Akupunktur bei Krankheiten von Hund und Katze - Christina Eul-Matern - E-Book

Akupunktur bei Krankheiten von Hund und Katze E-Book

Christina Eul-Matern

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Beschreibung

<p><b>Schritt für Schritt zur richtigen Diagnose in der TCVM</b><br></p><p>In der traditionellen chinesischen Medizin kann ein westliches Krankheitsbild vielfältige Ausprägungen haben, die auf ganz unterschiedliche Therapiewege führen. Dieses Buch bringt zusammen, was zusammen gehört. Er ist kein "Rezeptbuch" – im Gegenteil: Tierärztin Dr. Christina Eul-Matern leistet wertvolle Übersetzungshilfe und lässt Sie verstehen, welche Bedeutung ein westliches Symptom in der TCVM hat und wie Sie die chinesische Diagnose und zugrundeliegenden Disharmoniemuster ableiten. Sie lernen, durch welche Akupunkturpunkte Sie die gefundene Disharmonie wieder ins Gleichgewicht bringen können. <br></p>

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Akupunktur bei Krankheiten von Hund und Katze

Westliche Indikation - chinesische Diagnostik und Therapie

Christina Eul-Matern

2., aktualisierte Auflage

16 Abbildungen

Vorwort zur 2. Auflage

Kein Rezeptbuch, sondern eine praktische Hilfe für Diagnostik und Therapie – das ist mir ganz besonders wichtig!

Diagnostik ist in der Tiermedizin ein wichtiges Thema und der Schlüssel zu einer wirksamen Therapie. Die chinesische Diagnostik bietet hier sehr wirksame Werkzeuge, die auch ohne Geräte sehr weit in den Patienten schauen lassen: Das Äußere untersuchen, um das Innere zu erkennen! Daher ist es mir ein besonderes Bedürfnis, eben diese Werkzeuge über dieses Buch weiterzugeben.

Unsicherheit bei der Diagnostik wird leider oft kompensiert, indem man nach „Akupunktur-Rezepten“ zu schulmedizinischen Indikationen greift. Diese werden dann routinemäßig angewandt, ohne vorhergehende chinesische Diagnostik. Im ersten Moment scheint diese Vorgehensweise zwar ebenso erfolgreich, jedoch entwickeln sich anschließend oft ganz neue Probleme, die weder der Therapeut noch der Tierbesitzer der Akupunktur zuschreiben. Wer bringt schon Magenprobleme mit einer Knieakupunktur oder Atemwegsprobleme mit der Nadelung am Karpalgelenk in Verbindung?

Um diese Zusammenhänge deutlich zu machen, hat das vorliegende Buch, genau wie das Buch „Akupunktur bei Pferdekrankheiten“, einen ausführlichen Diagnoseteil. Hier finden Sie alle Werkzeuge, die Sie für eine schlüssige chinesische Diagnostik und Therapie brauchen. Im speziellen Teil wird jede schulmedizinisch bezeichnete Indikation für Hund und Katze kurz und prägnant definiert, um dann eine stabile Brücke in die chinesische Diagnostik zu schlagen. Für jede praktisch relevante chinesische Diagnostik werden die einzelnen Zeichen und Muster beschrieben und in einen Therapievorschlag überführt. Die jeweils angefügte Punktetabelle versteht sich als Auswahl aller Punkte, die sinnvoll sein können. Sie sind dem Einzelfall entsprechend auszuwählen und angemessen zu kombinieren.

Die Grundprinzipien der traditionellen chinesischen Diagnostik und Therapie sind von Tierart zu Tierart gleich, werden der Nutzbarkeit halber aber in jedem Praxisbuch benötigt. Daher verwendet dieser Titel im Teil 1 „Praxis der Akupunktur“ und Teil 2 „Die traditionelle chinesische Diagnose“ weitgehend den praxisbewährten Einführungsteil des Titels „Akupunktur bei Pferdekrankheiten“. Auch im Teil 3 „Westliche Indikationen und ihre Akupunkturbehandlung“ bestehen Übereinstimmungen im Text dort, wo Erkrankungen tierartübergreifend vorkommen. Die Stärke des vorliegenden Titels liegt in der Angabe von tierartspezifischen Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten und Besonderheiten gemäß der traditionellen chinesischen Tiermedizin.

Möge das Konzept dieses Buches so hilfreich und praxisnah sein, dass es möglichst vielen Kolleginnen und Kollegen eine Unterstützung ist.

Idstein, im Sommer 2024

Christina Eul-Matern

Danksagung

Mein Dank gilt für die 1. Auflage Frau von Einem vom Sonntag Verlag und der Redakteurin Frau Hänsel, die mit der notwendigen Geduld und Fachkompetenz meine Ideen professionell umsetzten, und für die 2. Auflage Frau Wallstein vom Thieme Verlag. Geduld mussten auch immer wieder mein Praxisteam und meine Familie beweisen, die ihre Belange oft hinter meine Arbeit am Manuskript zurückstellten.

