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Husten ist nicht gleich Husten. Ein westliches Krankheitsbild kann in der chinesischen Medizin unterschiedliche Disharmoniemuster haben und muss entsprechend unterschiedlich therapiert werden. Dieses Buch schafft erstmalig den Brückenschlag von der westlichen zur traditionellen chinesischen Veterinärmedizin. Tierärztin Dr. Christina Eul-Matern erklärt fundiert, verständlich und praxisnah die chinesische Diagnostik und Therapie. Für 84 westliche Indikationen beschreibt sie ganz konkret: 1. Westliche Symptome: Sie beginnen auf vertrautem Terrain. 2. Chinesische Befunde und zugrunde liegende Disharmoniemuster: Sie ermitteln Puls, Zungenbefunde u.a. und leiten eine chinesische Diagnose ab. 3. Chinesisches Therapieprinzip: Sie erfahren, wie Sie die gefundene Disharmonie wieder ins Gleichgewicht bringen können (z. B. durch Ausleiten von Hitze). 4. Therapieempfehlungen in Form von Punktkombinationen: Ihre Untersuchung führt zu einer passgenauen Akupunktur-Behandlung. West und Ost lagen noch nie so nah zusammen.
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Christina Eul-Matern
Akupunktur bei Pferdekrankheiten
Westliche Indikation - chinesische Diagnostik und Therapie
2., durchgesehene Auflage
11 Abbildungen
Dies ist kein Rezeptbuch, und das ist mir ganz besonders wichtig!
Im Laufe der vielen Jahre meiner Praxis- und Lehrtätigkeit musste ich immer wieder feststellen, dass besonders die Diagnosefindung in der chinesischen Tiermedizin für junge Kollegen eine große Herausforderung darstellt. Diese Schwierigkeit wird leider gerne kompensiert, indem man allgemeine „Akupunktur–Rezepte“ auf schulmedizinische Diagnosen anwendet. Die werden dann routinemäßig angewandt, ohne eine chinesische Diagnose zu stellen. Manchmal zeigt diese Vorgehensweise anfangs sogar Erfolge, auch wenn sie nicht wirklich dem ganzheitlichen Ansatz entspricht. Doch sehr oft entwickeln sich anschließend scheinbar ganz neue Probleme, die weder der Therapeut noch seine Kollegen oder gar die Tierbesitzer der vorangegangenen Akupunktur zuschreiben. Wer bringt schon Magenprobleme mit einer Knieakupunktur oder eine Sprunggelenksarthrose mit den Nieren in Verbindung?
Um die Zusammenhänge klar darzustellen und die präzise chinesische Diagnose zu stellen, enthält das vorliegende Buch einen ausführlichen Diagnoseteil. Hier finden Sie alle Werkzeuge, die Sie für eine schlüssige chinesische Diagnose und Therapie benötigen. Im speziellen Teil wird jede schulmedizinisch bezeichnete Indikation kurz und prägnant definiert, um anschließend eine stabile Brücke in die chinesische Diagnostik zu schlagen. Für jede praktisch relevante chinesische Diagnose werden die einzelnen Zeichen und Muster beschrieben und in einen Therapievorschlag überführt. Die jeweils angefügte Punktetabelle versteht sich als Auswahl aller Punkte, die sinnvoll sein können. Sie sind dem Einzelfall entsprechend auszuwählen und angemessen zu kombinieren.
Möge das Konzept dieses Buches so hilfreich und praxisnah sein, dass es möglichst vielen Kollegen eine Unterstützung ist.
Idstein, den 13.05.2013
Christina Maria Eul-Matern
Mein Dank gilt Gesina Abraham und Dr. Sonja Ruffer vom Sonntag Verlag sowie der Redakteurin Frau Schmalz, die mit Geduld und Fachkompetenz meine Ideen professionell umsetzten. Und was die Geduld anbelangt, muss ich mich dafür auch bei meinem Praxisteam und meiner Familie bedanken, die ihre Belange immer wieder hinter das Manuskript zurückstellten. Danke Hans-Karl für die vielen Fotos während meiner Arbeit, aus denen wir auswählen konnten. Besonders erwähnen möchte ich meine Dozenten-Kollegin THP Birgit Lopez, die keine Mühe gescheut hat, das ganze Manuskript vorab mit mir durchzugehen und zu diskutieren. Danke für diese Unterstützung und deine Anmerkungen, Birgit, und auch für die beiden Zungenfotos! Doch was mein Herz immer wieder mit staunender Dankbarkeit erfüllt, ist die geduldige und unvoreingenommene Offenheit und Mitarbeit meiner Patienten und das Vertrauen ihrer Halter. Sie waren bereit, sich auf mich und einen anderen Heilansatz einzulassen und ermöglichten damit das Sammeln der vielfältigen Erfahrungen, die zum Schreiben dieses Buches notwendig waren.
