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Türchen Nummer 15: Winterliche und weihnachtliche Geschichten aus dem Kosmos der bedeutenden Frauen Die Schwiegermutter der Queen schreibt einen rührenden Biref an ihre Kinder. Aus Weihnachtsduft und Erfindergeist. 24 Geschichten über berühmte Frauen
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© Piper Verlag GmbH, München 2023
Redaktion: Michaela Retetzki
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Cover & Impressum
Alice von Battenberg – Ein Weihnachtsbrief von der Front
Alice von Battenberg – Biografie
Inhaltsübersicht
Cover
Textanfang
Impressum
Eva-Maria Bast
Griechenland, Weihnachtsabend 1912
»Und du bist dir wirklich sicher?« Prinz Andreas von Griechenland sah seine Frau Alice am Heiligabend des Jahres 1912 stirnrunzelnd an, während sie voreinander in dem winzigen Apartment in der ehemaligen Schule standen, die Alice jetzt, im Krieg, als Lazarett umfunktioniert hatte. Hier verbrachte sie die wenigen Stunden, die ihr blieben, wenn sie nicht gerade Verwundete versorgte.
Während Andreas sprach, achtete er darauf, dass seine Frau eine gute Sicht auf seinen Mund hatte, denn Alice war von Geburt an so gut wie taub, konnte jedoch perfekt von den Lippen ablesen – und das gleich in vier Sprachen: Englisch, Französisch, Deutsch und Griechisch. Letztere hatte sie nach ihrem Kennenlernen vor elf Jahren in erstaunlicher Geschwindigkeit erlernt.
»Natürlich bin ich mir sicher.« Liebevoll strich Alice ihm über die Wange. »Denkst du denn, ich könnte in Athen im Königspalast ein schönes Weihnachtsfest feiern, während du hier an der Front ausharrst? Und ich weiß, dass möglicherweise Verwundete nicht versorgt werden, weil ich Weihnachten feiere?«
»Du bist nicht die einzige Lazarettschwester. Und du hast dir eine Pause verdient«, sagte ihr Mann. »Seit der Krieg ausgebrochen ist und wir gegen das Osmanische Reich kämpfen, bist du unermüdlich im Einsatz.«
Er hatte recht: Hatte Alice nach Kriegsausbruch zunächst noch in ihrer Stickereischule in Athen dafür gesorgt, dass ausreichend Kleidung für die Soldaten bereitstand, hatte sie kurz darauf entsetzt erfahren, dass es für die Männer, die an der Front verletzt wurden, keine ausreichende medizinische Versorgung gab. »Das kann nicht sein«, hatte sie resolut erklärt. »Sie setzen ihr Leben für unser Land aufs Spiel, und dann kümmert sich keiner um sie?« Mit dem Einverständnis ihres Schwagers, König Konstantin, war sie der Front hinterhergereist und hatte Hospitäler für die Soldaten eingerichtet. Und dadurch war sie auch in der Nähe ihres Ehemannes gewesen, der natürlich an der Front kämpfte.
»Aber für unsere Mädchen wird es ein trauriges Weihnachten werden, so ganz ohne ihre Mama und ohne ihren Papa«, wandte Andreas ein.