Für das Titelbild der 2. Auflage gilt mein besonderer Dank der wunderbaren Tierfotografin Roswitha Schulze, die superspontan das schöne Portraitfoto von Raksha vom Leineufer erstellte. Und danke auch an Frauchen Renate Günther, die mir seit Jahren eine tolle Unterstützung ist beim Unterrichten in unserem Ausbildungsinstitut VetSensus und uns spontan ihre Hündin für die Aufnahme zur Verfügung stellte.

Besonders danken möchte ich meiner Dozentenkollegin THP Birgit Lopez, die bei der 1. Auflage mit viel Einsatz das ganze Manuskript vorab mit mir durchging und diskutierte. Danke für diese treue Unterstützung, liebe Birgit! Was mein Herz mit staunender Dankbarkeit erfüllt, ist die Mitarbeit meiner Patienten und die vertrauensvolle Zuversicht und Offenheit ihrer Halter. Sie waren bereit, sich auf meine Praxis und unseren alternativen Heilansatz einzulassen. Damit ermöglichten sie das Sammeln der vielfältigen Erfahrungen, die zum Schreiben dieses Buches notwendig waren.

Danke,

Christina Eul-Matern

Inhaltsverzeichnis

Titelei

Vorwort zur 2. Auflage

Danksagung

Teil I Praxis der Akupunktur

1 Allgemeines zur Akupunkturbehandlung

1.1 Grundlagen

1.2 Punkte und Meridiane

1.3 Yin und Yang

2 Akupunkturtechniken, -nadeln, Punktauswahl

2.1 Akupunkturtechniken

2.2 Akupunkturnadeln

2.3 Andere Akupunkturinstrumente

2.4 Punktauffindung und Nadelung

2.5 Praxistipps

3 Wichtige Leitbahnen und Akupunkturpunkte

3.1 Die 12 Hauptleitbahnen

3.2 Die 8 außerordentlichen Gefäße

3.3 Sonderleitbahnen

3.4 Tendinomuskuläre Leitbahnen

4 Wichtige Akupunkturpunkte

4.1 Allgemeines

4.2 Antike Punkte

4.3 Rücken-Shu-Punkte

4.4 Mu-Punkte

4.5 Elementpunkte

4.6 Ting-Punkte

4.7 Xi-Punkte

4.8 Yuan-Punkte

4.9 Luo-Punkte

4.10 Hui-Punkte

4.11 Meisterpunkte der Körperregionen

4.12 Untere-Meer-Punkte

4.13 Punkte der 4 Meere

4.14 Öffner der außerordentlichen Gefäße

Teil II Die traditionelle chinesische Diagnose

5 Die chinesische Untersuchung

5.1 Unterschiede zwischen westlicher und chinesischer Diagnostik

5.2 Diagnose durch Beobachten/Inspektion

5.3 Diagnose durch Hören und Riechen

5.3.1 Hören

5.3.2 Riechen

5.4 Diagnose durch Fragen

5.5 Diagnose durch Fühlen

5.5.1 Allgemeines zur Pulsdiagnostik

5.5.2 Die Pulspositionen bei Hund und Katze

5.5.3 Pulstaststellen bei Hund und Katze

5.5.4 Entstehung der Pulswelle

5.5.5 Zungendiagnostik

6 Vom Zeichen zum Muster

7 Diagnostische Systeme

7.1 Charakteristika unterschiedlicher diagnostischer Systeme

7.2 8 Leitkriterien

7.2.1 Yin und Yang

7.2.2 Lokalisation

7.2.3 Qualität

7.2.4 Quantität

7.3 Die Pathologie der 5 Grundsubstanzen

7.3.1 Definition der Grundsubstanzen

7.3.2 Die Pathologien der Grundsubstanzen

7.4 Die Pathologie der Zang-Fu-Syndrome

7.4.1 Lunge

7.4.2 Dickdarm

7.4.3 Magen

7.4.4 Milz-Pankreas

7.4.5 Herz

7.4.6 Dünndarm

7.4.7 Blase

7.4.8 Nieren

7.4.9 Perikard

7.4.10 Dreifach-Erwärmer

7.4.11 Leber

7.4.12 Gallenblase

7.5 Muster der pathogenen Faktoren

7.5.1 Pathogene Faktoren im Einzelnen

7.6 Die Pathologie der 5 Elemente

7.6.1 Beziehung der Wandlungsphasen untereinander

7.7 Die Pathologie von Mustern gemäß den Leitbahnen

7.8 Diagnostik der 6 Schichten

7.8.1 Tai-Yang-Muster

7.8.2 Shao-Yang-Muster

7.8.3 Yang-Ming-Muster

7.8.4 Tai-Yin-Muster

7.8.5 Shao-Yin-Muster

7.8.6 Jue-Yin-Muster

7.9 Diagnostik nach den 4 Ebenen

7.10 Diagnostik nach dem Dreifach-Erwärmer: San Jiao Bian Zheng

7.11 Kombinationsmöglichkeiten der Systeme

7.12 Diagnostisches System bestimmt Therapieprinzip

7.13 Anwendung unterschiedlicher diagnostischer Systeme

8 Tumortherapie

8.1 Grundlagen

8.2 Erfolgreiche Akupunkturbehandlung von Tumoren

8.3 Therapieprinzip und Behandlungsstrategie

Teil III Westliche Indikationen und ihre Akupunkturbehandlung

9 Bei allen Indikationen zu beachten

10 Indikationen des Bewegungsapparates

10.1 Arthritis

10.1.1 TCVM-Interpretation

10.1.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

10.2 Arthrose

10.2.1 TCVM-Interpretation

10.2.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

10.3 Blockaden

10.3.1 TCVM-Interpretation

10.3.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

10.4 Ellenbogengelenksdysplasie (ED)

10.4.1 TCVM-Interpretation

10.4.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

10.5 Hüftgelenksdysplasie

10.5.1 TCVM-Interpretation

10.5.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

10.6 Rachitis

10.6.1 TCVM-Interpretation

10.6.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

10.7 Panostitis

10.7.1 TCVM-Interpretation

10.7.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

