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Im Jahre 1976 sorgte ein Buch über eine versunkene Stadt im Dschungel des Amazonas weltweit für Aufsehen! Sein Titel „Die Chronik von Akakor“ von Karl Brugger.
In diesem Buch hat der Autor die Ausführungen des angeblichen Indianerhäuptlings der Ugha Mongulala, Tatunca Nara festgehalten. Brugger führte mit ihm ausführliche Gespräche, die er später wortgetreu niederschrieb. Die Geschichte, welche sich ihm bot, war fantastisch wie unglaublich zugleich!
Man beschäftigte sich auch auf wissenschaftlicher Seite mit der Geschichte. Und andere Journalisten versuchten der Person um Tatunca Nara auf den Grund zu gehen. Ungewöhnlich schnell verlautbarte man, dass die Chronik von Akakor nicht mehr als ein fantastisches Märchen sei und Tatunca Nara ein Hochstapler. Man versuchte ihm sogar drei Morde an Touristen anzuhängen, obwohl es noch nicht einmal die dazugehörigen Leichen gab! Tatunca Nara beteuert bis heute, nichts mit dem Verschwinden der Leute zu tun zu haben, und dass er diese Leute nicht kennt.
Nach eingehender Beschäftigung mit der Geschichte rund um die Chronik von Akakor komme ich zu dem Schluss, dass es bei der Widerlegung der Geschichte um Akakor, sowie der Enttarnung des Tatunca Nara, einige Widersprüche gibt. Sie lassen vermuten, dass bei der Chronik von Akakor etwas im ganz großen Stil vertuscht und in der Öffentlichkeit unmöglich gemacht wurde. Zu viele Details wiesen Parallelen zu anderen unliebsamen Geschichten auf, die man aus der Weltgeschichte streichen wollte.
Am 1. Januar 1984 wurde Karl Brugger in Rio de Janeiro von einer bis heute unbekannten Person auf offener Straße erschossen. Offiziell wurde dieser Mord als Raubmord deklariert, obwohl Karl Brugger dabei nicht ausgeraubt wurde. Auch diesen Mord versuchte man vergeblich Tatunca Nara anzuhängen. Einen Tag nach dem Mord wollte Karl Brugger zurück nach Deutschland fliegen, um ein neues Buch zu veröffentlichen. Wollte man dies manchmal verhindern?
Nachdem der Autor mit seinen beiden zurückliegenden Büchern "Apollo 20 - Auf der Suche nach dem ersten Licht" und "The Redsun on the Horizon" zwei Achtungserfolge erzielte, scheint er sich mit diesem neuen Werk dem Genre des investigativen Journalismus' verschrieben zu haben. Auch in "Akakor und die Zeit des Erwachens" brilliert der Autor durch neue Erkenntnisse und eine ausgefeilte analytische Denkweise. Mit seinen berechtigten und zum Teil kontroversen Fragen regt er den Leser auf jeden Fall zum Nachdenken an.
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Im Rahmen meiner Recherchen zu einem meiner zurückliegenden Bücher, stieß ich aufgrund eines eher beiläufigen Querverweises zufällig auf die sagenumwobene wie spannende Geschichte um die versunkene Urwaldstadt Akakor, irgendwo in den schier endlosen Weiten des Amazonasgebietes. Festgehalten wurde diese Geschichte in dem 1976 erschienenen Buch „Die Chronik von Akakor“ von Karl Brugger.
In diesem Buch hat der Autor die Ausführungen eines angeblichen Indianerhäuptlings des mutmaßlichen Indianerstamms Ugha Mongulala, namens Tatunca Nara, festgehalten. Karl Brugger führte mit dem Indianerhäuptling ausführliche Gespräche, welche er auf insgesamt zwölf Tonbändern dokumentierte und später wortgetreu niederschrieb. Die Geschichte, welche sich da Karl Brugger bot, war so fantastisch wie unglaublich zugleich! Jedoch nahm Brugger in seiner Niederschrift diese Geschichte, die Chronik von Akakor, nicht kommentarlos hin, sondern glich sie Kapitel für Kapitel mit der damals bekannten Weltgeschichte ab.
Zugegeben! Am Ende konnte Karl Brugger den Wahrheitsgehalt jener Geschichte nicht endgültig beweisen. Jedoch konnte er sie auch nicht widerlegen! Zu viele Details und Variablen ließen am Ende die Möglichkeit offen, dass sich diese Geschichte so zugetragen haben könnte und dass es tatsächlich in den Tiefen des südamerikanischen Dschungels eine versunkene, oder vielmehr eine unterirdische Stadt, die Hauptstadt des Reiches der Ugha Mongulala namens Akakor, geben könnte.
