You Can't Break the Rules - Piper Rayne - E-Book

You Can't Break the Rules E-Book

Piper Rayne

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Beschreibung

One Night Stand to Lovers meets Single Dad und Nanny Band 2 der neuen heißen Football-Reihe von Piper Rayne: Brady Banks ist nicht nur ein wahnsinnig guter Football-Spieler, sondern auch noch irre gutaussehend und extrem reich. Kein Wunder, dass sie sich vor ein paar Monaten auf einen One Night Stand mit ihm eingelassen hat. Aber dann landen beide plötzlich unter dem selben Dach: Denn Brady ist der Single Dad von dem Jungen, für den sie gerade als Nanny eingestellt wurde... Alle Bände der spicy Sports-Romance zu den Kingsmen Football Stars : Band 0.5: False Start Band 1: You Had Your Chance Band 2: You Can't Break the Rules Band 3: You Can't Kiss Your Best Friend's Sister

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You Can’t Break the Rules

PIPER RAYNE ist das Pseudonym zweier USA Today Bestseller-Autorinnen. Mehr als alles andere lieben sie sexy Helden, unkonventionelle Heldinnen, die sie zum Lachen bringen, und viel heiße Action. Und sie hoffen, du liebst das auch!

One Night Stand to Lovers meets Single Dad und NannyBand 2 der neuen heißen Football-Reihe von Piper Rayne: Brady Banks ist nicht nur ein wahnsinnig guter Football-Spieler, sondern auch noch irre gutaussehend und extrem reich. Kein Wunder, dass sie sich vor ein paar Monaten auf einen One Night Stand mit ihm eingelassen hat. Aber dann landen beide plötzlich unter dem selben Dach: Denn Brady ist der Single Dad von dem Jungen, für den sie gerade als Nanny eingestellt wurde...

Alle Bände der spicy Sports-Romance zu den Kingsmen Football Stars :Band 0.5: False StartBand 1: You Had Your ChanceBand 2: You Can't Break the RulesBand 3: You Can't Kiss Your Best Friend's Sister

Piper Rayne

You Can’t Break the Rules

Roman

Aus dem Englischen von Jannika Lawrenz

Forever by Ullsteinforever.ullstein.de

Deutsche Erstausgabe bei ForeverForever ist ein Verlag der Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin Oktober 2024© Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2024Wir behalten uns die Nutzung unserer Inhalte für Text und Data Mining im Sinne von § 44b UrhG ausdrücklich vor.Die amerikanische Originalausgabe erschien 2023 unter dem Titel: You can't kiss the nanny, Brady Banks© 2023 by Piper RayneUmschlaggestaltung: zero-media.net, MünchenTitelabbildung: © FinePic®E-Book powered by pepyrus

ISBN 978-3-95818-784-9

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Inhalt

Das Buch

Titelseite

Impressum

Über You Can’t Break the Rules

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Epilog

Verrücktes Einhorn-Geschwafel

Leseprobe: A Greene Family Vacation

Social Media

Vorablesen.de

Cover

Titelseite

Inhalt

Über You Can’t Break the Rules

Über You Can’t Break the Rules

Brady Banks.

Der beste Wide Receiver der Kingsmen.

Verdammt reich.

Höllisch heiß.

Ein wahrer Hengst im Bett.

Woher ich Letzteres weiß? Eventuell hatte ich vor sechs Monaten einen One-Night-Stand mit ihm, als ich gerade dabei war, die Teile meines gebrochenen Herzens wieder zusammenzufügen.

Ich habe ihn nicht vergessen, aber ich hatte nichts mehr mit ihm zu tun, bis ich herausfand, dass er der alleinerziehende Vater des Jungen ist, dessen Nanny ich werden sollte.

Es ist quasi unmöglich, meine Anziehung zu ihm zu ignorieren, jetzt, da wir unter demselben Dach leben − aber ich habe keine Wahl.

Erstens wird der Job gut bezahlt, und ich brauche das Geld, um endlich aus dem Gästezimmer meiner Eltern auszuziehen.

Zweitens ist er eine Person des öffentlichen Lebens, und ich kann nicht in einen Skandal mit ihm verwickelt werden − ich darf meine Eltern nicht erneut enttäuschen.

Drittens: Männer wie Brady sind dazu bestimmt, Herzen zu brechen.

Ich habe es kaum geschafft, meines nach meiner gescheiterten Verlobung wieder zusammenzuflicken, und Brady würde mir bleibenden Schaden zufügen, wenn ich ihm die Chance dazu geben würde.

Mögen die längsten drei Monate meines Lebens beginnen …

Kapitel 1

Brady

Sechs Monate zuvor …

Ich drehe mich um und lege meinen Arm um die schlanke Taille der umwerfenden Frau neben mir. Die Frau, die letzte Nacht meine verdammte Welt erschüttert hat.

One-Night-Stands sind keine Seltenheit für mich. Ich habe sogar Regeln, die sicherstellen, dass alle meine Affären genau das bleiben, weshalb ich heute Morgen in einem High-End-Hotelzimmer aufwache.

Mein fünfjähriger Sohn, Theo, war über Nacht bei seiner Mom Hannah, aber trotzdem nehme ich keine der Frauen mit zu mir. Das Letzte, was ich in meinem Leben gebrauchen kann, ist ein Psycho-Groupie, das weiß, wo ich wohne, und unangekündigt auftaucht. Das sind die One-Night-Stand-Basics für den besten Wide Receiver der San Francisco Kingsmen.

Ich ziehe sie zu mir heran und meine Morgenlatte stößt an ihren Arsch. Sie regt sich im Schlaf und dreht sich zu mir um. Dann blinzelt sie ein paarmal, bevor sie ihre dunklen, verführerischen Augen vollständig öffnet und mich anschaut. Sobald sie mich sieht, weiten sich ihre Augen und sie richtet sich ruckartig im Bett auf.

Die Decke rutscht bis zu ihrer Taille herunter und ermöglicht mir den perfekten Blick auf ihre kleinen, aber prallen Brüste. Ihre Augen folgen meinen und sie schnappt sich das Laken und zieht es sich bis unters Kinn.

Ich verstehe nicht, warum sie so schüchtern ist. Letzte Nacht habe ich sie in alle Richtungen gebogen. Sie muss eine Turnerin sein. Ich kichere und lasse mich auf den Rücken fallen. »Guten Morgen.«

Ich verschränke die Hände hinter dem Kopf und lasse die Ellbogen zur Seite fallen. Sie hat mir gerade so viel Decke gelassen, dass meine untere Körperhälfte bedeckt ist, aber ihr Blick wandert über meine trainierte Brust hinunter zu der ausgebeulten Stelle. Sie leckt sich über die Unterlippe und mein Schwanz zuckt, in der Hoffnung, dass wir noch eine Runde einlegen.

