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- Herausgeber: Books on Demand
- Kategorie: Gesellschafts- und Liebesromane
- Sprache: Deutsch
- Veröffentlichungsjahr: 2015
Es wird humorvoll oder hintergründig leise erzählt von den Gänsen, die nicht als Braten vertilgt werden wollen, vom Schneemann, der in der Kühlbox auf den Gletscher gebracht wird, vom alten Esel Kasimir, der dem Weihnachtsmann hilft. Es geht um Einsamkeit, wo ein kleiner Hund zum unerwarteten Retter wird, um den Weihnachtsmuffel, der erst verunglücken muss, damir er Weihnachten entdeckt.
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Seitenzahl: 71
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Ähnliche
Inhalt
Der Weihnachts-Mann
Weihnachtsfrust - Weihnachtslust
Alle Jahre wieder
Auf der Suche nach Weihnachten
Als die Weihnachtsgänse flüchteten
Entscheidung am Heiligen Abend
Kasimir rettet den Weihnachtsmann
Der Weihnachtshund
Weihnachtsabend
Die wundersame Wandlung des Friedhelm B
.
Peter und der Schneemann
Lukas kehrt heim
Überraschung
Am Tag danach
Krippenfahrt
Der Weihnachts-Mann
Gerade noch am Strand unter Palmen gelegen, jetzt an Weihnachten denken, dazu lässt er sich nicht bewegen.
Doch dann kommt es, wie es immer war, Weihnachten ist zu früh in diesem Jahr.
Er kriegt einen Schlips, das ist ganz klar, so wie im letzten und davor dem Jahr.
Die Schlipse mag er gar nicht gern, sie engen ein, sind unmodern.
Für Sie, da muss was Schönes, was Prächtiges her, sie ist sein Weib und er liebt sie sehr.
Er rennt und läuft durch alle Gassen, wühlt sich durch Glühwein trinkende Menschenmassen, blättert in Katalogen Hunderte von Seiten um, es fällt ihm nichts ein, es ist zu dumm.
Nach Schmuck hat er sich umgeschaut, doch sie meint, der wird nur geklaut.
Schwarze Unterwäsche, sexy, aus Spitze und fein, doch in den Laden traut er sich nicht rein. Kommt er mit Pralinenkästen schreit sie: „Hilfe, du willst mich mästen.“
Bringt er Bluse oder Pulli an, stöhnt sie: „Falsche Größe, typisch Mann“ und eilt in die Stadt, um umzutauschen und dann etwas ganz Anderes zu kaufen.
Er überlegt – und wenn so recht er es bedenkt, sie hat alles umgetauscht, was je er geschenkt.
Nicht länger braucht er nachzudenken, er wird ihr einen Fußball schenken.
Handgearbeitet aus feinstem Leder, so was ist edel, das hat nicht jeder.
Und außerdem, das ist doch klar, er wird natürlich umgetauscht im neuen Jahr.
Weihnachtsfrust – Weihnachtslust
Ich hasse Weihnachten, weiß wirklich nicht, was die Leute daran finden. Erst mal die Jahreszeit. Im Gebirge, bei Schnee, mag das für Wintersportler noch angehen. Aber hier bei uns? Im Flachland, in der Stadt? Wo es in der Vorweihnachtszeit meistens regnet. Nichtsdestotrotz, da muss ich durch. Geschenke müssen eingekauft werden und zwar nicht zu knapp. Mit aufgespanntem Regenschirm durch die Stadt hetzen. Überall bleibt der Schirm hängen, eckt an, tropft beim Schließen in die Schuhe, ekelig. Und wohin mit dem Ding, wenn die Hände voller Einkaufstüten sind? Vollbepackte Menschen wälzen sich stundenlang durch überfüllte Fußgängerzonen, rammen Unbeteiligten sperrige Kartons in die Kniekehlen. Und dann überall und von allen Seiten dieses Weihnachtsgedudel. Immer wieder rieselt leise der Schnee, dauernd klingelt das Glöckchen und ewig kommen die Kinderlein. Das beginnt oft schon im November beim Eröffnen der ersten Weihnachtsmärkte. Vor den Kaufhäusern laufen dicke Männer mit weißen Bärten in roten Mänteln auf und ab, stoßen laute Hohoho Rufe aus und drohen erschrockenen Kleinkindern mit der Rute. Als Weihnachtsmann verkleidet soll manch einer Ladendiebstähle und Einbrüche begehen, warnt die Polizei. Auch sollen sie Mitbürgern, die dem Weihnachtsmann-Mythos erlegen sind, häufig Brieftaschen klauen.
