Algarve Reiseführer Michael Müller Verlag - Michael Müller - E-Book

Algarve Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Michael Muller

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Beschreibung

Anders reisen und dabei das Besondere entdecken Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Mit dem Algarve-Reiseführer von Michael Müller in der zwölften Auflage entdecken Sie jeden Strand, beeindruckende Landschaften, teils atemberaubende Küste und alle Sehenswürdigkeiten dieser bezaubernden Region. 256 Seiten mit 103 Farbfotos, 36 Karten, elf Wanderungen, Wissenswertes zu mehr als 60 Orten und Geheimtipps von Michael Müller lassen auf Ihrer Reise keine Fragen zur Region offen - alles vor Ort für Sie recherchiert und ausprobiert. Regional, nachhaltig und ökologisch wirtschaftende Betriebe sind hervorgehoben. abenteuer und reisen schreibt: "Der mehrfach ausgezeichnete Individualreiseführer des deutschen Landeskenners bietet maximale Detailinformation und zahlreiche Insidertipps." Die Westfälischen Nachrichten finden: "Ausführlich erklärt Müller die kleinen Dinge des portugiesischen Alltags. Das macht den Reiseführer zu einem informativen Begleiter." Die Algarve erleben Im Urlaub gern aktiv? Portugal und Algarve sind ein Paradies für Wassersportler. Hot Spot für Surfer ist der Westen von Sagres bis Carrapateira. Taucher und Schnorchler finden Schwarmfische, Zackenbarsche, Muränen und mehr. Der Reiseführer "Algarve" weiß, welche Orte besonders lohnenswert sind und kennt die schönsten Strände. Für Wanderer und Radfahrer sind wegen dem sonnigen und heißen Wetter der Algarve Vor- und Nachsaison empfehlenswert. Es locken die Weitwanderwege "Via Algarviana" und "Rota Vincentina" entlang der Süd- und Westküste. Entdecken Sie einmalige Landschaften, beeindruckende Fels-Küste und die schönsten Strände. Das Hinterland lädt zur Erkundung mit dem Rad ein. Dank der ausführlich beschriebenen zehn Wanderungen und Touren bleiben Sie auf dem rechten Weg.

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Seitenzahl: 459

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Michael MüllerOrientiert an der AlgarveDie Region im ProfilKunst und Kultur erlebenBaden, Surfen, WandernAlgarve mit KindernUnterwegs an der AlgarveOstalgarve (Sotavento)Ostalgarve: die KüsteVila Real de Santo AntónioCastro MarimMonte GordoWestlich von Monte GordoPraia VerdeAlturaVila Nova de CacelaManta RotaCacela VelhaFábricaCabanasTaviraSanta LuziaFusetaMoncarapachoOlhãoNaturpark Ria FormosaVorgelagerte InselnFaroFaro-Strand (Praia de Faro)AlmancilEstóiOstalgarve: das HinterlandAm Rio Guadiana entlang in den AlentejoAlcoutimCachopoSão Brás de AlportelLouléQuerençaSalirBenafimAlteWestalgarve (Barlavento)WestalgarveQuarteiraOlhos d’ÁguaAlbufeiraStrände und Siedlungen bei AlbufeiraArmação de PêraUmgebung von Armação de PêraKüste zwischen Armação de Pêra und PortimãoCarvoeiroLagoaFerragudoPortimãoPraia da RochaAlvorAlcalarSilvesSerra de MonchiqueCaldas de MonchiqueMonchiqueDer wilde WestenLagosStrände von LagosPraia da LuzBarão de São JoãoBurgauSalemaFigueiraPraia da FigueraPraia das FurnasPraia da IngrinaPraia de ZavialGuadalupe-KircheVila do BispoSagresFischerhafen mit FischversteigerungUmgebung von SagresFortaleza – Ponta de SagresForte BelicheCabo de São VicenteCosta VicentinaCarrapateiraAldeia da PedralvaAljezurMonte ClérigoArrifanaNachlesen & NachschlagenPortugiesische Geschichte im ÜberblickKunstgeschichtePolitik und GesellschaftWirtschaftAnreise und Verkehrsmittel vor OrtÜbernachten und CampingEssen und TrinkenReisepraktisches von A bis ZÄrztliche VersorgungBadenBarrierefreiheitBotschaften/KonsulateDrogenEinkaufenEinreisebestimmungenElektrizitätFahrradfahrenFeiertageGeldInformationKartenKleidungKlima und ReisezeitMentalitätMusikNotrufeÖffnungszeitenPolizeiReklamationenReligionSportSpracheStierkampfTelefonierenToilettenTourismusTrinkgeldZeitWandern an der AlgarveEtwas PortugiesischÜber dieses BuchPräambelImpressumFotonachweisWas haben Sie entdeckt?DanksagungÜbersichtskarten und PläneZeichenerklärungÜbersicht AlgraveIndex
Alles im Kasten
Monte Gordo und die ungehorsamen FischerCompanhia de Pescarias do Algarve – das Ende des ThunfischfangsTintenfischfangCaminho das Lendas, der Pfad der LegendenBioco – das maurische Gewand„Retterin des Abendlandes“MuschelzüchterRio Guadiana – viel Schmutz, wenig WasserSaure Ernte – Zitrusanbau lohnt nicht mehrEin Stuhl römischer Bauart?Mercado dos Escravos – SklavenmarktKein bisschen wasserscheu – der WasserhundBanho 29 – Abwehrkräfte stärkenSpuren der Giganten – Dinosaurier in SalemaDas Ungeheuer von SagresHeinrich der Seefahrer – Prinz von SagresDer Leuchtturm am Cabo de São VicenteAgar-Agar – die Rotalgen-Taucher von CarrapateiraAzulejosDie Korkeichen sterbenWaldbrändeWarum hat der Schwertfisch ein Schwert?KrebsjagdPeixe AranhaAufgepasst!Spanier – nuestros hermanos?
Kartenverzeichnis
OstalgarveTaviraTavira/UmgebungFaroWestalgarveAlbufeiraFerragudoPortimãoSilvesLagosLagos – SträndeSagresSagres/UmgebungCosta VicentinaWanderübersicht (GPS)-Tour 1: Durch die Lagunen von Faro und Quinta do Lago (GPS)-Tour 2: Azinhal – das Fenster zum Guadiana-Fluss (GPS)-Tour 3: Kleine Wanderung bei Cachopo (GPS)-Tour 4: Wanderung auf alten Pfaden bei São Brás (GPS)-Tour 5: Wanderung von Querença zu den Quellen und Höhlen von Benémola (GPS)-Tour 7: Entlang des Algibre-FlussesTour 8: Spaziergang in der Ria de Alvor bei Mexilhoeira GrandeTour 9: Mit dem Fahrrad ins Monchique (GPS)-Tour 10: Rundwanderung Nave – Caldas de Monchique – Nave (GPS)-Tour 11: Von Barão de São João nach CarrapateiraTagestemperaturen der Algarve (1971-2000)ZeichenerklärungÜbersicht Algrave
Tourenverzeichnis
GPS-Tour 1: Durch die Lagunen von Faro und Quinta do Lago Rundwanderung durch das Feuchtgebiet der Ria Formosa westlich von Faro, ein wichtiges Überwinterungsgebiet für Zugvögel und Brutstätte vieler heimischer Vogelarten, etwa des seltenen Purpurhuhns.GPS-Tour 2: Azinhal – das Fenster zum Guadiana-FlussDie Rundwanderung eröffnet weite Blicke auf den Guadiana-Fluss mit seiner imposanten, grenzüberschreitenden Brücke.GPS-Tour 3: Kleine Wanderung bei CachopoRundwanderung durch die einsame Berglandschaft im Hinterland der Algarve.GPS-Tour 4: Wanderung auf alten Pfaden bei São Brás Die überwiegend schattige Wanderung führt auf alten Landwirtschaftswegen entlang fruchtbarer Felder und durch Olivenhaine, im nördlichen Teil auch durch eine karge Hügellandschaft mit Korkeichen und Erdbeerbäumen, häufig mit weiten Ausblicken hinein ins Bergland und bis an die Küste.GPS-Tour 5: Wanderung von Querença zu den Quellen und Höhlen von BenémolaEine landschaftlich sehr reizvolle, abwechslungsreiche und leichte Wanderung, die in der Nähe der Quellen durch tropisch anmutende Vegetation führt.Tour 6: Wandervorschlag auf den Rocha da PenaDie Rundwanderung auf den weithin sichtbaren Berg Rocha da Pena gehört zum Standardprogramm an der Algarve und ist entsprechend gut ausgeschildert und mit Informationsschildern versehen.GPS-Tour 7: Entlang des Algibre-Flusses Abwechslungsreiche Rundwanderung im grünen Barrocal, durch verlassene Kulturlandschaften und mit weiten Blicken.Tour 8: Spaziergang in der Ria de Alvor bei Mexilhoeira GrandeEinfache Rundwanderung auf einem Damm in der Lagune Ria de Alvor zwischen Lagos und Alvor.Tour 9: Mit dem Fahrrad ins MonchiqueIdeales Revier für Rennrad-Touren zwischen Lagos und Monchique.GPS-Tour 10: Rundwanderung Nave – Caldas de Monchique – Nave Diese Wanderung hat zwei Teile: Von Nave nach Caldas dauert es ca. 2 Std., die alternative Strecke zurück ca. 1½ Std. Es geht ordentlich auf und ab! Bei Caldas wunderschöne Szenerie.GPS-Tour 11: Von Barão de São João nach Carrapateira Eine interessante (Mountainbike-)Tour vom Dorf Barão de São João (12 km nordwestlich von Lagos) zur Westküste.
Unterwegs mit
Michael Müller
Jahrgang 1953, geboren in Ebermannstadt. Nach der Ausbildung zum Kfz-Mechaniker zog es Michael Müller für einige Jahre nach Neuseeland und Ecuador. Dort begegnete er dem Reisejournalisten Martin Velbinger und recherchierte mit ihm zusammen in Südamerika - die Initialzündung für die berufliche Neuorientierung, die 1979 in der Gründung des eigenen Verlags mündete.
Das erste selbst verlegte Buch war sein Reiseführer über Portugal. Mittlerweile sind fünf Reiseführer aus der Hand des Verlegers erschienen, der sich auch Jahrzehnte später die Recherche vor Ort für die Neuauflagen nicht nehmen lässt.

