Portugal Reiseführer Michael Müller Verlag - Michael Müller - E-Book

Portugal Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Michael Muller

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Beschreibung

Anders reisen und dabei das Besondere entdecken Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Sonne, Strand, weites Land und ein ganz spezielles Lebensgefühl – das ist Portugal, auch »Kalifornien Europas« genannt. Gehen Sie mit Michael Müller und dem Reiseführer »Portugal« in der 24. (!) Auflage auf Entdeckungstour im Südwesten Kontinentaleuropas. Auf 756 Seiten mit 237 Farbfotos spüren Sie die Liebe und Hingabe von Michael Müller an dieses Land. Mit Blick für das Besondere und viel Liebe zum Detail führt er Sie ebenso durch die Metropole Lissabon wie durch kleine, sehenswerte Dörfer an der Algarve im Süden des Landes sowie zu allem Sehens- und Erlebenswertem dazwischen. Dank 87 Karten und Plänen sind Sie so gut orientiert wie die Einheimischen. Ökologisch, regional und nachhaltig wirtschaftende Betriebe sind kenntlich gemacht. Michael Müller hat alles für Sie vor Ort recherchiert und ausprobiert. Zahlreiche eingestreute Kurz-Essays und Anekdoten vermitteln interessante Hintergrundinformationen und machen Ihnen Land und Leute leichter zugänglich. Die Geheimtipps von Michael Müller erschließen Ihnen die Must-Sees ebenso, wie die versteckten Perlen des Landes. Erprobte Tipps und nützliche reisepraktische Ratschläge runden den Portugal-Reiseführer ab. Die Süddeutsche Zeitung schreibt: »Einen zuverlässigen Reiseführer hat, wer mit Michael Müllers Buch unterwegs ist.« Und die Mittelbayerische Zeitung findet: »Kein Portugal-Urlaub ohne Michael Müller.« Portugal im Überblick Altstadttrubel in Porto, Surfparadies und Fischerstädtchen Nazaré, Baden an wilder Küste in Vila Nova de Milfontes, einsame Berglandschaften in der Serra da Estrela, Flussdelfine in der Mündung des Rio Sado, fünf UNESCO-Welterbe-Stätten – mit unserem Reiseführer »Portugal« wird Ihr Urlaub alles, aber nicht langweilig. Der Norden Portugals ist die Wiege der Nation. Das von dunklem Granit geprägte Guimarães war 1140 die erste Hauptstadt Portugals. Heute ist Porto das quirlige Zentrum der Region. Die Flüsse Minho und Douro prägen die Landschaft. Berühmt ist die Region für den Weinbau, sei es Portwein oder sommerlich-spritziger Vinho Verde. Vertrauen Sie den Geheimtipps von Michael Müller und entdecken Sie mit unserem Portugal-Reiseführer neben der Historie auch die süffigsten Tropfen und schmackhaftesten Spezialitäten der Region. Mittelportugal zwischen Lissabon und Porto gliedert sich in die Regionen Beira im Norden, Oeste im Westen und Ribatejo im Süden. Badefreunde erfreuen sich an schier endlosen Sandstränden. Einmalig: Die Lagunenlandschaft um Aveiro. Im Landesinnern erheben sich die knapp 2.000 Meter hohen Berge der Serra da Estrela. Coimbra ist historische Universitätsstadt und bis heute geistiges Zentrum Portugals. Mit dem Reiseführer »Portugal« entdecken Sie die Must-Sees Portugals ebenso, wie versteckte Perlen, die garantiert nicht jeder kennt. Auf mehreren Hügeln gelegen, erhebt sich die Hauptstadt Lissabon über die breite Mündung des Rio Tejo. Sie gilt als eine der schönsten Hauptstädte Europas. Erforschen Sie mit unserem kundigen Begleiter an Ihrer Seite die prachtvolle Altstadt, zahllose Kaffeehäuser, ein vitales Nachtleben, und die einmalige Mischung aus Moderne und Geschichte, die Lissabon so besonders macht. Ein Ausflug zum Pena-Palast ins nahe Sintra sowie zu den Stränden Estorils und Cascais gehören dazu. Unser Reiseführer hat für Ihre Entdeckungstouren alles Sehens- und Wissenswerte parat! Im Süden liegen das Alentejo und die Algarve. Während das Alentejo trotz grandioser Strände bislang touristisch noch wenig erschlossen ist (Individualtouristen und Naturliebhaber sind hier also genau richtig!), gehört die Algarve zu einem der beliebtesten Urlaubsziele in Europa.

