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Monte Gordo und die ungehorsamen FischerCompanhia de Pescarias do Algarve – das Ende des ThunfischfangsTintenfischfangCaminho das Lendas, der Pfad der LegendenBioco – das maurische Gewand„Retterin des Abendlandes“MuschelzüchterRio Guadiana – viel Schmutz, wenig WasserSaure Ernte – Zitrusanbau lohnt nicht mehrEin Stuhl römischer Bauart?Mercado dos Escravos – SklavenmarktKein bisschen wasserscheu – der WasserhundBanho 29 – Abwehrkräfte stärkenSpuren der Giganten – Dinosaurier in SalemaDas Ungeheuer von SagresHeinrich der Seefahrer – Prinz von SagresDer Leuchtturm am Cabo de São VicenteAgar-Agar – die Rotalgen-Taucher von CarrapateiraAzulejosDie Korkeichen sterbenWaldbrändeWarum hat der Schwertfisch ein Schwert?KrebsjagdPeixe AranhaAufgepasst!Spanier – nuestros hermanos?
OstalgarveTaviraTavira/UmgebungFaroWestalgarveAlbufeiraFerragudoPortimãoSilvesLagosLagos – SträndeSagresSagres/UmgebungCosta VicentinaWanderübersicht (GPS)-Tour 1: Durch die Lagunen von Faro und Quinta do Lago (GPS)-Tour 2: Azinhal – das Fenster zum Guadiana-Fluss (GPS)-Tour 3: Kleine Wanderung bei Cachopo (GPS)-Tour 4: Wanderung auf alten Pfaden bei São Brás (GPS)-Tour 5: Wanderung von Querença zu den Quellen und Höhlen von Benémola (GPS)-Tour 7: Entlang des Algibre-FlussesTour 8: Spaziergang in der Ria de Alvor bei Mexilhoeira GrandeTour 9: Mit dem Fahrrad ins Monchique (GPS)-Tour 10: Rundwanderung Nave – Caldas de Monchique – Nave (GPS)-Tour 11: Von Barão de São João nach CarrapateiraTagestemperaturen der Algarve (1971-2000)ZeichenerklärungÜbersicht Algrave
GPS-Tour 1: Durch die Lagunen von Faro und Quinta do Lago Rundwanderung durch das Feuchtgebiet der Ria Formosa westlich von Faro, ein wichtiges Überwinterungsgebiet für Zugvögel und Brutstätte vieler heimischer Vogelarten, etwa des seltenen Purpurhuhns.GPS-Tour 2: Azinhal – das Fenster zum Guadiana-FlussDie Rundwanderung eröffnet weite Blicke auf den Guadiana-Fluss mit seiner imposanten, grenzüberschreitenden Brücke.GPS-Tour 3: Kleine Wanderung bei CachopoRundwanderung durch die einsame Berglandschaft im Hinterland der Algarve.GPS-Tour 4: Wanderung auf alten Pfaden bei São Brás Die überwiegend schattige Wanderung führt auf alten Landwirtschaftswegen entlang fruchtbarer Felder und durch Olivenhaine, im nördlichen Teil auch durch eine karge Hügellandschaft mit Korkeichen und Erdbeerbäumen, häufig mit weiten Ausblicken hinein ins Bergland und bis an die Küste.GPS-Tour 5: Wanderung von Querença zu den Quellen und Höhlen von BenémolaEine landschaftlich sehr reizvolle, abwechslungsreiche und leichte Wanderung, die in der Nähe der Quellen durch tropisch anmutende Vegetation führt.Tour 6: Wandervorschlag auf den Rocha da PenaDie Rundwanderung auf den weithin sichtbaren Berg Rocha da Pena gehört zum Standardprogramm an der Algarve und ist entsprechend gut ausgeschildert und mit Informationsschildern versehen.GPS-Tour 7: Entlang des Algibre-Flusses Abwechslungsreiche Rundwanderung im grünen Barrocal, durch verlassene Kulturlandschaften und mit weiten Blicken.Tour 8: Spaziergang in der Ria de Alvor bei Mexilhoeira GrandeEinfache Rundwanderung auf einem Damm in der Lagune Ria de Alvor zwischen Lagos und Alvor.Tour 9: Mit dem Fahrrad ins MonchiqueIdeales Revier für Rennrad-Touren zwischen Lagos und Monchique.GPS-Tour 10: Rundwanderung Nave – Caldas de Monchique – Nave Diese Wanderung hat zwei Teile: Von Nave nach Caldas dauert es ca. 2 Std., die alternative Strecke zurück ca. 1½ Std. Es geht ordentlich auf und ab! Bei Caldas wunderschöne Szenerie.GPS-Tour 11: Von Barão de São João nach Carrapateira Eine interessante (Mountainbike-)Tour vom Dorf Barão de São João (12 km nordwestlich von Lagos) zur Westküste.
Vila Real de Santo Antónioca. 10.500 Einw.
Ein Ort mit geradlinigen Straßen und gleichförmiger Architektur an der Mündungsbucht des Rio Guadiana, dem Grenzfluss nach Spanien. Hier gibt es nicht viel zu tun, ein wenig Leben in den Straßencafés der Fußgängerzone an der Praça Marquês de Pombal und an der parkähnlichen, hübschen Flusspromenade.
