Ökonomische Modelle werden durch bewusste Reduktion der Komplexität des Betrachteten mit dem Ziel des Erkenntnisgewinns entwickelt. Mithilfe von mathematischen Modellierungen können ökonomische Modelle exakter gefasst werden. Dieses Resultat ist ein wichtiges Werkzeug bei der Ermittlung und Darstellung von Systemzusammenhängen. Durch die Visualisierung der mathematischen Modellierungen mit dem Achsendiagramm werden abstrakte Zusammenhänge erkennbar und diskutierbar.
Deshalb finden ökonomische Achsendiagramme in der Schule unter anderem als Hilfsmittel zur systematischen Betrachtung einzelner Einflussfaktoren eines komplexen Interaktionssystems, wie beispielsweise der Preisbildung auf Märkten, Einsatz. Die Visualisierung des ökonomischen Modells der Preisbildung auf Märkten mithilfe des
Preis-Mengen-Diagramms kann dabei die ökonomischen Verständnisprozesse fördern, sie aber auch behindern. Inwieweit das Preis-Mengen-Diagramm somit Hilfsmittel und Hürde im Wirtschaftsunterricht darstellt, wird in diesem Buch untersucht. Dafür werden Lernschwierigkeiten von Schüler*innen beim Umgang mit und dem Wissen über die mathematische Modellierung des ökonomischen Modells der Preisbildung im vollkommenen Markt und dessen Visualisierung durch das Preis-Mengen-Diagramm identifiziert. Darauf aufbauend werden Implikationen für den Wirtschaftsunterricht abgeleitet.