XXL-Leseprobe: Der belogene Patient - Falk Stirkat - kostenlos E-Book

XXL-Leseprobe: Der belogene Patient E-Book

Falk Stirkat

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Beschreibung

In Deutschland werden jedes Jahr hunderttausende homöopathische Mittel "verschrieben", Vitaminspritzen gesetzt und bunte Klebebänder auf verkrampfte Muskeln getaped. Gleichzeitig nimmt die Skepsis gegenüber der Schulmedizin immer weiter zu, sodass Menschen ihre eigenen Kinder bewusst in Lebensgefahr bringen, indem sie Impfungen ablehnen. Aber auch herkömmliche medizinische Methoden, wie die Verschreibungspraxis unnötiger Antibiotika oder das Verabreichen der lange veralteten "Schmerzspritze", werden oft nicht nur kommentarlos hingenommen, sondern geradezu von Patienten gefordert. In ihrem Buch gehen die Autoren all diesen Methoden schonungslos auf den Grund und klären über medizinische Praktiken auf, für deren Anwendung es keine wissenschaftliche Grundlage gibt. Jetzt die XXL-Leseprobe herunterladen und sofort reinlesen!

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Seitenzahl: 63

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Impressum

© eBook: 2021 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2021 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

Gräfe und Unzer ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, www.gu.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Projektleitung: Barbara Fellenberg

Lektorat: Irmela Sommer

Bildredaktion: Simone Hoffmann

Covergestaltung: independent Medien-Design, Horst Moser, München

eBook-Herstellung: Yuliia Antoniuk

ISBN 978-3-8338-8069-8

1. Auflage 2021

Bildnachweis

Illustrationen: Coverillustration: Victor Bregante/KombinatRotWeiss; Illustration Aeskulapstab: Nadia Gasmi

Fotos: Adobe Stock; Glasow Fotografie: Autorenfoto; iStockphoto; Plainpicture; Stocksy; Ulrich Zillmann/FotoMedienService/Fotofinder

Syndication: www.seasons.agency

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GRÄFE UND UNZER VERLAG

 Info

MYTHOS 1: WER HEILT, HAT RECHT!

Der schlimmste und gefährlichste aller medizinischen Mythen, den man so gut wie überall hört und über dessen wahre Bedeutung kaum jemand wirklich nachdenkt. Denn oft ist es eben nicht der (Alternativ-)Mediziner, der heilt, und oft werden Korrelation und Kausalität (siehe >

Die Pandemie der Scharlatane

Was lernen wir von Corona?

Im Februar des Jahres 2020 veröffentlichten wir auf unserem YouTube Kanal mehrere Videos über die Harmlosigkeit eines aus China kommenden Virus und stellten öffentlich die Frage, wie es zu einer derartigen Massenhysterie kommen konnte. Drei Wochen später war unsere Meinung eine völlig andere – wir hatten uns ausführlich mit der wissenschaftlichen Literatur beschäftigt, die ein düsteres Bild der Zukunft zeichnete. Gerade als Familienväter bekamen wir es mit der Angst zu tun. Was rollte hier auf uns zu? In dieser Zeit war ein deutscher Wissenschaftler eine besondere Hilfe: Prof. Dr. Christian Drosten. Sein Podcast versorgte uns mit den neuesten Informationen über wissenschaftliche Publikationen und das rasant anwachsende Wissen zum Thema Coronavirus. Selbst für uns, einen Universitätsprofessor und einen routinierten Kliniker, also zwei Menschen, die sich mit dem Thema Infektionskrankheiten durchaus auskennen, war es zu jener Zeit unmöglich, die komplexe Welt des Virus zu verstehen und in die Praxis zu übersetzen. Diese Aufgabe übernahm der Professor für uns und wir sind ihm dafür enorm dankbar. Wie aber kann es sein, dass Laien plötzlich der Meinung sind, Dinge zu verstehen, bei denen selbst medizinische Profis mit äußerster Zurückhaltung agieren und auf die eigene fehlende Expertise hinweisen? Plötzlich waren irgendwelche C-Promis öfter in den Medien vertreten als je zuvor und führten eine Hetzkampagne gegen einen der renommiertesten deutschen Virologen. Und das Schlimme daran war: Derartige Vollkatastrophen schossen plötzlich überall aus dem Boden und erzählten den Menschen nicht das, was passierte, sondern das, was diese hören wollten.

WAS BISHER GESCHAH …

Bedenkt man rückwirkend, wie alles begann, dann fragt man sich zwangsläufig, ob es nicht sinnvoll gewesen wäre, früher zu reagieren, sensibler mit den verschiedenen Hinweisen umzugehen. Stattdessen machten wir noch im späten Januar des Jahres 2020 unsere Späße. Man schoss ein Selfie mit einer Flasche des mexikanischen Biers »Corona« und postete die flachsige Beschwerde, niemand verstünde den eigenen Humor. Aber wie sollten wir sie auch verstehen, die Hinweise? Wir waren in Friedenszeiten aufgewachsen. In Europa, einem Kontinent, auf dem sich alles immer nur nach vorne zu entwickeln schien. Größer, lauter, besser, billiger … Bis auf ein paar Jugendliche, die uns vor einer Gefahr warnten, die vielleicht irgendwann auf uns zukommen könnte, und dafür freitags die Schule schwänzten, war unsere Generation nie mit wirklichen Problemen konfrontiert – zumindest nicht mit solchen. Wobei wir im Nachhinein oft denken, dass wir es vielleicht doch hätten ahnen können.

Wir erkannten die Warnungen also nicht und stellten uns viel zu oft die Frage, wieso man denn um eine Erkrankung mit einer derart niedrigen Fallsterblichkeit so viel Aufhebens machte, wo doch jährlich viel mehr Menschen an Grippe (Influenza) sterben, als dem neuen Virus bisher erlegen waren. Auch unser damaliger Gesundheitsminister versuchte zu beschwichtigen und erklärte, wir wären auf das, was da komme, vorbereitet. Ein guter Freund, seines Zeichens Risikoanalyst und Arzt, erzählte uns später, unsere Blindheit der Gefahr gegenüber sei das Resultat eines eklatanten Mangels an statistischem Vorstellungsvermögen, der viele Mediziner beträfe. Wir sähen immer nur den individuellen Fall und es fiele uns schwer, von dieser einmaligen Erfahrung nicht auf das große Ganze zu schließen. Vermutlich hatte er recht.

 Info

PANDEMIE

Bei einer Pandemie handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die sich über alle Länder und Kontinente hinweg ausbreitet. Im Gegensatz zu einer Epidemie, die örtlich begrenzt auftritt, kümmert sich die Krankheit bei einer Pandemie nicht um Landesgrenzen und der Erreger breitet sich auf der ganzen Welt aus.

Weil Krankheiten nicht einfach vom Himmel fallen, gehen Wissenschaftler davon aus, dass es sich bei pandemischen Erregern um Mikroorgansimen handeln muss, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden. Man spricht von sogenannten Zoonosen. Pandemisches Potenzial besitzt ein Erreger dann, wenn er plötzlich, meist bedingt durch eine spontane Änderung des Erbgutes (einer sogenannten Mutation), in der Lage ist, von Mensch zu Mensch zu wandern. Für die Entwicklung einer Pandemie bedarf es noch weiterer unabdingbarer Voraussetzungen: