Zum Teufel mit dem Himmel - Lutz Spilker - E-Book

Zum Teufel mit dem Himmel E-Book

Lutz Spilker

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Beschreibung

Die weltweit bekannteste Person ist unumstritten Jesus. Maria gebar ihn im Jahre null, doch bereits 31 Jahre später musste er grausam sterben. Das Neue Testament dokumentiert sein Leben, wobei etwa 16 Jahre in dieser Erzählung fehlen. Dieser Zeitraum entspricht annähernd der Hälfte seines gesamten Daseins. Dieses Buch erzählt die Geschichte des Jesus von Nazareth ab seinem 14. Lebensjahr, denn diese Passagen existieren im Neuen Testament nicht. Im Jahre null wurde Jesus in einem Stall nahe Bethlehem geboren und im Alter von 31 Jahren auf den Höhen von Golgatha gekreuzigt. So steht es geschrieben. Über das Leben des Jesus, welches sich zwischen seinem 14. und 28. Lebensjahr ereignete, steht jedoch nichts geschrieben. Es wäre nicht relevant, lautet die offizielle Stellungnahme der Kirche und so scheint es, als hätte es den heranwachsenden Jesus gar nicht gegeben. Hat es ihn möglicherweise gar nicht geben dürfen, weil er etwas herausfand, was nicht entdeckt werden sollte und es die Welt nicht wissen darf? Wo hielt er sich in all den vielen Jahre auf? Immerhin handelt es sich hierbei um die Hälfte seines Lebens. - Wurde er vielleicht verfolgt? - Zwangen ihn sogar die Umstände dazu, sich im Verborgenen aufzuhalten? - Hielt man ihn womöglich gefangen? - Wie stellte sich seine Beziehung zu Frauen dar? - War er möglicherweise verheiratet oder lebte er zölibatär? - Zeugte er eigene Kinder? - Wer waren sie? - Fanden sie irgendwo Erwähnung? - Jesus wurde zwar als Jude geboren, doch war das auch seine Religion? - Welche Gedanken führte er? - Worüber predigte er? - Verfolgte er selbst eine spezielle Mission? - Wer lehrte ihn das Wissen um die alten Schriften und - war er wirklich der Sohn Gottes?

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Kapitel 1 – Es ist das Jahr null

Kapitel 2 – Der Heilige Geist

Kapitel 3 – Der erste Gott

Kapitel 4 – Gesagt, getan

Kapitel 5 – In den Bergen

Kapitel 6 – Adam und Eva

Kapitel 7 – Der Traum

Kapitel 8 – Die Seele

Kapitel 9 – Der Ort der Verdammnis

Kapitel 10 – Die erste Religion

Kapitel 11 – Das ewige Leben

Kapitel 12 – Der lange Flur

Kapitel 13 – Die Christen

Kapitel 14 – Der Weg ist das Ziel

Kapitel 15 – Völkerwanderung

Kapitel 16 – Das Reich Gottes

Kapitel 17 – Vorbereitungen

Kapitel 18 – Die Treffen mit dem Boten

Kapitel 19 – Jesus' Hochzeit

Kapitel 20 – Licht und Schatten

Kapitel 21 – Treffen mit Abel

Kapitel 23 – Die Festnahme

Kapitel 24 – Opfer der Umstände

Kapitel 25 – Im Kerker

Kapitel 26 – Das Angebot

Kapitel 27 – Warten

Kapitel 28 – Das Urteil

Kapitel 29 – Kreuzigung

Nachwort

Charaktere

Über den Autor

Weitere Werke des Autors

Quellenangaben und Glossar

Seine Reden (Predigten) fanden nicht stets in der Öffentlichkeit statt, warum sein Bekanntheitsgrad recht niedrig war. Die Vermutung liegt jedoch nahe, dass seine Beliebtheit im Kerker aufgrund seiner revolutionären Auslegung der jüdischen Schriften als recht hoch betrachtet werden darf.

Jesus als guter Hirte, frühchristliche Deckenmalerei in der Calixtus-Katakombe in Rom, um 250

»Ich bin der Weg, ich bin die Wahrheit, und ich bin das Leben! Ohne mich kann niemand zum Vater kommen.«

Jesus von Nazaret

(aramäisch Jeschua oder Jeschu, gräzisiert Ἰησοῦς; zwischen 7 und 4 v. Chr., wahrscheinlich in Nazareth (Bethlehem) geboren und im Jahr 30 oder 31 in Jerusalem gestorben) war ein jüdischer Wanderprediger. Etwa ab dem Jahr 28 trat er öffentlich in Galiläa und Judäa in Erscheinung. Zwei oder drei Jahre später wurde er auf Befehl des römischen Präfekten Pontius Pilatus von römischen Soldaten gekreuzigt.

