1 Mann 5 Kinder und eine Menge Talente - Christine Stutz - E-Book

1 Mann 5 Kinder und eine Menge Talente E-Book

Christine Stutz

5,0

Beschreibung

Anna arbeitet in einer Basis mit John Sinclair zusammen. Allerdings ungern, denn sie beide können sich nicht ausstehen. Dann werden beide beauftragt, sich um 5 Kinder zu kümmern, die außerordentliche Talente haben, Super-kraft, Feuerschleudern, Ei erzeugen, unsichtbar machen und Telekinese. Es ist Annas und Johns Aufgabe, diese Kinder zu trainieren. Anna ist frustriert, denn mit Kindern kommt sie nicht klar und John nimmt seinen Auftrag viel zu leicht. Dann geraten sie alle in Gefahr und das schweißt Anna und die Kinder zusammen. Sie werden ein Team Doch dann widersetzt sich Anna einem dummen Befehl von John und muss die Basis verlassen. Das gefällt den 5 Kinder überhaupt nicht. Und John Sinclair noch weniger....

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1 Mann 5 Kinder und eine Menge Talente

Titelseite1 Kapitel2 Kapitel3 Kapitel4 Kapitel5 Kapitel6 Kapitel7 Kapitel8 KapitelEpilogImpressum

1 Mann

5 Kinderund

Eine Menge

Talente

1 Kapitel

1 Kapitel

Seufzend sah ich aus dem Fenster. Es würde heute wieder ein sonniger Tag werden, das spürte ich. Auch wenn der Himmel jetzt noch von Wolken verhangen war. Ich hob meinen Finger. Eine Wolke verschwand und die Sonne kam zum Vorschein. „So ist es schon besser. Da steigt meine Laune doch gleich etwas“ sagte ich leise zu mir. Gerade wollte ich wieder an die Arbeit gehen, als ein Sportwagen unten, vor dem Büro hielt. Ich seufzte erneut. Mayor John Sinclair geruhte also auch endlich, zum Dienst zu erscheinen. Neben ihm, elegant an ihn gelehnt, saß seine neuster Errungenschaft. Leutnant Kelly aus dem Lager. Es war ja nur eine Frage der Zeit gewesen, bis sie auf John Sinclairs Liste gelandet war, dachte ich finster. Gertenschlank, lange, blonde Haare und ein bezauberndes Lächeln. Sechsundzwanzig Jahre jung. Ein Jahr älter als ich, dachte ich wütend. Doch, sie passte genau in Mayor Sinclairs Jagdschema. Jetzt stieg der Mayor aus und hielt Kelly die Tür auf. Gleich würden sie sich küssen, dachte ich angewidert. Musste ich das sehen? Nein, beschloss ich. Grimmig hob ich beide Hände. Schwere Wolken bildeten sich direkt über den edlen Sportwagen. Ehe Mayor John Sinclair reagieren konnte, ging ein schwerer Wolkenbruch runter. Direkt über ihn und diese Kelly. Die junge Frau schrie überrascht auf. Ihre hübschen, langen Haare hingen in Strähnen herunter. Jetzt sah sie nicht mehr so hübsch aus, dachte ich zufrieden. Der Mayor rannte um seinen Wagen herum, um das Verdeck zu schließen. Zu spät. Der Innenraum des teuren Wagens schwamm. John Sinclair schrie und schnauzte. Zufrieden hob ich meine Hand und die Wolken verzogen sich wieder. So, als sei nie etwas passiert. „Das darf doch nicht wahr sein! Jedes Mal dasselbe!“ hörte ich John Sinclair schreien.

Mein Blick ging zur Kaffeemaschine. Ich hatte vergessen, Kaffee aufzusetzen. Der Mayor wollte immer eine Tasse heißen Kaffee, wenn er das Büro betrat. In der Kanne war noch Kaffee von vorhin übrig. Ich erhob mich schnell und legte meine Hand auf die Kanne. Sekunden später kochte der Inhalt. Ich nickte und schenkte ihn in einen Becher.

Jetzt ging die Tür auf und ein pudelnasser Mayor betrat den Raum. „Guten Morgen, Sir“ sagte ich freundlich. Ich bekam keine Antwort. Er nahm nur den Becher. „Verdammt, ist der heiß“ schnauzte er mich nur an. Dann verschwand er in seinem Büro. Mein Grinsen ignorierend. So, wie jeden Tag, fünf Tage die Woche. Ich setzte mich frustriert an meinen Schreibtisch und schluckte meine Tränen herunter. Der Mann nahm keine Notiz von mir. Es war, als sei ich unsichtbar für ihn, dachte ich traurig.

