Zerbrochene Bande - Michaela Harich - E-Book
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Zerbrochene Bande E-Book

Michaela Harich

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Beschreibung

Ein gebrochenes Herz. Grenzen, die überschritten werden. Der Kampf um die Krone. Als Thaleia von ihrem Freund verlassen wird, ahnt sie nicht, dass ihre Entscheidung, in ihr altes Leben zurückzukehren, einen uralten Konflikt neu entflammt und die Welten, die sie einst geschworen hat zu schützen, in Chaos stürzen wird ...

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Seitenzahl: 54

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Descendants of Nephilim

-

zerbrochene Bande

von Michaela Harich

1. Auflage, 2022

© Alea Libris Verlag, Wengenäckerstr. 11, 72827 Wannweil

Alle Rechte vorbehalten

Cover: Viktoria Lubomski

Lektorat: Juliane Schiesel

ISBN: 9783945814819

Lizenzen Bildrechte Impressum:

© GeoArt

© ivanmollov

© mimagephotos

© piai

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Die Personen und die Handlung des Buches sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten oder lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig.

Dieses Buch ist nur dank der großartigen Community auf Twitch entstanden und weil meine Patreons mir den Glauben an mich selbst zurückgegeben haben. Danke!

Daher widme ich dieses Buch folgenden Menschen:

Chris

Vulpecula

MrJoschman

Lisa

Christiana - die großartige Kujojae

Lunar Wingz

Mandy

Helioke

Sara von Salis

Beads Fox

Ramon

Aileana Chan

Juliane - die schon an Einhorn1 aktiv beteiligt war

WhiskyTalkPeter - wenn jemand Ahnung von Whisky hat, dann er

Frauke - irgendwann bekämpfen wir zusammen die Höhenangst!

LaBeaBee - begnadete Fotografin

Rösiline

MostlyNadine - reinhören!

stressed_mommy

Tun Ewald

Sueschauerin - eines Tages wirst du die Welt verbessern!

Janos Audron

Flogge_HH - unglaublich guter Fotograf

Ariane Midnight - deine Geschichten berühren!

Franziska

Grayfti

Mirar

Frodographie

Notfalldruide

Celeste Tempel - von dir kann jeder von uns noch was lernen!

PieMcFly

St.Florian

Iptschi

Lafania

Normann

Natalie

Asteria

Flekto

Lilie der Nacht

Incardia

Oliver

Lauriel

Raudka

Lena

Nicole

Tsukumo

Andor

Artur

Carolin

Zefiiel

1.

»Wir müssen reden.«

Kaum hatte Katherina die Wohnung ihres Freundes betreten, hatte er diese Worte ausgesprochen. Ihr Herz setzte aus, sie fröstelte. Langsam folgte sie ihm, befürchtete das Schlimmste. Jeder kannte diesen prägnanten Satz. Wenn der Partner davon sprach, dass man reden müsse, verhieß das meist nichts Gutes.

»Setz dich. Bitte.«

Katherina blieb einen Moment im Türrahmen stehen. Sie erlaubte sich, seinen Anblick zu genießen – ihr Freund sah verdammt gut aus. Vom ersten Augenblick an war sie von Julius fasziniert gewesen. Groß, dunkel, mit dieser Mischung aus Selbstzweifeln und Selbstsicherheit – es hatte nicht lange gedauert und Katherina war Hals über Kopf in ihn verliebt. Und dass sie sich auf körperlicher Ebene noch besser verstanden, tat sein Übriges. Katherina verfiel ihm endgültig, schenkte ihm ihr Herz, ihre Seele und ihren Körper – schuf eine Verbindung, wie nur ihresgleichen sie erschaffen konnten, wenn sie ernsthaft und wahrhaftig liebten.

Er war ihr Seelenverwandter, doch das hielt sie vor ihm geheim. Julius sollte aus freien Stücken entscheiden, mit ihr zusammen zu sein, nicht, weil seine früheren Leben mit ihr ihn dazu verleiteten. Sie hatte ihm ja nicht umsonst die Erinnerungen genommen. Julius sollte ihr aus freien Stücken sein Herz schenken und nicht, weil sie in ihrem ersten Leben Seelenverwandte waren, deren Herzen einander immer fanden. Und offensichtlich wollte er sie nicht, wenn sie seinen Satz richtig interpretierte.