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Seitenzahl: 1491

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Michael MüllerOrientiert in PortugalDas Land im ProfilErlebnis KulturStrände und BadenPortugal mit KindernUnterwegs in PortugalNordportugalAm Rio Minho entlang zum MeerMelgaçoMonçãoValença do MinhoVila Nova de CerveiraCaminhaMoledo do MinhoVila Praia de ÂncoraParque Nacional da Peneda-GerêsÖstlicher NationalparkWestlicher und nördlicher NationalparkAm Rio Lima entlang Richtung MeerPonte da BarcaAbstecher zum Rio VezArcos de ValdevezSerra da PenedaPonte de LimaViana do CasteloVon der Mündung des Rio Cávado landeinwärtsEsposendeFão/OfirApúliaBarcelosBragaGuimarãesTrás-os-MontesVila RealChavesBragançaVinhaisMontesinho-NaturparkMiranda do DouroDouro-RegionVon Porto nach SouseloCinfães und UmgebungZwischen Porto Antigo und Peso da RéguaPeso da RéguaLamego und UmgebungPinhãoSão João da Pesqueira und UmgebungFreixo de Numão und UmgebungVila Nova de Foz CôaTorre de Moncorvo und UmgebungPenedono und UmgebungPortoCentro HistóricoUniversitätsviertelRund um die KathedraleVom Mercado Bolhão zur Kirche Santa ClaraVon Grün zu GrünIm Westen der StadtFoz do DouroVon Foz do Douro Richtung MatosinhosVila Nova de GaiaMatosinhosAmaranteNördlich von PortoVila do CondePóvoa de VarzimAguçadouraSüdlich von PortoMiramarEspinhoAroucaSanta Maria da FeiraMittelportugalBeira InteriorGuardaRundfahrt über die DörferCastelo MendoAlmeidaCastelo RodrigoMarialvaTrancosoVon Guarda durch das Hinterland nach Castelo BrancoBelmonteSortelhaSerra da EstrelaCovilhãPenhas da SaúdeSabugueiroSeiaGouveiaLinharesManteigasMonsantoIdanha-a-VelhaCastelo BrancoBeira LitoralVon Castelo Branco nach CoimbraLousãCoimbraAusflüge rund um CoimbraConímbrigaMealhadaLuso/BuçacoBarragem da AguieiraVon Coimbra nach ViseuPenacovaCojaPiódãoAvôViseuVon Viseu nach AveiroTermas de São Pedro do SulCaramuloAveiroDas Haff von AveiroCosta NovaTorreiraOvarDie Küste entlang von Aveiro bis Figueira da FozPraia de MiraPraia da TochaFigueira da FozMontemor-o-VelhoSão Pedro de MoelLeiriaBatalhaOesteAlcobaçaNazaréSão Martinho do PortoFoz de ArelhoCaldas da RainhaÓbidosPenicheBerlenga-InselnRibatejoVon den Höhlen in den Himmel: Ein Ausflug in die SerrasParque Natural das Serras de Aire e CandeeirosFátimaVon Fátima durch das Land der TemplerTomarAbrantesVon Abrantes durch das Tejo-TalConstânciaCastelo de AlmourolGolegãSantarémLissabon und UmgebungSehenswertes in LissabonIn der Baixa und im ChiadoIn der Alfama und der GraçaIn der NeustadtBairro AltoDie westlichen StadtteileBelémOsten von LissabonAusflug nach AlmadaCosta de LisboaEstorilCascaisPraia do GuinchoQueluzSintraCabo da RocaAzenhas do MarMafraEriceiraSüdlich des TejoSesimbraCabo EspichelAzeitãoPalmelaSetúbalAlentejoAlto AlentejoVon Castelo de Vide nach ElvasCastelo de VideMarvãoPortalegreElvasÜber Schmugglerwege ins MarmortalAlandroalVila ViçosaBorbaEstremozAusflug zu Burgen, Teppichen und köstlichem WeinÉvoramonteArraiolosÉvoraSteinzeitliche Kultstätten bei ÉvoraMonsarazBaixo AlentejoZwischen Sado und SinesAlcácer do SalComportaTorrãoGrândolaWandern und baden bei GrândolaSantiago do CacémSinesCosta AlentejanaPorto CovoOdeceixeVila Nova de MilfontesCosta VicentinaAlmograveOdemiraBarragem Santa ClaraZambujeira do MarDurch den Campo BrancoOuriqueBejaUmgebung von BejaDer Norden des DistriktsCubaAlvitoVidigueiraMouraBarragem do Alqueva (Alqueva-Stausee)EstrelaLuzMourãoEntlang der Verteidigungslinie gegen die SpanierSerpaMértolaParque Natural do Vale do GuadianaAlgarveOstalgarve: die KüsteVila Real de Santo AntónioCastro MarimMonte GordoWestlich von Monte GordoPraia VerdeAlturaVila Nova de CacelaManta RotaCacela VelhaFábricaCabanasTaviraSanta LuziaFusetaOlhãoFaroAlmancilEstóiOstalgarve: das HinterlandAm Rio Guadiana flussaufwärts in den AlentejoAlcoutimCachopoSão Brás de AlportelLouléQuerençaSalirBenafimAlteWestalgarveQuarteiraOlhos d’ÁguaAlbufeiraStrände und Siedlungen bei AlbufeiraArmação de PêraCarvoeiroLagoaFerragudoPortimãoPraia da RochaAlvorSilvesSerra de MonchiqueCaldas de MonchiqueMonchiqueDer wilde WestenLagosPraia da LuzBarão de São JoãoSalemaFigueiraVila do BispoSagresCosta VicentinaCarrapateiraAljezurArrifanaNachlesen & NachschlagenPortugals RegionenGeschichte PortugalsPolitik und GesellschaftPortugals WirtschaftKunst und ArchitekturMusikAnreiseVerkehrsmittel vor OrtÜbernachtenEssen und TrinkenReisepraktisches von A bis ZAdressenBadenBarrierefreiheitBotschaften und KonsulateCartão JovemDrogenEinkaufenEinreisebestimmungenFahnen und WappenFeiertageFernsehenGeldGesundheitInformationenKartenKlima und ReisezeitKriminalitätLGBTLiteraturMoskitosNotruf-NummernÖffnungszeitenPolizeiPostSportSprachkenntnisseStierkampfTelefonierenToilettenTrinkgeldWasserZeitZeitungenEtwas PortugiesischÜber dieses BuchPräambelImpressumFotonachweisWas haben Sie entdeckt?Vielen Dank!Übersichtskarten und PläneZeichenerklärungPortugal ÜbersichtIndex
Alles im Kasten
Soalheiro – ein kleiner, erfolgreicher WeinerzeugerGrünes aus der Alvarinho-TraubeDas Land der Hirsche – wie Vila Nova de Cerveira zu seinem Namen kamPilgerpfade nach Compostela: Die Caminhos de SantiagoDer Kabeljau (Bacalhão)Wechselhafte Politik für erneuerbare EnergienGalo de BarcelosKunstvolle JocheDie Töpferdörfer Galegos São Martinho, Galegos Santa Maria und ManhenteDer Aufstieg und Fall der TextilindustrieBerrões – die heiligen SchweineTanz der Vampire?Adler, Tauben und KaninchenAzulejo-Bahnhof Pinhão: Die heile Welt der 1930er-Jahre?Bioweine vom Douro: Die Weinkellerei QuevedoLieblingsort am Douro: Miradouro de São Salvador do MundoSteinzeitliche ZeichenkunstTagesausflug ins Côa-TalAndante AzulFadoPortwein: Die Süße der BeerenDie Fischer und ihre ZeichenDer „Arsch“ von GuardaDie Juden in PortugalSaatgut-Gigant Monsanto und die wackere Bio-KonkurrenzStudentische TraditionenMord im LustgartenDie Waldmönche von BuçacoSüße Sünde – Pão-de-LóFernão Mendes Pinto – ein portugiesischer Lügenbaron?Die tapfere BäckerinDie EstremaduraKleiner Arte-Nova-SpaziergangBuchkultur in ÓbidosDie Schlacht um die BerlengasDas Wunder von FátimaDer TemplerordenCavalos LusitanosMit der Tram 12 rund um den BurgbergMister Five Percent – Calouste Sarkis GulbenkianFeiern bis Sonnenaufgang – Feste in LissabonDie etwas andere Tour – mit dem Fahrrad durch LissabonNostalgietour mit der Straßenbahn 28: Martim Moniz – PrazeresAusflug zu den Flussdelfinen im SadoGeknüpfte Bilder aus PortalegreParque Natural da Serra de São MamedeOlivenza oder der Streit um die GrenzeRota dos Vinhos do AlentejoDie Rota VicentinaUrsprüngliche Landschaft – der KüstennaturparkFamilientreffen der MadonnenLiebesgeschichte über JahrhunderteAlentejanische ChöreChristoph Kolumbus? É nosso!Weinanbau im Baixo AlentejoMonte Gordo und die ungehorsamen FischerCompanhia de Pescarias do Algarve – das Ende des ThunfischfangsTintenfischfangCaminho das Lendas, der Pfad der LegendenBioco – das maurische Gewand„Retterin des Abendlandes“MuschelzüchterRio Guadiana – viel Schmutz, wenig WasserSaure Ernte – Zitrusanbau lohnt nicht mehrEin Stuhl römischer Bauart?Mercado dos Escravos – SklavenmarktKein bisschen wasserscheu – der WasserhundBanho 29 – Abwehrkräfte stärkenHeinrich der Seefahrer – Prinz von SagresDer Leuchtturm am Cabo de São VicenteSebastianismoSalazar – Franco – HitlerCaetano – SalazarOsttimor – blutiges Ende der portugiesischen KolonialgeschichteTsunami-Alarm in Portugal?Die „Marranen“WaldbrändeKunst auf Kacheln – die AzulejosAmália RodriguesKrebsjagdPeixe Aranha6 Dinge, die Sie vermeiden sollten
Kartenverzeichnis
Nordportugal – ÜbersichtMinhoMonçãoNationalpark Peneda-GêresViana do CasteloBarcelosBragaGuimarãesTrás-os-MontesVila RealChavesBragançaRio DouroPorto – ÜbersichtPorto – ZentrumVila do CondeEspinhoMittelportugal – ÜbersichtBeira InteriorGuardaCovilhãGouveiaCidade de Castelo BrancoBeira LitoralCoimbraViseuAveiroFigueira da FozLeiriaOeste und RibatejoCaldas da RainhaPenicheAbrantesSantarémLissabon und UmgebungBaixa und ChiadoAlfama und GraçaAvenida da LiberdadeBairro Alto - OberstadtBairro Alto LegendeWestliche AltstadtviertelBelém und AjudaMetro- und Bahnlinien, FährverbindungenInnenstadtEstorilCascaisParque de PenaSintraSesimbraSetúbalAlentejoAlto AlentejoPortalegreElvasÉvoraBaixo AlentejoVila Nova de MilfontesBejaMouraBaixo AlentejoSerpaMértolaAlgarveOstalgarveTaviraTavira – UmgebungFaroWestalgarveAlbufeiraFerragudoPortimãoSilvesLagosLagos – SträndeSagresSagres – UmgebungRegionen PortugalsBahnnetz PortugalCastelo dos Templários und Convento de ChristoMosteiro dos JerónimosZeichenerklärungPortugal Übersicht
Unterwegs mit
Michael Müller
1953 in Ebermannstadt geboren. Nach der Ausbildung zum Kfz-Mechaniker zog es ihn für einige Jahre nach Neuseeland und Ecuador. Dort begegnete er dem Reisejournalisten Martin Velbinger, mit dem er in Südamerika recherchierte - die Initialzündung für die berufliche Neuorientierung, die 1979 in der Gründung des eigenen Verlags mündete.
Fim del Mundo, das „Ende der Welt“, wird das Cabo de São Vicente am südwestlichsten Punkt Europas genannt. Und genauso erschien es mir manchmal, wenn ich zu einer meiner vielen Reisen in meine zweite Heimat startete: als führe ich zum Ende der Welt. Und das Ende der Welt kann so schön sein ...
Besonders in Erinnerung sind mir die ersten Fahrten in den Achtzigerjahren. Im Transitland Spanien gab’s noch so gut wie keine Autobahnen, und so galt es, die Dieselrußwolken der Lkw-Konvois mit ziemlich riskanten Überholmanövern hinter sich zu lassen, um das gelobte Land noch zum Abendessen zu erreichen - oder um wenigstens vor 24 Uhr an der Grenzstation zu sein, denn dann wurde der Schlagbaum runtergelassen und erst um 6 Uhr in der Früh wieder geöffnet. Der erste Galão (Milchkaffee) nach der Grenze jedenfalls erzeugte ein Glücksgefühl sondergleichen. Eine wohlverdiente Entschädigung für den Nervenkitzel, den der fahrbare Untersatz - meist ein klappriges Pannenfahrzeug - nach den Unwägbarkeiten der fast 3000 Kilometer weiten Reise verursacht hatte.
Liebeserklärungen sollte man eigentlich nicht an Länder richten. Bei Portugal fällt mir das schwer, deswegen vielleicht so: Portugal, mich bezaubern deine Caldeiradas, deine Bewohner, deine Sprache, dein Bacalhau. Und ich beneide dich um dein Lissabon.
Boa viagem!
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Haben Sie eine Tasca mit wundervollen Petiscos gefunden, das freundliche Albergo, den Top-Campingplatz oder einen schönen Wanderweg? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder neue Tipps zum Portugal-Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!
Schreiben Sie an: Michael Müller, Stichwort „Portugal“
c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19, D - 91054 Erlangen
Orientiert in Portugal
Das Land im Profil
Portugal ist ...
Das vergleichsweise kleine Land im äußersten Südwesten Europas hat in den letzten Jahren einen steten touristischen Aufschwung zu verzeichnen. Voll und überlaufen ist es hier dennoch nicht: ein ideales Ziel also für Individualreisende.
♦ Fläche: 92.212 km2