Danke,
Christina Eul-Matern
Vorwort
Danksagung
Teil I Praxis der Akupunktur
1 Allgemeines zur Akupunkturbehandlung
1.1 Grundlagen
1.2 Punkte und Meridiane
1.3 Yin und Yang
2 Akupunkturtechniken, -nadeln, Punktauswahl
2.1 Akupunkturtechniken
2.2 Akupunkturnadeln
2.3 Andere Akupunktur-Instrumente
2.4 Punktauffindung und Nadelung
3 Leitbahnen und Akupunkturpunkte
3.1 Die 12 Hauptleitbahnen
3.2 Die 8 außerordentlichen Gefäße
4 Wichtige Akupunkturpunkte
4.1 Allgemeines
4.2 Antike Punkte
4.3 Rücken-Shu-Punkte
4.4 Mu-Punkte
4.5 Elementpunkte
4.6 Ting-Punkte
4.7 Xi-Punkte
4.8 Yuan-Punkte
4.9 Luo-Punkte
4.10 Hui-Punkte
4.11 Meisterpunkte der Körperregionen
4.12 Untere-Meer-Punkte
4.13 Punkte der 4 Meere
Teil II Die traditionelle chinesische Diagnose
5 Die chinesische Untersuchung
5.1 Unterschiede zwischen westlicher und chinesischer Diagnostik
5.2 Diagnose durch Beobachten/Inspektion
5.3 Diagnose durch Hören und Riechen
5.3.1 Hören
5.3.2 Riechen
5.4 Diagnose durch Fragen
5.5 Diagnose durch Fühlen
5.5.1 Allgemeines zur Pulsdiagnostik
5.5.2 Die Pulspositionen beim Pferd
5.5.3 Pulstaststellen beim Pferd
5.5.4 Entstehung der Pulswelle
5.5.5 Zungendiagnostik
6 Vom Zeichen zum Muster
7 Diagnostische Systeme
7.1 Charakteristika unterschiedlicher diagnostischer Systeme
7.2 Acht Leitkriterien
7.2.1 Yin und Yang
7.2.2 Lokalisation
7.2.3 Qualität
7.2.4 Quantität
7.3 Die Pathologie der 5 Grundsubstanzen
7.3.1 Qi
7.3.2 Xue
7.3.3 Jing
7.3.4 Shen
7.3.5 Jin Ye
7.4 Die Pathologie der Zang-Fu-Syndrome
7.4.1 Lunge
7.4.2 Dickdarm
7.4.3 Magen
7.4.4 Milz-Pankreas
7.4.5 Herz
7.4.6 Dünndarm
7.4.7 Blase
7.4.8 Nieren
7.4.9 Perikard
7.4.10 Dreifach-Erwärmer
7.4.11 Leber
7.4.12 Gallenblase
7.5 Muster der pathogenen Faktoren
7.5.1 Pathogene Faktoren im Einzelnen
7.6 Die Pathologie der 5 Elemente
7.6.1 Beziehung der Wandlungsphasen untereinander
7.7 Die Pathologie von Mustern gemäß den Leitbahnen
7.8 Diagnostik der 6 Schichten
7.8.1 Tai-Yang-Muster
7.8.2 Shao-Yang-Muster
7.8.3 Yang-Ming-Muster
7.8.4 Tai-Yin-Muster
7.8.5 Shao-Yin-Muster
7.8.6 Jue-Yin-Muster
7.9 Diagnostik nach den 4 Ebenen
7.10 Diagnostik nach dem Dreifach-Erwärmer: San Jiao Bian Zheng
7.11 Kombinationsmöglichkeiten der Systeme
Teil III Westliche Indikationen und ihre Akupunkturbehandlung
8 Bei allen Indikationen zu beachten
9 Indikationen des Bewegungsapparates
9.1 Arthrose
9.1.1 TCVM-Interpretation
9.1.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
9.2 Arthritis
9.2.1 TCVM-Interpretation
9.2.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
9.3 Blockaden
9.3.1 TCVM-Interpretation
9.3.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
9.4 Distorsion und Subluxation in der Wirbelsäule
9.4.1 TCVM-Interpretation
9.4.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
9.5 Gallen
9.5.1 TCVM-Interpretation
9.5.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
9.6 Genickbeule (Bursitis nuchalis)
9.6.1 TCVM-Interpretation
9.6.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
9.7 Huflederhautentzündung/Rehe
9.7.1 TCVM-Interpretation
9.7.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
9.8 Blockade des Iliosakralgelenks
9.8.1 TCVM-Interpretation
9.8.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
9.9 Kissing Spines
9.9.1 TCVM-Interpretation
9.9.2 Traditionelle chinesische Diagnose
9.10 Nackenbandverknöcherung
9.10.1 TCVM-Interpretation
9.10.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
9.11 Osteolyse der Dornfortsätze
9.11.1 TCVM-Interpretation
9.11.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
9.12 Piephacke
9.12.1 TCVM-Interpretation
9.12.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
9.13 Podotrochlose
9.13.1 TCVM-Interpretation
9.13.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
9.14 Satteldruck
9.14.1 TCVM-Interpretation
9.14.2 Traditionelle chinesische Diagnose
9.15 Erkrankungen der Sehnen und Bänder
9.15.1 TCVM-Interpretation
9.15.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
9.16 Spondylose
9.16.1 TCVM-Interpretation
9.16.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
9.17 Genickblockade
9.18 Tendinitis
9.19 Widerristfistel
10 Indikationen der Neurologie
10.1 Spinale Ataxie/Wobbler-Syndrom
10.1.1 TCVM-Interpretation
10.1.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
10.2 Cauda-Equina-Syndrom
10.2.1 TCVM-Interpretation
10.2.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
10.3 Fazialislähmung
10.3.1 TCVM-Interpretation
10.3.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
10.4 Headshaking
10.4.1 TCVM-Interpretation
10.4.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
10.5 Kehlkopfpfeifen
10.5.1 TCVM-Interpretation
10.5.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
10.6 Lähmung des Plexus brachialis
10.6.1 TCVM-Interpretation
10.6.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
10.7 Lähmung des N. suprascapularis
10.7.1 TCVM-Interpretation
10.7.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
10.8 Narkolepsie
10.8.1 TCVM-Interpretation
10.8.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
10.9 Neurologische Ausfallerscheinungen durch Infekt
10.9.1 TCVM-Interpretation
10.9.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
10.10 Radialisparese
10.10.1 TCVM-Interpretation
10.10.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
10.11 Trigeminuslähmung
10.11.1 TCVM-Interpretation
10.11.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
11 Indikationen des Atmungstraktes
11.1 Akute Bronchitis
11.1.1 TCVM-Interpretation
11.1.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
11.2 Belastungsinduziertes Lungenbluten (EPIH)
11.2.1 TCVM-Interpretation
11.2.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
11.3 Chronischer Husten der oberen Atemwege
11.3.1 TCVM-Interpretation
11.3.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
11.4 Chronisch obstruktive Bronchitis (IAD und RAO)
11.4.1 TCVM-Interpretation
11.4.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
11.5 Kehlkopfpfeifen
11.6 Luftsackentzündung
11.6.1 TCVM-Interpretation
11.6.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
11.7 Sinusitis
11.7.1 TCVM-Interpretation
