Zwillingsflamme - Katja Heinrich - E-Book

Zwillingsflamme E-Book

Katja Heinrich

0,0

Beschreibung

Zwillingsflamme ist eine Fantasy Kurzgeschichte über zwei Seelen, die sich verloren und wiedergefunden haben.

Das E-Book Zwillingsflamme wird angeboten von BoD - Books on Demand und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Liebe, Fantasy, Herz, Romantik, Romance

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 70

Veröffentlichungsjahr: 2025

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Der Spiegel der Zwillingsflamme

braucht keine physische Präsenz

einer Person im Leben.

Inhaltsverzeichnis

eins

zwei

drei

vier

fünf

sechs

sieben

epilog

EINS

Eila ist 34, geschieden, lebt in einer 3,5 Zimmer Wohnung, ist von Beruf Lektorin in einem Verlag für Gesundheitsratgeber, hat einen festen Freundes- und Bekanntenkreis, steht mit beiden Beinen im Leben und beschäftigt sich mit Esoterik, Meditation, Seelen.

Sie hat die Gabe, Menschen in vergangenen Leben zu erkennen, Visionen aus der Vergangenheit ihrer eigenen Leben zu erhalten. Und sie besitzt ein grosses Mass an Empathie, die Gabe, Menschen bis ins tiefste Ich zu begreifen und zu erkennen.

Sie glaubt an Schutzengel, das Universum, höhere Mächte, daran dass es ein Schicksal gibt und daran, dass man selber dazu beiträgt.

Meditiert oft mit ihrer Freundin Lea, gemeinsam haben sie unter Trance herausfinden können, warum sie seit Jahren eine starke Verbindung zueinander haben, denn sie lebten bereits mehrere Male zusammen, einmal als gegnerische Krieger in Irland, einmal als Mutter und Tochter um 1836 und vermutlich im 11. Jahrhundert, als Eila ihre 4jährige Tochter Lea hinterliess als sie starb.

Im jetzigen Leben sind sie seit vielen Jahren enge Freundinnen, teilen Schmerz und Freude miteinander, können streiten und lachen und sich gegenseitig wieder aufrichten.

Oftmals verbringen sie ganze Wochenenden miteinander, meditieren, reden, diskutieren.

An einem dieser Wochenenden sind sie bei Eila, beide kurz vor dem Einschlafen, als Eila plötzlich das Gefühl hat, dass eine Präsenz im Raum ist, während sich genau in diesem Moment Lea aufrichtet und sagt: „Da ist noch jemand!“

Eila ist fassungslos: „Ich habe gerade genau dasselbe gespürt oder gedacht, da ist etwas.“

„Ja, definitiv. Es ist gut. Aber ich glaube, es hat mir dir zu tun?!“

„Mit mir? Ich finde das ein bisschen gruselig gerade…..“ Eila hat Gänsehaut.

„Marius…“ flüstert Lea.

„Nein.“ widerspricht Eila. „Nicht Marius. Das stimmt nicht. Aber so ähnlich.“

Eine Weile liegen die beiden Frauen im Dunklen und spüren der Präsenz nach bis sie verschwindet. Lea ist überzeugt davon, dass es eine positive Kraft ist. Einige Tage danach wird Eila nachts wach. Sie ist allein in ihrem Schlafzimmer, liegt auf der Seite und spürt wieder die Präsenz.

Darius erscheint ihn ihrem Kopf.

Sie hat das Gefühl, als liege jemand hinter ihr, als beschütze sie jemand. Die Unsicherheit oder Angst vom Wochenende ist wie weggeblasen. Sie fühlt sich sicher und geborgen und schläft mit einem Lächeln wieder ein.

Am nächsten Tag telefoniert sie von der Arbeit aus mit Lea und erzählt ihr von der Nacht.

„Ich hatte doch gleich das Gefühl, dass es um dich geht.“ sagt Lea. „Er ist bestimmt dein Engel oder dein Beschützer, jedenfalls ist er dir wohlgesonnen. Aber nachdem du daran gezweifelt hast, hat er sich sicher deswegen zurückgezogen.“

„Aber warum jetzt?“ fragt sich Eila.

„Ich glaube nicht, dass er erst jetzt zu dir gehört, ich denke, er begleitet dich schon dein Leben lang.“

„Und warum spüre ich ihn erst jetzt?“

„Vielleicht weil du wieder zu dir zurückkehrst, zu deinen Gaben und Möglichkeiten?“ sinniert Lea.

„Aber das mache ich inzwischen auch schon wieder seit fast zwei Jahren – warum also zu diesem Zeitpunkt?“ Lea kontert mit ihrer üblichen Antwort: „Du wirst es herausfinden!“

Genervt verabschiedet sich Eila von ihrer Freundin und widmet sich wieder ihrer Arbeit.

Auf dem Heimweg hat sie im Auto plötzlich das Gefühl, dass die Präsenz wieder da ist, sie nach Hause begleitet, dort hört das Gefühl wieder auf.

Sie ist später als sonst daheim, durch die Anwesenheit von Darius verwirrt, ist sie einmal falsch abgebogen und so einen Umweg gefahren.

Eila duscht und macht sich dann ihr Abendessen zurecht, währenddessen hört sie im Radio, dass auf ihrem sonst üblichen Heimweg ein schwerer Unfall passiert ist.

Ihre Hand, die gerade den Reis umrührend wollte, verharrt über dem Topf. Sie ist wie versteinert.

Sie murmelt ein leises Danke.