♦ Einwohnerzahl: 10.600.000
♦ Bevölkerungsdichte: 115 Einwohner pro km2
♦ Zeitzone: Westeuropäische Zeit (eine Stunde hinter der Mitteleuropäischen Zeit)
♦ Währung: Euro
♦ Telefonvorwahl: +351
... einer der ältesten Nationalstaaten Europas
Im Jahr 1140 rief sich der vormalige Graf von Portucale Afonso Henriques zum ersten König Portugals aus. Bis dahin hatte die besagte Grafschaft zum Königreich Leon und Kastilien gehört, einem der Vorgängerstaaten Spaniens. Zur Erlangung seiner vollen Souveränität musste Dom Afonso I, wie er sich nunmehr nannte, allerdings noch eine wichtige Formalität erledigen: die Zustimmung des Papstes einholen, denn ohne die war sein Königtum nichts weiter als ein weltlicher Papiertiger. Da der päpstliche Segen nicht ohne die Zahlung einer anständigen Gebühr zu erlangen war, musste zuerst verhandelt werden. Diese Verhandlungen zogen sich satte 39 Jahre hin, sodass die offizielle Geburtsurkunde des Landes in Form der päpstlichen Bulle Manifestis probatum erst 1179 ausgestellt wurde. Das mit dem Siegel des Papstes Alexander III. versehene Dokument wird heute im portugiesischen Staatsarchiv in Lissabon aufbewahrt.
... ein (reiches) Land am Meer
Portugal liegt dort, „wo das Land aufhört und das Meer beginnt“ - so heißt es beim portugiesischen Nationaldichter Luís Vaz de Camões. Tatsächlich grenzen der komplette Westen und Süden des Landes ans Wasser, die gesamte Küstenlinie ist mehr als 1000 Kilometer lang. Was heute immense badetouristische Vorzüge mit sich bringt, ist historisch der Grund für Portugals Aufstieg zur führenden europäischen Seefahrernation im 15. und 16. Jahrhundert. Das Land orientierte seine Aktivitäten quasi automatisch Richtung Übersee. Es erkundete, entdeckte und eroberte ferne Welten und tat das, was Eroberer zu allen Zeiten am liebsten getan haben: sich an den Ressourcen der eroberten Gebiete bedienen. Der aus den neuen überseeischen Besitzungen abgeschöpfte Reichtum wurde daheim im Mutterland großzügig in Wissenschaft, Kunst und Architektur investiert. Portugal erlebte so ein „goldenes Zeitalter”, dessen grandiose bauliche Zeugnisse vielerorts bis heute erhalten sind. Das architektonische Meisterwerk des goldenen Zeitalters schlechthin ist das prächtige Hieronymitenkloster in Lissabon.
... die Heimat berühmter Weine
Noch weit früher als in Steine für prächtige Gebäude investierte das Land in Reben - vermutet wird, dass bereits um 2000 v. Chr. im Tejo-Tal Wein gekeltert wurde. Erster fulminanter Exportschlager Portugals war der Portwein, der ab Mitte des 18. Jahrhunderts. in großem Stil in alle Welt verschifft wurde. Heute gehört der Portwein gewissermaßen zur DNA des Landes, omnipräsent ist er nicht nur im Norden, wo er angebaut wird. Ebenfalls aus dem Norden Portugals stammt der Vinho Verde. Der „grüne Wein“, der als Weiß-, Rot- und Roséwein vorkommt, wird jung getrunken und eignet sich in seiner weißen Variante ganz hervorragend als leichter, frischer Sommerwein. Hinter diesen Aushängeschildern der portugiesischen Weinproduktion lauert eine ganze Reihe von Geheimtipps aus nahezu allen Regionen des Landes, darunter der tiefrote Dão aus der gebirgigen Beira-Region im Zentrum Portugals oder der Castelão aus dem Alentejo im Süden.
... massentouristisch unterentwickelt
Die traditionelle Urlaubsregion Portugals ist die Algarve-Küste ganz im Süden des Landes. Dank der großartigen Strände ist der Tourismus hier schon lange etabliert, hinter den Briten stellen Touristen aus Deutschland das größte Urlauberkontingent. Massentouristische Auswüchse mit Hotelburgen und Partymeilen sind aber auch hier die Ausnahme. Für den Rest des Landes gilt das ohnehin. Zwar verzeichnet insbesondere der Norden Portugals seit ein paar Jahren steigende Touristenzahlen, sicht- und spürbare Auswirkungen hat das aber kaum: Die weitläufigen Atlantikstrände und die zugehörigen Badeorte sind weiterhin selbst in der Hochsaison alles andere als vollgestopft, und wer den Küstenstreifen Richtung Landesinneres verlässt, kommt von Kilometer zu Kilometer immer tiefer ins touristische Niemandsland.
Städte, Bauten, Kunst
Erlebnis Kultur
Seinen kulturellen Reichtum hat das Land unter anderem seiner glorreichen Vergangenheit als führende Seefahrernation Europas zu verdanken. Viele Bauwerke aus diesem goldenen Zeitalters sind bis heute erhalten geblieben.
Kachelkunst made in Portugal
Azulejos - bunt bemalte, glasierte Keramikfliesen - sind die Dekorelemente der portugiesischen Architektur schlechthin. Sie schmücken das Innere von Kirchen, Klöstern und Palästen, man sieht sie aber auch an Hauswänden, in Metrostationen und sogar auf Parkbänken. Ganz in Azulejos getaucht ist die Capela das Almas in Porto, deren Fassade komplett aus Wandfliesen besteht - 15.947 an der Zahl.
Große Städte
Lissabon, die Hauptstadt des Landes: Portugals Städtereiseziel Nummer eins ist auf sieben Hügeln über dem Rio Tejo gebaut.In der Hauptstadt kann man sich wohlig im Gassengewirr der Altstadt verlieren, staunend grandiose Bauwerke aus Portugals goldenem Zeitalter bewundern, (meistens) gut essen und abends gepflegt bis ungezügelt ausgehen - südländische Großstadtkultur der allerersten Güteklasse (und um die Ecke liegen auch noch die Atlantikstrände ...). Nur ein bisschen voll kann’s beizeiten werden.
Porto, die Hauptstadt des Nordens: Ähnliches Bild gut 300 km nördlich von Lissabon: ein Fluss (der Douro), eine Altstadt, die sich terrassenförmig nach oben windet, und der ein oder andere Prachtboulevard mit beeindruckender Architektur rundherum. Alles nur ein bisschen kleiner dimensioniert als in der Landeshauptstadt, aber möglicherweise liegt genau darin auch der Reiz der Hauptstadt des portugiesischen Nordens.
Guimarães, die Wiege der Nation: „Hier wurde Portugal geboren“, heißt es in großen Lettern an der Stadtmauer der ersten Hauptstadt des Landes. Wahrzeichen ist die mächtige Festung hoch über der Stadt, Schmuckstück die Altstadt mit ihren dicht an dicht gebauten Häusern, architektonisches Herzstück der Largo da Oliveira mit dem alten Rathaus.
Coimbra, das geistige Zentrum der Nation: Am Standort der ältesten Universität des Landes sind rund ein Fünftel der Einwohner Studenten, entsprechend gut ausgestattet ist die hübsche Altstadt mit Szene-Kneipen, Secondhandläden oder Avantgardebühnen. Die Universität gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und hat mit der Biblioteca Joanina eine der prächtigsten Bibliotheken der Welt.
Große Bauwerke
Mosteiro dos Jerónimos: DasHieronymus-Kloster in Lissabon ist das Juwel des manuelinischen Baustils, einer exklusiv portugiesischen Variante der Spätgotik, angereichert mit maritimer und arabischer Ornamentik. Das mächtige Gebäude beeindruckt mit einer reichverzierten Kalksteinfassade, prächtigen Portalen und einem atemberaubenden Kreuzgang im Innenhof.
Mosteiro da Batalha: Das Dominikanerkloster ist knapp hundert Jahre älter als sein Lissabonner Pendant, aber kaum weniger imposant.Es wurde im 14. Jh. anlässlich der siegreichen Schlacht über die Truppen des Königreichs Kastilien gebaut. Eines der Prunkstücke ist auch hier der Kreuzgang, der in geradezu königlicher Opulenz ausgestaltet ist.
Nationalmonumente in Sintra: Wer in Sintra ankommt, versteht sofort, warum die portugiesischen Könige und viele Adelige von Rang hier ihre Sommerpaläste mit Gartenanlagen errichten ließen: gutes Klima, eine sanfte Hügellandschaft und ein formidabler Blick aufs Meer. Die baulichen Hinterlassenschaften besagter Herrschaften bilden heute die „Kulturlandschaft Sintra“, die seit 1995 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Die Liste der zu besichtigenden Monumente umfasst u. a. den königlichen Palácio Nacional de Sintra, die prachtvolle Quinta da Reguleira oder das „portugiesische Neuschwanstein“, den Palácio Nacional da Pena.
Große Kunst
Museu Calouste Gulbenkian: Das international renommierte Lissabonner Kunstmuseum beruht auf der umfangreichen Privatsammlung seines Stifters, des armenischen Industriellen und Kunstmäzens Calouste Gulbenkian. Zu den Exponaten gehören auch Werke europäischer Künstlerikonen wie Rembrandt oder Monet.
Museu de Arte Contemporânea de Serralves: Das Museum am westlichen Stadtrand Portos präsentiert moderne (portugiesische) Kunst. Fast noch eindrucksvoller aber als das Museum selbst ist der prächtige Park, von dem es umgeben ist.
Prähistorische Felszeichnungen im Vale do Côa: Große Kunst ganz anderer Art und ganz anderer Zeitist die „Steinzeitgalerie“ an den Uferhängen des Flusses Côa. Sie präsentiert einen veritablen Zoo aus Auerochsen, Hirschen, Steinböcken usw. - alles fein säuberlich vor mehr als 20.000 Jahren in den Fels geritzt.
Von Nord nach Süd
Strände und Baden
1800 km lang ist die portugiesische Atlantikküste, und der größte Teil davon ist Sandstrand. Abseits der Touristenzentren findet man meist auch im Sommer noch ein ruhiges Plätzchen.
Baden in Süßwasser
Badestellen an Flüssen und Stauseen finden sich vor allem im Norden des Landes. Eine besonders schöne liegt im Nationalpark Peneda-Gerês: Der Rio Homem hat bei Albergaria praktischerweise mehrere natürliche Becken ausgebildet, in denen man hervorragend baden kann - und das vor wunderbar grüner Kulisse.
Sommerfrische am Meer
Der Atlantik schafft es auch im Sommer nicht auf mehr als 18 Grad Wassertemperatur. Der Vorteil: Eine Algenplage oder übermäßiger Quallenbefall sind die absolute Ausnahme. Die Portugiesen drängen sich gerne in gemietete, bunt gestreifte Strandzelte, die nicht nur die Sonne, sondern auch den oft recht kräftigen Seewind abhalten. So aufregend die kräftige Brandung für Strandspaziergänger auch ist, zum Rausschwimmen ist es oft zu gefährlich, dann sollte man sich mit Planschen in den Wellenausläufern im hüfthohen Wasser begnügen.
Badeorte an der Westküste
Caminha: der erste Küstenort im Norden, direkt am Fluss Minho, der die Grenze nach Galicien/Spanien bildet. Traumhafter Strand an einem unbebauten Küstenstreifen und dichten Pinienhainen. Das Besondere ist hier die beckenartige Flussmündung, die eine tolle Schwimmmöglichkeit in einem von den Wellen geschützten Bereich bietet.
Esposende: sympathischer kleiner Ort an der Mündung des Rio Cávado. Die Strände südlich des Flusses sind von Dünen und Pinienhainen gesäumt und kaum bebaut. Der breite Bereich der Flussmündung ist ein Eldorado für Kite- und Windsurfer.
Matosinhos: Nördlich der Hafenstadt an der Küste vor Porto liegen endlos lange Sandstrände. Die Gegend lässt sich auch gut mit dem Fahrrad erkunden - ein Radweg führt an der Küste entlang. Der berühmte Architekt Álvaro Siza hat bei Leça da Palmeira eine Poolanlage am Strand gebaut, die sich harmonisch in die flache Landschaft einfügt.
Foz do Douro: Der Stadtbadestrand von Porto mit seiner hübschen Uferpromenade samt Strandcafés erstreckt sich bis nach Matosinhos. Auch Wellenreiten ist hier angesagt, Zuschauer gibt es genug.
São Pedro de MoelundNazaré: Zwischen Porto und Lissabon lohnen sich Badestopps im überschaubaren Strandort São Pedro de Moel oder der Hafenstadt Nazaré. Letztere ist wegen der wunderbaren Wellen für Surfer eine gute Alternative zu Hawaii.