Zwei Emigranten - Hubert und Michael Müller 1983 auf der Fähre nach Vila Real

Fast wäre ich ein „Algarvio“ geworden, ein Einheimischer: Als ich Ende der 70er-Jahre als Reisebuchautor gerade die ersten Erfolge hatte, sollte Portugal mein Lebensmittelpunkt werden. Gemeinsam mit meinem Bruder, einem studierten Landwirt, kaufte ich ein Stück Wildnis im entvölkerten Hinterland, um Schafe zu züchten und Reisebücher zu schreiben.
Es war die nachrevolutionäre Zeit, als viele Idealisten und Aussteiger einige bemerkenswerte Projekte starteten. Leider ging ich bald darauf in Deutschland meines Verlegers verlustig und sah mich genötigt, meine Reiseführer vorerst im Selbstverlag zu vertreiben. Portugal war ab da eher ein Ort der Recherche und eine Art Einsiedelei, um in der Abgeschiedenheit meine Manuskripte zu beenden.
Mein Bruder war von dort aber nicht mehr wegzubekommen und baute über die Jahrzehnte einen respektablen landwirtschaftlichen Betrieb mit Schafen, Rindviechern und 80.000 neugepflanzten „Pinheiros“ (Pinienkerne) und Erdbeerbäumen (Schnaps) auf. Jedes Mal, wenn ich auf Familienbesuch dort bin, denke ich etwas wehmütig an die Zeit zurück, als die Algarve noch ein gepflegtes Paradies aus Mandel- und Orangenhainen war, in denen die Bauern mit ihren zweirädrigen Ochsenkarren unterwegs waren.
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie eine Tasca mit wundervollen Petiscos gefunden, ein freundliches Albergo, einen Top-Campingplatz oder einen schönen Wanderweg? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder Tipps zum Algarve-Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!
Schreiben Sie an: Michael Müller, Stichwort „Algarve“
c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19, D - 91054 Erlangen
Orientiert an der Algarve
Die Region im Profil
Die Algarve ist ...
♦ Die Algarve zählt die meisten Sonnentage Europas.
♦ Knapp 500.000 Einwohner gibt es in dieser kleinen Provinz.
♦ 3.000.000 Urlauber besuchen den Küstenstreifen jedes Jahr.
♦ Faro ist mit 58.000 Einwohnern die größte Stadt.
♦ 160 km sind es von der spanischen Grenze im Osten bis nach Sagres im Westen.
♦ Höchster Berg ist mit 902 m der Fóia in der Serra de Monchique.
... arabisch
Der Name der Region kommt vom arabischenAl-Gharb, الغرب. Das bedeutet „der Westen“, denn bis zum 13. Jh. war die Region unter maurischer Herrschaft und der westlichste Vorposten auf der Iberischen Halbinsel.
... der Garten Portugals
Am Küstensaum fruchtbares Ackerland mit rot leuchtender Erde. Orangen-, Mandel- und Feigenbäume, dazwischen Gemüse oder Getreide. Mittlerweile ist aber die Landwirtschaft wegen der Trockenperioden ein mühseliges Geschäft, und viele Ackerflächen werden nicht mehr bestellt. Doch noch immer taucht die Mandelblüte die Algarve im Februar/März in ein weißes Rosa - als ob Frau Holle Blüten vom Himmel geschüttelt hat.
Landeinwärts wird die Algarve hügeliger und die roten Kalkverwitterungsböden gehen über in dunklen Lehmschiefer. Hier werden traditionell Schafe gehalten und Korkeichen kultiviert. Heute finden sich in den Hanglagen viele im Wortsinn brandgefährliche Eukalyptusplantagen - der Rohstoff für die Papierindustrie.
... Genuss aus dem Meer
Der Atlantik vor der portugiesischen Küste ist noch immer ziemlich sauber und reich an Meerestieren. Von der Vielfalt kann man sich jeden Vormittag in der Fischmarkthalle, die es praktisch in jedem Ort gibt, überzeugen. Traditionell werden die Fische auf einem Holzkohlegrill genau auf den Punkt gegart. Besonders die Sardinen schmecken so vorzüglich und sind dabei noch ein preislich akzeptabler Genuss. Etwas ausgefallenere Meeresfrüchte sind die Entenmuscheln percepes die von Tauchern von der Steilküste „gepflückt“ werden, davon lässt man sich am besten ein kleines Schälchen als Vorspeise servieren. Nicht minder exotisch und köstlich ist das muxama de atum - luftgetrocknete und leicht gesalzene Thunfischfilets.
... süß
Wegen der vielen Mandelbäume ist Marzipan an der Algarve fast eine Selbstverständlichkeit. Daraus werden Tiere oder Früchte geformt, die man in vielen Cafés oder am Markt kaufen kann. Ein nettes Mitbringsel, genauso wie die getrockneten Feigen, die als Blumenblüte aufgefaltet und mit Mandelkernen verziert sind.
... quirlig und einsam
Der Bereich vom Badeort Quarteira bis Praia da Roche bei Portimão darf als Touristenmeile bezeichnet werden. Was aber nicht bedeutet, dass man dort keine netten Tage verbringen kann. Je weiter westlich - und windiger - es wird, desto weniger Badegäste bevölkern die Strände und Dörfer. Ganz im Westen, an der Costa Vicentina, gehört die Algarve heute der Surfszene, Massentourismus ist Fehlanzeige. Noch einsamer wird es im Hinterland, wo die Landflucht der 80er- und 90er-Jahre allerorten zu spüren ist und die typischen weiß gekalkten Häuschen mit den roten Ziegeldächern nur mehr vereinzelt eingestreut sind.
... ein Aussteigerparadies
Während in den letzten Jahrzehnten viele Portugiesen nach Nordeuropa auswanderten, zogen seit den 60ern englische und etwas später deutsche Aussteiger an die Algarve. Während Erstere betuchte Pensionäre waren, die ihren Lebensabend im Süden verbrachten, kamen gerade aus Deutschland viele Freaks, die sich nach den politischen Umbrüchen der 70er und wegen der niedrigen Lebenshaltungskosten hier niederließen - inzwischen in zweiter Generation und zum Teil sehr erfolgreich integriert. Interessant ist der Besuch des Flohmarktes in Barão de São João am ersten Sonntag im Monat, eine Aussteigerparty, die aber nur noch stark reglementiert stattfindet.
... Naturschutzzone
Die Algarve ist reich an Pflanzen- und Tierarten, vor allem für (Zug-)Vögel ist sie ein futterreiches Paradies. Gleich mehrere Schutzgebiete wurden eingerichtet, die die Lebensräume erhalten sollen. Darunter zählen in Meeresnähe die Mündung des portugiesisch-spanischen Grenzflusses Guadiana bei Castro Marim, die einzigartige riesige Lagune der Ria Formosa (Tour 1) sowie die artenreiche Felsküste zwischen Sagres und Cabo de São Vicente (Reserva Biogenética de Sagres). Westlich von Lagos beim Ort Budens beginnt der Parque Natural do Sudoeste, von dort zieht sich die geschützte Küste an der Costa Vicentina nach Norden.
Im Hinterland findet man den Rocha de Pena zwischen Alte und Salir (Tour 6) sowie die Fonte da Benémola nördlich von Loulé (Tour 5).
Sightseeing und mehr
Kunst und Kultur erleben
Die Kultur der Algarve ist ländlich, über Jahrtausende war sie die Heimat von Fischern, Hirten, Bauern und Salzsammlern. Wer Top-Museen, große Kathedralen und Schlösser erleben möchte, fährt eher nach Lissabon oder in den Norden Portugals. Dafür findet man an der Algarve anrührende Zeugnisse aus der gesamten Menschheitsgeschichte.
Das Kirchlein Nossa Senhora de Guadelupebei Budens im Westen der Algarve ist zwar unscheinbar, aber unbedingt besuchenswert. Es wurde absichtlich schief und krumm gebaut und ist wahrscheinlich die älteste Kirche der Algarve.
Kurz nach Adam und Eva
Dolmen und Menhire wurden an der Algarve an vielen Orten entdeckt, sie stehen manchmal kaum beachtet einfach am Straßenrand, z. B. beim Strand Ingrina. Am anschaulichsten sind diese aus dem 5. bis 2. Jahrtausend vor Christus stammenden Zeugnisse in Alcalar, sie gehörten zur wohl größten kupferzeitlichen Siedlung der Algarve. Die alten Grabstätten liegen landeinwärts des Strandorts Alvor. Ein kleines Dokumentationszentrum erläutert die Fundstellen.
Die Römer kamen
Vom Dorf Figueira - gleich in der Nähe des kupferzeitlichen Alcalar - über die Bahnlinie Richtung Meer besucht man die Überreste einer römischen Villa, der Quinta da Abicada. Man erkennt alte Mosaiken und Gruben, in denen bereits damals Fisch mit Salz vermengt und so haltbar gemacht und eingelagert wurde. Einer römischen Wassernymphe und ihrem Tempel begegnet man in Estóibei Faro oder den Überresten der ersten Ferienunterkunft für müde Legionäre aus römischer Zeit im Cerro da Vila bei Vilamoura.
Arabische Blütezeit
