Zum Kuckuck - Ralf H Dorweiler - E-Book

Zum Kuckuck E-Book

Ralf H. Dorweiler

4,7

Beschreibung

Bei Bäckermeister Amrein ist der Ofen aus. Sein Geselle findet ihn tot in der Backstube. Damit beginnt eine rätselhafte Serie von Todesfällen, die Kommissar Schlageter keine Ruhe lassen. Mit Schlaichers Hilfe kann der Polizist dieses Mal allerdings nicht rechnen. Der muss eine wahre Flut von Kandidatinnen unter die Lupe nehmen, die sich auf seine Kontaktanzeige gemeldet haben, und Nachbar Trefzer braucht Beistand in einem gnadenlosen Behördenkrieg. Als seine Pechsträhne nicht abreißt, wird Schlaicher misstrauisch. Soll er etwa selbst das nächste Opfer des Mörders werden?

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 388

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
4,7 (18 Bewertungen)
13
5
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Ralf H. Dorweiler, geboren 1973, lebt mit seiner Opern singenden Frau, seinem Sohn, den Bassets Dr. Watson und Peppi und vielen weiteren Tieren seit acht Jahren in einem der südlichsten und wohl auch schönsten Zipfel Deutschlands, dem Wiesental. Er arbeitet als Redakteur für eine Tageszeitung. Im Emons Verlag erschienen »Mord auf Alemannisch«, »Ein Teufel zu viel«, »Schwarzwälder Schinken«, »Badische Blutsbrüder« und »Sauschwobe!«.

Dieses Buch ist ein Roman. Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig.

© 2012 Hermann-Josef Emons Verlag Alle Rechte vorbehalten Umschlagmotiv: Heribert Stragholz Umschlaggestaltung: Tobias Doetsch eBook-Erstellung: CPI – Clausen & Bosse, LeckISBN 978-3-86358-175-6 Der Badische Krimi Originalausgabe

Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über Neues von emons:

Für Thimo Alexander Gierok,

den Menschen auf diesem Planeten,

»Auch die Bretter, die man vor dem Kopf hat,

Prolog

Norbert Amrein liebte seine Arbeit. Vor allem den Moment der Ruhe, wenn er die Backstube aufschloss, eintrat und erst einmal innehielt, um den ihr eigenen Geruch einzuatmen. Das alte Mauerwerk, die vielen unterschiedlichen Maschinen, die jetzt noch ganz still in der Stube standen und darauf warteten, wieder zum Leben erweckt zu werden, die duftende Hefe, der Speck für seinen pikanten Gugelhupf, der Käse zum Überbacken der Laugenstangen … Selbst das Flackern beim Anspringen der Neonröhren gab ihm ein heimeliges Gefühl. Hier war er zu Hause, und hier packte er gerne zu. Natürlich gab es auch ein richtiges Zuhause, wo aber seine Frau Maria das Zepter schwang. In der Backstube hatte eindeutig er das Sagen als Chef und Bäckermeister. Und ihm war es auch vorbehalten, morgens als Erster im Backraum zu sein, wenn fast alle anderen Menschen noch wohlig in ihren Betten lagen und von seinen frischen Brötchen träumten.

Seit mehr als vierzig Jahren – er hatte jeden Tag davon genossen – war seine morgendliche Routine die gleiche. Er überprüfte flink die am Vortag angesetzten Teige, brachte die große der beiden Rührmaschinen mit einem beiläufigen Druck auf ihren grünen, runden Knopf zum Laufen und vergaß bei seinem Rundgang auch nicht, den Ofen mit einem zackigen Umlegen des Kippschalters anzuheizen. Es war zwei Uhr fünfzehn, in einer Stunde würde der Lehrling kommen, gefolgt vom Gesellen. Amrein-Beck, wie man ihn und gleichzeitig auch seine kleine traditionelle Bäckerei in Maulburg nannte, schaltete das Radio an. Er ließ sich gern den jungen Morgen mit alten Schlagern versüßen.

