A Strong Hand - Catt Ford - E-Book

A Strong Hand E-Book

Catt Ford

4,8
6,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Fotograf Damian Wolfe hat alles gesehen, alles erlebt und alles ausprobiert, was die BDSM-Szene für einen dominanten Spieler zu bieten hat – und sich schließlich von allem zurückgezogen. Angewidert von der Oberflächlichkeit der flüchtigen Affären vergräbt er sich tief in seiner großen Liebe: der Kunst erotischer Fotografie. Als jedoch Student Nicholas in sein wohlgeordnetes Leben stolpert, muss Damian plötzlich feststellen, dass er sich trotz aller Abgeklärtheit Nicks neugieriger Faszination und naiver Erotik nicht entziehen kann. Und zum ersten Mal wird ihm bewusst, dass er Liebe nicht nur mit einer Kamera einfangen kann...

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 410

Bewertungen
4,8 (24 Bewertungen)
20
3
1
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Deutsche Erstausgabe (ePub) September 2012

Für die Originalausgabe:

© 2009 by Catt Ford

Titel der amerikanischen Originalausgabe:

»A Strong Hand«

Originalverlag:

Published by Arrangement with Dreamspinner Press LLC, 5032 Capital Circle SW, Ste 2, PMB# 279, Tallahassee, FL 32305-7886 USA

Für die deutschsprachige Ausgabe:

Copyright © 2012 by Cursed Verlag

Inh. Julia Schwenk

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung,

des öffentlichen Vortrags, sowie der Übertragung

durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile,

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit

Genehmigung des Verlages.

Umschlagillustration: Marek Purzycki

Satz & Layout: Cursed Verlag

ISBN ePub: 978-3-95823-513-7

Besuchen Sie uns im Internet:

www.cursed-verlag.de

Liebe Leserin, lieber Leser,

vielen Dank, dass Sie dieses eBook gekauft haben! Damit unterstützen Sie vor allem die Autorin des Buches und zeigen Ihre Wertschätzung gegenüber ihrer Arbeit. Außerdem schaffen Sie dadurch die Grundlage für viele weitere Romane der Autorin und aus unserem Verlag, mit denen wir Sie auch in Zukunft erfreuen möchten.

Vielen Dank!

Ihr Cursed-Team

Klappentext:

Fotograf Damian Wolfe hat alles gesehen, alles erlebt und alles ausprobiert, was die BDSM-Szene für einen dominanten Spieler zu bieten hat – und sich schließlich von allem zurückgezogen. Angewidert von der Oberflächlichkeit der flüchtigen Affären vergräbt er sich tief in seiner großen Liebe: der Kunst erotischer Fotografie.

Als jedoch Student Nicholas in sein wohlgeordnetes Leben stolpert, muss Damian plötzlich feststellen, dass er sich trotz aller Abgeklärtheit Nicks neugieriger Faszination und naiver Erotik nicht entziehen kann. Und zum ersten Mal wird ihm bewusst, dass er Liebe nicht nur mit einer Kamera einfangen kann...

Catt Ford

Aus dem Englischen von Kathrin Weisenfels

Dieses Buch ist meinen besten Freunden Liriel

und Kennedy gewidmet, die an mich glauben,

mich lieben und immer hinter mir stehen.

Für Liriel, die nach dieser Geschichte verlangt

hat und ohne die sie niemals geschrieben worden

wäre.

Und für Kennedy, der mich ermutigt und mir

die ganze Zeit über das Händchen gehalten hat,

obwohl es nicht immer leicht war.

Und für E.N.. Danke.

Prolog

Damian verdrehte die Augen gen Himmel, als er ein lautes Krachen hörte, und fragte sich zum hundertsten Mal, was ihn geritten hatte, einen so tollpatschigen, mürrischen, leicht reizbaren, entnervenden, kindischen und arbeitsunerfahrenen Assistenten einzustellen.

Er atmete tief durch, um seinen aufkommenden Ärger zu unterdrücken.