Maurische Einflüsse zeigen sich vielerorts in kleinen Details, wie den filigranen Kaminen oder Schöpfrädern, den sogenannten noras, weniger in großen Baudenkmälern.
In Silves, im Hinterland von Carvoeiro, zeigt sich das maurische Erbe am stärksten im Stadtbild und in den Resten der Maurenburg, worauf man auch richtig stolz ist. Den neu angelegte Hauptplatz ziert ein üppiger Brunnen mit grotesk modernen Figuren. Benannt wurde der Platz nach dem ehemaligen Statthalter und Kronprinz Al-Muhamid (1051-1091).
Durch ein verwinkeltes, maurisches Gassengewirr streift man auch in Olhão, heute die wichtigste Fischereistadt der Algarve, die einst Fischfangrechte sogar vor der afrikanischen Küste besaß.
Sehr viel später, am Ende des 19. Jh., verwendeteten die Architekten bei vielen historisierenden Bauwerken wieder Formen aus der maurischen Zeit. Zu bewundern besonders bei der neomaurischen Markthalle in Loulé oder bei den alten Thermalhallen von Caldas de Monchique.
Zeitalter der Entdeckung
Gut, der berühmte portugiesische Prinz Heinrich der Seefahrer(1394-1460) war selbst kein Seemann, sondern eher der Organisator und Financier der teuren Endeckungsreisen und damit Urheber der portugiesischen See- und Kolonialmacht. Im Flottenstützpunkt Lagos trafen sich die wirklichen Seefahrer mit Heinrich, der Gouverneur der Algarve war, um sich auszutauschen und zu planen. Die Stadt ist noch heute von einer fast vollständig erhaltenen Stadtmauer eingefasst, obwohl die riesige Flutwelle nach dem epochalen Erdbeben 1755 viel zerstörte.
Weiter zum Atlantik hin, in der Festung von Sagres, findet man noch heute einen Steinkreis in Form einer riesigen Windrose aus der Zeit Heinrichs des Seefahrers.
Kork und Körbe
Dem Kunsthandwerk fehlte lange der Nachwuchs, im Hotelgewerbe verdient man viel leichter. Aber es gibt neue Initiativen, um die Traditionen fortzuführern und auch einige neue Ideen. So gibt es in São Brás de Alportel die Casa da Artesano, in der man Korbflechtern bei der Arbeit zuschauen kann.
Im Bergdorf Monchique findet man gut sortierte Läden, in denen lokale Erzeugnisse angeboten werden. Oben auf dem Berg Foia bieten 25 Künstler und Kunsthandwerker ihre zum Teil modernen Werke zum Verkauf, und in Tavira gibt es den Verein Min-arifa, der Kunsthandwerksmärkte (Feira de artensanato) in der Innenstadt organisisert.
Töpfer gibt es z. B. in Porches bei Armacao de Pera und Moncarapacho. Dazu sieht man überall schöne Artikel aus Kork, allerdings muss man mittlerweile darauf achten, dass sie wirklich in Portugal hergestellt wurden.
Zeitgenössische Architektur
Neben gesichtslosen und billig hochgezogenen Apartmenthäusern in den Touristenhochburgen wie z. B. Praia da Rocha oder Quarteira, gibt es besonders um die berühmten Golfplätze von Vale de Lobo und Quinta de Lago in sogenannten gated communities exklusive Villen, die von preisgekrönten Stararchitekten erbaut wurden.
Aktivurlaub
Baden, Surfen, Wandern
Im Osten zwischen Faro und der spanischen Grenze endlose Strände entlang der vorgelagerten Sandbänke. Ganz anders die Badebuchten unter rotleuchtenden Felsformationen weiter im Westen. Nördlich des Kaps von Sagres wird die Küste wilder und für Schwimmer ungemütlich. Hier haben die Surfer ihre Reviere.
◊ Die Strände der Algarve sind sauber. 2019 flatterte bereits an 89 Badeplätzen die Blaue Flagge im Wind.
◊ Der Radweg Ecovia del Litoral parallel zur Küste ermöglicht auch ohne Mietwagen größere Ausflüge.
◊ Schattige Bergpfade bis auf 902 m Höhe und Wege entlang der Klippen führen Sie zu den schönsten Algarve-Landschaften.
Strand und Meer
Bei der nach Süden gerichteten Küste der Algarve zeigt sich das Meer meist ziemlich zahm. Nur bei oder nach kräftigen Südwinden tost eine hohe Brandung, und an den bewachten Stränden signalisieren rote Flaggen Gefahr. Die im Vergleich zum Mittelmeer niedrigere Wassertemperatur des Atlantiks sorgt zwar in der Vorsaison für Gänsehaut, ist dafür aber im Sommer die perfekte Kühlung und hält eine Quallenplage fern. Die Wassertemperaturen in der Nähe der spanischen Grenze können bis zu 3 Grad höher sein als ganz im Westen beim Kap von Sagres. Dort sorgen besonders im August ablandige Winde für kühles Tiefenwasser.
Strandspaziergänger können besonders an der Ostalgarve kilometerweit auf der vorgelagerten Sandbank entlangwandern. Der malerischste „Langstrand“ ist der von Falesia zwischen Quarteira und Olhos de Água - hohe, rot leuchtende Steilküste und grünes, ziemlich unverbautes Hinterland. Lange Strandabschnitte finden Sie auch zwischen Albufeira und Armação de Pêra sowie mit der Meia Praia westlich von Lagos.
Ansonsten dominiert an der Westalgarve zwischen Faro und dem Kap bei Sagres zackige Klippenküste mit mehr oder weniger schmalen Sandbuchten dazwischen - so wie man die Algarve von den Plakaten kannt.
Lohnenswert ist in jedem Fall eine Grottenfahrt mit den kleinen Fischerbooten. Eine besonders schöne führt von Lagos aus zur Ponta da Piedade, die von einem Leuchtturm gekrönt wird und tolle Höhlenformationen zeigt.
Surfen
Obwohl Windsurfen bei dem recht häufig herschenden Nordwind im Hochsommer gut funktionieren würde, sieht man diese Sportart auf dem Wasser eher selten.
Wellenreiten: Berühmt ist Portugal nicht nur wegen seiner Monsterwellen von Nazaré weiter nördlich, auch an der Algarvewestküste von Sagres bis Carrapateira ist von Frühjahr bis Herbst jede Menge los - aber der Neoprenanzug sollte wegen der Wassertemperatur schon übergezogen werden.
Der Surfertreff Carrapateira hat bis heute sein dörfliches Flair bewahrt. Die Strände Praia do Amado oder auch Praia da Cordoamain der Nähe, werden von den Bretterkapitänen regelrecht geflutet, da kann es schon mal Ärger mit dem Nachbarn beim Einstieg in die beste Welle geben.
Tauchen und Schnorcheln
Schwarmfische, Zackenbarsche, Muränen und Krustentiere sind besonders gut an der felsigen Westalgarve zu beobachten. Wegen der niedrigen Wassertemperatur nicht den Neoprenanzug vergessen.
Wandern
Gerade in der Vor- oder Nachsaison, wenn die Tagestemperaturen auf mitteleuropäisches Niveau absinken, lassen sich ausgedehnte Wanderungen unternehmen. Es gibt den WeitwanderwegVia Algarviana, auf dem man (je nach Kondition) in 8 bis 12 Tagesetappen von der spanischen Grenze bis nach Sagres unterwegs ist.
„Ums Eck“ von Sagres, beginnt die Rota Vicentina, der sogenannte Fischerweg, ebenso ein Fernwanderweg, dem man entlang der Westküste in Richtung Norden folgen kann.
Ansonsten haben wir am Ende dieses Buches ein paar ausgewählte Wanderungen vorgeschlagen: Vom Spaziergang entlang der Küste bis zum etwas anstrengenderen Weg vom Hinterland von Lagos hinüber zur Westküste bei Carrapateira. Auch im Monchique-Gebirge lassen sich ausgedehnte Touren unternehmen.
Damit Sie sich noch besser orientieren können, gibt es von unserem Verlag die GPS-Tracks zum Download oder die noch bequemere mmtravel App (iOS/Android), in der die Tracks bereits integriert sind.
Radtouren und Fernradwege
Mountainbiketouren lassen sich im Hinterland auf dem dicht ausgebauten Netz aus geschotterten Forstwegen unternehmen. Aber dazu besser ein GPS-fähiges Smartphone mit installierter Karte verwenden, damit man nicht die Orientierung verliert.
Einen empfehlenswerten Vorschlag mit dem Tourenrad von Lagos ins Monchique-Gebirgeauf einer fast nicht befahrenen Teerstraße haben wir im Anhang beschrieben.
Mieträder bekommt man inzwischen in praktisch jedem Badeort.
Familienurlaub
Algarve mit Kindern
Kinder sind kritische Urlauber: Ein langweiliges Programm wird schnell mit Protesten kommentiert. Doch mit Wasser und Sand hat man an der Algarve bereits zwei Trümpfe in der Hand.
Glücklich auf dem Wasser
Ein Bootsausflug zu den zahlreichen Grotten der zerklüfteten Küste an der Westalgarve gehört zu den schönsten Urlaubserlebnissen. Eine einstündige „Kreuzfahrt“ kostet um die 25 €.
Vor allem von Sagres, aber auch von anderen Häfen fahren Boote weiter aufs Meer hinaus, um Delphine zu beobachten.
Strand und Meer