Das Buch „Die Chronik von Akakor“ sorgte nach seinem Erscheinen im Jahre 1976 für weltweites Aufsehen und wurde in der Folge auch in mehrere Sprachen übersetzt.
Natürlich beschäftigte man sich auch auf wissenschaftlicher Seite mit dieser Geschichte. Und andere Journalisten versuchten der Person um Tatunca Nara auf den Grund zu gehen. Ungewöhnlich schnell verlautbarte man, dass die Chronik von Akakor nicht mehr als ein fantastisches Märchen sei. Man habe unumstößliche Beweise dafür gefunden, dass es sich bei Tatunca Nara um einen deutschen Hochstapler und Betrüger aus dem bayrischen Coburg mit dem Namen Günther Hauck handle. Allein diese Tatsache würde die Chronik von Akakor, und alles was damit zusammen hänge, ad absurdum führen. Man hatte es geschafft! Die Geschichtsschreibung nach der anerkannten Weltgeschichte und Schulwissenschaft war wieder einmal gerettet. Die Chronik von Akakor geriet daraufhin in der Öffentlichkeit wieder in Vergessenheit, vielleicht wie gewünscht.
Meine Beweggründe für dieses Buch
Am 1. Januar 1984 wurde Karl Brugger in Rio de Janeiro von einer bis heute unbekannten Person auf offener Straße erschossen. Zunächst verdächtigte man Tatunca Nara der Tat. Jedoch konnte er ein hieb und stichfestes Alibi für die Tatnacht nachweisen. Bis heute gilt der Mord an Karl Brugger als ungeklärt.
Nach eingehender Beschäftigung mit der Geschichte rund um die Chronik von Akakor komme ich heute zu dem Schluss, dass es bei der Widerlegung von Akakor und seiner Geschichte, sowie der angeblichen Enttarnung des Tatunca Nara doch einige Unstimmigkeiten und Widersprüche gibt, welche mich vermuten lassen, dass man auch bei der Chronik von Akakor etwas im ganz großen Stil vertuscht hat und in der Öffentlichkeit unmöglich gemacht, als Märchen dargestellt hat. Dies geschah in unserer Weltgeschichte leider zu oft! Zu viele Details der Vertuschungs- und Verleumdungskampagne wiesen doch Parallelen zu anderen unliebsamen Geschichten auf, ließen ein System erkennen, nachdem man unliebsame Kapitel unserer Weltgeschichte aus der selben gestrichen wissen wollte.
In diesem nun vor uns liegenden Buch werde ich die Geschichte um Akakor neu aufrollen. Am Ende hoffe ich, den nötigen kleinen Stein ans Rollen zu bringen, welcher uns schließlich nach Akakor führen und unsere Weltgeschichte maßgeblich verändern könnte.
Identitäten
Um einen Einstieg in unsere Geschichte zu finden sollten wir uns zunächst mit den Protagonisten dieser Story beschäftigen. Mit wem haben wir es hier zu tun? Beginnen wir zunächst mit jenem Mann, dem wir diese fantastische Geschichte um Akakor überhaupt zu verdanken haben.
Beginnen wir mit Karl Brugger.
Karl Brugger wurde 1942 in Zell an der Mosel geboren. Nach seinem Abitur studierte er in München und Paris Soziologie, Zeitgeschichte und Journalismus. In der Folge wurde Brugger freier Korrespondent in Lateinamerika und entwickelte sich zu einem Kenner der indianischen Kulturen. Er etablierte sich als ein journalistischer Spezialist für Indianerfragen. Ab 1974 arbeitete Brugger für die ARD.
Mit diesen wenigen Informationen sehen wir schon jetzt, dass wir es bei Karl Brugger nicht nur mit einem gewöhnlichen Südamerikatouristen zu tun haben, welcher sich von einem Scharlatan so ohne weiteres hat einen Bären aufbinden lassen. Er konnte durchaus die dargebotenen Informationen differenziert betrachten. Das widerspricht den Behauptungen anderer Kreise, wonach sich Brugger von Günther Hauck (alias Tatunca Nara) hat verblenden lassen. Dies belegt auch eindrucksvoll sein Buch, in dem er jedes Kapitel analytisch mit der damals bekannten Weltgeschichte abgeglichen hat.
In der Nacht des 1. Januar 1984 wurde, wie schon geschrieben, Karl Brugger in Rio de Janeiro von einer bis heute unbekannten Person auf offener Straße erschossen. Die Begleitumstände dieser Tat sind doch sehr verwirrend und halten somit noch einige Fragen offen. Was war geschehen?
