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Der schüchterne Jungunternehmer David ist auf der Suche nach einem Investor für sein Start-up. Ohne mit der Wimper zu zucken, steigt der Milliardär Liam van Dyken mit einer Million Dollar in sein Business ein. Geht es dem unverschämt heißen Investor wirklich nur ums Geschäft? Seine Blicke sprechen nämlich eine ganz andere Sprache! Hals über Kopf stürzt sich David in eine leidenschaftliche Affäre ohne Tabus. Doch gerade als er sich eingesteht, Gefühle für Liam zu entwickeln, lernt er diesen von einer ganz anderen Seite kennen …
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Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Danksagung
Leseprobe
Deutsche Neuausgabe
Copyright © 2019, Rhiana Corbin
Erstausgabe bei books2read
Unter dem Titel: Focus on me
Alle Rechte vorbehalten
Nachdruck, auch auszugsweise,
nur mit Genehmigung
1. Auflage
Covergestaltung: Andrea Wölk
Unter Verwendung folgender Fotos:
© tomertu – Getty Images
Rhiana Corbin, Lutherstr. 16, 46414 Rhede
www.mybooklove.de
David
Unruhig strich ich über mein Haar, prüfte, ob es auch immer noch korrekt lag. Eventuell hätte ich ein Hemd anstelle dieses alten T-Shirts anziehen sollen, ein paar Lederschuhe anstatt der Sneakers, die ich trug. Dabei fiel mir ein, dass ich außer diesem ausgelatschten Paar nur ein paar edle Slipper besaß.
»David es besteht kein Grund, nervös zu sein. Liam van Dyken ist auch nur ein Mann.« Kelly, meine geliebte Freundin Kelly Butler, schaute mich gewinnend an. Ihr Lächeln glich einem hunderttausend-Watt-Strahler. »Vertrau mir. Ich kenne Liam schon lange. Er ist ein ganz normaler Typ.«
»Ja, ein Typ mit ein paar Milliarden auf dem Konto«, murmelte ich leise und strich erneut mein Haar glatt.
»Das sind nur ein paar Nullen auf Papier.«
Die Stimme kam von dem Mann, der an der Tür lehnte und lässig die Arme vor der Brust verschränkt hielt.
»Liam! Du bist schon da!«, rief Kelly überrascht. Sie hatte ihn auch nicht bemerkt. Keine feine Art, sich einfach so anzuschleichen und uns zu belauschen.
»Mein letztes Meeting war schneller als erwartet beendet. Und da dachte ich mir, ich schaue direkt hier vorbei, und du spendierst mir eine Tasse von deinem hervorragenden Kaffee.«
Kelly ging lachend auf ihn zu und küsste ihn zur Begrüßung auf beide Wangen. »Komm rein. Ich hole dir deinen Kaffee. Du auch einen David?«
Erschrocken schüttelte ich den Kopf. »Nein, danke. Du weißt doch ...«
»Okay, ich bringe dir eine Coke mit.«
Kelly ließ mich mit Liam van Dyken allein im Raum zurück, und mein Puls war von einer Sekunde auf die andere auf hundertachtzig. Mein Blick streifte ihn kurz. Verdammt, dieser Mann war Sex auf zwei Beinen, und er schien es zu wissen. Mit einem gewinnenden Lächeln kam er auf mich zu und streckte mir die Hand entgegen.
»Hi, ich bin übrigens Liam van Dyken«, stellte er sich vor. Als wenn ich nicht wüsste, wer er war.
»Mr. van Dyken, ich bin David Reed.«
»Oh, bitte David. Ich bin Liam, wenn Sie nichts dagegen haben.«
Wie sollte ich? »Nein, natürlich nicht.« Ich blickte mich unruhig im Raum um, mied seinen Blick.