10.8 Track-Leg

10.8.1 TCVM-Interpretation

10.8.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

10.9 Erkrankungen der Sehnen und Bänder

10.9.1 TCVM-Interpretation

10.9.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

10.10 Distorsion und Subluxation in der Wirbelsäule

10.10.1 TCVM-Interpretation

10.10.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

10.11 Blockade des Iliosakralgelenks

10.11.1 TCVM-Interpretation

10.11.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

10.12 Spondylose

10.12.1 TCVM-Interpretation

10.12.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

10.13 Rückenmarksinfarkt

10.13.1 TCVM-Interpretation

10.13.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

10.14 Bandscheibenprobleme (Diskopathie)

10.14.1 TCVM-Interpretation

10.14.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

11 Indikationen des Nervensystems

11.1 Spinale Ataxie

11.1.1 TCVM-Interpretation

11.1.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

11.2 Cauda-Equina-Syndrom

11.2.1 TCVM-Interpretation

11.2.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

11.3 Epilepsie

11.3.1 TCVM-Interpretation

11.3.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

11.4 Fazialislähmung

11.4.1 TCVM-Interpretation

11.4.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

11.5 Horner-Syndrom

11.5.1 TCVM-Interpretation

11.5.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

11.6 Neurologische Ausfallerscheinungen durch Infektionskrankheiten (Herpes, Borreliose, Anaplasmose, Leishmaniose)

11.6.1 TCVM-Interpretation

11.6.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

11.7 Meningitis, Enzephalitis, Myelitis

11.7.1 TCVM-Interpretation

11.7.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

11.8 Myasthenia gravis

11.8.1 TCVM-Interpretation

11.8.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

11.9 Degenerative Myelopathie

11.9.1 TCVM-Interpretation

11.9.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

11.10 Narkolepsie

11.10.1 TCVM-Interpretation

11.10.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

11.11 Lähmung des Plexus brachialis und N. suprascapularis sowie Radialisparese

11.11.1 TCVM-Interpretation

11.11.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

11.12 Schädigung der Nerven der Beckengliedmaße

11.12.1 TCVM-Interpretation

11.12.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

11.13 Stimmbandlähmung

11.13.1 TCVM-Interpretation

11.13.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

11.14 Großhirnerkrankungen

11.14.1 TCVM-Interpretation

11.14.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

11.15 Trigeminuslähmung

11.15.1 TCVM-Interpretation

11.15.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

12 Indikationen des Atmungsapparates

12.1 Allergie

12.2 Asthma

12.2.1 TCVM-Interpretation

12.2.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

12.3 Aktue Bronchitis

12.3.1 TCVM-Interpretation

12.3.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

12.4 Chronischer Husten der oberen Atemwege

12.4.1 TCVM-Interpretation

12.4.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

12.5 Epistaxis

12.5.1 TCVM-Interpretation

12.5.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

12.6 Infektionskrankheiten (Zwingerhusten, Katzenschnupfen)

12.6.1 TCVM-Interpretation

12.6.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

12.7 Lungenödem

12.7.1 TCVM-Interpretation

12.7.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

12.8 Pneumonie

12.8.1 TCVM-Interpretation

12.8.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

12.9 Sinusitis, Rhinitis

12.9.1 TCVM-Interpretation

12.9.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

12.10 Tracheitis

13 Indikationen des Verdauungstraktes

13.1 Kopf/Hals – Gingivitis, Stomatitis

13.1.1 TCVM-Interpretation

13.1.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

13.2 Kopf/Hals – Epuliden

13.3 Kopf/Hals – Überbiss, Unterbiss

13.4 Kopf/Hals – Tonsillitis

13.4.1 TCVM-Interpretation

13.4.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

13.5 Kopf/Hals – Pharyngitis, Laryngitis

13.5.1 TCVM-Interpretation

13.5.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

13.6 Kopf/Hals – Speichelzysten (Ranula, Meliceris) und Parotitis

13.6.1 TCVM-Interpretation

13.6.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

13.7 Kopf/Hals – Megaösophagus beim Hund

13.7.1 TCVM-Interpretation

13.7.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

13.8 Magen – Erbrechen

13.8.1 TCVM-Interpretation