Die Kreuzigungwar eine vor allem im Alten Orient und in der Antike verbreitete Hinrichtungsart. Sie entwickelte sich aus dem Hängen, sollte aber anders als dieses die Todesqual möglichst verlängern. Dazu wurde eine Person an einen aufrechten Pfahl, mit oder ohne Querbalken, gefesselt oder genagelt. Im Römischen Reich wurden vor allem Nichtrömer und entlaufene oder aufständische Sklaven am Kreuz (arbor crucis) gekreuzigt, zum Beispiel tausende Anhänger des Spartacus und Jesus von Nazaret. Nach der konstantinischen Wende (313) wurde die Kreuzigung in Europa durch andere Hinrichtungsmethoden ersetzt. In einigen vom Islam geprägten Staaten ist sie bis heute als Strafe im Gesetz verankert. © Wikipedia / https://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzigung

Vorwort

Das Jahr null.

Palästina war von den Römern besetzt. Sie führten neue Gesetze, neue Regeln, Verordnungen und Bestimmungen ein und brachten der jüdischen Religion, die nur einen Gott akzeptiert, keinerlei Verständnis gegenüber auf. Das Verhältnis der beiden Völker war zwar nicht das beste, doch insgeheim arrangierte sich die Obrigkeit.

Dann passierte etwas sehr Bedeutsames; in diesem Jahr null[10]. Es ereignete sich etwas, was in dieser Zeit, in der Zeit davor wie auch in der Zeit danach unzählige Male wieder geschah.

Eine Geburt. Das Kind bekam den Namen Jesus.

Die Gegenwärtigkeit des einen beweist oftmals auch die Existenz des anderen. So wurde also nicht bloß das Licht geboren, sondern ebenfalls die Finsternis und selbst das Gute besitzt gleichsam das Böse als Porträt. Die Anwesenheit des einen bewirkt somit auch die Abwesenheit des anderen und umgekehrt gestaltet es sich nicht anders.

Kapitel 1 – Es ist das Jahr null

Von diesem Augenblick an wurden Ereignisse sowohl vorwärts als auch rückwärts datiert. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es keine gültige Bestimmung für Daten, welche die Chronologie der Vorgänge dokumentierte. Sie wurden – auch wenn es sich mittlerweile unglaubwürdig darstellt – geschätzt bzw. bedeutsamen Ereignissen angelehnt. Mondfinsternisse gehörten ebenso dazu, wie der Ausbruch eines Vulkans oder die Geburt eines Nachkommens der Königsfamilie. Die exakten Erfassungen über Geburten, Taufen, Eheschließungen oder das Ableben, genauer gesagt das Beisetzen von Personen, wurden erst mit dem Schreiben von Kirchenbüchern (gegen Anfang des 14. Jahrhunderts) eingeführt.

Davor wurde die Geburt einer Person an gesellschaftsübergreifende Ereignisse, wie dem Geburtstag eines Herrschers, gelehnt. Da dieses Regenten Geburtstag auch nicht exakt bestimmt worden war, existierten bis zum Jahre null lediglich vage Schätzungen über gewisse Hergänge. Einige beschriebene Personen waren somit viele Zentner schwer, riesengroß oder wurden uralt.

Die allgemeine Bezeichnung für die merkliche Veränderung der Dinge heißt demzufolge: Zeit. Da alle Dinge dieser Veränderung unterliegen, sich jedoch nicht stets mit der gleichen Geschwindigkeit bewegen, nimmt der Mensch viele dieser Wandlungen gar nicht wahr (→ Kontinentaldrift). Somit passieren Neuordnungen, die sich niemals in des Menschen Bewusstsein vorzudrängen vermögen, weil sie zu keinem Zeitpunkt wahrgenommen werden. Sie existieren zwar, doch sie werden zur Abstraktion degradiert, weil sie sich außerhalb der rationalen Begreifbarkeit befinden und die misst der Mensch nach der durchschnittlichen Lebenserwartung. Ebenso ist es mit allen anderen Dimensionen, die sich außerhalb der menschlichen Kognition befinden.

Demnach war es höchst sinnvoll einen Punkt festzulegen, an dem sich alles Geschehen messen lässt. Überdies ist die Infiltration der Kirche in die Gesellschaft nicht mehr zu leugnen. Die Sakramente[3], wie auch das übrige christliche Feiertageverfahren[4], erfahren permanente Gegenwärtigkeit.

Der Erzählung nach kam Jesus in einem Stall in Bethlehem zur Welt. Er sollte – der Dokumentation des Neuen Testaments entsprechend – kein Einzelkind bleiben. Diese Art der Familiengestaltung galt – was die damalige Zeit anbelangt – allerdings als üblich. Kinderreichtum wurde als Zeichen des Wohlstands gewertet und wer sich keine Kinder leisten konnte, galt als arm. Niemand wollte so angesehen werden.

Seine Großeltern (mütterlicherseits) zeugten offenbar nur ein Kind. Sie nannten ihre Tochter Maria, die ihr ganzes Leben, dennoch sie – bekennenderweise – die Mutter Jesus war, als Jungfrau galt und die Frage nach Jesus' leiblichem Vater somit ins Hintertreffen geraten ließ.

Die jungfräuliche Empfängnis ist kein Mythos, sondern kommt – einer Studie[1] zufolge – öfter vor, als allgemein angenommen wird. Der in der Medizin als Parthenogenese bekannte Vorgang wurde erstmals im 18. Jahrhundert vom Genfer Biologen und Philosophen Charles Bonnet[2] beschrieben.

Jesus' Vater war Joseph (Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, Lukas 2,41-52). Diese Darstellung diente vermutlich nur zum Schutz, denn somit besaß Jesus eine vollwertige Anerkennung innerhalb der Gesellschaft. Joseph gilt daher als Jesus' Ziehvater. Wer Jesus biologischer Vater gewesen war, sollte nicht mit Gewissheit gesagt werden können, zumal es sich bei Maria um eine Jungfrauengeburt gehandelt haben soll. Eines hatten Maria, Joseph und Jesus jedoch gemeinsam: Sie besaßen keinen Nachnamen.

Dieser Umstand galt bei fast allen Personen der damaligen Zeit als üblich und wurde von der Tatsache, dass sie aus einer ländlichen Gegend stammten, unterstützt. Der Namenszusatz ›von‹ respektive ›von Nazareth‹ verfolgt demnach eine geografische Orientierung, keine adelige.

Diese Angaben sind in den Evangelien wie auch in den heiligen Schriften nachzulesen.

Demzufolge wird sich dieses Buch mit den Jahren befassen, welche weder in den Evangelien noch in den Bibeltexten erscheinen. Manches davon fand möglicherweise nie statt, doch das Leben des ›Jesus von Nazareth‹ machte keine Pause und das bleibt unbestritten.

In diesem Buch wird das Leben des Jesus in vielen Gestalten beschrieben. Es ist das Licht, aber auch die Dunkelheit. Es sind die Gegensätze, welche die Zugehörigkeit verfügen. Es sind die bekannten und die unbekannten Elemente, derer sich der Mensch unterworfen fühlt. Denn jedes Leben endet einmal und dann tritt der Tod ein. Er gilt als Trennlinie, denn er trennt die Welt, aus der ein Mensch kommt, von der, in die er dann geht. Beide Welten sind dem Menschen bis zum ersten Kontakt völlig unbekannt. Manchmal passiert der Wechsel unverhofft, doch gelegentlich kündigt sich das Unabänderliche schon lange zuvor an.

Das Ende eines Lebens ist bisweilen schmerzfrei, doch es kann auch voller Qualen daherkommen.

Die Geburt, wie auch das Ableben, werden als unumkehrbares Schicksal empfunden. Der Tod bezeichnet das Danach und wird bisher ausschließlich vom Menschen rational erfasst. Das Sterben, als Verlust des aktiven Lebens und als Verlassen dieser Welt, geschieht in der Form des dauerhaften Verlustes der direkten Wahrnehmung der Umgebung. Auch erlischt bei jeder Geburt das Erinnerungsvermögen und das bezieht sich ebenfalls auf die sogenannte Wiedergeburt.

Jeder geht diese Strecke. Der Mensch weiß jedoch nicht, wohin ihn dieser Weg führen wird, denn niemand kam ihm bisher auf diesem Pfad entgegen.

Bedeutet der Tod den Abschied für immer oder wechselt der Mensch wirklich bloß in eine Dimension, die mit der hiesigen keine erkennbare Verbindung bildet? Ist der Tod möglicherweise als Analogie zur Geburt zu verstehen? Denn beide Momente treffen von einer bekannten Position auf eine unbekannte. Stellt das Ende des irdischen Lebens gleichsam das Aus des individuellen Daseins dar oder öffnet es womöglich nur die vermeintlich einbahnige Strecke in eine andere, dem Menschen noch nicht vertraute Welt, die ihm lediglich als Ort ohne Wiederkehr bekannt ist? Ist die dortige Existenz nicht mehr von den populären Energien abhängig?

Der Mensch kennt nur die Welt, in die er geboren wird. Sie ist sein Kosmos und er unterwirft sie unentwegt seiner Bedeutungserkenntnis. Sie reflektiert seine Empfindungen, Eindrücke, Erlebnisse und seine Erinnerungen zu jeder Zeit und in jeder Hinsicht. All diese Wahrnehmungen sind bei jedem Menschen allerdings anders und selbst eineiige Zwillinge erfahren ihre ersten Eindrücke individuell.