»Morgen«, sagt sie mit sanfter Stimme.

Gestern Abend im Club mussten wir wegen der lauten Musik schreien, um einander verstehen zu können. Erst als wir im Hotel ankamen, verliebte ich mich in ihre Stimme. Sie ist weich, verführerisch und beruhigend. Vielleicht arbeitet sie als Krankenschwester oder Ähnliches, wo es eines guten Umgangs mit Patienten bedarf.

Beim Versuch, ihr dichtes, gewelltes dunkles Haar zu berühren, das über eine ihrer Schultern fällt, weicht sie zurück. »Ich sollte jetzt lieber gehen.«

Ich runzle die Stirn. Erneut betrachtet sie die Ausbeulung und leckt sich über die Lippen, ihre Wangen sind gerötet. Sie will, dass ich sie überzeuge. »Musst du so schnell abhauen?«

Bei den meisten One-Night-Stands wäre ich schon längst weg gewesen. Ich hätte die Karte für den Zimmerservice und eine klassische »Ich hatte eine tolle Zeit«-Notiz hinterlassen.

Normalerweise wache ich nach einer einmaligen Nummer nicht einfach nackt unter einem Laken auf und hoffe auf eine weitere Runde. Aber dieser zierliche heiße Feger hat etwas, das die anderen nicht hatten. Ich kann nur nicht genau sagen, was es ist.

»Ich muss nach Hause.« Ihre Augen suchen die Umgebung ab, suchen nach ihren Kleidern, die im Zimmer verstreut liegen, und blicken dann wieder zurück zu mir. Wir waren gestern Abend beim Ausziehen nicht gerade vorsichtig. Das beste Zeichen für einen One-Night-Stand. »Kannst du dich umdrehen oder deine Augen zu machen oder so?«

Ich lache laut auf. »Schätzchen, ich habe schon alles gesehen. Und verdammt, ich habe auch schon alles gekostet.«

Ihre Wangen erröten und mir wird warm ums Herz, weil ich diese Reaktion bei ihr hervorrufe.

»Und wenn schon, macht’s dir was aus?« Ihre Augen weiten sich, Verärgerung liegt in ihrer Stimme.

»Ich muss sowieso aufs Klo.« Ich schlage die Decke weg und spüre ihren Blick auf meinem nackten Arsch bei jedem Schritt.

Oh ja, sie will mich genauso sehr, wie ich sie wieder will. Aus irgendeinem Grund möchte sie es nur nicht zugeben.

Ich erledige mein Geschäft und kehre in die Suite zurück. Sie sitzt in dem Sessel in der Ecke und schließt den Riemen ihres hochhackigen Schuhs. Sie trägt ihre Sachen von gestern Abend − ein langer, durchsichtiger Spitzenrock mit Booty Shorts darunter, eine weiße Korsage und eine knallrosa Jacke, die bis zur Taille reicht.

Während die meisten anderen Frauen im Club kurze, hautenge Kleider trugen, hatte diese Frau einen ganz eigenen Stil. Das war das Erste, was mir an ihr auffiel, und mir gefiel, dass sie keine Angst hatte, aus der Masse herauszustechen. Es ist irgendwie erfrischend.

Sie erhebt sich vom Stuhl und sieht mich erwartungsvoll an. »Denkst du, jeder in der Lobby wird wissen, dass ich den Walk of Shame mache?« Ihr Lachen klingt leer.

»Wenn sie gestern Abend dabei gewesen wären, wüssten sie, dass es nichts gibt, wofür man sich schämen müsste. Ich denke sogar, wir sollten es wiederholen.«

Ich ziehe sie in meine Arme, aber sie legt ihre Hände auf meine Brust, um zu verhindern, dass sich unsere Körper berühren.

»Du bist nackt.«

Ich schaue zwischen unseren Körpern hinunter auf meine Erektion. »Könntest du auch sein. Als wir gestern Abend hier ankamen, habe ich um einen späten Check-out gebeten.«

Sie schüttelt den Kopf, bevor ich zu Ende gesprochen habe. »Ich hatte eine tolle Zeit, aber wie du gestern Abend sagtest − das führt nirgendwohin. Wir hatten unseren Spaß und jetzt muss ich los.«

Ich runzle die Stirn. Es gefällt mir nicht, dass mir meine eigenen Worte vorgehalten werden. »Vielleicht war ich zu voreilig.«

»Nein, du hattest recht.« Sie weicht zurück und nimmt ihre Handtasche von einem Stuhl in der Nähe. »Wir hatten Spaß … sehr viel Spaß.« Ihr Blick wandert wieder an meinem nackten Körper hinunter und sie räuspert sich. »Aber ich habe auch nicht vor, mich auf jemanden einzulassen.«

Sie steuert auf die Tür zu und ich folge ihr.

»Lass mich dir wenigstens meine Nummer geben. Vielleicht können wir uns mal wieder treffen?« Ich schüttle den Kopf und verstehe nicht, warum ich sie ein zweites Mal sehen will, aber ich kann das Verlangen im Moment nicht unterdrücken.

Sie dreht sich um, als sie an der Tür steht. »Nein, danke.« Ihre Antwort macht mich sprachlos, denn in all den Jahren hat mir noch nie jemand einen Korb gegeben. Ich stehe schweigend da. Sie kichert, offensichtlich zufrieden mit sich selbst. »Nimm es nicht persönlich.« Sie dreht sich wieder um, ergreift die Türklinke.

»Warte!«

Sie schaut über ihre Schulter.

»Verrate mir wenigstens deinen Namen.«

Gestern Abend meinte sie, sie wolle keine Namen nennen. Ich hielt es nicht für nötig, ihr meinen zu sagen – falls sie mich nicht erkannt hat. Es gab genug Leute, die mich mit meinem Vornamen angesprochen haben.

Aber egal, was ich auch versuchte, sie gab nicht nach, was ihren anging. Zu diesem Zeitpunkt hat es mir nichts ausgemacht. Sobald ich zwischen ihren Beinen war, benutzte ich einfach irgendeinen Kosenamen − Süße, Sexy, Baby − mir egal. Aber wie zum Teufel soll ich sie wiederfinden, wenn ich nicht wenigstens einen Vornamen habe?

»Ich habe es dir doch schon gestern Abend gesagt. Ich verrate dir meinen Namen nicht.« Damit beendet sie das Gespräch und verlässt das Hotelzimmer, ohne einen weiteren Blick zurückzuwerfen.

Ich bleibe stehen und warte ein paar Sekunden, vielleicht ändert sie ja ihre Meinung. Selbst nachdem ich die Tür geschlossen habe, erwarte ich ein Klopfen an der Tür. Aber es kommt keines.

