Alpengold 348 - Carola Martin - E-Book

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Carola Martin

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Beschreibung

Agatha, die Bäuerin vom Sternhof, ist eine stolze Frau. Sie möchte ihren einzigen Sohn Ulli gut verheiraten und damit vergessen lassen, dass sie selbst einst Magd war. Voller Besorgnis sieht sie daher, dass sich zwischen ihrem Sohn und der Jungmagd Lena ein Liebesverhältnis anbahnt. Als sie hört, dass die beiden heiraten wollen, setzt sie ihre ganze Energie ein, um die Verbindung zu verhindern.
Traurig und entsetzt zugleich erkennt Lena, dass ihr Liebster nicht den Mut hat, sich gegen die Mutter zu stellen und sein Heiratsversprechen einzulösen. Wie kann sie ihm jetzt noch gestehen, dass ihre Liebe nicht ohne Folgen geblieben ist, dass sie sein Kind unter ihrem Herzen trägt?


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Inhalt

Cover

Ein hartes Herz lernt lieben

Vorschau

Impressum

Ein hartes Herz lernt lieben

Bauernstolz bedroht eine junge Liebe

Von Carola Martin

Agatha, die Bäuerin vom Sternhof, ist eine stolze Frau. Sie möchte ihren einzigen Sohn Ulli gut verheiraten und damit vergessen lassen, dass sie selbst einst Magd war. Voller Besorgnis sieht sie daher, dass sich zwischen ihrem Sohn und der Jungmagd Lena ein Liebesverhältnis anbahnt. Als sie hört, dass die beiden heiraten wollen, setzt sie ihre ganze Energie ein, um die Verbindung zu verhindern.

Traurig und entsetzt zugleich erkennt Lena, dass ihr Liebster nicht den Mut hat, sich gegen die dominante Mutter zu stellen und sein Heiratsversprechen einzulösen. Wie kann sie ihm jetzt noch gestehen, dass ihre Liebe nicht ohne Folgen geblieben ist, dass sie sein Kindl unter ihrem Herzen trägt?

Das Winkelmoostal lag, von einem Kranz dunklen Bergwaldes umgeben, eingebettet zwischen der Sonnleithen, auf der Schneefelder glitzerten.

Auf dem Pfad, der die Wiesen durchschnitt, stand ein Paar. So eng hielt es sich umschlungen, dass seine schattenhaften Gestalten zu einem einzigen Körper verschmolzen schienen. In selbstvergessener Umarmung stand es da und wähnte sich allein in der schönen Sommernacht.

Am Brachrand aber, im tiefen Schatten eines Hollerstrauchs, kauerte das Vreneli vom Sternhof, dem einzigen Gehöft im Hochtal. Brennenden Auges beobachtete das Mädchen das Paar und zitterte dabei vor Eifersucht und Hass auf die schöne Lena, die Magd.

Das Vreneli war sprachbehindert und mit Hässlichkeit geschlagen. Es schien so geschlechtslos, dass es von seinen Leuten einfach »das Vreneli« genannt wurde.

Gleich als die Lena Moser vor nun schon einem halben Jahr als Magd auf den Sternhof im Winkelmoostal gekommen war, hatte ihre lichte Schönheit Vrenelis Herz mit Neid und Bitterkeit erfüllt. Lena hatte Mitleid mit dem armen, von der Natur so stiefmütterlich bedachten Geschöpf gehabt. Sie war gut zu dem jungen Mädchen, aber das vertiefte noch die Abneigung, die es gegen Lena hegte.

Ulli, Vrenelis Bruder, der Jungbauer vom Sternhof, und auch Lena ahnten nicht, dass sie beobachtet wurden. Sie glaubten, das Geheimnis ihrer Liebe wohlgehütet zu haben.