Gegen 22.00 Uhr verließen Karl Brugger und sein Freund und Berufskollege Ulrich Ecken eine Bar in Rio de Janeiro. Wenig später sprang aus einem Gebüsch ein 25 bis 30 jähriger unmaskierter Mann mit gezogener Pistole hervor und verlangte von Brugger und Ecken Geld. In dem Augenblick, als Karl Brugger nach seiner Geldbörse griff wurde er vom Täter mit einem glatten Herzschuss getötet. Unverrichteter Dinge suchte der Mörder das Weite.
Bereits hier erscheint die Geschichte doch mehr als merkwürdig. Warum hat der Mörder von seinem eigentlichen Vorhaben abgesehen und weder Brugger noch Ecken ausgeraubt? Warum verließ der Täter den Tatort ohne sich um den Zeugen Ulrich Ecken „zu kümmern“? Mit Sicherheit hätte der ihn später bei der Polizei detailliert beschreiben können!
Wenig später präsentierte die Polizei tatsächlich einen jungen Mann, den man für den mutmaßlichen Täter hielt. Jedoch musste man ihn wieder laufen lassen, da sich Ulrich Ecken weigerte ihn als Täter zu identifizieren.
Man ermittelte auch in verschieden Richtungen. So vermutete man, dass Brugger vielleicht einigen Unterweltgrößen auf die Füße getreten ist, oder dass er einigen Altnazis zu nahe gekommen sein könnte. Auch in Tatunca Naras Richtung ermittelte man, gleichwohl er zur Tatzeit nicht in Rio de Janeiro war. Man traute ihm zu, dass er einen Killer beauftragt haben könnte Karl Brugger zu ermorden. Alle Ermittlungsrichtungen erbrachten keine stichhaltigen Beweise.
Unverständlich ist, dass man den Umstand unberücksichtigt ließ, wonach man in der Tatnacht in Karl Bruggers Hotelzimmer einbrach und es durchwühlte.
Auch dass Karl Brugger am nächsten Tag zurück nach Deutschland fliegen wollte um ein neues Buch zu veröffentlichen, hielt man nicht für beachtenswert. Bis heute fehlt vom Manuskript jenes Buches jede Spur.
Bei Günther Hauck (oder doch Tatunca Nara?) gestaltet sich ein Blick auf sein Leben nicht ganz so einfach, wenn gleich wir über seine Person weitaus mehr Informationen zu haben scheinen, als wie über das Leben des Karl Brugger.
Selten hat sich das „Für“ oder das „Wider“ um eine Geschichte so sehr an einer Person fest gemacht, wie in der Geschichte um Akakor. Auch wenn es mir vom Herzen her fern liegt einem vermeintlichen Betrüger, Hochstapler und vielleicht sogar Mörder auf diese Weise eine Plattform zu bieten oder aus ihm eine Figur der Weltgeschichte zu machen, sehe ich mich doch genötigt, hier an dieser Stelle detailliert und ausführlich auf die Person oder die Personen Tatunca Nara und Günther Hauck einzugehen. Scheinbar ist es der Öffentlichkeit erst dann möglich, sich objektiv auf die Geschichte von Akakor einzulassen, wenn auch die letzten Fragen um genannte Person/Personen geklärt sind.
Nach der offiziellen Hochstaplerversion, wie man sie leicht in der Wikipedia lesen kann, sei Tatunca Nara in Wahrheit Günther Hauck. Günther Hauck sei demnach am 5. Oktober 1941 im bayrischen Coburg geboren worden. Zu Beginn der 60ger Jahre des letzten Jahrhunderts habe er Deutschland aus mehreren wirtschaftlichen Gründen wie zum Beispiel Unterhaltsschulden gegenüber seinen drei Kindern, verlassen. Das Bundeskriminalamt habe gegen ihn ermittelt aber das Verfahren wegen „Abwesenheit des Beschuldigten“ eingestellt. Man kann lesen, dass Tatunca Nara (Günther Hauck) in Brasilien lediglich gebrochen Portugiesisch aber dafür fließend Deutsch habe sprechen können, was ihn bei den brasilianischen Behörden habe suspekt erscheinen lassen.
Bereits hier tauchen bei mir Widersprüche auf, welche doch Fragen aufwerfen. Betrachten wir die Angaben von Karl Brugger zu Tatunca Nara, wie man sie in der Einleitung seines Buches lesen kann.
