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Wenn Sie an einer Gruppenreise teilnehmen, sollten Sie sich niemals allzu weit von der Gruppe entfernen, etwa um zu fotografieren. Und auch nicht allzu lange an einem Verkaufsstand hängenbleiben, und wenn das, was angeboten wird, noch so interessant ist. Man glaubt gar nicht, wie rasch man dann die Gruppe verliert und einsam und verlassen zurückbleibt, zum Beispiel in der Wüste. Ich weiß, wovon ich rede. Ist mir nämlich selber schon passiert. Dass zwei Damen auf mich aufpassten, machte die Sache nur noch schlimmer. Und ganz blöd: Schließlich findet man eine Mitfahrmöglichkeit, und der Fremdenführer jagt einen aus dem Bus – oder versucht's zumindest. Und da wird die Sache erst so richtig spannend.
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Seitenzahl: 16
Karl Plepelits
Zurückgelassen in der Wüste
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Titelbild
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Impressum neobooks
Ja, an dieses Abenteuer kann ich mich noch gut erinnern. Es war der 23. Februar 1995. Ich werde es mein Lebtag nicht vergessen.
Am 18. Februar, einem Samstag, war ich als Reiseleiter zu meiner ersten Ägyptenreise aufgebrochen, gespannt auf all das Neue und Schöne, das uns im Land am Nil erwartete. Zugleich freute ich mich schon darauf, ein Weilchen dem Winter entfliehen und die afrikanische Sonne genießen zu können. Und war dann grenzenlos enttäuscht. Hat’s denn nicht geheißen, in Ägypten scheint das ganze Jahr über die Sonne, und Regen ist völlig unbekannt? Aber nein, als wir in Kairo landeten, da regnete es in Strömen. Es regnete den ganzen Tag, es war saukalt, die Straßen glichen Schlammseen und die Fußgänger wandelnden Vogelscheuchen. Denn die Autos spritzten sie von oben bis unten voll mit Schlamm. Offensichtlich bedeutet Februar auch in Unterägypten Winter – gerade, dass es nicht schneit.
Das einzige Erfreuliche an diesem Tag war die einheimische Fremdenführerin, die uns am Flughafen empfangen hatte. Sie war nicht nur eine ausgesprochene Schönheit, die obendrein wunderbar Deutsch sprach, was laut Auskunft der Ägyptenexperten, die ich vor der Reise daheim konsultiert hatte. Sie hatte auch einen lustigen Namen. Sie nannte sich nämlich Bastet.
Nun, ich hatte ja vor dieser Ägyptenreise ein kleines Privatstudium in Ägyptologie absolviert und wusste, was Bastet