1774 wurde die Stadt in nur fünf Monaten völlig neu errichtet. Staatskanzler Pombal ließ mit riesigem Aufwand sogar Fassadensteine von Häusern aus Lissabon heranbringen, um dem feindlichen Nachbarn Spanien zu zeigen, was die portugiesische Regierung alles auf die Beine stellen kann. Pombals Vorstellungen in punkto Neubau von Städten kann man auch in der Baixa von Lissabon nachvollziehen: kerzengerade, rechtwinklige Straßenzüge, alles auf dem Reißbrett geplant.
Das „Quartier Pombal“ wird von den Straßenzügen Rua do Conselheiro Frederico Ramirez im Norden, der Uferstraße im Osten und der Rua General Humberto Delgado im Süden eingerahmt.
Vila Real ist immer noch ein kleines Einkaufsparadies für Spanier, die mal eben einen Tagesausflug nach Portugal unternehmen. Auch wenn sich durch den EU-Beitritt beider Länder die Preise inzwischen fast nivelliert haben - Haushaltswaren, Frotteehandtücher und Bettwäsche sind hier wesentlich billiger, und die vielen dicht an dicht stehenden, mit Ware überladenen Läden in der Fußgängerzone schaffen so etwas wie Basaratmosphäre. Die Portugiesen revanchieren sich auf der anderen Seite des Flusses mit dem Einkauf von verbilligten Haarshampoos, Parfums, Lebensmitteln und Benzin.
Fischkonservenmuseum: Sehenswertes Haus im Arquivo Histórico Municipal. Alte Werkzeuge, Modelle der Fangschiffe, Druckplatten für Dosenetiketten und historische Fotos werden gezeigt. Im selben Gebäude ist der Espaço Manuel Cabanas untergebracht. Der Künstler sammelte während seines langen beruflichen Schaffens Holzstiche und Druckformen. Mit seinen Entwürfen wurden viele Buchumschläge bedruckt. Manuel Cabanas starb 1969 fast 90-jährig.
♦ Mo-Fr 9.30-16.45 Uhr. Eintritt frei. Av. da República 38.
Leuchtturm(Farol), am Ortsrand in Richtung Meer: Den 200 Treppenstufen hohen Turm konnte man vor Covid kostenlos besteigen
InformationCentro Cultural António Aleixo, Mo-Fr 10-13, 14-18 Uhr, im Sommer auch am Sa. Kleine Infostelle in der Rua 5 de Outubro, Ecke Rua Dr. Sousa Martins.
Verbindungen Bahn: Endstation der Eisenbahnlinie von Faro, dort mit Anschluss nach Lissabon, Bahnhof ca. 1,5 km vom Zentrum entfernt.
Bus: Verbindungen nach Monte Gordo, Faro, Tavira, Castro Marim, 1-mal wochentags nach Mértola und Beja, und 2-mal tägl. (morgens und nachmittags) nach Sevilla, über Huelva. Busterminal zentral am Fluss bei der Bootsanlegestelle. Taxistand an der Uferstraße.
Fähre: Fährbarkassen fahren nach Spanien hinüber: pro Person ca. 2,30 €, Auto 6,50 €. Die Fähre verkehrt zwischen 8.30 und 18.30 Uhr mind. stündlich (im Winter ab 9 Uhr) und benötigt ca. 10 Min. für die Überfahrt nach Ayamonte.
Bootsausflüge In der Saison organisiert die Firma Rio Sul interessante Tagesausflüge mit dem Boot den Rio Guadiana flussaufwärts. Zwischenstopp zur Mittagspause in Foz de Odeleite. Tel. 962102112, riosultravel.com.
Transguadiana ist ein weiterer Anbieter (transguadiana.com).
TelefonnummernPolizeiTel. 281510780, Centro de SaúdeTel. 281530270.
Einkaufen Muxama (sprich Muschama) sind eingesalzene und getrocknete Thunfischstücke, die im Mittelmeerraum seit vielen Jahrhunderten so zubereitet werden, um während der Wintermonate, wenn die Fischer wegen der Stürme nicht hinausfahren können, etwas Abwechslung in den Speiseplan zu bekommen. Man sieht die vakuumverpackten Stücke manchmal auch auf den regionalen Fischmärkten. Aber hier, direkt vom Hersteller, sind diese speziellen Mitbringsel fast zum halben Preis zu bekommen. Die spanische Firma DAMASO (einen portugiesischen Hersteller gibt es nicht mehr) unterhält im Industrieviertel, neben dem Intermarché-Supermarkt, einen Laden. Zona Industrial, Lote 6, Tel. 281404141.
Übernachten Da der Stadt ein Strand fehlt, ist die Auswahl an Unterkünften klein. Fast alle sind sehr einfach, aber auch preiswerter als in den Touristenhochburgen.
Arenilha Guesthouse, am südlichen Altstadtrand. Schlichte Unterkunft in einem Neubau, die meisten der 22 Zimmer mit Bad, TV und Klimaanlage. Rua Dom Pedro V 55, Tel. 964722018, coracaodacidade.com. €€
Essen & TrinkenCuca, hat unter den Einheimischen einen guten Ruf, gute Auswahl an frischem Fisch, der in einer großen Schautheke vor dem Haus präsentiert wird. So nur Mittagstisch. Rua Dr. Spousa Martins 64, Tel. 281403370.