„Die ersten Minuten unserer Unterhaltung waren mühsam. Eher widerwillig beschrieb Tatunca Nara in gebrochenem Deutsch seine Eindrücke von der Stadt der Weißen mit den unzähligen Menschen, dem Hasten und Rennen auf den Straßen, den hohen Häusern und dem unerträglichen Lärm.“
Was haben wir davon zu halten? Wie gut kann ein Deutscher einem anderen Deutschen, zudem einem Journalisten, vorgaukeln, das er nicht gut Deutsch spricht? Ist es nicht so, dass Brugger den Hochstapler im nu durchschaut hätte?
Jedoch gibt es bezüglich der Person Günther Hauck (alias Tatunca Nara) weitere Widersprüche, folgt man den Angaben Karl Bruggers.
Demnach holte sich Brugger, vielleicht um sich abzusichern, Informationen über Tatunca Nara ein. Im Rahmen dessen traf er 1972 auf einen Offizier des brasilianischen Geheimdienstes, welcher nur „M“ genannt wird. Dieser kannte Tatunca Nara bereits seit vier Jahren. Er bestätigte, dass Tatunca Nara nach einem Flugzeugabsturz in der Provinz Acre (tiefster Dschungel) zwölf brasilianischen Offizieren das Leben gerettet und sie wieder zurück in die Zivilisation gebracht habe.
Auf Fürsprache jener Offiziere, vielleicht aus Dank, erhielt Tatunca Nara ein sogenanntes Arbeitsbuch mit der Nummer 1918800 und einen Personalausweis mit der Nummer V-4333. Nach Zeugenaussagen habe der geheimnisvolle weiße Indianerhäuptling gebrochen Deutsch gesprochen und nur wenige Worte portugiesisch beherrscht. Dafür würde er aber fließend die Sprachen einiger Indiostämme am Oberlauf des Amazonas beherrschen.
Wie gesagt, meine lieben Leser! Diese Informationen erhielt Brugger nicht etwa von Tatunca Nara selbst, sondern von einem Mitglied des brasilianischen Geheimdienstes, der sich auf Zeugenaussagen stützte!
Nun meine Frage! Wie wahrscheinlich ist es dass ein Deutscher aus dem bayrischen Coburg in etwa fünf Jahren seine Muttersprache verlernt und zugleich mehrere Indianersprachen perfekt erlernt? Ich gebe zu bedenken, dass man in der Wikipedia lesen kann, dass Tatunca Nara einen brasilianischen Pass hat, der ihn als Tatunca Nara ausweist und seine Herkunft als Indio belegt! Sollten die brasilianischen Behörden derart von Dummheit geschlagen sein, dass sie nicht einen Europäer von einem Indio unterscheiden können? Das ist doch sehr merkwürdig!
Nach Tantunca Naras Angaben, im Rahmen der Chronik von Akakor, sei er als Sohn einer deutschen Frau namens Reinha und des damaligen Häuptlings Sinkaia 1937 geboren worden. Wörtlich heißt es:
„Am Ende der Regenzeit des Jahres 12416, 1937 in der Zeitrechnung der weißen Barbaren, trat in Akakor ein lang ersehntes Ereignis ein. Reinha gebar Sinkaia einen Sohn. Sinkaias erstgeborener Sohn bin ich, Tatunca Nara, der letzte rechtmäßige Fürst der Ugha Mongulala, so wie es in der Chronik nieder geschrieben steht.“
Wie es zu dieser ungewöhnlichen deutsch/indianischen Beziehung gekommen sein soll, erfahren wir später. Ungewöhnlich erscheint auch der Name seiner Mutter. Den Namen „Reinha“ findet man im portugiesischen Sprachgebrauch wieder und kann mit „Königin“ übersetzt werden. Aus irgendeinem Grund scheint uns Tatunca Nara den wahren Namen seiner Mutter vorenthalten zu wollen. Es gibt auch noch weitere Ungereimtheiten um Reinha, auf die ich jedoch in meinem Buch noch genauer eingehen werde.
1990 haben der deutsche Abenteurer und Survivalexperte Rüdiger Nehberg sowie der Filmemacher Wolfgang Brög für den WDR eine 58 Minütige Dokumentation produziert in der sie angeblich die Lügen um Tatunca Nara, dass er ja in Wahrheit Günther Hauck sei, produziert. Diese Dokumentation lief auch im ARD Abendprogramm. Jedoch ist diese Dokumentation heute in den Archiven des WDR nicht mehr zu finden. Lediglich bei Amazon ist noch eine DVD zu einem unerschwinglich hohen Preis von 99 Euro erhältlich. Das ist unverständlich und unverschämt!
Nehberg veröffentlichte hierzu auch ein Buch mit dem Titel „Der selbstgemachte Häuptling“.