11.7.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
12 Indikationen des Verdauungstraktes
12.1 Diarrhö
12.1.1 TCVM-Interpretation
12.1.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
12.2 Enteritis
12.2.1 TCVM-Interpretation
12.2.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
12.3 Gastritis und Magenulcus
12.3.1 TCVM-Interpretation
12.3.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
12.4 Kolik durch Obstipation oder Aufgasung
12.4.1 TCVM-Interpretation
12.4.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
12.5 Kolik durch Darmverlagerung oder Ileus
12.5.1 TCVM-Interpretation
12.5.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
12.6 Krampfkolik
12.6.1 TCVM-Interpretation
12.6.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
12.7 Kotwasser
12.7.1 TCVM-Interpretation
12.7.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
13 Indikationen der Leber
13.1 Akute Hepatopathie
13.1.1 TCVM-Interpretation
13.1.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
13.2 Cronisch degenerative Hepatopathie
13.2.1 TCVM-Interpretation
13.2.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
14 Indikationen des Stoffwechsels und endokrine Erkrankungen
14.1 Equines metabolisches Syndrom (EMS/RER)
14.1.1 TCVM-Interpretation
14.1.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
14.2 Lumbago, Kreuzverschlag (SER)
14.2.1 TCVM-Interpretation
14.2.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
14.3 Kryptopyrrolurie
14.3.1 TCVM-Interpretation
14.3.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
14.4 Morbus Cushing
14.4.1 TCVM-Interpretation
14.4.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
14.5 Polysaccharid-Speicher-Myopathie (PSSM)
14.5.1 TCVM-Interpretation
14.5.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
14.6 Schilddrüsenfunktionsstörungen
14.6.1 TCVM-Interpretation
14.6.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
14.7 Haarbruch, Alopezie
14.7.1 TCVM-Interpretation
14.7.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
15 Indikationen der Haut
15.1 Hauttumore
15.1.1 TCVM-Interpretation
15.1.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
15.2 Mauke
15.2.1 TCVM-Interpretation
15.2.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
15.3 Sommerekzem, allergische Reaktionen
15.3.1 TCVM-Interpretation
15.3.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
15.4 Pilzinfektionen
15.4.1 TCVM-Interpretation
15.4.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
16 Indikationen des Auges
16.1 Konjunktivitis
16.1.1 TCVM-Interpretation
16.1.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
16.2 Periodische Augenentzündung
16.2.1 TCVM-Interpretation
16.2.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
17 Indikationen des Herz-Kreislauf-Systems
17.1 Herzinsuffizienz
17.1.1 TCVM-Interpretation
17.1.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
17.2 Kardiomyopathie
17.2.1 TCVM-Interpretation
17.2.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
18 Indikationen des Harnapparates
18.1 Niereninsuffizienz
18.1.1 TCVM-Interpretation
18.1.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
18.2 Steine und Gries
18.2.1 TCVM-Interpretation
18.2.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
18.3 Zystitis
18.3.1 TCVM-Interpretation
18.3.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
19 Indikationen der Gynäkologie
19.1 Abortgefahr
19.1.1 TCVM-Interpretation
19.1.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
19.2 Agalaktie
19.2.1 TCVM-Interpretation
19.2.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
19.3 Geburtseinleitung
19.3.1 TCVM-Interpretation
19.3.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
19.4 Mastitis
19.4.1 TCVM-Interpretation
19.4.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
19.5 Nachgeburtsverhaltung
19.5.1 TCVM-Interpretation
19.5.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
19.6 Ovarialzysten
19.6.1 TCVM-Interpretation
19.6.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
19.7 Rossestörungen
19.7.1 TCVM-Interpretation
19.7.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
19.8 Uteruserkrankungen
19.8.1 TCVM-Interpretation
19.8.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
20 Indikationen der Andrologie
20.1 Deckunlust
20.1.1 TCVM-Interpretation
20.1.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
20.2 Narbenstörung nach Kastration
20.2.1 TCVM-Interpretation
20.2.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
20.3 Penislähmung
20.3.1 TCVM-Interpretation
20.3.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
20.4 Unfruchtbarkeit
20.4.1 TCVM-Interpretation
20.4.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
21 Indikationen des Verhaltens
21.1 Angst und Schreckhaftigkeit
21.1.1 TCVM-Interpretation
21.1.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
21.2 Aggressivität
21.2.1 TCVM-Interpretation
21.2.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
21.3 Stereotype Bewegungen
21.3.1 TCVM-Interpretation
21.3.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
21.4 Übererregbarkeit
21.4.1 TCVM-Interpretation
21.4.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
21.5 Unsicherheit
21.5.1 TCVM-Interpretation
21.5.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
22 Allgemeine Indikationen
22.1 Leistungsabfall beim Sportpferd
22.1.1 TCVM-Interpretation
22.1.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
22.2 Geriatrie
22.2.1 TCVM-Interpretation
22.2.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
22.3 Notfallpunkte
22.3.1 TCVM-Interpretation
22.3.2 Traditionelle chinesische Diagnosen
Teil IV Anhang
Autorenvorstellung
Anschriften
Sachverzeichnis
Impressum
1 Allgemeines zur Akupunkturbehandlung
2 Akupunkturtechniken, -nadeln, Punktauswahl
3 Leitbahnen und Akupunkturpunkte
4 Wichtige Akupunkturpunkte
Akupunktur ist ein jahrtausendealtes ganzheitliches Heilverfahren und wird heute der Regulationsmedizin zugerechnet. Überall auf der Welt wurde die Akupunktur immer wieder durch verschiedene, v.a. politische Umstände ins Abseits gedrängt. Doch ihre Kraft rettete diese Heilmethode immer wieder vor dem endgültigen Untergang.