Nacheinander hatten sie heimlich das Gehöft verlassen. Auch der Altknecht Kaspar Moser, Lenas Onkel, dem sie ihren Posten verdankte, hatte nichts gemerkt. Und auch nicht die alte Magd Martl, die nur einen leisen Schlaf hatte und auch sonst die Flöhe husten hörte. Die Bäuerin Agatha aber, Ullis und Vrenelis Mutter, saß in der Stube über Abrechnungen.

Die Sommernacht war eine einzige Verführung für die jungen Leute, mit ihren Düften, dem erregenden Zirpen der Grillen, dem silbernen Mondlicht.

Sie waren ein schönes Paar und wie füreinander geschaffen. Ulli war ein baumlanger Bursch mit blondem Haar, festen Zügen, tief gebräunt von der starken Sonne hier in den Bergen.

Die Lena war nur ein wenig kleiner als er. Mit dem herzförmigen Gesicht, den klaren blauen Augen und dem üppigen Blondhaar war sie ein Geschöpf, das dem Herrgott gut gelungen war. Dazu war sie aufgeweckt, von großer Herzenswärme und eine, der das Schaffen ehrliche Freude bereitete.

Lena seufzte tief auf. Es tat wohl, Ullis kräftigen Körper an ihrem zu fühlen. Bebend vor Verlangen hielt sie ihm den Mund immer wieder zum Kuss hin.

Ulli fasste nach Lenas Händen. Er drückte sie so fest, dass es ihr wie ein süßer Schauer durch den Leib lief.

»Schatzerl, ich schwör's dir, morgen red' ich mit der Mutter. Sie wird nix dagegen haben, dass ich ihr so ein Dirndl wie dich als Schwiegertochter heimbringe«, sagte er. »Schön bist du und tüchtig dazu.«

Ihre Miene drückte Zweifel aus. »Ulli, wenn du dich da nur nicht täuschst. Deine Mutter ist eine Stolze. Ich glaub' halt, eine Magd als Schwiegertochter wird der Sternhofbäuerin nicht willkommen sein.«

»Aber Herzerl, die Mutter war doch selbst einmal Magd auf unserem Hof. Der Vater hat sich in sie verliebt, grad so auf den ersten Blick wie ich mich in dich verliebt hab. Ganz rasch hat er sie zu seiner Bäuerin gemacht. Hab ich dir das nicht schon erzählt?«

»Siehst du, Ulli, und grad deshalb ist deine Mutter so stolz. Sie mag nicht daran erinnert werden, dass sie selbst einmal gedient hat. Bist mir schon nicht bös', wenn ich es sag', aber grad darum will die Bäuerin hoch hinaus. Ich hab doch einmal ein Gespräch zwischen euch gehört. Die Bäuerin will, dass du eine reiche Bauerntochter ehelichst, am liebsten eine aus dem Welser Landl. Wo ihr Vater auf einem von den großen Höfen sitzt, und sie eine schöne Mitgift in die Ehe einbringt.«

»Du denkst nicht gut über meine Mutter, Lenerl!«

»Ich will dich doch nicht kränken, Ulli.« Zärtlich streichelte sie ihm die Wange. »Ich hab eine große Hochachtung vor deiner Mutter. Es gibt keine tüchtigere Bäuerin als sie. Aber ich glaub', ich kenne sie besser als du, lieber Bub. Du siehst deine Mutter mit den Augen der Liebe und ich ...«

»... und du magst sie halt nicht.«

»Ulli, mein liebster Schatz, wir wollen doch nicht streiten und uns die Freud' an der kurzen Stunde schmälern, die wir zusammen sein können.«

»In aller Heimlichkeit! Und grad das ärgert mich, langsam hab ich's satt, aber bis daher!« Seine Hand zog einen Strich über seine Gurgel. »Ich, der Jungbauer vom Sternhof, muss mich aus dem Haus schleichen und mich mit dir in aller Heimlichkeit treffen. Ich bin ein grader Michl, jetzt wird reiner Tisch gemacht von mir! Dich heirat' ich und keine andere, und wenn ihr Vater Gutsherr wär' und sie einen Sack voller Geld mitbringen tät'.«

Wild riss er sie wieder an sich, seine Küsse waren von verzehrender Leidenschaft.