Kapitel 2

Brady

Es klingelt und Theo sprintet aus seinem Zimmer an mir vorbei die Treppe hinunter.

»Langsam! Halt dich am Geländer fest!«, rufe ich und laufe hinterher.

»Mommy!«, schreit er.

Ich hatte ihn nur zwei Tage, und Hannah ist hier, um ihn abzuholen.

Als ich ins Foyer komme, fummelt Theo schon am Türschloss herum.

»Lass mich.« Ich greife an ihm vorbei und öffne den Riegel sowie das Schloss am Griff, dann dreht er den Türknauf und macht die Tür auf.

Theo lässt die Schultern hängen, als er meine Eltern sieht, nicht seine Mom.

»Hey, was ist denn los? Ist das jetzt die Art von Begrüßung, die ich bekomme?«, sagt meine Mom.

Theo schenkt ihr ein Lächeln. »Ich dachte, du wärst Mom. Tschuldigung, Glamma.«

Ja, Glamma, nicht Grandma. Lennon – die eigentlich meine Stiefmutter ist, aber ich betrachte sie ausschließlich als meine Mom − besteht darauf, dass sie zu cool, zu jung und zu modern ist, um jemals Oma genannt zu werden.

Und sie hat recht. Ich frage mich oft, wie ein spießiger Investmentbanker wie mein Vater eine Frau abbekommen hat, die eine Sexspielzeugfirma besitzt.

»Mach es mit einer Umarmung wieder gut«, sagt sie. Theo stürzt herbei und presst sich an ihre Beine. Lennon beugt sich vor und küsst ihn auf den Scheitel.

Nachdem Theo sich losgerissen hat, geht er direkt zu meinem Vater und macht das Gleiche. »Hallo, Opa.«

Mein Vater wuschelt ihm durchs Haar. »Hey, Kumpel. Bist du schon wieder auf dem Weg zu deiner Mom?«

Er zieht sich zurück und nickt ausgiebig. »Ja. Sie geht heute mit mir ins Aquarium.«

Mein Vater lächelt. »Sehr cool.«

»Ich war schon mal mit Dad dort. Es ist so cool. Ihr solltet den einen Fisch sehen, den sie haben …«

Theo redet weiter, während ich ihnen ein Zeichen gebe hereinzukommen. Mein Vater beugt sich vor, hebt Theo hoch und geht ins Wohnzimmer, wobei er ihm aufmerksam zuhört. Lennon drückt meine Hand, als sie an mir vorbeigeht.

Sie weiß, wie sehr mich das geteilte Sorgerecht belastet. Die Tatsache, dass er hin und her gereicht werden muss, ist nicht das, was ich im Sinn hatte.

Aber Hannah und ich funktionieren als gemeinsame Eltern und Freunde besser. Letztendlich muss ich daran glauben, dass diese Art der Beziehung meinem Sohn mehr nützt, als wenn er zwei Eltern hätte, die zwar im selben Haus leben, aber unglücklich miteinander sind.

Wir verbringen die Zeit zu viert im Wohnzimmer und Theo zeigt meinen Eltern das neueste Lego-Feuerwehrauto, an dem er gearbeitet hat.

Nach einer Weile wechseln mein Vater und Lennon einen Blick. Sie steht von der Couch auf und geht zu Theo hinüber. »Hey, warum zeigst du mir nicht die neuen Lego-Sets, die du in deinem Zimmer aufgebaut hast?«

Jedes Mal, wenn wir ein Lego-Set bauen, stellen wir es auf eines der Regale in seinem Zimmer. Ich bin mir sicher, dass Lennon nur wenig Interesse daran hat zu sehen, woran er gearbeitet hat. Ich habe eher den Eindruck, dass es ein Vorwand ist, damit mein Vater und ich allein sind.

»Oh ja, Glamma, ich habe fast die ganze Stadt. Dad hat gesagt, als Nächstes sind die Boote dran.« Er nimmt ihre Hand und zieht sie aus dem Raum.

Bald hören wir Lennons und Theos Schritte auf der Treppe, und er redet ununterbrochen von dem Set, das Onkel Chase zusammenbauen musste, weil Dads Freunde es umgeworfen haben. Der Junge muss gespitzelt haben, denn Chase hat beim Wiederaufbau eigentlich gute Arbeit geleistet.

Nachdem ich den Gedanken verdrängt habe, wende ich mich an meinen Vater, der auf der anderen Seite der Couch sitzt. »Gute oder schlechte Nachrichten?«

Er schmunzelt. »Wir konnten dir noch nie etwas vormachen.«

»Ihr habt es bisher aber immer versucht. Also − gut oder schlecht?« Eine Million beängstigender Dinge schießen mir durch den Kopf. Lassen sie sich scheiden? Nein, sie scheinen glücklich zu sein. Ist etwas mit meinem Bruder oder meiner Schwester? Aber dann würden sie nicht den ganzen Weg hierherfahren. Es kann nicht sein, dass Lennon wieder schwanger ist.

Früher haben sie immer versucht, mir etwas vorzumachen – ziemlich oft sogar. Ich erinnere mich noch, als ich zwölf war und sie so taten, als würde mein Vater Lennon helfen, etwas in der Garage zu finden, während sie in Wirklichkeit herummachten oder anderweitig herumfummelten. Irgendwann habe ich sie darauf angesprochen. Ein anderes Mal hatte Lennon es versäumt, am Weihnachtsmorgen ein paar Geschenke unter den Baum zu legen, und ich fand den Sack ein paar Wochen später in der Garage, als ich mir meinen Roller holte. Sie versuchten, mir zu erklären, dass der Weihnachtsmann zu viele Kekse gegessen und wohl vergessen hatte, die Geschenke unter den Baum zu legen.

»Nun … wir hoffen, dass du es für eine gute Nachricht hältst.« Mein Dad hat sein ernstes Gesicht aufgesetzt. Das, das ich immer sehe, wenn er an einem Geschäftsabschluss arbeitet.

»Ich höre.«

»Lennon und ich führen Verhandlungen, um die Kingsmen zu kaufen. Wenn alles glattgeht, sind wir die Eigentümer, sobald das Trainingslager beginnt.«

Ich blinzle und blinzle noch einmal, bis meine Augen weit offen sind. Keine Ahnung, was ich erwartet hatte, aber das sicherlich nicht. »Wow. Dann darf man wohl gratulieren, oder?«

Er schaut mich an und versucht, meine Reaktion zu deuten. »Ist das okay für dich?«

Ich denke darüber nach, was es für mich bedeutet, dass meine Eltern Eigentümer meines Teams sind, und wie es die Art und Weise verändern könnte, wie meine Mannschaftskameraden mich sehen. »Ich schätze … das bedeutet, dass ihr meine Chefs sein werdet.« Ich zucke zusammen.