Naval do Guadiana, gediegenes Restaurant an der Marina mit schöner Aussicht auf den Fluss. Viele Tapas ab 7 €, Fisch- und Muschelgerichte ab 17 €. Tägl. geöffnet. Porto de Recreio, Tel. 281 513 038.
Castro Marimca. 3000 Einwohner
Das Dorf liegt nur ca. 5 km nördlich von Vila Real de Santo António zwischen Salinen und Marsch. Bis ins 15. Jh. war Castro Marim eine Halbinsel in der Mündungsbucht des Rio Guadiana, die Fischerboote ankerten am nördlichen Dorfrand.
An der breiten Treppe, die hinauf zur Kirche Nossa Senhora dos Mártires führt, steht links eine kleine, verschlossene Kapelle.
Auf einem Doppelhügel neben dem Ort steht das Kastell, das Dom Afonso III. im 13. Jh. errichten ließ. Im 14. Jh. war es der Hauptsitz des mächtigen Christusritterordens. Innerhalb der Mauern stehen die kleine, meist verschlossene Kirche Igreja de Santiagound weitere Ruinen, die das große Erdbeben von 1755 übrig ließ. Von dem Wachgang, der auf der Außenmauer entlangführt, hat man einen schönen Blick auf die Ziegeldächer des Dorfs, auf den umliegenden Naturschutzpark und bis nach Andalusien jenseits des Flusses. Das archäologische Museum im Kastell zeigt regionale Ausgrabungsfunde.
♦ Kastell: April-Okt. 9-19 Uhr, Nov.-März 9-17 Uhr. Eintritt 1,10 €.
Am Ortsausgang Richtung Vila Real de Santo António wurde neben einer restaurierten Windmühle und der alten Verteidigungsmauer ein Ausstellungsgebäude mit Infos zur Region eröffnet.
♦ Tägl. 10-12.30 und 14.30-16.30 Uhr, nicht immer zuverlässig. Eintritt frei.
Castro Marim - Bilderbuchdorf an der Grenze zu Spanien
Casa do Sal: Das neu eingerichtete Museum widmet sich dem Thema Salinen, historische Fotografien vermitteln Einblicke in das Leben der Dorfgemeinschaft in alten Zeiten. In den 1990er-Jahren kam die Salzgewinnung praktisch zum Erliegen, die Erlöse waren wegen der internationalen Konkurrenz nicht mehr kostendeckend. Erst ein neues Qualitätsbewusstsein und die Verwendung der Ausblühungen auf den Salzfeldern (flor de sal) in der Gourmetküche sorgten für einen neuen Aufschwung. Inzwischen kann man sogar Solebäder in Salzlake buchen.
♦ Genaue Infos unter aguamae.pt.
Reserva Natural do Sapal: Der Naturpark von Castro Marim besteht aus „Sumpfwiesen“, Salzgärten, aber auch trockenen Weideflächen und erstreckt sich westlich des Rio-Guadiana-Ufers zwischen Castro Marim und Vila Real. Im Park kann man, ausgerüstet mit einem Fernglas, einige seltene Vögel beobachten, vor allem Störche und andere Stelzvögel. Beste Zeit für einen Besuch sind der Oktober und November. Das Parkbüro (Sede da Reserva do Sapal) bietet neben Führungen für Gruppen eine Fotoausstellung, zahlreiche Infobroschüren (gratis) zu Wanderwegen und der Vogelwelt, die man dort auch bestens mit einem fest installierten Fernrohr beobachten kann.
♦ Mo-Fr 9.30-16.30 Uhr (dennoch oft geschl.). Ca. 2 km nordöstlich von Castro Marim: die N 122 in Richtung Beja fahren, ca. 400 m hinter der Autobahn rechts abbiegen, danach ca. 1 km Schotterpiste. Tel. 281531257.
InformationTurismo, tägl. (außer So) 9-13 und 15-18 Uhr. Auch Verkauf von Kunsthandwerk und regionalen Spezialitäten. Im Ortszentrum, Rua São Sebastião (ehemalige Markthalle), Tel. 281531232.
Weiterer Turismo, auf der Autobahnbrücke. Tel. 281531800.
Einkaufen Die Kooperative der lokalen Salzerzeuger Terras de Sal verkauft (Mo-Fr) das vor den Toren der Stadt traditionell gewonnene Meersalz in ihrem kleinen Laden an der Durchgangsstsraße Rua de São Sebastião 15, 8950-121 Castro Marim.
Feste Alljährlich am 15. Aug. findet im alten Kastell die Festa da Vila statt. Die Einheimischen zeigen dabei auch die verschiedensten traditionellen Handwerksarten (Verarbeitung von Weiden und Schilf, Weberei). Mittelalter-Tage finden am letzten August- oder am 1. September-Wochenende im Kastell statt. Regionale Handarbeiten werden an urigen Verkaufsständen feilgeboten, Musik und Ritterspiele dienen der Volksbelustigung.
TelefonnummernPolizeiTel. 281531004, Centro de SaúdeTel. 281530100.