13.8.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

13.9 Magen – Gastritis und Magenulkus

13.9.1 TCVM-Interpretation

13.9.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

13.10 Magen – Infektionen des Magen-Darm-Traktes (Salmonellen, Giardien, Toxoplasmen)

13.10.1 TCVM-Interpretation

13.10.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

13.11 Magen – Magendrehung beim Hund

13.11.1 TCVM-Interpretation

13.11.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

13.12 Pankreas – Exokrine Pankreasinsuffizienz

13.12.1 TCVM-Interpretation

13.12.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

13.13 Pankreas – Pankreatitis

13.13.1 TCVM-Interpretation

13.13.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

13.14 Darm – Darmverlegung, Obturation

13.14.1 TCVM-Interpretation

13.14.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

13.15 Darm – Diarrhö

13.15.1 TCVM-Interpretation

13.15.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

13.16 Darm – Enteritis

13.16.1 TCVM-Interpretation

13.16.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

13.17 Darm – Kolitis

13.17.1 TCVM-Interpretation

13.17.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

13.18 Darm – Obstipation, Megakolon

13.18.1 TCVM-Interpretation

13.18.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

13.19 Darm – Rektumprolaps, Perinealhernie

13.19.1 TCVM-Interpretation

13.19.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

14 Indikationen der Leber

14.1 Akute Hepatopathie

14.1.1 TCVM-Interpretation

14.1.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

14.2 Chronische Hepatopathie

14.2.1 TCVM-Interpretation

14.2.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

14.3 Gallenabflussstörung

14.3.1 TCVM-Interpretation

14.3.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

15 Indikationen des Stoffwechsels und endokrine Erkrankungen

15.1 Diabetes insipidus

15.1.1 TCVM-Interpretation

15.1.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

15.2 Diabetes mellitus

15.2.1 TCVM-Interpretation

15.2.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

15.3 Metabolisches Syndrom

15.3.1 TCVM-Interpretation

15.3.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

15.4 Morbus Addison

15.4.1 TCVM-Interpretation

15.4.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

15.5 Morbus Cushing

15.5.1 TCVM-Interpretation

15.5.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

15.6 Parathyreoidea-Erkrankungen

15.6.1 TCVM-Interpretation

15.6.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

15.7 Pemphigus vulgaris/folicularis

15.7.1 TCVM-Interpretation

15.7.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

15.8 Schilddrüsenfunktionsstörungen

15.8.1 TCVM-Interpretation

15.8.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

16 Indikationen der Haut

16.1 Allergische Reaktionen, Impfreaktion, Nahrungsmittelunverträglichkeit, Kontaktallergie

16.1.1 TCVM-Interpretation

16.1.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

16.2 Alopezie, Haarbruch

16.2.1 TCVM-Interpretation

16.2.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

16.3 Bakterielle Infektionen der Haut, Hot Spots, Abszesse, Pyodermie, Furunkulose, Follikulitis

16.3.1 TCVM-Interpretation

16.3.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

16.4 Parasitenbefall

16.5 Pilzinfektionen

16.5.1 TCVM-Interpretation

16.5.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

16.6 Physikalische Schädigung der Haut, Verletzung, Leck-Granulom, Ballenverletzung, Verbrennung, Sonne

17 Indikationen des Auges

17.1 Blepharitis

17.1.1 TCVM-Interpretation

17.1.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

17.2 Glaukom

17.2.1 TCVM-Interpretation

17.2.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

17.3 Katarakt

17.3.1 TCVM-Interpretation

17.3.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

17.4 Konjunktivitis

17.4.1 TCVM-Interpretation

17.4.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

17.5 Keratitis (K. superficialis, K. sicca, K. bullosa, K. pigmentosa)

17.5.1 TCVM-Interpretation

17.5.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

17.6 Obstruktion des Tränen-Nasen-Kanals

17.6.1 TCVM-Interpretation

17.6.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

18 Indikationen des Herz-Kreislauf-Systems

18.1 Herzinsuffizienz, Herzklappenfehler

18.1.1 TCVM-Interpretation

18.1.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

18.2 Herzrhythmusstörungen

18.3 Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM)

