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In 101 Regeln der deutschen Sprache fasse ich die wichtigsten Regeln, Merksätze, Rechtschreibtipps und Erklärungen über unsere schöne Sprache zusammen. Dabei ist es ganz gleich, ob du gerade anfängst, Deutsch zu lernen, oder die Sprache gut beherrschst. In diesem Buch finden sich für jeden interessante Fakten mitsamt Erklärungen rund ums Deutsche! Manche ausführlicher, andere knackig zusammengefasst.
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Seitenzahl: 62
Der Germanist
101 Regeln der deutschen Sprache
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Vorwort
1. Wie / als
2. Das/dass
3. Selbe/gleiche
4. Einzigste?
5. Effektiv oder effizient?
6. Infolge/in Folge
7. Anglizismen
8. Auf/offen
9. Des Weiteren
10. Insofern, als
11. Reden oder sprechen?
12. Gewöhnt/gewohnt
13. Erschrocken/erschreckt
14. Wart oder ward
15. Seid oder seit?
16. Die oder das Nutella?
17. Recht oder recht?
18. Tageszeiten
19. Gesendet oder gesandt?
20. Imperativbildung
21. Zumindestens?
22. Aus dem Stegreif
23. Komma vor als und wie
24. Fugen-s
25. Anscheinend, scheinbar, offenbar
26. Substantivverbindungen mit sein
27. Januswörter
28. Je ..., …
29. Gehängt/gehangen
30. Verbindungen mit zu
31. Geniest oder genossen?
32. Herzlich willkommen
33. Satzzeichen retten Leben
34. Auslassungspunkte
35. Eckige Klammern
36. Um Gottes willen
37. Inbusschlüssel
38. Danke schön!
39. Haben oder sein?
40. Sarkasmus oder Ironie?
41. Superlative – groß oder klein?
42. Bairisch
43. ss oder ß?
44. Gar nicht
45. Auf jeden Fall
46. Auf oder offen?
47. Paprika
48. Kirmessen
49. Brillant im Billard
50. Selb(st)ständig
51. Wieder/wider
52. Präpositionen vor Jahreszahlen
53. Der Konjunktiv
54. Geschalten?
55. Herr(n)
56. Apostroph
57. Grammatisch vs. grammatikalisch
58. Wörter oder Worte?
59. Statuuuus
60. Zuhause – zu Hause – zuhause
61. Anführungszeichen
62. Einfaltspinsel
63. Bescheid
64. Das Semikolon
65. Dieses / diesen Jahres
66. Immer mal öfters …
67. Das rosane Kleid, das es nicht gibt
68. Soviel oder so viel?
69. Mit mir, ohne mich
70. Die vier Fälle
71. Zurecht / zu Recht
72. Warum manche Länder einen Artikel haben
73. Angewandt oder angewendet?
74. Plusquamperfekt
75. Ich schätze wert oder wertschätze?
76. Geschleift oder geschliffen?
77. Die Ampel steht auf Grün!
78. Fliehen oder flüchten?
79. Sodass/so dass
80. Das bisschen
81. Weil oder denn?
82. Ein Quiz, zwei Quiz
83. Gewinkt oder gewunken?
84. Meinetwegen/wegen mir
85. Andere/-s/-r groß oder klein?
86. Schuld / schuld sein
87. Der oder das Moment?
88. Meines Wissens
89. Noch mal oder nochmal?
90. Zu oder nach?
91. Seitdem / seit dem
92. Komma nach der Grußformel
93. Zahlen
94. etc.
95. Sei kein Looser – Schreib Loser.
96. Tod/tot
97. Jedermann sollte jedermann kleinschreiben
98. Standard
99. Leerzeichen vor und nach Schrägstrichen
100. Trilogie
101. Langer Rede kurzer Sinn
Eselsbrücken
Etwas zum Lachen
Literaturverzeichnis (Paraphrasen und Inspiration)
Impressum neobooks
101 Regeln
der deutschen Sprache
Der Germanist
für alle, die ebenfalls ihr Leben lang
„Lange Rede, kurzer Sinn“
gesagt haben
„101 Regeln des Deutschen“ mag ein gewagter Titel für ein Buch sein, welches von jemandem stammt, der sich selbst „Der Germanist“ nennt.
Immerhin lernt man bereits zu Beginn des Germanistikstudiums, dass diese Form der Sprachwissenschaft primär deskriptiv geprägt ist, also erklären soll, und nicht etwa präskriptiv und somit eigentlich keine Normen vorschreibt.
Und immer wieder erreichen mich Nachrichten, mal mehr, mal weniger freundlich, mit dem Inhalt, Sprache lasse sich nicht in Regeln und in eine Matrix aus richtig und falsch pressen.
Und die Geschichte gibt diesen Leuten recht.
Immer wieder wurden in der Vergangenheit einst „falsche“ Ausdrücke etwa in den Duden aufgenommen, da ihre Verbreitung so enorm zugenommen hatte, dass sie fortan nicht mehr für unkorrekt erklärt werden konnten.
