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Arbeitgeber und Bewerber ticken völlig unterschiedlich. Doch die gute Nachricht lautet: Personaler sind auch nur Menschen. Sie suchen nach einem sympathischen, authentischen Mitarbeiter mit passendem Profil, der ihnen möglichst wenig Aufwand bei der Auswahl und Einstellung verursacht. Diesen Wunsch sollten Sie den Personalern erfüllen! Dieses Buch liefert Ihnen konkrete Tipps und ein kompaktes Bewerbungs-Kit von der gezielten Stellensuche bis zum perfekten Job-Interview. Denn gute Vorbereitung ist das A und O. Erfahren Sie in diesem Ratgeber, welche Regeln Personaler bei der Bewerberauswahl befolgen, wie die perfekte Bewerbung heute aussieht, was im Job-Interview wirklich zählt und vor allem – wer am Ende den Job bekommt.
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Seitenzahl: 74
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Hans-Georg Willmann
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Umschlaggestaltung: die imprimatur, Hainburg
Umschlagkonzept: Martin Zech Design, Bremen
Lektorat: Eva Gößwein, Berlin
Autorenfoto: Alex Jung
© 2018 GABAL Verlag GmbH, Offenbach
Das E-Book basiert auf dem 2018 ershienenen Buchtitel “30 Minuten Wie Personaler ticken” von Hans-Georg Willmann © 2018 GABAL Verlag GmbH, Offenbach
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.
Hinweis:
Das Buch ist sorgfältig erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder Autor noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gemachten Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.
ISBN Buchausgabe: 978-3-86936-848-1
ISBN epub: 978-3-95623-733-1
Dieses Buch ist so konzipiert, dass Sie in kurzer Zeit prägnante und fundierte Informationen aufnehmen können. Mithilfe eines Leitsystems werden Sie durch das Buch geführt. Es erlaubt Ihnen, innerhalb Ihres persönlichen Zeitkontingents (von 10 bis 30 Minuten) das Wesentliche zu erfassen.
In 30 Minuten können Sie das ganze Buch lesen. Wenn Sie weniger Zeit haben, lesen Sie gezielt nur die Stellen, die für Sie wichtige Informationen beinhalten.
Alle wichtigen Informationen sind blau gedruckt.
Zahlreiche Zusammenfassungen innerhalb der Kapitel erlauben das schnelle Querlesen.
Ein Fast Reader am Ende des Buches fasst alle wichtigen Aspekte zusammen.
Vorwort
Quiz: Personalerdeutsch
1. Die Sichtweise der Personaler
Die Spielregeln bei der Personalauswahl
Google – der neue Lebenslauf
Matching per Mausklick
Zwei Millionen offene Stellen
2. Die perfekte Bewerbung
Vitamin K wie Kontakte
Digitale Unterlagen
Kommunikationskette
Die Basis: Sie
3. Das perfekte Job-Interview
Was wirklich zählt
Neun einfache Regeln
Die Sache mit dem Gehalt
Danach – ist nicht vorbei
Zwölf Tipps im Überblick
Glossar
Fast Reader
Der Autor
Weiterführende Literatur
Ich war 16 Jahre alt, als ich zum ersten Mal mit Personalern in Berührung kam – als Bewerber um einen Ausbildungsplatz zum Industriekaufmann in einem Weltkonzern (heute Pfizer). Wenig später wurde ich als Azubi mehrere Monate in der Personalabteilung eingesetzt, die mich ausgewählt hatte. Dort konnte ich viel lernen.
Ich habe große Bewerbungsstapel durchforstet und nach definierten Kriterien diejenigen aussortiert, die für eine Mitarbeit nicht infrage kamen. Ich habe Interviews und Assessment-Center vorbereitet – also ich meine, ich habe Unterlagen kopiert und Kaffee gekocht. Aber ich durfte auch bei den Auswahlverfahren dabei sein. Ich habe zugeschaut und zugehört und dabei beobachtet, nach welchen Regeln Personaler ihre Entscheidung treffen.