18.3.1 TCVM-Interpretation

18.3.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

18.4 Dilatative Kardiomyopathie (DCM)

18.4.1 TCVM-Interpretation

18.4.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

18.5 Perikarderguss

18.5.1 TCVM-Interpretation

18.5.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

18.6 Blutbildungsstörungen

18.6.1 TCVM-Interpretation

18.6.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

18.7 Schlaganfall

18.7.1 TCVM-Interpretation

18.7.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

18.8 Schock

18.9 Störung der Hirndurchblutung, Demenz

18.9.1 TCVM-Interpretation

18.9.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

19 Allgemeine Infektionskrankheiten

19.1 Infektionskrankheiten

19.1.1 TCVM-Interpretation

19.1.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

20 Indikationen des Harnapparates

20.1 Harnsteine, Harngrieß (Urolithiasis)

20.1.1 TCVM-Interpretation

20.1.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

20.2 Inkontinenz

20.2.1 TCVM-Interpretation

20.2.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

20.3 Niereninsuffizienz, Nierenfunktionsstörung, Nephrose, Nierenzysten

20.3.1 TCVM-Interpretation

20.3.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

20.4 Zystitis

20.4.1 TCVM-Interpretation

20.4.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

21 Indikationen der Gynäkologie und Fortpflanzung

21.1 Abortgefahr

21.1.1 TCVM-Interpretation

21.1.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

21.2 Agalaktie

21.2.1 TCVM-Interpretation

21.2.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

21.3 Geburtseinleitung

21.3.1 TCVM-Interpretation

21.3.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

21.4 Mastitis

21.4.1 TCVM-Interpretation

21.4.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

21.5 Nachgeburtsverhaltung

21.5.1 TCVM-Interpretation

21.5.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

21.6 Ovarialzysten

21.6.1 TCVM-Interpretation

21.6.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

21.7 Pyometra, Metritis

21.7.1 TCVM-Interpretation

21.7.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

21.8 Scheinträchtigkeit

21.8.1 TCVM-Interpretation

21.8.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

21.9 Störungen der Hitze, Rolligkeit (Rhythmus, Intensität)

21.9.1 TCVM-Interpretation

21.9.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

21.10 Unfruchtbarkeit

21.11 Vaginitis, Vulvovaginitis

21.11.1 TCVM-Interpretation

21.11.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

22 Indikationen der Andrologie und Fortpflanzung

22.1 Deckunlust, Potenzstörungen, Unfruchtbarkeit

22.1.1 TCVM-Interpretation

22.1.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

22.2 Hypersexualität

22.2.1 TCVM-Interpretation

22.2.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

22.3 Kryptorchismus

22.3.1 TCVM-Interpretation

22.3.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

22.4 Orchitis, Epididymitis

22.4.1 TCVM-Interpretation

22.4.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

22.5 Penislähmung, Penisvorfall

22.5.1 TCVM-Interpretation

22.5.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

22.6 Präputialkatarrh

22.6.1 TCVM-Interpretation

22.6.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

22.7 Prostatitis, Prostata-Abszess

22.7.1 TCVM-Interpretation

22.7.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

22.8 Prostatahypertrophie, Zysten

22.8.1 TCVM-Interpretation

22.8.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

23 Indikationen des Verhaltens

23.1 Aggression

23.1.1 TCVM-Interpretation

23.1.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

23.2 Angst und Schreckhaftigkeit

23.2.1 TCVM-Interpretation

23.2.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

23.3 Tier kann nicht alleine bleiben

23.3.1 TCVM-Interpretation

23.3.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

23.4 Konzentrationsprobleme

23.4.1 TCVM-Interpretation

23.4.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

23.5 Protestpinkeln

23.5.1 TCVM-Interpretation

23.5.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

23.6 Übererregbarkeit

23.6.1 TCVM-Interpretation

23.6.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

23.7 Übertriebener Beschützerinstinkt

23.7.1 TCVM-Interpretation

23.7.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

23.8 Unsicherheit

23.8.1 TCVM-Interpretation

23.8.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

24 Allgemeine Indikationen

24.1 Geriatrie und Sterbebegleitung

24.1.1 TCVM-Interpretation

24.1.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

24.2 Leistungsabfall beim Sporthund

24.2.1 TCVM-Interpretation

24.2.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

24.3 Nabelbruch

24.3.1 TCVM-Interpretation

24.4 Wachstumsverzögerung

24.4.1 TCVM-Interpretation

24.4.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

24.5 Notfallpunkte

24.5.1 TCVM-Interpretation

24.5.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

24.6 Schmerz

24.6.1 TCVM-Interpretation

24.6.2 Traditionelle chinesische Diagnosen

Teil IV Anhang

25 Anhang

Autorenvorstellung

Anschriften

Sachverzeichnis

Impressum/Access Code

Teil I Praxis der Akupunktur

1 Allgemeines zur Akupunkturbehandlung

2 Akupunkturtechniken, -nadeln, Punktauswahl

3 Wichtige Leitbahnen und Akupunkturpunkte

4 Wichtige Akupunkturpunkte

1 Allgemeines zur Akupunkturbehandlung

1.1 Grundlagen

Die Grundlage der Akupunktur beruht auf der Tatsache, dass Wissenschaftler und Philosophen schon im alten China davon ausgingen, dass alles, was im Großen existiert und wirkt, im menschlichen Organismus seine Entsprechung findet. Akupunktur ist ein jahrtausendealtes ganzheitliches Heilverfahren und wird heute der Regulationsmedizin zugerechnet. Ihre Wirksamkeit rettete diese Heilmethode trotz unterschiedlichster politischer Strömungen immer wieder vor dem endgültigen Untergang.