Wandern Der Verein Odiana hat zahlreiche Wanderwege entlang des Guadiana-Flusses und im Hinterland angelegt und stellt Wanderkarten zur Verfügung. Mo-Fr 9-13 und 14-17.30 Uhr. Gegenüber dem Turismo in einem leuchtend hellblauen Haus, Rua 25 de Abril 1, odiana.pt, Tel. 281531171.
Monte Gordoca. 4000 Einwohner
Der Ort liegt in einer flachen Landschaft am Atlantik - duftende Pinienhaine im Osten und kilometerlanger Sandstrand direkt am Ort.
Monte Gordo hat keinen Hafen, die Flottille wird auf den Strand geschleppt
Vom ursprünglichen Fischerdorf ist heute wenig zu sehen, schon von weitem springen einem die vielgeschossigen Hotelbauten ins Auge. Und es wird weitergebaut. Im Zentrum gibt es kleine Café-Bars, Souvenirshops und Restaurants, in den engen Nebengassen weiter östlich aber auch noch einige Fischerhäuschen.
Der feinsandige Strand ist sehr lang und bis zu 150 m breit. Am Dorfbadestrand baute man bereits zu Beginn des Touristenbooms das Hotel Vasco da Gama und ein Spielcasino. 2018 wurde ein kilometerlanger Holzsteg auf Stelzen über dem Sand fertiggestellt. Hippe Restaurants in Holzbauweise laden zur Einkehr ein, werden aber noch nicht so richtig vom Publikum angenommen.
Verbindungen Bus: In der Saison etwa alle 60 Min. Busse zum 3 km entfernten Vila Real; regelmäßig Fahrten nach Tavira und Faro. Busbahnhof 1 km nördl. des Zentrums.
BootsausflügeRio Sul, organisiert Ausflüge auf dem Rio Guadiana von Vila Real de S. António bis Foz de Odeleite; ca. 47 € für Tagesausflug inkl. Mittagessen. Von Ende Jan. bis Ende Okt. Di, Do, Sa. Rua Tristão Vaz Teixeira 15-C, Tel. 281510200, riosultravel.com.
FahrradverleihTurfortes, 1 Tag 5-10 € (einfaches Stadt- bis Rennrad), E-Bike 17 €, 3 Tage 10-25 €, eine Woche 20-45 €. Rua Bartolomeu Perestreio 2, Tel. 281511022.
ÜbernachtenAlcazar, modernes Großhotel nahe dem Campingplatz mit zwei Pools und Tennisplatz. Unterschiedliche Zimmerkategorien von einfach bis Suite, manche mit Balkon und Meerblick. Im Winter geschlossen. Rua de Ceuta 9, Tel. 281510140, hotelalcazaralgarve.com. €€€Vila Formosa, persönlich geführte Unterkunft an der N 125, ca. 1 km vom Strand entfernt. Nur 10 Zimmer und gepflegter Garten. Tel. 281513689, residencialvilaformosa.com. €€
Monte Gordo und die ungehorsamen Fischer
Im 18. Jh. wollte Marquês de Pombal, seines Zeichens Ministerpräsident in Lissabon, die Fischer von Monte Gordo in die eben neu erbaute Nachbarstadt Vila Real de Santo António zwangsumsiedeln. Dort sollte ein Fischereizentrum mit modernen Kränen entstehen, die es den Fischern erspart hätten, ihre Boote mit Muskelkraft aus dem Wasser zu ziehen. Statt sich dankbar zu freuen und gehorsam nach Vila Real umzuziehen, flüchteten die Fischer über die Grenze nach Spanien. Dort blieben sie drei Jahre lang, bis Marquês de Pombal wegen eines Regierungswechsels selbst in die Verbannung geschickt wurde. Die Fischer, die sich von den Annehmlichkeiten eines neuen Hafens nicht hatten beeindrucken lassen, kehrten zurück - und zogen wie einst ihre kleinen Boote zum Strand hinauf.
Die Fischer gibt es noch, allerdings erledigt das Hochziehen der Boote inzwischen ein Traktor. Etwa 40 Fischerboote liegen tagsüber aufgereiht am Strand (am westlichen Ende). Viele kommen früh um 8 Uhr vom Fang zurück, und Schwärme von Möwen streiten sich um Überbleibsel. Da jedes Boot mit rund drei Mann Besatzung unterwegs ist, lebt noch immer ein beträchtlicher Teil der Einwohner vom Fischfang, der heute den Beinamen „Artesanal“ - handwerklich gefangen - bekommen hat.
CampingCamping Monte Gordo, Platz für 2000 Personen an der Waldstraße nach Vila Real, nicht weit vom Hotel Vasco da Gama entfernt. Einer der schattigsten Campingplätze der Algarve, hübsch mit Pinien bestanden. Ganzjährig geöffnet. Tel. 281510970.
Essen & TrinkenO Tapas do Arménio, nahe dem Busbahnhof. Eigentlich kein Tapas-Lokal. Im inzwischen etwas aufgepeppten Speisesaal wird gutes Fischiges serviert, Gericht um 16 €. Auch Tische im Freien. Es werden auch äußerst günstige Menüs für 15 € angeboten. Abends allerdings nur von 18.30-19.30 Uhr. In der Saison muss man anstehen. Tägl. (außer Mo). Rua Pero Vaz de Caminha 24-A, Tel. 281541847.
