Unterwegs mit Michael MüllerOrientiert in PortoPorto ist …Sightseeing-KlassikerSightseeing-AlternativenWege durch PortoTour 1: Centro HistóricoTour 2: Vom Torre dos Clérigos hinunter nach MiragaiaTour 3: Rund um die KathedraleTour 4: Vom Jardim da Cordoaria zum Museo RomânticoTour 5: Vom Jardim do Marquês zur Kirche Santa ClaraTour 6: Im Osten der StadtTour 7: Durch den Westen der Stadt nach MatosinhosTour 8: Vila Nova de GaiaStrandausflügeVila do CondePóvoa de VarzimMiramarEspinhoNachlesen & NachschlagenStadt- und LandesgeschichtePortos KücheWeine in NordportugalEinkaufen auf PortugiesischNachtlebenPorto mit KindernPorto (fast) umsonstÜbernachtenAnreiseMobil in PortoReisepraktisches in StichwortenPorto kompaktAlle MuseenAlle RestaurantsEtwas PortugiesischÜber dieses BuchÜbersichtskarten und PläneIndex
Companhia AurifícaEin Deutscher, der die portugiesische Küche revolutioniert?Der Kamelienbaum – ein japanisches MitbringselMatadouro Da Corujeira – vom Schlachthof zum KulturzentrumTödlicher SchiffbruchMagerer FangPortwein: Die Süße der BeerenHeinrich lässt zur See fahren„Porto lebt“ – kein Ärger mit den MietenPorto Beer NationPorto CardFestas de São JoãoKannst du pfeifen? – Tattoo-Künstler in Porto
Tour 1: Centro HistóricoTour 2: Vom Torre dos Clérigos hinunter nach MiragaiaTour 3: Rund um die KathedraleTour 4: Vom Jardim da Cordoaria zum Museu RomânticoTour 5: Vom Jardim do Marquês zur Kirche Santa ClaraTour 6: Im Osten der StadtTour 7: Durch den Westen der Stadt nach MatosinhosTour 7: MatosinhosTour 8: Vila Nova de GaiaAusflug: Die Küste südlich von PortoÜbernachten in PortoZeichenerklärungÜbersicht PortoVerkehrsplan
Tour 1: Centro HistóricoVom hübschen Azulejo-Bahnhof São Bento führt die Rua das Flores hinunter zu den Kais am Fluss. Hier ist immer was los, und entlang der Anlegestellen reihen sich Restaurants.Tour 2: Vom Torre dos Clérigos hinunter nach MiragaiaVom höchsten Kirchturm Portugals hinunter zum fotogenen Viertel Miragaia am Rio Douro. Ruhepause auf dem Grün des kleinen Parque das Virtudes mit tollem Ausblick.Tour 3: Rund um die KathedraleDen ursprünglichen Kern der Stadt markieren die Kathedrale und der riesige Bischofspalast. Reste der alten Stadtmauer, die Richtung Fluss hinunterführt, sind noch erhalten.Tour 4: Vom Jardim da Cordoaria zum Museo RomânticoVon der Universitätsverwaltung neben dem Jardim da Cordoaria führt der Spaziergang durch das Galerieviertel und die tolle Parkanlage Jardins do Palácio de Cristal zum Straßenbahnmuseum.Tour 5: Vom Jardim do Marquês zur Kirche Santa ClaraDer Jardim do Marquês ist eine kleine Oase mit üppiger Bepflanzung. Leicht bergab führt die Straße entlang alter Wohnviertel zum besuchenswerten Mercado do Bolhão.Tour 6: Im Osten der StadtDas Stadtgebiet zwischen dem Hauptbahnhof ganz im Osten von Porto und der Innenstadt zeigt das Alltägliche in der Stadt. Schöne Ausblicke auf die tiefe Schlucht vom Rio Douro.Tour 7: Durch den Westen der Stadt nach Matosinhos„Neubaugebiet“ mit prächtigen alten Villen entlang der Avenida da Boavista. Moderne Kunst bei Serralves und frische Sardinen in der Fischereistadt Matosinhos.Tour 8: Vila Nova de GaiaGetümmel entlang des Flusskais und riesige Auswahl an Portweinkellereien mit Verkostungsmöglichkeit. Oberhalb der Jardim do Morro – spektakuläre Sonnenuntergänge.
Orientiert in Porto
Porto ist ...
Der ursprüngliche Stadtkern um den Bischofshügel, etwa 2 km flussaufwärts der Flussmündung in den Atlantik, zieht sich steil hinunter zum Rio Douro. Die spektakuläre Szenerie wird gekrönt durch die Stahlskelettbrücke, welche Porto mit Vila Nova de Gaia verbindet.
Eléctrico Linha 1
Ein schöner Ausflug geht mit der Tram ab der Kirche Igreja de São Francisco (Haltestelle Infante) bis nach Foz, dem ursprünglichen Fischerdorf an der Douro-Mündung. Von dort ein schöner Spaziergang auf einer Promenade am Meer entlang nach Matosinhos, dem geschäftigen Fischer- und Hafenstädtchen.