»Alles in Ordnung bei dir, Nicholas?«, rief er etwas lauter als nötig.

»Ja ja«, kam die gedämpfte Antwort. Sogar von hier aus konnte Damian hören, dass der junge Mann frustriert und wütend war.

»Was war es diesmal?«, fragte er.

Um Ashleys Augen bildeten sich kleine Lachfältchen, während er sich mit einem unterdrückten Lachen auf dem Barhocker wand, von dem aus er Damian beobachtete, wie der die Aufnahme vorbereitete.

»Nichts Zerbrechliches«, kam es ein wenig patzig zurück.

»Sieh zu, dass du aufgeräumt hast, bis ich rauskomme«, wies Damian ihn an. »Und erspar mir damit einen Herzinfarkt«, fügte er mehr zu sich selbst hinzu.

Die Antwort war nicht zu verstehen, der gereizte Tonfall aber eindeutig.

»Warum tue ich mir das nochmal an?« Damian seufzte tief.

»Ja, warum eigentlich?«, fragte Ashley glucksend. Er war sich ziemlich sicher, die Antwort auf diese Frage zu kennen. Immerhin war der unglückselige Assistent mit Abstand der attraktivste junge Mann, den Damian je eingestellt hatte. Dessen Angestellten hielten es zwar nie lange bei ihm aus, aber sie alle besaßen mit ziemlicher Sicherheit gewisse Vorzüge außerhalb der fotografischen Tätigkeiten.

»Er war besser als der Rest, der sich nach Dereks Kündigung beworben hat«, grummelte Damian, während er den Fokus seiner Kamera durch den Sucher überprüfte.

Die heutigen Aufnahmen drehten sich zwar nur um ein Stillleben, doch selbst das verschlug Ashley schon den Atem. Damian Wolfe war mit Abstand der beste Fotograf, den man zurzeit in London finden konnte. Er hatte die Fähigkeit, selbst aus dem langweiligsten Objekt etwas unwiderstehlich Einzigartiges zu machen. Ashley hatte eine halbe Ewigkeit und zahllose subtile Hinweise auf ihre langjährige Freundschaft gebraucht, um Damian dazu zu überreden, die Aufnahmen für seinen Katalog zu machen.

Damian war amerikanischer Staatsbürger mit einem französischen Vater und einer italienischen Mutter und verkörperte schon allein dadurch das Wort international. Er war mit seinen Eltern durch die Welt gezogen, bis er sich schließlich in den USA niedergelassen hatte. Nachdem ihn eines seiner Werke jedoch unter dem Vorwurf der Unsittlichkeit bis vor den Obersten Gerichtshof gebracht hatte, hatte sich Damian dazu entschieden, seine Arbeit lieber in Europa weiterzuführen, obwohl die Klage mit der Begründung auf freie Meinungsäußerung abgelehnt worden war.

Er wurde auch nie müde zu betonen, dass der Oberste Gerichtshof ihm zwar recht gegeben hatte, die USA aber schlicht zu jung waren, um die Ästhetik erotischer Fotografie richtig schätzen zu können. Dort bevorzugte man Sentimentalität vor Schönheit. Niedliche Kalender mit efeubewachsenen Häuschen und Blumenvasen – oder noch schlimmer: Babys in Tierkostümen – waren alles, was die meisten Amerikaner, Damians Meinung nach, verdienten.

In der Londoner Kunstszene hingegen war er mit offenen Armen empfangen worden, auch weil ihn die Publicity um seinen Prozess zu einer kleinen Berühmtheit gemacht hatte. Und obwohl er für den Ruhm nicht viel übrig hatte, wusste er doch den angenehmen Nebeneffekt zu schätzen, dass seine Werke so die Aufmerksamkeit von Sammlern wie Ashley erregten.

Inzwischen arbeitete Damian fast ausschließlich an Projekten, die ihn persönlich faszinierten, und schuf so wunderschöne, männliche Erotika.