Das Meer ist schon mal ein Grundabenteuer und für die meisten Kinder etwas absolut Neues. Es gibt Muscheln und angeschwemmtes Strandgut zu entdecken. Sandburgen bauen und Dämme aufschaufeln, um die steigende Flut aufzuhalten, fordert schon eine gewisse Ausdauer. Schattige Plätzchen gibt es allerdings nur direkt unter den Felsen, aber dort ist es wegen der möglichen Felsabbrüche eigentlich zu gefährlich, also Sonnenschirm nicht vergessen!
Der Schwimmunterricht im Meer ist für die Kleinen wegen des Wellengangs nicht so prickelnd, das muss am Hotelpool eingeübt werden.
Die salzfreie Alternative ist ein Ausflug mit dem Mietwagen nach Monchique mit Besuch des dortigen Freibads - einfach herrlich sind die tolle Sicht auf die Küste und die fehlende Betriebsamkeit, denn ein öffentliches Freibad in Meeresnähe ist ein absoluter Geheimtipp.
Mit Eimer und Kescher
Selber Fische fangen ist der Hit. Gut ausgerüstete Kinder brauchen dazu nur ein Netz und einen kleinen Eimer bzw. eine große Plastikflasche sowie einen Sonnenhut. Beute macht man am besten an einem der Strände mit kleinem Fluss (wie Amoreira oder Bordeira) oder an einem flachen Strand mit Felsen wie Monte Clerigo - aber nach dem Fischzug die Tiere wieder freilassen.
Apropos Strandburgen
Anregungen für eine Sandburg der Extraklasse kann man sich bei Porches beim International Sand Sculpture Festivalholen. Es ist ein großer Skulp-turenpark, der nicht nur Popkünstler und viele Märchenfiguren übermannnsgroß in die Landschaft stellt, sondern auch alte Klassiker wie Johann Sebastian Bach.
Wandern
Wandern kann tatsächlich der Hit sein, besonders, wenn die Tour von einem Esel begleitet wird. Bei Aljezur werden solche Ausflüge auch auf Deutsch angeboten: eselwandern-algarve.blogot.com.
Ein Erlebnis der abenteuerlichen Art kann ein Spaziergang um die Minihalbinsel des Promontorium Sacrum bei Sagres bei stürmischem Wetter werden. Der Wind jagt die Gischt der Brandung bis auf das 80 m über dem Meeresspiegel gelegene Plateau. Dazu schnaubt das „Ungeheuer von Sagres“ aus seinem tiefen Schlund.
Tierparks und Urlaub auf dem Bauernhof
Bei Barão de São João gibt es einen kleinen, aber liebevoll gepflegten Tierpark. Großtiere wie zu Hause in den öffentlich geförderten Zoos sollten hier aber nicht erwartet werden. Nicht weit von diesem Dorf im Hinterland von Lagos gibt es den Bauernhof Vinha Velha, er wurde vor 40 Jahren von unorthodoxen Rudolf-Steiner-Schülern gegründet und bietet eine Idylle mit Kühen, Schafen und Eseln, einigen netten Unterkünften und einem Café.
Etwas kommerzieller geht ist es im Zoomarine bei Albufeira zu, dort werden Kunststücke mit abgerichteten Delphinen vorgeführt.
Viel Spaß macht der Besuch des Wasserparks Aqualand (aqualand.pt) nicht weit davon entfernt. Die hohe Rutsche ist besonders für Erwachsene eine Herausforderung und gilt als familiäre Mutprobe.
Physik und Natur
In den Städten Tavira, Faro, Portimão und Lagos wurden Live Science Center eingerichtet (→ jeweilige Ortskapitel). Das sind Minimuseen, in denen biologische oder auch physikalische Zusammenhänge auf spielerische Art vermittelt werden. Für einen verregneten Nachmittag sicher eine gute Option.
Mittelalter erleben
Das geht am Besten auf Festen. Am vielfältigsten ist das Fest im August in Silves. Den Weg hinauf zur Burg säumen Stände mit Kunsthandwerk, viele Händler kommen aus dem nahen Marokko.
Eine mittelalterliche Stadt mit orientalischem Einschlag lässt sich in Olãho östlich von Faro erkunden. Den verschlungenen Gässchen folgend, öffnen sich immer wieder kleine Plätze, wo Sagengestalten aufstellt wurden. Die dazugehörigen Geschichten können auf Englisch nachgelesen werden.
Unterwegs an der Algarve
Ostalgarve (Sotavento)
Der touristenärmere Küstenabschnitt im Osten der Algarve ist geprägt von geschützten Lagunen mit Muschelbänken und Salzgärten, von flachem Marschland und langen Sandstränden mit frisch-grünen Pinienhainen.
Ostalgarve-Souvenir aus Castro Marim: Seit über 2000 Jahren wird an der Algarve Meersalz gewonnen. An der Technik und der Handarbeit hat sich seitdem wenig geändert. Das begehrte Flor de Sal kauft man am besten vor Ort beim Erzeuger, der Kooperative Tradisal in der Nähe des Hauptplatzes Praça 1° de Maio.
Sotavento nennen die Portugiesen das Küstengebiet zwischen der spanischen Grenze und Faro, frei übersetzt „vom Wind abgewandt“. Im östlichsten Teil, beim Badeort Monte Gordo, gibt es noch breite Sandstrände. Bei Cacela beginnt eine dem Festland vorgelagerte, mehrere hundert Meter breite Sandbank mit flacher Dünenlandschaft und typischer karger Vegetation. Sehr saubere Strände, gute Sanitäreinrichtungen und Tavernen gibt es vor Tavira, Santa Luzia und Fuseta. Besonders Tavira lohnt sich wegen seiner beschaulichen Atmosphäre und seinem kulturellen Angebot für einen längeren Aufenthalt. Von hier fahren regelmäßig Boote zu den vorgelagerten Stränden.
Die Algarve-Hauptstadt Faro am südlichsten Zipfel der Algarve ist für die meisten Urlauber, die per Flugzeug anreisen, nur das Sprungbrett in die Badeorte. Mit ihrem hübschen Park, der spätbarocken Igreja do Carmo und dem authentischen Altstadtkern lohnt sie sich aber durchaus für ein paar Tage Aufenthalt; auch essen kann man hier sehr gut.
Die gesamte Hafflandschaft des Sotavento ist inzwischen Naturschutzgebiet - informieren Sie sich am besten im Besucherzentrum des Naturparks Ria Formosa bei Olhão. Vor der Küste von Olhão liegen die Insel Armona mit kleinen Wochenendhäusern und einem Campingplatz sowie das von Fischern bewohnte Eiland Culatra.
Das Hinterland der Ostalgarve, die Region von der spanischen Grenze am Fluss Guadiana im Osten bis zur A 2 im Westen, bietet Ruhe und Abgeschiedenheit abseits vom Küstenrummel. Hier lässt es sich hervorragend wandern - und rustikal einkehren.
Was anschauen?
Altstadt von Olhão: Das kopfsteingepflasterte Gassengewirr des Fischerortes erinnert an eine nordafrikanische Medina und ist wirklich hübsch anzusehen - es eignet sich hervorragend zum Bummeln und Portugiesische-Alltagsluft-Schnuppern. Mittlerweile einer meiner Lieblingsorte an der Algarve!
Typisch Portugal im Hinterland: Nördlich von Faro liegen einige äußerst besuchenswerte Dörfchen. Alte ist eine der wenigen wasserreichen Oasen der Algarve. Mit dem Marktort Loulé besucht man ein quirliges Kleinstädtchen mit Straßenleben und guten Lokalen. Eleganz im Rokoko-Stil lässt sich im Lustschloss Estói bewundern. In seiner angegliederten Pousada kann man auch nächtigen.
Wo baden?
An der Ostalgarve ist das Meer einige Grad wärmer als im Westen und deshalb für Dünnhäutige und Kinder besser geeignet. Natürliche Schattenplätze gibt es hier allerdings nicht.
Ilha de Tavira: Der weitläufige Strand auf der Sandinsel vor Tavira bietet reichlich Platz für Sonnenanbeter - auch für textilfreie. Per Pendelboot gelangt man hinüber.
Monte Gordo: Der einzige Strand im Osten der Algarve, der direkt und ohne Bootsfahrt zu Fuß vom Quartier aus erreicht werden kann.
Was unternehmen?
Naturpark Ria Formosa: Die 170 km2 große Watt- und Marschlandschaft zwischen Olhão und Faro wird von zahlreichen Vogelarten bewohnt und ist ein noch verhältnismäßig unbekanntes Naturparadies. Ein Rundgang auf dem Wanderlehrpfad dauert etwa zwei Stunden. Das Besucherzentrum des Naturparks informiert ausführlich und anschaulich über das Ökosystem Haff.
Wandern an der Küste: Die Lagunen von Faro lassen sich auf einer einfachen, 2-stündigen Wanderung erkunden, bei der man sehr schön ganze Wasservogelkolonien beobachten kann. → Tour 1
Wandern im Hinterland: Eine landschaftlich reizvolle Tour durch tropisch anmutende Vegetation startet bei Querença und führt zu den Höhlen von Benémola. → Tour 4
Was sonst noch?
Fisch und Meeresfrüchte essen! In den Rias (Lagunen) werden Muscheln gezüchtet, die als Ameijoas in einem leckeren Sud mit Koriander und Knoblauch auf den Tisch kommen. Eine weitere Spezialität sind an der Küste des Sotavento die Tintenfische. Besonders die Restaurants in Santa Luzia bei Tavira sind berühmt für ihre Polvo-Köstlichkeiten. Apropos Tavira - die frühere „Thunfisch-Hauptstadt“ hat noch heute entsprechende Spezialitäten auf ihren Speisekarten, Muxama beispielsweise: Der eingesalzene und anschließend luftgetrocknete Thunfisch schmeckt hervorragend. Dünn aufgeschnitten und in Kombination mit Tomaten oder auch Mozzarella wird er in einigen Restaurants als Vorspeise angeboten.