Die Erkenntnisse der altchinesischen Wissenschaftler beruhen auf genauer Beobachtung des Menschen und seiner Umwelt im Rahmen einer holistischen Denkweise. Hier wird stets versucht, das übergeordnete Prinzip zu erkennen und jedes auch noch so kleine Detail in einen größeren Zusammenhang einzuordnen. Der chinesische Arzt sucht in seiner Diagnose nach den „Fäden“, die einzelne Abläufe im Organismus zu einem gemeinsamen Wirken verbinden. Hier setzt er an, um abweichende Muster zu erkennen und dem Körper den Weg zurück in gesunde Bahnen zu weisen. Fehlgeleitete Energien werden wieder in die richtige Richtung gelenkt, dem Körper wird der Weg zur Selbstheilung gezeigt.
Mithilfe von Nadeln werden Punkte in der Haut stimuliert, an denen definierte Energiequalitäten nahe an der Oberfläche erreichbar sind. Diese Punkte liegen auf Energiebahnen, sog. Meridianen. Ursprünglich gab es in der Veterinärmedizin kein Meridiansystem. In China wird es bis heute kaum angewandt; in alten chinesischen Texten waren lediglich Punkte beschrieben und deren Verwendung erklärt. Erst später entstand das sogenannte „transponierte“, d.h. „vom Menschen übertragene“ System in der Tierakupunktur, das v.a. von Humanmedizinern und später auch Tierärzten in Europa weiterentwickelt wurde. Vielfach ergänzen Tierärzte es heute durch klassische Akupunkturpunkte aus der Traditionellen Chinesischen Veterinärmedizin (TCVM).
Die 12 Hauptmeridiane des Körpers stehen in Verbindung zu allen Organen und Körperregionen, aber auch untereinander. So bilden sie ein komplettes Energienetzwerk des Organismus, welches mit dem öffentlichen Verkehrsnetzwerk eines städtischen Großraums und seiner Umgebung vergleichbar ist. Große und kleine Verkehrswege des Nah- und Fernverkehrs erreichen vom Außen zum Innen jeden Bereich. So wie Busse und Bahnen die Fahrgäste und Transportgüter verteilen und zum Ziel bringen, transportieren die unterschiedlichen Meridiane und Meridianfamilien Qi, Blut und körpereigene Substanzen an die Zielorte. Auch körperfremde Stoffe und pathogene Faktoren werden bewegt und ausgeschleust.
Akupunkturpunkte sind ständig in Interaktion und arbeiten ununterbrochen zusammen. Es handelt sich hier um ein perfektes Selbstheilungssystem, in das wir nur eingreifen sollten, wenn es Probleme gibt. Dann kann ein Akupunkteur nach sorgfältiger Diagnose ganz gezielt Punkte auswählen, die das entstandene Ungleichgewicht behandeln und wieder ein Gleichgewicht herstellen.
Es ist also zutreffend, die Akupunktur als Unterstützung der Selbstheilungskräfte zu bezeichnen. Allen Kritikern sei gesagt: Jede Form der Therapie sollte sich an dieser Möglichkeit orientieren und die körpereigenen Kräfte ansprechen. Wer dann Gesundung als funktionierenden Placeboeffekt bezeichnet, sollte doch ernsthaft über die heilende Wirkung dieses Effekts nachdenken! Ein gutes Beispiel hierfür ist die Doppelblindstudie, wie sie die westliche Wissenschaft postuliert: Wenn ein Wissenschaftler fordert, dass weder Patient noch behandelnder Arzt wissen sollen, ob ein Medikament oder ein Placebo zur Therapie verabreicht wird, will er damit unbewusste Einflussnahme des Arztes ausschließen. Damit hat dieser Wissenschaftler aber bereits die heilende Wirkung von Energie bzw. Gedanken vorausgesetzt. Es ist erstens unwahrscheinlich, dass ein Arzt im Verlauf einer Studie heimliche Gesundungsfingerzeichen, Augenzwinkern, heilende Stimmveränderungen oder Händedrücke ausübt, und zweitens auch nicht ganz „wissenschaftlich“ gedacht. Messen, wiegen oder zählen lässt sich hier nichts. Die Forderung nach der Doppelblindstudie setzt somit den Glauben an die heilende Kraft unsichtbarer Energien bereits voraus.
Langfristig kann nur die Herstellung des körpereigenen Gleichgewichts unter Einbeziehung der Kräfte des Patienten zu einer Stabilität des Systems führen. Die eigenen Grenzen und Möglichkeiten des Organismus zu berücksichtigen und seine Mitarbeit in die Behandlung einzubeziehen, ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Therapie.