Amrein-Beck füllte eine große Metallschüssel mit Kürbiskernen und stellte fest, dass er heute im Großmarkt eine neue Packung kaufen musste. Er ging in den hinteren Bereich der Stube, der von einem drei Meter breiten, wurmstichigen Küchenschrank dominiert wurde, den anno dazumal sein Vater in die Backstube gestellt hatte. Die Kanten der Ablage waren vom jahrelangen Gebrauch abgerundet, und eine der Glasscheiben hatte einen Sprung, hielt so aber immerhin schon sechs oder sieben Jahre. Über den drei gläsernen Behältern, die wie Schubladen im »Chuchichändschderli«, im Küchenschrank, eingelassen waren, stand in verblichener Frakturschrift »Salz«, »Zucker« und »Mehl«. Amrein-Beck zog den Mehlbehälter heraus und kramte daraus seinen Bestellzettel hervor. Er griff nach dem Kuli, der an einer langen, fettigen Schnur am Schrank befestigt war. In sauberer Schreibschrift schrieb er »Kü-Kerne« auf den untersten Rand des mittlerweile fast vollgeschriebenen Zettels. Darüber stand »Backcouleur grün, blau«. Das brauchte er für die Hochzeitstorte der kleinen Asal, die am Samstag den Stürmer vom TuS heiraten wollte. Ein hübsches Paar. Und dass sie eine ganz besondere Hochzeitstorte bekommen würden, dafür würde der Amrein-Beck schon sorgen. Er hatte der kleinen Asal eine eigene Kreation versprochen, eine dreistöckige Torte, auf der mit Zuckerguss die Hobbys der beiden, Fußball und Radfahren, verewigt sein würden. Die oberste Etage würde ihrer beider Liebe zueinander vorbehalten sein. Natürlich mit einem romantischen Brautpaar aus Marzipan. Amrein-Beck konnte sich sehr gut erinnern, wie die kleine Asal vor bestimmt schon fast zwanzig Jahren zum ersten Mal allein in den Laden gekommen war, um sich an ihrem ersten Schultag ein Schoggiweggli zu kaufen. Nur an das Geld hatte sie nicht gedacht. Er grinste. Er hatte ihr den süßen Weck geschenkt. Das kleine Mädchen, das kaum über den Verkaufstresen schauen konnte, hatte damals gesagt: »Wenn ich mal heirate, machst du mir die Hochzeitstorte.«

Amrein-Beck hatte ihr diese Geschichte erzählt, als sie und ihre Mutter vor zwei Wochen die Torte bestellt hatten. Die kleine Asal hatte gelacht. Sie konnte sich auch noch daran erinnern.

Die letzte Spezialkreation hatte er zur Hochzeit seiner eigenen Tochter Heidi entwickelt. Es war ein gewaltiger Aufwand gewesen, das fünfstöckige Kunstwerk nach Hamburg zu transportieren, wo der Schwiegersohn als Leiter einer Bankfiliale arbeitete. Heidi hat es mit ihrem Jörn gut getroffen, dachte er. Ein guter Junge.

Wie schnell doch alles ging. Vor fünfundzwanzig Jahren hatte er Heidi zum ersten Mal in seinem Arm gehalten, und übermorgen würde er zum ersten Mal seinen Enkelsohn Jonas an seine Brust drücken. Maria, seine Frau, war zur Geburt hochgefahren, um den Kindern zu helfen. Er selbst hatte den Kleinen bisher nur auf Fotos gesehen. Jonas sah aus wie sein Opa. Das sagte Maria zumindest. Amrein-Beck erinnerte das winzige, zerknautschte Gesicht auf dem Foto eher an Hefeteig, der noch gehen musste. Das hatte er der Maria aber nicht gesagt. Er wusste ja, wie schnell sie beleidigt sein konnte, wenn es um die Kinder ging.

Vom Ofen her strahlte mittlerweile die erste Wärme in den noch nachtkühlen Raum. Amrein-Beck zog seine dünne weiße Arbeitsjacke aus und hängte sie an den Haken an der Tür zum Hof. Er stopfte sein Hemd, das den hageren Körper bedeckte, tiefer in die Hose und zog den Gürtel ein Loch enger, damit es besser hielt.

