Auf der Fahrt nach St. Tropez ... - Nina Kayser-Darius - E-Book

Auf der Fahrt nach St. Tropez ... E-Book

Nina Kayser-Darius

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Beschreibung

Mit den spannenden Arztromanen um die "Kurfürstenklinik" präsentiert sich eine neue Serie der Extraklasse! Diese Romane sind erfrischend modern geschrieben, abwechslungsreich gehalten und dabei warmherzig und ergreifend erzählt. Die "Kurfürstenklinik" ist eine Arztromanserie, die das gewisse Etwas hat und medizinisch in jeder Hinsicht seriös recherchiert ist. Nina Kayser-Darius ist eine besonders erfolgreiche Schriftstellerin für das Genre Arztroman, das in der Klinik angesiedelt ist. 100 populäre Titel über die Kurfürstenklinik sprechen für sich. Dr. Adrian Winter und sein zukünftiger Schwager Thomas Laufenberg saßen zusammen am Hafen und tranken jeder einen »Café au lait«, einen Milchkaffee. Sie sprachen beide kaum Französisch, aber seit sie in St. Tropez waren, versuchten sie doch, ihre geringen Kenntnisse der wohlklingenden fremden Sprache zumindest bei Einkäufen und Bestellungen in Cafés oder Restaurants anzubringen. »Café au lait« ging ihnen jedenfalls schon sehr geläufig über die Lippen. »Eine Woche St. Tropez«, sagte Adrian versonnen. »Wer hätte das gedacht, Tom – du und ich am blauen Meer!« Thomas lachte. »Ja, ein richtiger Junggesellenurlaub«, spottete er gut gelaunt. Er war mit Adrians Zwillingsschwester Esther Berger verlobt, die bereits eine gescheiterte Ehe hinter sich hatte und daher zögerte, den Hochzeitstermin für das zweite Mal festzulegen – so groß war ihre Angst, erneut Schiffbruch zu erleiden. Aber Adrian ahnte, daß das Warten bald ein Ende haben würde. Esther liebte Thomas, und diese Liebe würde den Sieg über die Angst davontragen. »Mir gefällt das gut«, fuhr Thomas fort. »Ich trenne mich nicht gern länger von Esther, aber eine Woche Urlaub von allem, auch von der Liebe, ist nicht schlecht.

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Kurfürstenklinik – 89–

Auf der Fahrt nach St. Tropez ...

Es geschah, als der Himmel voller Geigen hing

Nina Kayser-Darius

Dr. Adrian Winter und sein zukünftiger Schwager Thomas Laufenberg saßen zusammen am Hafen und tranken jeder einen »Café au lait«, einen Milchkaffee. Sie sprachen beide kaum Französisch, aber seit sie in St. Tropez waren, versuchten sie doch, ihre geringen Kenntnisse der wohlklingenden fremden Sprache zumindest bei Einkäufen und Bestellungen in Cafés oder Restaurants anzubringen. »Café au lait« ging ihnen jedenfalls schon sehr geläufig über die Lippen.

»Eine Woche St. Tropez«, sagte Adrian versonnen. »Wer hätte das gedacht, Tom – du und ich am blauen Meer!«

Thomas lachte. »Ja, ein richtiger Junggesellenurlaub«, spottete er gut gelaunt. Er war mit Adrians Zwillingsschwester Esther Berger verlobt, die bereits eine gescheiterte Ehe hinter sich hatte und daher zögerte, den Hochzeitstermin für das zweite Mal festzulegen – so groß war ihre Angst, erneut Schiffbruch zu erleiden. Aber Adrian ahnte, daß das Warten bald ein Ende haben würde. Esther liebte Thomas, und diese Liebe würde den Sieg über die Angst davontragen.

»Mir gefällt das gut«, fuhr Thomas fort. »Ich trenne mich nicht gern länger von Esther, aber eine Woche Urlaub von allem, auch von der Liebe, ist nicht schlecht. Deine Frau Senftleben hat ja bis zum Schluß nicht geglaubt, daß wir wirklich fahren würden, oder? Sie hat gedacht, du nimmst sie auf den Arm.«

»Stimmt. Dabei ist sie diejenige, die mir ständig sagt, daß ich zuviel arbeite und mehr Pausen machen soll.«

Carola Senftleben war Adrians Nachbarin – über dreißig Jahre älter als er, klug, weltoffen und die beste Köchin im weiten Umkreis. Sie lud Adrin oft zum Essen ein, er wußte das zu schätzen. Seine eigenen Kochkünste ließen nämlich sehr zu wünschen übrig.

