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In seinen Gedichten beschäftigt sich der Autor mit dem Wandel von Zeit und Raum - zwei Dimensionen unserer Endlichkeit -, ihren Auswirkungen und unterschiedlichen Befindlichkeiten im irdischen Leben, ihren veränderten Wahrnehmungen. Seine Bilder spiegeln die zwischenmenschlichen Beziehungen in ihrer antimonischen Harmonie: Spiel und Freude, Wehmut und Trauer, Liebe und Glück. Beachtenswert sind seine Gelegenheitsgedichte für Familienfeste und Begegnungen mit Freunden. Gekonnt verflechtet er dabei Biografisches mit einer tieferen Sinngebung.
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Seitenzahl: 56
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Für Christa, die Liebe meines Lebens, und unsere Nachfahren
Lese-Zeichen
Worte
Gänsekiel
Ohne Fehl und Tadel?
Fehlerfrei?
Verschwiegene Worte
Berechnung
Fragen
Antworten
Auf den Flügeln der Zeit
Gezählte Zeit
Zeit und Ewigkeit
Zeitläufte
Zeitempfinden
Ambiguität
Damals
Anstelle eines Glückwunschs
Freunde
Gedanken
Nichts
Loch
Rat
Wann?
Frohgemut
Kamera 7
Wehmut
Sensorium
Bedenklichkeit
Audio, ergo sum
Die Maske
Einladung zum Fasching
Die „Paviankolonie“
Die Kunst
Der Kuckuck
Doch
Geld
Schadlos?
Warten
Konsens
Glück
Lukullus
Eintönigkeit
Meermorgen
Rückblende
Wahrscheinlichkeit und Wahrheit
Wind
Zögern, zaudern, zagen
Winter
Vorfrühling im Februar
Weihnacht
Neujahr
Liebe leben
Goldene Hochzeit
Dankbarkeit
Transsilvanisches Memento
Ruhestand
Anliegen
Gedanken zum neuen Jahr
Alter
Der Spieler
Warten
Raumkosmetik
Rollladenreparatur
Wichtel
Bei Muxels im Bregenzerwald
Für einen guten Freund
Familienathlet
Ich liebe dich,
Mein lieber Jean,
Eden
Ari – unser Sternenkind
Niti ist 40
Gerd zum 50.
Liebe Christa,
Mutter
Abschied
Ich danke
Auf weißen Acker fallen Zeichen,
brauner Schollen der Erde gleich,
gezogen durch gleitenden Blick,
um das Unfassbare zu erreichen.
Fliehendes Suchen in rhythmischem Schwingen
hebt aus den dunklen Reihen empor
Merkmale des Lebens, im Wort aufgelesen,
geborgen in wandernder Spur.
Den Reim zu finden, das ist fein,
drum bin ich heute nicht allein.
Der vielen Worte eingedenk,
mach ich mir jetzt ein Geschenk.
Setze ich sie aufs Weiß,
sage ich ihnen ganz leis:
euch zu sammeln und zu ordnen,
liegt im Änigmatischen verborgen.
Kraftvoll, überzeugend, heiß
ist alles, was ich von euch weiß.
Ich schöpf euch aus tiefem Grund,
zu jeder Zeit, zu jeder Stund‘.
Fakten, Ideen und Fiktionen
sollen nicht untergehen in Äonen,
Worte, Wörter, die vieles sagen,
von Wehmut, Freude, Glück und Klagen;
wie lieb ich euch, obwohl ihr töten könnt,
aber auch Ehrwürdiges wird gekrönt.
Nicht zu schreiben – kann ich nicht,
dann hätte ich ja kein Gesicht,
kein Aussehen, Einsehen, kein Gespür,
fürs eigene Leben nichts dafür;
kein Ringen, Suchen und Erkennen,
Dinge, Ideen, Gefühle zu benennen,
keine Farbe, Licht und Sinn im Leben,
kein Ziel, wonach es sich lohnt zu streben.
Deshalb greif ich zum „Gänsekiel“,
der manches festhält, zuweilen viel;
worauf es ankommt, ist der Stil.
Frag ich mich, woher
die Schreib-, Druck-
und Lesefehler kommen,
bin ich oft beklommen.
Doch denke ich nach,
wenn das Auge flieht,
es gibt Fehler, die man
beim Lesen nicht sieht,
weil man sie
auf die Schnelle übersieht.
Trotzdem man weiß,
wie das Wort geschrieben wird,
der Leser oder Schreiber
durch die Flüchtigkeit sich irrt.
Das sind Schreib- oder Lesefehler,
die unbewusst entstehen,
es gibt aber auch welche,
die aus Unkenntnis durchgehen,
obwohl man sie optisch hat gesehen.
Fehler, die aus Kenntnis
oder Unkenntnis nicht erkannt,
flattern auf Blättern durchs ganze Land.