Liebe, Hass, Glück und Unglück sind jedoch eine der vielen Arten von Ereignissen, die der Mensch nicht sehen, nicht messen, nicht orten und somit nicht mit wissenschaftlichen Beweisen dokumentieren kann. Es ist das Unsichtbare und doch spürbar Existente; das Metaphysische.

Somit besitzt jeder Mensch seine eigene Welt und jeder Mensch behauptet, sich in dieser, seiner Welt bestens auszukennen. Diese Welt allein besitzt für jeden Menschen Gültigkeit und stellt die einzige Perspektive zur Wahrheit dar – doch darüber verfügen alle anderen auch. Jeder ist somit Besitzer einer völlig eigenen Sichtweise, welche jedem anderen für immer verborgen bleibt.

Jeder Mensch ist zu jeder Zeit seines Lebens, in der er diese bewusst wahrnimmt, der Ansicht, dass seine Entwicklung bereits abgeschlossen sei und nimmt daher keine Weiterentwicklung an sich selbst mehr wahr.

Manche Menschen besitzen jedoch besondere Fähigkeiten, über die andere Menschen nicht verfügen. Ich freue mich sehr, Ihnen in diesem Buch einen solchen Menschen vorstellen zu dürfen. Sein Name: Jesus.

Kapitel 2 – Der Heilige Geist

Jesus lief so schnell er konnte durch die Gassen und um die Ecken, rannte ins Haus und erschien nicht zum ersten Mal völlig verschwitzt, als wäre er von Wölfen gejagt worden.

Jeden Morgen veranstaltete er dieses Rennen. Als er völlig außer Atem ins Haus stürmte, ließ er sich auf einen der Stühle fallen, die geordnet um den Tisch herum standen.

»Wo kommst du schon wieder her?«, fragte ihn seine Mutter, ohne eine überzeugende Antwort zu erwarten. Eigentlich erfragte sie es jedes Mal, doch Jesus wäre gar nicht in der Lage gewesen zu antworten, weil er immer noch schnaufte, wie es nach einem Wettlauf üblich ist.

»Ich bin mit Jonas wieder um die Wette gelaufen«, keuchte er silbenweise.

»Mit Jonas also«, sagte seine Mutter und grinste dabei. »Und wer hat gewonnen?«

»Na, er natürlich, wie immer!«, sagte Jesus völlig erschöpft. Jesus lief jeden Morgen mit Jonas um die Wette und unterhielt sich auch oft mit ihm. Sie wuchsen gewissermaßen zusammen auf. Mit der Zeit wurde aus ihm ein Vertrauter. Ihm konnte er alles sagen, denn Jonas hörte stundenlang zu. Er war geduldig.

Überall, wo Jesus hinging, nahm er ihn mit. Jonas war ständig zugegen. Er war Jesus bester und engster Freund … aber Jonas war unsichtbar. Er existierte lediglich in Jesus Vorstellung. Manchmal war Jesus wie er und manchmal war Jonas wie Jesus. Sie waren jedoch nie eins.

Seine Eltern zweifelten schon oft an Jonas Existenz, weil sie ihn noch nie zu Gesicht bekamen, doch Jesus beteuerte, dass es ihn wirklich gibt.

»Heute hätte er dich aber gewinnen lassen können … schließlich wirst du nicht jeden Tag vierzehn!«, sagte seine Mutter und grinste dabei schelmisch.

Jesus rückte seinen Stuhl näher an den Tisch, aß etwas von dem Kuchen, den seine Mutter anlässlich seines Geburtstags gebacken hatte, sprang wieder auf und meinte, er müsse noch einmal weg, doch dann käme er wieder und bliebe für den Rest des Tages.

Auf seiner allmorgendlichen Laufstrecke war Jesus wieder dieses Mädchen aufgefallen, das er zwar vom Sehen her kannte, aber noch nie den Mut besaß, sie anzusprechen. Ihr Name war Anna und sie gefiel ihm besonders gut. Sie wohnte mit ihren Eltern nur wenige Häuser entfernt in der Nachbarschaft.

Da wollte er noch einmal hin und rannte drauflos. In der Hoffnung, sie zu sehen versteckte er sich hinter einem Baum und konnte sie dann von dort aus beobachten. Sie einfach anzusprechen traute er sich nicht. Dazu fehlte ihm immer der Mut. Manchmal stachelte ihn Jonas an oder gab ihm Tipps, doch er erkannte dann, dass Jesus diese Situation allein zu meistern hatte.