Ericeira: Der Badeort oberhalb des hohen Kliffs nordwestlich von Lissabon ist besonders an Wochenenden gut besucht. Unter der Woche ist es beschaulicher.
Vila Nova de Milfontes: An der Küste zwischen Lissabon und der Algarve gibt es einige sympathische Küstenorte, die sich für Strandbesuche anbieten. Vila Nova de Milfontes ist besonders hübsch und mit einer guten Infrastruktur ausgestattet.
Carrapateira: fast schon unten am Kap von Sagres, der „Geheimtipp“ schlechthin. Traumhaft schön ist der Strand Praia do Amado, etwa 3 km vom Dorf entfernt.
Badeorte an der Algarve
Der äußerste Westen der Algarve, um das Kap von Sagres, ist viel weniger bebaut als der Streifen zwischen Albufeira und Faro, wo die Hoteldichte sehr hoch ist.
Sagres: Dieser südwestlichste Zipfel Europas ist Treffpunkt für Surfer und Backpacker. Je nach Wind und Wellen geht man zu einem Strand westlich oder östlich vom Kap.
Salema: Das ehemalige Fischerdorf an einer sandigen Bucht hat noch etwas Charme aus der Zeit vor dem Tourismusboom erhalten können.
Ferragudo: hübsche Kleinstadt auf der anderen Flussseite von Portimão. Von dort sind etliche wunderschöne kleine Badebuchten zu Fuß zu erreichen.
Olhos d’Água: Bei diesem Badeort östlich von Albufeira beginnt der eindrucksvolle Falésia-Strand. Kilometerweit kann man unter hohen, farbenprächtigen Felsformationen am Strand entlangspazieren.
Zwischen Faro und dem Rio Guadiana: Von Faro bis zum Grenzfluss zu Spanien erstreckt sich das Sotavento, die „windabgewandte“ östliche Hälfte der Algarve. Dort sind Wasser- und Lufttemperaturen immer einige Grad höher als im Westen. Den Badestrand bildet dort eine 60 km lange Sandbank, die von den Küstenorten mit Badebooten angefahren wird. Nur bei Monte Gordo ganz im Osten berührt sie das Festland.
Familienurlaub
Portugal mit Kindern
Kinder sind kritische Urlauber: Ein langweiliges Programm wird schnell mit Protesten kommentiert. Doch mit Wasser und Sand hat man bereits zwei Trümpfe in der Hand. Inzwischen gibt es sogar kinderwagengerechte Bohlenwege, die durch interessante Natur führen. So die Lagoas de Bertiandos bei Ponte da Lima im Norden.
Sandburgen deluxe
Anregungen für eine Sandburg der Extraklasse kann man sich auf dem International Sand Sculpture Festival bei Pêra holen, wo Popstars, Märchenfiguren und vieles mehr überlebensgroß nachgebildet wird.
Glücklich auf und im Wasser
Grundsätzlich sind die flachen Strände der Algarve für Kinder besser geeignet. Schatten gibt es aber nur direkt unter den Felsen, wo Felsabbrüche drohen, also Sonnenschirm nicht vergessen!
In Mittelportugal eignen sich vor allem tiefe Einbuchtungen an der Küste: Foz de Arelhobzw.São Martinho do Porto sind gut vor hohen Wellen geschützt..
In Nordportugal mögen wir Flussbadestrände. Wie am Rio Tâmega, nur ein Spazierweg von Amarante.
Meeresgrotten an der Westalgarve: Eine einstündige „Kreuzfahrt“ kostet um die 20 € und zählt zu den schönsten Urlaubserlebnissen.
Aqualand: Viel Spaß macht der Besuch des Wasserparks an der Algarve bei Alcantarilha. Die hohe Rutsche gilt als Familien-Contest. → aqualand.pt
Delfine beobachten: Von Sagres, aber auch von Häfen an der Westküste wie Nazaré oder Peniche fahren Boote aufs Meer hinaus.
Große und kleine Aquarien: Nett und überschaubar ist das Litoral de Aguda etwas südlich von Porto. In Lissabon sorgt das Oceanário für offene Münder und große Augen, es zählt zu den größten in Europa.
Urlaub mit Tieren
In der Serra da Peneda im Minho: Etwas für abenteuerlustige Familien ist der Waldcampingplatz (auch Hütten zu mieten) Campismo da Travanca in wilder Landschaft mit urzeitlichen Steinhäuschen zum Versteckspielen und einem Bergbach zum Baden. Auch die Wildpferde des UNESCO-Biosphärenreservats Gerês zeigen sich manchmal. In der Nähe liegt der Freizeitpark Porta do Mezio mit Sportangeboten von Reiten über Mountainbiken und Kajakfahren bis Canyoning.
Trás-os-Montes, „hinter den Bergen“: Ganz im Nordosten liegt der Parque Biológico de Vinhais. Im Prinzip eine kleine Ferienanlage mit dem Anspruch, zwischen Natur und Mensch zu vermitteln. Mit Badeteich, Kühen, Pferden, Eseln - auch zum Reiten -, Schweinen, Ziegen, Schafen und Hühnern.
Im Algarve-Hinterland bei Lagos: Bei Barão de São João gibt es einen kleinen, liebevoll gepflegten Tierpark. Nicht weit davon finden Sie den idyllischen Hof Vinha Velha mit Kühen, Schafen und Eseln, Café und einigen netten Unterkünften.
An der Algarve mit Kind und Esel:Wandern kann toll sein, wenn ein Freund mit Fell mitkommt. Bei Aljezur werden solche Ausflüge auch auf Deutsch angeboten. → eselwandern-algarve.blogspot.com.
Geschichte für Kinder
Krankenhausschiff in Viana do Castelo: Das ausrangierte schwimmende Hospital „Gil Eannes“ ist absolut sehenswert. Es versorgte früher die portugiesischen Fischer im Nordmeer.
Aussicht auf Stadt, Land, Fluss in Porto: Die Besteigung des Torre dos Clérigos ist ein Erlebnis. 240 Stufen führen zu der 75 m hoch gelegenen Aussichtsbalustrade des Kirchturms.
Viagem Medieval in Santa Maria da Feira: Südlich von Porto startet am letzten Wochenende im Juni die dreiwöchige „Reise durchs Mittelalter“ inklusive Bankett im Burghof.
Portugal dos Pequenitos in Coimbra: Im Park „Portugal im Kleinen“ sind viele bekannte Bauten aus Portugal oder den früheren Kolonien im Miniaturformat nachgebaut. Die meisten sind für Kinder begehbar.
Óbidos, die Stadt der Königin: Das „portugiesische Rothenburg“ ist leider kein Geheimtipp, aber vielleicht der hübscheste und stimmungsvollste Ort des ganzen Landes. Unbedingt einmal mit der ganzen Familie auf der Stadtmauer um die Altstadt laufen.
Orientalisches in Olhão: Östlich von Farol erkundet man mit den Kindern auf verschlungenen Gassen eine mittelalterliche Stadt mit erkennbar maurischem Einschlag. Auf kleinen Plätzen sind immer wieder Figuren von Sagengestalten aufgestellt. Die dazugehörigen Geschichten können auf Englisch nachgelesen werden.
Mittelalterfest in Silves an der Algarve: Vielfältige und bunte, 9-tägige Veranstaltung an der Algarve. Den Weg hinauf zur Burg säumen Stände mit Kunsthandwerk, viele Händler kommen aus dem nahen Marokko.
Unterwegs in Portugal
Nordportugal
Der nördliche Landesteil zieht sich von der spanischen Grenze hinunter bis Porto, der nach Lissabon bedeutendsten Stadt des Landes. Im Westen regiert der raue Atlantik, im küstennahen Binnenland gedeihen in grüner Landschaft berühmte Weine. Ganz still ist es „Hinter den Bergen“ im äußersten Nordosten Portugals.
Die Preise für Übernachtungen in Hotels usw. sind im folgenden Kapitel in Kategorien angegeben. Sie gelten jeweils für eine Unterkunft für 2 Personen in der Hauptsaison.
€ bis 50 Euro
€€ über 50 bis 100 Euro
€€€ über 100 bis 150 Euro
€€€€ über 150 Euro
Erste Anlaufstation fast aller Nordportugal-Reisenden ist Porto, das vor einigen Jahren fast abrupt aus dem touristischen Dornröschenschlaf erwacht ist. Ein wichtiger Grund für den Aufschwung war die Aufnahme Portos ins Programm von Billigfluglinien und ihren Nachahmern. Seitdem boomt die Stadt zu jeder Jahreszeit, und manchmal beschleicht einen mittlerweile das Gefühl, dass ein bisschen weniger mehr sein könnte ... Als Reisejournalist ist man freilich in einem Dilemma: Porto nicht zu empfehlen wäre ein unverzeihliches Versäumnis, dafür ist die Stadt an der Douro-Mündung einfach zu bunt, zu schön, zu interessant.
Von Porto aus zieht es viele an die weiten Atlantikstrände, die sich nahezu überall zugänglich bis hinauf an die spanische Grenze ziehen. Zum reinen Badeurlaub kommen allerdings die wenigsten, dafür ist der Atlantik ein paar Grad zu kalt und ein paar Takte zu wild.
Wer die Küste verlässt, verlässt schnell auch den „touristischen Sektor“ Nordportugals. Das küstennahe Binnenland, das von den Flüssen Minho und Douro geprägt ist, ist Weinregion: Am Oberlauf des Douro reifen die Reben für den Portwein, der gesamte Nordwesten zwischen Minho und Douro ist die Domäne des Vinho Verde, des „grünen Weins“. Der hat seinen Namen nicht nur, weil er jung und spritzig getrunken wird, sondern auch, weil er in üppig grüner Landschaft gedeiht.
Ein ganz besonderes Stück Natur breitet sich zwischen Rio Minho und Rio Lima im äußersten Nordwesten des Landes aus: Dort liegt der Parque Nacional da Peneda-Gerês, der mit zum Teil noch völlig unberührten Landschaften fernab jeder Zivilisation aufwartet.
Fast schon archaisch mutet die Welt tras os montes (= hinter den Bergen) im Nordosten an. Das Hochplateau war jahrhundertelang nahezu isoliert, am bäuerlichen Alltag seiner Bewohner hat sich bis heute wenig geändert.
Was anschauen?
Porto: Das unbestrittene wirtschaftliche, kulturelle und touristische Zentrum Nordportugals liegt perfekt auf einem steil ansteigenden Hügel über der Douro-Mündung in den Atlantik. Die Altstadt ist seit 1996 UNESCO-Weltkulturerbe.
Guimarães: Die erste Hauptstadt Portugals und „Wiege der Nation“ hat eine überaus charmante Altstadt mit engen Gassen und wunderschönen Plätzen. Oberhalb der Altstadt thront eine mächtige Festung mit dem Standbild des ersten portugiesischen Königs.
Viana do Castelo: Ein freundliches Regionalzentrum an der Mündung des Rio Lima. Am Fluss liegen gepflegte Parks, und die Altstadt ist voll von prachtvollen Bürgerhäusern.
Prähistorische Felszeichnungen im Côa-Tal: An den Uferhängen des Rio Côa wurden bei Bauarbeiten für einen Staudamm Felszeichnungen gefunden, die unter freiem Himmel 30.000 Jahre überdauert haben.
Was unternehmen?
Aktiv im Nationalpark Peneda-Gerês: Im einzigen Nationalpark Portugals kann man hervorragend wandern. Die Gipfel reichen bis auf 1500 m Höhe, die Täler sind üppig bewaldet, und auf den Wiesen leuchten die blau-violetten Blüten der Gerês-Lilie. Badegumpen sorgen für Abkühlung, und einige große Stauseen bieten reichlich Gelegenheit für Wassersport.
Surfen: Zum Baden mag der Atlantik zu rau sein, Surfer schert das nicht. Sie orientieren sich bevorzugt Richtung Espinho oder Viana do Castelo, wo es gute Spots und eine entsprechende Infrastruktur gibt.
Was essen, was trinken?
Berühmt sind u. a. der luftgetrocknete Schweineschinken presunto de Lamego aus dem Douro-Tal und die Kohlsuppe caldo verde, die ursprünglich aus dem Minho stammt und sich von dort über das ganze Land verbreitet hat.
Portwein probiert man am besten an der Quelle: entweder in einem der Weingüter im oberen Douro-Tal oder in Vila Nova de Gaia, wo die Lagerhäuser und Kellereien der großen Produzenten angesiedelt sind und regelmäßig Führungen mit Verkostung angeboten werden. Eine gute Adresse für eine Vinho-Verde-Verkostung sind die Städtchen Melgaço und Monção im Minho. In den Weinbergen rundherum reift nämlich die Alverinho-Traube, aus der ganz köstliche Tropfen gekeltert werden.
Am Rio Minho entlang zum Meer
Melgaço2600 Einwohner
Das kleine Bilderbuchstädtchen im äußersten Norden Portugals hat eine hübsche intakte Altstadt mit engen Gassen und einen hohen Wehrturm, der von einem Mauerring eingeschlossen ist.