»Magst du dich nicht setzen?«

Täuschte sie sich oder zitterte seine Stimme? Katherina ging langsam zu ihm hinüber und setzte sich auf den Sessel, auf dem sie in den letzten zwei Monaten so oft gesessen hatte. Sie hatten zusammen gezockt, gelacht, gegessen – Katherina schluckte. Die Erinnerungen waren so überwältigend, dass sie beinahe aufgeschluchzt hätte. Er würde ihr das Herz brechen, sie zurückweisen. Ihr sagen, dass er sie nicht wollte, dass sie gehen sollte. Sie würde ihn verlieren.

Katherinas Herz zog sich zusammen. Nicht, dass sie es in den letzten Tagen nicht geahnt hätte – immerhin war Julius' Verhalten mehr als eindeutig gewesen, und wenn sie nicht gerade miteinander schliefen, war die Distanz zwischen ihnen unerträglich und lauter als 1000 Schreie. Sie ahnte tief in ihrem Inneren, was gleich passieren würde. Was er sagen würde. Was er tun würde.

»Ich ... ich weiß nicht, wie ich dir das sagen soll«, begann er, den Kopf gesenkt, den Blick auf den Boden gerichtet. Auch wenn sie wusste, dass er sie abservieren würde, reagierte sie auf seine Stimme, die sich wie Samt über ihre Haut legte. Als wäre sie wieder ein Teenager in der Pubertät. Seine Stimme war das erste gewesen, was sie an ihm fasziniert hatte. Die in ihrer Seele nachklang, sie berührte. Damals wie heute – in ihrem ersten Leben und wahrscheinlich auch in den nächsten.

»Aber ich hab nachgedacht.« Er schluckte, schien nach Worten zu suchen und knetete hilflos seine Hände.

Beinahe hätte sie sich selbst gefacepalmt, wenn es nicht so schmerzhaft gewesen wäre – der Trotz setzte sich gegen ihren Schmerz durch. Katherina war hin und hergerissen, wusste nicht, ob sie weinen oder einfach gehen sollte. Konnte er ihr nicht einfach kurz und schnell das Herz brechen? Sie konzentrierte sich auf den Ring an ihrem rechten Daumen und drehte ihn. Vielleicht hatte sie ihren Finger abgedreht, bis er irgendwann mal mit der Sprache rausrückte.

»Also«, er streckte die Hand aus und legte sie auf ihren Oberschenkel. Die warme Berührung ließ sie erschauern, doch Katherina bemühte sich, ruhig zu bleiben und sich nichts anmerken zu lassen, »ich ... habe festgestellt, dass ich mich der Beziehung nicht ganz öffnen kann und das so nichts wird. Das, was meine Ex gemacht hat, hängt mir noch nach, und ich weiß nicht ... es ist dir gegenüber nicht fair.«

»Du willst das mit uns beenden?«, flüsterte sie. Sie musste es einfach noch mal hören. Es kostete sie alle Kraft, die sie hatte, nicht zu weinen und sich nichts anmerken zu lassen. Die Wärme seiner Berührung weckte die Sehnsucht nach mehr, die in ihrem Herzen darum rang, um ihn zu kämpfen. Doch wozu?

»Ja. Nein. Ach, ich weiß doch auch nicht.« Die Verzweiflung in seiner Stimme zerriss sie. Katherina ertrug es nicht, ihn leiden zu wissen, auch wenn er ihr gerade quasi einen Dolchstoß ins Herz verpasste.

»Willst du, dass ich gehe?« Ihre Stimme war nicht mehr als ein Wispern, heiser und trocken. Doch ihr Stolz verbot es, ihn anzuflehen, seine Worte zurückzunehmen. Oder weiterhin bei ihm zu sein. Als er nichts sagte, stand sie auf. Der Ruck, der durch ihre Seele ging, raubte ihr den Atem. Als hätte jemand mit Klauen ein Stück aus ihr herausgerissen. Gähnende Leere breitete sich in ihrem Herzen aus, Kälte kroch durch sie hindurch. Er hatte sich gegen ihre Verbindung entschieden – noch nicht endgültig, aber das war nur eine Frage der Zeit. Wenn sie einmal angegriffen war, war es schwer, sie am Leben zu halten. Katherina atmete aus. Dann drehte sie sich um. Sein verwirrter Blick, als sie aufgestanden war, brachte ihren Entschluss ins Wanken, aber was hatte er denn erwartet? Dass sie blieb und an ihm zerbrach?