Anstatt sich an den Besprechungstisch mir gegenüber zu setzen, nahm er direkt neben mir Platz. Diese unmittelbare Nähe machte mich schon wieder nervös. Der Duft, der zu mir herüberströmte, ebenso. Er roch nach einem Aftershave, das von Leder und Orangenblüten dominiert wurde. Es gefiel mir ungemein. Ich erlaubte mir kaum, ihm in die Augen zu sehen. Er trug einen dieser coolen Dreitagebärte und sah einfach scharf damit aus. Sein Haarschnitt, ein Undercut, an den Seiten sehr kurz geschnitten, das Deckhaar länger und mit einem Seitenscheitel getragen, wirkte ultramodern. Er war groß, ich schätzte ihn auf fast einen Meter neunzig, und seine Kleidung bestand aus einer hellen Sommerhose und einem weißen Leinenhemd. Ich konnte nur hoffen, dass ihm meine Blicke entgingen, mit denen ich ihn abschätzte, doch ich musste einfach hinsehen, konnte es nicht verhindern, so wie man den Aufprall bei einem Unfall nicht verhindern kann.
»Ich hoffe, Ihnen gefällt, was Sie sehen«, fragte er mit einem Schmunzeln auf den Lippen.
Gott, ich war geliefert. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und blickte ihn direkt an. »Ich würde lügen, wenn ich es abstreiten würde, aber Sie wissen vermutlich, wie Sie auf andere Menschen wirken. Jedoch sind Sie bestimmt nicht hier, um Komplimente einzusammeln.«
Für einen Moment schaute Liam mich eindringlich an, dann zeigte sich ein Lächeln auf seinem Gesicht.
»Liam, ich habe dich mit deinem Bart fast nicht erkannt.« Endlich kehrte Kelly zurück und stellte die Getränke auf den Tisch. Kaffee für Liam, eine kleine Flasche Coke für mich. Sie selbst griff zu dem Mineralwasser, das bereits auf dem Konferenztisch stand.
»Entschuldigt, ich habe euch gar nicht bekannt gemacht.«
Liam winkte ab. »Das haben wir bereits schon erledigt. Du kannst direkt loslegen.« Er nahm einen Schluck seines schwarzen Kaffees, und ich schaute dabei zu, wie seine Lippen den Rand der Tasse umschlossen. Seine Nähe war mir eindeutig zu viel. Zwanghaft musste ich ihn beobachten, und er verwirrte mich vollends. Ich war froh, dass erst einmal Kelly das Reden übernahm.
»David hat ein Start-up-Unternehmen gegründet und sucht einen Investor, damit er die Firma ausbauen kann«, erklärte Kelly mit knappen Worten.
»Womit genau befasst sich Ihr Unternehmen?«, warf Liam ein.
Er sprach direkt mich an, sodass ich mich hier nicht ausklinken konnte. »Ähm, also ich habe eine App entwickelt, die für jeden User individuell die Stadt mit der besten Lebensqualität heraussucht. Um es etwas zu erläutern: Man gibt seine Vorlieben, Hobbys, persönliche Angaben, wie Alter, Beruf und Schulbildung an, ebenso, worauf man bei seinem Wohnort besonderen Wert legt, ob man gerne Auto fährt oder lieber Fahrrad, welche Ziele man im Leben hat, all diese Dinge und durch einen speziellen Algorithmus wird die für den User passende Stadt mit der für ihn besten Lebensqualität herausgefiltert. Dies kann überall auf der Welt sein oder der nächste Ort, alles ist möglich.« Ich hoffte, ich hatte es einigermaßen verständlich erklärt, doch wie ich gehört hatte, war Liam van Dyken ein äußerst intelligenter Mensch.
»Wer hat diesen Algorithmus geschrieben?«, fragte er interessiert nach.