Ostalgarve: die Küste
Die Ostalgarve ist noch nicht so stark vom Massentourismus geprägt. An dem rund 60 km langen Küstenabschnitt werden Strandliebhaber ihren Platz finden.
Ausgedehnte Pinienwälder und lange Sandstrände prägen die Umgebung des Badeortes Monte Gordo im äußersten Osten der Algarve, nicht weit vom Grenzfluss zu Spanien entfernt. Die Apartmenthäuser täuschen, der Ort lebt mindestens genau so von seinen Fischern wie von den Touristen, die oft aus dem Nachbarland angereist sind.
Nur wenige Kilometer westlich von Monte Gordo beginnt die Sandbankküste, die erst bei Faro endet. Zum Baden setzt man dort über die Lagune (Ria) mit dem Badeboot über. Highlight ist Tavira, ein altehrwürdiges Städtchen, das stimmungsvoll von einem Fluss in zwei Hälften geteilt wird. Auf der Sandinsel vor Tavira gibt es sogar einen Campingplatz.
Noch etwas weiter Richtung Faro lohnt der noch immer ziemlich rustikale Ort Fuzeta einen Aufenthalt. Aber dort ist die Übernachtungskapazität sehr beschränkt. Mein Geheimtipp ist inzwischen Olhão, die Fischereimetropole der Algarve. Die Altstadt, verwinkelt wie eine nordafrikanische Medina, hat sich richtig nett herausgeputzt. Hier lässt sich der portugiesische Alltag noch ziemlich authentisch erleben.
Faro, die adrette, etwas langweilige Hauptstadt der Algarve, zeigt sich mit einem historischen Altstadtkern, dessen Dächern mit vielen Storchnestern geschmückt sind. Noch vor wenigen Jahren sah man dort nur wenige Touristen. Diese wurden vom Flughafen direkt in die gebuchten Badeorte gebracht. Aber mit den Billigfliegern lässt sich heutzutage bequem ein verlängertes Wochenende in Faro buchen, und man spart sich den meist etwas mühseligen Transfer.
Vila Real de Santo Antónioca. 10.500 Einw.
Ein Ort mit geradlinigen Straßen und gleichförmiger Architektur an der Mündungsbucht des Rio Guadiana, dem Grenzfluss nach Spanien. Hier gibt es nicht viel zu tun, ein wenig Leben in den Straßencafés der Fußgängerzone an der Praça Marquês de Pombal und an der parkähnlichen, hübschen Flusspromenade.
1774 wurde die Stadt in nur fünf Monaten völlig neu errichtet. Staatskanzler Pombal ließ mit riesigem Aufwand sogar Fassadensteine von Häusern aus Lissabon heranbringen, um dem feindlichen Nachbarn Spanien zu zeigen, was die portugiesische Regierung alles auf die Beine stellen kann. Pombals Vorstellungen in punkto Neubau von Städten kann man auch in der Baixa von Lissabon nachvollziehen: kerzengerade, rechtwinklige Straßenzüge, alles auf dem Reißbrett geplant.
Das „Quartier Pombal“ wird von den Straßenzügen Rua do Conselheiro Frederico Ramirez im Norden, der Uferstraße im Osten und der Rua General Humberto Delgado im Süden eingerahmt.
Vila Real ist immer noch ein kleines Einkaufsparadies für Spanier, die mal eben einen Tagesausflug nach Portugal unternehmen. Auch wenn sich durch den EU-Beitritt beider Länder die Preise inzwischen fast nivelliert haben - Haushaltswaren, Frotteehandtücher und Bettwäsche sind hier wesentlich billiger, und die vielen dicht an dicht stehenden, mit Ware überladenen Läden in der Fußgängerzone schaffen so etwas wie Basaratmosphäre. Die Portugiesen revanchieren sich auf der anderen Seite des Flusses mit dem Einkauf von verbilligten Haarshampoos, Parfums, Lebensmitteln und Benzin.
Fischkonservenmuseum: Sehenswertes Haus im Arquivo Histórico Municipal. Alte Werkzeuge, Modelle der Fangschiffe, Druckplatten für Dosenetiketten und historische Fotos werden gezeigt. Im selben Gebäude ist der Espaço Manuel Cabanas untergebracht. Der Künstler sammelte während seines langen beruflichen Schaffens Holzstiche und Druckformen. Mit seinen Entwürfen wurden viele Buchumschläge bedruckt. Manuel Cabanas starb 1969 fast 90-jährig.
♦ Mo-Fr 9.30-16.45 Uhr. Eintritt frei. Av. da República 38.
Leuchtturm(Farol), am Ortsrand in Richtung Meer: Den 200 Treppenstufen hohen Turm konnte man vor Covid kostenlos besteigen
InformationCentro Cultural António Aleixo, Mo-Fr 10-13, 14-18 Uhr, im Sommer auch am Sa. Kleine Infostelle in der Rua 5 de Outubro, Ecke Rua Dr. Sousa Martins.
Verbindungen Bahn: Endstation der Eisenbahnlinie von Faro, dort mit Anschluss nach Lissabon, Bahnhof ca. 1,5 km vom Zentrum entfernt.
Bus: Verbindungen nach Monte Gordo, Faro, Tavira, Castro Marim, 1-mal wochentags nach Mértola und Beja, und 2-mal tägl. (morgens und nachmittags) nach Sevilla, über Huelva. Busterminal zentral am Fluss bei der Bootsanlegestelle. Taxistand an der Uferstraße.
Fähre: Fährbarkassen fahren nach Spanien hinüber: pro Person ca. 2,30 €, Auto 6,50 €. Die Fähre verkehrt zwischen 8.30 und 18.30 Uhr mind. stündlich (im Winter ab 9 Uhr) und benötigt ca. 10 Min. für die Überfahrt nach Ayamonte.
Bootsausflüge In der Saison organisiert die Firma Rio Sul interessante Tagesausflüge mit dem Boot den Rio Guadiana flussaufwärts. Zwischenstopp zur Mittagspause in Foz de Odeleite. Tel. 962102112, riosultravel.com.
Transguadiana ist ein weiterer Anbieter (transguadiana.com).
TelefonnummernPolizeiTel. 281510780, Centro de SaúdeTel. 281530270.
Einkaufen Muxama (sprich Muschama) sind eingesalzene und getrocknete Thunfischstücke, die im Mittelmeerraum seit vielen Jahrhunderten so zubereitet werden, um während der Wintermonate, wenn die Fischer wegen der Stürme nicht hinausfahren können, etwas Abwechslung in den Speiseplan zu bekommen. Man sieht die vakuumverpackten Stücke manchmal auch auf den regionalen Fischmärkten. Aber hier, direkt vom Hersteller, sind diese speziellen Mitbringsel fast zum halben Preis zu bekommen. Die spanische Firma DAMASO (einen portugiesischen Hersteller gibt es nicht mehr) unterhält im Industrieviertel, neben dem Intermarché-Supermarkt, einen Laden. Zona Industrial, Lote 6, Tel. 281404141.
Übernachten Da der Stadt ein Strand fehlt, ist die Auswahl an Unterkünften klein. Fast alle sind sehr einfach, aber auch preiswerter als in den Touristenhochburgen.
Arenilha Guesthouse, am südlichen Altstadtrand. Schlichte Unterkunft in einem Neubau, die meisten der 22 Zimmer mit Bad, TV und Klimaanlage. Rua Dom Pedro V 55, Tel. 964722018, coracaodacidade.com. €€
Essen & TrinkenCuca, hat unter den Einheimischen einen guten Ruf, gute Auswahl an frischem Fisch, der in einer großen Schautheke vor dem Haus präsentiert wird. So nur Mittagstisch. Rua Dr. Spousa Martins 64, Tel. 281403370.
Naval do Guadiana, gediegenes Restaurant an der Marina mit schöner Aussicht auf den Fluss. Viele Tapas ab 7 €, Fisch- und Muschelgerichte ab 17 €. Tägl. geöffnet. Porto de Recreio, Tel. 281 513 038.
Castro Marimca. 3000 Einwohner
Das Dorf liegt nur ca. 5 km nördlich von Vila Real de Santo António zwischen Salinen und Marsch. Bis ins 15. Jh. war Castro Marim eine Halbinsel in der Mündungsbucht des Rio Guadiana, die Fischerboote ankerten am nördlichen Dorfrand.
An der breiten Treppe, die hinauf zur Kirche Nossa Senhora dos Mártires führt, steht links eine kleine, verschlossene Kapelle.
Auf einem Doppelhügel neben dem Ort steht das Kastell, das Dom Afonso III. im 13. Jh. errichten ließ. Im 14. Jh. war es der Hauptsitz des mächtigen Christusritterordens. Innerhalb der Mauern stehen die kleine, meist verschlossene Kirche Igreja de Santiagound weitere Ruinen, die das große Erdbeben von 1755 übrig ließ. Von dem Wachgang, der auf der Außenmauer entlangführt, hat man einen schönen Blick auf die Ziegeldächer des Dorfs, auf den umliegenden Naturschutzpark und bis nach Andalusien jenseits des Flusses. Das archäologische Museum im Kastell zeigt regionale Ausgrabungsfunde.
♦ Kastell: April-Okt. 9-19 Uhr, Nov.-März 9-17 Uhr. Eintritt 1,10 €.
Am Ortsausgang Richtung Vila Real de Santo António wurde neben einer restaurierten Windmühle und der alten Verteidigungsmauer ein Ausstellungsgebäude mit Infos zur Region eröffnet.
♦ Tägl. 10-12.30 und 14.30-16.30 Uhr, nicht immer zuverlässig. Eintritt frei.