Bei seiner Recherche und Forschung glänzte Rüdiger Nehberg durch ein äußerst aggressives Verhalten, durch Bestechungen von Zeugen oder Drohungen gegenüber derer und bewegte sich nicht nur einmal am Rande der Legalität. Es soll sogar Fälle von Hausfriedensbruch gegeben haben. Von daher ist die Arbeit des Rüdiger Nehbergs mit Vorsicht zu genießen.
Was wissen wir allem Anschein noch über Günther Hauck, wie man es beispielsweise bei Wolfgang Siebenhaar, dem Autor von „Die Wahrhheit über die Chronik von Akakor“ lesen kann?
Wie schon geschrieben, wurde Hansi Richard Günther Hauck, so sein voller Name, am 5. Oktober 1941 im bayrischen Roth in der Nähe von Coburg als drittes Kind von Meta und Johann Hauck geboren. Demnach wäre Tatunca Nara vier Jahre älter als Günther Hauck. Er sagt von sich in der Regenzeit des Jahres 1937 geboren worden zu sein.
Günther Haucks Kindheit und Jugend war nicht so sorgenfrei, wie man es sich für ein Kind oder Jugendlichen wünscht. Seinen Vater Johann durfte Günther Hauck nicht kennen lernen. Er blieb im zweiten Weltkrieg verschollen. Seine Mutter starb bereits in Günther Haucks Jugend. Er lebt fortan bei seinem Onkel und seiner Tante welche ihn jedoch wahrhaftig stiefmütterlich mit äußerster Härte erziehen.
Im Alter von 20 Jahren, also 1961, lernt Günther Hauck seine spätere Frau Christa kennen und wird mit ihr Vater von drei Kindern. Gegeben des Falls, dass Christa bereits 1961 das erste mal schwanger wurde und ihre Kinder wie am Fließband bekommen hat, war Günther Hauck zumindest 27 Monate also bis 1963 minimum noch in Deutschland! Aber ich denke, dass 1964 oder 1965/66 eher realistisch ist. Jedoch scheiterte die Ehe mit Christa. Um den Unterhaltszahlungen zu entgehen taucht er ab und heuert auf einem Schiff nach Venezuela an. An Bord wird er wegen „geistiger Ausfälle“, wie es heißt, auffällig. In Venezuela wird er verhaftet, wo ihm ein Arzt eine schizoide Psychopathie attestiert. Günther Hauck wird nach Deutschland abgeschoben. Im darauffolgenden Gerichtsprozess wird er freigesprochen und heuert 1968 erneut auf einem Schiff an. Diesmal geht es nach Rio de Janeiro. Hier verliert sich offiziell die Spur des Günther Hauck.
Fassen wir alles kurz zusammen. Nach den Angaben der Wikipedia sei Günther Hauck zu Beginn der 1960er Jahre aus Deutschland verschwunden, also nicht etwa genau 1960, sondern, davon ist auszugehen, zwischen 1961 und 1963. Da er ja erst 1961 seine spätere Frau kennenlernte und mit ihr drei Kinder zeugte, ist anzunehmen, dass er frühestens 1963, eher später, das erste mal nach Südamerika kam. Jedoch wurde er wieder nach Deutschland abgeschoben und kam erst 1968 nach Brasilien!
Jetzt wird es interessant! Beinahe zeitgleich, also auch 1968, fiel beim brasilianischen Geheimdienst erstmals der hellhäutige Indiohäuptling Tatunca Nara als Retter von zwölf hochrangigen Offizieren in der Provinz Acre auf, wo ein Militärflugzeug abgestürzt ist. Tatunca Nara barg die Überlebenden und führte sie quer durch den Dschungel von Amazonien bis nach Manaus zurück in die Zivilisation. Das klingt doch sehr verwunderlich und wirft Fragen auf. Wie hat es Günther Hauck geschafft, sich unmittelbar nach Ankunft in Brasilien sich zu einem Indianerhäuptling zu etablieren? Wie kann es ein Deutscher ohne jegliche Vorkenntnisse schaffen sich in dieser urbanen Wildnis zurecht zu finden?
Es wird noch besser! Bereits ein Jahr später ist sein Ruhm und seine Macht bei den Indios wohl derart groß, dass er sich 1969 bei einem Indio-Konflikt in der peruanisch/brasilianischen Grenzregion zum Rebellenführer aufschwingt! Wir sprechen hier noch immer vom vermeintlichen Günther Hauck!!!
Brugger hatte seine erste Begegnung mit Tatunca Nara, dem angeblichen „Günther Hauck“, am 3. März 1972 einige Tage später traf er sich mit dem Geheimdienstoffizier „M“, der ihm bestätigte, dass Tatunca Nara bereits seit vier Jahren bekannt sei, weil dieser mysteriöse Indio in Acre besagte zwölf brasilianische Offiziere aus einem Flugzeugwrack rettete und in die Zivilisation zurück führte.