Mit leiserer Stimme bat er: »Komm, Schatzerl, gehen wir ein bisserl hinauf in den Wald. Auf unser Platzerl, weißt schon, dort wo die Futterhütte fürs Wild steht.«

Die Lena war als Waise im Kloster aufgewachsen und streng erzogen worden. Neumodische Ansichten und Sitten waren dort als Sünde verurteilt worden.

Noch zögerte sie, ob es nicht besser wäre, wenn sie mit ihm jetzt heimginge. Aber das heiße Verlangen nach ihm schlug wie eine Flamme in ihr hoch.

Willenlos folgte sie ihm. Sein Arm lag um ihre Schultern, eng schmiegte sie sich an ihn. So stiegen sie der Düsternis des Bergwaldes den Jagerpfad hinauf, bis zu einer kleinen Lichtung.

Bis zu der Hütte kamen sie nicht, ihr verliebtes Begehren nacheinander ließ sie schon vor ihr ins Gras sinken. Noch war es warm von der Hitze des Tages. Ulli beugte sich über Lena, mit den Fingern zog er die weichen Linien ihres Gesichtes nach.

»Wie ein großes Herzerl schaut dein Gesichtl aus. So lieb hab ich dich, so arg lieb, mein Schatzerl. O Himmel, du musst mein sein, keinem anderen darfst du gehören. Meine Frau wirst du noch in diesem Jahr, das schwör' ich dir bei allen ...«

Rasch legte sie ihm die Hand auf den Mund.

»Versündig dich nicht, schwör nicht bei allen Heiligen. Wenn es so sein soll, dann werd' ich deine Bäuerin!«

***

Unterdessen huschte das Vreneli wie ein Zwergenweiberl auf den mütterlichen Hof zu. Es war kleinwüchsig und hielt sich meist krumm, sodass es noch winziger wirkte. Im spitzen Gesicht funkelten die nahe stehenden Augen vor böser Freude, der Mutter zu tratschen, was sie beobachtet hatte. Ihr Bruder sollte sich nicht an die Dirn verlieren, eine ganz Reiche sollte er ehelichen, darin war sie mit der Mutter einig!

Das Vreneli liebte nur einen Menschen, ihren Bruder Ulli. Fünfundzwanzig war er, sie war mit ihren achtzehn ein unwillkommener Nachkömmling gewesen. Ulli war immer gut zu ihr, schämte sich nicht für sie, so wie die Mutter, die sie am liebsten in ihrer Kammer versteckt hätte, wenn selten genug Besuch auf den Sternhof kam.

Das Vreneli hing an dem großen Bruder mit einer geradezu fanatischen Liebe.

In der Stube fand sie die Mutter über das Geschäftsbuch gebeugt. Die Fünfzigjährige war immer noch eine schöne Frau, der Ulli war ganz ihr Ebenbild. Der Wechselbalg aber, wie die Agatha bei sich die kleine Tochter nannte, war nach dem Vater geraten. Die Agatha hatte den wohlhabenden Bauern nicht aus Liebe geheiratet.

Alles in der Stube sprach von solidem Wohlstand. Die von dunklen Balken durchzogene Decke hing tief über den geweißten Wänden. Im Halbdunkel hockte der niedere Kachelofen mit seiner grünweißen Kuppel wie ein zusammengedrückter Riese im Eck. Eine Bank lief um ihn. Die Kommode an der anderen Seite war uralt, sie zeigte eine schöne Schnitzerei und kunstvolle schmiedeeiserne Beschläge.