Diesen Grundsatz berücksichtigend, haben westliche Akupunkteure die TCVM in Europa eingeführt und zu einem etablierten Therapiesystem entwickelt. Seit den 50er-Jahren gewann die Akupunktur, auch in Deutschland, immer mehr Anhänger. Qualifizierte Weiterbildungen für Tierärzte wurden organisiert, Tierheilpraktikerschulen nahmen das Thema auf. Heute sind wir in der glücklichen Lage, über vielfältige Schulungsmöglichkeiten zu verfügen, wodurch sich Qualität und Verbreitung der Tierakupunktur laufend verbessern.
Grundlagen der Akupunktur
Akupunktur basiert auf folgender Grundlage:
Qi bewegt sich innerhalb unseres Körpers entlang bestimmter Kanäle, den sogenannten Meridianen oder Jing Luo.
Die (Haupt-)Meridiane sind 3-dimensionale Wege, die mit ihrem äußeren Anteil nahe der Haut verlaufen. Dabei begleiten sie oft Blutgefäße, Nerven und Lymphgefäße. Von diesen oberflächlichen Meridianverläufen zweigen verschiedene Äste ab, die den jeweiligen Meridian mit seinem Organ, mit bestimmten Körperarealen oder die Meridiane untereinander verbinden.
Im Bereich der Pferdeakupunktur werden heute nicht mehr nur Bewegungsstörungen bzw. Lahmheiten mit Akupunktur behandelt, sondern auch zunehmend chronische innere Erkrankungen, Allergien, Koliken, Organprobleme u.a.
Akupunkturindikationen beim Pferd
Störungen des Bewegungsapparates
Sportpferdebetreuung
Neurologische Probleme
Erkrankungen des Atmungsapparates
Störung des Verdauungsapparates
Leberprobleme
Erkrankungen des Urogenitalapparates
Stoffwechselerkrankungen
Endokrinologische Probleme
Hautprobleme
Störungen der Sinnesorgane
Immunschwäche
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Gynäkologie
Andrologie
Psychische Probleme
Geriatrie
Leistungsschwäche
Yin und Yang wurden erstmalig erwähnt in der Zhou-Dynastie ca. 1000–770 v.Chr. Die Monade, das Tai Chi, symbolisiert die Beziehung zwischen Yin und Yang perfekt. Die schwarze, untere Partie rechts im Kreis symbolisiert das Yin im Yin, während der weiße obere Teil links das Yang im Yang darstellt. Beide Bereiche gehen fließend ineinander über und tragen das Andere im Keim in sich. In gleichem Maße, in dem das eine zunimmt, nimmt das andere ab. Die harmonische Form des Kreises wird nie gestört, solange eine gesunde Balance herrscht.
Die Entwicklung aller Phänomene im Universum ist nur möglich durch den ständigen Wechsel zwischen Yin und Yang. Jedes dieser Phänomene beinhaltet in sich selbst beide Aspekte in unterschiedlicher Ausprägung.
Beachte
In seiner reinsten Form ist Yang gänzlich immateriell und entspricht reiner Energie. Yin hingegen ist in grober und dichter Form gänzlich materiell; es ist Materie.
Die 5 Prinzipien von Yin und Yang:
Yin und Yang bilden Gegensätze und enthalten sich gegenseitig im Keim.
Yin und Yang sind voneinander abhängig.
Yin und Yang können sich ineinander umwandeln.
Yin und Yang verbrauchen und kontrollieren einander.
Yin und Yang sind unteilbar.
Yin bedingt Yang, Yang bedingt Yin. Sie können unmöglich einzeln existieren. Gegensätze schließen sich nicht aus, sondern bedingen einander. Das harmonische Gleichgewicht von Yin und Yang ist Voraussetzung für die gesunde Funktion von Körper und Seele. Daher ist es Hauptanliegen des Akupunkteurs, Yin und Yang wieder in ein harmonisches Gleichgewicht zu bringen.
Jedem Akupunkteur stehen unterschiedliche Systeme zur Verfügung:
Gemäß dem Rücken-Shu-Punkt-System werden druckdolente Punkte entlang des inneren Blasenmeridians genadelt, wodurch sich Ungleichgewichte im zugeordneten Funktionskreis regulieren.
Werden Ting-Punkte am Kronsaum genadelt, nimmt man Einfluss auf das Qi des fortführenden Meridians. Mit den Elementpunkten zwischen Kronsaum und Ellbogen oder Knie regulieren wir die Meridianenergie nach dem System der 5 Elemente. Mit der Kombination von Luo-Passage und Yuan-Quellpunkten gleichen wir die Energie zwischen Yin- und Yang-Partnermeridian aus. Meisterpunkte behandeln bestimmte Organe bzw. Körpergewebe. Wird die Qi-Verteilung in den Meridianen über 24 h nach der Organuhr berücksichtigt, beachtet man auch die Zeit, zu der Probleme auftreten, und bezieht die Tageszeit mit in die Behandlung ein. Bei Schmerzzuständen kann man Punkte auswählen, die im Bereich des Schmerzes liegen, und diese mit entsprechenden Punkten auf gleicher Höhe vorne bzw. hinten, kontralateral oder ipsilateral kombinieren.
Die Voraussetzung für eine erfolgreiche und verantwortungsbewusste Therapie, egal welche Methode zum Einsatz kommt, ist aber immer eine fundierte Ausbildung in chinesischer Veterinärmedizin. Die Basis muss stimmen, um die richtige Entscheidung zu treffen. Idealerweise beherrscht der Akupunkteur alle therapeutischen Konzepte und wählt im Einzelfall aus, was der Patient benötigt. Das ist die Voraussetzung, um erfolgreich mit dem vorliegenden Buch zu arbeiten.