Der nächste Weg führte ihn zum Waschbecken, wo er ein schweres Leinentuch befeuchtete und es über den Holzschrubber legte. Damit ging er zum Ofen und öffnete das oberste Fach. Er reinigte einmal grob die Oberfläche, bevor er das Abteil wieder schloss und den Regler auf 175 Grad stellte. Das zweite Fach war dran. Im Hintergrund sang Dalida ihre Version des »Mädchen von Piräus«. Amrein-Beck begleitete sie beim Refrain, ohne einen einzigen Ton richtig zu treffen.

Er öffnete das unterste, größte Fach des Hauptofens, in das die ganzen Bleche eingehängt wurden. Die Hitze schlug ihm ins faltige, glatt rasierte Gesicht. Hinter sich hörte er das leise Knarren der Tür.

»Du bisch aaber frieh«, brummte Amrein-Beck, während der Schrubber mit dem dampfenden Leinen systematisch über den heißer werdenden Boden fuhr.

»Ja, ich weiß.«

Amrein-Beck fiel vor Schreck der Besenstiel aus der Hand. Das war nicht der Lehrling.

»Was? Wer isch doo?«, rief er erschrocken und fischte mit spitzen Fingern den Schrubber aus dem heißen Ofen. Er stellte sich auf. »Was wölle Sie dann doo?«, fragte er überrascht und etwas verärgert, dass er sich dermaßen hatte erschrecken lassen. »Es gidd noch nüdd. De Ofe isch grad erschd aa.«

»Nein? Kann ich noch nichts bekommen?«

»Henai, graad sag i’s doch.«

»Vielleicht bin ich ja auch aus einem anderen Grund da.«

Amrein-Beck zog die Nase hoch. »Und was wär das für e Grund, wenn mr frooge darf?«

»Ich habe gedacht, wir könnten uns mal ungestört unterhalten.«

Während Amrein-Beck überlegte, bildeten sich zwei tiefe Furchen zwischen seinen Augen. »Über was denn?«

»Jetzt tun Sie doch nicht so. Sie wissen das doch ganz genau.«

Amrein-Beck lehnte den Schrubber an den Ofen und kratzte sich am Kopf. »Nai, i waiß es nidd. Was hänn Si denn für e Brobleem? Isches wäge de Weggli? Will si chlainer woorde sin? Es sin nuur achd Gramm weniger Daig. Suschd hädd’i si miässe düürer mache.«

»Ihre Brötchen interessieren mich nicht.«

»Si diän si aaber ganz gäärn ässe, oder?«

»Es ist nicht recht, dass Sie jedem Rock hinterherschauen.«

Amrein-Beck fand die ganze Situation so abstrus, dass er lachen musste. »Jetz loose Si mr emool guet zuä. Si schluurbe mir do z’Nachd in d’Bachschdubbe und laafere ä so ‘ne Saich an mi aane. Was soll i doodrmid aafange?«

»Sie sollten lieber still sein. Und besser einmal an ihre Frau denken. Die Arme muss sich ja fürchterlich schämen. Sie weiß nichts von der Lisbeth, oder?«

Jetzt wurde es Amrein-Beck doch zu bunt. Kunde oder nicht, so etwas musste er sich nicht bieten lassen. Aufgebracht ging er ein paar Schritte vor.

»Also, das isch jo e Unverschämthaid. Do isch niä öbbis gsii middem Lisbeth«, sagte er. Er spürte, dass sein Unterkiefer zitterte. »Was soll das Ganzi?«

Es gab eine kurze Pause, die Amrein-Beck noch mehr verwirrte als der plötzliche Besuch.

»Waarde Si, sinn Si daas gsii mit dem ganze blöde G’schribsel? Middeene anonyme Zeedel? Das sin Si g’sii, oder?«

Das Zucken im Gesicht seines Gegenübers zeigte ihm, dass er mit seiner Vermutung recht hatte.

»Im Chüüder sin die gelandet«, sagte er triumphierend. »Un d’Maria hedd si nidd g’seeh, will sie nämlich gaarnid doo isch! Un jetz ziähn Sie Fääde, voor ass i mr’s überleeg un d’Bolizei riäf.« Er wollte vorgehen, blieb aber wie angewurzelt stehen.