Mein Dad seufzt. »Theoretisch gesehen, ja, aber du wirst keine Sonderbehandlung von uns bekommen. Und wir werden uns nicht einmischen, was auch immer du auf dem Spielfeld tust. Es sei denn, die Dinge laufen komplett schief.«

Ich schmunzle. »Danke für den Vertrauensbeweis.«

»Die Wahrheit ist, dass wir schon seit einiger Zeit darüber nachdenken, das Team zu kaufen. Dass du letztes Jahr hierher gewechselt bist, war überraschend und hat Lennon und mich dazu bewegt, das Gespräch zu vertagen. Wir wollten uns nicht in dein Leben einmischen. Doch dann bekamen wir die Nachricht, dass Giles Hanover immer noch verkaufen will, aber wir würden niemals den Vertrag unterschreiben, ohne vorher mit dir gesprochen zu haben.«

Ich lehne mich auf der Couch zurück, die Hände hinter dem Kopf verschränkt. »Ich weiß das zu schätzen, Dad, aber ich würde dir nicht im Weg stehen, selbst wenn ich nicht einverstanden wäre. Ihr habt über die Jahre so viel für mich und Theo getan …«

Mein Dad unterbricht mich schnell. »Das tun Eltern nun mal, Brady. Das weißt du doch jetzt selbst.« Er hat recht. Es gibt nichts, was ich nicht für meinen kleinen Jungen tun würde. Mir selbst hat es nie an etwas gefehlt, als ich aufwuchs.

Ich nicke. »Ja, ich weiß. Was ich damit sagen will, ist, dass du es tun solltest, wenn du es willst. Ich bin zweiunddreißig. Realistisch betrachtet, sind meine Tage als Footballspieler gezählt, während du das Team für Jahrzehnte besitzen könntest, wenn du das wollen würdest. Ich werde dem Ganzen nicht im Wege stehen.«

Mein Dad steht auf und klopft mir auf die Schulter. »Also gut. Wünsch uns Glück. Giles Hanover ist ein Arschloch erster Klasse, dem ich nicht ein Stück über den Weg traue.« Dann wird er ernst. »Natürlich darfst du niemandem etwas davon erzählen.«

»Meine Lippen sind versiegelt.« Das Geräusch von Schritten auf der Treppe veranlasst mich zu rufen: »Halt dich am Geländer fest!«

Mein Dad grinst. »Er erinnert mich sehr an dich.«

»Ich war also in seinem Alter total anstrengend?«

Theo und meine Mom kommen zu uns ins Wohnzimmer. »Dad! Glamma hat gesagt, dass sie mich ins Legoland mitnimmt, wenn ich dieses Wochenende brav bei Mom bin.« Seine Augen sind groß und voller Aufregung, während er vor mir auf und ab hüpft.

»Ist das nicht in der Nähe von San Diego?«, frage ich und schaue meine Mom an.

Sie winkt ab. »Wir nehmen den Hubschrauber und machen einen Tag draus.«

Ich will nicht lügen und behaupten, dass es nicht schön ist, Geld zur Verfügung zu haben, und meine Eltern hatten schon immer Geld, das steht fest. Aber erst als ich ein Teenager war, traten sie dem Ein-Prozent-Club bei. Ich will nicht, dass Theo aufwächst und denkt, es sei normal, für einen Tagesausflug in ein Privatflugzeug zu springen.

»Mom …«

Sie hält beide Hände hoch. »Was? Darf ich mein einziges Enkelkind nicht verwöhnen?«

Lennon kommt um meine Antwort herum, als es an der Tür klingelt und Theo aus dem Zimmer rennt.

»Wir sollten sowieso gehen«, sagt mein Dad.

Meine Mom schaut zwischen uns hin und her. »Habt ihr miteinander gesprochen?«

»Alles ist gut«, sagt mein Dad.

Sie nimmt mich in den Arm. »Wir versprechen dir, dass wir uns nicht einmischen werden.«

Ich lache und ziehe mich zurück. »Ich mache mir eigentlich mehr Sorgen um das Gegenteil.« Sie gibt mir einen Klaps auf den Arm und zwinkert mir zu.

Mit einer Mom, wie sie es ist, aufzuwachsen, heißt, man muss überzeugt sein, dass man jedem Kind in der Schule in den Hintern treten kann. Wenn deine Mom eine Firma für Sexspielzeug besitzt, ihre Arme tätowiert hat und sich einen Dreck darum schert, was andere denken, ist es schwer, am ersten Schultag in die Schule zu gehen oder sie als Aufsichtsperson bei einem Ausflug dabeizuhaben. Auch wenn alle sie kennen und lieben lernten, weil sie großartig ist, war es während der Pubertät, als ich mich nur anpassen wollte, schwierig. Ich wollte alles außer auffallen.

Und dann ist da noch die Sache, dass kein Thema tabu ist. Stell dir vor, deine Mom gibt dir Sex-Tipps, nachdem sie dich beim Sex mit einem Mädchen erwischt hat. Und ich spreche hier nicht von dem üblichen »Benutzt ein Kondom«-Kram. Eher eine Einführung, wo man den G-Punkt findet und wie man eine Frau beim Analsex dazu bringt, dass sie vor Lust bebt.

Wir folgen Theo zur Haustür, wo er wieder einmal am Schloss herumspielt. Genau aus diesem Grund habe ich oben einen Riegel angebracht, an den nur ich herankomme. Ich lehne mich über ihn, entriegele die Tür und lasse sie aufschwingen.

»Mami!« Er stürzt sich auf Hannah. Sie fummelt an ihrer Tasche herum, packt ihn aber im letzten Moment und umarmt ihn. Währenddessen lächelt sie mich über seine Schulter an und bemerkt dann, dass meine Eltern hinter mir stehen, als sie sich aufrichtet und Theo auf ihre Hüfte setzt. »Hi, Lennon, hi, Jasper.«

»Hey, Hannah. Wir wollten gerade gehen.« Mein Dad schiebt sich neben mich. Meine Eltern umarmen sie kurz, als sie auf die Veranda treten.

Erstaunlich, dass wir so vernünftig miteinander umgehen können. Wir kommen alle gut miteinander aus. Es gab nie Drama zwischen Hannah und mir, als die Sache mit uns nicht geklappt hat. Wir beide waren eigentlich nur auf eine Affäre aus, aber als sie schwanger wurde, haben wir versucht, eine Beziehung zu führen.

Bevor mein Dad Lennon heiratete, lebte ich in einem Haushalt mit nur einem Elternteil und hasste es. Ich wünschte mir mehr als alles andere, dass ich Theo die traditionelle Kernfamilie bieten könnte.

