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1. Teil der Weihnachtskurzgeschichte ... die Teile können unabhängig voneinander gelesen werden ... Mia Alexander mag die Weihnachtstage nicht zu Hause in Hamburg verbringen und reist daher allein nach London. Im Hotel wird sie von einem Fremden angesprochen, den sie gleich drei Mal wiedertrifft. Julian Banks ist ein reicher Geschäftsmann und hasst Weihnachten. Er muss für seine zwei Nichten Geschenke besorgen, wo er Kinder doch so gar nicht mag. Doch dieses Jahr kann er sich nicht drücken, und er erkennt, was er sich zum Weihnachtsfest wirklich wünscht ... Weitere Teile: How would you feel @ Christmas Christmas Feeling - Sammelband mit 4 Weihnachtsgeschichten von Rhiana Corbin
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Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Danksagung
Leseprobe
Leseprobe
Erstausgabe 2019
Copyright © 2017 Rhiana Corbin
Alle Rechte vorbehalten
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung
1. Auflage
Lektorat: Anke Dauter-Kaiser
Covergestaltung: Marie Wölk
www.wolkenart.com
Foto: © Luna Vandoorne, Discoverydock,
Maximusnd – alle Bigstock.com
Andrea Wölk, Lutherstr.16, 46414 Rhede
www.mybooklove.de
Gelangweilt blätterte Mia sich durch das Internet auf der Suche nach einem Reiseziel. Die Kapverdischen Inseln konnte sie getrost vergessen. Dort verbrachte nun ihr Frederik, seines Zeichens Ex-Verlobter, seinen Urlaub mit Barbara, Mias wohl bester Ex-Freundin, bevor sie die beiden im Bett erwischt hatte. Wohlgemerkt in ein und demselben Bett. So beschloss Mia, dass es besser wäre, in Zukunft alleine zu verreisen und das Leben zu genießen. Wer brauchte schon einen Mann an seiner Seite?
Auf den Kanaren war es um diese Jahreszeit immer noch angenehm. Nicht so heiß wie im Sommer, aber nicht zu kalt, so dass man getrost im Meer baden konnte. Doch wollte sie zu Weihnachten überhaupt in einen Ozean steigen? Immerhin war in drei Tagen Winteranfang und ihr stand eher der Sinn nach Kälte, Schnee, Weihnachtsbaum und Geschenken. Vielleicht wäre ein Skiurlaub das Richtige? Da sie aber weder Skilaufen konnte noch ein Fan von Après-Ski war, wäre das wohl eher keine gute Entscheidung.
Mia überflog die Ergebnisse der Suchmaschine. Wie wäre es mit einer Städtereise?, stand dort eine Werbung in großen Lettern und lächelte sie quasi an. Was für ein Quatsch! Sie wohnte in einer der größten Metropolen Europas. Hamburg war das Tor zur Welt. Vielleicht sollte sie einfach zu Hause bleiben, das wäre doch auch eine Alternative. Allerdings würde es dann wieder Streit geben, bei wem sie ihre Festtage verbrächte. Ihre Mutter bestünde darauf, dass sie am Heiligen Abend zu ihr und ihrem neuen Mann kommen sollte, dem Mia so gar nichts abgewinnen konnte. Ihr Vater würde sie besuchen wollen und Mia hätte die ganze Arbeit und müsste ihn trösten, weil er ihr die Ohren voll jammerte darüber, dass ihre Mutter ihn nun schon vor zwölf Jahren genau am Heiligen Abend verlassen hatte. Auf dieses Drama hatte Mia auch keine Lust. Also blieb nur die Flucht nach vorn.
Sie klickte die Städtereisen an, gespannt darauf, welche Zentren ihr denn angepriesen würden.
Paris – nein danke. Das war die Stadt der Verliebten. Was sollte sie da ? Allein?
Rom – die Ewige Stadt. Dort konnte sie immer noch hinreisen, Rom würde es ja schließlich ewig geben.
Venedig – die Durchlauchtigste. Diese Stadt hatte eindeutig zu viele Tauben, wo Mia sich doch vor dem Federvieh fürchtete.
Istanbul – wäre nur mit dem Flugzeug zu erreichen und für vier Tage wohl viel zu aufwendig.
London – über zweitausend Hotels zur Auswahl. Oh wow! Wenn das mal nicht ein Angebot war. Da müsste es doch eines für sie geben. Immerhin konnte Mia mit dem Zug anreisen. Sie könnte nach Herzenslust shoppen, Touristenattraktionen besuchen, vielleicht der Queen begegnen und bei Harrods dem Weihnachtsmann ihre Wünsche erzählen und ein Foto mit ihm machen, das sie bei Instagram posten könnte, um aller Welt zu beweisen, wie sehr sie sich doch amüsierte. Auch ohne Mann und beste Freundin.
Wie von selbst klickte ihr Finger auf das Touchpad und eine Vielzahl von Hotels tauchte auf dem Bildschirm auf, in jeglicher Preisklasse. Also ein Vier-Sterne-Hotel sollte es schon sein. Immerhin war ja Weihnachten und man sollte sich selbst beschenken. Doch wenn sie beim Hotel sparte, wäre ihr Budget zum Shoppen größer. Das war jetzt eine schwierige Ent-scheidung.