Er konnte einen nackten Körper mit der zarten Ästhetik einer seltenen Orchidee fotografieren und anschließend das gleiche Model in einer anderen Aufnahme mit so viel expliziter, sexuell bezwingender Energie ablichten, dass sie selbst bei Männern, die den Körper eines anderen Mannes bisher nie erregend gefunden hatten, verstörende Selbstzweifel hervorrief. Ein Umstand, über den sich Damian unglaublich amüsieren konnte.

Ashley Winthrop besaß eine Firma, die sich auf die Produktion von erotischen Luxusspielzeugen spezialisiert hatte. Daneben unterstützte er Künstler aller Art.

Er war außerdem ein bekennender Liebhaber von Erotika und hatte schon einige von Damian Wolfes Werken erworben, ehe er es schließlich geschafft hatte, sich bei der Eröffnungsfeier einer Galerie einzuschmuggeln, um den Künstler dort persönlich kennenzulernen. Die beiden Männer schwammen auf einer Wellenlänge, sodass sich schon bald eine enge Freundschaft zwischen ihnen entwickelt hatte.

Ashley war nicht zu bescheiden gewesen, Damian um Aufnahmen von einigen seiner Verkaufsprodukte zu bitten, und als er die Ergebnisse gesehen hatte, hatte er den Fotografen so lange gepiesackt, bis er eingewilligt hatte, den kompletten Katalog abzulichten. Ashley wusste schon jetzt, dass dieses Werk ein Sammlerstück werden würde.

Damian nahm etwas so Simples wie Handschellen und inszenierte sie auf einem schlichten, aber eleganten Hintergrund mit raffinierter Beleuchtung, sodass das Metall mit einem verführerischen Versprechen glitzerte. Kein Submissive würde dem widerstehen können. Er konnte es kaum abwarten, was Damian mit einer Gerte anstellen würde.

Damian ging nach vorn zu seinem Arrangement und korrigierte den Winkel von einer der Handschellen, nachdem er sich ein Paar dünne, schwarze Lederhandschuhe übergestreift hatte, um sicher zu gehen, dass er weder Fingerabdrücke noch Staub auf der glänzenden Oberfläche hinterließ. Ashley fühlte seine Hose im Schritt enger werden, als er die sicheren, eleganten Hände beobachtete, die über das glatte Metall strichen.

Als Damian zum ersten Mal in Ashleys Büro eine Peitsche in die Hand genommen und die langen, geflochtenen Lederstreifen wie nebenbei durch seine Finger hatte gleiten lassen, hatte Ashley in ihm einen Gleichgesinnten erkannt. Er hatte keinerlei Verlangen danach, die Peitsche auf seiner eigenen Haut zu spüren – obwohl er den Fotografen selbst unwahrscheinlich attraktiv fand –, aber er würde viel dafür geben, Damian einmal in Aktion erleben zu dürfen. Er konnte das Bild geradezu vor sich sehen: Der schlanke Körper eines Submissive, der sich nur zu gerne der süßen Qual hingab, die Damian für ihn im Sinn hatte...

Damian kehrte zu seinem Platz hinter der Kamera zurück. Die Gedankengänge des anderen Mannes gingen vollkommen an ihm vorüber, da er sich ganz auf die Aufnahme konzentrierte. Er war schon recht zufrieden damit; das Foto war zwar nicht perfekt, aber es war ein Anfang.

»Ich habe immer noch keine Ahnung, warum du mich unbedingt für das hier wolltest«, knurrte Damian und strich sich das schulterlange Haar aus dem Gesicht, den Blick immer noch durch den Fokus der Kamera gerichtet. »Ich bin mindestens doppelt so teuer wie jeder andere Produktfotograf und dreimal so langsam.«

»Viermal so langsam und fünfmal so teuer«, antwortete Ashley fröhlich und rieb sich die Hände. »Ich hab' das alles einkalkuliert, Ian, aber der Kosten-Nutzen-Faktor ist immer noch auf meiner Seite.«

Er konnte das Gesicht des Fotografen nicht sehen, da es hinter einem Vorhang glänzender Haare verborgen war, aber darauf war sein Blick ohnehin gerade nicht gerichtet. Damian hatte in der Tat einen mehr als ansehnlichen Körper: breite Schultern, schmale Hüften und ein appetitlicher Hintern.