Aber es stellte sich ziemlich schnell heraus, dass Hannah und ich als Freunde und gemeinsame Eltern besser dran waren.

Deshalb haben wir einvernehmlich beschlossen, uns zu trennen, bevor die Dinge den Bach heruntergehen und wir einander am Ende hassen oder verachten. Unsere Beziehung verläuft seitdem sehr harmonisch.

Ich verabschiede mich von meinen Eltern, genauso wie Theo, und wir drehen uns zu Hannah um. »Er ist so gut wie fertig. Nur ein paar Sachen muss er noch zusammenpacken.«

Hannah fährt Theo mit ihren Händen durch die sandfarbenen Strähnen. »Hey, Schatz, warum gehst du nicht schon mal zu Ende packen, während ich kurz mit deinem Dad rede, okay?«

Ich kenne diesen Gesichtsausdruck und den Tonfall ihrer Stimme. Mein Magen zieht sich zusammen. Sie ist dabei, die gute Beziehung, die wir hier haben, zu verändern. Ich wusste, dass es zu schön war, um wahr zu sein, als sie zustimmte, nach San Francisco zu ziehen, als ich letztes Jahr dem Wechsel zustimmte.

Oder vielleicht hat sie jemanden kennengelernt. Wir haben die Abmachung, dass Theo nicht vorgestellt wird, es sei denn, es ist etwas Ernstes. Ich habe keine Ahnung, wie ich mit einem neuen Mann in ihrem Leben umgehen würde.

Natürlich ist es unvermeidlich. Um ehrlich zu sein, bin ich überrascht, dass es noch nicht passiert ist. Hannah ist attraktiv, mit ihren langen blonden Haaren, blauen Augen und ihrem trainierten Körper.

Theo eilt die Treppe hinauf, und ich deute mit einer Geste in Richtung des Wohnzimmers. »Komm doch rein.« Sie setzt sich auf die Couch und ich lasse mich in den Sessel fallen, die Unterarme auf die Knie gestützt, die Hände verschränkt. »Alles in Ordnung?«

Sie nickt und presst die Lippen aufeinander, ein sicheres Zeichen dafür, dass sie nervös ist, mit mir darüber zu sprechen, was auch immer es ist. »Ich wollte mit dir über etwas reden, ohne dass Theo dabei ist, weil ich nicht wusste, was du davon halten würdest.«

Eindeutig ein neuer Mann. »Okay … was ist los?« Ich rutsche auf dem Sessel hin und her und bewege meinen Nacken von rechts nach links.

Sie stößt einen Atemzug aus. Ich schaue auf ihre linke Hand. Kein Ring. »Ich habe einen Anruf bekommen, dass sich die Möglichkeit eröffnet, beruflich ins Ausland zu gehen. Mein Chef möchte, dass ich die Maßnahmen unseres Teams zur Bewältigung der Krise in Osteuropa leite.«

Vor lauter Freude springe ich vom Sessel auf. »Das ist großartig, Han. Herzlichen Glückwunsch!« Ich schließe sie in die Arme.

Sie seufzt und nickt, klopft mir leicht auf den Rücken, bevor sie sich zurückzieht. »Die Sache ist die, dass dieser Vertrag wahrscheinlich für ein paar Monate gelten würde, nicht für ein paar Tage oder Wochen. Monate.«

»Oh.« Ich lehne mich zurück und beiße mir auf die Innenseite der Wange. »Wann würdest du fahren?«

Sie verschränkt die Hände im Schoß. »In den nächsten paar Wochen.«

»Ist es dort, wo du hingehst, sicher?« Das ist für mich von größter Wichtigkeit. Ich habe in den Nachrichten gesehen, was dort vor sich geht, und ich möchte nicht, dass die Mutter meines Kindes mittendrin ist. Ich will nicht, dass mein Kind ohne Mutter ist.

Hannah nickt. »Ich würde es sonst nicht tun, aber ja. Ich werde weit weg von den Unruhen sein.«

Im Kopf gehe ich schnell den Zeitplan durch. Wenn sie monatelang weg ist, wird sich ihre Abwesenheit mit dem Trainingslager und der Footballsaison überschneiden, ein Zeitraum, in dem sie normalerweise in der Nähe von zu Hause bleiben würde, da meine Tage so lang sind.

»Scheiße, Han, das Trainingslager steht vor der Tür.« Ich fahre mir mit der Hand übers Gesicht.

Hannah verzieht das Gesicht. »Ich weiß. Ich dachte, vielleicht … könntest du eine Nanny engagieren, die hier im Haus lebt, während ich weg bin.« Irgendetwas muss sich in meinem Gesicht abspielen, denn sie rudert schnell zurück. »Wenn dir die Idee nicht gefällt, kann ich das Angebot auch einfach ablehnen. Es ist nicht das Ende der Welt. Ich bin sicher, es werden noch andere kommen.«

Schuldgefühle nagen an mir. Die letzten sechs Jahre hat sie damit verbracht, sich nach meiner Karriere zu richten, und sie hat sich nicht ein einziges Mal beschwert.

Sie ist hierhergezogen, damit ich in der Nähe meiner Eltern sein und für die Kingsmen spielen kann. Es ist nicht fair, dass sie sich immer für mich aufopfert, wenn ich nicht bereit bin, das Gleiche zu tun.

»Sag nicht ab. Ich glaube, du hast recht. Eine Nanny ist die beste Lösung. Es wird komisch sein … Ich hatte noch nie jemanden, der mir mit Theo geholfen hat, aber ich kann mich nicht darauf verlassen, dass meine Eltern immer für mich übernehmen. Und Bianca und Evan werden im Herbst zurück in den Osten ziehen, um dort zu studieren. Eine Nanny ist die beste Lösung.«

Es wäre ideal gewesen, wenn mir meine zweiundzwanzigjährigen Halbgeschwister mit Theo geholfen hätten, aber sie haben ihr eigenes Leben.

»Bist du sicher? Gott, ich habe mich deswegen so schlecht gefühlt.«

Ich drücke ihre Schultern. »Han, du brauchst dich nicht schlecht zu fühlen. Du hast im Laufe der Jahre viele Gelegenheiten wegen meiner Karriere ausgeschlagen. Es sind nur ein paar Monate.«

Tränen sammeln sich in ihren Augen. »Glaubst du, Theo kommt damit klar, dass jemand anderes auf ihn aufpasst?«

»Er wird dich vermissen, ganz sicher. Aber er vermisst dich auch schon, wenn du zehn Minuten weg bist. Wir werden mit dir per Video telefonieren. Und wenn die Schule bald anfängt, wird er sowieso den ganzen Tag beschäftigt sein.«

»Vermutlich.« Sie schaut auf ihre Hände hinunter. Ich lege meine Hände auf ihre.