Er, ein Zivilist aus der deutschen Wohlstandsgesellschaft, setzt sich mal eben in den tiefsten Dschungel ab, trotzt allen Gefahren wie gefährlichen Tieren, Krankheiten oder kriminellen Banden oder kriegerischen Indiostämmen und erlernt innerhalb weniger Wochen oder Monate gleich mehrere Indiosprachen, wie Zeugen belegen. Zu allem Überfluss lernt er diese Sprachen nicht nur mal ebenso, um sich ein wenig mit den Einheimischen zu verständigen. Nein! Er erlernt diese Sprachen so gut, als wären es seine Muttersprachen. Ach ja! Und so ganz nebenbei scheint er auch seine deutsche Muttersprache so sehr verlernt zu haben, dass er diese 1972 nur noch gebrochen sprechen kann! Das ist absurd! Ich kann mir weder vorstellen, dass man als Europäer innerhalb von vier Jahren gleich mehrere Indiosprachen erlernen kann, die in ihrer Linguistik so rein gar nichts mit europäischen Sprachen gemein haben, wie Englisch, Spanisch oder Portugiesisch. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass man seine Muttersprache nach nur vier Jahren so weit verlernt, dass man sie nur noch gebrochen sprechen kann. So schnell geht das nicht! Allein die Tatsache, dass man wenigstens noch zehn Jahre in seiner Muttersprache „denkt“, und sich allein deswegen schon den Wortschatz seiner Muttersprache erhält, macht es für mich fast unmöglich!
Gegen einen Günther Hauck als Tatunca Nara spricht auch die Tatsache, dass ihn die brasilianischen Behörden als Indio klassifiziert haben. Das hätten sie nie gemacht, wenn Tatunca Nara ein Europäer oder gar ein Deutscher gewesen wäre!
Es bedarf eines Jahre langen Trainings im Vorfeld um in einer urbanen Wildnis, wie dem brasilianischen Dschungel, überleben zu können! Gerade ein Rüdiger Nehberg, Survivalexperte seines Zeichens, sollte das eigentlich wissen! Das ist nach einer relativ überstürzten Flucht vor der bundesdeutschen Justiz, einer folgenden Abschiebung nach Deutschland und nach einer Untersuchungshaft und einem Gerichtsprozess ausgeschlossen!
In den Unterlagen des brasilianischen Geheimdienstes wird festgehalten, dass Tatunca Nara bei den Indiostämmen der Yaminaũa und der Kaxinawa wie ein Häuptling verehrt wird, und dies, obwohl er doch mit seiner hellen Hautfarbe ethnologisch nicht zu ihnen gehörte.
Trotz all jener Ungereimtheiten halten die Mainstream-Medien und „Experten“, wie Nehberg, sowie die Wikipedia daran fest, dass Tatunca Nara eben jener Günther Hauck sei. Warum nur? Warum schlägt man alle Widersprüche gegen einen Günther Hauck als Tatunca Nara in den Wind und versucht mit allen Mitteln diese abstruse Geschichte aufrecht zu erhalten? Woran klammert man sich, einem Strohhalm gleich, um diese Günther Hauck/Tatunca Nara – Theorie aufrecht zu erhalten?
Zum einen gibt es da Fotos von Günther Hauck aus seiner Zeit in Deutschland. Auf diesen gleicht er doch dem Aussehen nach Tatunca Nara, scheinbar, sag ich heute. Zum anderen gibt es da einen merkwürdigen schriftlichen Vermerk aus der Zeit seiner Untersuchungshaft, aus dem hervor geht dass Günther Hauck auch „Tatunge Nare“ genannt wurde. Auch seien die ermittelnden Bundesbehörden davon überzeugt, dass Tatunca Nara eben jener Günther Hauck sei. Wohl bemerkt, sie sind davon überzeugt! Beweisen können sie es aber nicht!
Die Zeitschrift „Die Bunte“ arrangierte heimlich ein Aufeinandertreffen von Tatunca Nara und Günther Haucks Ex-Frau Christa. Da Günther Hauck wie Tatunca Nara aussieht identifiziert sie, die mit drei Kindern sitzengelassene wütende Ex-Frau, tatsächlich Günther Hauck. Jedoch Tatunca Nara schien seine vermeintliche Ex-Frau zunächst nicht zu kennen. Erst am nächsten Tag offenbarte ihm Christa Hauck wer sie war. Jetzt wird es merkwürdig! Denn plötzlich scheint auch bei Tatunca Nara der Groschen gefallen zu sein. Er kennt Christa Hauck tatsächlich! Wie das gehen soll erfahren wir gleich. Was diesen Vorfall nicht gerade glaubwürdiger macht ist die Tatsache, dass Christa Hauck vor diesem Aufeinandertreffen ausgerechnet von Rüdiger Nehberg mit Informationen versorgt wurde.