Das wichtigste Möbel aber war der große braune Schreibtisch, von dem aus die Bäuerin ihre Geschäfte betrieb. Nicht die zwanzig Milchkühe und die zwei Dutzend Schweine machten ihren Wohlstand aus, sondern der große Waldbesitz. Wenn in ihm die Baumriesen geschlägert wurden, ließ der Ulli sofort nachforsten. Die Agatha hatte den Sohn für zwei Jahre auf die Landwirtschaftsschule in Wels geschickt.

Agatha schaute nur kurz auf, als die Tochter in die Stube kam, gleich aber senkte sich ihr Blick wieder auf die Zahlenreihen vor ihr. Der Anblick des zwergenhaften Geschöpfs war ihr immer noch leidig.

»Was platzt du denn so herein?« Ihre tiefe Stimme klang barsch. »Längst ins Bett gehörst du!«

Das Vreneli ließ sich durch die Unfreundlichkeit der Mutter nicht einschüchtern. Nervös tanzte es von einem Fuß auf den anderen und versuchte zu reden. Zuerst war es nur ein Gestotter und Gestammel, endlich brachte es lallend hervor: »Den Ulli hab ich gesehen.«

Weiter kam sie nicht. Agatha schnitt ihr das Wort ab.

»Das ist ja ganz was Neues, stör mich nicht, zu rechnen hab ich, fürs Finanzamt. Schau, dass du ins Bett kommst, aber gleich!«

Beleidigt zog das Vreneli sich aus der Stube zurück, die Tür ins Schloss werfend. Agatha zuckte unter dem Knall zusammen und haderte wieder einmal mit ihrem Herrgott, dass er sie mit so einem Depperl geschlagen hatte.

In ihrem kalten Herzen war kein Funken Liebe für das benachteiligte Geschöpf. Sie war anders geschaffen als die meisten Mütter, die gerade für so ein armes Wesen eine besondere Liebe empfanden.

***

Das rötliche Licht aus der Stube fiel immer noch in die Nacht, als eine Stunde später Lena und Ulli sich dem Hof näherten. Sie lehnte sich schwer auf den Geliebten. In ihren Gliedern war eine wohlige Gelöstheit. Ihr Herz war voll Liebe zu dem jungen Mann an ihrer Seite, der sie so fürsorglich führte.

Lena hatte der Hof gleich gefallen. Mit dem Traktor hatte der Moser Onkel sie vom Bus in Annaberg abgeholt. Jetzt kam es ihr fast unwahrscheinlich vor, dass sie da in dem stattlichen Anwesen einmal Bäuerin sein sollte.

Ulli hörte, wie sie aufseufzte.

»Was hast du denn, Schatzerl?«, fragte er besorgt. »Tut es dir am End' leid?«, fügte er etwas schuldbewusst hinzu.

Am liebsten hätte sie ihn jetzt statt einer Antwort umhalst. Nichts tat ihr leid, was ihr in der Verschwiegenheit der Sommernacht widerfahren war. Aber sie wagte es nicht, vielleicht sah es jemand. Ihr war es gewesen, als hätte sich aus der Dachluke, wo das Vreneli schlief, ein schattenhaftes Gesicht gezeigt. Aber gewiss hatte sie sich das nur eingebildet.

»Weißt«, meinte sie nachdenklich, »ich hab mich schon viel zu sehr in deinen Hof verliebt, Ulli.«

Er blieb stehen und umfasste ihre Schultern.

»Nur in meinen Hof? Und wie ist es mit mir?«

»Ulli, geh frag nicht so dumm! Lieb hab ich dich, so sehr, dass es mir wehtut da drin.« Ihre Hand zeigte auf ihr Herz, das vor Seligkeit unruhig schlug. Plötzlich schreckte sie zusammen. »Was ist, wenn uns deine Mutter sieht oder das Vreneli? Ganz heimlich schleichen wir aus dem Haus, und jetzt stehen wir davor und sind gar nicht mehr vorsichtig.«

»Wenn schon, sie sollen mich nur mit dir sehen!« Sein Ton war hart. »Weißt du was, Schatzerl, die Mutter hockt noch über den Büchern. Gleich jetzt geh' ich zu ihr und red' mit ihr. Wozu das noch bis morgen hinausschieben, was endlich zwischen ihr und mir beredet werden muss!«

»Ulli, tu's nicht! Sie wird müd' sein, weißt eh, dass sie dann immer grantig ist. Wart bis morgen, ich bitt dich!«

»Ich könnt' dir jeden Wunsch erfüllen, aber ich muss es von der Seele haben, es bedrückt mich schon lang. Die Mutter muss mich anhören.«

»Und wenn sie Nein sagt?«, fragte Lena bang.