... die zweitgrößte Stadt des Landes
Mit ihren knapp 240.000 Einwohnern liegt Porto deutlich hinter Lissabon, der Nummer 1 im landesweiten Ranking. Was die jährlichen Besucherzahlen anbelangt, hat sie allerdings deutlich aufgeholt, auf der touristischen Schattenseite steht Porto schon lange nicht mehr. Der Aufschwung setzte um 2001 ein, als Porto zur Europäischen Kulturhauptstadt ernannt wurde.
... Namensgeber einer ganzen Nation
Der ursprünglich griechische Handelsplatz wurde von den Römern „Portus calus“, schöner Hafen, genannt. Daraus entwickelte sich die Bezeichnung „Portucale“, womit nicht mehr nur die Stadt, sondern die gesamte Region drum herum gemeint war. Als Grafschaft Portucale blieb das Gebiet noch eine Zeitlang Bestandteil des Königreichs Kastilien, im Jahr 1139 rief Dom Afonso Henriques dann die Unabhängigkeit aus und ernannte sich selbst zum ersten König des neuen Reiches.
... verkehrstechnisch gut erschlossen
Eine moderne Stadtbahn (Metro) verbindet den nahe gelegenen Flughafen mit der Innenstadt. Einmal dort angekommen, liegen die meisten sehenswerten Orte von Porto fast alle in Fußentfernung. Zum Meer nach Matosinhos, dem Fischereihafen, kann man dann wiederum bequem mit der Metro gelangen.
... leicht zu durchschauen
Porto ist nicht sonderlich groß, kein Vergleich mit den europäischen Metropolen, die man sich mühevoll (konventionell) per Stadtplan bzw. (modern) durch digitale Wegweiser erschließen muss. Stadtrundgänge sind ein stetes Bergauf-Bergab, denn die Stadt ist auf Hügeln gebaut. Im historischen Viertel um den Bischofshügel geht es über enge Treppengässchen zum Fluss hinunter, wo sich eine schöne Promenade ausbreitet. Im „moderneren“ Zentrum um die Avenida dos Aliados dominieren Prachtfassaden aus der Gründerzeit. Im Univiertel beim Jardim da Cordoaria gibt es hübsche Parks und Plätze. Westlich davon, um den riesigen Kreisverkehr Rotunda da Boavista, findet man eine interessante Mischung aus Alt und Neu.
... die Stadt des Portweins
Ab dem späten 17. Jh. wurde der süße Aperitifwein von Porto aus verschifft, was ihm auch seinen Namen eingebracht hat: Vinho do Porto. Er war besonders in England begehrt und durch Zugabe von Branntwein perfekt dafür geeignet, den längeren Transport auf die Britischen Inseln unbeschadet zu überstehen. Die Trauben stammen von den steilen Schieferhängen des Douro-Tals, das auch das erste zertifizierte Weinanbaugebiet der Welt war. Die meisten Kellereien, in denen der Wein gelagert und veredelt wird, liegen allerdings gar nicht im Stadtgebiet Portos, sondern im Nachbarort Vila Nova de Gaia.
... eine Stadt aus Granit
Die alten Stadthäuser wurden alle aus grauem Granit erbaut. Aber die Stadtplaner haben schon früh damit begonnen, die Fassaden mit farbenfrohen Anstrichen versehen zu lassen. Besonders der Blick vom Ufer des Douro-Flusses aus zu den übereinandergeschachtelten Häusern am Steilhang ist reizvoll und möchte einen hier wohnen lassen. Die rausgehängte flatternde, frisch gewaschene Wäsche zeigt, dass es nicht nur touristische Fassade ist.
... eine Stadt am Fluss und am Meer
Fast 900 km von der Quelle im spanischen Kastilien bis zum Atlantik schlängelt sich der Rio Douro durch die Iberische Halbinsel bis Porto. Nur 2 km sind es von der spektakulären „Eiffelbrücke“ in der Altstadt bis zum Meer, an dem lange Sandstrände zum Flanieren und Baden einladen.
... die Stadt der „Kuttelfresser“
Den Seefahrern wurde als Proviant viel Pökelfleisch mit auf die Reise gegeben, und die ärmere Bevölkerung musste sich dann leider mit den Innereien begnügen. Auch heute noch werden in den einfachen Restaurants zum Mittagstisch regelmäßig „Tripas“ angeboten.
Sightseeing-Klassiker
Die ganz großen Sehenswürdigkeiten sind rar, aber wer etwas genauer hinschaut, wir viel Erbauliches und Erstaunliches entdecken. Vielleicht ist es grade das Unaufgeregte und leicht Dezente, das Porto so besonders macht.
Porto kleidet sich in grauen Granit
Mit dem nur schwer handhabbaren, bleigrauen Stein sind fast alle Häuser der Stadt gebaut worden. Für bunte Farbtupfer sorgen die traditionellen handgemalten portugiesischen Kacheln, die Azulejos, mit denen so manch eine Kirche und so manch ein Stadtpalast von außen verziert ist.