»Nimmt er es mir übel, wenn ich weg bin und arbeite?« Ich ziehe eine Augenbraue hoch.

»Nein … ich glaube nicht. Aber du bist ein Footballspieler. Das ist etwas anderes. Er ist stolz auf dich. Normalerweise sieht er dich nachts im Fernsehen und bei Spielen.«

»Und du bist eine Krankenschwester, die Menschen in den schlimmsten Momenten ihres Lebens hilft. Ich werde sicherstellen, dass er weiß, wer von seinen Eltern der wahre Held ist.«

Ein kleines Lächeln umspielt ihre Lippen. »Okay, ich werde heute Abend mit ihm darüber sprechen.«

Ich nicke. »Es wird ihm gut gehen. Das verspreche ich.« Ich drücke ihre Hände.

»Ich hoffe es.«

Ich ziehe meine Hand zurück. »Also, wegen dieser Nanny-Sache … was muss ich tun?«

»Nun … ich habe mitbekommen, dass es heutzutage schwierig ist, solche Leute zu finden. Für den Fall, dass du einverstanden bist, habe ich bereits Kontakt zu einer örtlichen Agentur aufgenommen, die Kunden wie dich vermittelt.« Da ist wieder dieser Blick, der gleiche wie vorhin, als sie mit mir reden wollte.

Ich runzle die Stirn. »Heiße, alleinstehende Profisportler mit viel Charme und Charisma?«

»Nein.« Sie wirft mir einen strengen Blick zu. »Ich habe von prominenten Kunden gesprochen. Wenn sie die Bewerberinnen zum Vorstellungsgespräch einladen, verraten sie ihnen den Namen des Kunden erst, wenn sie eingestellt werden. Dann müssen sie eine strenge Verschwiegenheitserklärung unterschreiben. Das hält die Promi-Jäger fern.«

Ich nicke. »Das ergibt Sinn. Du willst also, dass ich das mache?« Ich versuche, das leichte Jammern in meiner Stimme zu verbergen. Ich hasse es, Leute einzustellen. Die Suche nach einem Gärtner und einer Reinigungskraft für dieses Haus habe ich an meine Mom abgegeben.

Hannah legt den Kopf schief und presst die Lippen aufeinander. »Ich kann es machen, wenn du willst, aber ich bin nicht diejenige, die mit der Person leben muss.«

»Du hast doch gerade gesagt, dass sie vorerst nicht wissen werden, für wen sie arbeiten, also werde ich sie sowieso nicht treffen.«

»Das nicht, aber du könntest dir die Aufnahmen ansehen und der Agentur deine Favoriten mitteilen.«

Schon der Gedanke daran, stundenlang Videos von langweiligen britischen Frauen anzuschauen, die mir erzählen, wie sie ihr Kind erziehen, führt dazu, dass ich kotzen möchte. Am Ende werden sie sich an meine Regeln halten.

»Ich vertraue darauf, dass du die beste Entscheidung für Theo triffst.«

Wir lächeln uns an, und sie sagt: »In Ordnung. Ich kümmere mich darum. Aber komm nicht zu mir und beschwer dich, wenn Mrs. Doubtfire vor deiner Tür auftaucht.«

Ich schmunzle. »Ich gebe dir mein Wort. Aber ein bisschen was fürs Auge könnte es schon sein.«

Hannah lässt ihren Kopf zurück auf die Couch sinken. »Schlaf nicht mit der Nanny, Brady.« Ihre Augen öffnen sich und starren mich an.

»Entspann dich. Alles wird gut. Du wirst sehen. Wenn du zurückkommst, wird alles so sein, wie es war.«

Sie atmet tief durch. »Das hoffe ich sehr.«

Ich kann mit einer Nanny leben, solange sie weiß, dass sie auf Theo aufpasst und nicht auf mich.

Kapitel 3

Violet

»Prost.« Amara stößt ihr Weinglas an meins. »Spuck’s aus. Auf welchen hochrangigen Fratz passt du auf?« Ich kichere und trinke einen Schluck Wein, um sie noch ein bisschen länger zu quälen.

»Du weißt, dass ich dir nicht viel sagen kann.«

Amara und ich haben uns als Erstsemester in Stanford kennengelernt und dann gemeinsam Jura studiert. Allerdings hat nur sie ihren Abschluss gemacht und arbeitet jetzt als Anwältin in einer Kanzlei für Familienrecht, die namhafte Kunden in der Stadt vertritt. Sie versteht also die Verschwiegenheitsklauseln in meinem Job.

Sie winkt ab, lehnt sich zurück und nippt an ihrem Wein. »Ich nehme, was ich kriege. Wir könnten ein Spiel mit zwanzig Fragen spielen und sehen, ob ich richtig liege?« Ihre strahlend blauen Augen leuchten verschmitzt.

Ich schüttle den Kopf.

Amara hat mich eingeladen, um zu feiern, dass ich als Nanny für eine sehr angesehene und wichtige Familie eingestellt wurde. Ich weiß noch nicht einmal, für wen ich arbeite, und das werde ich auch erst wissen, wenn ich kurz vor meinem ersten Arbeitstag meine Verschwiegenheitserklärung unterschrieben habe. Aber wenn ich den Job annehme, komme ich dem Ziel näher, genug Geld zu haben, um mir eine anständige Anzahlung für eine kleine Eigentumswohnung leisten zu können − und damit der Enge meines Elternhauses in Santa Clara zu entkommen.

Keine Achtundzwanzigjährige möchte bei ihren Eltern leben, vor allem nicht bei Eltern, die kein Problem damit haben, dich darauf hinzuweisen, wie sehr du sie als Tochter enttäuscht hast, nachdem sie alles stehen und liegen gelassen haben, um von Südkorea in die Vereinigten Staaten zu ziehen und dir und deinem Bruder ein besseres Leben zu ermöglichen. Schuldgefühle sind täglich am Start.

»Hast du eine Vertragsabschlussprämie dafür bekommen?« Sie streicht sich eine Strähne ihres kinnlangen dunklen Haars hinters Ohr.

»Du bist die einzige Person, die mich das je fragen würde.« Ich kichere.

Amara zuckt mit den Schultern. »Du musst einfordern, was du willst. Im schlimmsten Fall sagen sie Nein.«

»Nun …«

Ihre Augen weiten sich.

»Das habe ich, aber es geht direkt auf mein Anzahlungskonto.« Ich zeige warnend auf sie. Letztes Mal hat sie das Wort Nein nicht akzeptiert, als sie versuchte, mich davon zu überzeugen, dass wir beide einen langen Urlaub mit weißem Sand und blauem Wasser brauchten, der mit Daiquiris und vielen halbnackten Männern einherging.

