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Heißes Wiedersehen im kalten Winter. Olof wird Weihnachten in seiner Heimatstadt feiern und seine alte Freundin Tess zur Homecoming-Party begleiten. Doch Olof hat Angst davor, seiner Jugendliebe Zebastian wieder zu begegnen, auch wenn er erkennt, dass er sich seinen Gefühlen stellen muss. Als sich Olof und Zebastian auf der Party tatsächlich gegenüberstehen, ist das Knistern zwischen den beiden nicht zu übersehen – und es ist an der Zeit, dem Verlangen nachzugeben."I come home for Christmas" ist Weihnachtserotik über das Wagnis, den Geistern der Vergangenheit zu begegnen und über jahrelang aufgestaute Sehnsucht, die endlich ein Ventil bekommt.-
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Seitenzahl: 31
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Malin Edholm
Übersezt von Suse Linde
Lust
21. Dezember: Zu Weihnachten komme ich nach Hause – ein erotischer Adventskalender
Übersezt von Suse Linde
Titel der Originalausgabe: Jag kommer hem till jul
Originalsprache: Schwedisch
Coverbild/Illustration: Shutterstock
Copyright © 2020, 2021 Malin Edholm und LUST
Alle Rechte vorbehalten
ISBN: 9788726761269
1. E-Book-Ausgabe
Format: EPUB 3.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.
Nun war er also wieder hier. In der schlafenden Bergwerksstadt, die vor Geistern aus der Vergangenheit wimmelte. Einmal im Jahr kam Olof zurück, um Weihnachten mit der Familie zu feiern. Zurück in die Stadt, die er eine Woche nach dem Schulabschluss verlassen hatte. Er hatte sie hinter sich gelassen und war so weit weggefahren wie möglich, zumindest innerhalb Schwedens, um sich dort niederzulassen. Jedes Jahr war es dasselbe. Die Stadt war meist hübsch mit Schnee bedeckt, aber die glitzernde Decke konnte nicht verbergen, wie tot sie war. Die Straßen waren gähnend leer und die Geschäfte schon lange ausgeräumt und dunkel, umgezogen ins Shoppingcenter vor der Stadt.
Seine Persönlichkeit und seine Träume waren zu groß gewesen, zu speziell, zu queer … Schon in der Grundschule. Sein Normbruch hatte Reaktionen zutage gefördert, keine physischen Schläge, aber gemeine Worte und Unverständnis. Das seit jeher Normale, nichts Besonderes. Das war das Leben, damals. Jetzt waren es Erinnerungen. Erinnerungen, die immer zum Leben erweckt wurden, sobald der Zug anhielt und er den Bahnsteig betrat. Ein wenig ängstlich und klaustrophobisch.
Dieses Mal jedoch würde es anders werden. Anstatt einige ruhige Tage mit seinen Eltern zu verbringen und eventuell mit einem Onkel samt Frau nur fernzusehen, zu lesen, spazieren zu gehen und zu essen, würde er am ersten Weihnachtsfeiertag ausgehen. Die berühmte Weihnachtssause, der er bisher immer ferngeblieben war. In der Heimatstadt auszugehen war etwas, was er seit dem Jahr seines 18. Geburtstags, als er noch auf dem Gymnasium gewesen war, nicht mehr gemacht hatte.
Er hatte vorgehabt, nein zu sagen, als seine alte Freundin Tess ihn kontaktiert und gebeten hatte, am Weihnachtstag mitzukommen. Stattdessen hatte er zugesagt und jetzt brodelte die Unruhe in ihm. Was hatte ihn nur dazu gebracht, ja zu sagen?
Die Freunde, mit denen er aufgewachsen war, hatte er mit den Jahren aus den Augen verloren. Es war schwer, über soziale Medien Freundschaften aufrechtzuerhalten. Mittlerweile kamen sie ihm kaum noch vor wie Bekannte, nur wie Personen mit gemeinsamen Erinnerungen. Es gab jedoch eine Person, die er mit ebenso viel Angst wie Erwartung zu treffen hoffte … Wenn er an Weihnachten dabei wäre, wäre es das Ganze wert gewesen.
Es würde auch nett werden, Tess zu treffen. Sie gehörte zu denen, die, genau wie er, weggezogen waren. Nachdem sie eines Morgens aufgewacht war und dabei gedacht hatte, sie sei von ihrem damaligen Loserfreund schwanger, hatte sie ein jähes Erwachen erlebt und war genauso schnell wie Olof aus der Stadt abgehauen. Mit ihrem großen Wanderrucksack schien sie hier und da und überall in der Welt herumgekommen zu sein und ihm war bewusst, dass er es irgendwann vernachlässigt hatte, ihre Einträge zu liken, zu kommentieren und daran interessiert zu sein, wo sie sich befand. Leider.
Vielleicht würde er jetzt die Chance bekommen, sein erloschenes Interesse wiedergutzumachen.
Die meisten anderen alten Kindheitsfreunde hatten inzwischen eine Schar Nachwuchs und ein Reihen- oder Einfamilienhaus. Vielleicht auch eine Scheidung. Sein Singleleben in Malmö in einer queeren, veganen WG fühlte sich von ihrem Leben sehr weit entfernt an.