Plätzchen müssen gebacken werden. Alle backen Plätzchen. In der Nachbarschaft und im Büroalltag ist das geradezu ein Statussymbol. Die Rezepte im Fernsehen und in den Hochglanzbeilagen der Illustrierten klingen alle so einfach. Man nehme ... Ja, man nimmt. Aber dann: Der Teig klebt und klebt. Ich habe schon fast die doppelte Menge Mehl dazu geknetet, aber immer noch pappt der Teig an den Händen, hängt zwischen den Fingern und sitzt unter allen zehn Fingernägeln. Schön gleichmäßig dünn ausrollen und hübsch ausstechen, sagt das Rezept. Von wegen ausrollen. Der Teig bricht ab, krümelt und wird zum Verrecken nicht gleichmäßig dünn. Ich versuche zu tricksen, rolle kleine Stücke aus, nur für zwei oder drei Förmchen. Das geht besser, aber bis das Blech voll ist, dauert es ewig. Und überhaupt das Ausstechen. Bei den Sternen verpappen die Zacken, die Tannenbäume verlieren die Zweige und kompliziertere Formen wie Weihnachtsmänner oder Trompete spielende Engel lösen sich erst gar nicht aus der Form. Als Alternative bleiben schließlich Herzen und Halbmonde. Oder eine Wurst rollen, Kringel und Brezeln formen. Das ist allerdings nicht gerade einfallsreich. Dabei gibt es in der Bäckerei so wunderbaren Butterspekulatius zu kaufen. Hauchfein, er zerschmilzt auf der Zunge, einfach köstlich. Ganz zu schweigen von dem vielfältigen Plätzchenangebot in den Konditoreien. Aber das geht nicht. Weihnachten muss selbst gebacken werden. Liebevoll verpackt ins weihnachtliche Klarsichttütchen und pompös zugebunden mit roter Schleife, so präsentiert sich das Standard-Mitbringsel.
„Hier meine Liebe, nur eine kleine Auswahl von meinen Weihnachtsplätzchen ... Ja, ich backe jedes Jahr, das gehört für mich einfach dazu. Ich liebe diese Tradition.“
Zum Kaffeeklatsch bei der Nachbarin werden dann mit verklärten Blicken viel zu süße Butterkringel und harte Zimtsterne geknabbert.
„Köstlich, einfach köstlich, das Rezept muss ich unbedingt haben“, heißt es.
Pure Heuchelei. Die Plätzchen sind außerdem viel zu dick. Die ach so delikaten Kokosmakronen sind zäh wie altes Schuhleder, die Oblaten unter den undefinierbaren Häufchen ziemlich braun.
Und schließlich der Terror mit den Geschenken. Schon Wochen vorher geht es los. Zunächst die Bestandsaufnahme der zu Beschenkenden: Der beste aller Ehemänner, die halbwüchsige Brut, Mutter und Schwiegermutter, Tante Hilde, Tante Gertrud mit Onkel Hans, die Schwägerin, sie alle müssen bedacht werden. Warum haben wir auch so viele Verwandte. Vollwaise müsste man sein, zumindest zu Weihnachten. Zwei Tanten, ein Onkel und der Schwiegervater sind im vergangenen und vorvergangenen Jahr gestorben, das reduziert die Liste. Aber die anderen sind problematisch genug. Auch für die türkische Putzfrau muss etwas besorgt werden. Ihr nur einen Umschlag mit Geld zu geben, das wäre lieblos. Dabei kennt der Islam doch gar kein Weihnachten.