Castro Marim - Bilderbuchdorf an der Grenze zu Spanien

Casa do Sal: Das neu eingerichtete Museum widmet sich dem Thema Salinen, historische Fotografien vermitteln Einblicke in das Leben der Dorfgemeinschaft in alten Zeiten. In den 1990er-Jahren kam die Salzgewinnung praktisch zum Erliegen, die Erlöse waren wegen der internationalen Konkurrenz nicht mehr kostendeckend. Erst ein neues Qualitätsbewusstsein und die Verwendung der Ausblühungen auf den Salzfeldern (flor de sal) in der Gourmetküche sorgten für einen neuen Aufschwung. Inzwischen kann man sogar Solebäder in Salzlake buchen.
♦ Genaue Infos unter aguamae.pt.
Reserva Natural do Sapal: Der Naturpark von Castro Marim besteht aus „Sumpfwiesen“, Salzgärten, aber auch trockenen Weideflächen und erstreckt sich westlich des Rio-Guadiana-Ufers zwischen Castro Marim und Vila Real. Im Park kann man, ausgerüstet mit einem Fernglas, einige seltene Vögel beobachten, vor allem Störche und andere Stelzvögel. Beste Zeit für einen Besuch sind der Oktober und November. Das Parkbüro (Sede da Reserva do Sapal) bietet neben Führungen für Gruppen eine Fotoausstellung, zahlreiche Infobroschüren (gratis) zu Wanderwegen und der Vogelwelt, die man dort auch bestens mit einem fest installierten Fernrohr beobachten kann.
♦ Mo-Fr 9.30-16.30 Uhr (dennoch oft geschl.). Ca. 2 km nordöstlich von Castro Marim: die N 122 in Richtung Beja fahren, ca. 400 m hinter der Autobahn rechts abbiegen, danach ca. 1 km Schotterpiste. Tel. 281531257.
InformationTurismo, tägl. (außer So) 9-13 und 15-18 Uhr. Auch Verkauf von Kunsthandwerk und regionalen Spezialitäten. Im Ortszentrum, Rua São Sebastião (ehemalige Markthalle), Tel. 281531232.
Weiterer Turismo, auf der Autobahnbrücke. Tel. 281531800.
Einkaufen Die Kooperative der lokalen Salzerzeuger Terras de Sal verkauft (Mo-Fr) das vor den Toren der Stadt traditionell gewonnene Meersalz in ihrem kleinen Laden an der Durchgangsstsraße Rua de São Sebastião 15, 8950-121 Castro Marim.
Feste Alljährlich am 15. Aug. findet im alten Kastell die Festa da Vila statt. Die Einheimischen zeigen dabei auch die verschiedensten traditionellen Handwerksarten (Verarbeitung von Weiden und Schilf, Weberei). Mittelalter-Tage finden am letzten August- oder am 1. September-Wochenende im Kastell statt. Regionale Handarbeiten werden an urigen Verkaufsständen feilgeboten, Musik und Ritterspiele dienen der Volksbelustigung.
TelefonnummernPolizeiTel. 281531004, Centro de SaúdeTel. 281530100.
Wandern Der Verein Odiana hat zahlreiche Wanderwege entlang des Guadiana-Flusses und im Hinterland angelegt und stellt Wanderkarten zur Verfügung. Mo-Fr 9-13 und 14-17.30 Uhr. Gegenüber dem Turismo in einem leuchtend hellblauen Haus, Rua 25 de Abril 1, odiana.pt, Tel. 281531171.
Monte Gordoca. 4000 Einwohner
Der Ort liegt in einer flachen Landschaft am Atlantik - duftende Pinienhaine im Osten und kilometerlanger Sandstrand direkt am Ort.