Die holistische Denkweise altchinesischer Wissenschaftler und Ärzte wirkt bis in die heutige Zeit. Es wird stets versucht, das übergeordnete Prinzip einer Erkrankung zu erkennen und jedes auch noch so kleine Detail in einen größeren Zusammenhang einzuordnen. Der chinesische Arzt sucht in seiner Diagnose nach den „Fäden“, die einzelne Abläufe im Organismus zu einem gemeinsamen Wirken verbinden. Hier setzt er an, um abweichende Muster zu erkennen und dem Körper den Weg zurück in gesunde Bahnen zu weisen. Fehlgeleitete Energien werden wieder in die richtige Richtung gelenkt, dem Körper wird der Weg zur Selbstheilung gezeigt.

1.2 Punkte und Meridiane

Mithilfe von Nadeln werden Punkte in der Haut stimuliert, an denen definierte Energiequalitäten nahe an der Oberfläche erreichbar sind. Diese Punkte liegen auf Energiebahnen, den Meridianen. Ursprünglich gab es in der Veterinärmedizin kein Meridiansystem. In China wird es bis heute kaum angewandt; in alten chinesischen Texten waren lediglich Punkte beschrieben und deren Verwendung erklärt. Erst später entstand das sogenannte „transponierte“, d.h. „vom Menschen übertragene“ System in der Tierakupunktur, das v.a. von Humanmedizinern und später auch von Tierärzten in Europa weiterentwickelt wurde. Vielfach ergänzen Tierärzte es heute durch klassische Akupunkturpunkte aus der Traditionellen Chinesischen Veterinärmedizin (TCVM).

Die 12 Hauptmeridiane des Körpers stehen in Verbindung zu allen Organen und Körperregionen, aber auch untereinander. So bilden sie ein komplettes Energienetzwerk des Organismus, welches mit dem öffentlichen Verkehrsnetzwerk eines städtischen Großraums und seiner Umgebung vergleichbar ist. Große und kleine Verkehrswege des Nah- und Fernverkehrs erreichen vom Außen zum Innen jeden Bereich. So wie Busse und Bahnen die Fahrgäste und Transportgüter verteilen und zum Ziel bringen, transportieren die unterschiedlichen Meridiane und Meridianfamilien Qi, Blut und körpereigene Substanzen an die Zielorte. Auch körperfremde Stoffe und pathogene Faktoren werden bewegt und ausgeschleust.

Akupunkturpunkte sind ständig in Interaktion und arbeiten ununterbrochen zusammen. Es handelt sich hier um ein perfektes Selbstheilungssystem, in das wir nur eingreifen sollten, wenn es Probleme gibt. Dann kann ein Akupunkteur nach sorgfältiger Diagnose ganz gezielt Punkte auswählen, die das entstandene Ungleichgewicht behandeln und wieder ein Gleichgewicht herstellen.

Es ist also völlig richtig, die Akupunktur als Unterstützung der Selbstheilungskräfte zu bezeichnen. Allen Kritikern sei gesagt: Jede Form der Therapie sollte sich an dieser Möglichkeit orientieren und die körpereigenen Kräfte ansprechen. Wer dann Gesundung als funktionierenden Placeboeffekt bezeichnet, sollte froh sein und ernsthaft über die wunderbare Wirkung dieses Effekts nachdenken! Ein gutes Beispiel hierfür ist die Doppelblindstudie, wie sie die westliche Wissenschaft postuliert: Wenn ein Wissenschaftler fordert, dass weder Patient noch behandelnder Arzt wissen sollen, ob ein Medikament oder ein Placebo zur Therapie verabreicht wird, will er damit unbewusste Einflussnahme des Arztes ausschließen. Damit hat dieser Wissenschaftler aber bereits die heilende Wirkung von Energie bzw. Gedanken vorausgesetzt. Es ist erstens unwahrscheinlich, dass ein Arzt im Verlauf einer Studie heimliche Gesundungsfingerzeichen, Augenzwinkern, heilende Stimmveränderungen oder Händedrücke ausübt, und zweitens auch nicht ganz „wissenschaftlich“ gedacht. Messen, wiegen oder zählen lässt sich hier nichts. Die Forderung nach der Doppelblindstudie setzt somit den Glauben an die heilende Kraft unsichtbarer Energien bereits voraus!

Langfristig kann nur die Herstellung des körpereigenen Gleichgewichts unter Einbeziehung der Kräfte des Patienten zu einer Stabilität des Systems führen. Die eigenen Grenzen und Möglichkeiten des Organismus zu berücksichtigen und seine Mitarbeit in die Behandlung einzubeziehen, ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Therapie.

Diesen Grundsatz berücksichtigend, haben westliche Akupunkteure die TCVM in Europa eingeführt und zu einem etablierten Therapiesystem entwickelt. Seit den 1950er-Jahren gewann die Akupunktur auch in Deutschland immer mehr Anhänger. Qualifizierte Weiterbildungen für Tierärzte wurden organisiert, Tierheilpraktikerschulen nahmen das Thema auf. Heute sind wir in der glücklichen Lage, über vielfältige Schulungsmöglichkeiten zu verfügen, wodurch sich Qualität und Verbreitung der Tierakupunktur laufend verbessern.