Ponte Dom Luís I
Die 60 m hohe Fachwerk-Bogenbrücke im Stil von Gustave Eiffel mit einer oberen Spannweite von 385,25 m verbindet die beiden Douro-Ufer, den Cais da Ribeira und den Cais de Gaia, miteinander. Heute ist die obere Querung der Brücke Radfahrern, Fußgängern und den Stadtbahnen der Metro do Porto vorbehalten. Die Brücke Dom Luís I gehört seit 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe. → Tour 1
Torre dos Clérigos
Der italienische Architekt, Maler und Dekorateur Nicolau Nasoni hatte in Siena und Rom gearbeitet, bevor er ab Mitte der 1720er-Jahre Porto in das Zeitalter des Barocks führte. Heute ist der 75 m hohe Clérigos-Turm ein Wahrzeichen der Stadt und besuchenswert. → Tour 2
Buchhandlung Lello
In dem schmucken Jugendstilgebäude gibt es seit 1906 eine Buchhandlung, und die war schon immer eine der interessantesten „Livrarias“ der Welt. Spätestens seit Harry Potter mit dem Shop in Verbindung gebracht wird, ist die Buchhandlung Lello eine Attraktion, für die sogar Eintritt bezahlt werden muss und vor der sich immer eine lange Warteschlange bildet. → Tour 2
Estação de São Bento
In den herrlichen Kachelwandbildern der Bahnhofshalle begegnen uns wichtige Geschichtsereignisse des Landes: Heinrich der Seefahrer bei der Eroberung von Ceuta; Dom Afonso Henriques, der Gründer Portugals, wie er seinen Lehrer und Mentor Egas Moniz am Hof empfängt, usw. → Tour 1
Die Kathedrale
Ein wehrhafter, grauer Granitbau auf einem Hügel oberhalb der Ribeira. Hier wurde die Stadt einst gegründet. Vom großzügigen Vorplatz, eine Art Plateau, hat man einen tollen Ausblick auf die Stadt und hinunter zum Fluss. → Tour 3
Vila Nova de Gaia
Auf der anderen Flussseite von Porto geht es turbulent zu. Auf der breiten Uferpromenade (Fußgängerzone) sind immer viele Besucher unterwegs, um in einer der zahlreichen Portweinkellereien an einer Verkostung teilzunehmen. Weiter oben über dem Tal kann man auf einer großen Grünfläche die tollen Sonnenuntergänge beobachten. Häufig finden dort auch kostenlose Open-Air-Konzerte statt. → Tour 8
Historische Straßenbahn
1895 wurde die erste regulär verkehrende elektrische Straßenbahn der Iberischen Halbinsel in Betrieb genommen. Auch heute noch verkehren nostalgische Bahnen in der Innenstadt und entlang des Rio Douro bis nach Foz de Douro an dessen Mündung ins Meer. → Tour 4
Fundação de Serralves
Die eigentliche Villa in dieser knapp 20 ha großen Parkanlage wurde 1923 vom portugiesischen Architekten José Marques da Silva in der sog. „Stromlinien-Moderne-Architektur“ (Art déco) entworfen. Das nebenan errichtete Museu de Arte Contemporânea ist ein modernes Gegenstück vom noch lebenden berühmten Architekten Portos: Álvaro Siza Vieira. Dort finden wechselnde Ausstellungen von modernen Werken statt. → Tour 7
Igreja do Carmo
Beeindruckend ist die gänzlich mit einem riesigen Kachelbild versehene Seitenfassade der Carmo-Kirche im Universitätsviertel. Auch an anderen Stellen der Stadt finden sich eindrucksvolle Zeugnisse dieser typisch portugiesischen Kunst. → Tour 4
Mercado do Bolhão
Eine Markthalle als Sehenswürdigkeit - sie ist ein mächtiger Bau im neoklassizistischen Stil aus dem Jahr 1914 und zieht seit jeher Einheimische und Touristen zum Schlendern und Schlemmen an. Trotz umfangreicher Sanierung blieb ihr Charme erhalten. → Tour 5
Casa da Música
Porto zur Abwechslung einmal ganz modern - seit 2005 steht dieses mächtige Konzerthaus am parkähnlichen Kreisverkehr Rotunda da Boavista. Es ist lohnend, sich einer Führung durch das Gebäude anzuschließen. → Tour 7
Sightseeing-Alternativen
Eine Alternative wäre Porto mit dem Rad - allerdings nicht gerade in der Kernstadt mit ihren vielen Hügeln und dem regen Autoverkehr. Es gibt aber tolle Radwege entlang des Rio Douro, und auch südlich und nördlich der Flussmündung ist man auf gepflegten Radwegen entlang der endlos langen Sandstrände sicher unterwegs.
Das neue Porto
Die Avenida da Boavista führt von der Altstadt aus gradlinig Richtung Meer. Stattliche Bürgerhäuser säumen die breite Avenida, und nicht weit vom großen Kreisverkehr Rotunda da Boavista lohnt sich ein Besuch des „Fressmarktes“ Bom Sucesso. Alleine der großartige, lichtdurchflutete Hallenbau aus den 1950er-Jahren ist eine Besichtigung wert.
