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Diplomarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Printmedien, Presse, Note: 1,7, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Fakultät Sprach- und Literaturwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Als ich im September 2000 mein zweisemestriges Erasmusstudium an der Université de Liège antrat, ahnte ich noch nicht, dass ich damit bereits den Grundstein für meine nun vorliegende Diplomarbeit legte. Gleich in meinen ersten Wochen in Belgien wurde ich auf das Grenz-Echo, die einzige in Belgien erscheinende deutschsprachige Tageszeitung, aufmerksam. Gleichzeitig besuchte ich in meinem Nebenfach Politikwissenschaft Veranstaltungen von Prof. Marco Martiniello, Leiter des Centre détude des migrations de lethnicité (CEDEM) der Universität Lüttich. Dabei habe ich die Theorien von HUNTINGTON, GLAZER und MOYNIHAN kennen gelernt, die den Diskurs neu anregten und zeigten, dass Ethnizität und das Bestehen auf partikularen Identitäten, sich als ein geradezu modernes Phänomen erweist.1 Ich wurde darauf gestoßen, dass die deutschsprachigen Minderheiten in Kanada und Belgien die drittgrößten ethnischen Gruppen in zwei multikulturellen Ländern stellen, die jeweils von zwei dominierenden kulturellen Gruppen beherrscht werden: der Anglo-sächsischen und der französischstämmigen Gruppe in Kanada und den Flamen und Wallonen in Belgien. In beiden Ländern wurden die Konflikte zwischen diesen Gruppen in den 70er Jahren massiv und gewalttätig ausgetragen, was bis zu Separatismusbestrebungen führte. Doch ein massiver Unterschied besteht: Während Kanada ein typisches Einwanderungsland ist, ist die deutschsprachige Minderheit in Belgien durch eine Grenzverschiebung entstanden. Gibt es also einen Unterschied zwischen dem europäischen und dem transatlantischen Multikulturalismus und wie wirkt er sich auf die jeweils drittgrößten Bevölkerungsgruppen, die Deutschsprachigen, aus? Dieser Frage geht MARTINIELLO ansatzweise in seinem Buch Sortir des ghettos culturels nach. Er sucht darin Antworten auf die Frage, wie sich Minderheiten zwischen der Angst vor Assimilierung und der Gefahr der Selbstisolierung situieren. Ein Aspekt jedoch wurde dabei nie beleuchtet: der Einfluss deutschsprachiger Minderheitenmedien auf diese Prozesse. Während meines Praktikums beim Grenz-Echo im Juni 2001 hatte ich Gelegenheit, Antworten auf diese Frage zu finden. [...] 1 Vgl. Huntington (1996); Glazer (1997); Glazer/Moynihan (1976); Moynihan (1993).
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