Seit achtzehn Monaten arbeitete ich nun schon für Mayor John Sinclair. Ich war hierher versetzt worden, weil meine Vorgängerin gekündigt hatte. Sie hatte sich unsterblich in den Mayor verliebt. Doch der hatte sie nach kurzer Affäre, abserviert. So wie er es in den vergangenen Monaten mit vielen anderen Frauen gemacht hatte. Seit acht Monaten saß ich also jetzt hier. Und der liebe Mayor wusste anscheinend noch nicht einmal meinen Namen, dachte ich frustriert. Ich würde mich nicht in ihn verlieben, nein das nicht. Aber ein wenig Freundlichkeit wäre doch echt schön, dachte ich jetzt. So unansehnlich war ich doch auch nicht. Ich lächelte ein wenig. Ich war mittelgroß, schlank und hatte einen hübschen Busen, etwas groß vielleicht, aber hübsch. Ich hatte lange, rotbraune Haare, die ich im Dienst allerdings immer zu einem festen Knoten band. Ich hatte große, blaue Augen, eine Stupsnase und ein paar Sommersprossen auf der Nase. Ich war niedlich, dachte ich. Leider nicht sexy genug für den Mann. Aber egal. Die Arbeit wartete. Ich sah mich um. Ich war allein. Ich hob meine Hand und auf dem Bildschirm des Rechners wurde ein Brief geschrieben, ohne dass ich die Tasten drückte. Schnell war der Brief getippt. Ein Fingertipp zum Drucker und der Brief wurde ausgeworfen.

„Anna, kommen sie in mein Büro“ hörte ich Mayor Sinclairs dunkle Stimme durch die Gegensprechanlage. Ich schrak zusammen. Der Mann wusste doch tatsächlich, wie ich mit dem Vornamen hieß! Ob er auch meinen Nachnamen kannte? Oder musste er dafür erst meine Dienstakte wälzen, überlegte ich schmunzelnd. Ich nahm den Brief und ging, nach einem Klopfen, Ins Büro.

„Setzen sie sich Anna“ forderte John mich auf. Erstaunt sah ich den Mann an. Er rieb sich die nassen Haare und fluchte. „Jeden Morgen werde ich hier nass. Kaum, dass ich aus dem Wagen steige! Das ist doch nicht mehr normal! Was hat die Natur gegen mich!“ schimpfte er. Ich wurde leicht rot, schwieg aber. Jetzt warf der Mayor das Handtuch beiseite. Er ging zu seinem Schreibtisch und reichte mir einen Ordner. Er setzte sich an seinen Tisch und wartete. Neugierig öffnete ich den Ordner. Akten von fünf Kindern fielen mir entgegen. Drei Mädchen und zwei Jungen. Alle zwischen sieben und dreizehn Jahre alt. Was sollte ich damit, überlegte ich.

„Wie gut können sie mit Kindern umgehen, Anna?“ fragte mich der Mayor jetzt schmunzelnd. Der Mann konnte tatsächlich in meiner Gegenwart schmunzeln, dachte ich. „Sie kennen ja wirklich meinen Vornamen. Ich habe fünf Dollar verloren. Ich hatte mit Mandy gewettet, dass sie ihn nicht kennen“ sagte ich ironisch. „Natürlich kenne ich ihren Vornamen, Anna“ schnauzte der Mayor mich an. „Und warum benutzen sie ihn dann nicht, um mir wenigstens guten Morgen zu wünschen, wenn sie ins Büro kommen?“ fragte ich ihn verärgert. John knurrte. Dann schloss er seine Augen, um sich zu beruhigen. So wie immer, wenn er mit mir sprach. Sprechen mit mir. Etwas, dass nur selten vorkam. Meistens legte er mir die zu bearbeitenden Ordner nur auf den Schreibtisch und verschwand in seinem Büro. „Also, wie ist das mit ihnen und Kindern!“ fragte er jetzt streng. Ich überlegte. Was wollte der Mann von mir wissen. Ich war seit meinem achten Lebensjahr in einem Heim aufgewachsen. Damals war mein Vater verschwunden. Einfach nicht wieder aufgetaucht. Ich hatte Stunden vor der Schule gesessen und vergeblich auf den Mann gewartet. Irgendwann hatte man mich dann in ein Heim gebracht. Dort hatte ich dann meine Jugend verbracht, immer in der Furcht, man könnte hinter mein Geheimnis kommen. Anschließend war ich zum Militär gegangen, wo ich jetzt im Vorzimmer des Mayors arbeitete. Was für eine Kariere, dachte ich ironisch. Wieder ein Mann, der mich nicht beachtete. Erst mein Vater, jetzt der Mayor..