Seither sind viele Jahre vergangen. Nach meiner Ausbildung habe ich die Allgemeine Hochschulreife auf einem Wirtschaftsgymnasium erlangt und danach Psychologie studiert. Seit mehr als 20 Jahren bin ich in der Personalauswahl für Arbeitgeber und im Coaching für Menschen in beruflichen Veränderungssituationen tätig. In dieser Zeit ist mir eines ganz klar geworden: Arbeitgeber und Bewerber ticken total unterschiedlich.
Wenn Sie aktuell einen neuen Job suchen, wird Ihnen dieses Buch dabei helfen, Personaler besser zu verstehen. Sie werden damit Ihre Chancen steigern, eine Einladung zum Vorstellungsgespräch und einen Arbeitsvertrag zu erhalten, denn Sie lernen, wie Personaler ticken. Dieses Buch bringt auf den Punkt:
welche Regeln Personaler bei der Bewerberauswahl befolgen,
wie die perfekte Bewerbung heute aussieht,
was im Job-Interview wirklich zählt,
wer am Ende den Job bekommt.
Das Buch ist an alle adressiert, die bei ihrer Jobsuche cleverer und erfolgreicher vorgehen wollen. Sie dürfen gespannt sein. Vorhang auf – schauen Sie mit mir einmal hinter die Kulissen der Personalabteilung.
Viel Freude bei der Lektüre und viel Erfolg bei der Jobsuche wünscht Ihnen
Dipl.-Psych. Hans-Georg Willmann
www.willenskraft.de
Es ist nicht immer einfach, die Sprache der Personaler zu verstehen. Wenn zwei Seiten sich jedoch nicht verstehen, reden sie aneinander vorbei – und finden schließlich nicht zusammen. Für eine erfolgreiche Jobsuche gilt deshalb: Im Zweifelsfall besser den Personaler anrufen und nachfragen. Hier können Sie sich einmal selbst testen. Prüfen Sie, wie gut Sie „Personalerdeutsch“ verstehen. Was meint ein Personaler, wenn er Folgendes sagt?
1.Suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt
a)sofort
b)zum nächsten Ersten
c)Der Eintrittstermin ist Verhandlungssache.
2.Idealerweise verfügen Sie über … (z. B. „SAP“)
a)Ohne (SAP) haben Sie keine Chance.
b)Mit (SAP) wäre besser.
c)Es (SAP) ist nicht wichtig.
3.Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen
a)Lebenslauf
b)Anschreiben + Lebenslauf
c)Anschreiben + Lebenslauf + Zeugnisse
4.Mit Angabe Ihrer Gehaltsvorstellung
a)Es ist egal, ob Sie Ihre Gehaltswünsche angeben.
b)Es ist besser, Ihre Gehaltswünsche anzugeben.
c)Ihre Gehaltswünsche sollten Sie nicht nennen.
5.Sie verfügen über sehr gute Excel-Kenntnisse
a)Sie brauchen einen Nachweis über einen kürzlich absolvierten Excel-Kurs.
b)Wenn Sie wissen, wie Sie in die Excel-Tabelle Zahlen eingeben, reicht das aus.
c)Mit „sehr guten Excel-Kenntnissen“ sind fundierte arbeitspraktische Erfahrungen im Umgang mit Excel gemeint.
6.Steht Ihnen Frau Kurz für Fragen zur Verfügung
a)Bewerber, die anrufen, haben bessere Chancen.
b)Die Firma wünscht keine Anrufe.
c)Es ist egal, ob ein Bewerber anruft oder nicht.
7.Mailen Sie alle Unterlagen in einer PDF-Datei
a)Mailen Sie eine Zip-Datei mit einzelnen PDFDateien, das ist übersichtlich.
b)Schicken Sie alle Zeugnisse und Nachweise in einer PDF-Datei per Mail.
c)Sie können Zeugnisse auch als einzelne PDFDateien mailen.
8.Achten Sie auf eine max. Dateigröße von 5 MB
a)Am besten ist Ihre Datei kleiner als 5 MB oder maximal 5 MB groß.
b)Ihre Datei kann ruhig größer als 5 MB sein, Arbeitgeber nehmen das nicht so genau.
c)Auch 10 MB Dateigröße sind heute okay, das schaffen die Server schon.
