Als ich dich wiedersah - Anne Marie Winston - E-Book

Als ich dich wiedersah E-Book

Anne Marie Winston

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Beschreibung

Lindy Melton ist achtundzwanzig Jahre alt - und immer noch Jungfrau! Ein Zustand, den sie schnellstmöglich ändern will. Bald findet das Jahrgangstreffen ihrer Highschool statt. Ihren ehemaligen Mitschülern will sie beweisen, dass sie nicht mehr die schüchterne Musterschülerin von damals ist. Ihr draufgängerischer Klassenkollege Ethan Wilde kommt ihr da gerade recht. Und obwohl dieser nicht weiß, welche Ziele Lindy wirklich verfolgt, scheint er sich über das Wiedersehen zu freuen. Lindy ahnt nicht, dass er schon zu Schulzeiten heimlich Gefühle für sie hegte …

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Seitenzahl: 46

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ANNE MARIE WINSTON

Als ich dich wiedersah

IMPRESSUM

Erste Neuauflage by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg, in der Reihe: Digital Edition

Redaktion und Verlag:

Postfach 301161, 20304 Hamburg

Telefon: 040/60 09 09-361

Fax: 040/60 09 09-469

E-Mail: [email protected]

Geschäftsführung:

Thomas Beckmann

Redaktionsleitung:

Claudia Wuttke (v.l.S.d.P.)

Produktion:

Christel Borges

Grafik:

Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)

©

2001 by Harlequin Books S.A. Originaltitel: „Walk On The Wilde Side“ erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.

©

Deutsche Erstausgabe in der Reihe: BACCARA Band 1517 (15/2) 2008 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg Übersetzung: Emilie Delacourt

eBook-Produktion: readbox, Dortmund

ISBN 978-3-95446-724-2

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.

CORA Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:

ROMANA, BIANCA, BACCARA, TIFFANY, MYSTERY, MYLADY, HISTORICAL

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www.cora.de

1. KAPITEL

„Ethan, bist du das? Ethan!“

Er sah vom Kofferraum seines Mietwagens auf und warf sich einen großen Kleiderbeutel über die Schulter. Kaum hatte Ethan Wilde die Stimme vernommen, die seinen Namen rief, sah er auch schon eine kleine weibliche Gestalt auf sich zueilen.

Sofort trat er einen Schritt zurück und breitete instinktiv die Arme aus, um die Frau aufzufangen. Sein Herz schlug schneller, als er ihren einzigartigen Duft wahrnahm. Sie hatte er niemals vergessen: Lindy Melton. Mehr als auf irgendjemanden sonst, hatte er sich auf sie gefreut - und nun hielt er sie in seinen Armen, noch bevor er das Haus betrat, in dem er aufgewachsen war. Vielleicht war es doch keine so dumme Idee gewesen, nach Bell Gap zu kommen.

Lindy war außer Atem: „Ich kann gar nicht glauben, dass du wirklich hier bist! Ich dachte, du würdest nie wieder nach Hause kommen.“

Der hüpfende Pferdeschwanz, den sie in den Highschool-Jahren getragen hatte, war einem streng - zu streng - gebundenen Zopf gewichen. Doch Ethan hätte Lindy immer und überall wiedererkannt. Sie trug jetzt eine eher unauffällige randlose Brille, nicht länger das violette klobige Gestell, das er von früher kannte. Ihre Augen waren dagegen unverändert schön, changierend zwischen Gold und Grün, und ihre Haut immer noch so unvergleichlich weich und seidig glänzend, dass ein Pfirsich hätte neidisch werden können. In ihrem zarten, ovalen Gesicht mit dem energischen Kinn erkannte er sofort die Entschlossenheit wieder, die ihr Image als Mauerblümchen Lügen strafte.

„Lindy.“ Ihre Familien hatten früher direkt nebeneinander gewohnt. Seit dem Kindergarten waren sie beide unzertrennlich gewesen, zumindest bis zur Junior-Highschool. Als Dreizehnjährige hatte Lindy begonnen, sich von ihm, dem „Bad Boy von Bell Gap“, zu distanzieren. Damals hatte er es irgendwie geschafft, sich den Spitznamen „der Wilde“ redlich zu verdienen. Und Linda war die Einzige geblieben, die er in seinen wilden Teenager-Jahren respektiert hatte.

„Ich hab dich vermisst.“ Welch grobe Untertreibung. Ethan atmete tief ein und bereitete sich darauf vor, die Frage zu stellen, auf die er dringend eine Antwort brauchte: „Gibt es einen Ehemann, der es mir übel nehmen könnte, wenn ich dir einen Begrüßungskuss gebe?“

Lindy verdrehte die großen Augen. „Machst du Scherze? Nein, den gibt es nicht.“

Er hielt sie noch immer in seinen Armen und lehnte sich ein Stück zurück, um ihr Gesicht eingehender zu betrachten. Dann gab er ihr einen schnellen, freundschaftlichen Kuss auf die Wange. Lindy. Seit er vor zwei Monaten die Einladung zur Zehnjahrfeier seiner Abschlussklasse bekommen hatte, konnte er nur noch an sie denken. Aber schon vorher hatte er viel zu oft an sie denken müssen - und trotzdem nie Kontakt mit ihr aufgenommen. Wohl einfach deshalb, weil er ein Feigling war.

Sie war schlank und schön, und er genoss es, ihren zierlichen Körper dicht an seinem zu spüren. „Bist du wegen des Klassentreffens zurückgekommen?“ Damals, zu Highschool-Zeiten, wäre ein so enger Körperkontakt zwischen ihnen undenkbar gewesen. Das letzte Mal war er Lindy so nahe gewesen, als er am Valentinstag mit ihr getanzt hatte, vor vielen Jahren - kurz bevor sie sich von Kindern in Teenager verwandelt hatten. Und dann noch einmal auf der Beerdigung seiner Mutter vor sechs Jahren, falls das überhaupt zählte. Lindy hatte ihn fest umarmt. Zweimal.

„Ich bin nie von hier weggezogen.“ Sie löste sich aus seiner Umarmung und strich ihren Rock glatt. Die leicht zitternden schmalen Hände verrieten ihre Nervosität, als sie auf das Haus hinter sich zeigte. „Ich arbeite als Bibliothekarin.“

Ethan lächelte und fragte sich gedankenverloren, was wohl passiert wäre, wenn er sie jetzt nicht losgelassen hätte. Das passte ja - Bibliothekarin. Er schüttelte amüsiert den Kopf. „Ich hätte eine Wette darauf abschließen sollen, bevor ich damals weggegangen bin.“

Ihr Schmollmund verriet, dass ihr sein Kommentar nicht gefiel. „War ich wirklich so langweilig?“

Er merkte, dass ihre Stimme zitterte, und beeilte sich, die vorlaute Äußerung abzumildern. „Das habe ich damit nicht gemeint. Du bist die intelligenteste Frau, die ich je getroffen habe. Du warst die Beste unseres Jahrgangs. Ist irgendwie logisch, dass du einen Beruf gewählt hast, in dem du anderen das Lesen näherbringen kannst.“