Monte Gordo hat keinen Hafen, die Flottille wird auf den Strand geschleppt

Vom ursprünglichen Fischerdorf ist heute wenig zu sehen, schon von weitem springen einem die vielgeschossigen Hotelbauten ins Auge. Und es wird weitergebaut. Im Zentrum gibt es kleine Café-Bars, Souvenirshops und Restaurants, in den engen Nebengassen weiter östlich aber auch noch einige Fischerhäuschen.
Der feinsandige Strand ist sehr lang und bis zu 150 m breit. Am Dorfbadestrand baute man bereits zu Beginn des Touristenbooms das Hotel Vasco da Gama und ein Spielcasino. 2018 wurde ein kilometerlanger Holzsteg auf Stelzen über dem Sand fertiggestellt. Hippe Restaurants in Holzbauweise laden zur Einkehr ein, werden aber noch nicht so richtig vom Publikum angenommen.
Verbindungen Bus: In der Saison etwa alle 60 Min. Busse zum 3 km entfernten Vila Real; regelmäßig Fahrten nach Tavira und Faro. Busbahnhof 1 km nördl. des Zentrums.
BootsausflügeRio Sul, organisiert Ausflüge auf dem Rio Guadiana von Vila Real de S. António bis Foz de Odeleite; ca. 47 € für Tagesausflug inkl. Mittagessen. Von Ende Jan. bis Ende Okt. Di, Do, Sa. Rua Tristão Vaz Teixeira 15-C, Tel. 281510200, riosultravel.com.
FahrradverleihTurfortes, 1 Tag 5-10 € (einfaches Stadt- bis Rennrad), E-Bike 17 €, 3 Tage 10-25 €, eine Woche 20-45 €. Rua Bartolomeu Perestreio 2, Tel. 281511022.
ÜbernachtenAlcazar, modernes Großhotel nahe dem Campingplatz mit zwei Pools und Tennisplatz. Unterschiedliche Zimmerkategorien von einfach bis Suite, manche mit Balkon und Meerblick. Im Winter geschlossen. Rua de Ceuta 9, Tel. 281510140, hotelalcazaralgarve.com. €€€Vila Formosa, persönlich geführte Unterkunft an der N 125, ca. 1 km vom Strand entfernt. Nur 10 Zimmer und gepflegter Garten. Tel. 281513689, residencialvilaformosa.com. €€
Monte Gordo und die ungehorsamen Fischer
Im 18. Jh. wollte Marquês de Pombal, seines Zeichens Ministerpräsident in Lissabon, die Fischer von Monte Gordo in die eben neu erbaute Nachbarstadt Vila Real de Santo António zwangsumsiedeln. Dort sollte ein Fischereizentrum mit modernen Kränen entstehen, die es den Fischern erspart hätten, ihre Boote mit Muskelkraft aus dem Wasser zu ziehen. Statt sich dankbar zu freuen und gehorsam nach Vila Real umzuziehen, flüchteten die Fischer über die Grenze nach Spanien. Dort blieben sie drei Jahre lang, bis Marquês de Pombal wegen eines Regierungswechsels selbst in die Verbannung geschickt wurde. Die Fischer, die sich von den Annehmlichkeiten eines neuen Hafens nicht hatten beeindrucken lassen, kehrten zurück - und zogen wie einst ihre kleinen Boote zum Strand hinauf.
Die Fischer gibt es noch, allerdings erledigt das Hochziehen der Boote inzwischen ein Traktor. Etwa 40 Fischerboote liegen tagsüber aufgereiht am Strand (am westlichen Ende). Viele kommen früh um 8 Uhr vom Fang zurück, und Schwärme von Möwen streiten sich um Überbleibsel. Da jedes Boot mit rund drei Mann Besatzung unterwegs ist, lebt noch immer ein beträchtlicher Teil der Einwohner vom Fischfang, der heute den Beinamen „Artesanal“ - handwerklich gefangen - bekommen hat.
CampingCamping Monte Gordo, Platz für 2000 Personen an der Waldstraße nach Vila Real, nicht weit vom Hotel Vasco da Gama entfernt. Einer der schattigsten Campingplätze der Algarve, hübsch mit Pinien bestanden. Ganzjährig geöffnet. Tel. 281510970.
Essen & TrinkenO Tapas do Arménio, nahe dem Busbahnhof. Eigentlich kein Tapas-Lokal. Im inzwischen etwas aufgepeppten Speisesaal wird gutes Fischiges serviert, Gericht um 16 €. Auch Tische im Freien. Es werden auch äußerst günstige Menüs für 15 € angeboten. Abends allerdings nur von 18.30-19.30 Uhr. In der Saison muss man anstehen. Tägl. (außer Mo). Rua Pero Vaz de Caminha 24-A, Tel. 281541847.
Wer vom Touristenrummel etwas entfernt speisen möchte: Am Platz vor der bescheidenen Dorfkirche befinden sich einige Cafés, das mittlere mit dem Namen Pena Doce serviert einfach gegrillten Fisch mit Kartoffeln und ein paar Blatt Salat (12 €). Etwas opulentere Portionen Fisch, der hier über Holzkohle gegrillt wird, gibt es in der Associação de Mariscadores am westlichen Ende der Promenade. Hier ist fast alles Wildfang von den Fischern!
Westlich von Monte Gordo
Praia Verde
Möglicherweise der schönste Strand der Ostalgarve. Das Tal ist üppig grün mit Pinien aufgeforstet, hinter dem Strand erstrecken sich Dünen. Im Strandrestaurant gibt es unter Palmen gute Snacks. Auf dem Gelände des früheren Campingplatzes entstand ein hochpreisiges Apartmenthotel, das „sehr gut in die Landschaft eingebettet werden sollte“, wie’s vor Baubeginn der Immobilienprospekt versprach.
♦ Pézinhos n’Areia, bekanntes Strandrestaurant mit netter Atmosphäre und sehr guter Küche. Hauptgerichte ab 20 €, gegrillte Fische nach Kilopreis, große Nachspeisen- und Kuchenauswahl. Geöffnet tägl. 10-22 Uhr, Juni-Sept. 10-24 Uhr. Nov.-März geschl. Tel. 281513195.
Altura
Ein größeres Bauerndorf an der Durchgangsstraße Faro - Vila Real. Die Landschaft zwischen der N 125 und der Küste füllt sich Jahr für Jahr mehr mit kleinen Apartmentsiedlungen, und am Strand prunkt ein allein stehender Hotelklotz - Tourismus in seiner Gründerzeit.
♦ O Infante, Restaurant ca. 1,5 km östlich an der N 125. Manche der Hauptgerichte (ab 14 €) reichen für 2 Personen. Effiziente, schulterklappenbewehrte Ober. Mi geschl. Tel. 281956817. ♦ Lesertipp
Vila Nova de Cacela
Nächster Ort westlich von Altura mit dem einzigen Campingplatz in der Region. Der größte Markt der Gegend findet hier an jedem dritten Sonntag im Monat statt.
Camping/EssenCaliço parque, ca. 2,5 km nördlich von Vila Nova de Cacela, auf einem Hügel mit Blick zum Meer. Die schattigen Plätze unter den mächtigen Johannisbrotbäumen sind am schnellsten belegt. Ansonsten Schatten durch kargen Baumwuchs. Minimercado, Schwimmbad (25 m), Restaurant. In einem Tal hinter dem Platz baute man vor Jahren die neue Autobahn, der wenige Verkehr sollte aber nicht weiter stören. Nächster Bahnhof in Vila Nova de Cacela. Geöffnet Juni-Aug. Tel. 281951195, calico-park.com.
Casa de Pasto Fernanda e Campinas, einfacher Landgasthof, ca. 8 km nördlich, an der M 509. Auf den Teller kommen Rebhuhn, Hühnchen, Eintöpfe - portugiesische Hausmannskost vom Feinsten. Besser vorbestellen - der „Geheimtipp“ hat sich mittlerweile herumgesprochen. Mi Ruhetag. Tel. 281951770.
Manta Rota
Ein neueres Dorf ohne Patina, 200 m oberhalb vom Strand. Der Küstenstreifen hat ein wenig Dünencharakter und ist unbebaut. Etwas östlich stehen nagelneue dreigeschossige Apartmentblocks. Ca. 100 m breiter Strand mit feinem, sauberem Sand, jedoch ohne Schatten.
Westlich von Manta Rota beginnt die Sandbankküste, die durch ein sumpfiges Wattenmeer vom Festland getrennt ist.
InformationTurismo, Mo-Fr 9-12.30, 14-17 Uhr. Largo do Casino, Tel. 281952750.
VerbindungenBahnhof in Vila Nova de Cacela, ca. 3 km entfernt.
Parque Autocaravanas Gleich hinter dem Strand, 110 Plätze. Tel. 916538899.
Essen & TrinkenChá com água salgada, gestyltes Strandlokal, das sich zu Recht seiner kreativen mediterranen Küche rühmt. Hauptgericht ab 19 €, Salate ab 12 €, Mi Ruhetag. Tel. 281952856.
Cacela Velha
Auf einem Hügel oberhalb der Ria mit ihren Muschelfeldern steht dieses Museumsdorf mit 40 Einwohnern, im Mittelalter ein gefürchtetes Piratennest. Vom Strand aus erscheint es wie eine Festung mit Kirche - ein paar weiß gekalkte Häuser um ein altes Fort aus dem 12. Jh. Bei Abendstimmung hat man von dem Platz bei der Kirche einen der schönsten Ausblicke der ganzen Algarve.
Ein bereits vor Jahrzehnten durchgesetztes Bauverbot schützt das Dorf vor Spekulanten. Besonders seit der Ausweisung des Naturparks Ria Formosa wird bei Schwarzbauten rigoros durchgegriffen: Das Anfang der 1990er-Jahre erbaute Ferienhaus eines Picasso-Sohns zwischen Cacela Velha und Fábrica sollte z. B. wieder abgerissen werden, doch davor stand der große Name des Bauherrn. Das Haus steht noch!
Erst in den 1980er-Jahren wurde das Dorf ans Wasserversorgungsnetz angeschlossen. Der Brunnen am Dorfplatz erinnert an diese noch gar nicht so lange zurückliegende Zeit. Empfehlenswert ist ein Spaziergang die Küste entlang bis nach Manta Rota. Der Weg führt an maurischen Ausgrabungsstätten hinter dem Kastell hinab, bei Flut muss allerdings ein kleiner Fluss durchwatet werden.
♦ Casa Velha, direkt am Ortseingang. Neben den üblichen Grillfischen kommen hier auch die vom Wirt selbst gezüchteten Muscheln auf den Tisch. Hauptgericht ab 14 €. Tägl. (außer Mo). Tel. 281952297.
Fábrica
Der 30-Einwohner-Ort, ein paar Hundert Meter westlich von Cacela, bestand ursprünglich nur aus einer Ziegelei, deren Ruinen noch existieren. Hier sind nur eine Handvoll neuer Apartmentblocks und ein empfehlenswertes Restaurant mit Meerblick-Terrasse entstanden. Noch stehen die alten, wackligen Häuser, aber ihr Ausbau ist lediglich eine Frage der Zeit. Am Strand sind Fischer, die für Bares eine Überfahrt zur Sandbank anbieten.
Essen & TrinkenA Costa, Restaurant direkt am Haff; hier genießt man auf der großen, schattigen Terrasse einen reichhaltigen Arroz de Marisco oder eine leckere Cataplana, die auch für drei Esser reichen. Natürlich auch gegrillter Fisch. Mo Ruhetag, im Dez. geschl. Tel. 281951467.
Cabanas
Rund um den Ort mit nur 1000 Einwohnern entstanden und entstehen viele Ferienapartments, mehrere Golfplätze sorgen für einen weiteren Bauboom. Nur das eigentliche Dorfbild hat sich wenig verändert. Dort sind die meisten Häuser eingeschossig mit Dächern in Kopfhöhe. Parallel zur Ufermauer liegt die Hauptstraße mit etlichen Tavernen und Cafés.

Blick von Cacela Velha auf die Muschelfelder der Ria Formosa

Der Strand beginnt erst am östlichen Dorfende. Er hat zuckerfeinen Sand und liegt unterhalb eines mit Pinien und Kakteen bewachsenen Hanges. Bei Ebbe muss man allerdings zur Sandbank hinübergehen, da an der Küste das Wasser zum Schwimmen nicht mehr tief genug ist und Felsbrocken verstreut herumliegen. Zum Baden fahren die meisten Touristen bequem per Boot auf die Sandbank, auf der es allerdings keinen Schatten gibt. Im Sommer Pendelverkehr mit Fischerbooten bis ca. 19 Uhr. Außerhalb der Saison muss man die Fischer fragen, die die Fahrt dann gegen entsprechendes Entgelt privat durchführen.

Es gibt noch viele Fischkutter in Cabanas

Hinter dem Hang, geduckt in einer Mulde, steht noch ein gut erhaltenes Fort mit Wohnhäusern innerhalb der Mauern. Weiter östlich beginnt eine niedrige Steilküste mit schmalem Sandstreifen.
Verbindungen Busse 10-mal tägl. nach Tavira. Bahnstation ca. 1 km außerhalb.
Übernachten/Essen Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in diversen Bungalowanlagen. Ganz nett ist Pedras da Rainha am Dorfeingang, etwa 1,5 km vom Strand, großer Grünanlage und Swimmingpool. Tel. 281380680, pedrasdarainha.com.
Camping Ria Formosa, ein Platz für rund 1000 Menschen, direkt hinter den Zuggleisen. Ganzjährig geöffnet. Tel. 281328887, campingriaformosa.com.
Mein Tipp Mariscos & Petiscos, die Cataplana de Marisco aus Taboril, Gambas, und Muscheln ist wirklich bombastisch, 22 €. Tel. 965625307.
Taviraca. 12.000 Einwohner
Ein altes Städtchen mit Atmosphäre, das zum beschaulichen Bummel einlädt wie kaum ein anderes an der Algarve. Auch die Hotelneubauten aus jüngerer Zeit konnten der freundlichen Ausstrahlung Taviras wenig anhaben, zumal die Stadtverwaltung auf ein großes kulturelles Angebot setzt.
Im Zentrum führt eine siebenbogige Brücke aus dem 17. Jh. über den Rio Gilão. Ihre Fundamente stammen noch aus der Römerzeit und verbinden die beiden Stadthälften. Seitdem sie 1989 bei einer Überschwemmung stark beschädigt wurde, ist sie für den Autoverkehr gesperrt. Wie in Venedig stehen dort einige Bürgerhäuser halb im Fluss, mit Treppchen zum Wasser und Bootsanlegesteg. Mittelalterlich wirken die orientalischen Treppengässchen am Stadthügel und die Ruinen der Burg. Größtenteils Überbleibsel aus der Blütezeit des 16. Jh. sind die über 20 Kirchen und sechs Klöster der Stadt. Sehenswert sind auch einige prächtig verspielte Villen der früheren „Thunfischbarone“ aus dem späten 19. Jh. Typisch die Dachkonstruktionen dieser Stadtpaläste: ein Gebilde aus mehreren Walmdächern.
Obwohl einige Spuren aus der Bronzezeit gefunden wurden, beginnt die Zeitrechnung für „Tabira“ erst unter der Herrschaft Roms. Ein wichtiger römischer Handelsweg von Castro Marim führte über Tavira nach Faro. Die Salzgewinnung um Tavira hatte bereits unter den Römern einen beträchtlichen wirtschaftlichen Wert. Nicht umsonst entstand der Begriff „Salär“ aus dem lateinischen Wort „salarium“, da die römischen Legionäre ihren Sold teilweise in Salz ausgezahlt bekamen. Das Haltbarmachen von Fisch war zu damaligen Zeiten nur durch Einsalzen möglich, wozu große Mengen nötig waren.