ZWEI

Abends liegt Eila wieder einmal schlaflos in ihrem Bett und grübelt über Darius als sie ihn plötzlich neben sich spürt. Als sie die Augen öffnet, nimmt sie schwache Umrisse eines Körpers neben sich wahr. Sie schreckt hoch und blinzelt mehrmals als ob sie das vermeintliche Trugbild auf diese Weise verscheuchen könnte. Ihr stockt der Atem und ihr Herz klopft schnell und hart gegen ihre Rippen. Wie hypnotisiert schaut Eila in ein Gesicht, das sie ruhig und abwartend beobachtet. Da ist eine Lichtgestalt in ihrem Bett, die Umrisse eines menschlichen, männlichen Körpers, zarte Umrisse, mehr eine Ahnung als eine Tatsache, ein schwaches Licht geht davon aus. Sie spürt die Präsenz der Erscheinung, aber anders als man einen menschlichen Körper wahrnimmt.

Hab keine Angst klingt es in ihrem Kopf.

„W…was passiert hier?“

Anscheinend kannst du mich sehen? fragt die Stimme in ihrem Kopf.

„J… ja, nein, ich… weiss nicht…“

Du schaust mir direkt in die Augen, du musst mich sehen.

„Ich glaube, ich drehe durch.“ Eila wendet sich ab, um ihre Nachttischlampe anzuschalten, sie dreht sich langsam um und sieht immer noch die Umrisse eines Körpers, nun auf ihrem Bett sitzend. „Was ist das?“

Unglaublich? fragt die Stimme verunsichert. Die Erscheinung lächelt ebenso unsicher dazu.

„Wer bist du? WAS bist du?“ fragt Eila. „Und was machst du hier? In meinem Bett? Warum höre ich dich in meinem Kopf?“

Ich bin Darius, du kennst mich. Ich bin dein Beschützer, du kommunizierst doch schon eine Weile mit mir. Bisher habe ich dir nur keine Antwort geben können so wie jetzt.

„Das kann nicht sein!“ Eila rauft sich die Haare, „Das gibt es doch nicht?! Ich… es ist ja nicht so, dass ich nicht an sowas glaube, aber es … ich kann dich SEHEN!!!!!!!!“ Eila macht grosse Augen. „Ich meine, ich sehe dich nicht wie einen Menschen, aber ich sehe deine Umrisse, ich sehe dein Gesicht, du hast einen Körper – es ist… wie geht das?“

Sag du es mir. Ich habe keine Ahnung. Ich hatte allerdings auch noch niemals einen derartigen engen Kontakt zu einem anderen Schützling. Vielleicht kommt es dadurch? Du hast mich gespürt, akzeptiert und mich zu einem Teil deines Lebens gemacht.

„Ja, sicher, weil es dich gibt – aber doch nicht SO! Ich verstehe nichts mehr. Ihr seid doch formlos, ohne Hülle, nicht sichtbar. Moment mal,“ unterbricht sie sich selbst, „was sagst du da überhaupt? Hast du noch mehr Schützlinge?“

Nein, ich habe immer nur einen, dein ganzes jetziges Leben lang schon dich. Aber vorher habe ich eine andere Seele beschützt. Und davor andere.

„Mein g… ganzes Leben lang?“ Eila versucht innerhalb von Sekunden über ihr Leben nachzudenken und wird von Darius unterbrochen.

Ja, dein ganzes Leben lang, ich kenne alles von dir – und auch deine Gedanken, deine Sorgen, deine unausgesprochenen Wünsche – alles. Es bringt nichts, dass du jetzt darüber nachdenkst, was ich alles von dir weiss. Es ist einfach alles, ich weiss einfach alles.

„Du liest meine Gedanken?“ schiesst es aus Eila raus und sie wird rot.

Ja, alles.

„Oh mein Gott!“

Das muss dir nicht peinlich sein, normalerweise wüsstest du das ja gar nicht.

„Hat jeder Mensch einen Beschützer?“

Ja, jeder – und bevor du die nächste Frage laut stellst – ja, auch jeder Beschützer kennt alles von seinem Schützling. Du musst auch nicht laut mit mir kommunizieren, wir können uns auch in deinem Kopf unterhalten – aber ich nehme an, es ist dir leichter, wenn du mit mir redest?

„Ich hab schon genug Chaos, das verwirrt mich gerade einfach zu sehr. Ich muss nachdenken.“

Das tust du doch schon die ganze Zeit während unseres Gesprächs. Eila spürt sein Lachen. Es ist unglaublich, auf wie vielen Ebenen gleichzeitig du denken kannst. – Oh nein, beantwortet Darius Eilas nächste unausgesprochene Frage, ich war nie ein Mensch, ich war schon immer ein Beschützer.

„Hör auf, in meinem Kopf zu lesen, das macht mich verrückt.“ Eila schüttelt den Kopf. „Ich dachte immer, dass Beschützer oder Engel oder wie auch immer mal gelebt haben….“

… aber eigentlich hast du dir nie wirklich genau darüber Gedanken gemacht, beendet Darius ihren Satz.

„Lass das.“

Entschuldige. Ich finde es gerade mindestens ebenso verwirrend und spannend wie du.

„Also von vorne. Du bist ein Beschützer… -geist, -engel? Du hast nie als Mensch gelebt, du beschützt Menschen ihr Leben lang, aber immer nur einen, nie mehrere gleichzeitig und du weisst immer alles von deinem Schützling?“

Ja. Beschützer trifft es, Geist bin ich nicht und Engel trifft es auch nicht.

„Wie alt bist du?“ fragt Eila.