Zerschlagt die Banken - Rudolf Hickel - E-Book

Zerschlagt die Banken E-Book

Rudolf Hickel

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Beschreibung

Die Großbanken haben aus der Finanzkrise 2008 nichts gelernt. Sie nutzen ihre Macht, um die Politik zu manipulieren und blockieren wichtige Regulierungen. Rudolf Hickel fordert – gerade wegen der besonderen Stellung der Banken im Wirtschaftssystem – eine echte demokratische Kontrolle. Die aggressiven, teils virtuellen, von der realen Wirtschaft entkoppelten Finanzmarktprodukte, die das gesamte Wirtschaftssystem und sogar Staaten bedrohen, müssen eingeschränkt, besser noch verboten werden. Geschäftsbanken und das verhängnisvolle Investmentbanking müssen getrennt werden. Wenn die Banken sich darauf nicht einlassen, müssen sie verstaatlicht werden. Die Entmachtung der Banken ist für Hickel eine notwendige Konsequenz zur Rückgewinnung des Primats der Politik über die Unternehmenswirtschaft.

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Econ ist ein Verlagder Ullstein Buchverlage GmbH

ISBN: 978-3-8437-0298-0

© Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2012Alle Rechte vorbehaltenSatz und eBook: Pinkuin Satz und Datentechnik, Berlin

Motto

»Man könnte nun einwenden, es sei eine handfeste Verletzung der persönlichen Freiheit, die das Gesetz ja im Grunde schützen anstatt einschränken sollte … Solche Vorschriften mögen, ohne Zweifel, in gewisser Hinsicht als eine Verletzung der persönlichen Freiheit betrachtet werden, doch wenn einige wenige dieses Naturrecht so ausüben, dass sie die Sicherheit des ganzen Landes gefährden können, so schränkt jede Regierung, die liberalste wie die diktatorischste, dieses Recht gesetzlich ein, und zwar ganz zu Recht. Auch die Vorschrift zum Bau einer gemeinsamen Brandmauer, um das Übergreifen von Feuer zu verhindern, verletzt die persönliche Freiheit genau auf die gleiche Weise wie das hier vorgeschlagene Bankgesetz.«

Adam Smith: Wohlstand der Nationen, London, 1789, nach der deutschen Ausgabe München, 3. Auflage 1983, Seite 267.

»Der Prozess der schöpferischen Zerstörung ist für den Kapitalismus wesentliches Faktum …, der unaufhörlich die Wirtschaftsstruktur von innen heraus revolutioniert, unaufhörlich die alte Struktur zerstört und unaufhörlich eine neue schafft.«

Joseph Alois Schumpeter, Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie, New York 1942, nach der deutsche Ausgabe München, 5. Auflage 1980, S. 137f.