Je nach Ausbildung des Therapeuten und Toleranz der Patienten kommen Nadeln (aus Stahl, Gold, Silber, Platin) sowie Laser, Kristalle, Fingerdruck, Massage und Moxa zum Einsatz.
Material und Beschichtung Zur Tierakupunktur werden heutzutage feine, elastische sterile Einmalnadeln aus der Humanmedizin verwendet. Es kommen Stahl-, aber auch Gold- und Silbernadeln zur Anwendung. Die in Deutschland erhältlichen Akupunkturnadeln sind auf Sicherheit getestet und im Allgemeinen unbedenklich. Trotzdem sollte sich der Therapeut seiner Verantwortung für den Patienten bewusst sein und zu dessen Sicherheit vor der Nadelung immer den Zustand der Nadeln überprüfen. Es sollten nur steril verpackte Nadeln verwendet werden. Über längere Zeit geöffnete oder beschädigte Verpackungen sind nicht mehr steril und können ein Infektionsrisiko darstellen. Dass Einmalnadeln nur einmal verwendet werden, versteht sich von selbst. Bei Wiederverwendung würden sie, abgesehen von dem hygienischen Problem, stumpf werden und dadurch schlechter ins Gewebe eindringen.
Man unterscheidet silikonbeschichtete und unbeschichtete Nadeln. Die Beschichtung lässt die Nadel leichter und schmerzärmer eindringen, aber auch evtl. schneller wieder herausrutschen, falls sich der Patient bewegt, während die Nadeln sitzen.
Nadelstärke und -länge Beim Pferd haben sich für die meisten Punkte Nadeln von der Größe 0,3×30 mm und 0,35×50 mm bewährt.
Kleine Nadeln werden meist an Kopf, Thorax und distalen Gliedmaßen verwendet, größere im Bereich dickerer Muskelgruppen. Je länger und dünner eine Nadel ist, desto schwieriger lässt sie sich einstechen.
Nadeltypen Grundsätzlich stehen 2 Nadeltypen zur Verfügung. Hwato-Nadeln haben biegsam gewendelte Metallgriffe sowie weniger scharfe Spitzen und sind dadurch etwas schwieriger durch die Haut zu schieben. Dafür leiten sie elektrischen Strom und Wärme, wodurch sie einsetzbar sind für Moxibustion und Elektroakupunktur. Seirin-Nadeln sind schärfer und haben feste Kunststoffgriffe, was sie stabilisiert und so einen schnellen, schmerzarmen Einstich ermöglicht.
Nadeltypen im Vergleich
Hwato-Nadeln
Metallgriff
biegsam
unbeschichtet
können mit Strom oder Moxa verwendet werden
Seirin-Nadeln
Plastikgriff
scharf
können silikonbeschichtet sein
stabil
Injektionskanülen sind zur Akupunktur mit Ausnahme der ▶ Hämoakupunktur und ▶ Aquapunktur nicht geeignet. Kanülen sind steif, wodurch sie das Gewebe durch Bewegung des Patienten verletzen oder bei Belastung gar abbrechen können. Außerdem ermöglicht ihr Lumen das Eindringen von Verunreinigungen.
Alternativ zu Nadeln gibt es Akupunkturtechniken, die andere Instrumente verwenden und damit unterschiedliche Anwendungsbereiche abdecken.
Hämoakupunktur Das Anstechen von Akupunkturpunkten bis zur Blutung mittels Kanülen ist geeignet, um pathogenes Qi aus einem Meridian zu eliminieren.
Aquapunktur Mittels Injektionskanülen kann man Medikamente direkt in Akupunkturpunkte injizieren. Durch die langsame Resorption der Flüssigkeit im Gewebe entsteht ein länger anhaltender Druck am Akupunkturpunkt, der die Wirkung verstärken soll. Verwendbare Substanzen sind unter anderem Traumeel®, Echinacea, Vitamin B12 und Analgetika wie Lidocain®.
Moxa Hergestellt wird Moxa aus Beifußkraut (Arthemesia vulgaris). Beim Pferd werden meist gepresste Moxazigarren mit oder ohne Rauchentwicklung verwendet. Es wird als Zigarre angezündet und dann in einem Abstand von ca. 2 cm über den entsprechenden Akupunkturpunkt gehalten bzw. darüber hin und her bewegt. Mit der anderen Hand wird die Hitzeentwicklung geprüft. Es muss sorgfältig darauf geachtet werden, dass kein Brandrisiko durch Funkenflug entsteht. Das Moxa entwickelt einen spezifischen würzigen Geruch sowie eine besondere Wärmequalität. Diese Wärme aktiviert Yang und zerstreut Kälte wie Feuchte. Der Geruch dringt in die Meridiane ein, um dort Qi und Blut zu bewegen. Schon das Einatmen des Rauchs wirkt Qi-bewegend. Moxa ist wirksam gegen Kälte und Qi-Stagnation in den Meridianen, bei schmerzhaften Gelenken, Taubheitsgefühl, Unfruchtbarkeit und Paralysen. Nicht moxen sollte man bei Trächtigkeit und Entzündungsprozessen.
Laser Um Körperzellen oder Akupunkturpunkte mittels Lichtenergie zu stimulieren, wird Laser angewandt. Die Laserakupunktur ist nicht schmerzhaft und daher auch bei Patienten mit Nadelphobie anwendbar. Unterschiedliche Frequenzen verursachen unterschiedliche Effekte. Eine Schulung am Lasergerät ist sinnvoll, auch um Gefahren durch die Anwendung des Laserlichts zu vermeiden.