Aufgestauter Rio Homem im Nationalpark Peneda-Gêres

Etwa ein Drittel der Häuser werden nicht mehr dauerhaft bewohnt, manche dienen nach Frankreich ausgewanderten ehemaligen Bewohnern bzw. deren Nachkommen als Sommeraufenthalt. In den Gassen hört man deshalb im Sommer mehr Französisch als Portugiesisch. Auch für Emigranten aus anderen Teilen Portugals war Melgaço in der Vergangenheit oft das Tor nach Norden, denn von hier gab es die erste Direktverbindung mit einem Reisebus nach Paris.
Espaço Memória e Fronteira: In diesem Museum wird das Thema Emigration und Schmuggel aufgegriffen. Im „Ameisentransport“ über verschlungene Bergpfade schmuggelten einst meist junge Männer portugiesischen Kaffee und Seife nach Spanien und brachten auf dem Rückweg Schokolade mit, lange eine teure Rarität im Land. Dass dieser Job tödlich enden konnte, zeigt ein Polizeiprotokoll aus dem Jahr 1933, in dem berichtet wird, dass ein von der spanischen Guardia Civil erschossener junger Mann im Fluss angespült wurde. Interessant auch die Grafiken, welche die Auswanderbewegungen illustrieren: Die hohe Geburtenrate zwischen 1920 und 1950, als die Bevölkerung Portugals von 6 auf 8,5 Millionen anstieg, sorgte für einen gehörigen Emigrationsdruck, der sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs massiv entlud. Weiterer Auslöser war der Überseekrieg, den Portugal zwischen 1961 und 1974 mit seinen nach Unabhängigkeit strebenden Kolonien in Afrika führte: Zehntausende junger Portugiesen entzogen sich dem drohenden Kriegseinsatz durch Flucht ins Ausland. Zwischen 1969 und 1973 erreichte die Welle Deutschland, als allein in einem Jahr 30.000 Portugiesen dort eine zweite Heimat fanden.
♦ Di-So 9.30-18 Uhr.
Soalheiro - ein kleiner, erfolgreicher Weinerzeuger
Der Großvater der beiden Geschwister António und Maria, die heute den Betrieb führen, begann 1974, die ersten Alvarinho-Weinstöcke zu pflanzen. Mittlerweile werden die zehn Hektar eigenes Land rein nach Bio-Standards bewirtschaftet. Zwischen den Reben werden neuerdings auch verschiedene Tees angebaut, am besten verkauft sich das Zitronengras. Aber es werden auch konventionelle Weine aus den Trauben der vielen Zulieferer aus der Nachbarschaft erzeugt, um auf 700.000 Flaschen Qualitätswein pro Jahr zu kommen. Deutschland ist nach Norwegen wichtigster Exportmarkt der Kellerei, in der fleißig experimentiert wird: Ein Blend heißt „Allo“ (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen BBC-Sitcom ...), er wird aus dem Verschnitt von Alvarinho- und Loureiro-Trauben hergestellt.
Der klassische Soalheiro hat nur einen Alkoholgehalt von 9 %, da wie beim Riesling die Gärung unterbrochen wird. Ein weiteres Experiment ist es, mit dem Anbau bis auf 1000 m Höhe in die Berge zu gehen, wo der Boden mineralreicher ist. Auch die alte Sorte für den klassischen roten Bauernwein Vinhão wird neuerdings wieder verwendet. Die extrem tannin- und säurehaltige Traube wird mit anderen Sorten vermischt und erreicht dadurch eine sehr gut trinkbare Note.
Die beiden Bioweine der Marke „Terramatter“ (Muttererde) sind nicht filtriert, der „Nature pur Terroir“ wird außerdem ohne Sulfate abgefüllt. Auch Schaumweine mit Flaschengärung werden hergestellt.
♦ Verkostungen tägl. 9.30-18.30 Uhr, Sa/So Mittagspause 13.30-14.30 Uhr. Am besten vorher telefonisch unter Tel. 251416769 anmelden. Weitere Infos unter soalheiro.com, auch Wegbeschreibung.
Solar do Alvarinho: Melgaço gehört zum Anbaugebiet der Alvarinho-Traube, aus der ein weißer Vinho Verde gekeltert wird. Im Solar do Alvarinho, einem alten Patrizierhaus im Stadtzentrum, stellen die 27 Produzenten der Region eine kleine Auswahl ihrer Weine aus, viele können auch probiert werden.
♦ 10-18 Uhr. Travessa Lage, Tel. 251410195.
Cine Museo: Der französische Filmkritiker Jean-Loup Passek (1936-2016), der auch als Direktor der kinematografischen Abteilung des Centre Pompidou in Paris tätig war, hatte sich in das kleine Melgaço verguckt und hier seine Auszeiten genossen. Er vermachte seine Sammlung aus Geräten, die noch vor dem Zelluloid versuchten, die Illusion von Bewegtbildern mit kleinen Fotokarussellen zu erzeugen, und historische Filmprojektoren der Gemeinde. Im Obergeschoss wird eine Sammlung von Filmplakaten aus den 1940er- und 1950er-Jahren präsentiert.
♦ 10-18 Uhr. Rua do Carvalho, Tel. 251401575.
InformationTurismo, 10-13 Uhr und 14-18 Uhr. Rua Dr. Augusto César Esteves 379, Tel. 251402440, [email protected].
Verbindungen Mit dem Bus 2-mal tägl. nach Viana do Castelo, Busterminal an der Rua de Galvão. Taxi,Tel. 963071996 und Tel. 25144443.
Telefonnummern Centro de Saúde,Tel. 251400330; Polizei,Tel. 251404960.
Wildwassertouren Der Rio Minho ist bei Melgaço ein Wildwasserrevier. Entsprechend bieten einige Outdoorfreaks Wildwassertouren an: Melgaço Whitewater,Tel. 93345975, melgacoww.pt, Melgaço Radical, am Campingplatz, Tel. 967006347, melgacoradical.com.
FesteFesta do Alvarinho e do Fumeiro, am letzten Wochenende im April kann der frische Jahrgang des neuen Alvarinho-Weins probiert werden, dazu gibt es Geräuchertes.
EinkaufenCentro de Artesanato, 1,5 km südwestlich in Cerdedo/Prado. Puppenkleider, einfache Spielsachen, Stick- und Webarbeiten aus Leinen. Tägl. außer So 9-12 und 14-18 Uhr.
ÜbernachtenBoavista I und II, zwei Hotels im Ort Peso ein paar Kilometer vor Melgaço (aus dem Westen kommend). Avenida do Peso nº1116, Tel. 251416350, hotelboavistamelgaco.com. €€
Reguengo de Melgaço, sehr angenehmes Weingut und Hotel mit Pool und nettem Personal In Várzea (zwischen N 202 und Rio Minho), Tel. 938044051. €€
JugendherbergeComplexo Desportivo Monte Prado, 1,5 km südwestlich in Prado. Die Herberge liegt in einem ziemlich großen Areal mit künstlichem See und Schwimmbad. Moderner Bau mit 18 Zimmern und insgesamt 58 Betten. Tel. 251414059. €
CampingTermas de Melgaço, etwas außerhalb bei den Thermen, schön schattig, es werden auch einige Bungalows vermietet. Tel. 927586978, campingmelgaco.com.
Monção3000 Einwohner
Eine kleine, stimmungsvolle Grenzstadt am Ufer des Rio Minho und abseits der großen Verkehrsströme. Von den Befestigungsanlagen zur Flussseite hin ist noch einiges erhalten. Monção ist heute ein bekanntes Thermalbad.
Bei Monção wurde über die Zukunft Portugals entschieden. Immer wieder schrammte das kleine Land an einer Zwangsvereinigung mit Spanien/Kastilien vorbei. 1386 fand ein schicksalhaftes Treffen zwischen dem Herzog von Lancaster, Bewerber um die Krone von León und Kastilien, und João I., dem König von Portugal, statt. Lancaster versprach dem König seine Tochter Philippa, um das Bündnis mit der briti-schen Krone zu untermauern. Der noch im selben Jahr geschlossene Vertrag von Windsor legte den Grundstein für die bis heute andauernden engen politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Portugal und England. Schauplatz der Vertragsverhandlungen und der Absprachen zur geplanten Hochzeit war die alte römische Brücke Ponte de Mouro 8 km östlich von Monção. Der Fluss bildet an dieser Stelle eine schmale Schlucht, ein Hinterhalt war so weniger zu befürchten. Eine Kapelle erinnert an den geschichtsträchtigen Ort.
In der romanischen Kirche des Ortes liegt die berühmte Deu-la-Deu Martins begraben, sie war die Frau des Stadtkommandanten. Ihr wird nachgesagt, die Urheberin einer Kriegslist zu sein: Als 1369 in der von den Kastiliern belagerten Stadt die Vorräte zur Neige gingen, ließ Deu-la-Deu aus den letzten Mehlresten Brot backen. Dann schickte sie das Brot mit der Nachricht „Wenn ihr mehr braucht, lasst es uns wissen!“ zu den Feinden, die daraufhin demotiviert abzogen.