Centro Português de Fotografia
In den oberen Stockwerken des ehemaligen Stadtgefängnisses - ein mächtiger, düsterer Bau im Universitätsviertel - ist eine interessante Sammlung alter Kameras und Fotografien zu sehen. In den einstigen Gefängniszellen finden von Zeit zu Zeit auch Kunstausstellungen statt. → Tour 2
Jardim do Passeio Alegre
Der kleine Park an der Mündung des Douro ist ein Kleinod und heißt übersetzt „Garten des glücklichen Spaziergangs“ - das gilt besonders an Sonntagen, wenn unter den alten Bäumen Kunsthandwerker ihre Ware ausstellen. Nicht nur einen Besuch, sondern auch einen Blick wert sind die öffentlichen Toiletten. → Tour 7
Ilhas (Inseln)
Die ersten Viertel aus einfachen Wohnhütten entstanden bereits im 18. Jh. für das Dienstpersonal und befanden sich - zunächst mit nur einem Zugang versehen und von der Straße aus nicht einsehbar - in der zweiten Reihe, hinter solide erbauten Bürgerhäusern versteckt. Heute sind die Wohnverhältnisse nicht mehr so prekär wie früher, und die Bewohner der kleinen Häuschen entlang enger Gassen leben dort gerne und schätzen das familiäre, nachbarschaftliche Miteinander. Link
Bank of Materials
In einem überschaubaren Raum an der Praça de Carlos Alberto sind portugiesische Wandkacheln aus verschiedenen Jahrhunderten zu bestaunen. → Tour 4
Avenida dos Aliados
Die Büro- und Bankgebäude entlang der platzartigen Avenida wurden im nüchternen Stil des Neoklassizismus errichtet. Die künstlerische Pracht der Dekors versteckt sich vielfach im Inneren der Gebäude. Ein gutes Beispiel dafür ist das ehemalige Café Imperial, welches in den 1930er-Jahren eröffnet wurde und heute als schönste McDonald’s-Filiale der Welt gilt. → Tour 1
Das schmalste Wohnhaus der Stadt
Zwischen den Azulejo-Kirchen do Carmo und dos Carmelitas befindet sich die Casa Escondita, das „versteckte Haus“, mit seiner nur einen Meter breiten Fassade. Es diente nur dazu, eine zweite Kirche neben der ersten bauen zu können. Dies war eigentlich verboten. → Tour 4
Die lachenden Chinesen
Im Jardim da Cordoaria stehen drei Installationen, auf denen Bronzefiguren mit lachenden Gesichtern herumturnen. Es handelt sich um das Werk des spanischen Künstlers Juan Muñoz, der sich wohl von den entstellten Lachgesichtern des chinesischen Kollegen Yue Minjun inspirieren ließ. → Tour 4
Feira dos Passarinhos
An der ganz hoch über dem Douro gelegenen Alameda das Fontaínhas, etwas flussaufwärts der modernen Ponte do Infante Dom Henrique, findet jeden Sonntagvormittag ein Vogelmarkt statt. Aus Hunderten von Käfigen zwitschern die bunten Vögelchen, die traditionell die engen Gassen der Ortschaften in Portugal beleben. → Tour 6
Fischerhafen Matosinhos
Zwischen den qualmenden Grillrestaurants und dem Meer befindet sich ein großräumiges Industrieareal mit Kühlhallen, Bürogebäuden und Frigo-Lastzügen, welche die angelandeten Meeresfrüchte nach Norden abtransportieren. In einem kleinen Laden gibt es wohl die weltgrößte Auswahl an Fischkonserven. → Tour 7
Casa do Infante
In diesem Stadtpalast unten am Fluss soll 1394 Heinrich der Seefahrer zur Welt gekommen sein. Interessant ist das dort untergebrachte Museum, welches sich auch etwas selbstkritisch mit der damals von Portugal eingeläuteten Globalisierung auseinandersetzt. → Tour 1
Jardins do Palácio de Cristal
Großartiger Park mit fantastischen Ausblicken ins Tal des Douro bis zur Mündungsbucht, auf den von Linden gesäumten Wegen stolziert der ein oder andere Pfau umher. Ein Spaziergang den Hang hinunter führt nach Miragaia. → Tour 4
Wege durch Porto
Auf der Touristenmeile
Tour 1
Von der Praça da Liberdade über die Rua das Flores hinunter zum Cais da Ribeira, den „Anlegestellen am Flussufer“ - das ist der touristische Highway der Stadt. Vom Flussufer kann man mit dem Lift oder der Standseilbahn wieder hinauffahren. Oder man überquert auf der Eisengerippebrücke Dom Luís I den Douro, um auf die andere Uferseite mit den Portweinkellereien zu kommen.
Estação de São Bento, blau-weiße Kachelkunst in der Vorhalle des Bahnhofs
Palácio da Bolsa, sein Prunkstück ist der prächtig ausgestattete Arabische Saal
Cais da Ribeira, Flaniermeile am Douro-Ufer
Ponte Dom Luís I, eisernes Wahrzeichen der Stadt
Vom Bahnhof zum alten Hafen
Im Centro Histórico
Kunst auf Kacheln
Estação de São Bento
Vom südlichen Ende der Praça da Liberdade strahlt uns unten, gleich ums Eck, das Hauptportal des Bahnhofs São Bento entgegen. Schon die Außenansicht ist imposant, São Bento ist ein streng symmetrischer Bau im Beaux-Arts-Stil. Das eigentliche Prunkstück ist aber die mit Azulejos ausgeschmückte Vorhalle des Bahnhofs. An die 20.000 Keramikkacheln zeigen dort Szenen aus dem ländlichen und religiösen Leben Portugals (Getreideernte, Weinlese, Wallfahrten usw.), aber auch bedeutende Ereignisse aus der portugiesischen Geschichte, z. B. die Eroberung von Ceuta durch Heinrich den Seefahrer. Im Fries ist die Entwicklung der Transportmittel abgebildet, den ruhmreichen Abschluss markiert die Eisenbahn.