Der Rio Gilão trennt Tavira in zwei Stadthälften

Während der maurischen Epoche (bis 1242) war die Stadt neben Silves und Faro das wichtigste Wirtschaftszentrum und die bedeutendste Hafenstadt der Algarve. Dies blieb sie auch nach der christlichen Rückeroberung; sie wurde zu einem wichtigen militärischen Versorgungshafen für die portugiesischen Stützpunkte an der nordafrikanischen Küste. Im 16. Jh. erlebte Tavira seine beste Zeit und war mit 1500 Haushalten die sechstgrößte Stadt Portugals. Viele der heute noch zu bewundernden Kirchenbauten stammen aus dieser Epoche. Ihre wichtige Stellung als Handelshafen verlor die Stadt aber immer mehr an Sevilla. Eine Pestepidemie im Jahre 1645 ließ die Kräfte der Stadt erlahmen und das schwere Erdbeben von 1755 führte mit seiner großen Flutwelle zur Versandung des Hafenbeckens. Der Aufschwung des Fischfangs mit dem Bau von Konservenfabriken brachte erneut Reichtum in die Stadt, aber bereits in den 1920er-Jahren entfernten sich allmählich die Thunfischschwärme von der Küste, auf der Suche nach anderen Wanderrouten, bis schließlich in den 1970er-Jahren dieser wichtige Wirtschaftszweig völlig zum Erliegen kam. Mittlerweile wurde in einer früheren Fischersiedlung an der Mündung des Rio Galão ein Komforthotel (Vila Galé Albacora) eingerichtet, das mit einem kleinen Ausstellungsraum an die harte Arbeit der Thunfischfänger erinnert (→ Kasten).
Companhia de Pescarias do Algarve - das Ende des Thunfischfangs
Die alte Thunfischfangstation an der östlichen Flussmündung vor Tavira ist seit 2000 ein modernes Hotel. Ein kleiner Raum hinter der Lobby erinnert mit alten Fotos und Schautafeln an die ehemalige Bestimmung (tägl. 8-18 Uhr). 1881 wurden an der Algarve rund 43.000 Thunfische gefangen, in den 1960er-Jahren waren es nur noch etwa 500 pro Fangsaison. Nachdem 1971/72 nur noch jeweils ein verirrter Fisch seinen Weg in das Labyrinth der Stellnetze fand, wurde der Fang eingestellt. Fischereifachleute meinen, dass das Meerwasser in Küstennähe heute zu trübe sei - der Fisch fühlt sich wie blind und weicht ins tiefere Meer aus.
Zweimal im Jahr war Fangsaison, Das erste Mal, von Ende April bis Ende Juli, gingen die bis zu 500 kg schweren Thunfische ins Netz, im Juli und August kamen die abgelaichten „Riesenmakrelen“ aus Südosten erneut vorbei und wurden abgefischt. Dazu verankerte man bis zu drei Kilometer lange, trichterförmig angelegte Netze am Meeresgrund, um die Tiere in die Falle zu locken. Verarbeitet und eingedost wurde der Fisch dann in der Fabrik am Ortsrand von Tavira.
Die riesige alte Fangstation an der Flussmündung am Haff war seit den 1970ern über Jahrzehnte eine Geisterstadt mit Lagerhallen und einem kirchenähnlichen Verwaltungsbau. In den Mini-Reihenhäuschen wohnten ursprünglich 200 Menschen - die Fischer mit ihren Familien. Auch eine eigene Schule und Kirche gab es. Vor der Fangstation liegen noch heute die morschen Skelette der mächtigen Boote, schon halb im Schlick versunken. In den Schuppen wurden die kilometerlangen Netze gelagert, zusammengestellt und die Boote repariert. Nach der Liquidierung der Gesellschaft wurde die Ausrüstung nach Spanien verkauft. Bei Cadiz sowie vor Marokko und Tunesien hat der Thun seine Wanderrouten beibehalten und wird noch auf die gleiche Art gefangen wie früher.
♦ Vom Zentrum Taviras Richtung Vila Real. Am Stadtrand beim Kreisverkehr rechts in Richtung Hotel Vila Galé Albacora. Den Weg etwas weiter steht die Ruine des alten Forts, das früher die Einfahrt zum Hafen bewachte. Die eingezäunten Becken landeinwärts sind die Klärbecken einer Abwasseranlage.
Sehenswertes
Burg: Ursprünglich von den Arabern erbaut, wurde die Burg unter König Dinis im 13. Jh. verstärkt. Zwar wurde sie beim Erdbeben weitgehend zerstört, doch hat man vom Burghügel einen herrlichen Blick über Stadt und Lagunenlandschaft. Man steht dabei inmitten vieler Pflanzen und Blumen zwischen den Befestigungsmauern.
♦ Tägl. 9-17 Uhr, Sommer bis 19 Uhr. Eintritt frei.
Igreja da Misericórdia: Wer von der Praça da República aus durch das Stadttor D. Manuel die Rua da Galeria betritt, kommt kurz danach an der Igreja da Misericórdia vorbei. Sie ist eine der schönsten Renaissance-Kirchen der Algarve, erbaut 1541. Besonders prächtig ausgeschmückt ist das Eingangsportal, oberhalb flankieren die Heiligen Peter und Paul die Maria der Barmherzigkeit (Misericórdia), unter deren weit flatterndem Umhang sogar Könige Schutz finden. Im Inneren befinden sich schöne blau-weiße Azulejobilder.
♦ Mo-Fr 10-13 und 14-17.30, Sa 10-12.30 Uhr. Eintritt 3 €.
Câmara Obscura: In dem weithin sichtbaren früheren Wasserturm auf der Hügelspitze oberhalb der Altstadt wurde die Camera Obscura eingerichtet. Darin zu bestaunen ist eine projizierte 360°-Ansicht der Stadt Tavira und eine Ausstellung zur Stadtgeschichte.
♦ Mo-Fr (nur bei schönem Wetter!) 11.15 Uhr. Eintritt 5 €, unter 18 und über 65 J. 3 €.
Igreja Santa Maria: Auf der Hügelspitze steht auf den Fundamenten einer Moschee die Igreja de Santa Maria do Castelo. Auffällig ist der Uhrturm mit dem arabischen Doppelfenster. Beim großen Erdbeben von 1755 wurde sie weitgehend zerstört, sodass nur noch das Hauptportal und wenige Seitenkapellen an die ursprünglich gotische Kirche erinnern. An der rechten Wand des Hauptchors liegen der Eroberer Dom Paio Peres Coreia und seine Ritter begraben. Aus Rache vertrieb er 1242 die Mauren aus der Stadt, weil seine sechs Getreuen und ein Jude, der den Rittern zu Hilfe eilte, während einer Waffenruhe bei der Jagd heimtückisch von den Muselmanen ermordet worden waren.
♦ Mo-Fr 10-13 und 14-17 Uhr. Eintritt 3 €.
Igreja de Santiago: Etwas unterhalb steht die vielleicht schönste Kirche Taviras. Sie ist ein verschachteltes, weiß gekalktes Steingebilde mit Kuppeln, schrägen Dächern und vielen kleinen Anbauten - gewachsen durch unzählige Umgestaltungen während vieler Jahrhunderte; ursprünglich war auch sie eine Moschee. Über der südlichen Hauptfassade prangt eine typische Darstellung des heiligen Jakob (portugiesisch: Santiago), hoch zu Ross als Maurentöter.
♦ Mo-Fr 10-13 und 14-17 Uhr. Eintritt 3 €.
Palácio da Galeria: Ein vollendet renovierter Renaissance-Stadtpalast mit wechselnden, teilweise hochkarätigen Ausstellungen von zumeist zeitgenössischer Kunst. Hier kann man gut die Struktur der traditionellen Dachkonstruktionen der Tavira-Häuser studieren: Jeder Raum hat seinen eigenen Dachstuhl. Diese Bauart ist dem Mangel an ausreichend langen Baumstämmen geschuldet. Im Eingangsbereich sind unter Glas neuere archäologische Funde aus der phönizischen Periode (7. Jh. v. Chr.) zu sehen.
♦ Di-Sa 9.30-13 und 14-16.30 Uhr. Eintritt je nach Ausstellung ca. 2 €, Stud., 8-18 J. und über 65 J. 1 €, Kombiticket mit Islam-Museum 3 €/1,50 €.
Maurisches Viertel: Etwas südwestlich der Burg lohnt sich noch ein Spaziergang durch das maurische Viertel, das ursprünglich außerhalb der alten Stadtmauer lag. Charakteristisch sind hier die kleinen, weiß gekalkten Häuschen mit Innenhof und oft ohne Fenster zur Straße. Hier lebte nach der portugiesischen Rückeroberung viele Jahrhunderte lang eine maurische Dorfgemeinschaft. In der Rua Olarias Nr. 1 wurde eine typische Gittertür (Porta de Reixa) restauriert. Sie schützte die Frauen im Haus vor neugierigen Blicken, erlaubte aber sehr wohl einen verdeckten Blick auf die Straße. Das Gittermuster findet auch heute noch an der Algarve gerne Verwendung in Fensterläden und Haustüren.
Islammuseum (Núcleo Islamico):