»Ich habe auch nicht geglaubt, das es klappen würde«, gestand Thomas. »Aber so ein Angebot konnte man ja wirklich schlecht ablehnen!« Ein alter Freund hatte Thomas und Esther in sein Haus nach St. Tropez eingeladen. Esther war in der Berliner Charité, wo sie als Kinderärztin arbeitete, unabkömmlich gewesen, und ohne große Hoffnung hatte Thomas sich an Adrian gewandt. Und siehe da: Es hatte geklappt, wider Erwarten. Zwar nur für eine gute Woche, aber immerhin.

Adrian war Unfallchirurg und leitete die Notaufnahme der Kurfürsten-Klinik in Berlin-Charlottenburg, als solcher war er natürlich sehr eingespannt. Die Notfallmedizin war sein Spezialgebiet, über das er regelmäßig Artikel veröffentlichte. Unter seiner Leitung hatte die Notaufnahme der Kurfürsten-Klinik sehr an Renommé gewonnen. Sie war auch vorher schon eine der größten des Landes gewesen, aber nun war sie auch eine der besten – wenn nicht sogar die beste überhaupt.

Thomas Laufenberg war einige Jahre zuvor Verwaltungsdirektor der Klinik geworden, und die beiden Männer hatten sich zunächst nicht gut verstanden. Doch das war bald anders geworden, und heute waren sie die besten Freunde. Adrian war froh darüber, daß seine Schwester sich ausgerechnet in Thomas verliebt hatte – kein anderer wäre ihm als Schwager so willkommen gewesen.

»Zwei Tage noch, Tom«, sagte Adrian. »Was machen wir damit? Wollten wir nicht noch einen Ausflug in die Umgebung machen?« Er streckte sich genüßlich der Sonne entgegen. »Obwohl ich gestehen muß, daß ich immer fauler werde, je länger wir hier sind.«

»Kein Wunder. Sonne, Meer, laue Luft, gutes Essen, guter Wein – und dann noch das süße Nichtstun. Ich könnte es hier auch noch länger aushalten, das kannst du mir glauben!«

»Aber doch nicht ohne Esther?« fragte Adrian augenzwinkernd.

Thomas lächelte nur.

»Das Haus ist ja auch sensationell. Wie kommst du überhaupt an Freunde, die ein Haus in St. Tropez besitzen? Das müssen doch Millionäre sein. War das nicht früher hier ein Zufluchtsort der Reichen und Schönen?«

»Das ist es immer noch. Marius hat das Geld übrigens nicht geerbt, sondern es sich erarbeitet, so unglaublich das auch klingen mag. Seine Familie war früher überhaupt nicht reich, aber er hat eine Erfindung gemacht – irgendeine Neuerung für Autos. Die hat ihn reich gemacht. Und St. Tropez war schon immer sein Traum.«

»Schade, daß er nicht hier ist, ich hätte ihn gern mal kennengelernt.«

»Dann wäre es nicht so erholsam geworden, glaub mir. Er ist ein netter Kerl, aber sehr anstrengend. Er macht die Nacht zum Tage, falls du verstehst, was ich meine: Jede Nacht auf Tour, ein paar Stunden Schlaf, und dann geht’s wieder los. Er hat immer das Gefühl, etwas zu verpassen. Schade eigentlich, wenn er ruhiger wäre, fände er vielleicht sogar eine Frau, die nicht nach einem Jahr spätestens wieder aus seinem Leben verschwindet.«

Der Kellner kam, und sie bezahlten, dann standen sie auf und schlenderten langsam weiter. Was für ein unglaublicher Luxus, sich einfach Zeit lassen zu können! Keine Hetze, kein Streß, keine Patienten, deren Leben am seidenen Faden hing! Nur Sonne und unglaublich milde Luft.

»Zuerst ein Bad im Meer, würde ich vorschlagen«, meinte Adrian. »Danach können wir ja immer noch überlegen, was wir machen.«

»Einverstanden. Dann laß uns unsere Badesachen holen und mal sehen, ob wir ein einsames Plätzchen finden.«

Ohne Eile machten sie sich auf den Weg zurück zum Haus. Der Tag war noch jung, nahezu endlos dehnte er sich vor ihnen aus. Und morgen würden sie noch immer hier sein – Berlin, wo graues und nasses Wetter herrschte, wie sie erfahren hatten, schien auf einem anderen Stern zu liegen.

*

Elena Heidecker lehnte sich zurück und schloß die Augen.

Der Fahrtwind kühlte angenehm – jetzt endlich verstand sie, warum Arno so an seinem Cabrio hing. Sie hatte das bisher insgeheim ein wenig albern gefunden. Wozu brauchte man in Berlin ein Cabrio? Für die wenigen Wochen im Sommer, wo es wirklich heiß war, lohnte sich das doch wirklich nicht! Aber wenn man weitere Reisen Richtung Süden machte, sah die Sache eindeutig anders aus.

»Gefällt’s dir?« Er griff kurz nach ihrer Hand, legte sie jedoch gleich darauf schon wieder ans Steuer. Die Straße war kurvig, man mußte gut aufpassen.