Sonst war er nie so wortkarg oder gar zurückhaltend. Jetzt raste sein Herz. Am liebsten hätte er ihr etwas zugerufen, doch sein Hals war wie zugeschnürt. Da erschien sie, aber es blieb ihm nichts anderes übrig, als sie still zu bewundern.

Schön war sie.

Wunderschön.

Die Morgensonne fiel auf ihr Gesicht und ließ sie erscheinen, wie ein edles Gemälde. Jesus fühlte sich zu ihr hingezogen ihr wollte er nahe sein. Indessen war sie mit irgendwelchen Arbeiten des Haushalts beschäftigt, warum sie immer wieder ins Haus zurückging.

Wenn sie das nächste Mal herauskäme, dann würde er sich räuspern und somit auf sich aufmerksam machen. Das nahm er sich fest vor. Dann würde sie ihn auch wahrnehmen und ganz bestimmt ansprechen … und er bräuchte nur zu reagieren. Das war sein Plan. Aber seit sie zum letzten Mal ins Haus ging, erschien sie nicht mehr. Er hörte nur noch ihre Stimme. Jesus nahm sich fest vor, sich am Nachmittag noch einmal dort hinzustellen, obwohl er seiner Mutter versprochen hatte, den Rest des Tages im Haus zu verbringen … schließlich war es sein Geburtstag. Also ging er unverrichteter Dinge zurück. Es schien so, als ließe er seinen Kopf etwas hängen. Dann sprach er wieder mit Jonas und der machte ihm Mut.

Die gesamte Situation war keineswegs neu für ihn. Sie stellte ihn lediglich als Sonderling dar, denn all seine Freunde, die ebensolche Burschen wie er waren, hatten auch Freundinnen. Bloß er noch nicht. In seinem Bekanntenkreis befanden sich natürlich auch Mädchen. Sie wurden aber seinerseits sonderlich wahrgenommen. Die Mädels waren anders, sie verhielten sich ungenierter und ungezwungener. Wahrscheinlich nahmen sie Jungen noch nicht als Gegenbild ihres eigenen Geschlechts wahr, sondern als Kamerad. Jesus empfand es jedenfalls noch so.

Anna war allerdings etwas ganz anderes, etwas Besonderes. Wenn er sie sah, schlug sein Herz irrsinnig schnell und bei all den anderen Mädchen war es nie der Fall.

Viel wusste er noch nicht von ihr. Dass sie in der Nähe seines Elternhauses wohnte, stellte keinen Grund für eine Bekanntschaft dar. Ihre Eltern verbrachten noch nie einen einzigen Augenblick mit seinen Eltern.

Ihren Namen kannte er von der Schule. Er suchte ihre Nähe. Sie bedeutete ihm etwas. Nach ihr zu schauen, ihre Stimme zu hören und zu sehen, wie sie sich bewegte, war ein berauschendes Gefühl für ihn. Mehr konnte er noch nicht von ihr wissen. Vielleicht war sie ein ganz spezielles Frauenzimmer, in das er sich verliebte.

Im Grunde genommen war es ein Tag wie jeder andere. Niemand trug besondere Kleider und alles passierte wie an allen anderen Tagen auch. Eines war allerdings anders. Er hatte von seinem Vater freibekommen. Normalerweise half er seinem Vater bei der Arbeit. Er war gesund und kräftig und hatte mit anzupacken.

Für seinen Vater gab es immer etwas zu tun und daher auch für ihn. Neue Häuser mit Fenstern, Türen, Stühlen und Tischen zu fertigen oder bloß ein paar Reparaturen zu erledigen, standen stets als Arbeit an. Davon lebten sie. Hinter ihrem Haus wurde das gelieferte Holz zum Trocknen gelagert und vor dem Haus wurde es verarbeitet.

Dort konnte man Joseph und Jesus bei der Arbeit sehen. Jesus Mutter Maria hatte im Haus genug zu tun. Holz ist an und für sich ein sauberes Material, doch Staub und Späne schleppten die beiden immer wieder mit hinein.

Als die Sonne bereits die Hälfte ihrer Bahn in Richtung des anderen Horizonts angetreten hatte, verließ Jesus unter einem fadenscheinigen Vorwand erneut das Haus und machte sich auf den Weg, um Anna anzutreffen.

Da war sie.

Umgehend begann sein Herz wieder zu pochen, als wolle es zerspringen. Jonas schwieg. Jesus fasste den Mut sich zu räuspern. Viel zu groß war die Angst, dass sie wieder hinter der Türe verschwinden könnte und sich an diesem Tage nicht mehr aus dem Haus bewegen würde. Er musste also handeln und das tat er somit.

Sie drehte sich herum.

Da war doch ein Geräusch, schoss es ihr durch den Kopf. Jesus lugte absichtlich so weit hinter dem Baum hervor, dass sie ihn bemerken musste. Auch sie kannte ihn vom Sehen und auch sie fand ihn mehr als nur sympathisch.