Ashley wusste, dass er diesen zwar nie in die Hände bekommen würde, aber ein Mann durfte doch noch träumen, oder?

Damian reagierte kein bisschen auf seine Ausstrahlung, die nach Gehorsam und Unterwerfung eines anderen Mannes verlangte, und trotzdem stand Ashley auf ihn. Was ihn allerdings zurückhielt, war die Tatsache, dass er möglicherweise selbst mit dem Hintern hochgereckt in der Luft enden könnte, der nur auf den Kuss der Peitsche wartete. Oder auf das, was aussah wie ein verdammt großer Schwanz, wenn er die Ausbeulung in Damians Schritt richtig deutete.

»Kann gar nicht sein«, brummte Damian, schon jetzt entnervt von seiner eigenen Langsamkeit. Sein Anspruch an sich selbst war unglaublich hoch, aber normalerweise hatte er auch keinen Klienten dabei, der praktisch über seiner Schulter hing. Er arbeitete einfach so lange an einer Vision, bis er schließlich zufrieden damit war.

»Die Leute in der Szene werden sich nicht nur darum prügeln, den Katalog in die Hände zu bekommen, sie werden sogar dafür zahlen«, klärte ihn Ashley auf. »Und sie werden kaufen. Ich hab' die Handschellen jetzt schon seit fünf Jahren im Programm und selbst mir läuft das Wasser im Mund zusammen, wenn ich das Bild sehe. Ich würd' sie sofort kaufen, wenn ich jemanden hätte, dem ich sie anlegen könnte.«

Damian lachte. »Du hast mit Sicherheit jemanden, der deine... liebevolle Aufmerksamkeit erwartet.«

Seine Augen wanderten über Ashleys Körper. Der dunkelblonde Mann erschauderte unter dem intensiven Blick, der pure Dominanz ausstrahlte, doch das Lächeln auf seinen Lippen verschwand nicht. Ashley war erfahren genug, um sich dagegen zu behaupten.

»Ich kann mir kaum vorstellen, dass du deine Produkte nicht ausgiebig... ah... getestet hast, bevor du sie deinen Kunden anbietest.«

Ashley lächelte so breit, dass seine Zähne im Studiolicht weiß leuchteten. »Ich weiß, wofür sie benutzt werden, ja.«

»Das glaube ich gerne.« Damian schenkte ihm ein süffisantes Grinsen, bevor er sich wieder seiner Aufnahme zuwendete.

Ihm war sehr wohl bewusst, dass Ashley kein Amateur war, der ein bisschen Spielzeug verkaufte, sondern sich begeistert und aktiv in der Szene bewegte. Für Damian selbst kam das nicht mehr in Frage. Er war es leid, fordernde Subs um sich zu haben, die sich absichtlich daneben benahmen, um eine Bestrafung nach ihren Wünschen zu erhalten.

Er hatte für sich entschieden, dass gar nicht besser war als halbherzig und lebte deshalb sein Leben abstinent, seit er vor fünf Jahren nach London gezogen war. Das war eine Ironie, derer er sich sehr wohl bewusst war, aber inzwischen hatte sich Damian selbst davon überzeugt, dass er einfach mehr Erfüllung in den visuellen Reizen fand, die ihm seine Models lieferten.

In diesem Augenblick stieß Nick die Tür zum Studio auf und ließ Licht hineinströmen, gerade als Damian auf den Auslöser drücken wollte.

»Verdammt nochmal, Nicholas, wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du anklopfen sollst!«, fuhr Damian ihn an, ohne jedoch aufzusehen.