Sie öffnete die Augen und wandte sich ihm zu. »Es ist toll! Ich hab’ gar nicht gewußt, daß Autofahren so viel Spaß machen kann, Arno!«

»Cabrio-Fahren«, verbesserte er. »Jetzt verstehst du es also?«

Sie nickte. »O ja! Wie lange brauchen wir noch bis St. Tropez?«

»Zwei Stunden etwa. Wenn du müde bist, schlaf doch ein bißchen.«

»Ich bin zwar müde, aber gleichzeitig viel zu aufgeregt, um zu schlafen. In dieser Gegend von Frankreich bin ich doch noch nie gewesen.«

Es war ihre erste gemeinsame Urlaubsreise. Elena hatte Arno Hellmann vor einem halben Jahr kennengelernt und sich bald in ihn verliebt. Er war klug und charmant, sah gut aus und war überaus unterhaltsam. Vermutlich würden sie im Verlauf des nächsten Jahres heiraten. Zwar fand sie ihn manchmal ein wenig egoistisch, aber ohne das hätte er es vermutlich in so jungen Jahren auch noch nicht so weit gebracht: Er hatte bereits eine leitende Stellung in einem Elektrokonzern inne.

Zärtlich fuhr sie ihm durch die braunen Haare. Ja, er war ihr Traumprinz! Da konnte seine erste Frau sagen, was sie wollte! Arno war nämlich bereits einmal verheiratet gewesen.

Etwa drei Monate, nachdem Elena ihn kennengelernt hatte, war Britta Hellmann eines Tages in dem Modegeschäft aufgetaucht, das Elena zusammen mit ihrer Freundin Beatrix Greiling eröffnet hatte und das sich seitdem sehr erfreulich entwickelt. »Sie sind jetzt mit Arno zusammen, habe ich gehört. Ich kann Sie nur warnen: Er denkt bei allem, was er tut, nur an sich. Und trauen können Sie ihm auch nicht – er lügt und betrügt, wo er nur kann.«

Es war die Rache einer verlassenen Frau, hatte Elena gedacht, aber doch nicht verhindern können, daß sie ab und zu an diese Begegnung denken mußte. Arno hatte sie nichts davon erzählt, er konnte schrecklich wütend werden. Und auf seine erste Frau war er sowieso nicht gut zu sprechen.

»Ich habe sie nicht einfach verlassen, Elena, sondern sie hat mich verrückt gemacht mit ihrer Eifersucht! Ständig hat sie meine Sachen durchwühlt und wenn ich auch nur ein paar Minuten zu spät kam, mußte ich schon regelrechte Befragungen über mich ergehen lassen. Es war unerträglich, sage ich dir. Nein, nein, das hat sich Britta selbst zuzuschreiben, unsere Ehe hätte nicht scheitern müssen. Aber so etwas möchte ich nie wieder erleben.«

Elena lächelte unwillkürlich. Nie wäre sie auf die Idee gekommen, seine Taschen zu durchwühlen. Sie fand Eifersucht auch schrecklich, außerdem war sie sicher, daß es zwischen ihnen keinen Grund dazu gab. Sie hatten vereinbart, offen und ehrlich miteinander umzugehen.

Ihre Gedanken schweiften weiter, zu ihrem Bruder Jens. Sie vermutete, daß Jens Arno nicht besonders mochte. Er hatte nichts gesagt, aber sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, daß Jens sich anders verhielt, wenn er jemanden spontan sympathisch fand. Bisher begegnete er Arno höflich und zurückhaltend, es fehlte ihren Begegnungen die Leichtigkeit, die sich einstellt, wenn man sich auf Anhieb mag. Aber Elena tröstete sich damit, daß es manchmal eben dauerte, bis man den wahren Wert eines Menschen erkannt hatte. Auch Jens würde Arno schätzen lernen, falls er das bisher wirklich noch nicht tat. Vielleicht irrte sie sich ja auch.

»Woran denkst du gerade?« fragte Arno. »Du machst auf einmal so ein ernstes Gesicht.«

»An uns beide und wie gut wir uns verstehen«, antwortete sie verträumt. »Außerdem freue ich mich unendlich auf die kommenden zwei Wochen.« Sie lächelte ihn strahlend an. »Mir steht das sehr gut, wenn ich ein bißchen braun werde. Außerdem werden meine Haare in der Sonne ganz hell, das habe ich gern.«

»Du siehst bestimmt umwerfend aus«, sagte er. »Das tust du ja sowieso schon – aber wenn ich mir das vorstelle...« Kurz verirrte sich seine Hand auf ihren nackten Oberschenkel. Sie trug einen sehr kurzen Rock, der ihre langen schlanken Beine betonte. Arno hatte es gern, wenn sie zeigte, was sie hatte.