Vor ihm blitzte die Klinge eines langen Küchenmessers auf.

»He, hallo, jetz emool halblang! Das good doch z’widd«, sagte er laut, trat aber schnell zwei Schritte zurück. Er konnte sein eigenes Herz pochen hören. Im Radio rappte Falco über die Superstarqualitäten von Wolfgang Amadeus Mozart. »Jetz loose Si doch. Ich haa niä öbbis g’haa middem Lisbeth«, sagte Amrein-Beck beschwichtigend. »Chömme Si jetz, nämme Si das Messer ewägg. Miir chenne’n’is doch guet. Miir vergesse die ganzi Sach eifach, oder?« Seine Hand tastete nach dem Holzschrubber in seinem Rücken.

»Hände weg!«

Schnell hielt er beide Hände nach vorn und zeigte, dass sie leer waren. Hinter sich spürte er die Hitze des immer noch offenen Ofens. Ihm wurde etwas schwindelig. Kein Wunder bei der Aufregung.

»Ich will doch nur mit Ihnen reden!«

»Jo sicher«, sagte er in beruhigendem Tonfall, wie zu einem Kind. »Aaber daas giäng besser, wenn Si das Messer wieder iipagge dääde. Chömme Si, miir hogge’n’ab und schwätze drüüber.«

Der Arm mit dem Messer sank ein Stück herab. Auch Amrein-Beck ließ die Hände vorsichtig sinken. Sein Nacken schmerzte vor Anspannung, seine Brust schien sich zusammenzuziehen. Er musste das Gespräch am Laufen halten. »Jo, genau, soo mache mr’s. Mr chaa doch alles in Ruäi beschbräche.«

Das Licht der Neonröhren spiegelte sich in der blanken Klinge, als das Messer wieder angehoben wurde.

»Bidde nidd!« Sein Flüstern war kaum zu hören. Obwohl das Messer regungslos vor ihm verharrte, spürte er einen Stich, so plötzlich, dass der Schmerz ihn von den Beinen riss. Er fiel nach hinten, und sein Kopf prallte gegen die Unterkante des offenen Ofens. Seine rechte Hand krampfte sich auf sein Herz. Mit der linken versuchte er, den Schrubber zu greifen, doch der fiel klappernd um.

»Was ist denn los, Herr Amrein?«, hörte er die Stimme gedämpft fragen. So als habe er dicke Wattepfropfen im Ohr.

Amrein-Beck bekam kein Wort heraus. Mit angsterfüllt weit aufgerissenen Augen sah er den kalten Stahl des Messers genau über sich im grellen Licht schimmern. Seine Lippen formten tonlos einen Schrei nach Hilfe.

Das Messer fiel klirrend zu Boden. »Was haben Sie?«

Amrein-Beck nahm das plötzlich besorgte Gesicht über sich wahr, aber nur für einen kurzen Moment. Er krümmte sich, um eine Stellung zu finden, in der der Schmerz erträglicher würde.

Sein Gesichtsfeld wurde immer kleiner, das Reißen in seiner Brust wollte nicht enden, und die Stimme konnte er auch nicht mehr hören. Er sah auf, direkt in ratlos blickende Augen.

»Helfe Si mir. E’n’Infarkt!«, brachte er mit viel Mühe stammelnd hervor. Der Ausdruck der Augen, die ihn betrachteten, änderte sich. Entschlossenheit sprach aus ihnen. Dann waren sie weg. Sein zuckender Körper ließ seinen Kopf erneut gegen den Ofen schlagen, doch dieser Schmerz war nichts im Vergleich zu dem, den er bereits empfand. Es war heiß. Unsäglich heiß. Trotz der kalten Schweißperlen auf seiner hohen Stirn.