Inhalt

Einleitung Die Banken bändigen, die Finanzmärkte entmachten

1 Das Elend des finanzmarktgetriebenen Kapitalismus

Ursachen, Instrumente, Profiteure

Flucht aus der Produktionswirtschaft Sucht nach spekulativen Finanzmarktrenditen

Kreation von Zockerpapieren: Finanzalchemisten am Werk

Vermögende auf der Suche nach Finanzmarktprodukten

Die Macht auf den Finanzmärkten

Marktelend durch Politik der Deregulierung freigesetzt

2 Bankengetriebene Finanzmärkte

Wohlstandsvernichtung durch irrationale Profitgier

Spekulationsgeschäfte haben längst die Bodenhaftung verloren

Der Kasinokapitalismus ist gefährlich irrational

3 Durch Entmachtung der Finanzmärkte

Banken in die Schranken

Derivate-Komplex: Irrationale Spekulanten abschalten

Handel außerhalb der Börse verbieten

Verbriefungsgeschäfte: Das Beispiel Mehrfachverpackung von riskanten Krediten

Eilmeldung: Ein neues Zockerpapier am Markt

Nackte Leerverkäufe dauerhaft verbieten

Nahrungsmittel und Rohstoffe: Gegen die Preistreiber per Spekulationen

Invasion der Robotrader: Ausstieg aus dem Hochfrequenzhandel

Zündelnde Ratingagenturen bedeutungslos machen

4 Finanztransaktionssteuer jetzt

Sand in die ergiebige Spekulationsmaschine streuen

Ökonomische Begründung

Doppelfunktion der Finanztransaktionssteuer

5 Spekulationsbanken zerschlagen

Vom gierigen zum dienenden Bankensystem

Die zerstörerischen Kräfte des internationalen Bankenkomplexes

Bankenversagen: Ärgerliche Vergesellschaftung der Kosten

Minimonster Bankenabgabe: Placebo für die Steuerzahler

6 Macht die Banken seriös

Vom Spekulationswahn zur regional dienenden Funktion des Bankensystems

Erste Anfragen an die Zukunft der Banken

Regulatorische Rahmenbedingungen schaffen und sichern

Investmentbanking: Die Spekulationsmaschine Eigenhandel einstellen

Risikopuffer Eigenkapitalvorsorge allein reicht nicht

Einlagensicherung: Auffangnetz für Erspartes

Konturen eines nachhaltigen Bankensystems

7 Deutschland deine Banken

Kasinos schließen – bewährte Säulen stärken

Deutsches Bankensystem: Zukunftsfähiges Drei-Säulen-Modell

Landesbanken unterscheiden: Zockerabteilungen zerschlagen – Regionalbanken ausbauen

Konturen eines zukunftsfähigen Deutschen Bankensystems: dienend, dezentral vernetzt, demokratisch

Ausblick auf ein neues Paradigma

Den zerstörerischen Profitimperialismus überwinden

Danksagung

Einleitung Die Banken bändigen, die Finanzmärkte entmachten

Macht euch die Banken untertan! Es ist höchste Zeit: Großbanken mit ihrem Geldmaschinen-Investmentbanking müssen zerschlagen und die derzeit völlig unkontrollierten Schattenbanken abgeschafft werden. Das Ziel dieser Zerschlagung ist eindeutig. Es geht um den Ausstieg aus hochriskanten Spekulationsgeschäften, die nicht nur die Kunden dieser Banken belasten, sondern die gesamte Wirtschaft und Gesellschaft in den Abgrund reißen können. Das Bankensystem muss wieder auf seine dienenden, genuinen Aufgaben eingeschränkt werden.

Um die Dimension des Rückbaus zu erkennen, lohnt sich die Bestimmung der nützlichen Rolle der Banken in modernen, hochgradig arbeitsteiligen Wirtschaftssystemen. Es geht darum, mit Einlagen die Finanzmasse zu gewinnen, die zur Kreditvergabe an Unternehmen, private Haushalte und den Staat dient. Der Gewinn dieser normalen Bank ergibt sich aus der Differenz zwischen den aus den Krediten erzielten Zinsen gegenüber den an die Einleger ausbezahlten Zinsen. Die Schwerpunkte des der Gesamtwirtschaft dienenden Geschäftsmodells bilden die Verwaltung der verzinsten Einlagen, die Vergabe von Krediten an Kunden sowie eine verantwortungsvolle Vermögensbildung und Risikoabsicherung für Unternehmen, allerdings ohne den Einsatz von Zockerinstrumenten.

Heute dominieren mächtige Banken, die einerseits vor allem im Investmentbanking-Bereich für Kunden und vorrangig auch auf eigene Rechnung ohne Bezug auf die ökonomische Werthaltigkeit einen umfangreichen Handel mit hochriskanten Anlageprodukten managen. Andererseits wälzen sie die Verluste, die beim Zusammenbruch ihrer brandgefährlichen Investmentbanking-Aktivitäten entstehen, auf die Einlagen gebenden und Kredite nehmenden Normalkunden ab. Gegen diese Inhaftnahme aller Bankkunden richtet sich die Zerschlagung dieser volkswirtschaftlich nutzlosen Finanzmarktgeschäfte.

Nie mehr dürfen den Bankenkunden mit ihren Einlagen und Krediten die mit hochriskanten Spekulationsgeschäften im Bereich des Investmentbankings erzeugten Verluste aufgebürdet werden. Auch ist der Staat von dem Risiko, Banken retten zu müssen, weil sie zu groß und zu stark international vernetzt sind, zu befreien. Banken, die mit ihrem Zusammenbruch per Kettenreaktion das gesamte System zum Einsturz bringen können, haben sich die Zerschlagung verdient.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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