Sie errötete. »Paß lieber auf die Straße auf«, sagte sie.

Gehorsam zog er seine Hand zurück. »Bald sind wir ja im Hotel«, sagte er. »So lange kann ich mich gerade noch gedulden.«

Die Röte auf ihren Wangen vertiefte sich. Er war manchmal zu direkt!

*

»Was ist los mit dir, Leo?« erkundigte sich Linda Brockhorst, die mit ihrem Bruder in einer Berliner Bar saß, wohin sie ihn gegen seinen Willen geschleppt hatte. Leo lebte ihrer Ansicht nach viel zu vernünftig! Er hatte einen verantwortungsvollen Posten in einem großen Elektrokonzern – aber mußte man deshalb auf alles verzichten, was das Leben lebenswert machte? Sie fand das verrückt.

»Nichts«, antwortete er und starrte trübsinnig in den Cocktail, den Linda ihm bestellt hatte und den er viel zu stark fand. Er machte sich nichts aus Cocktails, aber das konnte man Linda nicht klarmachen.

»Rede keinen Unsinn!« sagte sie streng. »Natürlich ist etwas los, ich bin doch nicht blind! Hast du Ärger?«

Er griff nach ihrer Hand und drückte sie zärtlich. Er hing sehr an Linda, obwohl sie in seinen Augen ziemlich verrückt war. Sie fiel überall auf: Ihre Haare waren platinblond und schwarz gefärbt, sie trug sie raspelkurz und kleidete sich ausschließlich schwarz und weiß. Dazu schminkte sie sich kräftig, mit dunkel umschatteten Augen und einem verführerisch leuchtenden Mund – wobei er zugeben mußte, daß sie das ausgezeichnet tragen konnte.

Linda war in der Berliner Nachtszene bekannt wie ein bunter Hund – und etwas Ähnliches war sie ja auch: Sie trat als Sängerin in Bars und kleinen Clubs auf und konnte recht gut davon leben. Zur großen Karriere reichte es vielleicht nicht, aber sie hatte eine gute Stimme, und ihre Bühnenpräsenz war so leicht nicht zu übertreffen. Er sah sich regelmäßig ihre Auftritte an – nicht jeden natürlich, aber mindestens einmal im Monat schlug er sich eine halbe Nacht um die Ohren, um seine kleine Schwester singen zu hören.

Er selbst sah neben ihr geradezu langweilig normal aus – aber natürlich wußte er, daß sie ein schönes Paar waren: Er war einen Kopf größer als sie, schlank, mit einem markanten Gesicht, in dem die dunklen Augen besonders auffielen. Seine Haare waren fast schwarz und länger als ihre.

Linda ging gern mit ihm aus. »Dann falle ich noch mehr auf«, sagte sie oft. Niemand wußte, daß sie Geschwister waren, Linda stellte ihn immer als ihren Freund vor. »Sonst denken sie, ich kriege keinen mit, Leo, wenn ich es nötig habe, mit meinem Bruder auszugehen.«

In Wirklichkeit war Linda Männern gegenüber sehr mißtrauisch. Ihr Aussehen zog immer die Falschen an, das hatte sie Leo gegenüber schon oft beklagt. »Die denken, ich bin durch und durch schrill – aber das hält doch kein Mensch aus, Leo!« Er konnte nur hoffen, daß sie eines Tages jemanden fand, der unter ihrer Schminke und ihren auffallenden Klamotten die Gutmütigkeit und Hilfsbereitschaft, den wachen Verstand und vor allem den Humor entdeckte.

Sie wartete noch immer auf eine Antwort auf ihre Frage, und endlich entschloß er sich, ihr die Wahrheit zu sagen, sie hatte es nicht verdient, daß er sie anlog. »Also schön«, sagte er müde und nahm einen vorsichtigen Schluck von dem giftig grünen Getränk in seinem Glas. »Ich überlege, ob ich den Job wechsele – und du kannst dir vorstellen, daß das nicht ganz einfach ist.«

»Den Job wechseln?« fragte sie verständnislos. »Warum denn nur? Ich dachte, du bist so glücklich da, wo du bist.«

»Das war ich auch, bis vor kurzem. Aber irgendwie weht da jetzt ein neuer Wind. Mit diesem Hellmann, den sie jetzt zum Abteilungsleiter gemacht haben, komme ich überhaupt nicht klar – und ich traue ihm auch nicht. Wenn du mich fragst, dann geht er über Leichen, wenn es seiner Karriere dienlich ist.«

»Das tun heutzutage doch fast alle«, stellte Linda sachlich fest. »Daraus kannst du ihm wirklich keinen Vorwurf machen.«

Leo zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht. Wenn er krumme Dinger drehen würde, könnte ich das natürlich schon.«

Lindas Interesse war erwacht. »Krumme Dinger? Ist das nur eine Vermutung von dir?«