XXL-Leseprobe: Ihr könnt mich mal so nehmen, wie ich bin - Henriette Hell - kostenlos E-Book

XXL-Leseprobe: Ihr könnt mich mal so nehmen, wie ich bin E-Book

Henriette Hell

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Beschreibung

Zwischen Sekt und Sahnetorte stellte Oma die Frage der Fragen: "Kind, willst du nicht endlich heiraten und Kinder kriegen?" Kurz davor hatte es für Henriette 30 geschlagen und ihr unabhängiges Leben war super. Doch über Nacht scheint sie zum Ü30-Härtefall geworden zu sein: Von den einen kritisch beäugt, von den anderen beneidet. Zwischen Bausparvertrag, Dating-Chaos, DJ-Pult und digitalem Nomadentum sucht Henriette Hell nach einem Lebensentwurf, der die inneren und äußeren Fragen zum Verstummen bringt. Bis sie erkennt: Das Leben kann mich mal … so nehmen, wie ich bin!  Jetzt XXL-Leseprobe herunterladen und sofort reinlesen!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 33

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Impressum

© eBook: 2021 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2021 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

Gräfe und Unzer Edition ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, www.gu.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Projektleitung: Miriam Nüberlin

Redaktion und Lektorat: Alexandra Bauer (textwerk, München), Cornelia Rüping für textwerk, München

Covergestaltung: Dominik Schwarz

eBook-Herstellung: Christina Bodner

ISBN 978-3-8338-8305-7

1. Auflage 2021

Bildnachweis

Coverillustration: Marco Melgrati

Fotos: Melina Mörsdorf

Syndication: www.seasons.agency

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Intro

»Hi! Na?« Oder: Gratis-Club-Feeling

M ein Name ist Henriette, ich bin 34, und alles, was mich gerade interessiert, ist, wann die verdammten Clubs nach der Corona-Krise wieder öffnen. Ich bin weder verheiratet noch arbeite ich auf die nächste Beförderung hin. Dafür lege ich größten Wert auf eine anspruchsvolle Freizeitgestaltung. Vor nicht allzu langer Zeit war ich mit meiner Ü-60-Clique auf einem Roland-Kaiser-Konzert. Sitzplätze, Champagner satt, Schunkeln im Takt. YOLO! Einen Tag später habe ich mit Freunden Techno in einem abgeranzten Berliner Club aufgelegt. Die halbe Gage ging auf der Rückfahrt für mieses Tankstellenessen drauf. Dafür war unser Glücksdepot randvoll. Dann kam Corona.

Mein neues Nummer-eins-Hobby sind Spaziergänge. Wenn mir langweilig ist, lungere ich mit einer Freundin vor teuren Hi-Fi-Fachgeschäften herum, die der Laufkundschaft den Sound des neuesten Bose-Soundsystems präsentieren, und freue mich über Gratis-Club-Feeling. Masken finde ich nicht schlimm, die habe ich früher schon auf Raves in staubigen Gefilden getragen. Dazu heimlich ein Schlückchen aus dem Piccolöchen »to go«, versteckt im Eastpak-Rucksack … und – schwups! – fühlst du dich wieder wie früher, mit 16. Statt unser hart verdientes Geld wie sonst für Restaurantbesuche und überteuerte Cocktails auszugeben, hängen meine Freunde und ich neuerdings wieder auf Spielplätzen ab, trinken Eistee (mit Schuss) aus Tetrapacks und spielen Tischtennis. Aus der Bluetoothbox dröhnt Nicht allein von Absolute Beginner. Wir tragen Kapuzenpulli und Gummistiefel. Einer kifft. Wir sind diesen Monat alle in Kurzarbeit: kein Geld, massig Zeit, wenig zu tun. Das fühlt sich an wie endlose Sommerferien auf dem Dorf. Leider geil.

Im vergangenen Sommer bin ich Tante geworden. Das schönste Gefühl der Welt. Was mich selbst angeht – keine Ahnung, ob das was für mich wäre: ein Baby. Meine Oma fragt mich jedes Mal am Telefon, wann es bei mir so weit ist. Nervig! Mag ja sein, dass ich keine 22 mehr bin, aber bei dieser verbissenen Hetzjagd nach dem ultimativen Happy End (aka Haus, Hochzeit, Nachwuchs), die einige Frauen in meinem Alter an den Tag legen, bin ich raus. Tut mir einen Gefallen und fragt uns Singlefrauen nicht bei jedem Treffen nach unserem Beziehungsstatus. »Es ist kompliziert« trifft es in 99,9 Prozent der Fälle. Ein Problemfall bin ich deshalb noch lange nicht. Es gibt tausend verschiedene Gründe, warum Beziehungen scheitern oder jemand für den Moment lieber allein ist. Ratschläge à la »Vielleicht solltest du mal darüber nachdenken, deine Eizellen einfrieren zu lassen« gehören verboten.