Nick beeilte sich, die Tür hinter sich zu schließen, und ärgerte sich dabei maßlos über die Zurechtweisung, wo die Studioscheinwerfer doch sowieso an waren. Er hatte extra nach dem Lichtschein im Spalt unter der Tür geschaut, aber das würde er jetzt ganz sicher nicht laut sagen.

»Wollte ja nur wissen, ob ich jetzt Ihren Tee bringen soll«, rechtfertigte er sich mürrisch.

Ashley beobachtete interessiert, wie die dunklen Augen des Jungen zwischen dem Fotografen und den glitzernden Handschellen, die wie ein kostbares Juwel auf einem Bett aus schwarzen Federn drapiert worden waren, hin und her wanderten.

»Mach das Licht aus, Nicholas.«

Der hochgewachsene, junge Mann schlurfte zur entsprechenden Mehrfachsteckdose und ging daneben in die Hocke, um den Schalter zu betätigen.

Es gab ein klickendes Geräusch und der Raum wurde in Dunkelheit gehüllt. Schlagartig konnte Ashley die erotische Spannung förmlich greifen. Alles war still. Niemand bewegte sich.

Plötzlich erhellte das Blitzlicht der Kamera das Dunkel, begleitet von einer Serie leiser, explosionsartiger Geräusche. Der Fotograf machte mehrere Aufnahmen, eine Belichtungsreihe, wie er es genannt hatte.

»In Ordnung, Nicholas. Licht«, befahl Damian knapp.

Erneut ein Klicken und die Scheinwerfer gingen wieder an. Ashley hatte sich in Nicholas' Richtung gedreht, um nicht vom Licht geblendet zu werden. So bemerkte er den Blick, mit dem der Junge die Handschellen aus halb geschlossenen Lidern anstarrte, und dabei nach Luft schnappte, bevor sich der gewohnt teilnahmslose Ausdruck wieder auf sein Gesicht legte.

Ashley schaute erneut zu Damian, der jedoch immer noch mit seiner Kamera beschäftigt war. Schließlich richtete sich Damian auf.

»Ich denke, das war's für heute«, meinte er, wirkte dabei aber nicht sehr zufrieden.

»Warum machst du die Aufnahme nochmal im Dunkeln?«, fragte Ashley.

»Sterngitter«, antwortete Damian. Um seine Augen bildeten sich kleine Fältchen als er lächelte und sich ein paar Strähnen aus der Stirn strich. »Wir lassen deine alten Ladenhüter wie Diamanten funkeln.« Plötzlich schien er zu bemerken, dass Nicholas noch immer neben der Steckdose kauerte. »Was machst du hier?«, fragte er unfreundlich.

»Fragen, ob Sie Ihren Tee wollen, wissen Sie noch?« Die heisere Stimme war zwar leise, die Aufsässigkeit darin aber nicht zu überhören.

»Geh und koch welchen oder kauf welchen oder was auch immer du damit machst«, sagte Damian desinteressiert.

»Wie trinken Sie Ihren, Mr. ...«, fragte Nick Ashley in einem Ton, der an Unhöflichkeit grenzte.

»Winthrop«, half ihm Ashley liebenswürdig auf die Sprünge, obwohl er Nicholas seinen Namen schon mindestens zweimal gesagt hatte. »Mir ist nach etwas Süßem, vielleicht ein Eclair oder was mit Cremefüllung. Und besorg mir einen großen Milchkaffee, koffeinfrei mit Zimt. Und Sahne. Fettarm!«

»Glaubst du im Ernst, das hilft?«, murmelte Nick vor sich hin, während er aus dem Zimmer schlurfte.

Damian lachte leise in sich hinein, als er Nicholas' frechen Kommentar hörte. Er stand noch immer vor den Handschellen, die Hände in die Hüften gestemmt, und starrte sie böse an, als wären sie ein widerspenstiges Model, das sich weigerte, eine gewünschte Pose einzunehmen.

»Grässliche Baggypants«, brummte Ashley angesäuert und schaute Nicholas nach.