»Das war David«, erklärte Kelly, um das Gespräch wieder an sich zu ziehen. »Er ist ein besessener Nerd, um es liebevoll zu umschreiben. Bisher hat David alles allein erarbeitet. Er braucht aber Personal, um weiterzumachen.«
»Was genau zu machen?«
»Die App soll den Leuten gleichzeitig auch passende Wohnungen und Häuser anbieten, die zum Kauf oder zur Miete angeboten werden, Umzugsunternehmen, Innenarchitekten, Sportstudios, Lebensmittellieferanten und so weiter. Um diese Kontakte herzustellen, brauche ich Mitarbeiter. Ich kann mich nur um den administrativen Bereich kümmern, damit bin ich schon vollkommen ausgelastet. Wir brauchen Büroräume, denn im Moment manage ich das alles von meiner kleinen Wohnung aus.«
Das Klingeln eines Telefons riss mich aus meiner Konzentration.
»Entschuldigung!« Kelly hob ihr Handy ans Ohr. »Ja ... ich bin in einer Minute da.«
Dann wandte sie sich an uns. »Sorry Jungs, ich muss kurz etwas klären, bin sofort wieder bei euch.« Kelly verschwand durch die Tür und ließ uns allein.
»Ich habe das ganze Konzept einmal zusammengefasst«, versuchte ich, den Faden wieder aufzunehmen, und schob Liam ein Exposé hinüber, wobei sein Blick aber bei mir hängen blieb.
»Welches ist Ihre Stadt, die zu Ihnen passt, David?«, wollte er wissen.
»Ich wohne bereits dort. San Francisco ist genau die richtige Stadt für mich«, gab ich ohne zu zögern zu.
»Darf ich Sie etwas Persönliches fragen, David?« Seine Stimme war plötzlich samtig weich, und ich musste hart schlucken. Statt zu antworten, nickte ich nur.
»Sind Sie schwul?«
Verflucht! Ich hatte mit allem gerechnet, versucht, mich so lässig wie möglich zu geben, und doch hatte van Dyken mein wahres Ich erkannt. War ja klar, dass dieser hypermaskuline Typ, der ständig mit irgendwelchen Bräuten abgelichtet wurde und die Seiten der Boulevardpresse zierte, nicht mit einem Homosexuellen zusammenarbeiten wollte.
Ich räusperte mich und konnte nicht verhindern, dass ich errötete. Das war verdammt peinlich. »Wenn Sie mich so direkt fragen, kann ich Ihre Frage nur mit einem eindeutigen Ja beantworten.«
Mein Gegenüber blickte mich ernst an. Ihm schien meine Antwort wohl nicht zu gefallen, denn er hob eine Augenbraue und musterte mich eindringlich.
»Mr. van Dyken, ich weiß zwar nicht, was meine sexuelle Ausrichtung mit meinem Unternehmen zu tun hat, aber Sie scheinen wohl etwas gegen Homosexuelle zu haben. Daher denke ich, dass es besser ist, wenn wir dieses Meeting hier abbrechen. Ich danke Ihnen trotz allem für Ihre Zeit und Aufmerksamkeit.«
Ohne große Umschweife raffte ich meine Unterlagen zusammen und verließ den Raum, ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen.
Liam
»Wo ist denn David?«
Kelly betrat den Raum und schaute sich suchend um.
»Ähm, er ist gegangen«, kam ich in Erklärungsnot.
»Gegangen? Wohin?« Sie stemmte die Hände in die Hüften und schaute mich fragend an.
»Ich denke, er ist nach Hause gegangen.«
»Aber warum? Was hast du gemacht?« Sie zeigte mit dem rot lackierten Fingernagel auf mich, als wäre ich die Wurzel allen Übels.
Ich hob abwehrend die Hände. »Ich habe gar nichts getan. Lediglich gefragt, ob er schwul ist.« Was für mich eine ganz normale Frage war.