»Komm doch näher!«, rief sie ihm zu und genau das tat er dann auch. Seine Knie zitterten und waren plötzlich butterweich, doch endlich konnte er aktiv werden. Sie gingen beide sachten Schrittes aufeinander zu. So nah waren sie sich noch nie gekommen. Jesus hatte das Gefühl, dass sie seinen Herzschlag hören könne, so wuchtig spürte er es selbst. Keiner der beiden nahm seinen Blick vom anderen.

Als wohlerzogenes Mädchen musste sich Anna in Zurückhaltung üben, doch innerlich wünschte sie sich so sehr, von ihm umarmt zu werden. Ebenso loderte dieser Wunsch in Jesus und so geschah es dann auch. Sie nahmen sich gegenseitig in den Arm und ließen gleich darauf wieder los. Immerhin standen sie im Freien und man hätte sie dabei beobachten können. Das wollten sie keinesfalls riskieren. Behutsam zog sie Jesus hinter den Baum, wo sie sich erneut umarmten. Jetzt taten sie es jedoch mit erheblich mehr Leidenschaft.

Von nun an hatte Jesus eine Freundin und kam sich bedeutend kompletter vor. Keinesfalls aber stellte sie einen Ersatz für Jonas dar.

Sich reifer und erwachsener, aber auch erheblich männlicher zu fühlen, überlegte er, ist also auch eine Frage der Partnerschaft und der damit verbundenen Bereitschaft zur Verantwortung. Für ihn bedeutete es einen weiteren und sehr großen Schritt, in die Welt der Erwachsenen zu gehen.

Den restlichen Nachmittag verbrachten die beiden noch bis in die tiefen Abendstunden. Mittlerweile hatte Jesus seinen eigenen Festtag völlig vergessen. In seinem Kopf herrschte nur noch Anna.

Pausenlos sprachen sie über alles Mögliche. Jeder stellte dem anderen eine Unmenge an Fragen und jeder würde vom anderen am liebsten das ganze Leben auf einen Schlag kennenlernen … aber eigentlich wollte man nichts anderes, als dem anderen nahe zu sein, seine Wärme und seine Anwesenheit zu spüren. Allein vom Duft ihrer Haare war Jesus verzaubert. Ihm imponierte ihre offene Art, doch insgesamt konnte er die Situation noch nicht so richtig verstehen. Er fühlte sich jetzt bloß dazugehörig und selbst das ließ sich aus seiner Sicht nicht vollends begreifen.

Spätabends kam Jesus heim und verlor kaum erklärende Worte. Vorbei an starrenden und fragenden Blicken, schlug direkt den Weg zu seinem Nachtlager ein. Nachdem er dann zu Bett gegangen war, schaute seine Mutter noch einmal nach ihm und ermahnte ihn, sein Nachtgebet nicht zu vergessen. Jesus hatte es zwar noch nie vergessen, aber er war froh, täglich daran erinnert zu werden.

Anna und Jesus waren von nun an ein Paar und ließen kaum eine Gelegenheit aus, ihr jugendliches Verhältnis zu präsentieren. Ob es die Treffen ihrer Clique anging oder die gemeinsame Anwesenheit bei den Eltern, sie wollten als Einheit betrachtet werden. Genaugenommen hätten sie auch schon den nächsten Schritt zur Verlobung antreten können, doch damit wollten sie sich Zeit lassen. Heiraten wollten sie auch noch nicht so bald, dennoch sie sich des Segens ihrer beider Eltern sicher sein konnten.

Die Zeit verging.

Aus Wochen wurden Monate und aus Monaten wurden Jahre. In der darauffolgenden Zeit las er viel. In jeder freien Minute saß er in der Bibliothek über den alten Schriften und studierte die Gesetze der Juden, las die Lehren des Abrahams und lernte König Davids Leben kennen. Er eignete sich die Fähigkeit an, auch die griechische und später auch die hebräische Schrift lesen zu können, zumal die meisten der alten Texte in diesen Sprachen verfasst worden waren.

Seine Sprache war aramäisch, doch damit ließ sich nichts anfangen. Etwas sagte ihm, dass da noch mehr sei. War es Jonas, der da in ihm sprach? Schon lange hatte er nichts mehr von ihm gehört, doch schlagartig begann Jesus wieder mit ihm zu plaudern.

Noch immer war er mit Anna liiert und noch immer waren sie unzertrennlich. Mittlerweile erwartete sie ein Kind von ihm. Sehen konnte man noch nichts und gesagt hatte sie es auch noch niemandem, noch nicht einmal ihm; doch sie selbst wusste es genau.