Gebaut wurde der Bahnhof von 1900 bis 1916 auf dem Gelände des Klosters Mosteiro de São Bento de Avé-Maria, daher sein Name. Zum Zeitpunkt der Eröffnung waren die Bahnstrecken der Linha do Minho (von Viana do Castello) und der Linha do Douro (aus dem Douro-Tal) in die Innenstadt Portos schon längst weitgehend fertiggestellt, nur das letzte kleine Stück fehlte noch: Die Züge hielten in Ermangelung eines Endbahnhofs direkt an der Praça da Liberdade neben ein paar improvisierten Fahrkartenschaltern. Kolportiert wird die Geschichte, das Bahnhofsgebäude sei später als geplant fertig geworden, weil eine Nonne sich geweigert habe, das zum Abriss vorgesehene Kloster zu verlassen - erst nach deren Tod habe man den Bau vorantreiben können. Den historischen Fakten hält die Geschichte zwar nicht stand, Spuren hat sie aber dennoch hinterlassen: Wenn heute in Portugal die Bahn streikt, heißt es, die Nonne sei wieder zurückgekommen ...
Besuchermeile
Rua das Flores
Die Rua das Flores ist für viele Besucher die eigentliche Hauptachse der Stadt. Ihr Name „Straße der Blumen“ stammt aus einer Zeit, als sie noch durch die Gärten des Bischofs führte. Heute verbindet sie das Geschäftsviertel Baixa mit dem Cais da Ribeira am Douro-Ufer; als Fußgängerzone ist sie angenehmer zu gehen als die parallel verlaufende Hauptstraße Rua de Mouzinho da Silveira mit ihrem regen Autoverkehr. Früher war die Rua das Flores das Revier der Goldschmiede, und noch heute sind hier viele Juweliergeschäfte angesiedelt. Allerdings gibt es inzwischen mindestens ebenso viele Souvenirläden und Cafés mit Außenbestuhlung.
Moderne und Tradition
Museu da Misericórdia do Porto
Zum Ende des Mittelalters regierten Not, Krankheit und Krieg in ganz Europa. Deshalb wurde nach dem älteren Vorbild von Florenz (Misericordia di Firenze) in Lissabon 1499 diese gemeinnützige Bruderschaft gegründet und Niederlassungen in ganz Portugal und den Überseegebieten geschaffen.
Das gut aufbereitete Museum erzählt die Geschichte der Stiftung. Einen großen Teil der Ausstellung nehmen die Ölporträts der Stifter ein. Das wertvollste Werk heißt Fonte da Vita (Quelle des Lebens) und ist eine flämische Auftragsarbeit; sie zeigt König Manuel I., den Mitinitiator der Casa Misericórdia, mit Gemahlin, Prinzen und Prinzessinnen auf dem Kalvarienberg (ca. 1517). Hübsch anzuschauen ist die moderne Überdachung des Innenhofs, eine Konstruktion aus Glas und Eisen aus dem 20. Jh.
Den Rundgang beginnt man im 3. Stock. Unten angekommen, kann man die benachbarte Kirche besichtigen, die Igreja da Misericórdia.
Tägl. 10-18.30 Uhr, Eintritt 10 €. Rua das Flores 15, Tel. 220906960, mmipo.pt.
Seife vom Auswanderer
Claus Porto
Gegenüber dem Museu da Misericórdia hat das in Porto gegründete Seifen- und Parfümunternehmen seinen Vorzeigeladen eingerichtet. Im ersten Stock sind alte Fotos aus der Gründerzeit zu sehen. Sie stammen vom deutschen Ingenieur und Fotopionier Emílio Biel und zeigen u. a. den Firmengründer Ferdinand Claus. Claus, Chemiker und Einwanderer aus Deutschland, begann 1887 mit einer eigenen Fabrikation in der Avenida de França, die dort bis vor wenigen Jahren betrieben wurde. 1916 musste er - wie alle Deutschen während des Ersten Weltkriegs - Portugal verlassen, sein Betrieb wurde zunächst verstaatlicht. Später übernahm ihn Achilles de Brito, einer seiner früheren Geschäftspartner, der das Unternehmen „Ach. Brito“ nannte. Die Produkte von „Claus Port0“ wurden seither von „Ach.Brito“ als Luxusmarke der Firma weitergeführt. Die in ganz Portugal und darüber hinaus berühmten Seifen werden noch heute in Handarbeit gesiedet und ihre Zutaten auf alten Steinwalzen zermahlen. Verpackt sind sie in edel glänzendem Papier im 30er-Jahre-Design. Sich damit ganz profan bloß die Hände zu waschen, ist fast schon eine Beleidigung ...
Rua das Flores 22, Tel. 229289821, clausporto.com.
Kasperl zum Anfassen
Museu das Marionetas do Porto
Nach der Rua das Flores können wir einen kurzen Abstecher nach rechts in die Rua de Belomonte machen, bevor wir weiter in Richtung Rua de Ferreira Borges gehen. Das kleine ansprechende Museum zur Erinnerung an den Gründer des Marionettentheaters João Paulo Seara Cardoso (1956-2010) dürfte nicht nur Kindern gefallen. In den hellen, freundlichen Räumen gibt es eine Menge hübscher Puppen von groß bis klein, zum Teil auch zum Anfassen und Spielen. Theateraufführungen finden ein paar Häuser weiter statt (Nr. 57), im Sommer z. T. in Englisch.