»Wie geht es Hae Won und Him Chan im Moment?« Sie hält sich ihr Weinglas vor die rot geschminkten Lippen.

Amara spricht meine Eltern immer mit ihren koreanischen Namen an und nicht mit den amerikanischen, die sie annahmen, als sie in die USA zogen: Lilly und Grant.

»Ach, weißt du, sie beschweren sich über die Lebensentscheidungen ihrer Tochter, während sie ihren Sohn in den Himmel loben. Einer, der nichts falsch machen kann.«

Ich liebe meinen Bruder, aber die Art und Weise, wie er in unserer Familie angesehen wird, nur weil er mit einem Schwanz auf die Welt gekommen ist, ist lächerlich. Die Tatsache, dass er natürlich Arzt geworden ist, macht mir das Leben zusätzlich zur Hölle. Ich glaube nicht einmal, dass er gerne Arzt ist, aber meine Eltern finden es toll und prahlen vor all ihren Freunden mit ihm.

»Sie werden dir nie verzeihen, dass du das Jurastudium abgebrochen hast.« Sie nimmt eine Weintraube von der bestellten Vorspeisenplatte und steckt sie sich in den Mund.

»Nicht in diesem Leben. Meine Mom sagte mir, es sei die größte Enttäuschung ihres Lebens gewesen.« Ich erhebe mein Weinglas. »Auf das Versagen als Tochter.« Ich trinke einen großen Schluck.

Amara runzelt die Stirn. »Lass es nicht zu sehr an dich ran. Du tust etwas, das du liebst und das dir Freude macht.«

»Meine Eltern sind überzeugt, es besser zu wissen.« Ich drehe mein Weinglas und sehe zu, wie die Flüssigkeit umherschwappt. »Genug von mir. Wie läuft die Arbeit bei dir?«

»Diese Woche nur das Übliche − Ehepartner, die betrügen. Reiche Männer, die versuchen, Geld zu verstecken, damit sie nicht so viel Unterhalt zahlen müssen, und Kinder mit gebrochenem Herzen. Falls jemand besorgt war, der amerikanische Traum ist in der Bay Area in vollem Gange.«

»Klingt großartig.«

Sie zuckt mit den Schultern. »Ich kann mich nicht beklagen. Die Bezahlung ist gut.« Sie zwinkert und trinkt den Rest ihres Weins.

Amara gibt sich nach außen hin unbeeindruckt, aber all die Traurigkeit und die zerstörten Familien, die sie tagtäglich miterleben muss, können an niemandem spurlos vorbeigehen.

Ein paar Tage später parke ich meinen fünfzehn Jahre alten weißen Honda Civic am Straßenrand und entdecke die Adresse an der Steinmauer über der Eingangstür. Um sicherzugehen, dass ich am richtigen Ort bin, greife ich nach dem Zettel auf dem Beifahrersitz, auf dem die Adresse steht.

Jap. Hier ist es.

Ich sollte nicht überrascht sein. Es war klar, dass die Familie, für die ich arbeiten würde, Geld hat, da sie während des Vorstellungsgesprächs alles geheim hielt und immer wieder auf die Verschwiegenheitserklärung hinwies.

Ich habe schon oft für reiche Leute gearbeitet − alleinerziehende berufstätige Mütter stellen selten eine Vollzeit-Nanny ein, aber so, wie das Haus aussieht, gehört diese Familie der höheren Schicht an. Vielleicht ist einer von ihnen der Besitzer eines IT-Unternehmens. Davon gibt es hier weiß Gott genug.

Ich liebe meinen Job. Das Schwierigste ist immer, sich von den Kindern zu verabschieden, wenn mein Vertrag zu Ende ist. Anfangs habe ich die Kurzzeitverträge genossen. Es blieb interessant und die Bezahlung war in der Regel etwas besser, aber ich habe bereits mit dem Gedanken gespielt, der Agentur zu sagen, dass ich eine Festanstellung möchte.

Eigentlich hatte ich erwartet, mit achtundzwanzig einen Mann zu haben und eine Familie zu gründen. Aber seit meiner katastrophalen Beziehung mit meinem Ex Peter habe ich den Männern abgeschworen. Na ja, größtenteils. Es gibt einen Typen, mit dem ich einen One-Night-Stand hatte und der mir nicht mehr aus dem Kopf geht, aber im Grunde genieße ich es, Single zu sein. Warum sollte ich mich also nicht der Aufgabe widmen, das Kind eines anderen aufzuziehen und es aufwachsen zu sehen?

Ich schiebe alle Gedanken an die Zukunft beiseite und steige aus meinem Auto. Das Haus strahlt keineswegs Neureichtum aus. Es hat den architektonischen Charme eines Hauses, das vor über hundert Jahren gebaut wurde. Alle Büsche entlang des Weges sind ordentlich gestutzt und gepflegt, und in der Erde stecken Blumen. Es ist wunderschön.

Mein Magen kribbelt. Ich bin immer ein bisschen nervös, wenn ich eine Familie das erste Mal treffe, vor allem das Kind, das ja eigentlich das Sagen hat. Denn seien wir mal ehrlich: Wenn das Kind dich nicht mag, bist du deinen Job los.

Alles, was man mir über dieses Kind erzählt hat, ist, dass es bald sechs Jahre alt wird. Offenbar muss die Mutter für längere Zeit beruflich verreisen, und der Vater ist zeitlich so eingespannt, dass sie eine Vollzeit-Hilfe brauchen, bis die Mutter zurückkehrt.

Das Erste, was mir auf dem Weg zur Tür auffällt, sind die Kameras auf dem Dach, die mich beobachten. Mit angehaltenem Atem klopfe ich an die dunkle Holztür. Ich höre das Trampeln von kleinen Füßen auf der anderen Seite der Tür und jemanden, der am Schloss herumfummelt. Wieder sind Schritte zu hören. Ein paar Sekunden später schwingt die Tür auf und es erscheint eine attraktive Blondine, die etwas älter ist als ich.

»Hi, ich bin Violet von den Nanny-Profis.« Sie lächelt und öffnet die Tür weiter, um einen Jungen mit sandfarbenen Haaren und haselnussbraunen Augen zu enthüllen, der mich anschaut.

»Hi, Violet. Ich bin Hannah, Theos Mom.« Sie drückt ihre Hand auf den Kopf des kleinen Jungen.

Ich beuge mich hinunter, sodass ich mich auf Theos Höhe befinde. »Hi, Theo, ich freue mich, dich kennenzulernen. Ich bin Violet.«

Er macht einen Schritt nach vorne, weg von seiner Mutter. »Magst du Lego-Sets?« Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, ist meine Antwort ein entscheidender Moment in unserer neuen Beziehung.