Am Tag seines 14. Geburtstages fasste Jesus den Entschluss zu gehen, sein Elternhaus zu verlassen und ein anderes Leben zu beginnen. Etwas nagte schon lange in ihm, doch derart greifbar wie in diesem Augenblick spürte er es noch nie. Es existierten viele Gründe und eine Menge Gefühle. Jesus führte viele Gedanken, die er dringend ordnen musste. Er benötigte eine andere Umgebung, andere Meinungen und musste andere Stimmen hören. Möglicherweise fühlte er sich eingeengt, bedrängt und von einer unsichtbaren Macht verfolgt … aber mit Sicherheit fühlte er sich regelmäßig falsch verstanden.

Die Welt um ihn herum war der Stein des Anstoßes. Eine Stimme in ihm sagte, dass er zu mehr in der Lage sei als zu dem, was ihn sein Vater lehrte. Ihm machte Jesus allerdings bereits mit den Worten »Nicht du bist mein Vater, sondern mein wirklicher Vater ist viel größer und mächtiger und zu ihm kehre ich zurück« recht früh deutlich, wer welche Position innehatte.

Jesus besaß zwar die Fähigkeit andere Menschen für seine Idee zu begeistern, doch diese anderen Menschen existierten gar nicht in seiner Umgebung … er musste weit gehen, um sie zu finden. Er sprühte förmlich vor Begeisterung und war fest entschlossen.

Das stellte er sogar schon als Kind unter Beweis. Oft war er von seiner Unbekümmertheit selbst so angetan wie jene, welche seinen Worten zu lauschen bereit waren. Sie blieben stehen, scharten sich um ihn oder setzten sich nieder, bloß um die Worte zu vernehmen, die er mit dem Klang seiner kindlich unschuldigen Stimme verlauten ließ. Seine Ideen waren nicht selten revolutionär, ungestüm und oftmals auch trotzig, doch sein Gemüt war es nicht. Gerne und oft stellte er das Bestehende infrage. Das, was traditionell, althergebracht und in seinen Augen falsch war. Er sprach zu einfachen Leuten und dazu standen ihm als Kind nur einfache Worte zur Verfügung, die jedermann sofort verstand. Doch sie transportierten nicht nur kindliche Gedanken, sondern ließen den Zuhörer ins Nachdenken geraten. Ja, das war seine erste Kollision mit der jüdischen Priesterschaft. Einem Kind verzeiht man so manches, doch bei Erwachsenen regiert das Gesetz.

Jesus war sich über die Ungewohntheit seiner Auffassung, Verständnismäßigkeit und die Interpretation der religiösen Gesetze bewusst. Schon seinerzeit erkannte er die Macht des Wortes und des Ausdrucks. Die Faszination, die jedes Mal von seinen Erklärungen ausging, schien den Hörer in einen Bann zu versetzen, als befände sich dieser unter Hypnose. Lange Zeit war sich Jesus dieses Einflusses nicht bewusst.

Doch so, wie sich die Schlange im Gelände zu tarnen und fortzubewegen vermag und jede Begegnung mit ihr ein tödliches Ende nehmen kann, lauerte die Gefahr auch für ihn, und zwar in der Larve des Verständnisses eines heuchelnden Gegenübers.

Anna, seine oder ihre Eltern, Nachbarn und andere Leute, musste er weder von sich noch von irgendwelchen seiner Gedanken überzeugen. Er wusste, dass der Prophet im eigenen Lande keine Glaubwürdigkeit besaß und er darum zu neuen Ufern aufbrechen musste. Auch wollte er kein Bettler sein, der sein Leben von Almosen bestreitet. Für ihn gab es bloß eine Richtung: weg.

Wie oft musste er sich von Fremden oder Betrunkenen anpöbeln lassen und sich Reden wie: »Was kann uns ein Knabe denn schon erzählen? Wovon kann er uns berichten? Er kann Schemel und Tische reparieren, Türen und Fenster bauen und möglicherweise lehrte man ihn sogar lesen und schreiben. Möglicherweise studierte er auch bereits einige Schriften. Doch noch besitzt er keinerlei Erfahrung, zumal sich das Leben nur durch das Leben selbst erlernen lässt!« anhören. Diese oder ähnliche Worte fürchtete er. Demnach fehlte es im an persönlicher Reife und besonnener Betrachtungsweise. Und bevor sie wieder in sein Ohr dringen würden, musste er gehen, um ein anderes Leben kennenzulernen.

Eigentlich war es eine Flucht ins Ungewisse mit der Hoffnung, etwas mehr von dem zu finden, wonach ihm der Sinn stand. Und damit begannen seine wirklichen Probleme, denn er konnte seine innere Stimme nicht mehr verstehen. Die Stimme sprach in einer Sprache zu ihm, die er nicht verstand. Jesus wusste plötzlich gar nichts mehr. Er fühlte sich alleingelassen und war völlig desorientiert. Er wusste bloß, dass er dort, wo er war, nicht länger bleiben konnte.

