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Von Brennnessel bis Vogelmiere stellt das Bändchen in detaillierten Steckbriefen essbare Un-Kräuter vor, die in der Küche wahre Gourmeteigenschaften entfalten. Dieses Koch- und Backbüchlein lädt ein zum gesunden Genuss: Mit grünen Brötchen, Brennnessel-Spinat, pikanten Käse-Giersch-Kartoffeln, Lachs-Löwenzahn-Risotto, leckeren Blüten-Pfannkuchen oder Spitzwegerich-Likör. Dazu Sammeltipps und nützliche Hinweise für die grüne Küche. Ein Büchlein aus unserer Minibibliothek, die im kleinen Westentaschenformat auf 128 Seiten kurzweilig über verschiedenste Themen informiert.
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Seitenzahl: 28
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Unkraut istdie Opposition der Naturgegen die Regierungder Gärtner.
Oskar Kokoschka (1886-1980)
ausprobiert und empfohlenvon Carola Ruff
ISBN 978-3-89798-206-2
eISBN 978-3-89798-428-8
10. Auflage 2015
© BuchVerlag für die Frau GmbH, Leipzig 2007
Fotos: Carola Ruff, Lore Jacobi
Einband, Repro, Satz und Typographie:
Lore Jacobi, Jesewitz
www.buchverlag-fuer-die-frau.de
Nicht ärgern, genießen!
Pflanzenporträts
Brenn- und Taubnessel
Gänseblümchen•Giersch
Gundermann•Löwenzahn
Sauerampfer•Vogelmiere
Wegerich, Breit- und Spitz-
Tipps für die„Küche von der Wiese“
Grünes Frühstück
Salate & Vorspeisen
Suppen & Saucen
Beilagen & Dips
Hauptgerichte
Desserts & Kuchen
Wiesendrinks
Rezeptverzeichnis
BSE, Novel-Food, geschmacksneutraler Salat oder Anti-MatschTomaten sind nur ein paar der UnWorte, die Genießern das Essen vermiesen. Wohl dem, der im Garten wenigstens giftfrei Gemüse, Salat und Kräuter anbauen und sich an ihrem frischen und unverwechselbaren Geschmack erfreuen kann.
Doch auch im Garten Eden herrscht nicht nur eitel Freude. Über Nacht machen sich zum Beispiel gefräßige Schnecken über zarte Salatpflanzen her. Aber auch anderes Getier beteiligt sich ungefragt an der Ernte und mühsam von Hand aufgezogene Pflänzchen verkümmern im Beet bei zu viel oder zu wenig Sonne und Regen. Ein Gemüsegarten macht Arbeit. Wer das vermeiden will oder gesunde Abwechslung sucht, muss nicht weit gehen: Direkt vor unserer Nase gedeiht Gesundes und Schmackhaftes, das keinerlei Arbeit macht, das mit dem vorhandenen Sonnenschein und Regen zufrieden ist, das von Raupen oder Maden verschmäht wird und bis zum ersten Schnee fleißig nachwächst.
Entweder übersehen wir es oder stecken viel Zeit und Mühe in seine Vernichtung, nur um eine fröhlich bunte Sommerwiese in einen eleganten, aber eintönig grünen Rasen zu verwandeln. Dabei erfreuen dottergelber Löwenzahn, strahlend weiße Gänseblümchen, blaublühender Gundermann und andere essbare Unkräuter nicht nur das Auge, sie liefern auch köstliche Gaumenfreuden – ganz umsonst.
Unkraut oder Kulturpflanzenbegleiter, wie sie ökologisch korrekt heißen, sind außerdem viel gesünder als das meiste Gemüse, wie die Vitamin-Bilanz z.B. von Brennnessel und Kopfsalat beweist.
Brennnessel:
Kopfsalat:
Vitamin C
333 mg
13 mg
Vitamin A
8 mg
1 mg
Eisen
41 mg
2 mg
Magnesium
85 mg
15 mg
Kalium
440 mg
214 mg
Viel Spaß beim Sammeln und guten Appetit beim Ausprobieren! Wenn nicht anders angegeben, gelten die Rezepte für vier Personen.
(Urtica dioica)
Die 30 cm bis 2 m hohe Pflanze kommt weltweit auf der nördlichen Halbkugel vor. Sie wächst praktisch überall, meist in großen Gruppen und bevorzugt auf stickstoffreichen Böden.
Der vierkantige Stängel ist zäh, die länglichen, herzförmigen Blätter schmecken besser, besonders wenn sie ganz jung sind. Schneidet man die Pflanzen regelmäßig, wachsen sie ständig nach. Beim Kochen verliert sich das unangenehme Brennen, das beim Berühren der Blätter entsteht. Auch die Samen können gegessen oder im Winter zum Keimen gebracht werden. Die Pflanze enthält ein Nesselgift, das der Harzsäure ähnelt, sowie Gerbstoffe, Essig-, Kiesel- und Ameisensäure, viel Chlorophyll, Carotinoid, Vitamin C, A, K, B2, Eisen, Kalium und Magnesium. Brennnesseln sind genauso gesund wie Löwenzahn und daher ideal für eine Frühjahrskur. Auch bei Stoffwechselstörungen, rheumatischen Erkrankungen, bei Schuppenflechte und Diabetes wird sie empfohlen. Die Große Brennnessel kann nur mit ihrer kleinen, zierlich feinen Verwandten (Urtica urens) verwechselt werden, die nur knapp 50 cm hoch wird, aber trotzdem viel stärker brennt. Die weißblühende Taubnessel (Lamium album / siehe Abb. S. 15