„Hallo, Miss Stetson. Antwort bitte!“ schnauzte John Sinclair jetzt und holte mich aus meinen Erinnerungen. „Nicht gut. Ich kam nie gut mit anderen Kindern aus.“ Gestand ich jetzt frustriert. Ich hatte nie Freundschaften geschlossen. Aus Angst, man könnte mein Geheimnis erfahren. Der Mann sah mich lange an. Dann seufzte er leise. „Dann wird es Zeit, dass sie es lernen, Anna. Denn diese fünf Kinder kommen die nächsten Monate zu uns auf die Basis. Lesen sie ihre Akten. Wir müssen mit den Kindern arbeiten. Jedes von ihnen hat spezielle Fähigkeiten. Doch die Kinder haben nie gelernt, damit umzugehen. Wir sollen sie durch spezielles Training schulen.“ Erklärte mir der Mayor nun. Ich hob verwundert meinen Kopf. „Wir beide sollen uns um fünf Kinder kümmern?“ fragte ich unsicher, ob ich den Mann richtig verstanden hatte. „Sir, wir beide sind nicht gerade die Mama und Papa Typen. Wir können uns ja noch nicht einmal gegenseitig leiden.“ Gab ich zu bedenken. Mayor Sinclair hob jetzt seinen Kopf und sah mich lange an. Zum ersten Mal richtig, wie mir schien. Dann grinste er breit. „Das sehe ich genauso wie sie, Anna. Wir beide haben so gar nichts gemein. Doch die Regierung schickt uns, die Kinder abzuholen. Wir beide sollen die Kinder morgen im Kinderheim abholen. Adresse steht im Ordner. Organisieren sie alles.“ Sagte er nur. Damit war die Sache für ihn erledigt, dachte ich finster. Verärgert erhob ich mich. „Vielleicht sollten sie mit Leutnant Kelly fliegen, Sir. Sie würde die Reise genießen. Außerdem wäre die Betreuung von fünf Kindern eine gute Übung für die junge Frau.“ Setzte ich sarkastisch hinzu. „Raus!“ war alles, was Mayor Sinclair schrie. Lachend nahm ich den Ordner und setzte mich an meinen Schreibtisch. So ging es seit achtzehn Monaten zwischen uns. Seit dem Morgen, da ich hier meinen Dienst angetreten hatte. Schon am ersten Tag waren wir heftig in Streit geraten. Seitdem verging kaum ein Tag, ohne dass wir aneinander gerieten, dachte ich schmunzelnd.

Ich schlug den Ordner erneut auf. Fünf Waisenkinder mit besonderen Talenten, also, Ich war gespannt. Die drei Mädchen waren Schwestern. Die Jüngste hieß Emma und war sieben Jahre alt. Ein niedliches Mädchen, dass anscheinend gerne lachte. Das zeigte mir ihr Foto. Allerdings konnte sie Flammen erzeugen. Mit Ihren Händen erzeugte sie Flammen aller Größen. Damit hatte sie das Heim schon zweimal in Brand gesteckt. Ich schmunzelte. Lina war zehn Jahre alt. Sie schien ernster zu sein. Ihre Fähigkeit, alles einzufrieren hatte einigen Ärger verursacht. Schlittschuhlaufen im Sommer. Die älteste Schwester hieß Pia. Sie war zwölf Jahre. Ihr Talent war Superstärke. Damit hatte sie bereits einige Menschen verletzt, die ihren Schwestern wehgetan hatten. Ich seufzte. Das alles erinnerte mich an meine Jugend. Dann nahm ich mir die Akten der Jungen vor. Jonny war ebenfalls zwölf Jahre alt. Er konnte sich unsichtbar machen und war schon einige Male vom Heim weggelaufen. Er sprach nicht viel und war oft in sich gekehrt. Der älteste der Kinder war James. Er war dreizehn Jahre alt. Sein Talent war die Telekinese. Er konnte Gegenstände zum Leben erwecken. Das schien mir die erstaunlichste Fähigkeit, überlegte ich. Sie kam meinem Talent am nächsten. Doch genug davon. Morgen mussten wir die fünf Kinder herholen. Das würde alles andere als einfach werden. Denn die fünf Kinder hatten sich zusammengetan. Fünf Kinder mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, allein in einem Heim voller normaler Kinder. Kein Wunder, dass sie sich zusammengeschlossen hatten. Ich hatte mir damals auch gleichgesinnte gewünscht. Doch war damals einmalig gewesen, dachte ich.

Gleich fünf dieser Kinder. Das würde schwierig werden, dachte ich. Doch der Idiot im Raum hinter mir, machte sich darüber natürlich keine Sorgen! Er verließ sich da ganz auf mich. Wie immer. Bestimmt war er mit seinen Gedanken wieder bei Kelly und der letzten Nacht! Ich grunzte ungehalten. Wie gerne würde ich mich jetzt mit John Sinclair über die Kinder austauschen und überlegen, wie wir morgen vorgehen wollten. Doch das konnte ich wohl vergessen.