»Dann sag' ich, dass ich mit dir den Hof verlass', und das wird sie nicht riskieren. Sie weiß, dass ich viel auf der Landwirtschaftsschule gelernt hab, ohne meine Hilfe bräucht' sie einen Verwalter!«

Er drückte ihr ein festes Busserl auf den Mund, als er es aber nicht bei dem einen belassen wollte, entzog sie sich ihm.

»Bis morgen halt, schlaf gut und folg mir. Lass deine Mutter jetzt in Ruh'!«, flüsterte sie.

***

Sie und der Onkel bewohnten Kammern über der Remise, in der früher die Kutschen gestanden hatten und jetzt der Traktor und der Geländewagen vom Ulli.

Ihr war es gar nicht recht, als sie den herben Tabak roch, den der Moser Onkel rauchte. Er saß auf der obersten Stufe der Hühnerleiter, die an der Hauswand zu den Kammern führte.

»Du bist noch auf, Onkel?«, fragte sie.

»Gelt, ja, und das ist dir nicht recht? Dir wär's lieber, der alte Onkel hätt' nix gemerkt von deinem Spaziergang mit dem Jungbauern.«

Verlegen nestelte Lena an den vorn geknüpften Bändern ihrer Taftschürze. Zu ihm hinauf schauend, sagte sie trotzig: »Der Ulli und ich, wir lieben uns. Du bist der Erste, der es hört. Heiraten will er mich, noch heut redet er mit seiner Mutter!«

»Oje, du armes Dirndl, und du glaubst doch nicht, dass die Agatha ja und amen dazu sagen wird? Aus dem Haus wird sie dich weisen, damit für ihren Buben die Versuchung fortkommt. Aber ihre Zustimmung zu einer Verehelichung gibt die Bäuerin euch nie!«

Das Hochgefühl verließ Lena. Ihr wurde schwer ums Herz. Unwillkürlich gab sie dem Onkel, ihrem einzigen Verwandten, recht.

»Das hab ich ja dem Ulli auch gesagt, dass sie es nicht gestatten wird. Aber er will ihr sagen, dass er sich dann mit mir irgendwo anders Arbeit sucht.«

»Er will ihr Angst einjagen und sie mit seinem Fortgehen erpressen. Dirndl, darauf könnt ihr euer Glück nicht aufbauen. Auch wenn sie dich dann als Jungbäuerin neben sich duldet, wird es für dich ein hartes Leben werden!«

Die Lena verbarg ihr Gesicht in den Händen.

»Hör auf, nimm mir nicht die ganze Freud'!«

»Du bist ja deiner Sache auch nicht sicher. Jetzt tut es mir leid, dass ich dich hier auf den Hof geholt hab. Ich kann's verstehen, dass sich ein Dirndl in den Jungbauern verschaut, ein Bild von einem Mann ist er, ein gutes Herz hat er, und ein tüchtiger Bauer wird er auch einmal sein. Von der Forstwirtschaft versteht er auch einmal viel, aber Lena«, mahnte er sehr eindringlich, »der Ulli Gschwandtner ist nix für dich, du bist auf seinem Hof nur die Magd.«

»Das war auch einmal seine Mutter!«

»Und grad darum ist sie so eine Stolze!«

Lena schwieg. Hatte sie nicht dasselbe zu Ulli gesagt? Tränen rannen ihr übers Gesicht.