»Oh, nein.« Kelly schüttelte den Kopf. »Ich hätte es dir sagen müssen. Es tut mir leid. Ja, David ist schwul, aber er reagiert auf diese Frage sehr empfindlich. Er hat seine letzte Stelle verloren, weil er homosexuell ist, und das der Führungsetage nicht gepasst hat. Man hat ihn praktisch rausgeekelt. Das hat ihn sehr getroffen und einen wunden Punkt hinterlassen. Er ist äußerst vorsichtig geworden. Er lebt seine Homosexualität zwar offen aus, hält damit aber lieber hinter dem Berg, wenn es um Geschäftliches geht.«
»Das verstehe ich nicht. Ich bin doch auch schwul und halte das nicht geheim.«
Kelly blickt mich entschuldigend an. »Ich glaube nicht, dass David das weiß. Er liest keine Boulevardblätter, vielleicht hat er etwas im Internet entdeckt, doch das bezweifele ich, seiner Reaktion nach zu urteilen. Soll ich mit ihm reden?«
Ich schüttelte den Kopf. »Nein, das bekomme ich schon selbst hin.«
»Bist du denn interessiert daran, David ein Angebot zu machen? Findest du seine Idee so innovativ, um darin zu investieren?«
Ich nickte. Ja, ich war interessiert. Wenn mich das Angebot nicht bereits lockte, dann zumindest David selbst. Er hatte etwas an sich, das mich von der ersten Sekunde unseres Zusammentreffens an faszinierte. Ich wollte ihn unbedingt wiedersehen.
»Gib mir seine Adresse. Leider hat er die Exposés alle eingepackt. Ich hätte mir die Unterlagen gerne genauer angesehen, doch er ist verschwunden, bevor ich die Gelegenheit dazu hatte.«
»Du kannst meines haben. Dort findest du auch seine Kontaktdaten. Ich würde mich sehr freuen, wenn das zwischen euch in Ordnung kommt. David ist einer meiner besten Freunde, und ich mache das für ihn als Freundschaftsdienst. Ich verdiene nichts daran, aber ich liebe ihn wie einen Bruder, und unter Familie stellt man keine Rechnungen auf, wenn du verstehst, was ich meine. Ebenso ist mir daran gelegen, dass er nicht wieder verletzt wird.«
Sie blickte mich eindringlich an, und ich wusste genau, was sie meinte. In meinen Augen war David ein Mann, den man nicht verletzen, sondern lieben sollte.
»Schick mir die Rechnung, die du sonst ihm gestellt hättest. Ich übernehme es.«
»Nein, das ist nicht ...«
»Kelly!«, unterbrach ich sie mit autoritärer Stimme und lächelte, »tu es einfach.«
»Das war dann aber eine sehr teure Tasse Kaffee.«
»Glaube mir, mein Schatz! Ich habe schon für weit weniger, mehr bezahlt.«
Davids Adresse führte mich zum Telegraph Hill, Green Street, den Hügel hinauf, dort wo eine Menge junger Leute lebten. Seine Wohnung lag in einem weißen Holzhaus mit Balkonen, mit Sicht auf die entfernte Bucht. Nicht nobel, aber schön.
Auf mein Klingeln wurde geöffnet, und ich stieg die Treppe bis in den zweiten Stock hinauf. Spencer, mein Bodyguard, wollte mich begleiten, doch ich wies ihn an, im Wagen zu warten. Es sah nicht danach aus, als würde mir hier Gefahr drohen.
»Die Tür ist offen, Jessy! Komm rein!«, hörte ich Davids Stimme bis zum Flur hinaus, und beim Klang seiner Stimme spürte ich bereits ein leichtes Kribbeln der Erregung.
Behutsam stieß ich die Tür auf und sah ihn mit dem Rücken zu mir vor drei Computermonitoren sitzen.
»Du bist zu früh, über eine Stunde«, murmelte er abwesend und gab mit erstaunlicher Geschwindigkeit Befehle auf seiner Tastatur ein.