Elektrostimulation Indem man kleine Drähte an gesetzten Akupunkturnadeln befestigt, kann man elektrischen Strom und damit Yang-Energie in Akupunkturpunkte leiten. Die meisten Geräte haben 4 Ausgänge für je 2 Drähte. Der Strom ist pro Paar regulierbar. Mit der Frequenz reguliert man die Häufigkeit des Stromimpulses pro Minute. Dabei verwendet man am besten eine variierende (intermittierende) Frequenz oder einen „dispense/disperse Modus“ mit wechselnder Intensität und festen Intervallen, damit sich der Körper nicht an den Reiz anpassen kann. Im A/C-Modus (alternating current) arbeitet das Gerät mit Wechselstrom, im D/C-Modus (direct current) fließt Gleichstrom von der negativen zur positiven Elektrode.
Elektrostimulation ist v.a. beim Wei-Syndrom, bei Paralysen oder anderen Ausfallserscheinungen hilfreich. Kontraindiziert ist sie bei Trächtigkeit, Epilepsie und Herz-Kreislauf-Problemen. Ob ein Pferd eine Elektrostimulation toleriert, hängt vom Einzelfall ab und muss äußerst vorsichtig getestet werden.
Goldimplantation Um eine Dauerwirkung zu erzielen, kann man Golddrähte oder -kugeln auf ausgewählte Akupunkturpunkte implantieren. Nach ausführlicher Untersuchung und Diagnose wird der Eingriff unter sterilen OP-Bedingungen und Anästhesie durchgeführt. Zu den häufigsten Anwendungen der Goldimplantation gehören Arthrosen und Spondylosen. Mögliche Komplikationen können postoperative Infektionen, Penetration der Gelenkkapsel oder Nervenreizungen sein.
Tonakupunktur Die Tonakupunktur nutzt die Schwingungsübertragung unterschiedlich gestimmter Stimmgabeln auf Akupunkturpunkte, zu denen sie in Resonanz treten. Die Funktionskreise bzw. Meridiane werden bestimmten Frequenzen zugeordnet und per Klang entsprechend stimuliert. Die Stimmgabeln können sowohl auf die Haut aufgesetzt als auch über der Haut gehalten werden. Pferde tolerieren diese Methode oft außerordentlich gut und reagieren verblüffend positiv.
Kristallakupunktur Kristallstäbe haben je nach Struktur und Zusammensetzung spezifische Eigenschaften und Wirkungsweisen. Diese Effekte werden durch gezielten Einsatz auf entsprechenden Akupunkturpunkten verstärkt.
Pferdeakupunktur bedarf der Fachkenntnis sowie großer Aufmerksamkeit und Vorsicht. Sie setzt voraus, dass der Akupunkteur die genaue Lokalisation der Punkte kennt. Es darf nur in risikolos zu nadelnde Gewebe gestochen werden. Innere Organe, Blutgefäße, Nervengewebe und Gelenke sind tabu, denn daraus können Gewebsverletzung und Gelenksinfektion resultieren. Auch im Bereich des Brustkorbs ist besondere Vorsicht geboten, denn ein zu tiefer Einstich kann beim Pferd einen Pneumothorax verursachen. Diese Gefahr besteht auch bei manchen Rücken-Shu-Punkten im Bereich des Brustkorbs.
Punktauffindung Um beim Nadeln die exakte Stelle richtig zu treffen, ist ein guter Blick, v.a. aber ein guter Tastsinn nötig. Die unterliegenden anatomischen Strukturen zeichnen sich optisch durch das Fell nur wenig ab und müssen daher erfühlt werden. Zusätzlich liefert das Ertasten der Akupunkturpunkte wichtige diagnostische Informationen: Manche Punkte reagieren auf Berührung, z.B. die Rücken-Shu-Punkte. Sie werden in der Diagnostik routinemäßig auf Druckdolenz geprüft, um Ungleichgewichte auf den zugehörigen Funktionskreisen zu erkennen. Doch auch alle anderen Akupunkturpunkte sind tastbar und verändern sich, wenn eine Pathologie besteht, sodass sich Punkte offenbaren, die in eine Behandlung einbezogen werden sollten.
Beachte
Fülle-Situationen lassen das Gewebe um einen Akupunkturpunkt aufgequollen erscheinen. Bei Leere ist das Gewebe eher eingezogen und trocken.
Bei Leere scheint der Punkt Energie nach innen zu ziehen. Sogar das Fell kann an dieser Stelle trocken und brüchig sein. Besonders gut ist dies bei den Ting-Punkten am Kronsaum erkennbar, ein sicherer diagnostischer Hinweis.
Fixation des Patienten Beim Nadeln eines Pferdes sind jederzeit die allgemeinen Sicherheitsmaßnahmen beim Umgang mit Pferden zu beachten.
Vorsicht
Der Akupunkteur sollte beim Nadeln immer eine Hand am Patienten haben, um plötzliche Abwehrbewegungen rechtzeitig zu bemerken und möglichst schnell reagieren zu können.
Es ist dennoch sinnvoll, ein Pferd zum Nadeln nicht anzubinden, sondern es dem Halter an den Führstrick zu geben. Falls das Tier mit einer plötzlichen Abwehrbewegung reagiert, ist das Risiko gemindert, dass es sich vor Schreck am Strick aufhängt. Außerdem ist es vertrauensbildend, wenn sich das Tier nicht wehrlos gefesselt fühlt, sondern den Halter an seiner Seite weiß.
Einstich Die Akupunkturtechnik beim Pferd muss therapeutisch sinnvolle Nadelführung mit der Akzeptanz des Patienten in Einklang bringen. Am wenigsten irritiert ein direkter, zügiger Einstich, evtl. unterstützt durch einen ablenkenden Fingerdruck in der Nähe des Akupunkturpunktes, der genadelt werden soll.
Um Fülle zu zerstreuen, wird ein Punkt sedierend genadelt: Die Nadel wird schnell eingeführt, damit kein Qi von außen mitgeführt wird. Da Fülle Schmerz bedeutet, muss man evtl. schnell zurücktreten, falls der Patient mit Abwehr reagiert. Das Entnadeln nach ca. 20–30 min erfolgt langsam, um überschüssiges Qi mit aus dem Körper zu nehmen.
Auch gegen den Uhrzeigersinn gedrehte und gestochene Nadeln sollen sedierend wirken.
Im Falle einer Leere werden Punkte eher tonisierend genadelt. Dazu sticht man langsam und behutsam ein, nimmt dabei Qi mit in den Körper hinein und sucht das De Qi in der Tiefe. Dies wird in der Regel recht gut toleriert. Die Nadel wird nach ca. 15–20 min schnell gezogen, das Qi wird im Körper belassen. Zusätzlich kann man kurz mit dem Finger auf den Punkt drücken.
Im Uhrzeigersinn gedrehte, mit dem Qi-Fluss des Meridians gestochene Nadeln sollen tonisierend wirken.
Nicht zu verwechseln ist die tonisierende und sedierende Nadelungstechnik mit den Tonisierungs- und Sedierungspunkten an den unteren Gliedmaßen, die im Zusammenhang mit den 5-Elemente-Zyklen stehen. Diese Zyklen beruhen darauf, dass jedes Element genährt wird vom vorhergehenden Mutter-Element und Energie abgibt an das nachfolgende Kind-Element. Jeder Hauptmeridian verfügt über 5 Elementpunkte, die dem Elementezyklus entsprechend aufeinanderfolgend liegen. Der jeweilige Tonisierungspunkt ist im Rahmen des Hervorbringungszyklus der Mutter-Punkt, also der Elementpunkt vor dem spezifischen Elementpunkt (Holzpunkt auf Holzmeridian, Wasserpunkt auf Wassermeridian usw.) des betreffenden Meridians. Der Sedierungspunkt ist derjenige, der dem spezifischen Elementpunkt nachgestellt ist, also der Sohn-Punkt. Durch Stimulation dieser Punkte kann man den Meridian tonisieren bzw. sedieren.
Korrekter Sitz Der Punkt ist getroffen, wenn das sogenannte De-Qi-Gefühl im Patienten auftritt. Dies äußert sich für den Patienten zum Beispiel in einem Kribbeln entlang der betroffenen Meridiane (ein Gefühl wie fließender Strom), in einem Druckgefühl am genadelten Punkt oder einem Wärmegefühl im Gewebe.
Beachte
Der Therapeut fühlt das De Qi, das er beim Nadeln erreichen möchte, als würde das Gewebe die Nadel erfassen und festhalten.
Hat man den Eindruck, man stochert im Leeren oder wie in einem Stück weicher Butter, dann hat man das De Qi nicht erreicht. Hier kann es helfen, die Nadel sanft zu heben und zu senken oder sie zu drehen. Möglicherweise ist aber auch der Sitz zu korrigieren.
Das De Qi (Kribbeln u.a.) kann dazu führen, dass ein Pferd während der Nadelverweildauer unruhig wird und versucht, Nadeln zu ziehen. Reiben der Yang-Meridiane am Hals kann das zum großen Teil abmildern.
Einige Sekunden nach dem Einstich sollte der Patient die gesetzten Nadeln gut tolerieren. Bei starker, anhaltender Schmerzreaktion ist die entsprechende Nadel gegebenenfalls zu entfernen oder ihr korrekter Sitz zu überprüfen.
Während die Nadeln wirken, ist es sinnvoll, das Pferd am kurzen Strick anzubinden und es in Ruhe entspannen lassen. Währenddessen muss der Patient unbedingt überwacht werden, damit er nicht durch Ablecken oder Knabbern eine Nadel verschluckt.
Nicht fachgerecht ist das Belassen von Akupunkturnadeln in der Haut über mehrere Stunden oder gar Tage. Das Verletzungsrisiko ist dabei unkalkulierbar.
Folgebehandlung Die Abstände der erforderlichen Behandlungen sind von Fall zu Fall verschieden. Bei akuten Erkrankungen kann es notwendig sein, 2-mal pro Woche bis wöchentlich zu nadeln. In den meisten Fällen hat sich ein Abstand von 2–3 Wochen bewährt.
Die Zahl der Behandlungen hängt von der Erkrankung und dem Zustand des Patienten ab. Mit eintretender Besserung können die Abstände größer werden. Ziel ist es, den Patienten wieder so weit in Balance zu bringen, dass er ohne Therapie auskommt. Die prophylaktische Kontrolle eines gesunden Patienten sollte halbjährlich erfolgen.
Die Hauptleitbahnen verlaufen beidseitig symmetrisch von hinten nach vorne bzw. umgekehrt den Körper entlang. Der Weg des Qi durch den Körper entlang der Hauptleitbahnen folgt 3 großen Umläufen. Er beginnt im Lungenmeridian und verläuft wie in der unten stehenden Tabelle aufgeführt ▶ Tab. 3.1.
Tab. 3.1
Die 3 Umläufe des Qi entlang der Hauptleitbahnen.
Element
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