Ein Paradoxon ist’s allemal:
Fehler ergeben sich ohne Wahl,
ob sie aus Unkenntnis hervorgehen
oder aus Kenntnis werden übersehen.
Fehler, fehl, fehlerhaft, fehlerfrei – von wegen!
Alle können was bewegen.
Es liegt an uns Menschen,
Folgendes zu bedenken:
Wir sind mit vielem Fehlerhaftem behaftet,
deshalb müssen wir das Negative verkraften.
Lernen kann man aus den Fehlern,
wenn man des Fehlenden eingedenk insofern,
dass man dieselben Fehler nicht wiederholt
und dem Gedächtnis Wertschätzung zollt.
Schweigen ist auch eine Antwort,
wird akzeptiert oder nicht toleriert.
Was man nicht hört,
hat wenig gestört,
zumal diese unausgesprochene Idee
nur ausnahmsweise tut weh.
Mutig wird man erst dann,
wenn gebrochen wird
der verschwiegenen Worte Bann.
Wie soll ich bloß sagen, was mich bewegt,
etwas, das nach Verständnis strebt?
Schreiben wir, weil wir wissen,
oder wissen wir, weil wir schreiben?
In der Öffentlichkeit ist es ähnlich:
Redet man das, was man weiß,
oder weiß man, was und wie geredet wird?
Wie einleuchtend und glaubhaft
ist das Gesagte?
Wie soll ich bloß sagen, was Sache ist,
wenn mein Gegenüber Vertrauenswürdiges vermisst?
Ist der Sprecher zuweilen bereit,
heranzuziehen die seltene Adäquatheit?
Fragen über Fragen.
Soll ich es wagen, wieder zu fragen,
kann der Gefragte das ertragen?
Sind doch alle Fragen nahezu
mit Unkenntnis behaftet
Für denjenigen, der es nicht verkraftet,
das nicht zu wissen, was nahezu jeder weiß
und den Befragten nicht macht heiß.
Dumme Fragen zu stellen ist nicht schwer,
besonders dann, wenn der Kopf so leer.
Es ist wahr und sonnenklar,
dass diesmal die Frage eine Antwort war
auf die schnippische Entgegnung als Erklärung,
dass Fragen immer mehrere Gründe haben,
sei es nun leicht oder schwer zu ertragen
für diejenigen, die darauf zu antworten haben.
Gesichert ist die einzige Ursache,
dass ich mich über das Gefragte kundig mache.
Antworten auf knifflige Fragen,
was soll ich dazu sagen?
Bin im Überlegen des Themas,
bringt es in diesem Fall etwas?
Antworten – im Entgegnen verwegen,
den Gesprächspartner dazu bewegen,
die Plausibilitäten abzuwägen,
die das Gesagte erkenntnisreich prägen.
Die Antwort fällt und steigt
mit der gestellten Frage,
doch bewegt sich die Antwort
im Bereich der Sage
und treten Unklarheiten zutage,
gehört sie in die Einflusssphäre der Fantasie
und die Glaubwürdigkeit ist perdu.
Zu guten Fragen gehören intelligente Antworten,
wie kann ich diese entsprechend verorten?
Keine Frage: Zu einem guten Gespräch
gehören sie allemal,
da gibt es zweifelsohne keine Wahl.
Wie kann ich auf eine nicht ganz klar gestellte Frage
sprachlich schöpfend fördern zutage,
dass die gestellte Frage
anders formuliert werden muss,
um zu knacken so manche harte Nuss?
Der Zeiten Flügel schneller schlagen,
und über des Lebens schäumenden Wogen
spannt sich im Rückblick der weite Bogen
von heute zu längst vergangenen Tagen.
Das „geistige Auge“ hält Schritt mit der Uhr,
Vergangenes kehrt ein ins tägliche Leben,
so manches lässt sich fest verweben
auf unserer sich wandelnden Lebensspur.
Neuer Maßstab an den Dingen,
an denen wir wachsen im Ringen
um die unerbittlich voranschreitende Zeit,
die uns bleibt und uns dauernd treibt.
Nun ist sie da, sie zu besiegen –
Zeit als Wegweiser und Maß aller Dinge,
Chronogramm für kraftvolles Ringen,
Genugtuung und Stolz für manches Gelingen.
Lichtblick und Funke, der täglich sprüht,
lenkende Kraft um Ideen bemüht,
wachsende Helle, die ins Auge flieht,
Ursprung und Zeit, die zum Anfang führt.
Vieles
ist schon
mal gedacht
und geschrieben
worden.
Manches liegt
im Rätselhaften verborgen.
Die Jahre sind gezählt,
die Tage sind gezählt,
was ich kürzlich festgestellt,
es ist die Zeit, die mir fehlt.