Endlich spürte er eine Berührung. Es gab doch Hilfe. Jemand zerrte an seinem Hemd, die Hitze an seinem Hinterkopf ließ für einen erleichternden Moment nach. Als er wieder losgelassen wurde, fühlte er die Stahlkante des Ofens in seinem Rücken. Wenn doch nur der Schmerz in seiner Brust nachlassen würde. Diese Hitze. Es konnte doch nicht sein, dass er jetzt sterben sollte. Er musste doch noch so viel tun. Die Torte für die Hochzeit. Das erste Mal seinen kleinen Enkel in den Arm nehmen und das glückliche Lächeln von Maria erwidern. Der Schmerz und die Hitze überwältigten ihn, und Amrein-Beck fiel in eine erlösende Ohnmacht.

1

An: Rainer Maria Schlaicher

CC:

Von: Sabine Rulfinger

Betreff: Rote Rose ;)

Lieber Rainer,

ich freue mich sehr auf unser Treffen heute. Ehrlich gesagt bin ich sehr aufgeregt, dich endlich einmal live kennenzulernen. Ich frage mich natürlich, ob ich dir in echt genauso gut gefalle wie auf meinen Fotos. Und ob du auch so bist, wie ich mir dich vorstelle nach den Bildern, die ich gesehen habe. Aber das Äußerliche spielt gar keine so große Rolle. Immerhin weiß ich ja, dass wir auf einer Wellenlänge sind. Ich habe mich hier auf regiodate noch nie mit einem so gut unterhalten können wie mit dir. Ich fühle mich dir so nah. Ich weiß, ich wiederhole mich. Aber das beruhigt ein bisschen meine erwartungsvolle Aufgeregtheit … Bis nachher!

Küsschen

Deine Bine

In Schlaichers Bauch flatterten die berühmten Schmetterlinge aufgeregt herum, während er die Mail schloss und sich noch einmal das Foto der Absenderin anschaute. Bine schien ihn mit ihren dunkelbraunen Augen direkt anzublicken. Schwarzes Haar umrahmte ein zierliches Gesicht mit hohen Wangenknochen. Ein richtiger Modeltyp. Sie war vierunddreißig Jahre alt, Einkäuferin in einer Lörracher Firma, seit zwei Jahren geschieden und die erste Frau aus der Kontaktbörse regiodate, die er persönlich treffen würde. Er wunderte sich noch immer, mit wie vielen Frauen er in den drei Wochen seit seiner Anmeldung bei dieser regionalen Partnervermittlung im Internet Kontakt bekommen hatte. Auch er war aufgeregt. Die Mails, die sie sich gegenseitig geschickt hatten, waren zuerst freundlich interessiert gewesen und mit der Zeit immer euphorischer und persönlicher geworden – einmal sogar ein bisschen intim. Schlaicher grinste. Er hatte das Gefühl, bereits eine richtige Beziehung zu Bine aufgebaut zu haben. Auch wenn sie nicht die Einzige war, mit der er sich Mails schickte, so hoffte er doch, sich bald wieder von dieser Internetbörse abmelden zu können. Bine könnte ein Sechser im Lotto für ihn sein.

Das ständige Durchforsten von Profilen, das langwierige Schreiben von Kontaktmails, die wohlformuliert sein wollten, die Anfragen, die man selbst bekam – tatsächlich verbrachte Schlaicher momentan einen Großteil seiner Zeit vor dem Computer. Einerseits half es ihm, Martina zu vergessen, andererseits sollte er sich aber längst wieder etwas mehr um seine Firma kümmern, die gerade den Bach herunterzugehen drohte.

Schlaicher schaltete den PC ab und schwebte förmlich von der Galerie, auf der er seinen Arbeitsplatz hatte, in den unteren Teil seiner Maulburger Mietwohnung. Dort war sein Basset Dr.Watson nach einem frühen, kurzen Spaziergang zu den Bahngleisen und einem anschließend in Höchstgeschwindigkeit leer geschlungenen Hundefutternapf in seinem Weidenkörbchen unter der Treppe eingeschlafen. Der fünfunddreißig Kilogramm schwere Brummer von einem Hund schnarchte leise vor sich hin, was aber sofort aufhörte, als Schlaicher mit heller Stimme eine Frage stellte, die fast so kurz wie Dr.Watsons Reaktionszeit war.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!