Mi-Fr 14-18 Uhr, Eintritt 3,50 €. Rua de Belomonte 61, marionetasdoporto.pt.
Strenge Prüfung
Instituto dos Vinhos do Douro e Porto (Port and Douro Wines Institute)
Das Institut fungiert fast wie eine Behörde, die für den guten Ruf der regionalen Weine zu sorgen hat. Das Douro-Gebiet war die erste Weinbauregion der Welt, die für ihre Erzeugnisse ein Ursprungszertifikat einführte. In den Laboren im Haus werden die Qualitätskontrollen der Weine durchgeführt.
Die Räume sind nur im Rahmen einer Führung zu besichtigen, parfümierte Besucher sind dabei nicht erwünscht, weil dies die Sensorik der Prüfer irritiert. In einem überschaubaren öffentlichen Bereich informieren Schautafeln über die Regionen mit ihren unterschiedlichen Qualitäten. Witzig ist ein Zapfautomat, der mit einer an der Rezeption gekauften Guthabenkarte Portweinproben ausgibt. Er bietet acht verschiedene Qualitäten von 2 bis 9 € pro Glas an.
Anmeldung für eine kostenlose Vintage-Port-Probe über
[email protected] (ab 7 Personen). Mo-Fr 10-19.30 Uhr. Rua de Ferreira Borges 27, Tel. 222071600.
Glas, Stahl, Folklore
Mercado Ferreira Borges
Die rot gestrichene Halle wurde 1885 aus Stahl und Glas errichtet, aber nie als Markthalle genutzt, obwohl sie so geplant worden war. In den 1970er-Jahren sollte der Bau einem Parkplatz weichen. Zum Glück setzten sich Persönlichkeiten der Stadt dafür ein, dieses Architekturbeispiel der europäischen Glas- und Stahlepoche zu erhalten. Erst später wurde eine Tiefgarage unter dem gepflegten Rasenvorplatz angelegt, auf dem sich heute gerne die Touristen ausruhen. In dem Hallenbau sind Souvenirläden, Cafés und der „Hard Club“ (hardclubporto.com) zu finden, in dem regelmäßig Konzerte stattfinden, von Death Metal bis zu brasilianischer Folklore.
Rua da Bolsa 19.
Im Börsenpalast - der Saal des Präsidenten
Börsenpalast
Palácio da Bolsa
Der Palast wurde 1844 als Sitz der Portuenser Handelskammer gebaut und zwischenzeitlich auch als Börse genutzt, daher der Name. An seine alte Bestimmung erinnert noch die hier traditionell abgehaltene Wahl des Handelskammerpräsidenten, ansonsten wird das repräsentative Gebäude meist nur noch für öffentliche Empfänge genutzt. Und sein Prunkstück, der Arabische Saal, wird für Hochzeiten oder private Feste für 7000 Euro pro Abend vermietet. Wer Lust und Geld hat ...
Von außen zeigt sich die Fassade eher kühl, innen ist der Palast dafür umso reicher ausgeschmückt. Bemerkenswert im Treppenhaus ist die aus dem harten Granit herausgearbeitete, aufwendige Ornamentik. In vielen Räumen ziehen die meisterlichen Werke der Stuckaturkunst den Blick auf sich, meist sind sie mit Blattgold beschichtet.
Bei der Ausstattung des Arabischen Saals ließ sich der Architekt bis ins Detail von der maurischen Architektur der Alhambra inspirieren. Sogar die mehrfache Inschrift „Allah über alles“ schmückt den Raum, obwohl Vandalen die Schriftzeichen stellenweise zerstört haben. Eine Hymne auf die englische Königin („Gott beschütze Königin Queen Mary II“), ebenfalls in arabischer Schrift, blieb dagegen unbehelligt.
Der Fußboden im Nebenraum ist eine Intarsienarbeit aus verschiedenfarbigen tropischen Hölzern, deren Muster so plastisch wirken, dass man fast glaubt, darüber zu stolpern. Die Wände schmückt aufwendiges Stuckdekor, das täuschend echte Holzimitationen zeigt.
April-Okt. tägl. 9-18.30 Uhr, Nov.-März 9-12.30 und 14-17.30 Uhr. Führung jeweils zur halben Stunde. Eintritt 12 €, Stud. mit Cartão Jovem und über 65 J. 7,50 €, mit Porto Card 50 % Nachlass. Rua de Ferreira Borges, Tel. 223399000, palaciodabolsa.com.
Porto im Kasten
Companhia Aurifíca
Das Handwerk zur Herstellung von Blattgold, um damit Holzaltäre oder auch Haushaltsgegenstände wie Schalen oder Besteck zu überziehen, wurde durch die Companhia Aurificía ab 1864 industrialisiert. Fast 150 Jahre, bis 2010, existierte diese Fabrik in der Rua dos Bragas, gegenüber der juristischen Fakultät, wenn auch zum Ende hin dort mehr ordinäre Schrauben und Nägel produziert wurden - auf dampfbetriebenen Pressen aus dem Jahre 1897!