Shops für spanische Grenzgänger

Termas de Monção: Seit Anfang des 20. Jh. werden hier Badekuren angeboten, das 40 Grad heiße Wasser soll besonders bei Hautkrankheiten eine Heilwirkung haben. Wer das ausprobieren möchte, muss allerdings vorher einen Kurarzt konsultieren. Das Thermalhotel, das nur knapp 200 m vom Badebetrieb entfernt liegt, ist ein etwas gesichtsloser Zweckbau.
Museo Alvarinho: Das in einem Stadtpalast an der Praça Deu-la-Deu (neben dem Turismo) untergebrachte Museum ist dem hiesigen Wein gewidmet. Im Obergeschoss sind an den Wänden kleine Kästchen zum Reinschnuppern angebracht: Es riecht intensiv nach Honig, Pfirsich, Bananen und Ananas, alles Aromen, die die Traube mitbringt - allerdings in wesentlich dezenterer Ausprägung, als es die künstlichen Aromastoffe in den Kästchen vielleicht vermuten lassen.
♦ Tägl. 10-13 und 14-18 Uhr.
Palácio da Brejoeira: Etwa 5 km außerhalb an der Straße nach Ponte da Barca steht dieser riesige Palast, der im 19. Jh. im neoklassizistischen Stil errichtet wurde. Die vielen Prunksäle mit dem etwas verblichenen Glanz haben aber mit dem Ableben der umso glanzvolle-ren Schlossherrin Maria Herminia d’Oliveira Paes gewissermaßen ihre Seele verloren. Sie starb 2015 im gesegneten Alter von 97 Jahren. 1937 hatte ihr Vater, ein Industrieller aus Lissabon, ihr den Palast geschenkt. Sie machte etwas daraus und half dabei, den Alvarinho-Wein international bekannt zu machen. Zum Palastkomplex, der im Rahmen verschiedener Führungen inklusive Weinprobe besichtigt werden kann, gehören ca. 18 ha Anbaufläche.
♦ Tägl. 9.30-12 und 14-17.30 Uhr. Tel. 251666129, palaciodabrejoeira.pt.
Der imposante Wehrturm Torre de Lapela mit spektakulärem Blick über die Flusslandschaft steht etwa 5 km flussabwärts. In dem kleinen Weiler mit Minihäuschen verkaufen die Bauern Öl und Wein vor der Haustür. Man sollte schwindelfrei sein, um die erste Etappe des Aufstiegs auf einer langen Metallaußentreppe zu meistern. Anschließend geht es im Turm auf Holzstiegen bis nach oben.
♦ Tägl. 10-13 und 14-18 Uhr.
InformationTurismo, 9-13 und 14-18 Uhr. Praça Deu-la-Deu (neben dem Museo Alvarinho), Tel. 251649013.
Grünes aus der Alvarinho-Traube
Die Alvarinho-Traube, übersetzt „die kleine Weiße vom Rhein“, soll laut Legende im 12. Jh. mit deutschen Mönchen nach Galicien gekommen sein, neuere DNA-Analysen können das aber nicht bestätigen. Aus den aromatischen Trauben wird vorzugsweiße der Vinho Verde, der „grüne“ (= junge) Wein, gekeltert. Früher war er der einfache Bauernwein, der in der Flasche weitergärte und deshalb leicht perlte. Bei den heutigen Vinhos Verdes ist das anders, ihre erfrischende Note verdanken sie dem Zusatz von Kohlensäure.
Die regenreichen Winter und die trockenen heißen Sommer sowie die mineralhaltigen Böden (Granit) sind ideal für diesen Wein, das geschützte Mikroklima entlang der Berghänge des Rio Minho tut ein Übriges. Zu echten Winzern wurden die Bauern der Region erst in den 1970er-Jahren. Vorher wurde Wein nur auf 2 m hohen Gerüsten mit Granitpfosten rings um Kartoffel- und Maisfelder angebaut. Heutzutage bringt auf den schmalen Hangstreifen nur der Weinbau genügend Ertrag, um den Kultivierungsaufwand zu rechtfertigen. Immerhin erzielt der Erzeuger für ein Kilo Alvarinho-Trauben einen Ertrag von einem Euro, im Alentejo, wo großflächiger gearbeitet werden kann, gibt’s oft nur 40 Cent für das Kilo. Allerdings sind die Hektar-Erträge der Alvarinho-Bauern wegen der relativ kleinen Trauben niedriger als bei anderen Sorten.
VerbindungenBusse fahren vom ehemaligen Bahnhof aus 1-mal tägl. nach Arcos de Valdevez, Melgaço und Braga sowie 12-mal nach Valença, Caminha und Viana do Castelo. In Viana Umsteigemöglichkeiten nach Vila do Conde Póvoa de Varzim, Porto und Lissabon. Taxi,Tel. 251652210.
Telefonnummer/Adressen Polizei,Tel. 251652321; Postamt, Praça da República; Centro de Saúde,Tel. 251653926.
Fahrradfahren Die ehemalige Bahntrasse nach Valença wurde zu einem attraktiven Fahrradweg umgebaut.
Baden im Fluss Möglich nur an der Praia Fluvial, an den anderen Flussabschnitten wegen der Strömung und Strudeln zu gefährlich!
VeranstaltungenO Festival Internacional de Danças Folclóricas,aus der ganzen Welt kommen alljährlich Tanzgruppen, die auf der Bühne unten am Fluss auftreten. Aus dem Küchenzelt kommen die entsprechenden länderspezifischen Spezialitäten. Das Fest dauert 9 Tage und beginnt meist Ende Juli (folkmoncao.com).
ÜbernachtenFonte da Vila7, im Zentrum. 18 Zimmer in einem Stadtpalast, sehr komfortabel und mit kostenlosem Parkplatz. Estrada de Melgaço, Tel. 251640050, hotelfontedavila.com. €€
Muralhas do Miño2, im Zentrum. Neue Unterkunft mit elf Zimmern, in denen helles Braun dominiert. Largo do Rosal 1, Tel. 251656424, muralhasdomino.com. €€
Turismo de HabitaçãoSolar de Serrade8, in Richtung Valença, in einem typischen Haus aus dem 17. Jh. Mazedo, Tel. 251654008, solardeserrade.pt. €€
Essen & TrinkenRosca e do Papudo4 heißt eine süße Spezialität, die nur noch von drei Familien im Ort hergestellt und jeden Donnerstag am Eingang zum Wochenmarkt verkauft wird. In den Pastelarias gibt es das Gebäck nicht zu kaufen, weil es nur in einem Holzofen gebacken werden darf.
Mein Tipp Caldas1, in einem modernen Bungalowbau mit Rundumverglasung im Park unten am Fluss (in der Nähe der Thermen). Hier wird eine sehr abwechslungsreiche Kost geboten, was sicher auch mit dem alljährlichen internationalen Tanzfestival zu tun hat (→ Veranstaltungen). Im Angebot sind aber auch simple Pizzen und Nudelgerichte. Parque das Caldas, Tel. 960148977.
Don Boteco6, kurz vor der Brücke nach Spanien, entsprechend viele Gäste aus dem Nachbarland, besonders an Wochenenden. Aber die Spanier sind anspruchsvoll, wenn sie schon ins Ausland zum Speisen anreisen ... Leicht gehobene Preise, viele Grillgerichte. Mo geschl. Rua da Barca, Tel. 912201123.