9.Kommen wir unaufgefordert auf Sie zu
a)Melden Sie sich nach Absenden Ihrer Bewerbung nicht aktiv beim Unternehmen.
b)Warten Sie drei bis fünf Wochen und rufen Sie dann an, wenn Sie noch nichts gehört haben.
c)Sie können ruhig schon am nächsten Tag anrufen und nachfragen, wie Ihre Chancen stehen.
10.Melden Sie sich um 8.15 Uhr am Empfang
a)Kommen Sie lieber zu früh, etwa um 7.45 Uhr.
b)Sie kommen um 8.10 Uhr.
c)Es ist okay, ein wenig später als 8.15 Uhr da zu sein.
11.Stellen Sie sich uns kurz vor
a)„Kurz“ heißt 15 Minuten.
b)„Kurz“ heißt eine Minute.
c)„Kurz“ heißt circa zwei bis drei Minuten.
12.Welche Schwächen haben Sie?
a)Sagen Sie „keine“, das ist besser.
b)Nennen Sie eine ehrliche Schwäche.
c)Nennen Sie „Ungeduld“, das hört sich gut an.
13.Haben Sie jetzt noch Fragen an uns?
a)Stellen Sie zwei oder drei Fragen, das zeigt, dass Sie sich vorbereitet haben.
b)Fragen Sie nichts, das wäre zu aufdringlich.
c)Die Frage ist rhetorisch gemeint, fragen Sie nichts.
14.Müssen wir Ihnen leider mitteilen, dass ein anderer Bewerber besser auf die Stelle gepasst hat und wir Ihnen leider absagen müssen.
a)Aus dieser Formulierung können Sie nicht herauslesen, woran es letztendlich gelegen hat.
b)Ein anderer Bewerber hatte bessere Fähigkeiten als Sie.
c)Wahrscheinlich hat dem Personaler Ihre Nase nicht gepasst.
15.Freuen wir uns, Ihnen mitzuteilen, dass wir uns für Sie entschieden haben. Wir melden uns in den nächsten Tagen bei Ihnen.
a)Sie freuen sich und warten auf die angekündigte Nachricht.
b)Sie rufen in der Personalabteilung an, um sich zu bedanken und Ihre Freude mitzuteilen. Das ist ein Zeichen einer verbindlichen Kommunikation.
c)Sie schreiben einen persönlichen Brief und bedanken sich.
Auflösung:1c; 2b; 3c; 4b; 5c; 6a; 7b; 8a; 9b; 10b; 11c; 12b; 13a; 14a; 15b
Wer bei der Jobsuche erfolgreich sein will, muss verstehen, wie Personaler ticken. Gleichgültig, ob Arbeitgeber Mühe haben, Fachkräfte anzuwerben, weil es zu wenige davon gibt, oder ob sie Mühe haben, große Bewerbungsstapel zu sichten, weil sich auf manche Stellen zu viele bewerben – eines müssen Sie wissen: Neue Mitarbeiter auswählen ist immer mit viel Arbeit und einem hohen Risiko verbunden. Deshalb gehen Personaler nach bestimmten Regeln vor, wenn sie eine Stelle besetzen – um das Risiko einer Fehlentscheidung zu minimieren und sich die Arbeit zu erleichtern. Wer diese Regeln kennt, kann seine Chancen auf einen neuen Job erhöhen.
Arbeitgeber und Bewerber ticken total unterschiedlich! Auch wenn wir uns wünschen, dass Arbeitgeber genauso hinter uns her sind wie wir hinter ihnen, folgt die Personalauswahl bestimmten Spielregeln.
Genauer gesagt lassen sich neun Regeln formulieren, die das Spiel der Personalauswahl und damit Ihre Jobsuche bestimmen. Wer sie kennt und beachtet, kann seine Chancen auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch und auf einen Arbeitsvertrag steigern.
Der Arbeitgeber wirdmöglichst wenig Aufwand betreiben, um Sie zu finden. Lediglich wenn er verzweifelt eine Stelle besetzen muss, wird er sich die Mühe machen, nach Ihnen zu suchen. Doch im Allgemeinen bevorzugen es Arbeitgeber, wenn Bewerber die Initiative ergreifen.