Das 1,6 Hektar große Gelände wurde für 10 Millionen Euro an einen Immobilieninvestor verkauft, eine Wohnanlage soll hier entstehen. 2024 konnte man durch den Zaun noch das alte bordeauxfarbene Bürogebäude sehen.
Gold, mehr Gold, noch mehr Gold
Igreja de São Françisco
Die Kirche - eines der frühesten gotischen Bauwerke in Portugal - wirkt mit ihrer dunklen Granitfassade auf den ersten Blick düster. 1383 wurde der Bau begonnen, 1425 war er fertiggestellt. 1833 brannte ein großer Teil bei der Belagerung von Porto ab, deshalb sind die gotischen Elemente nur noch im Chor gut zu erkennen, aber auch die Grabkapelle von Luis Alvares de Sousa am Eingang links ist Gotik pur. Das Gotteshaus wurde im Verzierungswahn des 18. Jh., als ganze Schiffsladungen mit Gold aus Brasilien eintrafen, mit blattgoldüberzogenem Schnitzwerk ausgekleidet. Die Franziskanermönche, ein Bettelorden, weigerten sich daraufhin, die Kirche weiter für ihre Gottesdienste zu nutzen. So blieb es bis heute - nur weltliche Veranstaltungen und Konzerte werden hier veranstaltet.
Der linke Seitenaltar ist ein ganz bemerkenswertes Werk, ein fein geschnitzter Stammbaum von Jesus Christus. Von der in einem Schrein darunter aufgebahrten Figur der heiligen Maria erbitten sich die Gläubigen eine gute Reise in die Ewigkeit.
Gegenüber vom Haupteingang der Kirche ist im Haus des Dritten Ordens der Franziskaner (Ordem Terceira de São Francisco) eine Ausstellung sakraler Gegenstände zu sehen, im Untergeschoss stößt man auf eine sehenswerte Krypta. Das Haus plante der italienische Architekt Niccoló Nasoni, der die ganze Stadt mit seinen Barockbauten verschönerte.
Im Sommer tägl. 9-20 Uhr, im Winter bis 19 Uhr. Ticket für alle besuchbaren Bereiche 10 €. Rua Infante Dom Henrique, Tel. 222062125, ordemsaofrancisco.pt.
Zeit der Entdecker
Casa do Infante
Das stattliche Gebäude wurde 1325 unter König Afonso IV. als Zollhaus erbaut. Es war damals das einzige königliche Gebäude in der Stadt und diente Angehörigen bzw. Bediensteten des Hofes vermutlich auch als temporäre Unterkunft. Berühmt ist aber in erster Linie deswegen, weil hier einer frühneuzeitlichen Chronik zufolge am 4. März 1394 der Infante Dom Henrique, o Navegador, zu Deutsch: Heinrich der Seefahrer, geboren wurde.
Heinrich, der vierte Sohn des portugiesischen Königs João I und seiner Frau Philippa von Lancaster, war Initiator und finanzieller Förderer der portugiesischen Entdeckungsfahrten, was ihm später seinen berühmten Beinamen eingebracht hat (und nicht etwa der Umstand, dass er selbst in großem Stil als Seefahrer aktiv gewesen wäre).
Farbenpracht statt grauem Granit
Die Ausstellung informiert in einem chronologischen Rundgang über die Zeit der Entdeckungsfahrten und den Werdegang des Prinzen nüchtern und ungeschönt (Schautafeln auf Portugiesisch und Englisch). Treibende Kraft war von Anfang an die Suche nach neuen Vorkommen von Silber und Gold.
Der erste Raum der Ausstellung widmet sich der Münzprägung. Eine gewisse Menge an Edelmetallen war damals für eine florierende Ökonomie lebensnotwendig. Doch die Silberminen in Böhmen und Serbien waren fast erschöpft und um neue Vorkommen zu erschließen, musste man erst Ceuta an der Meerenge zu Gibraltar unter Kontrolle bringen. Die späteren Fahrten führten die Flotte Heinrichs bis nach Brasilien und Indien.
In den modern gestalteten Ausstellungsräumen rechts des Eingangs sind jährlich wechselnde Themenausstellungen zu sehen.
Di-So 10-17.30 Uhr, Mo Ruhetag. Eintritt 4 €, Stud. und über 65 J. frei, Sa/So frei für alle. Rua da Alfândega 10, Tel. 222060400,
[email protected].
Museum mit Probierbar
Museu do Vinho do Porto
Um den Portwein geht es in diesem kleinen „Museum für Lokalgeschichte“ nur ganz unten, in der Portwein-Probierbar mit Blick zum Fluss. Im 1. Stock sind Konstruktionszeichnungen und Holzmodelle von Rabelo-Transportbarken zu sehen, auf denen der schwere Süßwein flussab geschifft wurde. Ein Stockwerk höher sind alte Gewichte und Maßeinheiten aus dem Eichamt zu sehen, und der Raum ganz oben widmet sich den Inspektoren, die früher u. a. die Lebensmittelaufsicht innehatten.
Tägl. 10-17.30 Uhr, Mo geschlossen. Eintritt 4 €. Rua da Reboleira 37. Man kann von der Straße aus durch die Portweinbar zur Flussbalustrade gehen, ohne Eintritt zu zahlen.