Er setzte Anna von seinem Vorhaben in Kenntnis. Einst schworen sie sich gegenseitige Treue und die stand nun auf dem Prüfstand. Keinesfalls, so sagte sie ihm, würde sie ihn allein ziehen lassen. Sie nahm ihn ganz fest in den Arm und versicherte ihm ihre Begleitung. Jesus weinte vor Glück und Dankbarkeit, denn damit hatte er nicht gerechnet. Jetzt besaß er wieder den nötigen Mut.

Sie hörten von einer Kolonie, die in den Bergen lebt. Die Berge befanden sich auf der anderen Seite der Wüste, die es stundenlang zu durchqueren galt. Die beste Art sich unsichtbar zu machen war es, die Berge im Schutz der Dunkelheit zu erreichen, doch bisher gelang es noch niemandem, die Wüste in der Nacht zu bezwingen. Die vielen abgefressenen Skelette waren Zeuge dessen. Die Leute fielen wilden Tieren, die nachts sehen können, zum Opfer. Menschen können in der Dunkelheit nichts erkennen und jedes Licht wäre nachts weithin zu sehen. Wenn sie die andere Seite erreichen wollten, mussten sie es tagsüber tun und da standen sie nur einem Feind gegenüber: der Sonne.

Kapitel 3 – Der erste Gott

Der Beginn allen Lebens startete auf diesem Planeten nicht zuletzt durch das Vorhandensein und die permanente Einwirkung der Sonne, die zur Erde einen stabilen Abstand aufweist. Das Leben, das sich dadurch im Wasser, an Land und in der Luft entfalten konnte, folgt bereits seit hunderten von Jahrmillionen der Position der Sonne, welche sich durch die Rotation des Planeten namens Erde ergibt.

Sobald die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont ragen und die Erde erhellen, beginnt ein Tag. Gleichzeitig bedeutet es das Ende der Nacht. In der Dunkelheit kann der Mensch nicht sehen, warum er schon immer das Erscheinen der Sonne herbeisehnte.

Die Anwesenheit der Sonne bedeutet Wärme, Geborgenheit und Wachstum. Somit stellt sie die Kraft dar, welche das Leben verkörpert. Erhaben prangt sie für jeden sichtbar, doch gleichsam unerreichbar am Firmament. Ihre Strahlen werden mit den Zacken einer Krone symbolisiert und diese tragen gerne Juwelen. Sie gebietet über das Licht und die Finsternis, sowie auch über die Hoffnung und den daraus entstehenden Glauben; sie war der erste Gott.

Noch immer wird sie mancherorts verehrt, sich vor ihr vorbeugt, vor ihr niedergekniet oder sie angebetet. Dadurch soll nichts anderes als ihr Erscheinen am nächsten Tag erfleht werden. Auf diese Weise herrscht sie schon seit Ewigkeiten über die Erde und deren Bewohner.

Die Gegenwärtigkeit der Sonne spiegelt sich in vielen Lebensbereichen, wie auch in der Namensgebung wider. Angefangen bei den ›Kindern der Sonne‹ (Töchter der Sonne, Söhne der Sonne) bis hin zur ›Sonnenanbeterin‹, die später zur ›Gottesanbeterin‹ umbenannt wurde, ist die Verehrung dieses Zentralgestirns gegenwärtig.

Stürme oder anhaltender Regen, welcher die Vernichtung der Ernte zur Folge hatte, wurden als Grollen der Mächte des Himmels interpretiert. Zogen auch noch finstere Wolken auf und verdunkelten tagsüber den Glanz der Sonne, so wurde es als nahender Weltuntergang angesehen.

Um dem vorzubeugen, wurde das Wohlwollen der Mächte des Himmels mit Opfergaben ersucht, denn schließlich existierte ganz bestimmt mehr als nur ein Gott jenseits der Wolken. Und so gebar allein die Fantasie den Gott der Winde und Unwetter, den Gott des Regens, den Gott der Fruchtbarkeit der Erde und des Bodens, sowie den obersten Gott (Göttervater), der über all die anderen Götter herrschte. All diesen Göttern wurden Opfer dargebracht und die Bereitschaft dazu wuchs. Später unterwarf der Mensch sogar der Fruchtbarkeit des Leibes jenen Göttern.

Je gewaltiger, persönlicher, will heißen schmerzlicher die Gaben waren, desto größer wuchs der Glaube auf die erhoffte Gegenleistung, die ein Gott zu erbringen hatte. Oftmals wurde schon beinahe ein Anspruch geltend gemacht und der jeweils betreffende Gott als Dienstleister