Wer vom Touristenrummel etwas entfernt speisen möchte: Am Platz vor der bescheidenen Dorfkirche befinden sich einige Cafés, das mittlere mit dem Namen Pena Doce serviert einfach gegrillten Fisch mit Kartoffeln und ein paar Blatt Salat (12 €). Etwas opulentere Portionen Fisch, der hier über Holzkohle gegrillt wird, gibt es in der Associação de Mariscadores am westlichen Ende der Promenade. Hier ist fast alles Wildfang von den Fischern!
Westlich von Monte Gordo
Praia Verde
Möglicherweise der schönste Strand der Ostalgarve. Das Tal ist üppig grün mit Pinien aufgeforstet, hinter dem Strand erstrecken sich Dünen. Im Strandrestaurant gibt es unter Palmen gute Snacks. Auf dem Gelände des früheren Campingplatzes entstand ein hochpreisiges Apartmenthotel, das „sehr gut in die Landschaft eingebettet werden sollte“, wie’s vor Baubeginn der Immobilienprospekt versprach.
♦ Pézinhos n’Areia, bekanntes Strandrestaurant mit netter Atmosphäre und sehr guter Küche. Hauptgerichte ab 20 €, gegrillte Fische nach Kilopreis, große Nachspeisen- und Kuchenauswahl. Geöffnet tägl. 10-22 Uhr, Juni-Sept. 10-24 Uhr. Nov.-März geschl. Tel. 281513195.
Altura
Ein größeres Bauerndorf an der Durchgangsstraße Faro - Vila Real. Die Landschaft zwischen der N 125 und der Küste füllt sich Jahr für Jahr mehr mit kleinen Apartmentsiedlungen, und am Strand prunkt ein allein stehender Hotelklotz - Tourismus in seiner Gründerzeit.
♦ O Infante, Restaurant ca. 1,5 km östlich an der N 125. Manche der Hauptgerichte (ab 14 €) reichen für 2 Personen. Effiziente, schulterklappenbewehrte Ober. Mi geschl. Tel. 281956817. ♦ Lesertipp
Vila Nova de Cacela
Nächster Ort westlich von Altura mit dem einzigen Campingplatz in der Region. Der größte Markt der Gegend findet hier an jedem dritten Sonntag im Monat statt.
Camping/EssenCaliço parque, ca. 2,5 km nördlich von Vila Nova de Cacela, auf einem Hügel mit Blick zum Meer. Die schattigen Plätze unter den mächtigen Johannisbrotbäumen sind am schnellsten belegt. Ansonsten Schatten durch kargen Baumwuchs. Minimercado, Schwimmbad (25 m), Restaurant. In einem Tal hinter dem Platz baute man vor Jahren die neue Autobahn, der wenige Verkehr sollte aber nicht weiter stören. Nächster Bahnhof in Vila Nova de Cacela. Geöffnet Juni-Aug. Tel. 281951195, calico-park.com.
Casa de Pasto Fernanda e Campinas, einfacher Landgasthof, ca. 8 km nördlich, an der M 509. Auf den Teller kommen Rebhuhn, Hühnchen, Eintöpfe - portugiesische Hausmannskost vom Feinsten. Besser vorbestellen - der „Geheimtipp“ hat sich mittlerweile herumgesprochen. Mi Ruhetag. Tel. 281951770.
Manta Rota
Ein neueres Dorf ohne Patina, 200 m oberhalb vom Strand. Der Küstenstreifen hat ein wenig Dünencharakter und ist unbebaut. Etwas östlich stehen nagelneue dreigeschossige Apartmentblocks. Ca. 100 m breiter Strand mit feinem, sauberem Sand, jedoch ohne Schatten.
Westlich von Manta Rota beginnt die Sandbankküste, die durch ein sumpfiges Wattenmeer vom Festland getrennt ist.
InformationTurismo, Mo-Fr 9-12.30, 14-17 Uhr. Largo do Casino, Tel. 281952750.
VerbindungenBahnhof in Vila Nova de Cacela, ca. 3 km entfernt.
Parque Autocaravanas Gleich hinter dem Strand, 110 Plätze. Tel. 916538899.
Essen & TrinkenChá com água salgada, gestyltes Strandlokal, das sich zu Recht seiner kreativen mediterranen Küche rühmt. Hauptgericht ab 19 €, Salate ab 12 €, Mi Ruhetag. Tel. 281952856.
Cacela Velha
Auf einem Hügel oberhalb der Ria mit ihren Muschelfeldern steht dieses Museumsdorf mit 40 Einwohnern, im Mittelalter ein gefürchtetes Piratennest. Vom Strand aus erscheint es wie eine Festung mit Kirche - ein paar weiß gekalkte Häuser um ein altes Fort aus dem 12. Jh. Bei Abendstimmung hat man von dem Platz bei der Kirche einen der schönsten Ausblicke der ganzen Algarve.