Sehen und gesehen werden
Cais da Ribeira
Auf der Flaniermeile der Porto-Besucher herrscht von Mittag bis in die Nacht ein großes Kommen und Gehen.
In den Bögen der Arkaden - ursprünglich waren es Lagerräume - haben sich heute Restaurants mit großflächiger Bestuhlung davor breitgemacht. Preise und Qualität der Gerichte sind ganz okay, und wer den Trubel nicht scheut, kann hier beim Essen die prächtige Aussicht genießen.
In Richtung Brücke Ponte Dom Luís I, neben dem Haus Nr. 20, findet sich eine rußgeschwärzte Reliefdarstellung des französischen Überfalls von 1808. Damals floh die Bevölkerung in Panik über den Fluss, denn Napoleons Soldateska kam aus dem Norden. Die Schwimmbrücke aus miteinander vertäuten Booten konnte die Menschenmasse nicht tragen und brach, die halbe Stadt drängte nach und schob die Flüchtenden in die Flut - etwa 4000 Menschen ertranken.
Dem Relief werden übrigens Wundertaten zugeschrieben. Eine Kerzenspende oder gar das Einwerfen eines 10-Euro-Scheins in den Opferstock soll lang gehegte Hoffnungen erfüllen. Die Einheimischen nennen das Bild heute noch wehmütig as alminhas, „die Seelchen“.
In der Arkade dahinter hatte Deocleciano Monteiro Duque da Ribeira (1902-1996), der „Herzog vom Kai“, sein Kontor. Er war Flusswächter und ein hoch geachteter und über Porto hinaus bekannter Mann, der auch schon mal mit dem Staatspräsidenten Eanes zu Mittag aß und vom Autor dieses Buchs bei früheren Reisen regelmäßig besucht wurde. Nach eigenem Bekunden war er in seiner 60 Jahre langen Laufbahn fünfzigmal Lebensretter und fünfhundertmal Leichenfischer. Die Stadtverwaltung hat Leben und Werk des Duque mit einem kleinen Denkmal gewürdigt. Es steht ein paar Schritte von den Arkaden entfernt in der Nähe „seiner“ Brücke, der Ponte Dom Luís I (s. u.). Es war über Jahre sein ausdrücklicher Wunsch, dass es noch zu seinen Lebzeiten aufgestellt würde ...
Rua de Cima do Muro: Ein hübscher Blick bietet sich von dieser „Straße auf der Mauer“, die auf den Arkaden, hinter der Freifläche am Fluss verläuft.
Mit dem Douro River Taxi28 kann man vom Cais nach Vila Nova de Gaia übersetzen. Einfach 3 €, 9-20 Uhr, im Winter nur bis 16.50 und Mittagspause von 12-13 Uhr. Infos unter dourorivertaxi.com.
Für müde Füße
Ascensor da Ribeira (Elevador da Lada)
Dieser Aufzug, eine moderne Miniausführung des berühmten „Eiffel-Aufzugs“ in Lissabon, findet sich etwas hinter dem Cais da Ribeira. Seit 1994 ist er in Betrieb und verbindet die Ribeira mit dem Bischofssitz Paço Episcopal und der Kathedrale Sé do Porto. Nach dem Ausstieg sind es allerdings noch ca. 80 Treppenstufen bis zum Ziel.
Tägl. 8-22 Uhr, am Wochenende ist die Aussichtsplattform des Aufzugs geschlossen. Nutzung frei.
Als Alternative für etwas Fußlahme bietet sich die Fahrt mit der ultramodernen Standseilbahn Funicular dos Guindais an, die am Beginn der Avenida Gustavo Eiffel gleich hinter der Bücke hinauf zur Praça da Batalha fährt (Fahrpreis etwa 4 €).
Eisernes Wahrzeichen der Stadt
Ponte Dom Luís I
Die Stahlbrücke mit zwei Etagen ist Portos berühmtestes Bauwerk. Auch wenn sie so aussieht - sie stammt nicht von Gustave Eiffel, sondern vom belgischen Architekten Théophile Seyrig, einem Schüler des französischen Meisters. Revolutionär für die damalige Zeit war die Statik des Bauwerks: Das Gewicht der Konstruktion ließ Seyrig auf nur drei Punkten lagern.
Die Eisenbahnbrücke Ponte D. Maria Pia, etwas flussaufwärts, hatte Gustave Eiffel neun Jahre zuvor selbst geplant. Eigentlich sollte die Ponte Dom Luís I ein Gemeinschaftswerk von Eiffel und Seyrig werden, doch Eiffel wollte sich nicht reinreden lassen und verließ das Projekt.
Die 172 m lange Brücke wurde 1886, nach fünf Jahren Bauzeit, eingeweiht und 2004 umfassend restauriert. Auf der unteren Ebene schiebt sich zurzeit der zweispurige Autoverkehr über die Brücke, und die schmalen Gehsteige zu beiden Seiten sind dem dichten Fußgängerverkehr nicht mehr gewachsen. Es wird daher intensiv darüber nachgedacht, die Brücke für Autos zu sperren. Auf der oberen Etage, 50 m über dem Fluss, fährt die Metro im Schleichtempo: Oben ist eine Art Fußgängerzone, und wenn’s bimmelt, muss man an die Seite ausweichen.