»Ich liebe Lego.«

»Die sind der Hammer! Ich arbeite an einer NASA-Rakete. Willst du sie sehen?« Er streckt seine Hand aus und ich sehe Hannah an.

»Theos Dad wird jeden Moment nach Hause kommen. Er ist im Verkehr stecken geblieben.«

Ich nicke und nehme Theos Hand entgegen. »Ich kann es kaum erwarten, sie zu sehen.«

Er führt mich an mehreren großen Räumen vorbei. Obwohl das Haus schon älter ist, lässt das Innere nicht darauf schließen. Die Einrichtung und das Mobiliar sind eher modern als traditionell. In der Ecke des riesigen Wohnzimmers steht ein Tisch mit Tüten voller Lego-Steinen drauf und an einem Ende eine halb fertige Weltraumfähre.

»Wow. Theo, das ist fantastisch. Hast du das ganz alleine gemacht?« Ich beuge mich vor, um das Innere des Shuttles zu inspizieren.

»Mein Dad hilft mir.« Sein stolzes Gesicht lässt darauf schließen, dass er das gerne mit seinem Vater macht.

»Ihr macht das richtig toll. Vielleicht kann ich euch mal mit den Lego-Sets helfen?«

Sein Lächeln wird schwächer. Scheiße, das war die falsche Frage. »Okay, aber nicht bei diesem. Das hier ist nur für mich und meinen Dad.«

»Ich bin mir sicher, dass wir noch ein anderes für uns finden können.«

Er lächelt. »Okay!«

Eine Tür öffnet sich an der Hinterseite des Hauses und dann ertönen Stimmen, aber ich kann nicht verstehen, was sie sagen. Ich nehme an, es müssen Theos Vater und Hannah sein. »Daddy ist zu Hause.« Theo sieht mich an.

Sein breites Lächeln verrät, dass er seinen Dad wie einen Helden verehrt. Mir wird warm ums Herz, bevor es mich fröstelt, denn ich habe keine Ahnung, wie sich das anfühlt. Ich hatte nie eine solche Beziehung zu einem meiner Elternteile und werde sie auch nie haben.

Ich höre den tiefen Klang einer männlichen Stimme, je näher die beiden dem Wohnzimmer kommen. Sie hat etwas Vertrautes, das ich nicht genau zuordnen kann. Aber als Hannah lächelnd den Raum betritt und den Arm nach dem Mann neben ihr ausstreckt, dreht sich mein Magen um und an meinem Haaransatz bilden sich Schweißperlen.

Mein One-Night-Stand von vor sechs Monaten steht da. Derselbe Mann, der mir nicht mehr aus dem Kopf geht.

In dieser Nacht habe ich darauf bestanden, weder Namen noch Nummern auszutauschen. Ich hatte noch nie zuvor einen One-Night-Stand und wollte, dass meine einmalige wilde Ausgelassenheit völlig anonym blieb. Das machte es einfacher, sich zu verstellen, und war, wenn ich ehrlich bin, Teil des Nervenkitzels.

Aber jetzt steht er vor mir.

Mein neuer Chef.

Theos Vater und … oh mein Gott! Hannahs Ehemann? Ich habe mit dem Vater meines neuen Kunden geschlafen.

Galle brennt in meiner Kehle, während er und ich uns quer durch den Raum anstarren.

Hannah stellt uns vor, aber ich höre nichts von dem, was sie sagt, weil ich unser Gespräch vom ersten Treffen durchgehe. War sonst noch etwas in dem Infomaterial?

Ihre Lippen hören auf, sich zu bewegen, und sie sieht mich erwartungsvoll an. Ich öffne den Mund und meine Wangen werden heiß, weil es mir peinlich ist, ihr sagen zu müssen, dass ich nicht zugehört habe. Aber der Mann an ihrer Seite merkt es und tritt mit ausgestrecktem Arm vor.

»Violet, richtig? Brady Banks.« Ich nehme seine Hand zögernd, vor allem wegen seines zufriedenen Grinsens, wie ein FBI-Agent, der gerade den Kerl erwischt hat, den er seit einem Jahrzehnt jagt. Als sich unsere Handflächen treffen, spüre ich die Hitze auf meiner Haut und ein elektrischer Strom durchzuckt meinen Arm.

Plötzlich tauchen in meinem Kopf Erinnerungen an die Nacht auf, die wir zusammen verbracht haben, und an diese Hände, die über meinen ganzen Körper fuhren, meine Brüste umfassten und nach unten wanderten, bis – trug er einen Ring? War da eine Linie, die sich von der Bräune abhob?

Denk nach, Violet! Denk nach.

»Dad, Violet wird mir mit einem Lego-Set helfen. Aber keine Sorge, nicht das Raketenschiff. Ich habe ihr gesagt, dass das nur für uns ist.« Ich blinzle mich zurück in die Gegenwart, als Brady Theos Haar zerzaust.

»Danke. Einen Moment lang dachte ich schon, ich wäre ersetzt worden«, witzelt er und sieht Hannah mit einem verschmitzten Lächeln an.

Sie haben ihre »Ich weiß, was du denkst«-Gesichter aufgesetzt und kühler Schweiß rinnt über meinen Körper. Wie komme ich hier nur wieder raus?

»Du scheinst ein wenig schockiert zu sein, Violet.« Hannah kichert. »Keine Sorge, Brady bekommt diese Reaktion oft, nicht wahr?« Er blickt sie ein wenig verlegen an … schuldbewusst? »Das kommt davon, wenn man der beste Wide Receiver der Kingsmen ist.«

Ich wusste nicht, wer er war, als ich ihn traf. Zumindest nicht in dem Zusammenhang, dass er ein professioneller Footballspieler ist. Ich verfolge keinen Sport. Mein Vater war nicht der Typ Mann, der sonntags herumsaß und Football schaute. Er verbrachte seinen Sonntag damit, in die Kirche zu gehen und alles zu erledigen, was im Haus anfiel, bevor er am Montag seine Sechs-Tage-Arbeitswoche begann.

»Der Einstellungsprozess war wirklich streng geheim. Es ist ein ziemlicher Schock herauszufinden, dass derjenige, für den ich arbeite, im Rampenlicht der Öffentlichkeit steht. Tut mir leid.« Ich hoffe, mein Lächeln verdeckt mein plötzliches Unbehagen.

Er nickt. »Verständlich. Wir wollten nicht, dass Frauen den Job annehmen, nur um in meiner Nähe zu sein. Manche Frauen sind schwer abzuschütteln.« Er zieht die Augenbrauen hoch. Eine direkte Anspielung, da ich an jenem Morgen keine persönlichen Informationen austauschen wollte.