Ein bereits vor Jahrzehnten durchgesetztes Bauverbot schützt das Dorf vor Spekulanten. Besonders seit der Ausweisung des Naturparks Ria Formosa wird bei Schwarzbauten rigoros durchgegriffen: Das Anfang der 1990er-Jahre erbaute Ferienhaus eines Picasso-Sohns zwischen Cacela Velha und Fábrica sollte z. B. wieder abgerissen werden, doch davor stand der große Name des Bauherrn. Das Haus steht noch!
Erst in den 1980er-Jahren wurde das Dorf ans Wasserversorgungsnetz angeschlossen. Der Brunnen am Dorfplatz erinnert an diese noch gar nicht so lange zurückliegende Zeit. Empfehlenswert ist ein Spaziergang die Küste entlang bis nach Manta Rota. Der Weg führt an maurischen Ausgrabungsstätten hinter dem Kastell hinab, bei Flut muss allerdings ein kleiner Fluss durchwatet werden.
♦ Casa Velha, direkt am Ortseingang. Neben den üblichen Grillfischen kommen hier auch die vom Wirt selbst gezüchteten Muscheln auf den Tisch. Hauptgericht ab 14 €. Tägl. (außer Mo). Tel. 281952297.
Fábrica
Der 30-Einwohner-Ort, ein paar Hundert Meter westlich von Cacela, bestand ursprünglich nur aus einer Ziegelei, deren Ruinen noch existieren. Hier sind nur eine Handvoll neuer Apartmentblocks und ein empfehlenswertes Restaurant mit Meerblick-Terrasse entstanden. Noch stehen die alten, wackligen Häuser, aber ihr Ausbau ist lediglich eine Frage der Zeit. Am Strand sind Fischer, die für Bares eine Überfahrt zur Sandbank anbieten.
Essen & TrinkenA Costa, Restaurant direkt am Haff; hier genießt man auf der großen, schattigen Terrasse einen reichhaltigen Arroz de Marisco oder eine leckere Cataplana, die auch für drei Esser reichen. Natürlich auch gegrillter Fisch. Mo Ruhetag, im Dez. geschl. Tel. 281951467.
Cabanas
Rund um den Ort mit nur 1000 Einwohnern entstanden und entstehen viele Ferienapartments, mehrere Golfplätze sorgen für einen weiteren Bauboom. Nur das eigentliche Dorfbild hat sich wenig verändert. Dort sind die meisten Häuser eingeschossig mit Dächern in Kopfhöhe. Parallel zur Ufermauer liegt die Hauptstraße mit etlichen Tavernen und Cafés.
Blick von Cacela Velha auf die Muschelfelder der Ria Formosa
Der Strand beginnt erst am östlichen Dorfende. Er hat zuckerfeinen Sand und liegt unterhalb eines mit Pinien und Kakteen bewachsenen Hanges. Bei Ebbe muss man allerdings zur Sandbank hinübergehen, da an der Küste das Wasser zum Schwimmen nicht mehr tief genug ist und Felsbrocken verstreut herumliegen. Zum Baden fahren die meisten Touristen bequem per Boot auf die Sandbank, auf der es allerdings keinen Schatten gibt. Im Sommer Pendelverkehr mit Fischerbooten bis ca. 19 Uhr. Außerhalb der Saison muss man die Fischer fragen, die die Fahrt dann gegen entsprechendes Entgelt privat durchführen.
Es gibt noch viele Fischkutter in Cabanas
Hinter dem Hang, geduckt in einer Mulde, steht noch ein gut erhaltenes Fort mit Wohnhäusern innerhalb der Mauern. Weiter östlich beginnt eine niedrige Steilküste mit schmalem Sandstreifen.
Verbindungen Busse 10-mal tägl. nach Tavira. Bahnstation ca. 1 km außerhalb.
Übernachten/Essen Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in diversen Bungalowanlagen. Ganz nett ist Pedras da Rainha am Dorfeingang, etwa 1,5 km vom Strand, großer Grünanlage und Swimmingpool. Tel. 281380680, pedrasdarainha.com.
Camping Ria Formosa, ein Platz für rund 1000 Menschen, direkt hinter den Zuggleisen. Ganzjährig geöffnet. Tel. 281328887, campingriaformosa.com.
Mein Tipp Mariscos & Petiscos, die Cataplana de Marisco aus Taboril, Gambas, und Muscheln ist wirklich bombastisch, 22 €. Tel. 965625307.
Taviraca. 12.000 Einwohner
Ein altes Städtchen mit Atmosphäre, das zum beschaulichen Bummel einlädt wie kaum ein anderes an der Algarve. Auch die Hotelneubauten aus jüngerer Zeit konnten der freundlichen Ausstrahlung Taviras wenig anhaben, zumal die Stadtverwaltung auf ein großes kulturelles Angebot setzt.
Im Zentrum führt eine siebenbogige Brücke aus dem 17. Jh. über den Rio Gilão. Ihre Fundamente stammen noch aus der Römerzeit und verbinden die beiden Stadthälften. Seitdem sie 1989 bei einer Überschwemmung stark beschädigt wurde, ist sie für den Autoverkehr gesperrt. Wie in Venedig stehen dort einige Bürgerhäuser halb im Fluss, mit Treppchen zum Wasser und Bootsanlegesteg. Mittelalterlich wirken die orientalischen Treppengässchen am Stadthügel und die Ruinen der Burg. Größtenteils Überbleibsel aus der Blütezeit des 16. Jh. sind die über 20 Kirchen und sechs Klöster der Stadt. Sehenswert sind auch einige prächtig verspielte Villen der früheren „Thunfischbarone“ aus dem späten 19. Jh. Typisch die Dachkonstruktionen dieser Stadtpaläste: ein Gebilde aus mehreren Walmdächern.