Es gibt ja Leute, die planen perfekt. Die kaufen bereits im Sommer die Weihnachtsgeschenke und sind in der Adventszeit ohne jeden Stress, ganz entspannt und stets ansprechbar.
„Weihnachtgeschenke zu besorgen? Das ist doch überhaupt kein Problem. Die habe ich in unserem Urlaub in der Türkei“ – wahlweise Teneriffa, Marokko, Südafrika oder Island – „schon längst gekauft. Ganz wunderbare Sachen gibt es dort auf dem Markt“ – im Basar oder Soukh – „und dazu sooo preiswert“, heißt es. Das ärgert mich immer maßlos. Und was das Allerärgerlichste ist: Die Geschenke dieser Zeitgenossen sind originell und immer etwas Besonderes. Schon oft habe ich mir vorgenommen, möglichst früh meine Geschenke zu besorgen. Aber wenn ich am Strand döse oder bei herrlichem Sommerwetter im Pool schwimme habe ich einfach keine Lust dazu, jetzt auch nur einen einzigen Gedanken an Weihnachten zu verschwenden.
Mit dem Besorgen des Christbaums habe ich zum Glück nichts zu tun. Das macht bei mir der Ehemann. Aber für den Baumschmuck bin ich verantwortlich. Da geht dann das Suchen los. Funktioniert die Lichterkette? Zwei Birnen sind durchgebrannt. Ob es dafür Ersatz gibt? Schließlich stammt die Lichterkette noch von meiner Mutter. Die Schaftkerzen sind mega out, belehrt mich die Tochter, sie möchte gern kleine, bunt flackernde Lämpchen. Die restlichen Bienenwachskerzen vom vorigen Jahr haben den Sommer auf dem Speicher nicht überlebt. Unförmig verklumpt und verbogen liegen sie in dem zerbeulten Schuhkarton mit der Aufschrift ‚Kerzen’.
Das Fernsehprogramm an den Feiertagen ist auch immer dasselbe. Kinderchöre singen inbrünstig vor mit Kerzen und dickem Watteschnee dekorierten Weihnachtsbäumen, es gibt ‚Sissi’ mit allen Folgen und ‚Der kleine Lord’. Den schaue ich mir allerdings jedes Jahr an und bin jedes Jahr wieder gerührt. Inzwischen kann ich die Dialoge fast mit sprechen.
Endlich ist Heiligabend. Alle Vorbereitungen sind abgeschlossen, der Stress ist vergessen. Am geschmückten Weihnachtsbaum brennen die Lichter, meine Lieben packen ihre Geschenke aus und freuen sich. Nach dem traditionellen Fondue sitzen wir gemütlich beim Wein. Mit übervollem Herzen schaue ich von einem zum andern und sehe die strahlenden Gesichter meiner Familie. Jetzt liebe ich Weihnachten. Wegfahren? .–. Niemals.
Alle Jahre wieder
„Also dieses Mal wird alles anders“, sagt Sabine, „mal ganz ohne Stress und Hektik. Wir lassen es ruhig angehen, fangen frühzeitig mit der Planung an und verbringen alle zusammen ein ruhiges, entspanntes Weihnachtsfest.“
„Sehr einverstanden.“ Ehemann Rolf nickt und sieht den beiden Jungs zu, die am Strand herumtollen und kreischend ins Wasser laufen. „Wir könnten schon einige Weihnachtsgeschenke besorgen. Ich habe auf dem Markt von Palma so schöne Sachen gesehen. Eine gestickte Tischdecke und eine geschnitzte afrikanische Maske würden deiner lieben Mutter ganz bestimmt gut gefallen. Dieselsweatshirts oder T-Shirts beliebter In-Marken für die Jungs sind hier günstiger als zu Hause. Wir nehmen sie eine Nummer größer, dann passen sie in einem halben Jahr.“
„Theoretisch wäre das schon okay. Aber bedenke, unser Gepäck hatte beim Abflug in Düsseldorf schon fast zwei Kilo Übergewicht, dazu haben wir reichlich Handgepäck. Wir können uns nicht darauf verlassen, dass wir beim Rückflug wieder so großzügig behandelt werden. Dann müssen wir zahlen und das ist echt teuer.“