Übernachten

2 Muralhas do Miño 7 Fonte da Vila 8 Solar de Serrade

Essen & Trinken

1 Caldas 3 Firminos 4 Rosca e do Papudo 5 Deu-la-Deu 6 Don Boteco
Deu-la-Deu5, am innerstädtischen Hauptplatz. Viele Fleischgerichte vom Grill, auch Reiseintöpfe. Hauptgericht ab 9 €, diverse günstigere Mittagsmenüs. Praça da República, Tel. 251652137.
Firminos3, im Keller des Café Central. Immer einige Tagesgerichte zur Auswahl. Die meisten Hauptgerichte liegen preislich über 10 €. Praça Deu-la-Deu, Tel. 251652491.
Valença do Minho15.000 Einwohner
Die Stadt am Rio Minho war über Jahrhunderte ein Bollwerk gegen das benachbarte Spanien. Heute wird die wuchtige Festungsanlage, die ihre Ursprünge im 13. Jh. hat, in der heutigen Form aber größtenteils aus dem 17. Jh. stammt, von Spaniern fast überrannt.
Über die in Gustave-Eiffel-Bauweise zwischen 1882 und 1884 errichtete und 1886 eröffnete Ponte Internacional besteht eine direkte Verbindung ins Nachbarland zum spanischen Grenzort Tui. Bis 1991 war sie die einzige Brücke in den Norden von Spanien, und das, obwohl ein Großteil der spanisch-portugiesischen Grenze an Flüssen entlangläuft. Dass sie gerade hier gebaut wurde, mag mit den besonderen Beziehungen zu den Galiciern zu tun haben, mit denen man sogar einen gemeinsamen sprachlichen Urahn teilt: das galego-português, aus dem sich sowohl das das heutige Portugiesisch als auch das heutige Galicisch entwickelt haben.
1993 wurde die alte doppelstöckige Brücke (oben Schienen-, unten Straßenverkehr) um eine moderne Autobahnbrücke ergänzt. Seitdem hat sich der Ansturm aus dem Nachbarland noch einmal verstärkt. Besonders an Wochenenden drängen sich Heerscharen von Kauflustigen durch die engen Basargassen, in denen sich Souvenir-, Haushalswaren- und Bekleidungsstände aneinanderreihen.
Die Autobahnanbindung an Spanien hat aber auch die wirtschaftliche Perspektive verändert: So ist etwa das spanische Vigo mit seinem großen Fischereihafen viel stärker in den Fokus gerückt - die Fänge aus Spanien werden nach Valença gebracht und in der hiesigen Fischfabrik (Mar Ibérica) weiterverarbeitet.
Núcleo Museológico: Eine empfehlenswerte kleine Ausstellung - eintauchen in die Welt der Burgherren und Burgdamen. Man trifft auf original und originell bekleidete Zeitgenossen der mittelalterlichen Welt, mal festlich herausgeputzt, mal martialisch mit Hellebarde, Schwert und Lanze bestückt. Alles auf drei übersichtliche Geschosse verteilt, im Erdgeschoss werden wechselnde Ausstellungen gezeigt.
♦ Mo-Fr 9-17 Uhr, Sa 9-12.30 und 13.30-17 Uhr. Eintritt frei. Rua de Mouzinho de Albuquerque.

Außergewöhnlich prächtige Bürgerhäuser in der Hauptstraße

Mosteiro de Sanfins: Die Klosterruine liegt inmitten eines Waldes in den Bergen etwas östlich von Valença und bietet weite Ausblicke ins Tal. Das Klostergelände lässt sich wunderbar erkunden; beschilderte Wege führen zu einem Teich, verschiedenen Brunnen und einem Aquädukt. Die einschiffige romanische Kirche ist geöffnet und noch gut erhalten. Sie war Teil eines Benediktinerklosters aus dem 12. Jh., geht aber vermutlich auf einen Vorgängerbau aus dem 7. Jh. zurück. Die nördlichen Klostergebäude kamen erst im 16. Jh. hinzu. Oft ist man hier der einzige Besucher, was das Ambiente noch stimmungsvoller macht.
InformationTurismo, tägl. außer So 9-12.30 und 13.30-17 Uhr. Portas du Sol, im historischen Zentrum, Tel. 251823329. Gegenüber vom Turismo ein kleines Feuerwehrmuseum, Eintritt frei.
Verbindungen Mit der Bahn jeweils 9-mal tägl. nach Viana do Castelo (über Caminha, Vila Praia de Âncora und Moledo do Minho), nach Nine (über Barcelos) und nach Porto (davon 4-mal mit Umsteigen). Zudem tägl. 2-mal nach Vigo über Tui (Spanien). Bahnhof etwa 800 m vom Turismo entfernt (südlich der Av. Miguel Dantas).
Bus: 12-mal tägl. nach Monção. Häufig nach Viana do Castelo über Caminha, Moledo do Minho und Vila Praia de Âncora. 7-mal nach Esposende, Vila do Conde, Póvoa de Varzim, Porto und Lissabon. Busbahnhof ebenfalls etwa 800 m vom Turismo entfernt in südwestlicher Richtung.
AdressenBibliothek, Av. de Juventude, südöstl. vom Zentrum. Post am Bahnhof.
TelefonnummernPolizei,Tel. 251822125; Centro de Saúde,Tel. 251800020; Taxi, Tel. 251822121.
ÜbernachtenPousada de S. Teotónio, benannt nach dem Schutzheiligen der Stadt. Schöner Ausblick über die Brüstung nach Spanien. Baluarte do Socorro, Tel. 251800260, pousadas.pt. €€€€
Casa do Poço, ein gediegenes Herrenhaus, zentral im Ort. Das Gebäude wurde von den Besitzern vor ca. 30 Jahren in eine Unterkunft umgewandelt und hat etwas Patina angesetzt, was durchaus auch seinen Reiz hat. Vom Salon aus toller Blick durch große Fensterflächen auf den Rio Minho. Tel. 251010094, Calçada da Gaviarra 4. €€€
Lara, Neubau an der Hauptstraße unterhalb der Festung mit großen Zimmern und etwas geschmackloser Dekoration. São Sebastião, Tel. 251824348. €€

Ein mystischer Ort - das verlassene Kloster Sanfins

Bulwark Hostel, nettes, kleines Hostel an einem Miniplatz im historischen Zentrum. Die Betten sind als Kojen fest im Raum integriert. Travessa do Cantinho 7, Tel. 251837022, hostelbulwark.com. €
Essen & TrinkenFortaleza, die Nummer eins im alten Zentrum. Viele Plätze, auch davor mit schönem Blick auf die alten Gemäuer der Befestigung. Es gibt auch halbe Portionen, die immer noch ganz üppig ausfallen. Der klassische Sonntagsbraten, das Zicklein, ist täglich auf der Karte. Rua Apolinário da Fonseca 29, Tel. 251818461.
Fatum, zum Mittagstisch gibt es jeweils ein Fleisch- und ein vegetarisches Gericht zur Auswahl. Mo geschl. Casamata nº2 Portas da Coroada, beim südlichen Tor, Tel. 913490980.
Mané, unten ein Café mit einfacheren Speisen, oben großer Speiseraum. Das Restaurant ist etwas teurer und hat einen guten Ruf über die Stadtgrenzen hinaus. Hauptgericht ab 12 €. Av. Miguel Dantas 5, Tel. 251823402.
La de Manu, wer zur Abwechslung einmal spanisch essen gehen möchte, kann die Flussseite wechseln und den schönen Ort Tui besuchen. Dort findet man das Restaurant am Platz mit dem schönen Brunnen. Tolle Tapas. So/Mo Ruhetag, sonst außer Fr/Sa nur mittags geöffnet. Reservierung empfehlenswert, Tel. 674549494, Calvo Sotelo 40.
Vila Nova de Cerveira900 Einwohner
Vom großen Hauptplatz, der von etlichen Cafés und Restaurants mit Außenbestuhlung eingenommen wird, führt eine Rampe in die alte Befestigung, die eigentlich ein eigenes kleines Dorf darstellt (10-17.30 Uhr). Die meisten Gebäude dort waren bis 2009 Teil einer historischen Hotel-Pousada, seitdem ist das Ensemble ungenutzt. Ansonsten ist der Altstadtkern überschaubar, umso schöner ist es, in den großzügigen Grünanlagen am Fluss entlangzuspazieren.

Viel Kunst auch auf den Plätzen

Vila Nova de Cerveira ist hauptsächlich berühmt wegen seiner alle zwei Jahre stattfindenden Bienal de Cerveira, die an fünf Plätzen und Gebäuden im Ort veranstaltet wird. Die 1978 erstmals durchgeführte Kunstbiennale war die erste auf der Iberischen Halbinsel, die Modern Art einen großen Raum gab. Sie findet das nächste Mal 2022 statt, wie immer in der Zeit von Ende Juli bis Anfang September.
Zwischen den Biennalen sind in den Hallen am östlichen Ortsausgang wechselnde Kunstausstellungen zu besuchen. 2022 fanden im dortigen Museu Bienal de Cerveira unter dem Motto „We must take action“ verschiedene Veranstaltungen statt.
♦ Mi-Fr 15-19 Uhr, Sa 10-13 und 15-19 Uhr. Avenida das Comunidades Portuguesas, Tel. 251794633, bienaldecerveira.pt.
Aquamuseu do Rio Minho: Im Museum viele interessante Erklärtafeln und ein kleines Freigehege mit Teich. Darin lebt ein pelziger Otter, der sich den Besuchern aber nur selten zeigt. Gleich am Eingang mahnt eine Tafel auf Portugiesisch: „Sag nein zum Schwarzfischen!“ Es gibt auch allen Grund, die Fischbestände im Rio Minho zu schonen. Lachs, Aal, Neunauge und Maifisch - bis zum Jahr 1960, als man begann den wilden Fluss zu zähmen, wurden jährlich rund 300 Tonnen von diesen Fischarten gefangen. Danach sackten die Erträge auf ein paar hundert Kilo pro Jahr ab. Hauptgrund sind die Staustufen im Oberlauf des Rio Minho, die es den Fischen unmöglich machen, ihre angestammten Laichgründe zu erreichen. Auch wurde lange Zeit viel Sand für die Verwendung als Baumaterial aus dem Fluss gebaggert, erst nach der Jahrtausendwende wurde dies verboten.
♦ Di-So 10-12.30 und 14-18 Uhr. Eintritt 2 €. Am Flusspark, Tel. 251708026, aquamuseu.cm-vncerveira.pt/.
InformationCasa do Turismo, Praça do Município, Tel. 251708023. Mo-Sa 9.30-13 Uhr und 14-17.30 Uhr.
Elektrofahrräder, beim Turismo können die Bikes mit einer App ausgeliehen werden, zurzeit noch kostenlos. Die Räder müssen allerdings am selben Tag hier oder auf der spanischen Seite in Goján zurückgebracht werden.
Verbindungen Mit der Bahn ca. 9-mal tägl. nach Valença und Viana do Castelo, ebenfalls 9-mal nach Porto und 2-mal nach Vigo (Spanien). Busse den Rio Minho hoch nach Melgaço (über Valença, Monção). Taxi,Tel. 962892606 (nimmt auch Fahrräder mit), Tel. 936890497.
OutdoorOla Vida in einem Holzhaus unten im Park am Fluss hat zahlreiche Outdoor-Angebote und Touren im Programm, außerdem Fahrradverleih. Av. dos Pescadores, Tel. 964994420, olavida.pt.
Das Land der Hirsche - wie Vila Nova de Cerveira zu seinem Namen kam
Einst kam ein Hirschkönig mit seiner Herde auf den Hügel, auf dem heute die Burg steht, und errichtete dort sein Königreich. Weder Römer noch Barbaren, Kelten oder Mauren konnten es ihm streitig machen, so viele Armeen sie auch schickten. Aber bei jeder Schlacht starben Hirsche im Gefecht, bis am Ende nur der Hirschkönig selbst übrig blieb. Die ganze Welt wusste inzwischen vom Königreich der Hirsche, und der König der Menschen schickte einen Abgesandten, um den Hirschkönig zu einem letzten Duell herauszufordern. Würde er dieses gewinnen, sollte er fortan unangefochten über sein Reich herrschen können. Der Hirschkönig gewann - doch die Menschen hielten sich nicht an die Abmachung ...
ÜbernachtenInatel, das gehobene Hotel etwas außerhalb am Rio Minho war ursprünglich wie an etlichen anderen Stellen in Portugal nur für die Bediensteten des Telekom-Monopolbetriebs reserviert. Nach umfänglicher Renovierung seit Längerem auch für Touristen zu buchen. Rua do Forte de Lovelhe, Tel. 251002080, hoteis.inatel.pt. €€€
Jugendherberge Hi Cerveira, in einer ehemaligen Schule mit Erweiterungsbau. Sehr nette Leitung, viele Doppelzimmer, wie auch in anderen JHs bekommen Pilger 10 % Rabatt. Rua Alto das Veigas, EN13, Tel. 251709933. €
Fernanda Guerreiro, einfache Unterkunft im 1. und 2. OG, auch ein Restaurant ist dabei. Avenida Heróis do Ultramar 36, gegenüber einem schicken, modernen Gebäude, das einmal das Auditorium des Orts werden sollte und bereits seit vielen Jahren fertiggestellt, ist aber wegen Streitigkeiten in Grundbucheinträgen nie in Betrieb ging. Tel. 251032276. €
Essen & TrinkenPizzeria Piazza, exzellenter Tintenfisch, neben portugiesischen Gerichten auch Pizza und Pasta. Mo geschl. Ca. 1 km südlich des Ortskerns (Ortsteil Margarido) an der N 13, Tel. 251826255.
Dana snack bar, guter Mittagstisch, die Auswahl steht auf einer Tafel, die wenigen Plätze in der Gasse sind schnell belegt, Rua de César Maldonado 29.
Ecovia - mit dem Fahrrad nach Monção
Eine tolle Fahrradstrecke führt von Seixas kurz vor Caminha über Vila Nova de Cerveira flussaufwärts bis ins 20 km entfernte Monção. Nach ca. 2 km, kurz nach dem Hotel Inatel, kann man nach links zu einem kurzen Abstecher auf eine Art Halbinsel einbiegen. Dort findet man die Badestelle Praia da Lenta mit Café und etlichen Stellplätzen für Wohnmobile.