Obwohl einige Spuren aus der Bronzezeit gefunden wurden, beginnt die Zeitrechnung für „Tabira“ erst unter der Herrschaft Roms. Ein wichtiger römischer Handelsweg von Castro Marim führte über Tavira nach Faro. Die Salzgewinnung um Tavira hatte bereits unter den Römern einen beträchtlichen wirtschaftlichen Wert. Nicht umsonst entstand der Begriff „Salär“ aus dem lateinischen Wort „salarium“, da die römischen Legionäre ihren Sold teilweise in Salz ausgezahlt bekamen. Das Haltbarmachen von Fisch war zu damaligen Zeiten nur durch Einsalzen möglich, wozu große Mengen nötig waren.
Der Rio Gilão trennt Tavira in zwei Stadthälften
Während der maurischen Epoche (bis 1242) war die Stadt neben Silves und Faro das wichtigste Wirtschaftszentrum und die bedeutendste Hafenstadt der Algarve. Dies blieb sie auch nach der christlichen Rückeroberung; sie wurde zu einem wichtigen militärischen Versorgungshafen für die portugiesischen Stützpunkte an der nordafrikanischen Küste. Im 16. Jh. erlebte Tavira seine beste Zeit und war mit 1500 Haushalten die sechstgrößte Stadt Portugals. Viele der heute noch zu bewundernden Kirchenbauten stammen aus dieser Epoche. Ihre wichtige Stellung als Handelshafen verlor die Stadt aber immer mehr an Sevilla. Eine Pestepidemie im Jahre 1645 ließ die Kräfte der Stadt erlahmen und das schwere Erdbeben von 1755 führte mit seiner großen Flutwelle zur Versandung des Hafenbeckens. Der Aufschwung des Fischfangs mit dem Bau von Konservenfabriken brachte erneut Reichtum in die Stadt, aber bereits in den 1920er-Jahren entfernten sich allmählich die Thunfischschwärme von der Küste, auf der Suche nach anderen Wanderrouten, bis schließlich in den 1970er-Jahren dieser wichtige Wirtschaftszweig völlig zum Erliegen kam. Mittlerweile wurde in einer früheren Fischersiedlung an der Mündung des Rio Galão ein Komforthotel (Vila Galé Albacora) eingerichtet, das mit einem kleinen Ausstellungsraum an die harte Arbeit der Thunfischfänger erinnert (→ Kasten).
Companhia de Pescarias do Algarve - das Ende des Thunfischfangs
Die alte Thunfischfangstation an der östlichen Flussmündung vor Tavira ist seit 2000 ein modernes Hotel. Ein kleiner Raum hinter der Lobby erinnert mit alten Fotos und Schautafeln an die ehemalige Bestimmung (tägl. 8-18 Uhr). 1881 wurden an der Algarve rund 43.000 Thunfische gefangen, in den 1960er-Jahren waren es nur noch etwa 500 pro Fangsaison. Nachdem 1971/72 nur noch jeweils ein verirrter Fisch seinen Weg in das Labyrinth der Stellnetze fand, wurde der Fang eingestellt. Fischereifachleute meinen, dass das Meerwasser in Küstennähe heute zu trübe sei - der Fisch fühlt sich wie blind und weicht ins tiefere Meer aus.
Zweimal im Jahr war Fangsaison, Das erste Mal, von Ende April bis Ende Juli, gingen die bis zu 500 kg schweren Thunfische ins Netz, im Juli und August kamen die abgelaichten „Riesenmakrelen“ aus Südosten erneut vorbei und wurden abgefischt. Dazu verankerte man bis zu drei Kilometer lange, trichterförmig angelegte Netze am Meeresgrund, um die Tiere in die Falle zu locken. Verarbeitet und eingedost wurde der Fisch dann in der Fabrik am Ortsrand von Tavira.
Die riesige alte Fangstation an der Flussmündung am Haff war seit den 1970ern über Jahrzehnte eine Geisterstadt mit Lagerhallen und einem kirchenähnlichen Verwaltungsbau. In den Mini-Reihenhäuschen wohnten ursprünglich 200 Menschen - die Fischer mit ihren Familien. Auch eine eigene Schule und Kirche gab es. Vor der Fangstation liegen noch heute die morschen Skelette der mächtigen Boote, schon halb im Schlick versunken. In den Schuppen wurden die kilometerlangen Netze gelagert, zusammengestellt und die Boote repariert. Nach der Liquidierung der Gesellschaft wurde die Ausrüstung nach Spanien verkauft. Bei Cadiz sowie vor Marokko und Tunesien hat der Thun seine Wanderrouten beibehalten und wird noch auf die gleiche Art gefangen wie früher.