Wie lässt es sich erklären, dass Tatunca Nara die Ex-Frau von Günther Hauck kennt? Ist er vielleicht doch Günther Hauck, wie auch immer er das gemacht haben möchte?
Nachdem die Chronik von Akakor erschienen und weltbekannt geworden war, räumte Tatunca Nara ein, unabhängig von seinem späteren Aufeinandertreffen mit Günther Haucks Ex-Frau, in der Tat in den frühen sechziger Jahren einige Zeit in Deutschland gelebt und gearbeitet zu haben, um, wie er es nannte, die Heimat seiner Mutter kennenzulernen. Demnach hat sich Tatunca Nara in Nürnberg von jemandem, der zur Fremdenlegion gegangen ist, einen deutschen Pass besorgt. Dieser Jemand sei eben dieser Günther Hauck gewesen. Mit dessen Identität muss Tatunca Nara seine Ex-Frau kennengelernt haben und könnte sogar diese drei Kinder gezeugt haben.
Freilich ist diese Geschichte des Fremdenlegionärs Günther Hauck nicht überprüfbar. Denn wenn die Fremdenlegion etwas behütet wie der Vatikan den heiligen Gral, dann sind das die wahren Identitäten ihrer Legionäre! Aber denkbar wäre die Geschichte durchaus! Die französische Fremdenlegion ist berühmt berüchtigt dafür in früheren Zeiten gesuchten oder kleinkriminellen oder perspektivlosen Männern eine neue Zukunft einhergehend mit einer neuen Identität geboten zu haben, wenn sie denn dafür fünf Jahre lang für französische Interessen ihr Leben riskierten.
Könnte es sein, dass Christa Hauck damals in Wahrheit Tatunca Nara kennenlernte, heiratete und drei Kinder von ihm bekam? Wenn wir es tatsächlich die ganze Zeit nur mit Tatunca Nara zu tun hatten, und nicht mit Günther Hauck, der war ja die ganze Zeit schon bei der Fremdenlegion, würden auf einem Schlag auch all die Ungereimtheiten einen Sinn ergeben! Es würde erklären, wie es einem „Günther Hauck“ innerhalb weniger Wochen oder Monate möglich war zum Überlebensexperten im Dschungel zu werden, plötzlich mehrere Indiosprachen zu beherrschen, bereits nach einem Jahr sich zu einem Rebellenführer zu entwickeln und bei einigen Indiostämmen höchstes Ansehen zu genießen. Dies ist alles plausibel, wenn „Günther Hauck“ nicht nach Brasilien geflohen ist, neu in einem fremden Land, sondern einfach nur nach Hause gekommen wäre!
Ich durfte auch schon die Frage lesen, wie sich dann aber seine Eskapaden in Deutschland mit seinen Pflichten als Häuptling oder Häuptlingssohn eines Indiostammes in Einklang bringen ließen?Hierzu kann ich sagen, dass etwas derartiges nicht einzigartig ist! Es ist bekannt dass seit vielen Jahren der König eines afrikanischen Volkes, König Bansah aus Ghana, in Ludwigshafen ein eher bürgerliches Leben führt und sogar einer geregelten Arbeit in einem Supermarkt nachgeht, während er sein Volk in Abwesenheit regiert und sich bei seinen Untertanen höchster Beliebtheit erfreut.
Auch wenn diese Geschichte des Fremdenlegionärs Günther Hauck nicht stimmen sollte, sind all jene, die da in Tatunca Nara eben diesen Günther Hauck sehen, wohl nie auf die Idee gekommen, dass Tatunca Nara diesem Günther Hauck einfach nur verdammt ähnlich sieht! Das soll es ja öfters geben! Ich durfte neulich auch meinen fast Doppelgänger flüchtig kennen lernen! Das ist nicht ausgeschlossen.
Nun könnte man noch anbringen, dass Tatunca Nara offensichtlich eine europäische Hautfarbe und Physiognomie hat! Das ist richtig! Jedoch relativiert sich das, wenn man weiß, dass, unabhängig zu unserer Geschichte, im Rahmen des Neubaus einer Fernstraße quer durch das Amazonasgebiet die brasilianische Indianerbehörde FUNAI im April 1973 einen bis dato unbekannten Indiostamm entdeckte, dessen Mitglieder erstaunlicherweise eine sehr helle Hautfarbe hatten.