Wenn es nach ihm ginge, würde der junge Mann etwas Enges, Figurbetontes tragen, natürlich abhängig davon, wie sein Hintern aussah. Hier versteckte sich möglicherweise ein knackiges Exemplar, aber diese schlabbrigen Jeans täuschten über so Manches hinweg, wie Ashley aus leidvoller Erfahrung wusste. Damians letzter Assistent hatte sich nicht nur als etwas rundlich herausgestellt, er konnte auch nichts mit der Szene anfangen, in der sich Ashley bewegte.

»Was sollte das?«, fragte Damian geistesabwesend.

»Ich hab' deinen Jungen gebeten, mir was Süßes zu besorgen«, meinte Ashley und lachte in sich hinein. Seine Wortwahl verschaffte ihm mit Sicherheit Damians volle Aufmerksamkeit und er grinste süffisant. »Er schien ein bisschen überrascht.«

»Vermutlich weil ich sonst nie Gebäck zum Tee nehme. Wahrscheinlich hat er sich Geld aus der Handkasse genommen und ist die Straße runter zur Konditorei gegangen«, seufzte Damian resigniert. »Komm mit. Der kleine Trottel hat den Teekessel entweder ohne Wasser aufgestellt oder ihn komplett vergessen. Ich sehe besser mal nach.«

Ashley rutschte von seinem Barhocker und folgte Damian mit neugierig funkelnden Augen aus dem Studio in die Teeküche. Irgendwas brodelte hier unter der Oberfläche – auch wenn es nicht das Teewasser war – und er war mehr als interessiert daran, wie sich das Ganze entwickeln würde.

Kapitel 1

Nick sprintete die Treppe der U-Bahn, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, nach oben. Er hoffte, dass er nicht schon wieder zu spät zur Arbeit kam, aber die Bahn war unpünktlich gewesen und jetzt musste er rennen, um die verlorene Zeit wettzumachen.

Er hastete die Straße entlang und erreichte schließlich das Lagerhaus, in dem sich Damians Fotostudio befand. Schnaufend versuchte er, wieder zu Atem zu kommen, damit sein Boss nicht merkte, dass er sich beeilt hatte. Wäre schlecht für sein Image.

Er stieß die Eingangstür auf und nahm den Aufzug ins oberste Stockwerk in der Hoffnung, nicht mehr so außer Atem zu sein, wenn er oben ankam.

»Schon wieder zu spät?«, fragte Damian spöttisch, als er hörte, wie sich die Tür des Lofts öffnete. Er machte sich nicht die Mühe sich umzudrehen. So bemerkte er zum Glück den schuldbewussten Ausdruck nicht, der über Nicholas' Gesicht huschte.

Seine Stimme war schnippisch wie immer und verriet nichts von der Reue in den großen, dunklen Augen. »Nicht viel.«

»Spielt ohnehin keine Rolle, das Model ist noch später dran.« Damian kochte vor Wut.

»Was soll ich machen?«, fragte Nick und ließ seinen Rucksack einfach am Eingang liegen, wo jeder, der hereinkam, mit Sicherheit darüber stolpern würde.

»Sieh nach, ob Gabe irgendwas braucht, nachdem du das verdammte Ding weggeräumt hast«, antwortete Damian. »Ich bin im Studio.«

Nick stieß den Rucksack mit dem Fuß aus dem Weg und ging in den Vorbereitungsraum, der mit zahlreichen Lichtquellen ausgestattet war, um dem Stylisten die Arbeit zu erleichtern. Der kleine, glatzköpfige Mann trug heute ein pinkfarbenes, extravagant verziertes Hemd, enge, glänzende Jeans, zehenfreie Highheels und hatte es sich in dem Stuhl, in dem eigentlich gerade das Model sitzen sollte, bequem gemacht.

Als Nicholas den Raum betrat, sah er von der Zeitschrift auf, in der er gerade geblättert hatte, und zwinkerte ihm neckisch zu.

»Hallo, mein Schöner. Kommst du, um die Wache des einsamen Mädchens zu versüßen?«, lispelte der Stylist.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!