Grundlagen der Akupunktur

Akupunktur basiert auf folgender Grundlage:

Qi bewegt sich innerhalb unseres Körpers entlang bestimmter Kanäle, den sogenannten Meridianen oder Jing Luo.

Die (Haupt-)Meridiane sind 3-dimensionale Wege, die mit ihrem äußeren Anteil nahe der Haut verlaufen. Dabei begleiten sie oft Blutgefäße, Nerven und Lymphgefäße. Von diesen oberflächlichen Meridianverläufen zweigen verschiedene Äste ab, die den jeweiligen Meridian mit seinem Organ, mit bestimmten Körperarealen oder die Meridiane untereinander verbinden.

Im Bereich der Kleintierakupunktur werden heute nicht mehr nur Bewegungsstörungen bzw. Lahmheiten und Arthrosen behandelt, sondern auch zunehmend chronische innere Erkrankungen, Allergien, Organkrankheiten u.a.

Akupunkturindikationen bei Hund und Katze

Störungen des Bewegungsapparates

neurologische Probleme

Erkrankungen des Atmungsapparates

Störungen des Verdauungssystems

Leber-, Nierenprobleme

Erkrankungen des Urogenitalapparates

Stoffwechselerkrankungen

endokrinologische Probleme

Hautprobleme

Störungen der Sinnesorgane

Immunschwäche

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Gynäkologie

Andrologie

Verhaltensprobleme

Geriatrie

Leistungsschwäche

Sporthundebetreuung

Zuchttierbetreuung

1.3 Yin und Yang

Yin und Yang wurden erstmalig erwähnt in der Zhou-Dynastie ca. 1000–770 v.Chr. Die Monade, das Tai Chi, symbolisiert die Beziehung zwischen Yin und Yang perfekt. Die schwarze, untere Partie rechts im Kreis symbolisiert das Yin im Yin, während der weiße obere Teil links das Yang im Yang darstellt. Immer ist sie in Bewegung, beide Bereiche gehen fließend ineinander über und tragen das Andere im Keim in sich. In gleichem Maße, in dem das eine zunimmt, nimmt das andere ab. Die harmonische Form des Kreises wird nie gestört, solange eine gesunde Balance herrscht.

Die Entwicklung aller Phänomene im Universum ist nur möglich durch den ständigen Wechsel zwischen Yin und Yang. Jedes dieser Phänomene beinhaltet in sich selbst beide Aspekte in unterschiedlicher Ausprägung.

Beachte

In seiner reinsten Form ist Yang gänzlich immateriell und entspricht reiner Energie. Yin hingegen ist in grober und dichter Form gänzlich materiell; es ist Materie.

Die 5 Prinzipien von Yin und Yang:

Yin und Yang bilden Gegensätze und enthalten sich gegenseitig im Keim.

Yin und Yang sind voneinander abhängig.

Yin und Yang können sich ineinander umwandeln.

Yin und Yang verbrauchen und kontrollieren einander.

Yin und Yang sind unteilbar.

Yin bedingt Yang, Yang bedingt Yin. Sie können unmöglich einzeln existieren. Gegensätze schließen sich nicht aus, sondern bedingen einander. Das harmonische Gleichgewicht von Yin und Yang ist Voraussetzung für die gesunde Funktion von Körper und Seele. Daher ist es ein Hauptanliegen der Akupunkteurin oder des Akupunkteurs Yin und Yang wieder in ein harmonisches Gleichgewicht zu bringen.

3 Wichtige Leitbahnen und Akupunkturpunkte

3.1 Die 12 Hauptleitbahnen

Die 12 Hauptleitbahnen verlaufen beidseitig symmetrisch vonvorne nach hinten bzw. umgekehrt den Körper entlang. Der Weg des Qi durch den Körper entlang der Hauptleitbahnen folgt 3 großen Umläufen. Er beginnt im Lungenmeridian und verläuft wie in der unten stehenden Tabelle aufgeführt ( ▶ Tab. 3.1 ).

Tab. 3.1 

Die 3 Umläufe des Qi entlang der 12 Hauptleitbahnen.

Element

Meridian

Energieebene

Maximales Qi

1. Umlauf

Metall

Lu

Hand Tai Yin

3–5 Uhr

Metall

Di

Hand Yang Ming

5–7 Uhr

Erde

Ma

Fuß Yang Ming

7–9 Uhr

Erde

MP

Fuß Tai Yin

9–11 Uhr

2. Umlauf

Feuer

He

Hand Shao Yin

11–13 Uhr

Feuer

Hand Tai Yang

13–15 Uhr

Wasser

Bl

Fuß Tai Yang

15–17 Uhr

Wasser

Ni

Fuß Shao Yin

17–19 Uhr

3. Umlauf

Feuer

Pc

Hand Jue Yin

19–21 Uhr

Feuer

San Jiao

Hand Shao Yang

21–23 Uhr

Holz

Gb

Fuß Shao Yang

23–1 Uhr

Holz

Le

Fuß Jue Yin

1–3 Uhr

3.2 Die 8 außerordentlichen Gefäße

Sie fungieren als Reservoirs bzw. Ausgleichsgefäße von Qi und Blut und folgen einem eigenen Verlauf. Chong Mai, Ren Mai und Du Mai lassen das Abwehr-Qi (Wei Qi) durch Thorax, Abdomen und Rücken kreisen und bilden so einen Schutzmechanismus gegen äußere pathogene Einflüsse.