Verlassener Bahnhof entlang der Strecke

Kurz vor Valença kommt man am Parque de Senhora da Cabeça vorbei. An Sonntagen ist hier im großen Biergarten die Hölle los, Ausflügler werden sogar mit Bussen hierhergekarrt.
Bevor man bei Valença die alte Eisenbahnbrücke nach Spanien unterquert, kann man 200 m die Straße rechts hoch bei der Fronteira Gastrobar eine Pause einlegen.
Weiter geht’s durch Weingärten, bis man den alten Damm der 2004 stillgelegten Bahnstrecke nach Monção erreicht, auf dem die letzte Etappe zurückgelegt wird. Viel Schatten durch die hohen Bäume zu beiden Straßenseiten und ein paar alte, verlassene Bahnhöfe am Weg. Abzweig zur netten Badestelle Foz do Rio Manco, den Sommer über hat hier ein Kiosk geöffnet.
Caminha2300 Einwohner
Fluss, Meer und Pinienhaine - solch eine privilegierte Lage findet man selten. Caminha liegt nicht weit von der Mündung des Rio Minho entfernt. Der imposante Hauptplatz Largo Terreiro mit mächtigem Brunnen aus dem 16. Jh. in der Mitte ist fast vollständig von Straßencafés umgeben. Als einziger der ehemals zehn Wehrtürme hat der Uhrturm (Torre do Relógio) die Jahrhunderte überdauert. Wer will, kann ihn für eine geringe Gebühr besteigen (Mo geschlossen).
An der Ecke zur Rua da Corredoura steht der niedrige Pitas-Palast, einer der wenigen dieser Art im manuelinischen Stil. Äußerst sehenswert ist die ganz aus Granit erbaute dreischiffige Igreja Matriz aus dem 15./16. Jh. Besonders hübsch sind das kunstvoll verzierte südliche Seitenportal und die dunkle, reichgeschnitzte Decke aus Kastanienholz im Inneren.
Zur Flussseite des Rio Minho zeigt sich der Ort wenig einladend: Zwischen Altstadt und Ufermauer verläuft die viel befahrene Nationalstraße. Ganz anders ist die Stimmung entlang des Rio Coura, der am nordöstlichen Saum der Altstadt in den Rio Minho mündet. Dort lädt eine mehrere hundert Meter (!) lange Sitzbank direkt am Ufer, beschattet durch eine noch längere Platanenallee, zum Verweilen ein.
Traumhaft ist auch der ca. 2 km entfernte Strand, die Praia da Foz do Minho: fast gänzlich unbebaut und gesäumt von einem alten Pinienwald mit ungewöhnlich mächtigen Bäumen. Es gibt den „Binnenstrand“, der durch die große Ausbuchtung des Rio Minho gebildet wird, und den Streifen am Atlantik. Am Flussstrand riecht die Luft fast wie an einem Süßwassersee im Sommer in Norditalien, obwohl das Flusswasser hier schon ganz meersalzig ist. Die Wasserqualität ist einwandfrei. Hier werden in Wintermonaten Glasaale gefangen (400 €/kg!) und zum Verkauf freigegeben. Angeblich der einzige Ort in Europa, an dem dies erlaubt ist. In der Ria von Aveiro weiter südlich ist das bereits verboten.

Einladend - der großzügige Hauptplatz von Caminha

Der Durchbruch zum Meer ist relativ schmal, bei einer Springflut kann die Fließgeschwindigkeit bis auf 80 km/h ansteigen. Da haben sogar Motorboote Schwierigkeiten, den Kurs zu halten.
Dem Meeresstrand 300 m vorgelagert ist die Mini-Insel Ìnsua. Sie wird von einer mächtigen Festung eingenommen, die ein aus dem 14. Jh. stammendes Franziskanerkloster umgibt. Das Kloster wurde Mitte des 19. Jh. aufgegeben, danach wurde der Komplex 1910 unter Denkmalschutz gestellte. Heute steht er leer. Inzwischen werden dorthin Ausflüge in einen Escape Room gemacht (diverminho.pt).
Am gegenüberliegenden Flussufer von Caminha, auf spanischer Seite, steht am Fuß des Monte de Santa Tecla das Hotel Molino. Oben auf dem gut bewaldeten Hügel kann man einen schönen Blick auf den Rio Minho genießen und die teilweise rekonstruierten Überreste einer keltischen Siedlung aus dem 6. Jh. v. Chr. besichtigen.
InformationTurismo, tägl. 9.30-13 und 14-17.30 Uhr. Auch Faltblätter zu Wanderungen in der Umgebung. Im Glockenturm, Praça Conselheiro Silva Torres, Tel. 258921952.
Verbindungen Mit der Bahn jeweils 9-mal tägl. nach Valença, nach Viana do Castelo (über Vila Praia de Âncora und Moledo do Minho), nach Nine (über Barcelos) und nach Porto. Außerdem 2-mal nach Vigo (Spanien).
Bus:avic.pt, stündl. nach Viana do Castelo (über Vila Praia de Âncora) sowie 12-mal nach Monção (über Valença), 7-mal nach Porto und Esposende, 4-mal nach Vila do Conde und Póvoa de Varzim. Auch in die Serra del Arge fährt 4-mal tägl. ein Bus.
Autofähre nach Spanien (A Guarda): Zu Corona-Zeiten vorübergehend eingestellt. Aktuelle Infos unter cm-caminha.pt/pages/1079. Tel. 258092564.
Bootstaxe nach Spanien: Es gibt insgesamt vier Bootstaxen, die Ausflügler oder Pilger ans andere Ufer nach Spanien befördern. José hat sein Büro in einem alten Caravan neben dem Restaurant Ìsua und war sein ganzes Leben lang Fischer, bevor er vor ein paar Jahren begann, Gäste zu transportieren (Tel. 931636360). Einfache Fahr pro Person 6 €.
AdressenPost, Rua de Septembro 16.
TelefonnummernPolizei, Tel. 258719030; Centro da Saúde, Tel. 258719300; Taxi, Tel. 258921401.
ÜbernachtenHotel Porta do Sol, großer Betonkasten am Ende der Stadt in Richtung Viana, aber mit schönem Blick auf die Mündung des Minho. Av. Marginal Lote 1, Tel. 258722340, hotelportadosol.com. €€€
Hostel Arca Nova, sympathisch, sauber, an einem kleinen Platz in Bahnhofsnähe. Zimmer z. T. mit Balkon. Nicht nur Schlafmöglichkeit in Mehrbettzimmern, auch DZ, nur im Sommer geöffnet. Largo Sidónio Pais, Tel. 935390402. €
Turismo de HabitaçãoCasa de Esteiró, Sommerhaus aus dem frühen 19. Jh. in abgeschiedener Lage hinter hohen Bäumen. Vilarelho, Tel. 258721333, manorhouses.com/manors/portugal/casadeesteiro.html. €€

Neben Ruinen - die Kathedrale von Caminha

CampingOrbitur Caminha, 2 km außerhalb des Ortes bei den Stränden. Schatten durch hohe Pinien. Auch Minibungalows. Ganzjährig geöffnet. Tel. 258921295, orbitur.pt.
*** Covas, im Hinterland, östlich von Vila Nova de Cerveira. Etwas Schatten, Pool, Gemeinschaftsraum und Bar. Auch Fahrradverleih. Tel. 251941555, parquecampismocovas.com.
Essen & Trinken Am Hauptlatz gibt es eine ganze Reihe von Cafés/Pastelerias, die Sandwichs usw. anbieten. Im 1. OG des Sporting Club Cantina do Bem ein vegetarisches Restaurant mit preiswerten Mittagsmenüs, 9-18 Uhr, Do geschl. Tel. 258029496.
Marisqueira Valadares, Krebstiere, Meeresschnecken zu annehmbaren Preisen. Von der schmalen Terrasse vorm Haus kann man ein wenig den Fluss sehen. Am westlichen Ortsrand, Mo geschl. (im Winter nur Wochenende), Travessa Cabo Custodio 41,