♦ Vom Zentrum Taviras Richtung Vila Real. Am Stadtrand beim Kreisverkehr rechts in Richtung Hotel Vila Galé Albacora. Den Weg etwas weiter steht die Ruine des alten Forts, das früher die Einfahrt zum Hafen bewachte. Die eingezäunten Becken landeinwärts sind die Klärbecken einer Abwasseranlage.
Sehenswertes
Burg: Ursprünglich von den Arabern erbaut, wurde die Burg unter König Dinis im 13. Jh. verstärkt. Zwar wurde sie beim Erdbeben weitgehend zerstört, doch hat man vom Burghügel einen herrlichen Blick über Stadt und Lagunenlandschaft. Man steht dabei inmitten vieler Pflanzen und Blumen zwischen den Befestigungsmauern.
♦ Tägl. 9-17 Uhr, Sommer bis 19 Uhr. Eintritt frei.
Igreja da Misericórdia: Wer von der Praça da República aus durch das Stadttor D. Manuel die Rua da Galeria betritt, kommt kurz danach an der Igreja da Misericórdia vorbei. Sie ist eine der schönsten Renaissance-Kirchen der Algarve, erbaut 1541. Besonders prächtig ausgeschmückt ist das Eingangsportal, oberhalb flankieren die Heiligen Peter und Paul die Maria der Barmherzigkeit (Misericórdia), unter deren weit flatterndem Umhang sogar Könige Schutz finden. Im Inneren befinden sich schöne blau-weiße Azulejobilder.
♦ Mo-Fr 10-13 und 14-17.30, Sa 10-12.30 Uhr. Eintritt 3 €.
Câmara Obscura: In dem weithin sichtbaren früheren Wasserturm auf der Hügelspitze oberhalb der Altstadt wurde die Camera Obscura eingerichtet. Darin zu bestaunen ist eine projizierte 360°-Ansicht der Stadt Tavira und eine Ausstellung zur Stadtgeschichte.
♦ Mo-Fr (nur bei schönem Wetter!) 11.15 Uhr. Eintritt 5 €, unter 18 und über 65 J. 3 €.
Igreja Santa Maria: Auf der Hügelspitze steht auf den Fundamenten einer Moschee die Igreja de Santa Maria do Castelo. Auffällig ist der Uhrturm mit dem arabischen Doppelfenster. Beim großen Erdbeben von 1755 wurde sie weitgehend zerstört, sodass nur noch das Hauptportal und wenige Seitenkapellen an die ursprünglich gotische Kirche erinnern. An der rechten Wand des Hauptchors liegen der Eroberer Dom Paio Peres Coreia und seine Ritter begraben. Aus Rache vertrieb er 1242 die Mauren aus der Stadt, weil seine sechs Getreuen und ein Jude, der den Rittern zu Hilfe eilte, während einer Waffenruhe bei der Jagd heimtückisch von den Muselmanen ermordet worden waren.
♦ Mo-Fr 10-13 und 14-17 Uhr. Eintritt 3 €.
Igreja de Santiago: Etwas unterhalb steht die vielleicht schönste Kirche Taviras. Sie ist ein verschachteltes, weiß gekalktes Steingebilde mit Kuppeln, schrägen Dächern und vielen kleinen Anbauten - gewachsen durch unzählige Umgestaltungen während vieler Jahrhunderte; ursprünglich war auch sie eine Moschee. Über der südlichen Hauptfassade prangt eine typische Darstellung des heiligen Jakob (portugiesisch: Santiago), hoch zu Ross als Maurentöter.
♦ Mo-Fr 10-13 und 14-17 Uhr. Eintritt 3 €.
Palácio da Galeria: Ein vollendet renovierter Renaissance-Stadtpalast mit wechselnden, teilweise hochkarätigen Ausstellungen von zumeist zeitgenössischer Kunst. Hier kann man gut die Struktur der traditionellen Dachkonstruktionen der Tavira-Häuser studieren: Jeder Raum hat seinen eigenen Dachstuhl. Diese Bauart ist dem Mangel an ausreichend langen Baumstämmen geschuldet. Im Eingangsbereich sind unter Glas neuere archäologische Funde aus der phönizischen Periode (7. Jh. v. Chr.) zu sehen.
♦ Di-Sa 9.30-13 und 14-16.30 Uhr. Eintritt je nach Ausstellung ca. 2 €, Stud., 8-18 J. und über 65 J. 1 €, Kombiticket mit Islam-Museum 3 €/1,50 €.
Maurisches Viertel: Etwas südwestlich der Burg lohnt sich noch ein Spaziergang durch das maurische Viertel, das ursprünglich außerhalb der alten Stadtmauer lag. Charakteristisch sind hier die kleinen, weiß gekalkten Häuschen mit Innenhof und oft ohne Fenster zur Straße. Hier lebte nach der portugiesischen Rückeroberung viele Jahrhunderte lang eine maurische Dorfgemeinschaft. In der Rua Olarias Nr. 1 wurde eine typische Gittertür (Porta de Reixa) restauriert. Sie schützte die Frauen im Haus vor neugierigen Blicken, erlaubte aber sehr wohl einen verdeckten Blick auf die Straße. Das Gittermuster findet auch heute noch an der Algarve gerne Verwendung in Fensterläden und Haustüren.
Islammuseum (Núcleo Islamico):