Heute lebt Tatunca Nara mit seiner zweiten Frau Anita in Barcelos am Rio Negro und hat einen Sohn namens Seder Helio.
Jedoch gibt es da bei der Person Tatunca Nara noch mehr Unstimmigkeiten, welche später die Geschichte um Akakor um so unglaubwürdiger machten, die wir uns hier nun etwas genauer betrachten müssen.
Das Buch von Karl Brugger sorgte nach seinem Erscheinen natürlich weltweit für Aufsehen. Infolge dessen blieb es nicht nur bei Karl Brugger, der mit Tatunca Nara ausführliche Gespräche führte. Namhafte Persönlichkeiten wie Erich von Däniken, Dieter Kronzucker und Rüdiger Nehberg interviewten diesen hellhäutigen Indio-Häuptling und unternahmen mit ihm sogar einige Expeditionen.
Im Verlauf zahlreicher Gespräche verstrickte sich Tatunca Nara erstaunlicherweise in zahlreiche Widersprüche und widersprach sogar einigen Angaben aus dem Buch von Karl Brugger. Es ging sogar soweit, dass er Karl Brugger selbst angriff und ihn verunglimpfte, obwohl sie doch eigentlich eine kameradschaftliche Freundschaft verband!
Später gab Tatunca Nara ein Radiointerview. Was dem Hörer zuerst auffiel war der Umstand, dass sein Deutsch ausgesprochen fließend und gewählt war. Schon dies stand in einem krassen Gegensatz zu den Angaben von Karl Brugger und mehrerer Zeugen auch vom brasilianischen Geheimdienst, wonach Tatunca Nara nur gebrochenes Deutsch sprechen würde. Auch inhaltlich wich Tatunca Nara an einigen Stellen des Radiointerviews bedeutend vom Buch ab. Plötzlich wurde er nicht Ende der Regenzeit 1937 geboren, sondern erst Anfang der Regenzeit 1938. Auch die Ankunft der deutschen Soldaten gestaltete sich plötzlich anders. Hieß es im Buch von Karl Brugger noch, dass 1941 die ersten von 2000 deutschen Soldaten in Akakor eintrafen, verlautbarte Tatunca Nara plötzlich, dass die ersten Soldaten bereits 1939 eintrafen und dass es am Ende sogar mehr als 3000 Soldaten gewesen sein sollen.
Bei seinen Gesprächen mit Erich von Däniken möchte Tatunka Nara das Vehikel, welches über Berge und Wasser gehen kann, ganz anders in Erinnerung haben. Beschrieb er bei Karl Brugger jenes Vehikel noch mit einer runden silbern glänzenden Schale mit sieben spinnenartigen Beinen und Rädern groß wie Seerosen, hat es bei von Däniken plötzlich mehr Ähnlichkeit mit einer Planierraupe!
Was haben wir nun von diesen ganzen Widersprüchen zu halten? Ist doch alles nur ein Märchen, entsprungen dem kranken Hirn eines schizophrenen Psychopathen, wie es jener Arzt in Venezuela beschrieb? Der Eindruck entsteht einem zwangsläufig. Jedoch geht es leider noch weiter mit einigen mysteriösen Vorkommnissen.
1980 macht sich der amerikanische Tourist John Reed auf um, wie er in einer Urlaubsbotschaft an seine Familie schreibt, mit Tatunca Nara Akakor zu finden. John Reed zog in den Urwald und gilt seither als verschollen. Tatunca Nara beteuert bis zum heutigen Tage keinen John Reed zu kennen oder mit ihm gar in den Urwald gezogen zu sein, gleichwohl er durchaus als Urwaldführer für Touristen bekannt ist.
Ähnlich verhält es sich beim schweizerischen Forstwirt Herbert Wanner, der 1983 im Urwald verschollen ist. Jedoch konnte in diesem Fall eine Bekanntschaft zu Tatunca Nara durch ein Foto belegt werden. Ende des Jahres 1983 ist auch er nach einer Tour mit Tatunca Nara im Urwald Brasiliens verschollen. Jedoch konnte man auch hier eine eventuelle Täterschaft von Tatunca Nara nicht beweisen. Am 4. Juli 1984 fand eine schweizerische Reisegruppe die sterblichen Überreste einer Person, von der man annahm es seien die von Herbert Wanner.
Tcha! Und dann haben wir da eben noch diesen mysteriösen Mord an Karl Brugger am 1. Januar 1984, welchen man auch Tatunca Nara anhängen wollte.