Oh, wieder mal wow! Ihr Blick fiel auf das The Wellesley Knightsbridge Hotel, das ganz in der Nähe von Harrods lag. Es war nicht das günstigste, aber dafür sahen die Zimmer einfach umwerfend aus. Mia würde sich dort wie eine Prinzessin fühlen. Nicht, dass sie dort auch noch dem Prinzen ihrer Träume begegnete. Obwohl dann eher dem Ritter ihrer schlaflosen Nächte. Es war ein tolles Hotel, aber einfach zu teuer. Ein Button leuchtete auf, dass sich in diesem Augenblick drei Besucher das Hotel auf der Webseite ansahen und ein Zimmer gerade gebucht worden war. Es gab nur noch ein freies. Doch ausschlaggebend war der Satz, den Mia in der Beschreibung fand: Ein kostenloser Rolls Royce steht Ihnen zur Verfügung.
Nur noch ein Zimmer!
Ein roter Button leuchtete auf. Das Zimmer war vergeben, in dieser Sekunde. Oh nein! Das durfte nicht wahr sein. Wer war dieser Idiot, der ihr das beste Weihnachtsgeschenk ever vor der Nase wegschnappte?
Mia scrollte durch die Preisliste und sah, dass es noch eine Suite mit einem Schlafzimmer und extra großem Queensize-Bett gab. Allerdings war der Preis sehr hoch. Egal! Das nahm ihr niemand weg. Mit nur drei Klicks erledigte Mia die Buchung und als sie die Bestätigung wenige Sekunden später auf ihrem Handy erblickte, bekam sie kaum noch Luft. Die Suite kostete für vier Tage so viel wie ein ganzer Jahresurlaub auf den Malediven. Hätte sie sich doch für einen Strandurlaub entscheiden sollen? Ach Quatsch! Man lebte nur einmal und dieses Weihnachtsfest sollte ein unvergessliches bleiben!
Mia hatte keine Ahnung, wie recht sie behalten sollte.
Mylady!«
Der Mann vom Butlerservice, der für das Gepäck zuständig war, hielt ihr galant die Tür des Taxis auf und nahm vom Chauffeur den Koffer entgegen.
Mias Wangen glühten. Sie fühlte sich wirklich königlich in dieser Stadt. Zwar hatte sie noch nicht viel gesehen, aber allein die Fassade des Hotels war ein Postkartenanblick. Schnell zückte sie ihr Handy und machte ein Foto, das sofort auf Instagram landete. Mein Domizil für die nächsten Tage # Urlaub, war die Unterschrift. Ehrfürchtig blickte sie empor und hoffte, dass ihre Suite weit oben lag. Die Mauern und die Einrichtung der Halle, im Art déco-Stil aus weißem Marmor, war unbeschreiblich. Selbst der versprochene Rolls stand vor der Tür. Mia drehte sich im Kreis, damit sie auch alles genau in Augenschein nehmen konnte. Am liebsten hätte sie auch hier ein paar Fotos gemacht, traute sich dann aber doch nicht. Als sie sich umwandte, um dem Butler zum Empfang zu folgen, stieß sie unsanft mit jemandem zusammen.
»Excuse me, Madam«, murmelte der Mann, ohne von seinem Handy aufzuschauen. Er trug einen schwarzen Wollmantel, darunter einen Anzug, der sehr edel wirkte.
Madam? Na, für diese Anrede fühlte Mia sich eindeutig zu jung.
»Kein Problem, no problem«, hauchte sie verlegen, denn es war ja eigentlich ihre Schuld, dass sie den Mann gestreift hatte, weil sie maulaffen feilhalten musste, um diese prunkvolle Halle zu bestaunen.
Nun sah ihr Gegenüber doch auf und Mia verschlug es die Sprache. War denn in diesem Hotel ALLES wundervoll? Nicht nur die Ausstattung, sondern auch die Gäste?
Der Mann, der sie mit außergewöhnlich grünen Augen ansah, kam wohl geradewegs aus einem Katalog für Männermodels. Sein schwarzes Haar war kurz geschnitten und leuchtete fast blau, so dunkel war es. Er war groß und schlank. Das traf auf viele Männer zu, doch dieses Exemplar trumpfte mit kantigen Gesichts-zügen auf, die sich sofort in ihr Gedächtnis einbrannten. Er musterte sie immer noch mit diesen interessant grünen Augen und lächelte plötzlich.
»Sie sind nicht von hier«, erklärte er auf Deutsch mit englischem Akzent.
Mia lächelte. »Da haben Sie recht. Aber dann würde ich auch nicht in einem Hotel wohnen, oder?«, entgegnete sie geistesgegenwärtig und beglückwünschte sich zu diesem Satz, denn sonst war sie nicht so schlagfertig.
»Das kommt darauf an. Ich stamme aus London, wohne aber auch in diesem Hotel.«