Das Lenkergefäß(Du Mai) wird auch „Meer der Yang-Leitbahnen“ genannt und reguliert das Qi aller Yang-Leitbahnen, indem es sie bei LG 14 untereinander verbindet.

Öffner: Dü 3

Koppler: Bl 62

Das Yang-Fersengefäß(Yang Qiao Mai) verbindet Blasen-, Gallenblasen-, Magen-, Dickdarm- und Dünndarmleitbahn und kontrolliert damit die Aktivität des Körpers.

Öffner: Bl 62

Koppler: Dü 3

Das Konzeptionsgefäß(Ren Mai) verbindet alle Yin-Leitbahnen und reguliert als „Meer des Yin“ alle Yin-Leitbahnen.

Öffner: Lu 7

Koppler: Ni 6

Das Yin-Fersengefäß(Yin Qiao Mai) verbindet Nieren- und Blasenleitbahn und kontrolliert die emotionale Ausgeglichenheit.

Öffner: Ni 6

Koppler: Lu 7

Das Durchdringungsgefäß(Chong Mai) wird das „Meer des Blutes“ bzw. „Meer der 12 Hauptleitbahnen“ genannt. Es verbindet Magen- und Nierenleitbahn und verstärkt ebenfalls die Verbindung zwischen Ren Mai und Du Mai, die jeweils im Beckenbereich entspringen und an der Körperober- bzw. -unterseite nach vorne verlaufen.

Öffner: MP 4

Koppler: Pc 6

Das Yin-Verbindungsgefäß(Yin Wei Mai) nimmt Einfluss auf das Innere des ganzen Körpers, indem es Nieren-, Milz- und Leberleitbahn und den Ren Mai verknüpft.

Öffner: Pc 6

Koppler: MP 4

Das Gürtelgefäß(Dai Mai) verbindet alle 12 Hauptleitbahnen, Du Mai und Ren Mai wie ein breiter Gürtel im Hüftbereich.

Öffner: Gb 41

Koppler: 3E 5

Das Yang-Verbindungsgefäß(Yang Wei Mai) beeinflusst das Äußere des ganzen Körpers, indem es Blasen-, Gallenblasen-, Dreifach-Erwärmer-, Magen-, Dünndarmleitbahn sowie Du Mai verbindet.

Öffner: 3E 5

Koppler: Gb 41

3.3 Sonderleitbahnen

Die 12 Sonderleitbahnen Sie sind Abzweige der 12 Hauptleitbahnen ohne eigene Punkte. Um den Wirkmechanismus mancher Akupunkturpunkte zu verstehen, ist es sinnvoll, ihre Verbindung nach innen und ihre Aufgabe zu kennen.

Die 12 Sonderleitbahnen

sorgen für die stabile Verbindung der innen-außen gekoppelten Leitbahnen und zwischen den Zang Fu,

bringen das Qi und Blut bis zu Kopf und Gesicht,

versorgen Körperareale, die nicht von den Hauptleitbahnen versorgt werden.

Die Yang-Sonderleitbahnen

trennen sich an den Extremitäten von den Hauptmeridianen,

dringen in das verbundene Zang- oder Fu-Organ ein und dann in das gekoppelte Yin- oder Yang-, Zang- oder Fu-Organ,

kommen an Hals oder Gesicht wieder zurück zur Oberfläche, um sich wieder mit der Hauptleitbahn zu verbinden.

Die Yin-Sonderleitbahnen

trennen sich an den Extremitäten von den Hauptmeridianen,

dringen zum Teil in ihr zugehöriges Zang ein (Niere, Herz, Lunge),

laufen zusammen mit ihrer gekoppelten Yang-Sonderleitbahn,

verbinden sich dann mit der gekoppelten Yang-Hauptleitbahn selbst.

3.4 Tendinomuskuläre Leitbahnen

Tendinomuskuläre Leitbahnen bleiben oberflächlich an der Peripherie und dringen nicht zu den Zang Fu vor. Sie tragen den Namen der verbundenen Hauptleitbahn und haben keine eigenen Punkte. Störungen im Qi-Fluss entstehen hier entweder direkt durch äußere pathogene Einflüsse oder durch weitergeleitete Störungen der Hauptleitbahn. Am besten behandelt werden sie über Schröpfen, Massage und Nadeln von Ashi-Punkten (Trigger-, Schmerzpunkte).

Teil II Die traditionelle chinesische Diagnose

5 Die chinesische Untersuchung

6 Vom Zeichen zum Muster

7 Diagnostische Systeme

8 Tumortherapie