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Amaranth ist eine wertvolle Küchenzutat und ein prima Ersatz für Weizenmehl, nicht nur für Allergiker, sondern für alle, die gesund leben wollen und den besonderen Geschmack schätzen. Dieser kleine Ratgeber bietet wertvolle Tipps zum Kochen und Backen mit alternativen Mehlsorten und sogenanntem Pseudogetreide wie Amaranth, Buchweizen, Hirse oder Quinoa. Darüber hinaus erfährt der Leser, warum Amaranth und andere Vitalkörner so viel gesünder sind als Weizenmehl und welchen Beitrag sie zur glutenfreien Ernährung leisten. Mit rund 40 Rezeptideen für Brote und süßes Gebäck, für Salate, Suppen und kleine Gerichte. Ein Büchlein aus unserer Minibibliothek, die im Westentaschenformat auf 128 Seiten kurzweilig über verschiedenste Themen informiert.
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Seitenzahl: 35
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Preise das reife Feld,nicht das grüne Getreide.
Aus Irland
& andere
Vitalkörner
vonCarola Ruff
Foto S. 2 Müsliriegel (Rezept S. 122)
ISBN 978-3-89798-517-9
eISBN 978-3-897-98-427-1
© BuchVerlag für die Frau GmbH,Leipzig 2017
Bildnachweis: S. 125
Einband, Satz, Typografie:
Catharina Ende, Leipzig
www.buchverlag-fuer-die-frau.de
Gesunde Körnchen
Warum wir Pseudogetreide essen sollten
Amaranth – Kleine Pflanzenkunde
Alternative Mehle und ihre Möglichkeiten
Backen mit alternativem Mehl
Back- und Küchentipps
Rezepte
Basics: Süße und würzige Streusel
Frühstück – ganz alternativ
Brot & Brötchen
Frische Salate – auch gut zum Mitnehmen
Suppen für kalte und heiße Tage
Sättigende leichte Gerichte
Kleine Kuchen & Kekse
Rezeptverzeichnis
Im Backzutaten-Regal und bei den Frühstücksflocken findet man seit einiger Zeit neue Mehlsorten, Körner und Flocken mit für Manchen vielleicht exotisch klingenden Namen. Viele dieser neuen Produkte enthalten sogenanntes Pseudogetreide wie Amaranth (im Foto oben), Quinoa (unten), Buchweizen oder Chia (Mitte). Die meisten gelten dank der enthaltenen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sogar als Powerfood. Ist das nur Mode oder braucht man sie wirklich und wenn ja warum? Erfahren Sie hier mehr über die gesunden und gar nicht so neuen Getreidesorten und ihre Verwendung in der Küche.
Getreide war seit Urzeiten für die Menschheit unverzichtbar. Im Mittelalter waren Weizen & Co. sogar Grundnahrungsmittel aller Bevölkerungsschichten. Noch vor wenigen Jahren begann in fast allen Ländern der Erde der Tag mit einem nahrhaften Getreidebrei. Brot wurde erst später am Tag verzehrt, dann aber zu allen Mahlzeiten. Heute gibt es bei uns zwar 300 Sorten, trotzdem sank seit 1950 der Brotverbrauch von 95 kg/pro Person/Jahr auf 69 kg. Schuld sind neben veränderten Lebens- und Essgewohnheiten vor allem Probleme mit Weizen. Immer mehr Menschen klagen nach dem Verzehr von Brot über Blähungen, Verstopfung und Völlegefühl. Das ist lästig, aber noch harmlos. Anders sieht es bei allergischem Schnupfen, Anämie, Arthritis, chronischer Müdigkeit, Ekzemen und Neurodermitis, Herzstörungen oder Bluthochdruck, Gelenk- und Muskelschmerzen, Depressionen sowie Aggressivität oder Hyperaktivität (ADHS) aus. Findet der Arzt keine anderen Ursachen, muss man seit etwa 30 Jahren auch an Weizen-Allergie oder Weizen-Sensitivität denken. Etwa 5 % der Bevölkerung sollen schon daran leiden. Gewissheit bringen Tests beim Allergologen.
Nicht nur Gluten sorgt für Probleme, sondern auch andere Inhaltsstoffe wie Lektine oder ATIs, sogenannte Amylase-Tripsin-Inhibitatoren. Die bekannteste Weizen-Krankheit ist Zöliakie (in Altgriechisch hohler Bauch). Dies trifft es genau, denn waren Kinder als Säuglinge noch gesund und munter, beginnen sie zu kränkeln und entwickeln sich nicht weiter, sobald sie anfangen Brei und Brot zu essen. Dafür verantwortlich ist das im Weizen enthaltene Gluten bzw. seine Unterstoffe Gliadin und Glutenin, die bei einigen Menschen den Dünndarm so verändern, dass nicht mehr genügend Nährstoffe aufgenommen werden können. Die Erkrankung wird heute schnell erkannt und ist mit einer lebenslangen, glutenfreien Ernährung gut behandelbar. Immer öfter tritt sie jedoch auch bei Erwachsenen auf. So soll schon fast jeder Hundertste mehr oder weniger stark von einer Gluten-Unverträglichkeit oder -Intoleranz betroffen sein.
Früher war Vierfelderwirtschaft üblich, bei der die Felder jedes Jahr mit einer anderen Frucht bepflanzt wurden und ein Feld ein Jahr lang brach lag, sich praktisch »erholen« konnte. Heute wird der Boden durch ständige Bepflanzung mit Hochleistungssorten ausgelaugt, enthält kaum noch Mineralien und bringt Erträge nur noch mit künstlichem Dünger.
Auch am Weizen selbst wurde herumgezüchtet: er sollte widerstandsfähiger gegen Pilzerkrankungen, die Halme sollten mal kürzer, mal länger, aber insgesamt kräftiger werden, das Weizenmehl sollte bessere Backeigenschaften bekommen … Ein Ende der züchterischen Bestrebungen um einen für die Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie noch profitableren Weizen ist noch nicht in Sicht. Der Weizen von heute ist also mit dem der 1950er Jahre, geschweige dem von vor Jahrhunderten nicht mehr zu vergleichen.
Statt wie früher kalt auf Mahlsteinen wird heute bei hohen Temperaturen mit Metallwalzen gemahlen. Dabei verändert sich natürlich das Weizen-Protein. Früher wurde auch morgens gemahlen und mittags gebacken, um Nährstoffverluste des Mehls zu vermeiden. Heute ist es durch Zusatzstoffe monatelang haltbar. Und auch der Backprozess hat sich verändert. Statt tagelang mit natürlichem