht

unter unseren Füßen.

Verzuckert scheint der Wald.

Das weite Feld, es glitzert,

tausend Diamanten gleich,

und deine Hand liegt in der meinen,

warm und weich.

Lass uns noch gehn ein Weilchen,

und lass uns stehn ein Weilchen.

In wundersamer Winterwelt.

Die Zeit vergeht - das Jahr verrinnt,

mit Feuerwerk und viel Tamtam.