Langsam ging ich auf ihn zu, beugte mich zu ihm hinunter und stützte meine Hände auf die Schreibtischplatte und der Lehne seines Stuhls ab. »Ich komme weder zu früh und schon gar nicht zu spät. Wenn ich komme, dann immer genau auf den Punkt, das sollten Sie sich für die Zukunft merken, David.«
»Mr. van Dyken!«, rief er erschrocken und blickte mich überrascht an.
»Liam! So weit waren wir beide doch heute schon. Und zu Ihrer Information. Ich bin ebenfalls schwul. Was uns zwar nicht zu Verbündeten macht, aber die Zusammenarbeit wesentlich vereinfacht. Wir haben beide keine Vorurteile gegenüber Männern, die Männer lieben. Deswegen wollte ich wissen, ob Sie schwul sind. Um zu erfahren, ob Sie Probleme damit haben, mit mir zusammenzuarbeiten, mehr nicht. Bedenken Sie das in Zukunft, bevor Sie wieder mal übereilt ein Meeting verlassen, das wichtig für Sie ist.«
Mein Gesicht war seinem so nah, dass ich den Duft seines Rasierwassers einatmete. Es war meinem sehr ähnlich, vielleicht etwas weniger herb, mit einer leicht süßlichen, frischen Note. Noch etwas, was mir an diesem Mann gefiel. Es war nicht nur sein atemberaubendes Aussehen, das mich in seinen Bann zog. Die wunderschönen hellblauen Augen mit den dunklen Wimpern, die so gar nicht zu seinem blonden kurzen Haar passten. Oder der leichte Bartschatten, als hätte er vergessen, sich zu rasieren. Und vor allem der kleine Höcker auf seiner ansonsten so makellosen Nase, so als wäre sie mal gebrochen worden, und die etwas zu volle Oberlippe. Ich konnte mich einfach nicht abwenden, obwohl es angebracht gewesen wäre. Nur mit Mühe konnte ich mich davon abhalten, ihn einfach zu küssen.
»Ich biete Ihnen siebenhundertfünfzigtausend Dollar, für eine fünfzigprozentige Beteiligung. Sagen Sie Ja, oder lassen Sie es bleiben. Aber ich will, dass Sie in Ruhe darüber nachdenken. Morgen findet in der Tate Gallery eine Ausstellung für einen wohltätigen Zweck statt. Ich möchte, dass Sie dort erscheinen und mir Ihre Entscheidung mitteilen.«
»Ich weiß, eine Freundin stellt dort ihre Werke aus. Sie wollen wirklich bei mir einsteigen? Ich dachte, Sie würden mir lediglich ein Darlehen gewähren?«
Ich hatte ihn überrascht, das sah ich deutlich an seinen leicht geweiteten Augen und seinen Lippen, die sich erstaunt öffneten.
»Normalerweise investiere ich nur als stiller Teilhaber. Doch Ihre Ideen gefallen mir. Ich will mehr darüber wissen. Ich will mit Ihnen arbeiten. Es ist ein einmaliges Angebot, das bis morgen Abend zweiundzwanzig Uhr gilt. Überlegen Sie sich Ihre Antwort gut. Ich bin nicht leicht zufriedenzustellen.«
David war nicht gerade klein, da er aber saß, schaute er zu mir auf und murmelte: »Das hätte ich von Ihnen auch nicht erwartet.« Er erhob sich und war damit nahezu mit mir auf Augenhöhe.
»Ich bin gespannt, wie weit wir kommen. Wer von uns als Erster die Hosen herunterlässt«, murmelte ich und wischte einen imaginären Fussel von seiner Schulter. Es geschah aus einem Impuls heraus, ihn zu berühren, ansonsten hätte mich dieser Wunsch den ganzen Abend verfolgt. Jetzt würde es wohl der Duft seines Aftershaves sein, der sich in meinem Gedächtnis festsetzte, wie der Duft von Zimt zu Weihnachten oder das Prickeln des Champagners zu Silvester auf meiner Zunge.