Der Sprachwandel ist allgegenwärtig und vor allem im Bezug auf Dialekte ist es schwierig, bestimmte regional bedingte Formulierungen für nicht zulässig zu erklären, die von vielen Sprecherinnen und Sprechern von Geburt an gelernt wurden.
Des Weiteren ist Sprache nun mal von Natur aus kein Quiz, in dem es darum geht, möglichst viele richtige Antworten zu erraten, sondern im Kern ein Instrument zur Kommunikation und damit rein funktioneller Natur.
Sagen wir also, dass etwa „Sinn machen“ falsch sei, da man Sinn nicht machen könne, so sagen wir damit lediglich aus, dass wir persönlich es ungern hören, weil es nicht unserer Vorstellung von Sprache entspricht.
Wir haben jedoch keine Grundlage, die diese falsche Form wirklich verbietet, da der einzige Zweck, nämlich die Verständigung, trotzdem erfüllt wird.
Es gibt jedoch eine Strömung innerhalb der Sprachwissenschaft, an der sich solche „Regeln“ ableiten lassen.
Es gibt eine Begründung, warum es „Sinn ergeben“ heißen muss und nicht „Sinn machen“ und warum man mal ein Komma setzt und mal nicht.
Und das ist die Logik. Sie ist vielleicht nicht zum Verständnis von Aussagen grundsätzlich notwendig, aber sie beugt Verständnisprobleme zumindest vor.
Und mal ehrlich; wo kämen wir hin, wenn sich Regeln auflösen und die Willkür beginnen würde?
Denn spätestens dann gingen damit auch Verständnisprobleme einher und somit wäre die ursprünglich einzig angedachte Funktion von Sprache gefährdet.
Das ist der Sinn hinter meiner Öffentlichkeitsarbeit. Ich will nicht formen und Menschen zu besseren Individuen machen, die fortan sprachgewandter durchs Leben gehen. Ich will denen, die in der Sprache Orientierungspunkte suchen, die Möglichkeit geben, welche zu finden. Regeln, die allgemeingültig sind und die man auf viele unterschiedliche Fälle anwenden kann.
Und ich will Leuten, von denen doch mal der „korrekte Gebrauch“ von Standardsprache erwartet wird, etwa in der Schule oder bei Bewerbungen, zeigen, dass die deutsche Sprache nicht ganz so unregelmäßig ist, wie sie auf den ersten Blick zu sein scheint.
Auf den folgenden Seiten erwarten dich 101 Regeln, Merksätze, Tipps und Hilfestellungen rund um Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung. Für alle Deutsch-Nerds mit innerem Monk und für alle, die einfach etwas dazulernen möchten.
Wir beginnen mit einem Thema, bei dem sich vor allem bei Sprachliebhabern die Fußnägel hochrollen werden.
Dabei kann es ganz einfach sein. Die einfache Antwort auf die Frage, wann man was verwendet, lautet:
Als bei Unterschieden,
Wie bei Gemeinsamkeiten.
Ist jemand also beispielsweise größer, so ist er größer als ich, weil er eben nicht so groß ist wie ich, was ja eine Gemeinsamkeit wäre.
Die etwas längere, aber dafür ausführlichere Antwort lautet.
Als nach einer Steigerung, also im Komparativ,
Wie im Positiv
Denn beispielsweise wäre „doppelt so groß wie ich“ ja ebenfalls ein Unterschied, sogar ein ganz bedeutender, jedoch würde man hier keinesfalls als anstelle von wie einsetzen.
Der oben erwähnte Positiv bezeichnet ganz einfach die Form vor der ersten Steigerung also groß – größer.
Für die einen ein Kinderspiel, für die anderen stehen sie jedes Mal aufs Neue vor diesem Problem.
Auch dazu ist die Regel noch relativ überschaubar und vor allem einfach anzuwenden, wenn man sie sich erst einmal gemerkt hat:
Das fungiert immer als Artikel oder als Pronomen. Man kann es durch dieses, jenes oder welches ersetzen.
Häufig bezieht sich das auf ein Nomen:
Das Haus, das gebrannt hat
Das erste das steht direkt vor dem Haus und kündigt daher ein Nomen an. Das zweite dasbezieht sich auf dieses Nomen, weil ja auf das Bezug genommen wird, was gebrannt hat.
Dass hingegen ist eine Konjunktion. Es verbindet Satzteile miteinander, steht jedoch in keinem Verhältnis zu einem Nomen.
Ich fürchte, dass das Haus brennt.
Hier verbindet das dass die Befürchtung, nämlich das brennende Haus, mit der Tatsache, dass etwas befürchtet wird (Ich fürchte).
Es steht jedoch nicht im Zusammenhang mit dem Haus oder irgendeinem anderen Nomen.
Ein Das muss sich aber nicht zwangsläufig auf ein Nomen beziehen:
Das darf doch nicht wahr sein!
Hier steht Das stellvertretend für das Ganze, was nicht wahr sein darf. Es wird daher mit einem s geschrieben.
Hier könnte man auch die oben erwähnte Ersetzprobe anwenden:
Jenes darf doch nicht wahr sein!
Somit haben wir Gewissheit, dass die Schreibung mit einem s hier richtig ist.